EDITORIAL

Liebe Israelfreunde
In diesem Monat erinnern wir uns an die Himmelfahrt Jesu. Der Evange-
list Lukas berichtet, dass Jesus sich nach Seiner Auferstehung 40 Tage lang
wiederholt Seinen Jüngern zeigte und sie auch belehrte über das, was Er
ihnen zu tun befohlen hatte (vgl. Apg 1,3). Vor ihnen lag eine gewaltige Auf-
gabe, nämlich in Seinem Namen allen Nationen die Umkehr zur Vergebung
der Sünden zu predigen. Sie sollten damit in Jerusalem beginnen (vgl. Lk
24,47). Jesu Zuspruch an einen gelähmten Mann – «Sei guten Mutes, mein
Sohn, deine Sünden sind vergeben» (Mt 9,2) – hielten die Schriftgelehrten
für eine Gotteslästerung. Doch Jesus heilte danach den Gelähmten auch, um
zu beweisen, dass Er tatsächlich Vollmacht hat, Sünden zu vergeben. Diese
Autorität übertrug Er vor Seiner Himmelfahrt Seinen Jüngern. Doch bevor
Er zum Vater zurückkehrte, wollte Er Seine Jünger noch einmal vollständig
von Seiner göttlichen Macht und Kraft überzeugen. Deshalb erschien Er
ihnen 40 Tage lang wiederholt als der Lebendige. Sie sollten Jesus als den
auferstandenen, lebendigen und verherrlichten Herrn erkennen, weil sie nur
dann Seine Botschaft überzeugend verkündigen konnten. Die Auferstehung
Jesu ist das Fundament der Heilsbotschaft. Wenn an dieser Grundlage
nicht kompromisslos festgehalten wird, verliert die Botschaft ihre Kraft
und Wirkung. Darum ist es auch für uns heute entscheidend, Ihn durch Sein
Wort und Seinen Geist persönlich zu kennen, wenn wir unsere Aufgabe als
Die Ausgiessung des Boten Jesu richtig wahrnehmen wollen.
Geistes zu Pfingsten soll- Jesus sagte in diesem Zusammenhang zu Seinen Jüngern, es sei gut,
dass Er weggehe, weil sonst der Geist nicht kommen würde. Manchmal fällt
te dem Evangelium auch es uns schwer, diese Worte des Herrn zu verstehen; denn wir meinen, es
den Weg zu den Nationen wäre doch besser, wenn der Herr hier geblieben wäre. Deshalb erklärt Er
ebnen in Johannes 16,8, warum das Kommen des Geistes wichtig ist: «… wird er
die Welt überführen von Sünde und von Gerechtigkeit und vom Gericht.»
Darin besteht die Aufgabe des Heiligen Geistes. Und so mussten die Apos-
tel in Jerusalem warten, bis der Geist, den der Vater verheissen hatte,
gekommen war. Dieser Geist bereitete dann auch der Verkündigung des
Evangeliums den Weg. Das sehen wir unter anderem an dem Bericht über
die Bekehrung des römischen Hauptmanns Kornelius. Die Ausgiessung des
Geistes zu Pfingsten sollte dem Evangelium auch den Weg zu den Nationen
ebnen. Vorher galt der Auftrag Jesu fast ausschliesslich den Juden. Doch
Gott will sich am Ende wieder Seinem Volk Israel zuwenden; dann wird
sozusagen ein Spätregen des Geistes ausgegossen. In Hesekiel 11,18-19
wird erwähnt, wie Gott Seinen Geist in sie legen und Menschen aus ihnen
machen will, die Sein Wort befolgen, nachdem Er sie wieder in ihr Land
versammelt hat. Dieses Handeln Gottes an Israel erwarten wir noch für
die Zukunft. Zurzeit wird in Israel ein Skandal nach dem anderen publik,
Korruption und Betrug auf höchster Ebene werden aufgedeckt. Vielleicht
ist dieses aktuelle Geschehen schon der erste Schritt auf dem Weg zur
Erfüllung der Prophezeiung in Hesekiel 11.
Im Geist der Wahrheit, den der Herr uns gegeben hat, mit Ihnen verbun-
den grüsst Sie mit einem herzlichen Shalom

Ihr Fredi Winkler

3
I N H A LT M A I 2 0 0 7
Nachrichten aus Israel • 5/2007

Nachrichten aus Israel® Campus-Massaker: Israelischer Profes-

sor gab sein Leben für andere. Eines der
Schweiz: Opfer des Massakers, das ein südkore-
Missionswerk Mitternachtsruf
Abteilung Beth-Shalom anischer Student am 16. April 2007 auf
Ringwiesenstrasse 12a
®
dem Campus einer US-Hochschule an-
CH 8600 Dübendorf
Tel. 0041 (0)44 952 14 17 richtete, ist ein 76-jähriger israelischer
Fax 0041 (0)44 952 14 19
E-Mail: beth-shalom@mnr.ch
Professor. Er stellte sich schützend vor
Deutschland:
seine Studenten. Seite 15
Mitternachtsruf Zweig Deutschland e.V.
