Академический Документы
Профессиональный Документы
Культура Документы
au d i d e s i g n
|2
E D I T O R I A L
Editorial
Liebe Leserinnen und Leser!
Inhaltsübersicht
Ein Flügel macht Furore ....................................................................... 2 CS Flügel: Die neue Generation . ...................................................... 13
Editorial · Impressum ............................................................................ 3 Der Klang, der berührt – Teil 3
»Was ist denn das für ein schönes Klavier?« ............................... 4 Das Resonanzkastenprinzip ............................................................. 14
Steel Pan, Calypso und Bösendorfer . .............................................. 6 Alexander Schimpf gewinnt den
Wiener Klänge in historischer Landschaft ................................... 7 Beethoven Klavierwettbewerb 2009 . .......................................... 16
Imperiale Konzerthäuser ..................................................................... 8 »Wallstreet der Kehle« ......................................................................... 17
Die Rückkehr des Kaiserflügels . ........................................................ 9 In den Schuhen von Anton Rubinstein ........................................ 18
Im Interview: Gonzalo Rubalcaba . ................................................. 10 CEUS ist einzigartig ............................................................................. 19
Da capo Altenburger Musik Akademie! . ...................................... 12 Der Bösendorfer Stad tsalon ........................................................... 20
Impressum · Herausgeber, Medieninhaber, Verleger: L. Bösendorfer Klavierfabrik GmbH, Bösendorferstraße 12, A-1010 Wien, Tel. 01.504.66.51-0 · Gestaltung und Layout: FineStudios®, Wien. Pro-
duziert und gedruckt in Österreich. Vertrieb: Eigenvertrieb an Bösendorfer Freunde und Musikinteressierte. Redaktionsanschrift: L.Bösendorfer Klavierfabrik GmbH, z.H. Dr. Rupert Löschnauer,
Gymelsdorfergasse 42, A-2700 Wr. Neustadt. Chefredaktion: Dr. Rupert Löschnauer. Autoren: Marion Alexander, Dieter Autengruber, Ferdinand Bräu, Noriyuki Kon, Dr. Rupert Löschnauer, Ursula
Oberhollenzer, Simon Oss, Yoshichika Sakai, Mira Weihs, Ernst Weichselbraun. Fotos: Stift Altenburg, Audi AG, David Brandt, Bösendorfer, Hans Czihak, Kammeroper, Robert Lehrbaumer, Dr.
Rupert Löschnauer, Sawaro Masaru, Foto Nessler, Simon Oss, David M. Peters, Gonzalo Rubalcaba, Yan Shi, Marlies Schnaibel, UDECOTT, Frank Wasser, de.wikipedia.ortg/wiki, Stefan Weber.
Grundlegende Richtung bzw. Offenlegung laut Mediengesetz: Zeitschrift für Musikinteressierte und Freunde von Bösendorfer. Druck- bzw. Satzfehler und Irrtümer, auch bei Preisangaben,
vorbehalten. Für unverlangt eingesandte Bilder und Manuskripte wird keine Haftung übernommen. Nachdruck nur mit schriftlicher Genehmigung des Herausgebers gestattet. Alle Rechte
vorbehalten. Namentlich gekennzeichnete Beiträge stellen die Meinung des Autors, aber nicht immer die Meinung des Herausgebers dar. Bei Gewinnspielen ist der Rechtsweg ausgeschlos-
sen.
