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WS 09/10 Übung Makroökonomik / Makroökonomik II 1
Fachbereich Betriebswirtschaft
Monetäre Ökonomik und internationale Kapitalmärkte
Dipl.-Ök. Caroline Bittmann
Veranstaltungsübersicht
1. Veranstaltung:
Die langfristige Perspektive: Das Klassische Modell zur Be-
stimmung von Einkommen und Produktion
Literatur:
• Mankiw, N.G. (2006) Macroeconomics. 6th Edition, New
York: Worth Publishers, Chapter 3.
• Makroökonomik Skript, S. 135-199.
2. Veranstaltung:
Die langfristige Perspektive: Geld und Inflation
Literatur:
• Mankiw, N.G. (2006) Macroeconomics. 6th Edition, New
York: Worth Publishers, Chapter 4.
• Makroökonomik Skript, S. 200-239.
3. Veranstaltung:
Die langfristige Perspektive: Die offene Volkswirtschaft
Literatur:
• Mankiw, N.G. (2006) Macroeconomics. 6th Edition, New
York: Worth Publishers, Chapter 5.
• Makroökonomik Skript, S. 240-288
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Fachbereich Betriebswirtschaft
Monetäre Ökonomik und internationale Kapitalmärkte
Dipl.-Ök. Caroline Bittmann
Die langfristige Perspektive: Das Klassische Modell
zur Bestimmung von Einkommen und Produktion
Gliederung:
(1) Produktion und Produktionsfaktoren
Aufgabe 1, Klausuraufgaben
(2) Güterangebot und Einkommensverteilung
Aufgabe 2, Klausuraufgaben
(3) Ausgleich von Güterangebot und -nachfrage in
der Klassik
Aufgabe 3, Klausuraufgabe
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Dipl.-Ök. Caroline Bittmann
(a) Wie hoch ist der gleichgewichtige Reallohn? (entspricht
(WS06/07 CP-Klausur Makro I, 2b)
(b) Welche Menge an Arbeit wird jeweils eingesetzt?
(c) Welche Ergebnisse stellen sich ein, wenn nur ein Unter-
nehmen mit einem Kapitalstock von K 4 existiert?
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Monetäre Ökonomik und internationale Kapitalmärkte
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2) SS07 CP-Klausur Makro I, Aufgabe 3:
a) Ein Unternehmen hat die Produktionsfunktion
Y F K, L K / L/
a1) Wie hoch ist das Grenzprodukt der Arbeit (MPL) für K 90
und L 10?
a2) Wie hoch ist das Grenzprodukt des Kapitals (MPK) für
K 3 und L 75?
a3) Wie hoch ist der optimale Arbeitseinsatz für K 400 bei ei-
nem Reallohn von W/P 5?
b) Von der Produktionsfunktion eines Unternehmens ist ledig-
lich bekannt, dass sie konstante Skalenerträge aufweist.
Außerdem gelte Entlohnung nach dem Grenzprodukt. Wie
hoch ist der Output Y für MPL 2, MPK 4, L 5 und K 7?
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Monetäre Ökonomik und internationale Kapitalmärkte
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(c) Nehmen Sie an, dass der Staatsverbrauch bei unveränder-
tem Steueraufkommen auf 1200 steigt. Wie hoch sind nun
private, staatliche und gesamtwirtschaftliche Ersparnis? Wie
verändert sich zudem der gleichgewichtige Zinssatz?
(d) Wie verändert sich das Ergebnis aus (c), wenn Steuern und
Staatsausgaben simultan auf 1200 angehoben werden?
Klausuraufgaben: Gütermarktgleichgewicht
WS06/07 CP-Klausur Makro I, Aufgabenteil 3b:
• In einem klassischen Modell der geschlossenen Volkswirt-
schaft steigt die staatliche Güternachfrage. Zeigen Sie gra-
fisch den Effekt auf Zins und Investitionen.
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Monetäre Ökonomik und internationale Kapitalmärkte
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Zentrale Annahmen des Klassischen Modells
• Gegebene Menge an Produktionsfaktoren Arbeit und
Kapital: L L, K K
• Gegebene Produktionstechnologie [Produktionsfunktion:
Y F K, L ]
• Gleichgewicht auf den Faktormärkten:
Flexible nominale Faktorpreise W, R sorgen für einen
Ausgleich von Angebot und Nachfrage auf den
Faktormärkten
• Gleichgewicht auf dem Gütermarkt:
Bei gegebener Menge an Produktionsfaktoren und gege-
bener Produktionstechnologie ist der produzierte Output
ebenfalls eine feste Größe: Y F K, L
• Das Outputangebot ist (exogen) gegeben
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Lösungen:
Aufgabe 1:
a) Die Cobb-Douglas Produktionsfunktion
Formal: F K, L Y AK L
• α Konstante mit 0 1
• A Technologieparameter - Je höher der Technologiepa-
rameter (je „besser“ die Technologie), desto höher ist der
Output bei konstanten Faktoreinsatzmengen K und L.
