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Querbeet Band 7 (2016): Das große Gartenjahrbuch 2016
Querbeet Band 7 (2016): Das große Gartenjahrbuch 2016
Querbeet Band 7 (2016): Das große Gartenjahrbuch 2016
Ebook439 pages3 hours

Querbeet Band 7 (2016): Das große Gartenjahrbuch 2016

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About this ebook

Zur beliebten Gartensendung „Querbeet" des Bayerischen Rundfunks gibt es auch für 2016 wieder ein umfangreiches Begleitbuch, angefüllt mit vielen nützlichen Tipps und Anregungen für alle Gartenbegeisterten vom Einsteiger bis zum Profi. Der praktische Ratgeber mit monatlichen Beiträgen zu den Themen Gemüse, Pflanzenschutz und Kübelpflanzen hält zahlreiche Gestaltungstipps, Pflanzenporträts, Rezepte aus der Pflanzenküche und neue Gartenideen bereit. Außerdem wird in jedem Monat eine besondere Gartenanlage vorgestellt. Die drei Autoren und zwölf Experten der Sendung greifen die schönsten Themen des Jahres auf und berichten über Aktuelles und Traditionelles rund um den Garten.
LanguageDeutsch
PublisheravBuch
Release dateJul 13, 2016
ISBN9783840463624
Querbeet Band 7 (2016): Das große Gartenjahrbuch 2016

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    Book preview

    Querbeet Band 7 (2016) - Tobias Bode

    Querbeet/SN)

    JANUAR

    (Foto: Querbeet/SN)

    WAS JETZT ZU TUN IST

    Gut für alle

    •  Pflanzenschutz: auf Schädlingsbefall bei Zimmer- und Kübelpflanzen achten

    •  Zimmerpflanzen regelmäßig abstauben

    •  Das neue Jahr planen: Beete einteilen, Saatgut bestellen

    •  Vogelhaus regelmäßig reinigen und auffüllen

    •  Gartengeräte reparieren, reinigen, ölen

    •  An milden Tagen Gewächshaus und/oder Frühbeet lüften

    Obst und Gemüse

    •  Winterschnitt bei Obstgehölzen und Beerensträuchern

    •  Rinde von Obstbäumen kalken, um sie vor Frostrissen zu schützen

    •  Chicorée treiben

    •  An frostfreien Tagen Rosenkohl und Feldsalat ernten

    •  Eingelagertes Obst und Gemüse auf Fäulnis kontrollieren

    Fürs Auge

    •  Winterschutz für Gräser anbringen, Halme zusammenbinden

    •  Schneelasten, vor allem bei Nassschnee, von immergrünen Gehölzen entfernen

    •  Immergrüne Stauden und Gehölze an frostfreien Tagen gießen

    •  Winterschutz bei empfindlichen Stauden und Gehölzen regelmäßig überprüfen

    •  Eingewinterte Kübelpflanzen behutsam gießen

    •  Regelmäßig Laub vom Rasen entfernen

    •  Den Anblick der ersten Schneeglöckchen-, Zaubernuss- oder Schneeballblüten genießen

    Ernte

    •  Verwerten von eingelagertem Gemüse und Obst

    •  Aus dem Garten: Rosenkohl, Wurzel- und Knollengemüse, Winterlauch, Schwarzwurzel

    Pastinake - Bekömmliches Gemüse

    Pastinake für Babys

    Es gab Zeiten, da waren Pastinaken Grundnahrungsmittel. Könige schätzten das Gemüse aufgrund seines mild-süßlichen Geschmacks. Doch mit der Einführung der Kartoffel geriet der Anbau des Wurzelgemüses in Vergessenheit, die Kultur wurde seltener. Schließlich verschwanden Pastinaken fast vollständig aus deutschen Gärten. Heute besinnt man sich des alten Gemüses und vor allem Mütter wissen die bekömmlichen Wurzeln zu schätzen.