3|
B Ö S E N D O R F E R – Die Zeitschrift von Bösendorfer Österreich
I n t e r v i e w
BÖSENDORFER: Herr Dr. Keuschnig, wie sind Sie zum Klavier ge- passierte etwas ganz Kurioses: Auf einmal hat das Radioor-
kommen? War das Klavier Ihr Wunschinstrument? chester mit Caridis klassische Moderne gespielt. Der Orche-
Dr. Rainer Keuschnig: Es gab zuhause eines. Ich glaube das sterinspektor wusste, dass ich Klavier spielen kann, und hat
war so wie in allen bürgerlichen Haushalten, dass Klaviere gesagt »Wenn der Keuschnig Schlagzeug spielen kann, dann
vorhanden waren und dass diese auch betätigt wurden. Wie wird er auch Klavier spielen können, net?!« Am nächsten Tag
bei allen Kindern, denen Klavierspielen nahe gelegt wird, hab war die erste Probe: Musik für Saiteninstrumente von Béla
ich mit fünf oder sechs täglich eine halbe Stunde herumge- Bartók. Als erstes Stück mit großem Orchester hatte ich die
klimpert. Es war ein schwerer Weg, denn die Klaviertante, die Ehre, den Klavierpart zu spielen und das ging auch gut. Seit
ich zuerst hatte, war so eine richtige Hausbesucherin. Die der Zeit bin ich auch ein sehr guter Freund des Herrn Caridis
kam zum Kaffee und zwischendurch sind mein Bruder und geworden und bin ihm nachgefahren. Ich hab beispielsweise
ich betan worden. Dann hat sich mein Interesse etwas ge- die Münchner Staatsoper wiedereröffnet mit diesem Stück.
steigert. Es kam ein Klavierlehrer, der bei mir eine gewisse Das Schlagzeug hab ich dann aufgegeben und bin einfach
musikalische Liebe erweckte. durch die KONTRAPUNKTE und das ORF-Orchester direkt in
Außerdem spielte mein Vater einmal in der Woche Kam- den Swimmingpool gefallen, in dem ich immer noch herum-
mermusik. Es war unter anderem ein Geiger von den Wiener schwimme.
Symphonikern dabei und sie haben zusammen Klaviertrio ge-
spielt. Vater konnte sehr gut spielen, aber aufgrund der dama- BÖSENDORFER: Als Pianist im Orchester, als Einziger mit so
ligen Wirtschaftslage musste er Jus studieren und ist dann zu einem großen Instrument, wird man da manchmal komisch
seinem großen Gram Jurist geworden und nicht Musiker. beäugt?
Mit dreizehneinhalb kam ich zu Prof. Raupenstrauch ans Kon- Dr. Rainer Keuschnig: Ja, natürlich wird man komisch beäugt!
servatorium in die Meisterklasse, weil mein Bruder Peter dort (Lacht.) Man muss schauen, welche Rolle man da einnimmt.
schon Klavier studierte. Ich war natürlich am untersten Ende Ist man dominant, führt man? Aber »I bin i« geht nicht. Bei
dieser hochberühmten Klasse, hab mich langsam vorgescho- den Wiener Philharmonikern wird an einem Strang gezogen
ben, bis ich ein sehr wichtiges Erlebnis bei meiner Matura und es wird zugehört. Bei guten Orchestern ist das Klavier
hatte. Mir imponierte immer unerhört der erste Pauker der eine Achse.
Symphoniker, Herr Bock. Ein Faktotum der damaligen Zeit.
So hab ich in Folge Schlagzeug bei Herrn Bocks Nachfolger, BÖSENDORFER: Was ist Ihrer Meinung nach das Besondere an
Herrn Hammer, studiert. Dort wurde mir auf einmal klar, dass Ihrem Orchester, den Wiener Philharmonikern?
ich über Disziplin, Ordnung und Rhythmus nichts wusste. Al- Dr. Rainer Keuschnig: Das Einstudieren geht dort sehr
lerdings habe ich viel geübt und bereits nach eineinhalb Jah- schnell. Man glaubt in der zweiten Probe, dass bereits Kon-
ren substituierte ich ständig bei den Symphonikern und das zert ist, was bei Stücken, die das Orchester fast nie gespielt
Gleiche ging im ORF unter Max Schönherr weiter. Und dann hat, erstaunlich ist. Die Fähigkeit, schnell zu reagieren, ist nur
durch den täglichen Operndienst möglich, wo man jeden Tag
zum Improvisieren, zum Zuhören und zum Fehlerausbessern
gezwungen ist. Man lernt, dem Singen nachzugeben und
dem Dirigenten vielleicht nicht immer zuzuschauen, wenn
er stört.
|4
BÖSENDORFER: Die Wiener Philharmoniker werden mit dem
Begriff »Wiener Klang« assoziiert. Was verstehen Sie darunter?
