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Ein Service der AWO/AHSt.

Madrid
Jänner 2009

Bericht zur span. Bauindustrie 2007/1. Halbjahr 2008


und Vorschau

Allgemeine Entwicklung

Während die spanische Bauindustrie im letzten Jahrzehnt, bedingt durch günstige


Faktoren wie äusserst niedrige Zinssätze, ein grosses Potential an Arbeitskräften aus der
Immigration sowie grosszügige Finanzmittel seitens der EU-Kohäsionsfonds einen
unvergleichlichen Boom erlebte und jahrelang Konjunkturmotor war, setzte Mitte 2007
ein Abschwung ein, welcher sich im Jahr 2008 infolge der internationalen Finanzkrise
weiter akzentuierte.

Gemäss dem von SEOPAN1 veröffentlichten Jahresbericht 2007 betrug das


Produktionsvolumen der spanischen Bauindustrie im Jahr 2007 199,3 Mrd. EUR, was
einem Zuwachs von 4 % gegenüber dem Vorjahr entspricht. Sämtliche Baubereiche
verzeichneten ab Jahresmitte einen Rückgang, wobei sich noch der Tiefbausektor mit
einem Zuwachs von 5,5 % am dynamischsten entwickelte (im Vgl. dazu der Hochbau mit
+3,4 %). Einen Einbruch erlebte der private Wohnbausektor mit einem Rückgang von
4,5 % im 4. Quartal 2007.
Im 1. Halbjahr 2008 setzte sich diese absteigende Tendenz mit einem Minus von
2,4 % für die gesamte Bauwirtschaft weiter fort (davon – 6,8 % für den Wohnbausektor).

Anteil der Bausektoren an der Gesamtbautätigkeit in % -


Zuwachs im Vgl. zu 2006

Sanierung und
Instandhaltung: 22,3% Tiefbausektor: 29,3%
Zuwachs von 3% Zuwachs von 5,5%

übriger Hochbausektor:
15% Wohnbausektor: 33,3%
Zuwachs von 2,5% Zuwachs von 4%

1
Verband der grössten span. Bauunternehmen
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Daten zum Hochbau:

Die Bauaktivitäten auf dem Wohnbausektor sind seit Mitte 2007 stark rückläufig. Der
Immobilienboom der letzten Dekade hatte überhöhte Wohnungspreise und ein
Überangebot am Wohnungsmarkt zur Folge. Auch die Verschuldung der privaten
Haushalte nahm während der vergangenen Jahre rasant zu. Steigende Zinsen und eine
verschärfte Kreditvergabe aufgrund der internationalen Finanzkrise führten letztendlich
zu einem Einbruch der privaten Nachfrage.
Diese Situation wird sich kurzfristig angesichts der geringen Aussichten auf eine
wirtschaftliche Erholung, der prekären Arbeitsmarktlage bzw. des weiteren
Abwärtstrends der Immobilienpreise nicht verbessern.

Einige Eckdaten:
2007: 651.427 Genehmigungen für neue Wohnbauprojekte: = - 24,7 %
615.000 neu begonnene Wohnungen: = - 14 %
647.000 fertiggestellte Wohnungen: = + 9,5 %
01-07/2008: 188.036 Genehmigungen für neue Wohnbauprojekte: = - 58,1 %
Verkauf von 314.949 Wohneinheiten: = - 31,2 %.
01-10/2008: Rückgang bei Wohnungspreisen: - 6,8 %

Weniger stark fiel 2007 die Abschwächung im Bereich Sanierung und Instandhaltung
aus, welcher 2007 ein Wachstum von 3 % (gegenüber 4 % im Vorjahr) verzeichnete. In
den ersten 7 Monaten des Jahres 2008 gingen die offiziellen Ansuchen in diesem Bereich
um 6,27 % gegenüber dem Vorjahr zurück.

Was den übrigen Hochbausektor (industrielle und kommerzielle Gebäude, Hotels, Büros
und Freizeiteinrichtungen) betrifft, so wuchs dieser mit + 2,5 % etwas stärker als im
Jahr zuvor, u.a. weil viele Firmen ihre Aktivitäten vom Wohnbau weg auf diesen Sektor
verlegten. Auffällig sind die zweistelligen Rückgänge bei kommerziellen und
touristischen Objekten sowie die dynamische Entwicklung bei Industriegebäuden und
Büros.

