Вы находитесь на странице: 1из 7
Bemerk der Struktur der Geet Problem T chinesischen Schriftsprache*) Von Herbert Franke (ancien) Die folgenden Ausfithrungen wollen nicht n, n Arbeiten tigt werden soliten. i Die Frage nach den Gesetzen der chin allgemeine Sprachwissenschaft allein von auch von praktischer Bedeutung fiir den al handenen Grammatiken, von denen die mo: Jas Julien’, Georg von der Gabelentz haben gewi8 gute Dienste geleistet und namentlich die Gabel matik wird man stets mit Nutzen in eine Tatsache, daB Arbeiten wie die ge die Syntax des Chinesischen mit Hilfe Tiefe gehenden Zuspitzung ergab. 1 Syntaxe nouvelle de Ia langue chinoise. 2 Bde. 1869 — 1870 NOAG 76 (1954) S. 73 — 74. ee «°B. Karlgren, Sound and Symbol S. 91; The Chinese Lan Meng-tzit I, 1), 8. 68. Vgl. auch Haenise —— BeAtiage 84-I1, S. 188 Abs. I —— leue Erkenntnisse bieten, die nach Ansicht des Re. tehr als bisher beriicksich- esischen Syntax ist nicht fiir die theoretischem Interesse, sondern ikademischen Unterricht. Die vor- numentalen Arbeiten von ‘Stanis- * und J. Mullie? erwahnt seien, lentz'sche Gram- Hand nehmen. Es ist aber doch wohl nannten im wesentlichen versuchen, indogermanischer, genauer lateini- scher Kategorien zu erklaren. Dagegen kénnen theoretische Bedenkon geltend gemacht werden. Ebenso steht fest, daB das Studium der genannten Grammatiken allein nicht ausreicht, um einen schriftsprachlichen Text prima vista feblerfrei zu iibersetzen und daB noch kein Fall bekannt geworden sein dirfte, wo ein Student allein durch Beherrschung etwa des Inhalts von Mullie’s grofer Grammatik sich als textsicher erwiesen hatte. Im Chinesi- schen liegen die Dinge eben anders als im Lateinischen, wo man nach vélliger Beherrschung der grammatischen Regeln mit Zuhilfenahme eines Worter- buchs imstande sein muB, jeden vorkommenden Text richtig 2u verstehen. Anders ausgedriickt, in der sinologischen Praxis spielt die Grammatik fiir das Textverstandnis eine weniger wichtige Rolle als in anderen Sprachen‘ In diesem Zusammenhang bedeutet es viel, wenn ein Sinologe mit so langer akademischer Erfahrung wie Haenisch noch 1948 seine 1931 zu- i iner Diskussion tber * Die folgenden Ausfiihrungen waren als Einleitung zu einer me | Probleme der chinesiscien Grammatik auf dem Xill, Deutschen Orentalisentag gedacht, sodaB sich die Notwendigkeit einer thesenhaften und nicht s i i fils und der heutigen Um- : ische Grammatik mit AusschluS des niederen St = Pei crprecte: 2, unveranderte Auflage Berlin 1953. Zum Neudruck vgl. T. Grimm in — 1949, Hier- * Grondbeginselen van de chinese letterkundige taal. 3 Bde, 1946 1949. Hier mu grundsdtzlich P, Serruys in HJAS 16 (1953) $.162— 199. os gp au ‘h, Lehrgang der chinesischen Schriftsprache 135 erst niedergelegte Meinung aufrechterhalt#, daB es untunlich sel, die matik an den Anfang des Unterrichts zu stellen (.Die chinesische Sprach- lehre laBt sich nicht vorausnehmen*); bereits 1932 hatte er dies Trittel betont*. Der von Haenisch gegebenen Charakteristik der Gabe- Jentz'schen Grammatik’ kann man sich nach dem Gesagten wohl anschliegen, Ein weiteres Problem fagt