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Ägypten

Gernot L. Geise
Besonderheiten
der Chephren-Pyramide
Über die Gizeh-Pyramiden ist
schon viel Papier beschrieben worden.
Doch im Prinzip liest man in allen
Büchern mehr oder weniger immer
dasselbe. Dabei unterscheiden sich die
großen beiden Pyramiden durchaus
in verschiedenen Dingen, obwohl sie
äußerlich auf den ersten Blick gleich
aussehen (vom Rest der Außenver-
kleidung an der Spitze der Chephren-
Pyramide einmal abgesehen).
Während die Cheopspyramide
im Inneren ein relativ kompliziertes
System von mehreren „Grabkam-
mern“, Gängen, Schächten und an-
deren Räumlichkeiten aufweist, wur-
den die beiden bekannten Kammern
in der Chephren-Pyramide in die
Fels oberf läche des Gizeh-Plateaus
Die Bearbeitungsspuren im Abwärtsgang in der Auch der Aufgang zur „Königskammer“ ist nur
angelegt, und darauf ein ganzer Berg Chephren-Pyramide zeigen, dass er nur grob grob in den Felsen gehauen worden. Oben links
mit Megalith-Steinblöcken aufge- in den Felsboden gehauen und die Wände nur an der Wand erkennt man eine nachträglich
türmt. Das ist es wenigstens, was uns unzureichend geglättet wurden. verputzte Stelle.
die Ägyptologen sagen. Mir selbst
erscheint es in höchstem Maße un- Pracht bekannt. Und die fehlt hier zu verstecken, dass einige bis heute
logisch, einen solch großen Steinberg bekanntermaßen völlig. unentdeckt blieben. Und ausgerech-
aufzubauen, ohne darin irgendwelche Die Pharaonen hatten jedoch noch net in der Chephren-Pyramide, die
„geheimnisvolle“ Kammern unterzu- eine andere Vorliebe. Aufgrund der neben der Cheopspyramide schon von
bringen, zumal Untersuchungen mit- schon damals florierenden Grabräu- weitem gut sichtbar da steht und sich
tels moderner Gerätschaften durchaus berei verstanden sie (bzw. ihre be- geradezu anbot, dort versteckte Kam-
im Inneren der Chephren-Pyramide gabten Baumeister) es, Gräber und mern einzubauen, soll dergleichen
so genannte „Anomalien“ festgestellt Räumlichkeiten so gut zu tarnen und unterlassen worden sein?
hatten, die jedoch von offizieller Seite
nicht kommentiert werden. Nach den
Ägyptologen besteht ja auch bis heute
kein Zweifel daran, dass die Cheops-
pyramide von einem Pharao Cheops
und die Chephren-Pyramide von des-
sen Sohn, dem Pharao Chephren,
errichtet wurden. Das heißt, dass sie
in pharaonischer Zeit erbaut worden
sein sollen.
Abgesehen davon, dass es sowohl
im Inneren als auch außen keinerlei
Hinweise darauf gibt, wer die gigan-
tischen Pyramiden erbaut hat (die
Königskartusche in den Überlastungs-
kammern der Cheopspyramide kön-
nen nicht als Beweis dienen, wenn sie
der Engländer Vyse, der sich seinerzeit
den Zugang freigesprengt hat, selbst
aufgemalt hat), sind pharaonische
Tempel- und Grabanlagen ganz all- In den unteren Lagen der Chephren-Pyramide sind gigantisch große Steinblöcke verarbeitet wor-
gemein für ihre verschwenderische den!