    Genügsam und anspruchslos

    Pastinaken zählen zu den sogenannten zweijährigen Pflanzen. Im ersten Jahr bilden sie oberirdisch nur eine Blattrosette aus, unterirdisch entwickelt sich die Rübe. Im zweiten Jahr erscheint der bis zu 120 Zentimeter hohe Blütenstiel. Hat man es auf die Wurzeln abgesehen und nicht auf Saatgut, werden die Pflanzen im Herbst des ersten Jahres geerntet. Im Handel sind nur wenige Sorten erhältlich, die bekannteste heißt ‘Halblange Weiße’. Weitere Vertreter nennen sich ‘White King’, ‘Gladiator’ F1, ‘Javelin’ F1 und ‘Aromata’.

    Doch wie funktioniert der Anbau genau? Ausgesät wird bereits ab März, sobald der Boden offen ist, in Reihen, in ein tiefgründig gelockertes Beet oder auch ins Hochbeet. Beim Keimen lassen sich Pastinaken Zeit, erst nach 3 Wochen zeigt sich das erste Grün. Stehen die Pflanzen zu dicht, sollte man sie vereinzeln auf einen Abstand von 5–8 Zentimeter. Während des Jahres macht das Gemüse kaum Arbeit, in humosen, gut versorgten Gartenböden braucht man Pastinaken nicht zu düngen, gewässert wird nur bei extremer Trockenheit. Bei einem eher sandigen Boden empfiehlt es sich, vor der Aussaat 50–80 Gramm Hornspäne und 3 Liter Kompost pro Quadratmeter oberflächlich einzuarbeiten. Beikräuter sollten vor allem in der Jungpflanzenzeit in Schach gehalten werden, damit sie den Pastinaken nicht über den Kopf wachsen. Die Ernte beginnt 160 – 200 Tage nach der Aussaat, kann dann den ganzen Winter über erfolgen, sofern der Boden nicht gefroren ist. Sollen die Wurzeln jedoch immer parat sein, erntet man sie im Spätherbst, schlägt sie in Sand ein und lagert sie im Keller oder auch in einer Erdmiete.

    Die anhaftende Erde schützt die Rübe vor dem Austrocknen.

    (Foto: Querbeet/SN)

    Pastinake

    Pastinaca sativa

    Weiterverarbeiten der „Pferdemöhren"

    Die Erdschicht um das Gemüse ist ein natürlicher Verdunstungsschutz – daher die Pastinaken erst unmittelbar vor dem Weiterverarbeiten waschen. So verhindert man ein Austrocknen der Rüben. Dann nur noch die Schale entfernen und das Gemüse kann zubereitet werden. Das ist zugegebenermaßen recht kraftaufwendig. Nicht umsonst nennt man das harte Gemüse auch Pferde- oder Hammelmöhre. Diese volkstümlichen Namen sollten aber keinesfalls davon abhalten, Pastinaken anzubauen und zu verarbeiten. Zubereiten kann man Pastinaken ebenso vielfältig wie Kartoffeln. Zum Garen verwendet man am besten einen Topf mit Dämpfeinsatz. So kommt das Gemüse nur mit Wasserdampf, nicht aber mit Wasser in Berührung, und die wertvollen Inhaltsstoffe bleiben weitestgehend erhalten. Neben dem Dämpfen eignen sich Pastinaken auch zum Braten oder zum Rohverzehr im Salat. Zudem lassen sich schmackhafte Suppen und Eintöpfe aus dem Wurzelgemüse zaubern. In England schwört man auf Pastinakenpüree, das viel aromatischer ist als Kartoffelpüree.

    Pastinaken, Möhren, Äpfel und Walnüsse sind die Zutaten für einen köstlichen Salat.