Abteilung Beth-Shalom
Kaltenbrunnenstrasse 7
DE 79807 Lottstetten
Tel. 0049 (0)7745 8001
Durch Autofahren Strassen erleuchten.
Fax 0049 (0)7745 201 Ein israelisches Jungunternehmen
E-Mail: beth-shalom@mnr.ch
stellte vor einigen Wochen eine In-
Zeitschriften Schweiz:
Missionswerk Mitternachtsruf, Abteilung Beth-Shalom novation vor: Beim Überfahren von
«Nachrichten aus Israel» Bremsschwellen in verkehrsberuhigten
Ringwiesenstrasse 12a, CH 8600 Dübendorf
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Deutschland:
Missionswerk Mitternachtsruf, Abteilung Beth-Shalom
«Nachrichten aus Israel»
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Die «Nachrichten aus Israel» erscheinen auch in
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rumänischer, spanischer und ungarischer Sprache. EDITORIAL
Erscheinungsweise monatlich.
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3 von Fredi Winkler
Schweiz CHF 18.–; Deutschland EUR 12.–; Europa und
Mittelmeerländer EUR 18.–; Übersee EUR 24.–. Abonnemen-
te laufen ein Jahr (beginnend jeweils Januar) und werden
BIBLISCHE BOTSCHAFT
automatisch um ein weiteres Jahr verlängert, wenn sie
nicht einen Monat vor Jahresende gekündigt werden. 5 Fünf Hinweise auf die Wiederkunft Jesu
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oder Zürcher Kantonalbank, CH 8330 Pfäffikon ZH
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10 Die ersten Zeitschriften der messianisch-jüdischen Bewegung in Israel
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Israelreisen:
12 Darfur in Israel
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13 Propaganda statt Lehrmittel
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15 Campus-Massaker: Israelischer Professor gab sein Leben für andere
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Tel. 00972 4 837 74 81, Fax 00972 4 837 24 43
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Eingedenk dessen, dass alle menschliche Erkenntnis 18 Unterschriftenaktion gegen Israel
Stückwerk ist (1.Kor 13,9), legen die Autoren eigenverant-
wortlich ihre persönliche Sicht dar. 19 Schwierige Begegnung
Initialen der Autoren und Quellenangaben in dieser 19 Einzigartiges Forum mit wichtigem Ziel
Ausgabe: 20 Israel-Brasilien-Kooperation
JG = Johannes Gerloff; ZL = Zwi Lidar; CM = Conno Malgo;
AN = Antje Naujoks; US = Ulrich Sahm 20 Israel weit oben
Titelbild: NAI 21 Der reinste Betrug
21 Durch Autofahren Strassen erleuchten
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4
 DIE BIBLISCHE BOTSCHAFT

Fünf Hinweise auf die

Wiederkunft Jesu
Ein Bibellexikon sagt: «Das Thema der Wiederkunft des Messias nimmt
im Neuen Testament den breitesten Raum ein.»1 Der Judasbrief be-
schäftigt sich ebenfalls eingehend damit und auch in unseren Herzen
sollte dieses Thema viel Platz einnehmen.

Norbert Lieth 8.14-15; Dan 7 u.a.m.). Am Ende der Tage wird das jüdische
Volk, das dem Schwert entflohen ist (Holocaust), nach lan-
1. Hinweis: der Ausdruck «letzte Zeit». «Denn sie sag- ger Zeit der weltweiten Zerstreuung und Verfolgung Gnade
ten euch, dass am Ende der Zeit Spötter sein werden, die finden; es wird seine verwüstete Heimat wieder aufbauen
nach ihren gottlosen Begierden wandeln» (Jud 18). (Hes 36,33-36). Dadurch wird es letztendlich der Ruhe im
Das gesamte Gemeindezeitalter, das heisst die Zeit seit messianischen Reich entgegengebracht werden (vgl. Hebr
Jesu erstem Kommen auf die Erde bzw. seit Pfingsten, ist im 4,8-9). Mit anderen Worten: Zuerst wird Israel im Unglauben
allgemeinen Sinn Endzeit: gesammelt und später zum Glauben geführt werden (vgl.
Jer 33,7-8; Hes 37; Hos 3,4-5; Zeph 2,1-3).
- «Alle diese Dinge aber, die jenen widerfuhren, sind Vorbil-
der, und sie wurden zur Warnung für uns aufgeschrieben, auf
die das Ende der Weltzeiten gekommen ist» (1.Kor 10,11).
- «Nachdem Gott vielfältig und auf vielerlei Weise ehe-
mals zu den Vätern geredet hat in den Propheten, hat er
am Ende dieser Tage zu uns geredet im Sohn, den er zum
Erben aller Dinge eingesetzt hat, durch den er auch die
Welten gemacht hat» (Hebr 1,1-2).