20 SYNESIS-Magazin Nr. 6/2007


Ägypten

Im Inneren der „Grabkammer“ der Chephren-


Pyramide erkennt man recht gut, dass die grobe
Bearbeitung der Wände mehrfach durch Verputz
ausgebessert worden ist.
Die Risszeichnung der Chephren-Pyramide zeigt, dass die (bekannten) Gänge und Kammern alle eben-
erdig angelegt bzw. in den Felsboden geschlagen wurden. Wozu also dann das riesige Steingebirge ohne
jede Funktion und weitere Räumlichkeiten darüber auftürmen? mit Mörtel verputzt worden sind. Wenn
schon, dann hätte man damals doch
Wie ich schon erwähnte, unterschei- Steinblöcken zu sehen, mit Ausnahme gleich die „Grabkammer“ komplett
den sich die beiden großen Pyramiden der Decke der „Grabkammer“ und verputzen können, mit einem schönen
auch in anderen Dingen. Während die dem Abweg aus dem höher gelegenen glatten Aussehen, zu Ehren des Phara-
Cheopspyramide von der ersten Stein- zweiten Zugang, der heute für Touristen os. Das hat man allerdings unterlassen.
lage an bis zur Spitze aus relativ gleich gesperrt ist. Die Gänge und Kammern Und es ist wohl kaum anzunehmen,
großen Steinblöcken besteht, macht sind direkt in den Felsboden gehauen dass irgendwelche Grabräuber den Ver-
die Chephren-Pyramide eine Ausnah- worden, man kann die groben Meißel- putz abgekratzt haben sollen.
me. In den unteren Lagen kann man spuren noch gut erkennen. Die Wände Während in der Cheopspyramide
nämlich heute noch erkennen, dass hier sind auch in der „Grabkammer“ nur der Granitsarkophag frei in der „Königs-
Steinklötze mit einer Länge bis zu rund unzureichend geglättet, im Vergleich kammer“ steht (und, wie beim Vergleich
zwanzig Metern bei der „Standardhö- zum Inneren der Cheopspyramide. mit älteren Fotos erkennbar, schon
he“ von knapp zwei Metern verbaut Hinzu kommt, dass verschiedentlich mehrfach verschoben worden ist), steht
wurden. Diese Klötze (oder Platten?) zu unsaubere Bearbeitungen offenbar der Granitsarkophag in der Chephren-
wiegen zwangsläufig ein Vielfaches
der sowieso schon tonnenschweren
„normalen“ Steinblöcke. Es stellt sich
immer wieder die Frage: Wie haben die
Erbauer der Pyramiden diese Blöcke
transportiert? Denn es war ja nicht
damit getan, dass sie zur Baustelle ge-
schafft wurden, sie wurden ja zusätzlich
noch millimetergenau eingepasst, auch
wenn davon aufgrund der jahrtausende-
langen Verwitterung heute nicht mehr
allzu viel zu sehen ist. Über die überaus
genaue Einpassung der einzelnen Stein-
blöcke und -platten im Umfeld werde
ich in einer weiteren Betrachtung später
berichten.
Das Innere der Chephren-Pyramide
unterscheidet sich ebenfalls von dem
der Cheopspyramide. Während in der
Cheopspyramide am Aufgang, an der
Großen Galerie und in den „Grabkam-
mern“ zu bewundern ist, wie millimet-
ergenau die glatt polierten Granitblöcke
eingepasst sind, ist in der Chephren- Der polierte Granitsarkophag im Inneren der Chephren-Pyramide ist im Boden versenkt und von großen
Pyramide nichts von irgendwelchen Granitblöcken umgeben.

