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Reformer oder Statuswahrer?

Ein Vergleich der nordrhein-westfälischen Gesetz-


gebung unter den Regierungen Rüttgers und Stein-
brück

Hausarbeit

(Politische Strukturen und Prozesse: Grundzüge des Parlamentarismus in Nordrhein-


Westfalen, Dozent: Dipl. Soz.-Wiss. Nico Grasselt. Universität Duisburg-Essen)
Carsten Kaefert
3. Fachsemester BA Politikwissenschaft
Duisburg, 15.01.2008

Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung.......................................................................................................................3
2. Gesetzesakte..................................................................................................................3
2.1. Verabschiedete Gesetze 2001................................................................................3
2.2. Verabschiedete Gesetzesakte 2006........................................................................6
2.3. Vergleich und Auswertung..................................................................................13
3. Bibliografie..................................................................................................................14
1. Einleitung
Das Wort „Reformen“ gehört zum Grundwortschatz jedes Wahlkämpfers – die
politische Realität sieht jedoch oft anders aus. Diese Arbeit wird sich daher mit dem
Vergleich der 13. und 14. Legislaturperiode des Landtages Nordrhein-Westfalen be-
schäftigen und die Zahl der verabschiedeten Gesetze vergleichen. Da die 14. Legislatur-
periode noch nicht beendet ist, wird sich der Vergleich auf das jeweils erste vollständige
Kalenderjahr der jeweiligen Legislaturperiode beschränken, also auf die Jahre 2001 und
2006. Neben der bloßen Zahl der Gesetzesakte werden auch deren Inhalte kurz darge-
stellt und der Versuch einer Bewertung der Tragweite unternommen.

2. Gesetzesakte
In Anbetracht der erheblichen Materialfülle beschränkt sich die Betrachtung ledig-
lich auf Gesetze, Verordnungen bleiben also außen vor. Um trotz der unterschiedlichen
Suchmöglichkeiten und Verschlagwortung der Parlamentsdokumentation der beiden Le-
gislaturperioden zu erreichen, wurde die Suche in der Landtagsdokumentation auf den
Dokumenttyp „Gesetz“ begrenzt. Ausschlaggebend für die Zuordnung zum entspre-
chenden Jahr ist das Ergebnis der Suchmaschine der Parlamentsdokumentation mit der
Beschränkung auf Ergebnisse zwischen dem 01.01. und dem 31.12. des entsprechenden
Jahres, wobei Gesetze, die im entsprechenden Jahr weder auf den Weg gebracht noch
beschlossen wurden, ausgefiltert wurden. Ebenso wurden Dubletten manuell aussortiert.

2.1. Verabschiedete Gesetze 2001


Für das Jahr 2001 erbrachte die Suche insgesamt 28 Ergebnisse, nach oben be-
schriebener Filterung verblieben davon noch 20. Davon handelt es sich bei sieben um
Gesetze zur Änderung bestehender Gesetze. Dies sind im Einzelnen:

– Drittes Gesetz zur Änderung des Gesetzes über die Erhebung von Kir-
chensteuern im Land Nordrhein-Westfalen

– Das von der Landesregierung eingebrachte Gesetz wurde mit den


Stimmen von CDU und Grünen sowie einer Mehrheit der SPD und einiger
FDP-Abgeordneter entschieden.1 Es enthält vornehmlich Regelungen zur
„Rechtsbereinigung, redaktionellen Anpassung und Pflege des nordrhein-
westfälischen Kirchensteuergesetzes“2. Als wesentliche Neuerung schafft es

1 Vgl. Landtag NRW: Landtagsdokumentation. http://www.landtag.nrw.de/portal/WWW/GB_II/II.


2/Landtagsdokumentation/landtagsdokumentation_13wp.jsp (Stand: 15.01.2008)
2 Landtag NRW: Drucksache 13/439. 2000, S. 1
„die Voraussetzung dafür, dass künftig ein sog. Kirchgeld in glaubensver-
schiedener Ehe erhoben werden kann.“3