sich hier an. Da die mefsten bisherigen Gram- matiken von der Nomenklatur des Lateins ausgehen, wird ein fremdes, unzugehOriges Element in die Sprache hineingetragen. chih! nach .Verben? als ,postponiertes Pronominalobjekt* zu bezeichnen oder von einem -dop- Pelten Nominativ* zu reden, ist streng genommen sinnlos, Man brauicht muy cinmal zu fragen: Wie shen unsre Grammatiken des Chinesischen aus, wenn wir alle Eskimo oder Tirkisch sprichen und schrieben? Ein gutes Bet, spiel dafir, wie die eigne Sprache beeinfluBt, ist die Tatsache, daB vor allem slawische Gelehrte auf die Aspekte in ostasiatischen Sprachen hingewiesen haben’, Wir brauchen uns hier nicht mit der Meinung auseinanderzusetzen, das das Chinesische iberhaupt keine Grammatik habe, In diesem Sinne hat sich zB. Giles* ausgesprochen, aber auch klirzlich noch A. Fang’*, Gegen diese Einstellung, wie sie von Giles vertreten wurde, wandte sich vor allem F, Lessing". Immerhin gibt es zu denken, daB die Chinesen selbst inner. halb ihrer Philologie keine eigentliche Grammatik entwickelt haben. Was Uber die Sprache der alten Texte wahrend der Mandschuzeit geschrieben wurde, beschrénkt sich zumeist auf Gleichungen zwischen Partikeln und lexikalische Notizen *. Erst der chinesische Jesuit Ma Chien-chung bringtin seinem Ma-shih wen-t‘ung "I 1898 eine systematische Grammatik, die jedoch die lateinischen Kategorien verwendet. Bezeichnend ist ferner, da die Bekanntschaft mit dem Sanskrit in der Liu-ch'ao Zeit zwar phonetische, aber keine grammatischen Werke zur Folge hatte. Die Notwendigkeit einer Gram- 5 Lehrgang Ul, S. VI * AM 8 (1932) S. 539540. Ahnlich Schlegel in TP 3 (1892) S. 196199 gegen Arendt. ceiicine, Einfihrung in das Studium der chinesischen Schriftsprache, wohl aber ‘treffliche Hilfsmittel". Lehrgang Il, S. 3. Das gleiche gilt auch fiir Mullies Arbeiten. * J. Priigek in Archiv Orientalni 18 (1950), S. 408 — 430; zum Japanischen ver- gleiche Serge Kassatkin in Phi Theta Annual Berkeley, Bd. II (1951), S. 25 — 49 und die dort zitierte Literatur. * A Chinese-English Dictionary, 1. Auflage 1892 S. X — XII. 4° Some Reflections on the Ditficulty of Translation, in: Studies in Chinese Thought, Chicago 1953, S. 282. 41 MSOS 28 (1925) S. 58 cig eon ae # Val. etwa die als Stellensammlung niltzlichen Werke von Wang (0766 189 Ching-ehuwan shih-tza() (1798) und YU Yueh (1821 2 1907) Ku- shu i cht-lit. ‘frig fi EZ 6] We Aa. Klassische Chinesisch als eine “language in ten zu wollen, Es liegt auf der Hand, daB die geklart werden mu, will man nicht Gef: chen Objekt zu treiben, namlich Sprach: lichen Zeichensystem, Nicht jedes Zeich: s eine wichtige Vorfrage ist, die fahr laufen, Versuche am untaugli- 'wissenschaft mit einem nichtsprach- ‘lensystem ist ja eine Sprache *, Wenn wir einstweilen daran festhalten, eine echte Sprache und damit ein méglich schaft ist, so miissen wir feststellen, daB es bisher noch sehr an Versuchen elmer chinesischen Syntax fehit, die von ausgewiesenen Linguisten unter. nommen wurden. Gabelentz war zwar ein Sprachwissenschaftler von hohem Rang, aber seit 1881 hat die allgemeine