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Pyramide in einer Vertiefung, einge-
rahmt von weiteren Granitblöcken, die
allerdings glatt bearbeitet sind.
In der Cheopspyramide fehlt der De-
ckel des Sarkophags, in der Chephren-
Pyramide ist er noch vorhanden und
liegt, gestützt von ein paar Holzbalken,
halb schräg auf dem Sarkophag, sodass
man in das leere Innere des Sarkophags
schauen kann.
Beiden Sarkophagen ist gemeinsam,
dass sie aufgrund ihrer Größe nicht
durch das Gangsystem passen und dem-
gemäß schon beim Bau der Pyramiden
mit eingebaut worden sein müssen.
Wä hrend die Cheopspyramide
über ein relativ kompliziertes Gangsy-
stem verfügt, das mit Verschluss- und
Fallsteinen versehen ist, fehlen in der
Chephren-Pyramide Verschlusssteine
völlig. Die Auf- und Abgänge wären
aufgrund der rauen Bearbeitung der
Wände auch nicht dazu geeignet gewe-
sen, hier irgendwelche Verschlusssteine An der Spitze der Chephren-Pyramide kann man heute noch einen Rest der ehemaligen Pyramidenver-
kleidung erkennen: Rosenquarz-Granit.
hinab rutschen zu lassen, wie es bei der
Cheopspyramide der Fall ist.
Das und die kaum gesicherten bei- (bekannten) Inneren zeigt sie jedoch im zu unternehmen und sich der Gefahr
den Zugänge (heute ist nur der untere Vergleich zur Cheopspyramide Primi- aussetzten, durch herabstürzende Stein-
zu betreten) der Pyramide lässt den tivität. Wie verträgt sich das wiederum blöcke erschlagen zu werden?
Verdacht aufkommen, dass die beiden mit den riesigen verbauten Steinpfeilern Die These der organisierten Stein-
unterirdischen Räume und die beiden der unteren Lagen? räuberei im großen Stil halte ich für
Gänge nur ein Ablenkungsmanöver wa- Beide Pyramiden weisen noch wei- ziemlich an den Haaren herbei gezogen,
ren, um Grabräuber (und Ägyptologen) tere Eigenarten auf, die übrigens auch was nicht ausschließen soll, dass tatsäch-
auf eine falsche Spur zu locken. für fast alle anderen ägyptischen Pyra- lich hier und dort ein Stein für eigene
Betrachte ich die beiden großen Py- miden mehr oder weniger zutrifft: Die Baumaßnahmen entwendet worden ist.
ramiden mit offenen Augen, so ist die Außenverkleidung fehlt, und die ver- Denn wenn wirklich größere Mengen
Chephren-Pyramide zwar in der Größe bauten Steinblöcke scheinen so, wie sie Steinblöcke für neue Baumaßnahmen
der Cheopspyramide gleichwertig, im im jeweiligen Steinbruch abgebaut wur- (Moscheen, Paläste o. ä.) gebraucht
den, vor Ort wieder aufgebaut worden worden wären, dann wäre man den
zu sein, was an Block-übergreifenden einfachsten Weg gegangen und hätte
Strukturen gut erkennbar ist. Auf dieses zunächst das am einfachsten greifbare
Phänomen werde ich später genauer Material verwendet, und das sind nun-
eingehen. Dabei weist die Chephren- mal die herum liegenden Blöcke oder
Pyramide an ihrer Spitze noch einen auch die der ebenerdigen Tempelanla-
Rest der Verkleidung aus Rosenquarz gen. Man vergleiche ruhig mit unseren
auf (nicht etwa Kalkstein, wie immer mittelalterlichen Burgen, die nach der
wieder behauptet wird). Vertreibung der jeweiligen Burgherren
Angeblich wurden die Verkleidungs- auch vielfach von der Umgebungsbevöl-
steine der drei Gizeh-Pyramiden von kerung geschleift wurden. Sicher wur-
Steinräubern geraubt, um damit Kairo den auch hier Mauern und Burganlagen
oder zumindest einige Moscheen zu zum Einsturz gebracht, ehe sie Stein
erbauen. Nur finden sich merkwürdi- für Stein abtransportiert wurden, aber
gerweise in Kairo keinerlei Reste davon. immer nach dem einfachsten System.
Und wie verhält es sich bei den anderen Zuerst hat man die herumliegenden
bekannten Pyramiden, die ausnahmslos Steine weggeschafft.
(vielleicht mit Ausnahme der „Knickpy- Ohne Verkleidungssteine der jahr-
ramide“ in Dahshur) ihrer Außenhaut tausendelangen Erosion ausgesetzt,
beraubt sind? Waren hier allüberall sehen die freiliegenden Kalksandsteine
Chephren-Pyramide: Der Übergang vom ab- Steinräuber am Werk? Warum - wenn der Kernblöcke heute recht übel aus.
steigenden Gang (oben), der vom oberen Pyra- es denn so gewesen sein sollte - haben Die (rekonstruierten) Verkleidungs-
midenzugang kommt und heute für Touristen sich die Steinräuber nicht erst einmal steine am Fuß der Cheopspyramide
gesperrt ist, zum aufsteigenden Gang, der vom der Steinblöcke bedient, die um die bestehen aus Kalksandstein, und allein
ebenerdigen Zugang zunächst in die Tiefe führt,
dann einige Meter ebenerdig weitergeführt wurde Pyramiden am Boden herum lagen, die Kritzeleien der Touristen zeigen, wie
und schließlich aufwärts zur so genannten Grab- ehe sie daran gingen, halsbrecherische wenig widerstandsfähig Kalksandstein
kammer führt. Klettereien an den Pyramidenflanken ist, um als Verkleidung, die Jahrtau-