– Gesetz zur Änderung des Landesplanungsgesetzes (LplG)

– Dieses Änderungsgesetz wurde am 24.04.2001 von den Fraktionen der


SPD und der Grünen in den Landtag eingebracht4 und am 17.05.2001 ein-
stimmig beschlossen.5 Das Gesetz stellt eine Reaktion dar auf das durch das
zweite Modernisierungsgesetz geänderte Verhältnis von Regionalräten und
Bezirksplanungsräten.6

– Gesetz zur Änderung der Verfassung für das Land Nordrhein-Westfalen

– Das Gesetz erweitert die Landesverfassung um einen Abschnitt zum


Tierschutz.7 Es wurde am 03.07.2001 einstimmig angenommen.8

– Sechstes Gesetz zur Änderung des Gesetzes über den Abbau der Fehlsub-
ventionierung im Wohnungswesen für das Land Nordrhein-Westfalen (6. AF-
WoÄndG NRW)

– Dieses Gesetz ist eine Reaktion auf Bundesgesetzgebung im Bereich


konkurrierender Gesetzgebung.9 Es wurde einstimmig angenommen.10

– Gesetz zur Änderung des Polizeigesetzes und des Ordnungsbehördenge-


setzes

– Das Gesetz, das den Schutz vor häuslicher Gewalt verbessern soll,
wurde am 18.12.2001 einstimmig bei Enthaltung der CDU-Fraktion ange-
nommen.11 Eingebracht wurde es von der Landesregierung.12

– Gesetz zur Änderung des Forstdienstausbildungsgesetzes und des Juris-


tenausbildungsgesetzes (Forstdienst- und Juristenausbildungsänderungsgesetz
- FDJAÄndG)

– Eingebracht von der Landesregierung enthält dieses Gesetz zahlreiche

3 Ebd., S. 1
4 Vgl. Landtag NRW: Drucksache 13/1119. 2001, S. 1
5 Vgl. Landtag NRW: Landtagsdokumentation. http://www.landtag.nrw.de/portal/WWW/GB_II/II.
2/Landtagsdokumentation/landtagsdokumentation_13wp.jsp (Stand: 15.01.2008)
6 Vgl. Landtag NRW: Drucksache 13/1119. 2001, S.1
7 Vgl. Landtag NRW: Drucksache 13/288. 2000, S.1
8 Vgl. Landtag NRW: Landtagsdokumentation. http://www.landtag.nrw.de/portal/WWW/GB_II/II.
2/Landtagsdokumentation/landtagsdokumentation_13wp.jsp (Stand: 15.01.2008)
9 Vgl. Landtag NRW: Drucksache 13/1734. 2001, S.2
10 Vgl. Landtag NRW: Landtagsdokumentation. (Stand: 15.01.2008)
11 Vgl. Ebd.
12 Vgl. Landtag NRW: Drucksache 13/1525. 2001, S.1
Änderung bezüglich der Ausbildungsvergütung der im Namen genannten
Berufsgruppen. Es wurde am 14.12.2001 einstimmig angenommen.13

– Gesetz zur Änderung des Abgeordnetengesetzes und des Untersuchungs-


ausschussgesetzes NRW

– Im Gesetz geht es um die Anhebung der Bezüge und Aufwandsent-


schädigungen der Landtagsabgeordneten. Zudem wurden die Ordnungsgel-
der in einen glatten Eurobetrag umgerechnet.14

Zusätzlich zu diesen Änderungsgesetzen wurden zwölf neue Gesetzesvorhaben


durchgebracht. Hierunter fallen die Landeshaushalte der Jahre 2001 und 2002 mit insge-
samt vier Gesetzen (einschließlich derer über Zuweisungen an die Kommunen). Mit
zwei weiteren Gesetzen wurde Bundesrecht umgesetzt. Bei den verbliebenen sechs Ge-
setzen handelt es sich um die Folgenden:

– Gesetz zu dem Vertrag zwischen dem Land Nordrhein-Westfalen und


dem Landesverband der Jüdischen Gemeinden von Nordrhein - K.d.ö.R. -,
dem Landesverband der Jüdischen Gemeinden von Westfalen-Lippe - K.d.ö.R.
- und der Synagogen-Gemeinde Köln - K.d.ö.R. -

– Die mit diesem Gesetz beschlossene Änderung des Vertrages soll eine
finanzielle Unterstützung der Integration jüdischer Gemeindemitglieder, die
aus den GUS-Staaten zugezogen sind, ermöglichen. Es wurde von der Lan-
desregierung eingebracht und am 20.06.2001 einstimmig angenommen.15

– Gesetz über die Rechtsverhältnisse der Westfälischen Provinzial-Versi-


cherungsanstalten und über die Aufhebung des Gesetzes betreffend die öffentli-
chen Feuerversicherungsanstalten

– Das Gesetz wurde von der Landesregierung eingebracht und am


15.11.2001 einstimmig angenommen.16

– Gesetz über die Freiheit des Zugangs zu Informationen für das Land
Nordrhein-Westfalen (Informationsfreiheitsgesetz Nordrhein-Westfalen - IFG
NRW)

– Die Fraktionen von SPD und Grünen begründen den Gesetzesentwurf


13 Vgl. Landtag NRW: Landtagsdokumentation. Http://landtag.nrw.de/ (Stand: 15.01.2008)
14 Vgl. Ebd.
15 Vgl. Ebd.
16 Vgl. Ebd.
wie folgt:

„Die Herstellung von Transparenz der öffentlichen Verwaltung ist


[...] eine Grundvoraussetzung bei der humanen Gestaltung der Infor-
mationsgesellschaft. Das Prinzip des freien Zugangs von Informatio-
nen ist wesentlicher Bestandteil des Demokratie- und des Rechts-
staatsprinzips.“17

Das Gesetz wurde am 15.11.2001 einstimmig angenommen.

– Gesetz zur Neuordnung der Fachhochschulen

– Auf Initiative der Landesregierung hin wurde mit diesem Gesetz die
Abschaffung von Fachhochschulstudiengängen an Gesamthochschulen be-
schlossen. Die Entscheidung fiel am 16.11.2001 einstimmig.18

– Gesetz zur Weiterentwicklung von Schulen (Schulentwicklungsgesetz)

– Die Umsetzung des „Modellvorhabens NRW Schule 21“ wurde am


14.11.2001 mit den Stimmen von SPD und Grünen gegen die Fraktionen
von CDU und FDP durchgesetzt. Eingebracht wurde das Gesetz von den
erstgenannten Fraktionen. Das Modellvorhaben beinhaltet unter anderem die
Vernetzung der Projektschulen und die Einrichtung eines sogenannten Inno-
vationsfonds.19

– Gesetz über die Rechtsstellung der Fraktionen im Landtag von Nord-


rhein-Westfalen (Fraktionsgesetz - FraktG NRW) sowie zur Änderung des Ge-
setzes über die Rechtsverhältnisse der Mitglieder des Landtages Nordrhein-
Westfalen (Abgeordnetengesetz - AbgG NRW)

– Das von allen Fraktionen gemeinsam eingebrachte Gesetz wurde am


14.12.2001 einstimmig beschlossen.

