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BESCHLUSS-VORLAGE
Betreff:
1. BA 06.05.2009 X X
2. HA 22.06.2009 X X
3. GR 30.06.2009 X X
Beschlussantrag:
2. Die Verwaltung wird beauftragt, dem Gemeinderat bis Ende 2011 einen Be-
richt über die Erfahrungen mit den Sondernutzungsrichtlinien vorzulegen.
DRUCKSACHE G-09/084
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Anlagen:
Sondernutzungsrichtlinien für die Innenstadt der Stadt Freiburg i. Br.
1. Ausgangslage
Der öffentliche Raum dient dem Gemeingebrauch für alle in Freiburg lebenden
Menschen und für die Besucher der Stadt. Die Sondernutzungsrichtlinien sollen
eine Überlastung des öffentlichen Straßenraums durch private Nutzungen ver-
meiden. Aussengastronomie, Warenauslagen, Werbeständer und andere Son-
dernutzungen schränken den Gemeingebrauch in Teilbereichen zunehmend ein
und verändern das städtebauliche Bild. Dies gilt insbesondere für die Warenaus-
lagen und die aufgestellten Werbeschilder, die an einigen Stellen in der Innen-
stadt (insbesondere Arkaden in der Kaiser-Joseph-Straße bzw. in der Rathaus-
gasse) die Grenzen des Zumutbaren für den Fußgängerverkehr und das Stadt-
bild erreicht oder bereits überschritten haben. Auch bei der Außenbewirtung ist
zumindest auf den öffentlichen Plätzen inzwischen ein Umfang erreicht, der nicht
weiter ausgedehnt werden sollte. Für die genehmigten gastronomischen Nutzun-
gen, die in den Anlagen Nrn. 2a) - 2d) der Sondernutzungsrichtlinien eingezeich-
net sind, ist ein „politischer“ Bestandsschutz für den jetzigen Standort vorgese-
hen.
Ambiente, Flair und Image der Freiburger Innenstadt sollen in Zukunft durch die
Festlegung eines Nutzungsrahmens geschützt werden, um einen sachgerechten
Ausgleich zwischen den verschiedenen Nutzungsarten zu erreichen. Durch die
Sondernutzungsrichtlinien soll auch mehr Transparenz und Berechenbarkeit der
Entscheidungen der Verwaltung für die betroffenen Gastronomen und Einzel-
händler geschaffen werden. Es wird angestrebt eine qualitative Verbesserung
und eine quantitative Begrenzung zu erreichen, in kritischen Einzelfällen gege-
benenfalls auch - nach einer angemessenen Übergangsfrist - durch die Rück-
nahme bzw. Einschränkung einer erteilten Sondernutzungserlaubnis.
3. Entscheidungskriterien
4.1 Außengastronomie
Zugelassen werden nur Tische mit Stühlen. Stehtische, Liegestühle und Bänke
können ausnahmsweise an geeigneten Standorten zugelassen werden. Biergar-
nituren, Bodenbeläge jeglicher Art, Podeste, Pavillonzelte sowie Heizgeräte oder
ähnliche Anlagen sind nicht zulässig. Stühle und Tische sind nur mit einem Ge-
stell aus Metall oder Holz und mit Sitzflächen aus Holz, Kunststoff, Geflecht oder
Metall zulässig. Sonnenschirme sollen in dezenten Farben gehalten werden und
in ihrer Größe in einem angemessenen Verhältnis zur Freisitzfläche stehen.
Das Warenangebot darf nur unmittelbar vor dem Geschäft auf maximal 70 % der
Gebäudebreite und mit einer maximalen Tiefe von 1,00 m in der Zeit von
6:00 Uhr bis 22:00 Uhr präsentiert werden. Die Fluchtwege sind freizuhalten. Die
Präsentation von Waren auf Paletten direkt auf der Bodenoberfläche ist ebenso
wie ein Verkauf im öffentlichen Straßenraum unzulässig.
Werbeträger sind nur unmittelbar vor dem eigenen Geschäft zulässig. Es darf je-
weils nur 1 Werbeträger pro Geschäft maximal im Format DIN-A1 aufgestellt
werden. Bei mehreren Geschäften in einem Gebäude ist die Anzahl auf 2 Stän-
der pro Gebäude beschränkt. Andere Werbeträger und Unterhaltungsautomaten
sind nicht zulässig. In der Rathausgasse zwischen Rotteckring und Rathausplatz
sollen Werbeträger ab 2010 nicht mehr zugelassen werden, da sie hier in dieser
teilweise sehr engen Gasse durch ihre große Anzahl in Stoßzeiten zu einer er-
heblichen Beeinträchtigung für den Fußgängerverkehr führen.
4.3 Informationsstände
Für die Aufstellung von Pflanzkübeln wird noch eine gesonderte Regelung von
der Verwaltung erarbeitet.
