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Jesus als Boyfriend

Rosa Pinoys: schwules Leben auf den Philippinen

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Fotos: istockphoto.com (1), Michael Lenz

D
ie Philippinen als touristischen Geheimtipp zu preisen wäre an-
gesichts der vielen Urlauber aus Deutschland und anderen
europäischen Ländern übertrieben. Gleichwohl steht die aus The world is yours.
genau 7 107 Inseln bestehende, überwiegend katholische Republik im Zimmer und Apartments in
Schatten der südostasiatischen Urlaubsparadiese Thailand und Bali.
Ganz zu Unrecht, wie ein Besuch in dem Land zeigt, das eine atembe-
Citylage
raubend schöne Natur, Traumstrände, die besten Tauchgründe der
Von Hamburg bis München.
Welt, Vulkane, Urwälder und Berge zu bieten hat. Mit den über 2000
Jahre alten, bis auf den heutigen Tag beackerten Reisterrassen von
Von Barcelona bis Moskau.
Banaue verfügen die Philippinen zudem über ein veritables Weltkul-
turerbe. Ein weiterer Schatz sind die Pinoys, wie sich die Filipinos nen-
nen. Sie sind ein freundliches Volk, und da Englisch neben dem ein-
heimischen Tagalog die Sprache der Pinoys ist, kann man sich mit ih-
nen auch gut verständigen.
ab
Schon
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Schon das immer wieder als Moloch verschriene Manila ist eine www.ebab.de
Überraschung. Die Stadt ist keineswegs so heruntergekommen, wie
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sie oft beschrieben wird. Der Verkehr ist weniger chaotisch als in an- ebab. Dein Bett ist schon da.
deren asiatischen Städten und Metro Manila, ein Konglomerat aus 17
Städten mit insgesamt 12 Millionen Menschen, ist sehr grün, in der
Glitzerwelt des Geschäfts- und Bankenviertels Makati mit seinen Lu-
xushotels und urbanen Einkaufsparadiesen ebenso wie in den zahl- Kuba / Havanna
reichen Slumvierteln, in denen Millionen von armen Menschen leben.
Aber das Grün kann nicht die tiefe Kluft zwischen Arm und Reich über-
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decken. In Manila sieht man mehr arme, obdachlose Männer, Frauen Gegenüber des Parque Central und in der Nähe des Capitol
und Kinder auf den Strassen als in Jakarta oder Phnom Penh. Die Ar- gelegen. Zur Ausstattung gehören ein Restaurant, ein Straßencafé mit Blick auf den Park, eine
Cafeteria und eine Bar auf der Dachterrasse mit traumhaftem Blick über die Dächer der Stadt. Die 83
mut ist ein Ausdruck der schlechten Seite der von ein paar wenigen, Standard-Zimmer sind im kolonialen Stil eingerichtet und verfügen über Dusche, WC, Haartrockner,
superreichen Familienclans dominierten Philippinen, die von Habgier, Mietsafe, Sat.-TV, Telefon sowie Klimaanlage und haben tlw. Balkon.
Ab/bis diversen deutschen & schweizer
Korruption, politischem Durcheinander und muslimischen Rebellen
Flughäfen im Oktober/November 2009.
im Süden des fünftgrößten Inselstaates der Welt geprägt sind. Dennoch 7 Ü/F im Doppelzimmer 2er Belegung.
muss man muss keine Sorgen um die Sicherheit machen. Die Visayas
zum Beispiel mit den Urlaubsparadiesen Cebu, Boracay und Bohol sind
mehr als 600 Kilometer von den Unruheherden auf Mindanao und
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der Sulu-Region entfernt. Man fährt ja auch nach Gran Canaria ohne
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Angst vor den baskischen Separatisten der ETA.