2.2. Verabschiedete Gesetzesakte 2006


Die angeführten Suchkriterien ergeben für das Jahr 2006 – nach ausgiebiger Filte-
rung von Dubletten – 38 verabschiedete Gesetze. Das Gros davon, insgesamt 21 Sück,
sind Änderungsgesetze. Da eine genaue Darstellung aller Gesetze den Umfang dieser
Arbeit sprengen würde, werden hier im Regelfall nur die Rahmendaten (entsprechend

17 Landtag NRW: Drucksache 13/1311. 2001, S.1


18 Vgl. Landtag NRW: Landtagsdokumentation. http://www.landtag.nrw.de/portal/WWW/GB_II/II.
2/Landtagsdokumentation/landtagsdokumentation_14wp.jsp (Stand: 15.01.2008)
19 Vgl. Ebd.
der Landtagsdokumentation) wiedergegeben.

– Gesetz zur Änderung des Gesetzes über die Berufsbezeichnung "Lebens-


mittelchemiker"

– Gesetzesvorschlag von: Landesregierung

– Verabschiedet am: 01.02.2006

– Mehrheit: Einstimmig

– Gesetz zur Änderung des Gesetzes über die Aufnahme von Aussiedlern,
Flüchtlingen und Zuwanderern (Landesaufnahmegesetz - LAufG) und Drittes
Gesetz zur Änderung des Gesetzes über die Zuweisung und Aufnahme auslän-
discher Flüchtlinge (Flüchtlingsaufnahmegesetz - FlüAG)

– Gesetzesvorschlag von: Landesregierung

– Verabschiedet am: 15.02.2006

– Mehrheit: Einstimmig

– Zwölftes Gesetz zur Änderung des Gesetzes zur Ausführung der Verwal-
tungsgerichtsordnung im Lande Nordrhein-Westfalen

– Gesetzesvorschlag von: Landesregierung

– Verabschiedet am: 15.02.2006

– Mehrheit: Einstimmig

– Gesetz zur Änderung des Landes-Immissionsschutzgesetzes

– Gesetzesvorschlag von: Landesregierung

– Verabschiedet am: 16.03.2006

– Mehrheit: CDU und FDP gegen SPD und Grüne

– Gesetz zur Änderung des Fehlbelegungsrechts für das Land Nordrhein-


Westfalen - Fehlbelegungsrechtsänderungsgesetz - (FehlÄndG NRW)

– Gesetzesvorschlag von: Landesregierung

– Verabschiedet am: 17.05.2006

– Mehrheit: CDU und FDP gegen SPD und Grüne

– Gesetz zur Änderung des Landesjagdgesetzes Nordrhein-Westfalen

– Gesetzesvorschlag von: Landesregierung


– Verabschiedet am: 17.05.2006

– Mehrheit: CDU und FDP gegen SPD und Grüne

– Gesetz zur Änderung des Polizeiorganisationsgesetzes und zur Änderung


weiterer Vorschriften über die Organisation der Polizei

– Gesetzesvorschlag von: Landesregierung

– Verabschiedet am: 18.05.2006

– Mehrheit: CDU und FDP gegen SPD und Grüne

– Erstes Gesetz zur Änderung des Schulgesetzes für das Land Nordrhein-
Westfalen

– Gesetzesvorschlag von: CDU und FDP

– Verabschiedet am: 31.05.2006

– Mehrheit: CDU und FDP gegen SPD und Grüne

– Das Gesetz setzt ein Urteil des Bundesverfassungsgericht um, dass im


Rahmen des „Kopftuchstreits“ geurteilt hatte, ein Kopftuchverbot für Lehre-
rinnen bedürfe einer landesgesetzlichen Grundlage. Ziel des Gesetzes ist die
Schaffung dieser Grundlage.20

– Gesetz zur Neuordnung der Finanzierungsbeteiligung zum Schwanger-


schaftskonfliktgesetz (Neufin SchKG)

– Gesetzesvorschlag von: Landesregierung

– Verabschiedet am: 18.05.2006

– Mehrheit: CDU und FDP gegen SPD und Grüne

– Gesetz zur Änderung des Gesetzes zur Regelung des Austritts aus Kir-
chen, Religionsgemeinschaften und Weltanschauungsgemeinschaften des öf-
fentlichen Rechts (Kirchenaustrittsgesetz - KiAustrG) und des Gesetzes über
Kosten im Bereich der Justizverwaltung (Justizverwaltungskostengesetz - JV-
KostG)

