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Konjunktur:
Gute Zeiten – schlechte Zeiten
Februar 2007
Summa Oeconomica 10
Investor's Corner 11
PortfolioPraxis: Akademie
Eine Wirtschaft sollte wachsen! bei voll ausgelasteten Produktionsfaktoren Die Geschwindigkeit des
(Maschinen, Gebäude und Beschäftigte etc.) langfristigen Wachstums
Wirtschaft und Wachstum gehören zusam erbringen kann. In der Regel führt über die hängt eng mit der „Höhe“
men. Vor allem, weil der Mensch von seiner Zeit eine Verbesserung der Leistungsfähig des Produktionspotenzials
Natur her nach mehr Wohlstand strebt, aber keit sowohl von Maschinen als auch der zusammen.
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Durchschnittliche
Wirtschaftsleistung
(Trendwachstum)
Konjunkturhoch
Konjunkturtief
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wortlich. 1 6
3) S ogenannte Monetaristen schließlich „Konjunktur- Tief”
meinen, dass staatliche Eingriffe wie z. B.
die Geldpolitik hauptsächliche Auslöser Gewinne: steigen Gewinnerwartungen steigen
Aktien: Gewinnhausse nach Korrektur Aktien: steigen
für Konjunkturzyklen sind. Anleihen: fallen leicht im Kurs Anleihen: Höhepunkt
Während sich die Gelehrten noch über die Quelle: Eigene Darstellung
Ursachen streiten, sollte sich ein Investor vor
allem Gedanken über die Auswirkungen kon
junktureller Schwankungen auf seine Wert Tabelle 1: Kapitalmarktentwicklungen in den jeweiligen Zyklusphasen
papieranlagen machen. Wenn es so etwas wie
eine Regelmäßigkeit in Wachstumszyklen
Zyklusphasen
gibt, gilt das dann auch für die Kapitalmär
1 2 3 4 5 6
kte? Wie sieht die Verbindung zwischen
untere fällt
Finanzmarkt und Realwirtschaft aus? Inflation
Wende
steigt steigt Max fällt
noch
Konjunkturindikatoren,
fällt untere
Konjunkturzyklus Zins (lf.) steigt Max fällt fällt
noch Wende
Anleihe- steigen
fallen Min steigen steigen Max
kurse noch
Zur Skizzierung eines kompletten Konjunk
korrigieren, korri untere steigen
turzyklus erscheint es zweckmäßig, sechs Aktien fallen fallen
steigen gieren Wende kräftig
Zyklusphasen zu unterscheiden. In jeder
untere
dieser Phase ändern Faktoren wie Inflation, Gewinne steigen Max fallen fallen fallen
Wende
Leitzinsen und Unternehmensgewinne ihr
Quelle: Eigene Darstellung, angelehnt an Garz, Henrik (u. a.), Portfolio-Management,
dynamisches Verhalten, mit entspre
Frankfurt am Main 1997
chenden Auswirkungen auf den Aktien- und
den Anleihemarkt. Parallel zur folgenden
textlichen Aufstellung geben Schaubild 2, 3
sowie Tabelle 1 (alle rechts auf dieser Seite) Schaubild 3: Konjunktur- und Zinszyklus (schematisch)
einen schematischen Überblick über die
%
wichtigsten Zusammenhänge von Wirt
3,5 Konjunkturhoch Konjunkturtief
schaftswachstum, Inflation, Zinsen und
langfristiger Zins
Wertpapierkursen: 3,0
2,5
·E
in gesunder Wachstumspfad kennzeich 2,0
net Phase 1, am Beginn eines Aufschwungs.
1,5
Die Inflation befindet sich auf einem sehr
kurzfristiger Zins
niedrigen Stand und die langfristigen Ren 1,0
PortfolioPraxis: Akademie
PortfolioPraxis: Akademie
Rentenmärkte gemeinsam, wobei sich bei dem klassischen Konjunkturbild. Während Realität vs. „Lehrbuch“.