    (Foto: Querbeet/SN)

    Ideal für den Nachwuchs

    Pastinaken sind reich an Stärke und Zucker. Das enthaltene Inulin bekommt sogar Diabetikern hervorragend und gelangt ohne körpereigenes Insulin in den Stoffwechsel. Auch Karotin ist in dem Wurzelgemüse enthalten. Es soll wertvoller sein als das der Gelben Rüben und kann vom menschlichen Körper leichter aufgeschlossen werden. Kein Wunder also, dass Pastinaken häufig in Babynahrung vorkommen. Kleinkinder mögen die Pastinaken vor allem wegen ihres süßen Geschmacks. Mütter wiederum bevorzugen das Gemüse als Beikost, da es den Kleinen so gut bekommt. Manche Kinder essen Pastinakenbrei gerne pur. Den anderen einfach etwas Apfel- oder Fruchtmus untermischen.

    Orangenduft vom Feinsten – Orangenblume

    Augen schließen und genießen – der Duft der Orangenblume weckt eine mediterrane Stimmung.

    (Foto: Querbeet/BN)

    Streift man in mediterranen Regionen durch Gärten, offenbart sich im zeitigen Frühjahr häufig ein fruchtig-frischer Orangenduft. Auf der Suche nach dem Duftspender findet man dann nicht etwa Orangenoder Zitronenbäumchen, sondern kräftige Büsche mit zarten weißen Blüten. Der botanische Name des Gewächses: Choisya ternata, bei uns treffend als Orangenblume bezeichnet.

    Sortenwahl

    Verwandt ist die Orangenblume mit Zitrone & Co. übrigens tatsächlich, beide gehören zur Familie der Rutaceae, der Rautengewächse. Beheimatet ist die immergrüne Choisya ursprünglich in Nordamerika, kam Anfang des 19. Jahrhunderts nach Europa und ist seitdem in Mittelmeerländern häufig als Hecke oder frei wachsend als Strauch zu finden. In den kälteren Regionen Europas findet man die Orangenblume als robuste und pflegeleichte Kübelpflanze. Neben den duftenden Blüten besticht Choisya vor allem mit ihrem dunkelgrün glänzenden Laub. Während die Orangenblume in ihrer Heimat durchaus eine Höhe von 2–3 Metern erreicht, bleibt die Pflanze im Kübel deutlich gedrungener und lässt sich deshalb über lange Jahre problemlos im selben Topf halten. In geschützten Innenhöfen oder Regionen mit Weinbauklima kann man die Orangenblume allerdings auch auspflanzen, sie überlebt Temperaturen bis etwa minus 12 Grad. In Baumschulen und Kübelpflanzengärtnereien sind mehrere Sorten im Verkauf. Eine sehr schöne ist ‘Sundance’. Der Neuaustrieb dieser Orangenblume ist goldgelb, später färben sich die Blätter dann hellgrün. Auch die Sorte ‘Brica’ zeigt sich im Austrieb gelb. ‘Aztec Pearl’ ziert sich mit schmalerem Laub und bleibt auch insgesamt etwas graziler im Wuchs. Im Lauf der Jahre erreicht die Sorte eine Höhe von 80–90 Zentimetern.

    Orangenblumen pflegen

    Im Sommer gefällt der Orangenblume ein sonniger bis halbschattiger Standort auf der West- oder Ostseite eines Hauses am besten. Die pralle Mittagssonne auf einer nach Süden ausgerichteten Terrasse bekommt der Pflanze hingegen nicht so gut. Verbrennungen oder auch ein Spinnmilbenbefall können die Folgen eines ungünstigen Standorts sein. Steht Choisya hingegen an einem passenden Platz, scheinen Krankheiten und Schädlinge einen weiten Bogen um sie zu schlagen. Der Pflegebedarf ist zudem relativ gering. Gießt und düngt man die Pflanze regelmäßig, wächst sie gesund und blüht üppig. In Regionen mit sehr hartem Leitungswasser verwendet man zum Gießen nach Möglichkeit Regenwasser, denn zu viel Kalk schätzt die Orangenblume nicht. Beim Düngen hat man die Wahl zwischen dem Ausbringen eines Langzeitdüngers und der Gabe von Flüssigdüngern. Da die Orangenblume teilweise schon sehr zeitig im Jahr mit dem Austrieb beginnt und Langzeitdünger sich nur bei richtiger Feuchtigkeit und ausreichend Wärme lösen, ist eine Nährstoffversorgung mit Flüssigdüngern vorzuziehen. Von Februar bis Oktober kann man der Orangenblume auf diesem Weg einmal wöchentlich die nötigen Nährsalze verabreichen.