– Gesetzesvorschlag von: Landesregierung

– Verabschiedet am: 31.05.2006

– Mehrheit: CDU und FDP gegen SPD und Grüne

20 Landtag NRW: Drucksache 14/569. 2005, S.1


– Zweites Gesetz zur Änderung des Schulgesetzes für das Land Nordrhein-
Westfalen (2. Schulrechtsänderungsgesetz)

– Gesetzesvorschlag von: Landesregierung

– Verabschiedet am: 22.06.2006

– Mehrheit: CDU und FDP gegen SPD, Grüne und eine Stimme aus der
FDP

– Das Gesetz wurde eingebracht als gesetzliche Basis für eine „grundle-
gende Schulreform“21. Es führt unter anderem die sogenannten Kopfnoten
zur Beurteilung des Arbeits- und Sozialverhaltens der Schüler ein22, die der-
zeit Gegenstand der öffentlichen Debatte sind.23

– Erstes Gesetz zur Änderung des Gesetzes über die juristischen Prüfungen
und den juristischen Vorbereitungsdienst

– Gesetzesvorschlag von: Landesregierung

– Verabschiedet am: 27.09.2006

– Mehrheit: CDU und FDP bei Enthaltung von SPD und Grünen

– Gesetz zur Aufhebung des Tariftreuegesetzes Nordrhein-Westfalen

– Gesetzesvorschlag von: Landesregierung

– Verabschiedet am: 25.10.2006

– Mehrheit: CDU und FDP gegen SPD und Grüne

– Viertes Gesetz zur Änderung des Flüchtlingsaufnahmegesetzes (FlüAG)


und Zweites Gesetz zur Änderung des Landesaufnahmegesetzes (LAufG)

– Gesetzesvorschlag von: Landesregierung

– Verabschiedet am: 15.11.2006

– Mehrheit: CDU, FDP und SPD gegen Grüne

– Gesetz zur Änderung des Haushaltsstrukturgesetzes 2006 und über die


Feststellung eines Nachtrags zum Haushaltsplan des Landes Nordrhein-West-
falen für das Haushaltsjahr 2006 (Nachtragshaushaltsgesetz 2006)

21 Landtag NRW: Drucksache 14/1572. 2006, S.1


22 Ebd.
23 Vgl. DerWesten: Schüler einig: Kopfnoten sind Mist.
http://www.derwesten.de/nachrichten/staedte/halver/2008/1/18/news-17168860/detail.html (Stand:
18.01.2008)
– Gesetzesvorschlag von: Landesregierung

– Verabschiedet am: 20.12.2006

– Mehrheit: CDU und FDP gegen Grüne

– Zweites Gesetz zur Änderung der Landesbauordnung für das Land


Nordrhein-Westfalen

– Gesetzesvorschlag von: Landesregierung

– Verabschiedet am: 06.12.2006

– Mehrheit: CDU und FDP gegen SPD und Grüne

– Drittes Gesetz zur Änderung des Wohnungsbauförderungsgesetzes


(WBFG)

– Gesetzesvorschlag von: Landesregierung

– Verabschiedet am: 06.12.2006

– Mehrheit: CDU und FDP gegen SPD und Grüne

– Gesetz zur Änderung des Gesetzes über den Verfassungsschutz in Nord-


rhein-Westfalen (Verfassungsschutzgesetz Nordrhein-Westfalen - VSG NRW-)

– Gesetzesvorschlag von: Landesregierung

– Verabschiedet am: 20.12.2006

– Mehrheit: CDU und FDP gegen SPD und Grüne

– Das Gesetz stattet das Landesamt für Verfassungsschutz mit zusätzli-


chen Rechten aus. Begründung ist, man müsse „dem neuen Phänomen der
home-grown-terrorists mit wirksamen Aufklärungsmitteln begegnen [...]
können.“24

