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Freitag, 2.

September 2005

FÄCHER UND ENGELSFLÜGEL

http://www.kasselgewinnt.de/frame.asp?c=7&d=27&item=443

Im Foyer glänzt eine muschelförmige Skulptur in der Sonne - oder ist es ein
Tropfen? Das Material ist schmeichelglatt, zum Berühren schön, geschaffen
von der in Hamburg geborenen Bildhauerin Gabriele Kupfer. Daneben
verschlingt sich Dunkel-Abstraktes ineinander, wächst in die Höhe und
stützt sich gegenseitig. Der türkische Künstler Kadir Keskin nennt seine
Arbeit aus Muschelkalk "Verschmelzung" - der von ihm bearbeitete Stein
erscheint wie poliert durch ein ständig strömendes Wasser. Keskin arbeitet
seit 2003 mit Kupfer zusammen - zwei sich gegenseitig auf auffallende
Weise ergänzende Künstler. Zwei von zehn Künstlern aus dem Werra-
Meißner-Kreis, die zurzeit in einer Ausstellung im Schlosshotel
Wilhelmshöhe zu sehen sind.

Im Zusammenspiel von Malerei, Fotografie und Plastik, von Kulturmanager


Ulrich Wicke für das Schlosshotel im ebenerdigen Eingangs- und
Restaurantbereich gehängt und gestellt, sind jedoch die einzelnen Arbeiten
mal überzeugend und mal weniger schlüssig in ihrer Form- und
Farbsprache. Neben den beiden Bildhauern Kupfer/Keskin fallen auch die
Holzarbeiten von Eckhard Krummel ins Auge, ein übergroßer Fächer aus
aufgeblätterten Holzscheiben und eine Engelsflügel-ähnliche Skulptur
vereinen gefällig Handwerk und dekorative Wirkung. Bernd Blume erzeugt
in seinen großformatigen Fotoarbeiten mystische Stimmungen in Blau,
surreal anmutende Landschaftsvisionen, von einem, der auszieht, die blaue
Blume zu suchen. Karl-Heinz Biedas Malstücke lassen unschwer die
Hinwendung zum Menschen in stark abstrahierter Form erkennen.
Transparente Farben mit fast grafischer Wirkung zeigen einen starken
Formwillen. In neorealistischer Manier aber aus einer Art Vogelperspektive
setzt der philippinische, jetzt in Wetzlar lebende, Künstler Noel Gene B.
Lungay Kinder in den Mittelpunkt seiner stark farbigen Bilder.

Die "Wirklichtkeiten" betitelte Schau schlägt einen Bogen durch das


Schaffen im Werra-Meißner-Kreis. Den sicher in Kassel zumeist
unbekannten Künstlern in der Stadt bis zum November ein Forum zu geben,
ist vor allem Verdienst des kunstengagierten Schlosshotel-Geschäftsführers
Volker Deigendesch. Dennoch würde man sich für die Ausstellung zwischen
Foyer, Restaurant-Tischen und Rezeption eine etwas stringentere, auf die
einzelne künstlerische Arbeit abgestimmtere Präsentation wünschen.

"Wirklichtkeiten" - Künstler aus dem Werra-Meißner-Kreis stellen aus.

Bis 16. November 2005

www.art-nordhessen.de/www.schlosshotel-kassel.de

HNA, von Juliane Sattler, 2. September 05

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