Sprachwissenschaft Fort. Schritte gemacht, die beriicksichtigt werden miissen. Manche neuere Theorie ist seitdem entstanden, wie die Phonologie der Prager Schule (Trubetz- Koy), die Glossematik Hjelmslev's oder der Strukturalismus Brén- dals*®, Andererseits wird man oft finden, da8 das Chinesische bei den all- gemeinen Sprachwissenschaftlern unzureichend berlicksichtigt oder auf Grund veralteter Darstellungen aus der Feder linguistisch nicht vorgebil- deter Sinologen verwertet wird. daB die chinesische Schriftsprache ler Gegenstand der Sprachwissen- 48 Siche hieru W. Fuchs, Zur technischen Organisation der Ubersetzung budd- histischer Schriften ins Chinesische, AM 6 (1930) 8. 64 — 103 # So Karlgren in Géteborg Hégskolas Arsskrift 32 (1926) S. 32 % Zu dem Problem vergleiche man grundsatzlich E. Koschmieder, Ist das Symbolsystem der Logistik eine Sprache? In: Miinchener Studien zur Sprachwissen- schaft, Heft 6 (1955) S. 71 — 82. K. weist dort S. 76 ff, auf das Chinesische als Proto- typ einer Schrift hin, in der das Gemeinto (M) unmittelbar aus dem optischen Zeicien (02) erkannt wird tind das akustiscie Zeichen (AZ) nachtriglich zugeordnet wird, Jenach der zugrundezulegenden Lesung (chinesische Dilekte, Jpanisch Koreanisch Vietnamesisch), wahrend die Phono-Schriften (insbesondere Buchstabenschrittei den Weg OZ AZ M gehen. 1 Einen Uberblice gibt V. Pisani, Allgemeine und vergieichende Sprachvissen- achat, Wissenschallliche Forschungsberichte Ba. 2, Betn 1958. Val. insbesondere die Autzahlung neuerer Werke in Anmerkung 1 auf Seite 16. Hict sei besonders aut die wicitige Arbeit von E, Koschmieder hingowiesen. Zur Bestimmung Funktionen grammatischer Kategorien, Abh. Bayr. A. d. W., N. F. 25, 137 ine Quelle mancher MiBverstindnisse bedeutet die herkOmmliche Auf. Rissung der Partikeln. Zweifellos ist die Funktion der Partikeln der Schit rahe eine grundsatzlich andere als etwa die von cum, ut, postquam im {ateln. Wenn man die verschiedenen .Funktionen* von yii®verglelcit (Gabe, [:nlz § 734-745), $0 sieht man, daB die ,verschiedenen” Funktionen (loka, Uv, ilativ, ablativ, elativ etc., op. cit. § 1000—1005) ihre Verschiedenheit nicht ‘aus einer Art Funktionswechsel der Partikel ya beziehen, sondem cinzig und allein aus dem Zusammenhang. Ob wir yii mit ,aus", .nach* oder yin’ Ubersetzen miissen, oder etwa mit .als* (komparativisch) sagt uns nur der Satzzusammenhang, d. h. die Worte vor und hinter yd. Auf diese komme ce an, nicht auf yi. Ahnliches gilt mutatis mutandis fir die meisten andren Partikeln; man darf ihre angebliche grammatische Funktion nicht zu wichtig nehmen. Ein gutes Beispiel dafir, wie sekundar Partikeln sein kénnen, yerdanken wir A. Fang": Ou-yang Hsiu hat in einem seiner Essays an 2 Stellen nachtraglich ein erh'!9 eingeftigt, aus dekorativen, stilistischen Griinden. Partikeln mit echter grammatischer Funktion kénnte man so nicht hehandeln. Andererseits wird etwas so Wichtiges wie der Unterschied zwischen finiter Aussage und dem Bedingungsfall manchmal diberhaupt nicht durch Partikeln ausgedriickt: feng pu Iai shu pu tung", , Wenn der Wind nicht kommt, be- wegen