Zentrale Eigenschaft:
• Konstante Skalenerträge: Werden alle eingesetzten Pro-
duktionsfaktoren um den Faktor z erhöht (totale
Faktorvariation), dann erhöht sich der Output um das z-
fache (Homogenitätsgrad 1).
-------------------------------------------------------------------------------------
Exkurs: Homogenitätsgrad
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r 1 sinkende Skalenerträge (Funktion ist unterlinear homo-
gen)
r 1 steigende Skalenerträge (Funktion ist überlinear homo-
gen)
-------------------------------------------------------------------------------------
Beweis konstanter Skalenerträge:
F K, L AK L
F zK, zL A zK zL
Az K z L
z AK L
z AK L
z F K, L
• Homogenitätsgrad in Höhe von 1(konstante Skalenerträge)
∂F K, L
MPK αAK L
∂K
MPK gibt an, wie sich bei konstant gehaltenem Arbeitsein-
satz der Output bei einer marginalen Veränderung des Ka-
pitalstocks verändert.
c) Das Grenzprodukt der Arbeit hängt vom Verhältnis K/L
ab:
∂Y
1 α AK L
∂L
K
1 α A
L
K
1 α A
L
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Klausuraufgaben: Produktion und Produktionsfaktoren
∂F K, L , , , ,
MPL 0,5 · 2K L MPL K L
∂L
K ,
L
K ,
Gegeben: 25 MPL 25 √25 5
L
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3) Konstante Skalenerträge: F zK, zL zF K, L .
• F K, L K , L,
• Erhöhung der Produktionsfaktoren K und L um z:
, ,
F zK, zL zK zL
, , , ,
z K z L
, , , ,
z K L
,
z F K, L .
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Monetäre Ökonomik und internationale Kapitalmärkte
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Die Arbeitsnachfrage eines repräsentativen Unternehmens:
• Die Bedingung 1. Ordnung für ein Gewinnmaximum bezüg-
lich des Faktor Arbeit (1. Ableitung der Gewinnfunktion
nach L):
G P · F K, L W·L R·K
!
G F K,L
P· W=0 │ W
L L
F K,L
P· W │ P (Nominallohn)
L
F K,L W
L P
W
MPL (Reallohn)
P
¾ Im Gewinnmaximum entspricht der Reallohn dem Grenzpro-
dukt der Arbeit.
Grafisch:
M
MPL
W/P
MPL
L
L
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a) Bestimmung des gleichgewichtigen Reallohns:
• Gewinnmaximierungsbedingung:
K W
MPL 1 α
L P
¾ Alle Unternehmen müssen den gleichen Reallohn zahlen,
weisen daher das gleiche Grenzprodukt auf und setzen
Kapital und Arbeit im gleichen Verhältnis K/L ein.
• Gleichgewichtiger Reallohn:
1
1, 3 4, L 100, α
2
,
4 W
MPL 1 0,5 0,5 · 0,04 0,1
100 P
¾ Der gleichgewichtige Reallohn beträgt für alle Unterneh-
men 0,1.
• Arbeitsmarktgleichgewicht:
Gewinnmaximierungsbedingung:
K W
MPL 1 α
L P
• Auflösen nach L:
K W
1 α │· L
L P
W W
1 α K L │
P P
K
W L │·
P
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1
α
1 α
K L L
W
P
¾ Je höher der Reallohn W/P bei konstantem Kapitalstock,
desto kleiner die Arbeitsnachfrage L .
1
α
• Arbeitsnachfrage Unternehmen 1: L W K
P
1
α
• Arbeitsnachfrage Unternehmen 2: L W K
P
¾ Gleichgewicht erfordert: L L L
1
α
1 α L
W K K
P
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Monetäre Ökonomik und internationale Kapitalmärkte
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¾ Der Reallohn wird demnach durch das Verhältnis des Ge-
samtbestandes an Arbeit zum Gesamtbestand an Kapital
bestimmt. Die Aufteilung des Kapitalstocks auf die beiden
Unternehmen spielt dabei keine Rolle
• Unternehmen 1 (K=1): L W K
P
,
L ·1 25
,
• Unternehmen 2 (K=3): L W K
P
,
L ·3 75
,
,
L ·4 100
,
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Monetäre Ökonomik und internationale Kapitalmärkte
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Klausuraufgaben zu Güterangebot und Einkommensvertei-
lung (WS 04/05 Bachelor Makro I)
a) Grenzprodukt der Arbeit
• Partielle Ableitung der Produktionsfunktion nach L:
F K, L Y 2K / L /
Y / /
MPL ·2·K L
L
/
K K
L L
√4 2
Das Grenzprodukt der Arbeit beträgt 2.