- «Es ist aber nahe gekommen das Ende aller
Dinge. So seid nun verständig und nüchtern zum
Gebet» (1.Petr 4,7).
- «Euer Gold und Silber ist verrostet, und
ihr Rost wird gegen euch Zeugnis ablegen
und euer Fleisch fressen wie Feuer. Ihr habt
Schätze gesammelt in den letzten Tagen!»
(Jak 5,3).
- «Er war zuvor ersehen vor Grundle-
gung der Welt, aber wurde geoffenbart
in den letzten Zeiten um euretwillen»
(1.Petr 1,20).

Doch es gibt auch eine Endzeit im

engeren Sinn, eine unmittelbare End-
zeit. Diese hängt mit der Staatsgründung
Israels zusammen. Für die Juden bedeuten
die «letzten Tage» die Zeit der Erscheinung des
Messias in Herrlichkeit: «… am Ende der Tage wer-
det ihr es verstehen. Zu jener Zeit, spricht der Herr,
werde ich der Gott aller Geschlechter Israels sein, und
sie werden mein Volk sein. So spricht der Herr: Ein Volk,
das dem Schwert entflohen ist, hat Gnade gefunden in der
Wüste. Ich will gehen, um Israel zur Ruhe zu bringen!» (Jer
30,24-31,2; vgl. auch 1.Mo 49,1.10; 4.Mo 24,14; Jer 33,7-

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DIE BIBLISCHE BOTSCHAFT
Nachrichten aus Israel • 5/2007
Die physische Wiederherstellung Israels (buchstäblich
ein jüdischer Staat im jüdischen Land) gilt dabei den Völkern
als Zeichen. Und sie tun gut daran, dieses wahrzunehmen
und Gott zu fürchten, statt gegen Israel vorzugehen: «Und er
wird ein Zeichen aufrichten unter den Völkern und zusam-
menbringen die Verjagten Israels und die Zerstreuten Judas
sammeln von den vier Enden der Erde» (Jes 11,12). Und:
«Hört das Wort des Herrn, ihr Heidenvölker, und verkündigt
es auf den fernen Inseln und sprecht: Der Israel zerstreut
hat, der wird es auch sammeln und wird es hüten wie ein
Hirte seine Herde» (Jer 31,10). Die Rückführung der Juden
ins eigene Land dient:
Israel wird als Zeichen für die Völker gesetzt
- zur Einleitung letzter, endzeitlicher Ereignisse;
- der Erfüllung des prophetischen Wortes Gottes;
- zur Wegbereitung der Trübsal, der 144 000 Versiegelten
(Offb 7), der zwei Zeugen (Offb 11), der zwei antichristlichen
Tiere (Offb 13) und der Wiederkunft Jesu in Herrlichkeit
(Mt 24);
- der Busse, das heisst, sie werden sehen, wen sie
durchstochen haben, und Busse tun (Sach 12,10; Jes 53;
Dan 9).
Wenn Jesus wiederkommt, werden auch die letzten
Juden durch die Engel ins Land der Väter zurückgeführt
(vgl. Mt 24,31). Bei Jesu Wiederkunft müssen übrigens
ähnliche Verhältnisse herrschen wie bei Seiner einstigen
Himmelfahrt: Das Judentum hat eine geografische Heimat
(Staat Israel) und Jerusalem ist in jüdischer Hand. Manche
Israelis machen sich stark für den Bau eines Tempels. Ende
2004 wurde sogar der Sanhedrin (Hohe Rat) wieder gewählt,
der 70 n.Chr. mit der Zerstörung Jerusalems untergegangen
war – und ausgerechnet der Priesterstamm Levi kann auch
wieder identifiziert werden.
6
Am «Ende der Endzeit» werden vermehrt Spötter auftre-
ten, die nach ihren gottlosen Begierden wandeln. Heiliges
und Wahrhaftiges wird weltweit in den Schmutz gezogen
und verspottet. So hiess es in einem Zeitungsartikel: «Auf
YouTube (Videoportal im Internet, d. Red.) wenden sich
Hunderte offiziell und öffentlich vom Glauben ab. Für ihren
Weg in die Verdammnis werden sie von einer US-Initiative
sogar belohnt. ‹Ich leugne die Existenz des Heiligen Geistes›,
sind die Worte, mit denen sich zurzeit hunderte YouTube-
User öffentlich vom christlichen Glauben lossagen. Die Vi-
deo-Botschaften gehen auf einen Aufruf der atheistischen
US-Organisation Rational Response Squad vom Dezember
zurück. Auf der Website ihrer Initiative ‹The Blasphemy
Challenge› heisst es, den Christen würden alle Sünden
vergeben – ausser einer: Blasphemie gegen den Heiligen
Geist. Entsprechend stellt die Rational Response Squad In-
ternet-Usern, die den Heiligen Geist auf YouTube öffentlich
verleugnen und sich so ‹selbst verdammen›, eine von 1001
kostenlosen DVDs mit dem atheistischen Dokumentarfilm
‹The God Who Wasn’t There› (Der Gott, der nicht da war)
in Aussicht …»2
2. Hinweis: der Erzengel Michael. «Der Erzengel Mi-
chael dagegen, als er mit dem Teufel Streit hatte und über
den Leib Moses verhandelte, wagte kein lästerndes Urteil
zu fällen, sondern sprach: Der Herr strafe dich!» (Jud 9).