Dr. Rainer Keuschnig: Der Wiener Klang ist etwas unvollstän-
dig Vollkommenes, Vornehmes. Es geht nicht rein um tech-
nische Perfektion, sondern man spielt mit Schmäh. Das ist
eine Wiener Mentalität. Es geht darum, Farben zu erzeugen
und auf dem Bösendorfer kann man das. Ich hab in meinem
Leben leider oft andere Klaviere spielen müssen, die keine
Farben erzeugen. Aber das ist eines der wesentlichen Argu-
mente für das Wiener Klavier.
Und wenn man in Wien ist, soll man die Wiener Tradition le-
ben. Das wünsche ich mir auch von anderen Orchestern.
5|
B Ö S E N D O R F E R – Die Zeitschrift von Bösendorfer Österreich
E v e n t s
Steel Pan
onale Akademie für darstellende Kunst« und ist der jüngste
Stolz eines selbstbewussten Staates, dessen Bevölkerung vor
allem dank erheblicher Öl- und Gasvorkommen eines der
D ie Steel Pan ist ein Musikinstrument, welches den Idi-
ophonen zugeordnet wird. Die Steel Pan ist auf Trini-
dad entstanden. Hergestellt werden Steel Pans aus einem
höchsten Pro-Kopf-Einkommen von Lateinamerika und der konkav getriebenen Feinblech in Form eines runden Me-
Karibik hat. tall-Resonanzkörpers (traditionell: Ölfass), in das verschie-
dene Tonfelder (Membrane) eingearbeitet werden, um
|6
E V E N T S
H alt! Nach Ribbeck kommt man heute nicht nur des Birn-
baumes wegen. Der gehört natürlich zu jedem Aus-
flugsprogramm, so wie das nahe gelegene Schloss Ribbeck.
Bertrand Giraud spielte im Oktober großartige Interpreta-
tionen von Liszt, Brahms und Schubert im Schlosssaal. »Auf
einem wunderbar zart klingenden Bösendorfer Flügel«, wie
Das 1893 in neubarocker Form errichtete Schloss wurde vor die Märkische Allgemeine Zeitung danach zu berichten
wenigen Jahren vom Landkreis Havelland übernommen und wusste.
mit beträchtlichen Mitteln renoviert. Es beherbergt ein gut
bestücktes Fontane-Museum – und seit kurzem einen Bösen-
dorfer Flügel.
Havelländische Musikfestspiele
7|
B Ö S E N D O R F E R – Die Zeitschrift von Bösendorfer Österreich
E V E N T S
Imperiale Konzerthäuser
Fünf neue Imperials erweitern die »Bösendorfer-Konzertflotte« in Chinas beeindruckenden
Spielstätten.
Simon Oss
|8
E V E N T S
9|
B Ö S E N D O R F E R – Die Zeitschrift von Bösendorfer Österreich
i n t e r v i e w
BÖSENDORFER: Herr Rubalcaba, Sie wurden in Havanna, der Kubas mit zu prägen. Die Kunstform des von Militärkapellen
Hauptstadt Kubas, geboren und entstammen einer höchst gespielten »Danzón« hat ihn am meisten geprägt und wurde
musikalischen Familie. Ihr Vater Guillermo Rubalcaba ist Pia- von ihm wesentlich mitgestaltet. Sein tiefer Bezug zu Diszi-
nist und Ihr Großvater Jacobo Gonzales Rubalcaba war Kom- plin und Übung war nicht allein auf die Musik beschränkt.