/ /
• Produktionsfunktion: , 2 · 320
Y / /
• Grenzprodukt: MPL · 2 · 320 L
L
/
L
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/
• Gleichsetzen mit Reallohn: 4 │·
L
L
16 │· L
320 16L
L 20
Y / /
MPL K L
L
/
1 K
2 L
1
2
1 90
2 10
1 1
√9 ·3 1,5
2 2
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a2) Grenzprodukt des Kapitals (MPK):
/ /
Y F K, L K L K 3 L 75
Y / /
MPK K L
K
/
1 L
2 K
1 L
2 K
1 75
2 3
1 1
√25 ·5 2,5
2 2
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Aufgabe 3: Ausgleich von Güterangebot und -nachfrage in
der Klassik
a) Berechnung der Ersparnis
• Privates Sparen:
Der Teil des verfügbaren Einkommens der Haushalte
Y Y‐T , der nicht für Konsumzwecke C aufgewendet
wird:
S Y T C
Einsetzen der Konsumfunktion:
S Y T 250 0,75 Y T
Einsetzen der exogenen Werte ergibt letztlich:
S 5000 1000 250 0,75 5000 1000 750
• Staatliches Sparen:
Differenz zwischen Einnahmen T und Ausgaben G des
Staates:
SS T G 1000 1000 0
• Gesamtwirtschaftliches Sparen:
Summe aus privatem und staatlichem Sparen:
S SS 750 0 750
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b) Berechnung des gleichgewichtigen Zinssatzes
• Güterangebot: Y F K, L
• Güternachfrage: E C I G
• Ein Gleichgewicht auf dem Gütermarkt erfordert: Y E
Die gewünschte Outputverwendung muss dem produzier-
ten Output entsprechen
• Gegeben: Y 5000, G 1000, T 1000
C 250 0,75 Y T
I 1000 50r
• Berechnung:
! !
Y= E Y= C Y T I r G
5000 5250 50
Auflösen nach r:
50 250
5
¾ Der gleichgewichtige Realzins beträgt 5. Bei dieser Zinshöhe
entspricht der produzierte Output der gewünschten
Outputverwendung ( Gleichgewicht auf dem Gütermarkt).
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Alternative Lösung:
• Umformung der GG-Bedingung:
Y C Y T I r G
I r Y C Y T G
Y T C Y T T G
SP SS
S
• Die gesamtwirtschaftlichen Investitionen müssen im
Gleichgewicht dem gewünschten Sparen entsprechen. Da-
raus folgt:
!
I r =S
1000 50 750
5
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• Gleichgewichtiger Zinssatz :
I r S
1000 50r 550
r 9
¾ Es kommt zu einem „Crowding Out“ von privaten Investi-
tionen:
• Die erhöhten Staatsausgaben steigern die Güternachfrage
• Der Output ist durch die Produktionskapazitäten exogen
bestimmt
• D.h.: Eine andere Nachfragekomponente muss zurückge-
drängt werden, um das Gleichgewicht zu erhalten.
¾ Die Investitionen stellen die einzige variable Nachfrage-
komponente dar und verringern sich folglich durch eine Er-
höhung des Zinses.
¾ Neues Kapitalmarktgleichgewicht erfordert demnach einen
steigenden Zins:
G SS S r I r
d) Simultane Erhöhung von Staatsausgaben und Steuern
• Privates Sparen:
SP Y T C Y T
5000 1200 C 3800
Mit C 3800 250 0,75 · 3800 3100
5000 1200 3100 700
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• Staatliches Sparen:
SS T G
1200 1200 0
• Gesamtwirtschaftliches Sparen:
S SP SS
700 0 700
• Gleichgewichtiger Zinssatz:
1000 50 700
6
¾ Der Zinssatz steigt auch dann, wenn der Staat seine zu-
sätzlichen Ausgaben durch Steuern finanziert. Der Zinsan-
stieg fällt jedoch gering aus.
¾ Die Haushalte sparen und konsumieren weniger, da sich
das verfügbare Einkommen (Y-T) durch die Steuererhö-
hung verringert.
¾ Ersparnis und Investitionen gehen daher in geringerem
Umfang zurück, weshalb der Zinsanstieg gering ausfällt.
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Klausuraufgaben zum Gütermarktgleichgewicht (WS06/07)
• Ein Gleichgewicht erfordert:
Y C Y T I r G bzw. I r S
• Schock: ∆ 0
• Das staatliche Sparen T‐G sinkt
• Die Investitionen als einzige variable Nachfragekomponen-
te müssen sinken (Crowding Out). Dies geschieht durch
einen Anstieg des Zinssatzes:
r
I r
S,I
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