Aufteilung des Sektors nach Subsektoren


Anteil am Sektor in % Entwicklung
Kommerzielle Gebäude 29 % -11 % bei Einkaufszentren
Industriehallen 20 % + 11 %
Hotels, Freizeiteinrichtungen 15 % - 21 %
Büros 15 % + 33 %

Daten zum Tiefbau:

Mit einem Wachstum von 5,5 % wies der Tiefbausektor 2007 die dynamischste
Entwicklung auf, was in erster Linie auf die massiven Investitionen im
Verkehrsinfrastrukturbereich (sowohl Eisenbahn- als auch Strassensektor) im Rahmen des
P.E.I.T zurückzuführen ist.

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Entwicklung der bedeutendsten Bereichsindikatoren

• Rückgang des Zementverbrauchs von +8,4 % (2006) auf 0,3 % im Jahr 2007;
Entwicklung 01-10/2008: 37,7 Mio Tonnen (= - 21 %).

• Anstieg der Beschäftigtenzahl auf dem Bausektor um insgesamt 6,1 % im Jahr 2007,
jedoch mit stark absteigender Tendenz bis Jahresende (-0,9 % im letzten Quartal).
Rückgang im 1. Halbjahr 2008: -7,9 %

• Anwachsen der Zahlungsausfälle im Juni 2008 auf 31,22 Mrd. EUR (=1,69 % der
Gesamtkredite).

• Das öffentliche Ausschreibungsvolumen in der Bauindustrie belief sich im Jahr 2007


auf insgesamt 40,3 Mrd. EUR, was einem Rückgang von 16,1 % gegenüber dem Vorjahr
gleichkommt2.
Trotzdem wurde 2007 im Vergleich der letzten Jahre noch immer das drittgrösste
Ausschreibungsvolumen erzielt. Der Anteil der öffentlichen Ausschreibungen am BIP
ging von 4,8 % auf 3,8 % zurück, lag damit aber über dem Durchschnitt von 3,5 % der
letzten 12 Jahre.

Verteilung der Ausschreibungen nach Verwaltungen


Zentralverwaltung: 40,4 % (Durchschnitt der letzten 10 Jahre: 37,4%)
davon Bau- und Umweltministerium Anteil von 36,1 %
bzw. restliche Ministerien Anteil von 4,3 %
Autonome Regionen 32,5 %
Lokale Verwaltung 27,1 %

Im Vergleich zum Vorjahr nahmen 2007 die Ausschreibungen der Zentralverwaltung zu,
während sie auf autonomer und insbesondere lokaler Ebene zurückgingen.

Öffentliche vergebene Bauarbeiten nach Sektoren


(Anteile in %)

andere Gebäude: W ohnungen: 3,9%

8,9% Umw elt: 1,3%


Transport: 40,2%

W asserbau: 12,1%

Siedlungsbau: 15,4%

soziale
Einric htungen: 18,3%

2
In dieser Summe nicht enthalten sind Ausschreibungen für Wartung der Schnellstrassen der ersten
Generation in Höhe von 5,7 Mrd. EUR über Konzessionsvergabe. Bei Einrechnung wäre Rückgang
4,1 %.
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Grundsätzlich wurden im Hochbau (Anteil von 31,1 %) in fast allen Sektoren Rückgänge
im Vergleich zu 2006 verzeichnet, insbesondere im Bereich Wohnbau und soziale
Einrichtungen. Ausgenommen war z.B. die Sparte Industriebau, die einen starken
Zuwachs registrierte.
Auch im Tiefbau (Anteil von 68,9 %) war die Entwicklung generell rückläufig. Positiv
hervorzuheben ist der wichtigste Sektor Transport, wo nur der Strassenbereich einen
Rückgang verzeichnete. Dabei ist wiederum zu beachten, dass in diesen Berechnungen
die Ausschreibungen im Zusammenhang mit der Konzessionsvergabe der Schnellstrassen
der ersten Generation keine Berücksichtigung finden. Würde man diese berücksichtigen,
wäre auch die Entwicklung auf dem Strassensektor positiv.