Letzteren ein Höhepunkt abzeichnet. die Rezession Anfang der Neunzigerjahre
von rückläufigen Gewinnen eingeläutet
wurde und die Aktienkurse tatsächlich
Von der Theorie zur Realität
unmittelbar nach der Rezession trotz weiter
abnehmender Unternehmensgewinne zu
Im Idealfall durchläuft ein Konjunkturzy
steigen begannen, konnten die Unterneh
klus die Phasen 1 bis 6, bevor dann wieder
men in den Siebzigerjahren ihre Überschüs
ein neuer Zyklus beginnt, der nach dem glei
se auch in einem schwachen wirtschaft
chen Schema verläuft. So einfach ist es in
lichen Umfeld steigern. Die damals deutlich
der Realität allerdings nicht. Kein Konjunk
höhere Preissteigerung (die Inflationsraten
turzyklus gleicht dem anderen und auch die
in den USA lagen Mitte der Siebzigerjahre
Konjunkturindikatoren entwickeln sich
über 10 %) relativiert das Bild zwar leicht,
nicht idealtypisch.
dennoch passt der Gewinnverlauf nicht in
das im vorherigen Abschnitt dargestellte
Das NBER hat nach seinem Klassifizierungs
theoretische Schema.
schema im Zeitraum 1854 bis 2001 insge
Der Abschwung Mitte der Neunzigerjahre
samt 32 Konjunkturzyklen der US-Wirtschaft
ging zwar mit nur noch verlangsamt wach
identifiziert. Die Aufschwünge dauerten im
senden Unternehmensgewinnen einher, der
Durchschnitt 38 Monate, während die
amerikanische Aktienmarkt zeigte sich
Abschwünge lediglich 17 Monate anhielten.
jedoch von dieser Entwicklung unbeein
Seit dem Zweiten Weltkrieg war das zeitliche
druckt.
Verhältnis mit 57 zu 10 Monaten noch aus
geprägter. Auch geht in der Realität nicht
International verläuft das Wachstum übri
jeder Abschwung mit einer Rezession ein
gens keineswegs immer synchron. Die in
her. Andersherum zeichnet sich nicht jede
Schaubild 6 (S. 8) dargestellten Wachstums
Rezession durch ein rückläufiges BIP aus
raten Japans, der USA und Deutschlands zei
(vgl. Schaubild 4, unten). Die USA erlebte in
gen zwar einen beachtlichen Gleichlauf der
den letzten fünfunddreißig Jahren sechs
Länderkonjunkturen. Andererseits zeichnet
Abschwünge, die nach offizieller Lesart
sich aber auch die außergewöhnliche
nicht als Rezessionen gewertet werden.
Wachstumsstärke Japans in den „goldenen
Sechzigerjahren“ ab. In den Neunzigerjah
Auch der Verlauf von Unternehmensgewin
nen und Aktienkursen folgt nicht immer
Rezessionen USA* BIP (rechte Skala) Inflation Leitzinsen 10-jährige Rendite tung ein.
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% %
70 70
50 50
30 30
10 10
-10 -10
-30 -30
-50 -50
70 72 74 76 78 80 82 84 86 88 90 92 94 96 98 00 02 04 06
% %
15 15
13 13
11 11
9 9
7 7
5 5
3 3
1 1
-1 -1
-3 -3
1960 1963 1966 1969 1972 1975 1978 1981 1984 1987 1990 1993 1996 1999 2002 2005
Rezessionsphasen USA* BIP USA BIP Deutschland BIP Japan
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·D
ie Ölpreiskrisen (1973/74, 1979) während In der Praxis zeigt sich, dass die Theorie
des sechsten und siebten Zyklus. allenfalls Leitlinien bei der Einordnung der
aktuellen konjunkturellen Lage an die Hand
·D
ie wirtschaftspolitische Umorientierung geben kann. Diese Orientierungshilfe ist
von einer nachfrageorientierten hin zu wichtig, sollte jedoch nicht überinterpretiert
einer angebotsorientierten Politik wäh werden. Leider stellt sich in der Praxis
rend des achten Zyklus (1982). zudem immer wieder heraus, dass konjunk
·D
ie Effekte der Wiedervereinigung im
neunten Zyklus (1990).