    Ins Winterquartier kommen die Pflanzen erst sehr spät, da leichte Fröste problemlos weggesteckt werden. Als immergrüne Pflanze sollte Choisya auch im Winter hell stehen, nur dann ist sie in der Lage, ihr Laub zu erhalten. Ein Platz an einem Garagenfenster, in einem ungeheizten Gewächshaus, im kalten Wintergarten oder auch im Geräteschuppen kommt infrage. Um die 5 Grad wären ideal. Ist es viel wärmer, treibt die Pflanze sehr früh wieder aus und ist dann anfällig für saugende Schädlinge wie Spinnmilben und Blattläuse. Ist kein heller Überwinterungsplatz vorhanden, kann das Gewächs auch dunkel aufgestellt werden. In diesem Fall sollte man allerdings sehr umsichtig gießen und stauende Nässe in jedem Fall vermeiden. Ist der Überwinterungsplatz optimal, bedanken sich Orangenblumen mit einem ersten Flor ab Februar. Die neue Frischluftsaison beginnt dann ab Ende März/Anfang April. Man kann die Kübel bereits jetzt an einen geschützten Platz ins Freie stellen. Ein dickes Vlies kann bei sehr frostigen Frühlingsnächten als Schutz eingesetzt werden. Hält man die Orangenblume nach dem ersten Austrieb einige Zeit etwas trockener, fördert das eine üppige zweite Blüte im Spätsommer.

    Orangenblume

    Choisya ternata

    Umfallkrankheiten

    Wer kennt das nicht: Liebevoll gesätes Gemüse läuft auf, entwickelt seine Keimblätter, schafft es dann aber gerade einmal, noch 2 gesunde Blattpaare zu bilden, und fällt um. Meist gibt man sich selbst die Schuld, denkt, die Pflanzen standen zu kalt, hatten zu wenig Licht oder im schlimmsten Fall zu wenig Liebe! Doch oft kann der Gärtner nur bedingt etwas für dieses „Versagen", schuld sind sogenannte Umfall- oder Keimlingskrankheiten.

    Das Schadbild

    Kaum aufgelaufen, fallen die Keimlinge einfach um. Ihr Stängelgrund ist oft erst rötlich, später schwarz verfärbt und sieht wie eingeschnürt aus, das Gewebe ist zerstört. Darüber hinaus wirkt die Stängelbasis sehr wässrig und weist manchmal weißlichen, flaumigen Pilzbelag auf. Die Infektion breitet sich schnell aus, und bald entstehen die ersten Lücken im vormals dichten Bestand. Die Umfallkrankheit tritt vorwiegend in Spätwinter und Frühjahr auf und kann binnen weniger Tage ganze Saatschalen dahinraffen.

    Wenn Sämlinge mit der Umfallkrankheit infiziert sind, hat das verheerende Folgen.

    (Foto: Nigel Cattlin/Holt Studios/OKAPIA)

    Ursache und Bekämpfung

    Verursacht wird dieses Schadbild vorwiegend von Pilzen der Gattungen Phytium, Phytophthora oder Rhizoctonia. Die Sporen dieser Pilze kommen aus dem Wasser oder dem Boden, können vor allem in letztgenanntem jahrelang überdauern und leben, einmal aufgetreten, im Inneren der Wirtszellen. Das Auftreten der Symptome ist zwar nicht die alleinige Schuld des Gärtners, durch die Kulturführung kann man einen Befall aber durchaus verhindern.

    Zu vermeiden sind

    •  zu nasse Anzuchterden,

    •  extrem hohe Luftfeuchte,

    •  lang anhaltend erhöhte Temperaturen.

