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Lokales KULTUR Montag, 4. Oktober 2010 | Nr. 229
AMPERITIV
Das beliebte Dachauer Zeltfestival hat zum achten Mal stattgefunden –
mit Angeboten für Groß und Klein, drinnen und draußen
Musikpower und Tanzfieber im Echodrom: Rainer von Vielen und seine Band „Kauz“ heizten mächtig ein. FOTOS: HAB Zwei Stimmlagen und dazwischen ein Didgeridoo, so kennt man Rainer von Vielen.
Sitzen verboten
120 Minuten mitreißender, mystischer und vielseitiger Power-Pop
Dachau – Versucht man die miteinander. Mitsch Oko an verhelfen sie den Zuhörern Vielen seine Show. Seine belt und tobt die Menge be- will Eure Stimmen hören“, Sie geben alles, damit ihr Pu-
Band Rainer von Vielen mit der Gitarre, Dan le Tard am zu einer Ahnung, was gleich Stimme wechselt dabei von reits. Als Rainer von Vielen fordert er, heizt den Fans ein blikum auf seine Kosten
einem treffenden Wort zu be- Bass, Niko Lai am Schlag- auf sie zukommen wird: Die Kehlkopf- zu Obertongesang. den Hit „Tanz deine Revoluti- und die Stimmung an. Auch kommt. Mit der letzten Num-
schreiben, muss man schei- zeug und Sänger Rainer am hinteren Sitzreihen werden Im Wechsel der Stimmlagen on“ anspielt, gibt es kein Hal- wenn seine Show- und Tanz- mer gibt es einen Kurswech-
tern. Ja sogar ein ganzer Satz Akkordeon machen die Band komplett abgesperrt. „Bei die- klingt seine Stimme so, als ten mehr. Sogar die letzte Rei- elemente, denen der berühm- sel: Der Star bringt sein Publi-
würde der Vielfalt der Band komplett. Schon seit Jahren sem Konzert ist das Sitzen würde er auf einem Didgeri- he tanzt, singt und hüpft alles ten Band Limp Bizkit doch kum zum Schunkeln. Er
mit dem kauzigen Namen kei- treten die vier Vollblutmusi- verboten“, heißt es. Und es doo spielen. Die beinahe mys- aus sich heraus. Ein Herr in sehr ähneln, stört dies die stimmt einen Walzer auf sei-
nesfalls gerecht. Von Elektro ker in ganz Deutschland auf, dauert nicht lange, da ist die tische Stimmung wird bei die- der mittleren Reihe hat seine Leute keinewegs. Die Men- ner Ziehharmonika an. Und
und Minimal, Reggae und begeistern und überraschen Tanzfläche voll, obwohl es ser Showeinlage noch mit Augen geschlossen und lässt schen singen, grölen und tan- auch wenn kaum einer Wal-
Ska bis hin zu Rock und Me- ihr Publikum jedes Mal aufs keinen einzigen Ton zu hören entsprechenden Lichtele- sich von der Musik leiten. zen ausgelassen. Und das zer tanzte, so wippen den-
tall-Elementen – diese Band Neue. gab. menten und Nebel verstärkt. Rainer von Vielen versteht es, über zwei Stunden, denn Rai- noch alle, wiegten sich im
verbindet in ihrem Sound Noch bevor die Musiker die Mit Minimal-Sound-Ele- Während die Band ihr Pu- das Publikum mitzureißen. ner von Vielen und seine Takt und haben Riesenspaß.
sämtliche Musikrichtungen Amperitivbühne betreten, menten startet Rainer von blikum willkommen heißt, ju- „Gebt mir ein Yeah, ich „Käuze“ werden nicht müde. REGINA PETER
Würziger Musikaufguss
Sixpack aus Olching beschert tollen Support
Dachau – Eat the love and der Bassist steuert den richti- Vor fünf Jahren hat sich die
feel the music – das hat die gen Groove bei. Zusammen Band gegründet. Anfangs
Vorband von Rainer von Vie- mit dem Gitarristen und dem spielten die Olchinger noch
len, the Green Tea Monkeys, Frontman sorgt die Band für zu fünft: „Unser Schlagzeuger
bei ihrem Auftritt am Amperi- ausgelassene Stimmung. kam erst später dazu. Vorher
tiv Festival in Dachau vermit- Zwischen seinen Gesangs- übernahm unser Sänger und
telt. passagen haut Severin Waibel Keyboarder diese Aufgabe“,
Ein rockiges Intro ertönt, in die Tasten seiner Orgel. verrät Trompeter und Band-
blaue Hots Spots ziehen den Stehend oder sitzend, das Pu- leader Matthias Tann. Er sagt
Blick auf die Bühne und blikum wackelt mit dem auch: „Solche kleinen Kultur-
sechs Typen treten ins Ram- Kopf, schnipst mit den Fin- festivals werden immer selte-
penlicht: The Green Tea gern oder bewegt zumindest ner. Umso mehr freut es uns,
Monkeys. In ihrer Spielart die Füße zum Takt. Aber auch heute hier zu sein.“ Und das
verbinden sie Rock, Punk, die Musiker können längst sah auch das Publikum nicht
Funk und Reggae miteinan- nicht mehr stillstehen, sie las- anders: Es regnete – nein ha-
der. Der Schlagzeuger gibt im sen sich von ihrer eigenen gelte laute Zugaberufe und
Hintergrund mit abwechs- Musik mitreißen. Schon nach mächtigen Applaus. Das
lungsreichen Rhythmen den den ersten Liedern wird deut- Konzert war ein gelungener
Takt an, Saxophonist und lich: Diese Band lebt für ihre Auftakt für den Hauptakt mit
Trompeter verleihen dem Musik und vermittelt puren Rainer von Vielen.
Gelungener Auftakt am Freitagabend war das Vorkonzert der Olchinger Band Green Tea Monkeys. FOTO: HAB Auftritt intensive Würze, und Hörgenuss. REGINA PETER