Michael ist der Engel, der ausschliesslich für Israel Par-
tei ergreift: «Aber der Engelfürst des Königreichs Persien
hat mir einundzwanzig Tage widerstanden; und siehe,
Michael, einer der Ersten unter den Engelfürsten, kam
mir zu Hilfe, und ihm überliess ich den Kampf mit dem
Engelfürsten des Königreichs Persien. Nun aber komme
ich, um dir Bericht zu geben, wie es deinem Volk gehen
wird am Ende der Tage; denn das Gesicht
geht auf ferne Zeit. … Doch zuvor will
ich dir kundtun, was geschrieben ist im
Buch der Wahrheit. – Und es ist keiner,
der mir hilft gegen jene, ausser eurem
Engelfürsten Michael. … Zu jener Zeit wird Michael, der
grosse Engelfürst, der für dein Volk eintritt, sich aufmachen.
Denn es wird eine Zeit so grosser Trübsal sein, wie sie nie
gewesen ist, seitdem es Menschen gibt, bis zu jener Zeit.
Aber zu jener Zeit wird dein Volk errettet werden, alle, die
im Buch geschrieben stehen» (Dan 10,13-14.21; 12,1; vgl.
Mt 24,21).
In diesem Licht gesehen ist es interessant, dass der Erz-
engel Michael ausgerechnet im Judasbrief wieder erwähnt
wird. Gewiss hat das seinen tieferen Grund. Schliesslich
beschreibt Judas die Endzeit, das heisst eine Zeit, in der
Israel als Staat wieder existiert. Michael wird wahrschein-
lich bei der Entrückung der Gemeinde aktiv werden: «Denn
der Herr selbst wird, wenn der Befehl ergeht und die Stim-
me des Erzengels und die Posaune Gottes erschallt, vom
Himmel herabkommen, und die Toten in Christus werden
zuerst auferstehen» (1.Thess 4,16). In der Bibel wird nur
ein Erzengel mit Namen erwähnt, nämlich Michael. So
ist es möglich, dass er bei der Entrückung seine Stimme
erhebt. Denn von jenem Moment an wird er wieder für
Israel einstehen, das durch die Trübsal gehen muss: «Und
es entstand ein Kampf im Himmel: Michael und seine Engel
kämpften gegen den Drachen; und der Drache und seine
Engel kämpften; aber sie siegten nicht, und ihre Stätte
wurde nicht mehr im Himmel gefunden. Und so wurde
der grosse Drache niedergeworfen, die alte Schlange, ge-
nannt der Teufel und der Satan, der den ganzen Erdkreis
verführt; er wurde auf die Erde hinabgeworfen, und seine
Engel wurden mit ihm hinabgeworfen. Und ich hörte eine
laute Stimme im Himmel sagen: Nun ist gekommen das
Heil und die Macht und das Reich unseres Gottes und die
Herrschaft seines Gesalbten! Denn hinabgestürzt wurde
der Verkläger unserer Brüder, der sie vor unserem Gott ver-
klagte Tag und Nacht» (Offb 12,7-10). Die Gemeinde Jesu
wird jedoch noch vor Beginn der Trübsalzeit im Himmel
sein: «Darum seid fröhlich, ihr Himmel, und die ihr darin
wohnet! Wehe der Erde und dem Meere! Denn der Teufel
ist zu euch hinabgestiegen und hat einen grossen Zorn, da
er weiss, dass er nur wenig Zeit hat» (Offb 12,12).
Die Erwähnung Michaels im Judasbrief könnte darauf
hinweisen, dass die darin genannten Endzeitzeichen mit
der Rückkehr der Juden in das Land ihrer Väter zusammen-
fallen. Die Juden in Israel bilden ein Volk, das die Wieder-
kunft seines Messias erfahren wird: «Du wirst dich aufma-
chen und dich über Zion erbarmen; denn
es ist Zeit, dass du ihr Gnade erweist; die
Stunde ist gekommen! … Das wird man Die Juden in Israel bilden ein Volk, das die
Wiederkunft seines Messias erfahren wird
aufschreiben für das spätere Geschlecht,
und das Volk, das geschaffen werden soll,
wird den Herrn loben» (Ps 102,14.19). Dem Herrn liegt
Sein Volk sehr am Herzen, denn Er hat es für die Endzeit
wieder auf den Plan gerufen. Sollten nicht auch wir dieses
Volk im Herzen tragen? Jesus selbst ist schliesslich Jude.
«Halte im Gedächtnis Jesus Christus, auferweckt aus den
Toten, aus dem Samen Davids, nach meinem Evangelium»
(2.Tim 2,8).