– Gesetz zur Änderung haushaltswirksamer Landesgesetze und zur Berei-


nigung des Haushaltsrechts (Haushaltsbegleitgesetz 2007)

– Gesetzesvorschlag von: Landesregierung

– Verabschiedet am: 20.12.2006

– Mehrheit: CDU und FDP gegen Grüne bei Enthaltung der SPD

– Gesetz zur Änderung des Landesstraßenausbaugesetzes

24 Landtag NRW: Drucksache 14/2211. 2006, S.1


– Gesetzesvorschlag von: Landesregierung

– Verabschiedet am: 06.12.2006

– Mehrheit: CDU und FDP gegen SPD und Grüne

– Gesetz zur Änderung des Gesetzes über eine Umlage der Landwirt-
schaftskammer Nordrhein-Westfalen (UmlG)

– Gesetzesvorschlag von: Landesregierung

– Verabschiedet am: 24.01.2007

– Mehrheit: CDU, FDP und Grüne gegen SPD

Dem gegenüber stehen 16 Gesetze, die keine Änderungsgesetze sind. Davon ent-
fallen wiederum zwei auf den Beschluss des Haushaltes für das Jahr 2006, zwei weitere
setzen Bundesrecht um und drei beschäftigen sich mit Staatsverträgen des Landes Nord-
rhein-Westfalen. Die verbleibenden neun eigenständigen Gesetze sind (wiederum stam-
men alle Informationen, soweit nicht anders angegeben, aus der Landtagsdokumentati-
on25):

– Verwaltungszustellungsgesetz für das Land Nordrhein-Westfalen (Lan-


deszustellungsgesetz - LZG NRW -)

– Gesetzesvorschlag von: Landesregierung

– Verabschiedet am: 15.02.2006

– Mehrheit: Einstimmig

– Gesetz zur Sicherung der Finanzierungsgerechtigkeit im Hochschulwesen


(HFGG)

– Gesetzesvorschlag von: Landesregierung

– Verabschiedet am: 16.03.2006

– Mehrheit: CDU und FDP gegen SPD und Grüne

– Dieses Gesetz stellt einen Teil der durchgeführten Hochschulreform


dar und „gibt den Hochschulen die Möglichkeit, Studienbeiträge [...] zu er-
heben“26

25 Landtag NRW: Landtagsdokumentation. http://www.landtag.nrw.de/portal/WWW/GB_II/II.


2/Landtagsdokumentation/landtagsdokumentation_14wp.jsp (Stand: 16.01.2008)
26 Landtag NRW: Drucksache 14/725. 2005, S. 1.
– Gesetz über die Errichtung und den Betrieb einer Rohrleitungsanlage
zwischen Dormagen und Krefeld-Uerdingen

– Gesetzesvorschlag von: Landesregierung

– Verabschiedet am: 15.03.2006

– Mehrheit: Einstimmig

– Gesetz zur Entbürokratisierung der Beitreibung von Gebühren- und Aus-


lagenrückständen bei der Zulassung von Fahrzeugen (Beitreibungserleichte-
rungsgesetz/Kfz-Zulassung - BEG NRW)

– Gesetzesvorschlag von: Landesregierung

– Verabschiedet am: 13.09.2006

– Mehrheit: Einstimmig

– Gesetz zur Anpassung der Gebührenerhebung auf dem Gebiet der


Frischfleischhygiene

– Gesetzesvorschlag von: Landesregierung

– Verabschiedet am: 13.09.2006

– Mehrheit: Einstimmig

– Gesetz zur Befreiung von kommunalbelastenden landesrechtlichen Stan-


dards für das Land Nordrhein-Westfalen (Standardbefreiungsgesetz NRW -
StaBefrG NRW)

