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Stadt Köln

Industriemechaniker
HANS-BÖCKLER-BERUFSKOLLEG Oberstufe LF12
Maschinentechnik
LS Analyse eines Maschinenschadens

Auftrag
Wähle einen Dir bekannten Maschinenschaden/-
versagen1 infolge Verschleiß oder/und Bruch aus
und analysiere diesen wie folgt: (Fall aus beruflichen
oder privaten Erfahrungsbereich)

Gabelbruch am Fahrrad

Produkte:

Schadens- und Versagensanalyse als Schadensbericht


(frei nach VDI-Richtlinie 3822)

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bei Funktionsverlust allein spricht man i.d.R. noch nicht von einem Schaden, wohl aber von einem Versagen
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LS Analyse eines Maschinenschadens

I. Beschreibung des Maschinenschadens/- versagens


Hinweise über:
• Art und Verwendung der Maschine/Baugruppe auch weitere
Verwendungsmöglichkeiten

Fahrrad (Mountainbike):
Einsatz auf Teerstraßen (40%) und Waldwege (55%)
Zeitweise Waldpfade mit steiniger Oberfläche (4%)
Steile unbefestigte Bergabfahrten mit ca. 20 – 25 km/h (1%)

weitere Verwendungsmöglichkeiten:
• Treckingrad: lange Touren mit Gepäck ca. + 30 kg (vorne und hinten
beladen)
• stärkerer und längerer Geländeeinsatz

• Wie machte sich der Schaden bemerkbar?

Plötzlicher Sturz:
Sturzrichtung: Überschlag in Fahrtrichtung beim einhändigen Fahren und
gleichzeitigem Bremsen mit der Vorderradbremse bei ca. 20 km/h.

weitere Möglichkeiten:
• Bruch oder Anbruch nur einer Gabelseite hätte evtl. nicht zum Sturz
geführt
• Korrosionsstelle(n) werden deutlich sichtbar
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• Welche Folgen hatte der Schaden? Welche Schadensfolgen wären u.a.


auch denkbar?

Personenschaden:
• Prellungen am Knie (links)
• Schürfwunden am linken Ellebogen und linkem Schienbein
• keine weiteren Personen mit in das Unfallgeschehen mit einbezogen!

Sachschaden:
• Gabelbruch
• keine weiteren Schäden

weitere Schadensmöglichkeiten:
Personenschäden:
• schwere Verletzungen
• bei schneller Bergabfahrt: schwerste Verletzungen evtl. mit Todesfolge
• u.U. Verwicklung anderer Verkehrsteilnehmer

Sachschäden:
• Schäden an weiteren Fahrzeugen, die mit in das Unfallgeschehen
involviert wurden
• Schäden an Kleidung etc.

• Schadensteil(e) analysieren:
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o Lage des/der Bauteile(s)

• Gabel des Fahrrades (Aufnahme/Lagerung des Vorderrades)

o Aussehen der Schadensstelle(n)

Skizze der Bruchstelle:


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Schwingbruch mit zähem Restgewaltbruch

Das Bruchaussehen ist idealisiert zugeordnet. Die realen Bruchbedingungen setzen sich aus
vielerlei Belastungsfällen zusammen. Der vorherrschende Belastungsfall ist hier berücksichtigt!

Begründung:
Überwiegend wird die Gabel auf Biegung beansprucht. Belastungsrichtung entsprechend der
Fahrtrichtung. Des Weiteren bewirken stoßartige Fahrbelastungen (Kopfsteinpflaster, Gelände
mit Schlaglöschern etc. eine hohe Druckbelastung. Einseitige Bremswirkung infolge
einhändigen Fahrens (siehe Beschreibung) bewirkt zudem eine Torsionsbelastung.
Überwiegend wird die Gabel auf Biegung belastet.

Makroskopische Brucherscheinungen an Schwingungsbrüchen

niedrige Nennspannung – glatt:


einsinnige Biegung
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Schwellbiege-Schwingbruchfläche
(Rastlinien im Bruchanfang – hell, Restbruchfläche dunkel)

II. Bestandsaufnahme
Hinweise über:
• Herstellung und Hersteller der Anlage

Marke: Giant

• Wartungsvorschriften

Pflege des Stahlrahmens gegen Korrosion: Säubern des Rahmens,


Lackfehlstellen beseitigen etc.

• Werkstoffherstellung

Legierung:

• Fertigungsbedingungen
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------------ Rücksprache mit Giant --------------

• Berechnungs- und Zulassungsunterlagen

------------ Rücksprache mit Giant --------------

• Betriebsbedingungen

------------ Rücksprache mit Giant --------------

III. Schadenshypothese
• kurze Formulierung wie es zu dem vorliegenden Schaden kommen konnte

Durch eine sich langsam aber stetig ausbreitende Kerbe unterhalb der
Bremshebelbefestigung (Schweißstelle) kam es infolge einer Dauerschwingung
zum Restbruch. Dieser Restgewaltbruch geschah aufgrund einer
unsymmetrischen Torsionsbelastung, die durch eine Kombination aus
Bremsvorgang und einseitiger(händige) Lenkerbelastung hervorgerufen wurde.