sich die Baume nicht’. (Gabelentz § 396). Das Bestreben, in jedem Fall alle Partikeln zu iibersetzen, fiihrt oft zu gezwungen wirkenden Uber. setzungen. Lun-yii XVII, 181% ibersetzt Mullie™, dal alors ainsi" be- deuten soll, mit: ,Si vous, Maitre, ne parlez pas, ainsi alors que raconteront vos disciples (a la postérité)?" Der Referent ist nicht gentigend romanistisch gebildet, um zu entscheiden, ob , ainsi alors" tiberhaupt idiomatisch richtiges Franzésisch ist; aber es scheint doch wohl, daB das ,ainsi* genau so gut {ehlen kénnte (wie auch das den Satz abschlieBende yen!) ohne daB sich das geringste am Sinn des Satzes anderte. Ein anderes Beispiel fiir fehlgeleitete grammatikalische Spitzfindigkeit: Den Satz('4l hat R. Stein” tibersetzt: vil prend le sang frais et le mélange a son vin". Mullie*' wirft ihm vor, aus den beiden letzten Worten einen koordinierten Satz gemacht zu haben und glaubt, es sei hier ein nicht ausgedriicktes Relativpronomen versteckt; demnach sei 2u tibersetzen: ,il prend le sang frais qu'il mélange a son vin". Ganz abgesehen davon, da der Sinn beider Ubersetzungen doch wohl der * gleiche ist, kann man hierzu nur feststellen, daB das klassische Chinesisch weder Relativsdtze kennt noch iiberhaupt Neben- und Hauptsatz unter- 7 So auch A. Fang, op. cit. S. 276 %8 op. cit. S. 278. Anders freilich Mullie in HJAS 15 (1952) S. 225, wo er leugnet, daB ein erht"l nur der Euphonie halber gebraucht werden kone. 48 HJAS 15 (1952) S. 155 2 TP 35 (1939) S, 141 | TP 36 (1940) S. 308 Anmerkung 1 Hl is AD 2 ce am h-roiabse : lis se el tt HA ALT scheidet. Dergleichen sind Kategorien de: 8 Franzési i schen. Es sei noch erwahnt, dab die a VerBbacrstunry ecen ort Lehrgang manchmal von ahnlicher Art sind wie Maliles Korrekter eras ohne jeden Zweifel richtigen Ubersetzung Steins aero Pseudogrammatischen Verfahren erschwere andererseits werden sie aN hea sprachlichen Text zu verstehen. Diese Einsicht | ist ni emeut betont zu werden. Wichtiger als Syntax ist ot nee auch unten), Parallelismus und das lexikalische Element » verdient aber Texika in der Beschreibung des Bedeutungskreises nicht so, wie man es winschen méchte. Dieser ist meist zugleich weiter und konkreter als die verzeichneten Aquivalente in europaischen Sprachen™, Der Gebrauch eines bestimmten Wortes in einem Text impliziert ja gleichzeitig einen ganzen Vorstellungskomplex. Das gilt insbesondere fiir Ausdriicke aus der sozialen und rituellen Sphare, aber nicht auf diese beschrankt. Das Uherwiegen des Lexikalischen tiber das Grammatische hat iibrigens seinen Ausdruck darin gefunden, daB die Chinesen zwar schon frith Lexika ihrer Sprache ver- feBten, aber keine Grammatiken. Die Einteilung so vieler Lexika in Sach- gruppen kann durchaus als Ausdruck des chinesischen kategorialen Den- kens aufgefaBt werden, Nur im Voriibergehen sei erwahnt, daB unsere gangigen Lexika bei der Zeichenerklarung etymologisch oft versagen. Unterschiedslos werden alte, urspriingliche und abgeleitete, erweiterte Bedeutungen vermengt, Etymolo- gien und Zugehérigkeit zu Wortfamilien kaum beriicksichtigt. Ebenso wird nur selten