Überdeckungen von Bächle sind bei Sondernutzungen in der Regel nur auf einer
Länge von max. 1 m zulässig. Sie müssen fachgerecht aus gusseisernen Gitter-
rosten erstellt werden.
Münsterplatz
Die bisherigen Nutzungen des Münsterplatzes werden vom Wochenmarkt, den
Verkaufsständen am Nachmittag und den Freisitzflächen der Gaststätten ge-
prägt. Die Nutzung des Münsterplatzes für kirchliche und städtische Zwecke er-
folgt im Wege eines Einvernehmens. Die Außenbewirtung durch angrenzende
gastronomische Betriebe wird dauerhaft auf den in der Anlage der Sondernut-
zungsrichtlinien dargestellten Umfang beschränkt. Es werden auch keine weite-
ren Warenauslagen auf dem Münsterplatz über den bisher erlaubten Umfang
hinaus gestattet. Ansonsten dient der Münsterplatz an Werktagen vormittags
dem Münstermarkt und nachmittags dem Verkauf in dem in der Anlage 4 zu den
Sondernutzungsrichtlinien festgelegten Umfang.
Rathausplatz
Der Rathausplatz dient vorrangig für öffentliche Informationsveranstaltungen und
Feste. Hier sollen grundsätzlich keine Sondernutzungen über die nach den Richt-
linien vorgesehene Aussengastronomie hinaus zugelassen werden.
Kartoffelmarkt
Entsprechend dem Gemeinderatsbeschluss vom 01.08.2006 sind zwei Außen-
bewirtungen auf der Ostseite mit einer Nutzfläche von jeweils 7 m x 10,5 m zuge-
lassen. Diese können von einem oder maximal zwei an den Kartoffelmarkt an-
grenzenden gastronomischen Betrieben bewirtschaftet werden. Die Möblierung
einschließlich der Ausschankstation ist mobil zu gestalten.
DRUCKSACHE G-09/084
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Arkaden
Für die Bewegungsfreiheit der Fußgänger ist bei einer Sondernutzung in den Ar-
kaden eine Durchgangsbreite von mindestens 3 m zu gewährleisten. Die Arka-
denöffnung zur Straße hin ist grundsätzlich für den Fußgängerverkehr frei zu hal-
ten; sie kann ausnahmsweise pro Arkadenbogen bis zur Hälfte für ein Warenan-
gebot genutzt werden.
5. Übergangsregelung
6. Ausblick
gebote und Nutzungen in der Innenstadt sichtbar. Die Nutzung der Straßen und
Plätze als Treffpunkt für Kommunikation und Aufenthalt gerät in Konflikt mit an-
deren Nutzungen wie dem Wohnen, aber auch dem Einzelhandel. Die historische
Bausubstanz der Altstadt ist unverzichtbarer Teil dieser Qualität, aber gleichzeitig
auch ein Hemmnis für die bauliche Anpassung an neue Nutzungserfordernisse.
Die Attraktivität und Qualität der Innenstadt beruht jedoch vor allem auf der Viel-
falt und dem harmonischen Miteinander der Nutzungen und Funktionen. Ein sta-
biler und tragfähiger Einzelhandel ist dabei das Rückgrat einer attraktiven Innen-
stadt. Voraussetzung für den Erhalt einer vitalen Innenstadt ist es, dass es ge-
lingt, das sensible Gleichgewicht der Nutzungen bei sich verändernder Rahmen-
bedingungen immer neu auszutarieren.
Für Freiburg gilt es vor allem, die Qualität und Vielfalt des innerstädtischen Ein-
zelhandels und der Dienstleistungen gegenüber den Einzelhandelangeboten in
der Region aber auch in Freiburg selbst zu stärken und so den Standort Innen-
stadt zukunftsfähig zu machen. Mit dieser Zielsetzung sind die Bedürfnisses für
anderen Nutzungen, insbesondere des Wohnens und des Arbeitens, der Kultur
und der Bildung, der Freizeitgestaltung und des Tourismus funktional und gestal-
terisch in Einklang zu bringen, um diese Funktionen in der Innenstadt zu stabili-
sieren. Voraussetzung dafür ist eine leistungsfähige Verkehrsinfrastruktur, die
Verkehrsbelastungen minimiert und die Erreichbarkeit sowie die Mobilität in der
Innenstadt optimiert.
Ansprechpersonen für die Sondernutzungsrichtlinien sind Herr Geißler, Amt für öf-
fentliche Ordnung, Tel.: 0761/201-4900, Herr Pfahlsberger, Garten- und Tiefbauamt,
Tel.: 0761/201-4610, Frau Gagg, Amt für Projektentwicklung und Stadterneuerung,
Tel.: 0761/201-4078 sowie Herr Schelkes, Stadtplanungsamt, Tel.: 0761/201-4180.
- Bürgermeisteramt -