– Gesetzesvorschlag von: Landesregierung

– Verabschiedet am: 28.09.2006

– Mehrheit: CDU und FDP gegen SPD und Grüne

– Hochschulfreiheitsgesetz (HFG)

– Gesetzesvorschlag von: Landesregierung

– Verabschiedet am: 25.10.2006

– Mehrheit: CDU und FDP gegen SPD und Grüne

– Das Hochschulfreiheitsgesetz ist Kernstück der im Jahr 2006 durchge-


führten Hochschulreform. Es intendiert die Sicherstellung der „Wettbe-
werbs- und Innovationsfähigkeit“27 der Hochschulen in Nordrhein-Westfalen
und soll sie zu diesem Zwecke „von hemmenden Regularien und überflüssi-
gen Vorschriften“28 befreien.

– Gesetz zur Regelung der Ladenöffnungszeiten (Ladenöffnungsgesetz -


LÖG NRW)

– Gesetzesvorschlag von: Landesregierung

– Verabschiedet am: 16.11.2006

– Mehrheit: CDU und FDP gegen SPD und Grüne

– Nachdem eine Grundgesetzänderung die Regelung des Ladenschlusses


zur Aufgabe der Länder gemacht hat, verabschiedete der Landtag Nord-
rhein-Westfalen dieses Gesetz, mit dem es die Öffnungszeiten außerhalb von
Sonn- und Feiertagen liberalisiert.29

– Gesetz zur Straffung der Behördenstruktur in Nordrhein-Westfalen

– Gesetzesvorschlag von: Landesregierung

– Verabschiedet am: 06.12.2006

– Mehrheit: CDU und FDP gegen SPD und Grüne

– Dieses Gesetz ist als Teil der Verwaltungsstrukturreform vorgesehen,


die laut Koalitionsvertrag einen „Schwerpunkt der Landespolitik“30 darstellt.
Es sieht die Zusammenlegung einiger Landesbehörden vor.31

2.3. Vergleich und Auswertung


Zunächst einmal ist festzuhalten, dass sich das Volumen an Gesetzesakten in den
beiden Vergleichszeiträumen deutlich unterscheidet – im Jahr 2006 wurden mit 30 mehr
als doppelt so viele Gesetze, die den Kriterien dieses Vergleichs entsprechen, verab-
schiedet als 2001 (13). Auch beim Zustandekommen dieser Gesetze gibt es wesentliche
Unterschiede. So scheinen sich die Gräben zwischen den Lagern weiter vertieft zu ha-
ben: Wurden im Jahr 2003 noch 69,23 Prozent der ausgewerteten Gesetze einstimmig
beschlossen, waren dies 2006 lediglich noch 23,33 Prozent, wobei beinahe alle der übri-
gen Gesetze nur mit den Stimmen der Regierungsfraktion verabschiedet wurden. Auch

27 Landtag NRW: Drucksache 14/2063. 2006, S.3.


28 Ebd.
29 Landtag NRW: Drucksache 14/2478. 2006, S.1.
30 Landtag NRW: Drucksache 14/2574. 2006, S.1.
31 Vgl. ebd.
hat sich die Rolle der Landesregierung verstärkt: Gegenüber 38,46 Prozent der Gesetze-
sinitiativen, die 2001 noch aus den Fraktionen kamen, waren dies 2006 nur noch 3,33
Prozent. Doch bloßes Abzählen der Gesetzesakte liefert nur ein eingeschränkt aussage-
fähiges Ergebnis, es kommt zusätzlich noch auf den Inhalt an. So wurden 2001 vier Ge-
setzesvorhaben verabschiedet, die auch im Sinne eines Wahlkämpfers als Reformen gel-
ten dürften und als solche von der Öffentlichkeit wahrgenommen wurden. Dies sind die
Landesverfassungsänderung zum Thema Tierschutz, die Reform des Polizeigesetzes zur
Verbesserung des Schutzes vor häuslicher Gewalt, das neugeschaffene Informationsfrei-
heitsgesetz und das Schulentwicklungsgesetz, welches die Grundlage für eine Schulre-
form bilden sollte.32 Im Jahr 2006 fanden insgesamt fünf weitreichende Reformen statt.
Im Bereich Bildung fand mit der zweiten Änderung des Schulgesetz wiederum eine
Schulreform statt, im Bereich der inneren Sicherheit wurde das Verfassungsschutzge-
setz geändert, die Hochschulreform wurde gar von zwei Gesetzen flankiert, die Laden-
öffnungszeiten wurden liberalisiert und mit dem Gesetz zur Straffung der Behörden-
struktur wurde der Versuch einer Verwaltungsreform unternommen.