auf das Vorliegen einer phonetischen Lehnorthographie verwiesen. Eine riihmliche Ausnahme bilden hier Karlgren’s Grammata Serica. Es hat nicht an Versuchen gefehlt, in Erkenntnis der Unméglichkeit, indo- germanische Kategorien in das Chinesische hineinzutragen, den Charakter der Sprache méglichst aus dem Material selbst zu entwickeln. Beachtung verdient die Arbeit von Granet ,Quelques particularités de la langue AM 8 (1932) S. 544; ff. ieee ‘ # Xhnlich Haenisch in AM 8 (1932) S. 542: Das Hauptgewicht ist 2u richten sauf die Binome, die literarische Bindung, den Rhythmus, Parallelismus und die Verkiirzungen”. Wertvolle Beispiele, wie man einen nicht interpungierten Text aufzuldsen hat, bietet H.s. Lehrgang Bd. 1S. 122—126. : Daf die rhythmische Gliederung und Gruppierung ein bei isolierenden Sprachen wichtiges semantisches Element ist, hat z. B. ftir den Fall des Siamesischen P. Meriggi betont, vgl, AM 8 (1932) 5. 285. . 4” Vol. hierzu vor sliem M. Granet, La pensée chinoise, S. 32 ff 139 Yon einem allzu beschrinkten Material ays, von H. Maspero%, welcher vorschlagt, die paze auf zwei Stellungsformen (relation de détermination und He Peat {eduzieren. Abnlich bedeutsam ist die prignante santellung, dieP.Demiéville™ gegebsnhaljaael aeateae Referenten tlie beste kurzgefaBte Abhandlung tiber das Chinesische, die wir zur Zeit haben. Was Demiéville zum Beispiel tiber die Partikeln und ihre gleichzeitig Thythmische und semantische Bedeutung sagt (S. 140), ist schlechthin glin- Zend. Er schlagt anstelle des irreftthrenden Ausdrucks «Funktion” den Aus druck »envisagement* vor, der von vornherein die ungidicelichen Analogien mit etwa lateinischen oder franzdsischen Partikeln ausschlieft, Gleich vor- ziiglich sind seine Bemerkungen iiber Rhythmus und Betonung — beides formative Elemente, die syntaktisch wie semantisch von gréBter Bedeutung Sind (auch noch in der heutigen Umgangssprache, vgl. tung-‘hsi!" .Ost und West", ‘tung-hsi ,Ding"), Eine Ubersicht tber einige wichtige Arbeiten slawischer Autoren hat der Referent kiirzlich in seinem Forschungsbericht gegeben*®, so daf hier darauf verwiesen werden kann, taktischen Ge: AbschlieBend noch ein paar Bemerkungen zum Problem der Ubersetzung. Es sei erwahnt, daB die Ubersetzungen chinesischer Texte in andere Spra- chen wie das Mandschu sprachwissenschaftlich zur Erhellung der syntak- tischen Struktur des Chinesischen methodisch keinen gréBeren Wert haben als etwa die Ubersetzungen von Legge. In beiden Fallen handelt es sich um eine Ubersetzung in Sprachen mit ganzlich anderer Struktur, wo die englische oder mandschurische Fassung nichts tiber die Syntax des Chinesi- schen aussagen kann (wohl tiber den Sinn). Der eigenartige Sprachbau des Chinesischen macht im iibrigen von vornherein jede Ubersetzung in weit starkerem Mafe zur Paraphrase als etwa eine Ubersetzung von einer Sprache in eine andere verwandte, Hier, beim Chinesischen das Ideal der , Wértlich- keit* aufzustellen, ware kaum zu vertreten, Man kann ja noch nicht einmal aus dem Lateinischen Ceterum censeo Carthaginem esse delendam wirklich wortlich