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Das schwule Nachtleben Manilas ist spärlich und
besteht aus einer Handvoll Bars wie dem „Che Lu“
oder dem hippen „Bed“. Praktischerweise befinden
sie sich alle an der Straßenecke von Julio Makpil and
Maria Orosa Street in Malate, einem Amüsierviertel
von Manila. Aber Schwule sind in Manila und im Rest
der Philippinen überall zu finden. Vor allem Shop-
ping Malls sind populäre Cruisingorte.
Jun Pines, Manager des einzigen schwulen Reise-
büros in Manila, sagt: „Obwohl die Katholische Kir-
che hier eine sehr machtvolle Institution ist, haben
die Filipinos eine relativ entspannte Einstellung ge-
genüber Gays.“ Trotz Kirche und Jahrhunderte wäh-
render spanischer Kolonialherrschaft gibt es keine
Gesetze gegen Homosexualität. Dank einer reichlich
aktiven Schwulenbewegung, deren prominenteste
Organisation „Progay-Philippines“ 1994 die erste Gay
Pride Demo Asiens veranstaltet hatte, müssen sich
Parlamentausschüsse und Öffentlichkeit mit Ge-
setzentwürfen über schwul-lesbische Rechte befas-
sen, sehr zum Ärger der Kirche.
Wie in jedem anderen Land in Südostasien sind
auch auf den Philippinen Ladyboys überall zu finden,
selbst in den Dörfern und gar auf dem Hof von Jesus.
Seit 23 Jahren wird der 48 Jahre alte Schildermaler
Ruben aus dem von Manila 80 Kilometer entfernten
Dorf San Pedro Cutud immer am Karfreitag zum Hei-
land. Dann nämlich lässt sich Ruben zum Lob des
Herrn mit richtigen Nägeln an ein richtiges Kreuz na-
geln.
Im Hof von Jesus geht es am Tag davor geschäf-
tig zu. Kostüme für die Darsteller des Kreuzwegs
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werden genäht, an einem Wagen lehnt das Kreuz,
das Ruben am Karfreitag nach Golgatha schleppen
wird. Neffen, Nichten, und Nachbarkinder toben auf
dem Hof. Unter ihnen ist ein grell geschminkter, etwa
fünfzehnjähriger Jungmann mit lackierten Fin-
gernägeln, der hemmungslos mit den Reportern und
Schaulustigen flirtet, die zum Haus des philippini-
schen Jesus gepilgert sind. Ganz wie sein biblisches
Vorbild hat auch Ruben samt Familie offenbar ein
Herz für Minderheiten.
Den Prälaten der Amtskirche sind sowohl die Life-
kreuzigungen als auch die transsexuellen Pinoys ein
Dorn im Auge. Vor allem, wenn die Ladyboys als
weibliche Heilige verkleidet in den Prozessionen des
jährlichen Blumenfestivals „Santacruzan“ zu Ehren
der Muttergottes mitziehen. Manilas Erzbischof Gau-
dencio Kardinal Rosales findet das „abscheulich und
eine „Beleidigung der gesegneten Mutter“. Toleran-
ter zeigt sich inzwischen das Militär der Philippinen,
das neuerdings auch schwule Soldaten akzeptiert –
solange sie sich nicht „zu schwul“ verhalten.
Bohol und sein kleines Schwesterinselchen Pang-
lao, das man über eine kurze Brücke bequem errei-
chen kann, sind Paradebeispiele für die paradiesi-
schen Qualitäten der Philippinen als Urlaubsland, ob-
wohl die meisten schwulen Philippinenurlauber Cebu
(das von Bohol mit einer Expressfähre in 90 Minuten
zu erreichen ist) oder das als Trauminsel gepriesene
Boracay bevorzugen. Beide Destinationen in der In-
selgruppe der Visayas haben aber durch den Massen-
tourismus und die Massenprostitution (vor allem he-
terosexueller Natur) einiges von ihrem exotischen
Charme und paradiesischem Idyll verloren. Wer Tau-
chen oder Schnorcheln mag, nicht zu sehr auf Trubel
aus ist und tropische Schönheit á la Raffaello mag,
der ist aber auf Panglao absolut am richtigen Platz.
Die weitgehend intakten, von schädlichen Umweltein-
flüssen bisher kaum berührten Korallenriffe um
Panglao besitzen die größte Artenvielfalt der Philip-
pinen.
Zwar gibt es keine schwulen Bars in Alona Beach,
Panglaos touristischem Zentrum. Aber die Blicke lü-
gen nicht, mit denen so mancher der philippinischen
Tauchlehrer, Kellner oder Rezeptionisten allein rei-
senden Herren die Bereitschaft zu verstehen gibt,
gerne einen Beitrag zur lustvollen Abendgestaltung
zu leisten.
Es ist gewöhnungsbedürftig zu erleben, wie prä-
sent der katholische Glaube im Alltag der Philippi-
nen einerseits ist und wie locker sich andererseits
die Pinoys gerade über die Sexuallehre der Kirche
hinwegsetzen. In Malate tragen die jungen Burschen,
die jeden männlichen Passanten auf der Strasse an-
zischen „Viagra? Cialis? I can give you good price“,
Heiligenamulette um den Hals; Rosenkränze gehören
neben Kondomen zur Standardausstattung in den
Handtaschen der Sexworker.
In den Foyers von Stundenhotels stehen Madon-
nenstatuen, vor denen sich Nutten und Freier be-
kreuzigen. Der schmucke Stricher Edwin hat auf sei-
nem Handy als Wallpaper ein Jesusbild. Er zeigt es
voller Stolz und sagt mit heiligem Ernst: „Das ist mein
Boyfriend.“
MICHAEL LENZ
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Schwuler Cruisen
Auch in der kommenden Sommersai-
son kreuzen die Schiffe des US-Veran-
stalters Atlantis wieder durch europäi-
sche Gewässer. Die Frankfurter Reise-
vermittlung „Männer unterwegs“ bie-
tet die schwulen Kreuzfahrten in Mit-
telmeer und Ostsee bereits jetzt an. Star
der Sommersaison wird das nagelneue
Luxusschiff MS Equinox sein, das erst
vor kurzem die Mayer-Werft in Papen-
Preiswert nach Prag
Mit der Aktion „Check Out Czech Air-
lines“ bietet die tschechische Flugli-
nie einen Kennenlern-Rabatt von 15
Prozent an. Die Aktion gilt auf alle Ta-
rife ab Deutschland im Buchungszeit-
raum bis 31. Oktober 2009; eine Be-
schränkung beim Reisezeitraum gibt
es nicht. Um den „Queer-Rabatt“ zu
erhalten muss man bei der Online-Bu-
chung den Promo-Code „CZECHOUT“
angeben, der Tickettarif verringert
sich dann automatisch.
www.czechairlines.de
Direkt nach Houston
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burg verlassen hat. Höhepunkt der Ost-
und Nordsee-Kreuzfahrt ist die Ankunft
in Amsterdam termingenau zum dorti-
gen CSD. Als besonderen Service bie- auf www.room-gallery.de
tet „Männer unterwegs“ an, dass man
sich seine Wunschkabine aussuchen
kann. Informationen und Buchung te-
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die texanische Gay-Metropole. Die mit feine Speisen und erlesene Weine,
mehr als 5 Millionen Einwohnern viert-
Nähe Müritz-Nationalpark und
größte Stadt der Staaten verfügt über
eine beeindruckende Szene im histori- Mecklenburgische Schweiz.
schen Stadtteil Montrose. Klar, dass es
hier angesichts vieler schwuler Cow-
boys selbst im Winter mit durchschnitt- 17153 Kittendorf
lich 19 Grad etwas wärmer zugeht. Telefon 039955-500
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