3. Hinweis: Henoch. «Es hat aber auch Henoch, der
Siebente von Adam an, von ihnen geweissagt und gesagt:
‹Siehe, der Herr ist gekommen mit seinen heiligen Myria-
den›» (Jud 14).
Henoch war der erste Mensch, der – noch vor der
Sintflut – entrückt wurde, denn er wandelte mit Gott (vgl.
1.Mo 5,24). Er ist ein Bildnis für die wahre Gemeinde Jesu,
die dem Herrn nachfolgt und entrückt werden wird. Noah
hingegen steht für Israel, das durch die «Sintflut» der gros-
sen Trübsal hindurchgerettet werden wird. Die Myriaden
beschreiben unter anderem die entrückten Gläubigen, die
mit dem Herrn zum Gericht auf die Erde zurückkehren
werden. Lesen Sie dazu auch folgende Bibelverse:
- «Wenn Christus, unser Leben, offenbar werden wird,
dann werdet auch ihr mit ihm offenbar werden in Herrlich-
keit» (Kol 3,4).
- «… auf dass eure Herzen gestärkt und untadelig erfun-
den werden in Heiligkeit vor unsrem Gott und Vater bei der
Wiederkunft unsres Herrn Jesus mit allen seinen Heiligen»
(1.Thess 3,13).
- «… euch aber, die ihr bedrängt werdet, mit Ruhe ge-
meinsam mit uns, bei der Offenbarung des Herrn Jesus vom
Himmel her mit den Engeln seiner Macht» (2.Thess 1,7).
- «Gottes Wagen sind zehntausendmal zehntausend,
tausende und abertausende; der Herr ist unter ihnen – wie
am Sinai in Heiligkeit» (Ps 68,18).
- «Da werdet ihr in das Tal meiner Berge fliehen; denn das
Tal zwischen den Bergen wird bis nach Azel reichen; und ihr
werdet fliehen, wie ihr geflohen seid vor dem Erdbeben in den
Tagen Ussijas, des Königs von Juda. Dann wird der Herr, mein
Gott, kommen, und alle Heiligen mit dir!» (Sach 14,5).
- «Und ich sah den Himmel geöffnet, und siehe, ein
weisses Pferd, und der darauf sass, heisst ‹Der Treue und
der Wahrhaftige›; und in Gerechtigkeit richtet und kämpft
er. Und die Heere im Himmel folgten ihm nach auf weissen
Pferden, und sie waren bekleidet mit weisser und reiner
Leinwand» (Offb 19,11.14).
Henoch lebte kurz vor der Sintflut und sah als Erster
die Wiederkunft Jesu voraus. Sein Sohn Methusalah starb
im Jahr der Flut. Warum erhielt Henoch nicht den Auftrag,
über die kommende Sintflut zu predigen? Dann hätte dieser
ja die Menschen davor warnen können. Henoch blickte eben
weiter, auf das wesentlichste aller Ziele: die Rückkehr Jesu
zur Aufrichtung Seines Reichs. Jesu Wiederkunft wird alle
Gerichte und Katastrophen beenden und das Friedensreich
Gottes bringen. Gottes Ziel ist nicht der Untergang der Welt,
sondern das Reich Seines Sohns.
4. Hinweis: die Erwartung. «Erhaltet euch in der Liebe
Gottes, indem ihr die Barmherzigkeit unseres Herrn Jesus
Christus erwartet zum ewigen Leben» (Jud 21).
Bei der Wiederkunft Jesu zur Auferstehung der Toten
und zur Entrückung der noch lebenden Gemeinde wird
das ewige Leben real. Zwar besitzt es jetzt schon jeder an
Jesus Glaubende, noch aber ist es nicht sichtbar. Wir sollen
uns in der Liebe bewahren lassen, indem wir ständig die
Wiederkunft Jesu erwarten. Eine solche Haltung hat immer
praktische Auswirkungen auf unser irdisches Leben. Die
junge Gemeinde zu Thessalonich wird denn auch gelobt,
weil sie stark auf Jesu Wiederkommen ausgerichtet war:
«Denn sie selbst erzählen von uns, welchen Eingang wir bei
euch gefunden haben und wie ihr euch von den Götzen zu
Gott bekehrt habt, um dem lebendigen und wahren Gott zu
dienen, und um seinen Sohn aus dem Himmel zu erwarten,
den er aus den Toten auferweckt hat, Jesus, der uns errettet
vor dem zukünftigen Zorn» (1.Thess 1,9-10).
7
DIE BIBLISCHE BOTSCHAFT
Nachrichten aus Israel • 5/2007
Gleichermassen unterstreicht Jakobus, wie wichtig es
ist, auf die Wiederkunft Jesu zu warten: «So wartet nun
geduldig, ihr Brüder, bis zur Wiederkunft des Herrn! Siehe,
der Landmann wartet auf die köstliche Frucht der Erde und
geduldet sich ihretwegen, bis sie den Früh- und Spätregen
empfangen hat. So wartet auch ihr geduldig; stärkt eure Her-
zen, denn die Wiederkunft des Herrn ist nahe! Seufzt nicht
gegeneinander, Brüder, damit ihr nicht verurteilt werdet;
siehe, der Richter steht vor der Tür!»