Im Zeitraum Jänner-August 2008 ging das Ausschreibungsvolumen nominal um 4,6 %


zurück:

Hochbau - 9,4 %
Tiefbau - 2,3 %
davon * Hafeninfrastruktur - 24,8 %
* Wasserinfrastruktur - 28,2 %
* Umwelt - 42,7 %
* Strassenbau + 2,2 %
* Eisenbahn + 19,5 %
GESAMT - 4,6 %

Vorschau 2008 - 2010

Für das Jahr 2008 rechnet SEOPAN mit einem Rückgang der Bauaktivitäten von
mindestens 3 %. Noch zurückhaltender fällt die Vorschau der europäischen
Branchenvereinigung Euroconstruct aus, welche einen Rückgang von 6 % auf dem
Bausektor vorhersagt und erst für 2010 wieder eine positive Entwicklung mit + 1,4 %
erwartet.

Auf dem Wohnbausektor wird sich diversen öffentlichen Prognosen zufolge der
tiefgreifende Anpassungsprozess zwischen Angebot und Nachfrage in den kommenden
zwei Jahren fortsetzen. Es wird von Rückgängen von 18 % (2008) und 16 % (2009)
ausgegangen. Der Überschuss an unverkauften Wohnungen wird von rund 930.000
Einheiten Ende 2008 auf schätzungsweise 1.400.000 Einheiten anwachsen. Die
Immobilienpreise sollten 2009 um 5 % bzw. 2010 um 8 % zurückgehen. In der Folge
rechnet man damit, dass ab dem 1. Quartal 2010 der Überschuss am Wohnungsmarkt
nach und nach absorbiert wird.
In diesem Sektor setzt das spanische Wohnbauministerium mit dem staatlichen
Wohnbau- und Sanierungsplan 2009-2012 (Plan Estatal de la Vivienda y
Rehabilitación) mit einem Investitionsvolumen von etwas mehr als 10 Mrd. EUR in
Zukunft auf Massnahmen zur Förderung des sozialen Wohnbaus (dzt. 13,6 % Marktanteil).
Ebenso soll der Mietmarkt, welcher bislang nur rund 8 % des Gesamtmarktes ausmacht,
angekurbelt werden.

Der Bereich Sanierung und Instandhaltung sollte stagnieren. Auch hier will das
Wohnbauministerium durch attraktive Finanzierungmöglichkeiten Anreize schaffen.

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Auf dem übrigen Hochbausektor wird, im Einklang mit der allgemeinen wirtschaftlichen
Entwicklung, in Zukunft mit einem leichten Abschwung gerechnet.

Wachsende Bedeutung wird auf dem Hochbausektor in Zukunft der Energieeffizienz von
Gebäuden bzw. dem Einsatz von erneuerbaren Energien zukommen. Hier wurden seitens
der öffentlichen Verwaltungen schon verschiedenste Akzente gesetzt, um diese Aspekte
zu fördern.

Grosse Hoffnungen werden in den Tiefbau gesetzt, wo man auch in den nächsten Jahren
ein kontinuierliches Wachstum erwartet (etwas abgeschwächt mit 3,5 % für 2008
aufgrund der Wahlen im vergangenen März, 4 % für 2009 und + 5 % für 2010).

Insbesondere soll mit dem Vorantreiben der öffentlichen Infrastrukturausbaupläne der


Einbruch auf dem Wohnbausektor abgefedert werden.

Dazu gehört der Strategieplan für Infrastruktur und Transport (P.E.I.T.) mit und
einem Investitionsrahmen von 241 Mrd. EUR im Zeitraum 2005 – 2020.

Auf dem Eisenbahnsektor, der mit rund 43 % der Gesamtinvestitionen Priorität hat, soll
das Hochgeschwindigkeitsbahnnetzes von gegenwärtig 1.300 km auf insgesamt 10.000 km
Länge ausgebaut werden, wobei bis 2020 sämtliche Provinzhauptstädte
Hochleistungsanschluss haben sollen. Im konventionellen Bahnbereich stehen die
Modernisierung des bestehenden Bahnnetzes, der Ausbau der Nahverkehrsverbindungen,
mehr Sicherheit im Bahnverkehr und der Ankauf von rollendem Material im Vordergrund.