8%
Die Angaben ab 1992
6% beziehen sich auf
Gesamtdeutschland.
4%
2%
0%
-2 %
-4 %
53 55 57 59 61 63 65 67 69 71 73 75 77 79 81 83 85 87 89 91 93 95 97 99 01 03 05
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ks
10
PortfolioPraxis: Akademie
Investor’s Corner
Wer in seinem Portfolio die Allokation Die Möglichkeit, in einen breit diversifi
zwischen Aktien und Renten aktiv steuern zierten Korb aus Aktien und Renten zu
möchte, für den kommen u.a. folgende investieren, bieten u.a. folgende
Fonds in Betracht:
gemischte Fonds:
Aktienfonds:
·A
llianz-dit Flexi-Rentenfonds - A - EUR
·A
llianz-dit Interglobal - A - EUR (DE0008471921, TER 0,980 %)
(ISIN DE0008475070, TER 1,410 %)1
·A
llianz-dit Flexi Euro Balance - A - EUR
·A
llianz-dit Value Global - A - EUR (DE0009789867, TER 1,0 %)
(ISIN DE0008471467, TER 1,870 %)1
·A
llianz-dit Flexi Euro Dynamik - A - EUR
·A
llianz RCM US Equity - A - (DE0009789834, TER 1,280 %)1
(H-EUR) (IE00B0RZ0529, TER -.-)2
Rentenfonds:
1
Die Volatilität (Wertschwankung) des Fondsanteil-
werts kann erhöht sein.
·A
llianz PIMCO Euro Bond Total
2
Die Volatilität (Wertschwankung) des Fondsanteil-
Return - A - EUR
werts kann stark erhöht sein.
(ISIN LU0165915215, TER 1,3 %)
·A
llianz-dit Internationaler Renten-
fonds - A - EUR
(ISIN DE0008475054, TER 0,950 %)1
·d
it-Europazins >>K<< - A - EUR
(ISIN LU0069069077, TER 0,760 %)
·d
it-Global Bond Low Duration
(Euro) - AX - EUR
(ISIN LU0196341670, TER 0,860 %)
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PortfolioPraxis: Akademie
Impressum
Kapitalmarktanalyse
Hans-Jörg Naumer (hjn), Dennis Nacken (dn),
Kai Stefani (ks)
12
„Kapitalmarktanalyse“ –
unser besonderer Service.
Die Arbeiten des Teams Kapitalmarktanalyse werden in den drei
Publikationsreihen
• Kapitalmarktbrief
• Analysen & Trends
• PortfolioPraxis
zur Verfügung gestellt.
Mit dem Kapitalmarktbrief verschaffen wir Ihnen jeden ersten Freitag im Monat
Einblick in Aktien- und Anleihemärkte sowie Branchen- und Länderkonjunkturen.
Nach Rubriken unterteilt, informieren wir Sie über aktuelle Entwicklungen, Ten
denzen und Investmentideen.
Die Reihe Analysen & Trends konzentriert sich jeweils auf ein Thema: Wir stellen
Ihnen Branchen oder Regionen vor, erläutern die Bewertung einzelner Marktseg
mente, gehen auf längerfristige Entwicklungen ein und bieten Ihnen so Hilfen bei
der Anlageentscheidung.
Hans-Jörg Naumer
Leiter Kapitalmarktanalyse, Allianz Global Investors
www.allianzglobalinvestors.de/kapitalmarktanalyse
Stand: Februar 2007
Bei dieser Publikation handelt es sich um eine Information gem. § 31 ABs 2 WpHG.