    Das sollte man beachten:

    Hygiene Keine dreckigen oder unzureichend gereinigten Kulturgefäße benutzen, an diesen könnten Sporen anhaften! Gleiches gilt für Arbeitsgeräte, Substrate und natürlich das Gießwasser. In Sachen Aussaat also lieber auf Regenwasser verzichten und solches aus der Leitung bevorzugen – und alles natürlich in Maßen, damit keine Staunässe entsteht.

    Aussaatart Auch die Aussaatart hat Einfluss auf die Pflanzengesundheit. Wer direkt ins Beet sät, sollte den Boden zuvor tiefgründig lockern, Bodenverdichtung erhöht das Befallsrisiko. Wird ins Frühbeet gesät, das regelmäßige Lüften nicht vergessen.

    Aussaaterde Lockern Sie die Aussaaterde mit Sand, Gesteinsmehl, Ton oder Perliten auf. Bei Reihensaat, aber auch bei der breitwürfigen Aussaat ausreichend Abstand zwischen den Samenkörnern lassen. Und natürlich nur gesundes, keimfähiges Saatgut verwenden.

    Temperatur Die Temperatur sollte mit dem Auflaufen, also Keimen der Samen, wenn möglich runtergefahren werden.

    Nicht nur an Sämlingen

    An Nachtschattengewächsen (zum Beispiel Kartoffeln, Tomaten, Auberginen) tritt oft die gefürchtete Kraut- und Knollenfäule (Phytophthora infestans) auf. Der Pilz überwintert auf Saatgut oder auf den Pflanzen vom letzten Jahr. Oberirdisch erfolgt die Infektion direkt durch die Spaltöffnungen, mit denen die Pflanzen atmen, unterirdisch ist Regen der Übertragungsvektor. Der Regen läuft über das befallene Laub und schwemmt die Sporen mit ins Erdreich. Die Folge sind unregelmäßig braune Flecken auf Blättern und Stängeln, das Laub stirbt ab, Knollen bekommen braungraue, kraterartige Flecken, das Fleisch darunter ist rötlich verfärbt. Durch den Anbau wenig anfälliger Sorten und mit ausreichend großem Abstand zwischen den Pflanzen kann einem Befall vorgebeugt werden. Sobald befallene Pflanzen auftreten, müssen sie aus dem Bestand entfernt werden.

    Auch die Phytium-Wurzelfäule kann alle gängigen Zierpflanzen heimsuchen. Über Verletzungen oder weiche Gewebestellen dringen die Sporen über die Wurzeln in ihren Wirt ein und vermehren sich stark. Die Pflanzen haben Wuchsdepressionen, ihre Wurzeln sind weichfaul und braun, Stecklinge verfärben sich an der Basis schwarz und faulen. Gegenmaßnahmen sind hier das Desinfizieren der Stellflächen und Gefäße, sterilisierte Erden und eine Kontrolle des pH-Wertes, da Übersäuerung den Befall fördert. Außerdem sollte die Luftfeuchte nicht allzu hoch sein. Kranke Pflanzen sind darüber hinaus umgehend zu entfernen.

    Umfallkrankheiten

    Vorwiegend verursacht durch Pilze der Gattungen Phytium, Phytophthora oder Rhizoctonia

    Zarter Frühlingsbote – Schneeglöckchen

    Schneeglöckchen wecken bei Galantophilen große Begehrlichkeiten.

    (Foto: Querbeet/SN)

    Sie sind klein, zart und schweben zauberhaften Elfen gleich durch die Gärten. Das Erscheinen ihrer Blüten ist zudem ein sicheres Zeichen dafür, dass der Winter sich dem Ende neigt. Von wem die Rede ist? Natürlich vom Schneeglöckchen.

    Wer meint, Schneeglöckchen ist gleich Schneeglöckchen, der täuscht sich und war sicher noch nicht zu Gast bei einer Schneeglöckchen-Gala, einer gleichnamigen Auktion oder im Garten eines Galanthophilen. Das Erkennungsmerkmal eines Schneeglöckchen-Sammlers, so witzelt man in England, sei ein immer feuchter Fleck am Knie. Denn unterscheiden kann man Schneeglöckchen-Sorten schließlich nur, wenn man vor ihnen auf die Knie fällt, um einen Blick ins Blüteninnere zu werfen.