(Jak 5,7-9).
Und Johannes schreibt: «Weil du das
Wort vom standhaften Harren auf mich
bewahrt hast, werde auch ich dich be-
wahren vor der Stunde der Versuchung,
die über den ganzen Erdkreis kommen
wird, damit die versucht werden, die
auf der Erde wohnen» (Offb 3,10).
Standhaftes Ausharren bedeutet bestän-
diges, durch nichts zu erschütterndes
und geduldiges Warten auf Jesu Wie-
derkunft. Ludwig Albrecht übersetzt
diesen Vers darum so: «Weil du das
Wort, das zum geduldigen Warten auf
mein Kommen mahnt, bewahret hast,
so will auch ich dich bewahren vor der
Stunde der Versuchung, die über den
ganzen Weltkreis kommen soll, um die
Erdbewohner zu versuchen.»
Henoch beschreibt die Wiederkunft
Jesu mit den Seinen so, als wäre sie schon geschehen, das
heisst sozusagen in der Gegenwartsform: «Siehe, der Herr ist
gekommen mit seinen heiligen Zehntausenden, um Gericht
zu halten über alle und alle Gottlosen zu strafen wegen all
ihrer gottlosen Taten, womit sie sich vergangen, und wegen
aller harten Worte, welche die gottlosen Sünder gegen ihn
geredet haben» (Jud 15). Wir sollen den Herrn so lebendig
erwarten, als würde Er gerade heute kommen!
Vor einiger Zeit traf ich einen Bruder in Christo, der
im Immobiliengeschäft tätig ist. Einmal hatte er beruflich
in einem vornehmen Hotel im süddeutschen Raum zu tun.
Dabei fiel ihm auf, dass die obersten drei Etagen gesperrt
waren und von Sicherheitspersonal bewacht wurden. Das
Hotel gehört einem arabischen Scheich, für den die oberen
Stockwerke reserviert bleiben. Aber das ist noch nicht alles:
Die Wohnräume des Scheichs werden stets penibel sauber
gehalten. Jeden Tag werden die Tische gedeckt und wie-
der abgeräumt, frische Früchte hingestellt, der Rasen fein
geschnitten usw. – obwohl der Scheich nur alle paar Jahre
einmal vorbeikommt. Doch wenn er plötzlich mit seinen
Freunden eintrifft, soll alles bereit sein. Und das sei keines-
wegs ein Einzelfall. Die Scheichs hätten viele Liegenschaften
in den Bergen aufgekauft, wo genauso verfahren wird.
C.S. Lewis schreibt über die Hoffnung der Christen auf
das Jenseits, die ja unmittelbar mit der Wiederkunft Jesu
zusammenhängt, Folgendes:
«Die stetige Erwartung einer jenseitigen Welt ist nicht,
wie manche Menschen meinen, eine Art Weltflucht oder
gar Wunschdenken, sondern sie gehört zum Wesen des
christlichen Glaubens. Das heisst jedoch nicht, dass uns
die gegenwärtige Welt nichts angeht.
8
Aus der Geschichte wissen wir, dass gerade die
Christen am meisten für das Diesseits taten, die sich
auch am eingehendsten mit dem Jenseits befassten. Die
Apostel, die mit der Bekehrung des römischen Imperiums
begannen, die vielen bedeutenden Männer des Mittelal-
ters, die englischen Protestanten, denen es gelang, den
Sklavenhandel abzuschaffen – sie alle drückten dieser
Welt ihren Stempel auf, gerade weil ihr Sinnen und
Trachten auf das Jenseits gerichtet
war. Erst seitdem die Christen weit-
hin aufgehört haben, an das Jenseits
zu denken, sind sie in dieser Welt so
ohne Wirkung.
Wer nach dem Himmel strebt,
dem wird die Erde ‹in den Schoss
fallen›; wer nach der Erde strebt,
dem geht beides verloren. …
Wir sollten uns diese Sehnsucht
nach dem Himmel auch nicht durch
Witzbolde vergällen lassen, die, wie
sie sagen, keine Lust haben, ‹in aller
Ewigkeit Harfe zu spielen›. Solchen
Leuten muss
man antworten:
Nicht ungeduldig, sondern geduldig, stand-
haft und unerschütterlich auf Jesu Kommen
Wer unfähig
warten ist, ernste Bü-
cher ernst zu
nehmen, soll
wenigstens den Mund halten. Die
Bilder in der Heiligen Schrift, Harfen, Kronen, Gold usw.,
sollen doch nur dazu dienen, das Unsagbare auszusagen.
Das Bild der Musikinstrumente ist gewählt, weil für die
meisten Menschen die Musik am ehesten der Ausdruck
für losgelöstes Entzücken und für alles Unendliche ist.