ponist. Wer von den beiden hat den jungen Musiker Gonzalo Er brachte ihn auch in die Familie ein. Mein Vater Guillermo
mehr geprägt? Rubalcaba ist der jüngste von vier Brüdern. Er war bereits in
jungen Jahren ein sehr vielseitiger Musiker, aber das Klavier
Gonzalo Rubalcaba: Mein Großvater schaffte es, Komponist, gab ihm den grössten musikalischen Freiraum. Über einige
Dirigent und zugleich Lehrer zu sein, und zusätzlich zu Beginn Jahrzehnte hindurch hat er die klassische kubanische Musik,
des 20. Jahrhunderts die künstlerische Dynamik im Westen von Danzón, Bolero über Cha Cha Cha, entwickelt, ständig be-
müht die unterschiedlichen Strömungen einzufangen. Mei-
ne Kindheit war eingehüllt und getragen von meinem fami-
liären Umfeld und wichtigen kubanischen Profimusikern.
| 10
befassten. Ich fühlte, dass das, was sie spielten, voll von dieser
jungen Energie war, die den Geist unseres Alters ausmachte,
und ich wollte dazugehören.
11 |
B Ö S E N D O R F E R – Die Zeitschrift von Bösendorfer Österreich
A K A D E M I E
| 12
Neue generation
Ernst Weichselbraun
13 |
B Ö S E N D O R F E R – Die Zeitschrift von Bösendorfer Österreich
F A C T O R Y
| 14
Das so genannte »Druck richten«, also die Einstellung der Steghöhe und des Winkels der Auflagefläche der Saiten
net zu sein. Die Rippen werden aus dem gleichen selektiven Resonanz- und Schwingungsfähigkeit über das gesamte Fre-
Material gefertigt. Die spezielle Ausformung der Rippen ga- quenzspektrum zu gewährleisten.
rantiert langjährige Stabilität der Resonanzbodenwölbung.
Die Rippen der Bösendorfer Instrumente werden an der Ver- Basssaiten bis zum Subkontra C (12 Hz)
leimseite rund gehobelt. Diese Formgebung unterstützt die
Resonanzbodenwölbung in optimaler Weise und garantiert
ausreichenden Saitendruck über Generationen hinweg.
E in guter Resonanzboden zeichnet sich auch dadurch
aus, dass er einen gleichmäßigen Resonanzbereich für
schwingende Saiten zwischen 27 und 6.000 Hertz aufweist.
Beim Modell Imperial geht der geforderte Resonanzbereich
15 |
B Ö S E N D O R F E R – Die Zeitschrift von Bösendorfer Österreich
Wettbewerbe
139
schlagen Veranstalters – auf außergewöhnlich hohem Niveau.
Bewerber aus 40 Nationen traten 2009 zu den
Vorauswahlen in Tokyo, New York, Paris, London,
Bonn, Berlin und Wien zur 13. Auflage des Internationalen
Beethoven Klavierwettbewerbes Wien an. 36 »Wettstreiter«
qualifizierten sich für die Entscheidungskonzerte im Juni in
Wien. Die drei Besten kämpften schließlich im Finale, das im
Großen Saal des Musikvereins stattfand und vom Radio Sym-
phonieorchester Wien unter dem Dirigat von Stefan Vladar,
dem bisher einzigen österreichischen Preisträger dieses
Wettbewerbes, begleitet wurde, um die Gunst der Jury und
den Siegeskranz. Mit einer gefühlvoll ausgewogenen Inter-
pretation von Beethovens Klavierkonzert Nr.3, c-Moll, op.37
und hoher Virtuosität sicherte sich der Deutsche Alexander
Schimpf den 1. Platz und damit (neben einem Preisgeld von
7.500,– Euro) das von der Bösendorfer Manufaktur gestiftete
Preisklavier, einen Bösendorfer Flügel Modell 200. Der dritte
Preis wurde von der Jury ex aequo Ji-Hoon Jun und Chi Ho
Han, beide geboren in Seoul, Südkorea, zuerkannt.
| 16
WETTBEWERBe
17 |
B Ö S E N D O R F E R – Die Zeitschrift von Bösendorfer Österreich
Wettbewerbe
| 18
C E U S
19 |
B Ö S E N D O R F E R – Die Zeitschrift von Bösendorfer Österreich
S ta d t s a l o n
| 20