IV. Einzeluntersuchung
• Erstellen eines Probenplans

------------ Rücksprache mit Giant --------------


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• Bruchbeurteilung (Sichtkontrolle und ggf. Mikroskop)

------------ Rücksprache mit Giant --------------

• ggf. Simulationsversuche am Bauteil (ähnliche Proben)

------------ Rücksprache mit Giant --------------

VI. Ermittlung der Schadensursache


• Rekonstruktion des Schadensablaufs

Bestätigung der Schadenshypothese! Es bleibt eine Hypothese

VII. Bewertung der Schadensursache(n)


• ggf. Empfehlungen von Abhilfemaßnahmen und Hinweise zur
Schadensverhütung

Die Schadensursache ist nicht abschließend geklärt. Vermutlich war eine


unentdeckte, korrodierte Fehlstelle an der Schweißnaht (Bremshebelbefestigung)
die Ursache für den abschließenden Bruch.

Für den Hersteller wäre der Vorfall evtl. von Interesse. Es erfolgte jedoch keine
Reklamation, da der Bruch weit außerhalb der Garantiezeit (ca. 15 Jahre nach
Kauf) auftrat.
Empfehlungen:
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Hersteller:
• Schweißnahtkontrolle durchführen
• Schweißprozess überwachen
• Gabelwerkstoff verändern (evtl. höherer Chromanteil > 13%)

Nutzer:
• regelmäßige Reinigung des Rahmens und der Gabel (beugt Korrosion vor!)
• Schweißnähte, besonders an sensiblen Stellen, nach Dauerbruchrissen
überprüfen
• evtl. auf eine Federgabel für Geländefahrten umsteigen!

Ergänzung

Haftung des Herstellers für gebrochene Fahrradgabel

Der Hersteller eines Mountainbikes haftet für den Schaden, den der Käufer erleidet, wenn
er aufgrund des Bruchs der Federgabel stürzt und sich schwer verletzt.

Im konkreten Fall hatte der Hersteller nicht ausreichend darauf hingewiesen, wie das Fahrrad
zu pflegen war, um insbesondere Korrosionsschäden zu vermeiden. Ob auch schon ein
Konstruktionsfehler vorlag, hat das Gericht offen gelassen.
Die Kammer hat dem Kläger dem Grunde nach Schadensersatz und Schmerzensgeld
zugesprochen. Zur Höhe wird noch gesondert zu einem späteren Zeitpunkt verhandelt.

(Landgericht Münster, Urteil vom 15.10.2003 - 10 O 186/03)


(Pressemitteilung des Landgerichts Münster vom 10.11.2003)

Informationen über eine Starrgabel: (Wikipedia)


Starrgabel
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Starrgabeln sind die klassischen Fahrradgabeln. Sie sind im Gegensatz zu Federgabeln nicht
mit Federn ausgestattet und bestehen aus Stahl-, Aluminium- oder Carbonfaser-Rohren.

Vorteile von Starrgabeln gegenüber Federgabeln sind geringeres Gewicht, Verschleißfreiheit,


Wartungsfreiheit und geringere Kosten. An Rennrädern werden aufgrund des Gewichtsvorteils
ausschließlich Starrgabeln montiert. Aber auch im BMX-Sport werden nur Starrgabeln
verwendet.

Stahl ist der klassische Werkstoff für Starrgabeln und Standard an allen älteren Fahrrädern bis
hin zu frühen Mountainbikes. In den 90er Jahren wurden die Stahlgabeln mehr und mehr von
Aluminiumgabeln verdrängt.

Carbongabeln sind die neueste Entwicklung der Starrgabeln und noch leichter als Alugabeln,
allerdings auch empfindlicher, vor allem im Schaftbereich. An sogenannten Vollcarbongabeln,
bei denen sowohl Gabelscheiden als auch Gabelschaft aus Carbon bestehen, muss der Vorbau
immer mit einem Drehmomentschlüssel festgezogen werden. Ist dort einmal das maximale
Anzugsmoment überschritten, kann der Gabelschaft gebrochen sein. Diese Gabel ist dann nicht
mehr fahrsicher und darf nicht mehr gefahren werden.

Die meisten Starrgabeln sind unten leicht nach vorn gebogen, so dass sie in Verbindung mit der
Elastizität des Werkstoffs beim Überfahren von Fahrbahnunebenheiten eine gewisse Federung
bieten. Da Aluminium unter solchen dynamischen Biegebelastungen zur Rissbildung neigt, sind
Aluminiumgabeln auf höhere Steifigkeit ausgelegt als andere Gabeln.

Notizen:
Zeit: ca. ... Ustd.

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