Kronen sollen zum Ausdruck bringen, dass Gottes Kinder
an Seiner Herrlichkeit, Seiner Macht und Seiner Freude
teilhaben werden. Das Symbol des Goldes ist gewählt,
um die Unvergänglichkeit (Gold rostet nicht) und die
Kostbarkeit des Himmels anzudeuten …»3
Und Paul Gerhard Mink stellt die Frage:
«… Bebt unser Herz vor Freude, wenn wir an jenen
herrlichen Tag denken, oder sind die Bibelstellen, die uns
davon berichten, für uns nicht mehr als Informationen?
Wenn wir wirklich an die Wiederkunft Jesu glauben, dann
sollten wir mit Freuden diesem Tag entgegengehen, und
dann muss der Glaube an diese herrliche Tatsache unser
Leben grundlegend beeinflussen, verändern und beherr-
schen. Der Herr öffne uns die Augen und erwärme uns
die Herzen für diese wunderbare Maranathabotschaft, denn
Maranatha heisst: Unser Herr kommt! (1.Kor 16,22).»4
Psalm 98 gibt uns eine interessante chronologische
Reihenfolge der Ereignisse an, die zur Wiederkunft Jesu
führen:
- Vers 1 = erstes Kommen Jesu und Sein Sieg auf Golga-
tha: «Singt dem Herrn ein neues Lied! Denn er hat Wunder
getan; seine Rechte hat ihm den Sieg verschafft und sein
heiliger Arm.»
 - Vers 2, erster Teil = Verbreitung des Evangeliums: «Der Er uns bewahren durch die Kraft Seines Wortes! Nachfolgend
Herr hat sein Heil kundwerden lassen …» eine kleine, dazu passende Geschichte:
- Vers 2, zweiter Teil = Entstehung der Gemeinde aus
den Nationen: «… er hat vor den Augen der Heiden seine 1731 mussten 20 000 Evangelische ihr Salzburger Land
Gerechtigkeit geoffenbart.» verlassen. Sie fanden in Ostpreussen Unterschlupf. Eine Fa-
- Vers 3 = Wiederherstellung Israels: «Er gedachte an sei- milie liess ihren gläubigen Sohn zurück in der Hoffnung, dass
ne Gnade und Treue gegenüber dem Haus Israel; alle Enden sich die Dinge ändern würden. Er las in der alten Bibel, die
der Erde haben gesehen das Heil unseres Gottes.» er immer verstecken musste. Als er aber merkte, dass er
- Vers 9 = Rückkehr des Herrn: «… vor dem Herrn, denn verraten wurde, packte er die grosse Bibel in seinen Ruck-
er kommt, um die Erde zu richten! Er wird den Erdkreis rich- sack und floh zu seinen Eltern. Gott bewahrte ihn auf seiner
ten mit Gerechtigkeit und die Völker, wie es recht ist.» gefahrvollen Reise. Es war Winter und der Schnee lag meter-
hoch. Endlich kam er am Heiligen Abend an einen Ort, wo
5. Hinweis: die Bewahrung. «Dem aber, der euch ohne man ihm die letzten Hinweise zum Auffinden seiner Eltern
Straucheln zu bewahren und vor seine Herrlichkeit tadellos gab. Die Wölfe heulten in der Ferne, es wurde dunkel und er
mit Jubel hinzustellen vermag, dem alleinigen Gott, unserem war noch immer nicht am Ziel. In der Ferne sah er ein Licht
Heiland durch Jesus Christus, unseren Herrn, sei Herrlich- und er lenkte seine Schritte dahin. Da stolperte er und fiel
keit, Majestät, Gewalt und Macht vor aller Zeit und jetzt und in den Schnee. Ein riesiger Wolf stürzte sich von hinten auf
in alle Ewigkeiten! Amen» (Jud 24-25; vgl. V 1). ihn, er schrie auf, der Rucksack mit der Bibel fiel ihm über
Parallel dazu schreibt der Apostel Paulus: «… weil ich den Kopf und der junge Mann verlor das Bewusstsein.
davon überzeugt bin, dass der, welcher in euch ein gutes Das Licht kam von einem Salzburger Bauernhof. Der
Werk angefangen hat, es auch vollenden wird bis auf den Bauer hörte ein Geschrei und stürzte mit seiner Flinte ins
Tag Jesu Christi» (Phil 1,6). Von «bewahren» spricht auch Freie. Dort sah er, wie sich ein Wolf auf eine im Schnee lie-
die Offenbarung: «Weil du das Wort vom standhaften Harren gende Gestalt stürzte. Er erschoss das Tier und schleppte den
auf mich bewahrt hast, werde auch ich dich bewahren vor Ohnmächtigen ins Haus. Drinnen erkannte die Frau ihren
der Stunde der Versuchung, die über den ganzen Erdkreis Sohn! Als sie ihm den Rucksack abnahmen, bemerkten sie,
kommen wird, damit die versucht werden, die auf der Erde dass der Wolf seine mächtigen Zähne in den harten Deckel
wohnen» (Offb 3,10). der Bibel gebissen hatte.