Zusammengefasst lässt sich aussagen, dass die Regierung Rüttgers durchaus die
größeren Reformanstrengungen unternommen hat – nicht nur ist die Zahl der insgesamt
realisierten Gesetzesvorhaben größer, auch die Regierung hat ihre Rolle im Gesetzge-
bungsprozess ausgebaut. Zudem wurden Reformen von beachtlicher Tragweite, etwa
durch das Hochschulfreiheitsgesetz, umgesetzt. Inwiefern dies mit größerer Reformfreu-
digkeit oder lediglich äußeren Bedingungen wie den Regierungswechseln in Berlin und
Düsseldorf zu tun hat, lässt sich zu diesem Zeitpunkt jedoch noch nicht beantworten, da
schlicht die Vergleichswerte fehlen – es ist schwer, eine Regierungskoalition in ihrer
ersten Legislaturperiode mit einer, die schon wesentlich länger besteht, zu vergleichen.

3. Bibliografie
– DerWesten: Schüler einig: Kopfnoten sind Mist. http://www.derwesten.de/nachrich-
ten/staedte/halver/2008/1/18/news-17168860/detail.html (Stand: 18.01.2008)

– Landtag NRW: Drucksache 13/288. Düsseldorf, 2000.

– Landtag NRW: Drucksache 13/439. Düsseldorf, 2000.

– Landtag NRW: Drucksache 13/1119. Düsseldorf, 2001.

– Landtag NRW: Drucksache 13/1311. Düsseldorf, 2001.

32 Vgl. Landtag NRW: Landtagsdokumentation. http://www.landtag.nrw.de/portal/WWW/GB_II/II.


2/Landtagsdokumentation/landtagsdokumentation_13wp.jsp (Stand: 15.01.2008)
– Landtag NRW: Drucksache 13/1525. Düsseldorf, 2001.

– Landtag NRW: Drucksache 13/1734. Düsseldorf, 2001.

– Landtag NRW: Drucksache 14/569. Düsseldorf, 2005.

– Landtag NRW: Drucksache 14/725. Düsseldorf, 2005

– Landtag NRW: Drucksache 14/1572. Düsseldorf, 2006

– Landtag NRW: Drucksache 14/2063. Düsseldorf, 2006

– Landtag NRW: Drucksache 14/2478. Düsseldorf, 2006

– Landtag NRW: Drucksache 14/2573. Düsseldorf, 2006

– Landtag NRW: Landtagsdokumentation. http://www.landtag.nrw.de/portal/WWW/


GB_II/II.2/Landtagsdokumentation/landtagsdokumentation_13wp.jsp. (Stand:
15.01.2008) Hinweis: Leider ist eine genauere Referenzierung der einzelnen Sucher-
gebnisse und Dokmente nicht möglich, da die Seite der Landtagsdokumentation kei-
ne Permalinks anbietet.

– Landtag NRW: Landtagsdokumentation 14. Wahlperiode. http://www.landtag.nrw.-


de/portal/WWW/GB_II/II.
2/Landtagsdokumentation/landtagsdokumentation_14wp.jsp (Stand: 17.01.2008).
(Hinweis: Auch in der 14 Legislaturperiode ist mangels Permalinks keine genauere
Referenzierung möglich.)

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