Im Strassenbereich (25 % der Gesamtinvestitionen) soll das bestehende Autobahn- und


Schnellstrassennetz auf 15.000 km ausgebaut werden. Vorrangig sind ausserdem
Massnahmen zur Verbesserung der Strassen- und Transportsicherheit und die
Modernisierung bestehender Infrastrukturen.
Aufgrund des Rückgangs der EU-Kohäsionsfonds soll in Zukunft die Privatwirtschaft im
Rahmen von PPP-Modellen stärker in die Finanzierung von Grossprojekten miteinbezogen
werden. Per 1.5.2008 trat in Spanien das neue Gesetz über die öffentliche
Auftragsvergabe in Kraft, welches die rechtlichen Rahmenbedingungen für privat-
öffentliche Finanzierungsmodelle schuf.

Im Budget für 2009 sieht das spanische Infrastrukturminsterium Investitionen von rund
19 Mrd. EUR in die Verkehrsinfrastruktur vor. Dies entspricht einer Erhöhung der
Ausgaben um 7,5 % im Vergleich zum Vorjahr.

Auf dem Wassersektor sind der Nationale Plan über Wasserqualität 2007 - 2015 mit
Investitionen in Höhe von 19 Mrd. EUR für Wasseraufbereitung und Abwasserreinigung
sowie das Programm A.G.U.A. mit Ausgaben von 3,9 Mrd. EUR (Schwerpunkt
Meerwasserentsalzungsanlagen) in Umsetzung.

Zur Konjunkturbelebung wurde im Dezember 2008 vom spanischen Parlament auch ein
mit 8 Mrd. EUR bestückter Staatsfond für Investitionen auf lokaler Ebene (Fondo
Estatal de Inversión Local) verabschiedet, den die Gemeinden ab dem 1. Quartal 2009
für Bauprojekte in Anspruch nehmen können, wenn sie Arbeitslose beschäftigen.

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Die grössten spanischen Baufirmen 2007

Firma Belegschaft Gesamtumsatz Umsatz im Bau Zuwachs im


(Mio EUR) 2007 (Mio EUR) Bau in %

Grupo ACS 142.860 21.311,68 7.352,86 8,9 %

Grupo Ferrovial, S.A. 102.446 14.630,00 5.202,10 1,1 %


3
Fomento de Construcciones y 24.942 13.880,60 6.957,00 58,3 %
Contratas, S.A. (FCC)

ACCIONA, S.A. 35.583 7.952,55 3.639,28 2,3 %

Sacyr Vallehermoso, S.A. 18.214 5.759,81 3.346,16 27,7 %

Obrascón Huarte Lain, S.L. 14.069 3.764,40 3.136,10 13,9 %


(OHL)

Grupo Isolux Corsán, S.A. 6.996 2.170,00 2.126,60 16,8 %

Grupo Sanjosé 5.633 1.560,00 1.216,70 12,7 %

Grupo Comsa 4.442 1.216,70 849,15 11,2 %

Aldesa Construcciones, S.A. 3.873 1.106,00 777,30 3,5 %

Ploder Uicesa, S.A. 1.100 792,80

Quelle: CONSTRUCCIÓN ALIMARKET (2008)

Die elf grössten spanischen Baukonzerne, welche auch im internationalen Vergleich zur
Weltspitze gehören, konnten 2007 Ihre Umsätze um 31,72 % erhöhen: Dies in erster Linie
durch eine rechtzeitige Diversifizierung ihres Geschäfts, z.B. im Energie- und
Umweltbereich oder bei den Infrastrukturkonzessionen (ACS, Ferrovial, Sacyr und FCC
gehören zu den fünf grössten Konzessionsbetreibern weltweit), während die Umsätze im
Baugeschäft um weniger als die Hälfte (14,41 %) zunahmen.

Ebenso verstanden es die grossen Baukonzerne, durch Firmenadquisitionen im Ausland


bzw. verstärkte internationale Geschäfte (Umsatzplus im Ausland von 57,3 %) die
Schwächen am Heimmarkt wettzumachen.

3
Grosses Plus aufgrund von Eingliederung von ALPINE MAYREDER
-6-

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