iibersetzen, d. h. transpositiv und Wort fiir Wort. Das Deutsche hat kein Gerundivum. Wer analogisch eines bildet (,zu zerstérend"), schreibt Schlechtes Deutsch. Manche Ubersetzungen aus dem Chinesischen leiden an dem sinnlosen Ideal der Wértlichkeit (auch der Referent bekennt, hier oft gesiindigt zu haben). Nicht jedem Wort des Urtextes muB ein und nur * Revue Philosophique, Marz-April 1920, nachgedruckt in Etudes sociologiques sur Ia Chine, Paris 1953 S.'95 — 155. : ; * La langue chinoise, Conférences de l'Institut de Linguistique de Université de Paris 1933, Paris 1943, S, 33 — 70. : *" Le Chinois a I'Bcole Nationale des Langues Orientales Vivantes, in; Cent- Cinquantenaire de Ecole Nationale des L. O. V., Paris 1948, S. 129—152 se * Sinologie. Wissenschaltliche Forschungsberichte Bd. 19, Bern 1953 S. 42 — ein Wort der entsprechen. Diesen Gesichtspunkt noch Duyvendak mit erfreulicher Entachtedenhen blontll, Dem Laster eines pseudo-syntaktischen Mangel des Nichtiibersetzens gegeniiber, Titeln bemerkt wird. Auch Namen, etwa perioden, Amtstiteln haben einen Sinn, a skribieren unterschlagen kann. Dies ist vor allem eeeurh “imfaches Trans- Der Streit um das Problem der ,richtigen* und ,wé " Kelsers Bart sein kann, 1&Bt sich im Ubrigen auflésen, wenn man dee Fiabe theoretisch zu Leibe riickt. Dem Referenten scheint ein widhtiger Beitrag hierzu die Abhandlung E, Koschmieders Das Problem der Udersetzungst zm sein. Koschmieder unterscheidet in der Sprachstruktur die Kategorien des Zeichens (2), des Bezeichneten (B) und des Gemeinten (M), ‘Ubersetzen heibt, das B und M einer Sprache festzustellen und dann au diesem M dee Bund Z einer anderen Sprache zu finden. Eine substitutive Transposition ist bei dieser Operation aber nur ausnahmsweise méglich, m. a. W. oft genug, und beim Chinesischen immer, fehit fir das Za der einen Sprache cin entsprechendes Zb der Sprache, in die tibersetzt wird, und es ist deshalb das fehlende Zb durch eine beliebig groBe Zeichenreihe Zbl, Zb2, Zb3 . . Zbn auszudriicken, Die eindeutige Ermittlung des M ist jedenfalls der Angel- punkt des Ganzen. Betrachtet man manche der Vorwiirfe v. Zachs und Mullies, so erkennt man, daf sie in der Ebene des deutschen (bzw. fran- zésischen) Zb liegen, also nicht das fiir die Richtigkeit einer Ubersetzung maBgebliche Element M berithren, Man sieht, wie wertvoll die Anregungen sind, die der Sinologie yon der allgemeinen Sprachwissenschaft kommen kénnen. Wiinschenswert ware, wenn ab und zu ein Student der Sinologie Sprachwissenschaft als Nebenfach wahlte, und umgekehrt kann es fiir jeden Linguisten nur niitzlich sein, wenn er sich ernsthaft mit dem Chinesischen beschaftigt. Nur so kann der bisherige theoretisch wie praktisch unbefriedigende Zustand gebessert und die Bedeu- tung des Chinesischen innerhalb der allgemeinen Sprachwissenschaft voll gewiirdigt werden, 2 TP 42 (1953) S. 394 ; cana e d Functional Translation — Two Sinologic , te Lee Reka 3 (1954) 251 — 260; ebenso in Language vol. 20 Nr. 4 eel Linguistica, Festschrift Ferdinand Sommer zum 80, Geburtstag, Wies- baden 1955, S. 120 — 128.

Вам также может понравиться