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derer)? Die Chephren-Pyramide muss standen, eine Großkatastrophe pas-
zumindest im unteren Bereich einst mit siert sein. Ein Einschlag eines größeren
Granitblöcken verkleidet gewesen sein, Himmelskörpers in einen der Ozeane,
ebenso wie die Mykerinos-Pyramide, der eine weltweite Superflut erzeugte,
denn diese liegen in recht großer Anzahl die die Kontinente überschwemmte und
um die Pyramide verstreut herum. Dass dabei alles mitriss, was nicht „niet- und
sich an diesen Blöcken Steinräuber zu nagelfest“ war. Dafür sprechen auch
schaffen gemacht haben, erkennt man die aus der Satellitenperspektive gut
an den oftmals vergeblichen Versuchen, erkennbaren ehemaligen Wasserläufe
durch Einkerbungen den Granit in in jeder Größenordnung, die vor Ort
handlichere Stücke zu zerteilen. In der am Boden längst nicht mehr erkennbar
Tat ist die Menge der Granitblöcke mit sind, weil sie durch den Flugsand der
vergeblichen Zerteilungseinkerbungen Sahara zugeweht wurden.
relativ groß, sodass Zweifel aufkommen Eine solche Flutwelle, wenn sie nur
müssen, ob die einstige Verkleidungs- groß genug ist, reißt auch Tempelanla-
schicht der Pyramiden wirklich von gen, die aus megalithischen, tonnen-
Steinräubern entfernt wurde, wenn schweren Steinblöcken erbaut sind, pro-
diese nicht einmal in der Lage waren, blemlos um und erzeugt die typischen
die gebrochenen bzw. von der Pyramide Auswaschungen an den Blöcken. Wobei
Um die Chephren-Pyramide liegen Granitblöcke
entfernten Blöcke in handliche Stücke die sichtbaren Auswaschungen nicht
der ehemaligen Verkleidung, an denen Steinräuber zu zerteilen. Hier spielt nämlich wieder etwa durch das Wasser stattfanden, son-
vergeblich versucht haben, sie durch Einkerbungen mit hinein, dass die verbauten Steinblö- den durch das im Wasser mitgeführte
in handlichere Brocken zu spalten. cke millimetergenau zusammenpassten. Material: Baumstämme, Felsbrocken,
Wenn schon keine Stecknadel zwischen Schwemmsand usw. Und eine solche
sende halten sollte, gedient zu haben. die Steinblöcke passte, dann schon gar Flutwelle ist auch problemlos in der
(Außerdem hätten potenzielle Stein- nicht ein Hebel, um sie loszubrechen. Lage, die Verkleidung einer Pyramide,
räuber diese zuerst weggeschafft). Wenn Es muss also durchaus ein gewaltiger die letztendlich nur auf dem Kernmau-
man von normaler Verwitterung durch Arbeitsaufwand gewesen sein, eine erwerk aufliegt, regelrecht abzuschälen
Wind, Sandsturm und Wetter ausgeht Bresche in die Verkleidung zu brechen, und zu zerbröseln, sofern es sich um ein
und sich den Zustand des freiliegenden nur um Steine abbauen zu können, die weiches Gestein (etwa Kalksandstein)
Kernmauerwerks ansieht, kann man man ohne einen solchen Aufwand am handelte. Mit keiner anderen Zerstö-
sich etwa vorstellen, wie Verkleidungs- Fuß der Pyramiden nur einzusammeln rungsmethode, etwa Erdbeben oder
steine aus demselben Material heute brauchte. Sandstürme, sind solche Zerstörungen
aussehen würden. Aber glaubt man den Wie ich schon in meinem Beitrag im wie dort sichtbar schlüssig zu erklären.
Ägyptologen, sollen die Pyramiden- letzten SYNESIS-Magazin ausführte, Anhand der noch erhaltenen Verklei-
verkleidungen ja aus einem wesentlich ist eigentlich nur eine einzige Erklärung dungssteine an der Spitze der Chephren-
weicheren Material bestanden haben: für die fehlende Außenverkleidung Pyramide könnte man sich vorstellen,
aus Kalkstein. Das müsste im Vergleich stichhaltig: Es muss zu einer Zeit, als wie hoch einst die Flutwellen gewesen
zum Zustand der freiliegenden Sand- die Pyramiden fertig verkleidet mitsamt sein müssen.
steinblöcke jedoch inzwischen völlig ihren Tempelanlagen im Wüstensand 
zerbröselt sein.
Wie schon in den Neunzigerjahren
der Steinfachmann Dieter Vogl in sei-
ner EFODON-Dokumentation „Das
Baumaterial der Cheopspyramide“
nachgewiesen hat, ist eine Pyramiden-
Kalksteinverkleidung bautechnisch
eine völlige Unmöglichkeit, weil sich
Kalkstein aufgrund seiner weichen
Struktur absolut nicht dazu eignet. Die
Steinblöcke hätten sich nach kurzer Zeit
unter dem auf ihnen lastenden Gewicht
verformt und wären dann regelrecht
zerbröselt. Und selbst wenn es so ge-
wesen wäre, hätte sich der Kalkstein
nach wenigen Jahren verfärbt und wäre
nachgedunkelt, womit die Schönheit
einer weiß leuchtenden Pyramide vorbei
gewesen wäre. Dazu dann der riesige
Aufwand? Und letztendlich hat es bis
zum heutigen Tag in ganz Ägypten
nirgendwo weißen Kalkstein gegeben
(relativ hellen Sandstein schon).
Wieso fehlen also die Verkleidungen An der Westseite der Chephren-Pyramide herum liegende Granitblöcke, die man teilweise vergeblich
der großen Pyramiden (und auch an- versuchte, durch Einkerbungen zu spalten.

SYNESIS-Magazin Nr. 6/2007 23

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