    Von Arten und Sorten

    Die bekannteste Art ist wohl das heimische Schneeglöckchen, von Botanikern Galanthus nivalis genannt. Insgesamt kennt man knapp 20 Arten und über 500 Sorten. Sie unterscheiden sich sowohl im Laub als auch in Form, Farbe und Anzahl ihrer Blütenblätter. So gibt es beispielsweise stark gefüllte Typen, wie ‘Ballerina’, und auch sogenannte Spikie-Typen. Das sind Schneeglöckchen, deren Blüten eher an einen Schneebesen als an ein Schneeglöckchen erinnern; sie heißen beispielsweise ‘Alburgh Claw’ oder auch ‘Bunch’. Eine weitere Besonderheit sind Sorten, deren Grünanteil in den äußeren Blütenblättern ungewöhnlich hoch ist. Sie tragen Streifen wie ‘Cornwood’ oder grüne Spitzen wie ‘Dicke Tante’. Bei Sammlern sehr begehrt sind gelbe Typen, Schneeglöckchen, die mit gelben Fruchtknoten und gelber Zeichnung auf sich aufmerksam machen. ‘Fiona’s Gold’ gehört zu diesen Sorten und auch ‘Spindlestone Surprise’.

    So zart die Pflanzen wirken, so robust und durchsetzungsfähig erweisen sich die meisten in den Gärten. Ein humoser, durchlässiger Gartenboden mit kräftiger Laubmulchschicht kommt den meisten der Zwiebelgewächse ebenso entgegen wie die Vergesellschaftung mit Gehölzen oder Stauden. Diese bilden ihr Laub aus, wenn die Sonne langsam an Kraft gewinnt, und beschatten dann den Standort der Schneeglöckchen.

    Vermehren

    Vermehren kann man Galanthus-Arten und -Sorten am besten nach der Blüte, wenn das Laub beginnt einzuziehen. Zum Teilen die Erde um den Pulk herum mit einer Grabgabel oder einer Handschaufel vorsichtig lockern und anschließend den Horst im Ganzen aus dem Boden hebeln. Die Erde abschütteln und die Zwiebeln auseinanderziehen. Das Beet des neuen Standorts vor der Pflanzung möglichst tiefgründig lockern und die Zwiebeln im Abstand von etwa 10 Zentimetern wieder einsetzen und kräftig angießen. Damit die Pflanzen ihre ganze Kraft in die Bildung neuer Wurzeln stecken, kann man nach dem Teilen die Samenansätze entfernen. So sichert man zudem die Sortenreinheit.

    Licht im Garten

    Wenn es dunkel ist, machen wir das Licht an – und das längst nicht mehr nur in unseren Häusern und Wohnungen. Immer öfter sind auch in Gärten Lichtinstallationen zu sehen. Dezent eingesetzt, sorgt Licht hier für Spannung und schafft neue Ansichten altbekannter Dinge. „Licht im Garten" meint nicht, die Nacht zum Tag zu machen! Es ist vielmehr ein Mittel der Gestaltung zum Hervorheben kleiner Gartengeheimnisse, die nachts sonst untergehen würden.

    Lichtinstallationen

    Bei Lichtinstallationen nicht einfach drauflosbuddeln. Gerade beim Ausleuchten von Gehölzen lieber erst einmal „probeleuchten, den besten Standort für die Strahler oder Lampen finden. Auch die Wahl der Lampe spielt eine wichtige Rolle. Nicht jede Lampe eignet sich für jede Pflanze. So benötigen gerade große Gehölze Lampen mit mehr Lichtleistung. Und damit das Ganze dann nicht „in der Luft hängt, ist unter Umständen eine Hintergrundbeleuchtung erforderlich. Alles Dinge, die es zu beachten gilt.

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