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wenn es das Kindeswohl nach Au!assung der Jugendmter oder Gerichte erfordert."
Europa-Universitt Viadrina
Groe Scharrnstrae 59
15230
Frankfurt (Oder)
5 0
Frau Monika Pokrzeptowicz-Meyer Universitt Bielefeld Fakultt fr Linquistik und LiteraturWissenschaft Pf 10 01 31, 33501 Bielefeld
4. Oktober 2006
Sehr geehrte Frau Pokrzeptowicz-Meyer, vielen Dank fr Ihr Schreiben vom 10.08.2006 und die beigefgten Unterlagen zur Regelung des Umgangsrechts, auf die Sie mich bei unserem Zusammentreffen am 28.07.2006 angesprochen haben. Ich kann nachvollziehen, dass Sie die fr Ihren Sohn getroffene Umgangsregelung persnlich trifft und Sie vor Ihrem bilingualen und interkulturellen Hintergrund die angeordnete Beschrnkung - auch in hnlichen Fllen - grundstzlich ablehnen. Bei allen Sorgerechtsentscheidungen deutscher Jugendmter oder Familiengerichte, zu denen auch Regelungen des Umgangsrechts gehren, muss nach meiner Kenntnis letztlich das Wohl des Kindes im Mittelpunkt aller berlegungen und Entscheidungen stehen. Beschrnkungen beim Gebrauch der polnischen Sprache in den Umgangszeiten drfen in extremis deshalb wohl nur ausgesprochen werden, wenn es das Kindeswohl nach Auffassung der Jugendmter oder Gerichte erfordert. Das Bundesministerium der Justiz hat in seinem Schreiben vom 26. Juli 2006 dargestellt, von welchen berlegungen die anordnenden Stellen hierbei geleitet werden knnen. Derart einschneidende Entscheidungen wird man nicht treffen, ohne sich dabei auf fachliche, z.B. kinderpsychologische Gutachten zu sttzen, so wie es auch bei Ihnen der Fall war. Wie das Bundesministerium der Justiz deutlich gemacht hat, handelt es sich immer um Einzelfallentscheidungen, fr die der Rechtsweg offen ist. Einflussmglichkeiten sind aufgrund der richterlichen Unabhngigkeit selbst fr das Justizministerium nicht gegeben. Aus demselben Grund entziehen sich solche Anordnungen und Entscheidungen in Einzelfllen auch meinen Einwirkungsmglichkeiten als Koordinatorin fr deutsch-polnische zivilgesellschaftliche und grenznahe Zusammenarbeit. Ich wnsche Ihnen und anderen betroffenen Familien deshalb umso mehr, dass es im Zusammenwirken aller Beteiligten gelingt, einvernehmliche Lsungen im Sinne der Kinder zu finden.
rof. Dr. Gesine Schwan Koordinatorin fr deutsch-polnische zivilgesellschaftliche und grenznahe Zusammenarbeit
E U R O P A- U N I V E R S I T T V I A D R I N A F R A N K F U R T (ODER)