Achten wir auf die Wechselwirkung: Wer in der Nach-
folge bleibt – «… und hast mein Wort bewahrt und meinen Das Wort Gottes ist unser Schutz. Wenn wir mit
Namen nicht verleugnet» (Offb 3,8) –, wird vom Herrn ihm und nach ihm leben, wenn es uns ständig be-
bewahrt werden – «… werde auch ich dich bewah- gleitet, wenn wir es in den Rucksack unseres Lebens
ren …» (Offb 3,10). Im gleichen Sinn schreibt packen, wird der Feind immer daran scheitern
Judas in Vers 21 von der Selbstbewahrung und wir werden sicher nach Hause kommen.
g
und in Vers 24 von der Bewahrung un
r ü ck
durch Gott; wer sich bewahrt, wird t
En
d ie 1
Das grosse Bibellexikon, R. Brockhaus/
bewahrt. au
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Die Gemeinde wird ns bewahrt Brunnen
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werden vor der nw Stunde des
2
20 minuten, 26. Januar 2007
l le
Antichristen, der so die ganze Welt
3
C.S. Lewis, Pardon, ich bin Christ,
u en
in Versuchung Fre führen wird. Die Brunnen, S. 123-124.126
Versuchung bezieht sich dabei auf die erste
4
Maranatha-Andachtsbuch,
Hälfte der 70. Jahrwoche Daniels (vgl. Dan 4/2006, S. 618
9 , 2 7 ) . Paulus schreibt darüber: «…
ihn, dessen Kommen aufgrund der Wirkung
d e s Satans erfolgt, unter Entfaltung aller
betrügeri- schen Kräfte, Zeichen und Wun-
der und aller Verführung der Ungerechtig-
keit bei denen, die verlorengehen, weil
sie die Liebe zur Wahrheit nicht
angenommen ha- ben, durch die
sie hätten gerettet
werden können.
Darum wird ihnen Gott
eine wirksame Kraft der
Verführung senden, sodass sie
der Lüge glauben, damit alle gerichtet
werden, die der Wahrheit nicht geglaubt haben,
sondern Wohlgefallen hatten an der Ungerechtig-
keit» (2.Thess 2,9-12).
Bewahren wir doch den Herrn Jesus, Sein Wort, Seine
Rückkehr und Sein Volk Israel in unseren Herzen! Dann wird

9
YESHUA
Nachrichten aus Israel • 5/2007
UND ISRAEL
EIN MESSIANISCHES PANORAMA AUS JERUSALEM
Die ersten Zeitschriften der messianisch-
jüdischen Bewegung in Israel – ein historischer
Rückblick
«Mache dich auf, werde Licht! Denn dein Licht kommt …» (Jes 60,1).
DR. GERSHON NEREL – TEIL 10
Im Jahr 1960 erschienen in den Mo-
naten Januar und Juli in Jerusalem zwei
der ersten hebräischen Ausgaben der
Zeitschrift «HaLapid – Biton HaKehila
HaMeshihit HaIsraelit» (Die Fackel –
Organ der Messianischen Versammlung
in Israel). Die Initiatoren und Herausge-
ber waren drei Männer, und zwar Rabbi
Ze’ev Shlomo Kofsman, Rabbi Moshe
Immanuel Ben-Meir und Rabbi Yehiel
Goldin sowie eine Frau namens Rina Pri-
ce. Heute ist nur noch Rina am Leben.
Sie gehört zu der von Emma Berger in
Zichron-Ya’akov gegründeten Gemeinde
«Beit El». Die beiden letzten Ausgaben
des Magazins wurden im August 1961
und im April 1962 veröffentlicht.
In jenen Jahren war die «Messia-
nische Versammlung in Israel» eine
autonome Organisation, die 1957 unter
dem Namen «Kehilat Yerushalayim»
(Jerusalem-Versammlung) gegründet
worden war. Die formelle Anerkennung
durch den Staat Israel erhielt sie etwa ein
Jahr später, als sie in der Zeitung «Da-
var» bekannt gemacht wurde. Damals
waren Ze’ev Kofsman und seine Frau
Yvette, Hava Kronhaus, Rina Price und
Rahel Greenberg die Schlüsselpersonen
in dieser Vereinigung. Das Hauptanlie-
gen der Kofsmans war es, die Messiani-
sche Versammlung zu einem geistlichen
Zentrum für alle messianischen Juden im
Land Israel werden zu lassen, und zwar
sowohl für diejenigen, die im Land
geboren wurden als auch für solche,
die aus allen Teilen der Welt dorthin
zurückkehrten.
Der Name des Magazins «HaLapid»
(Die Fackel) leitet sich ab aus Jesaja
62,1: «Um Zions willen schweige ich
nicht, und um Jerusalems willen lasse
ich nicht ab, bis seine Gerechtigkeit her-
vorbricht wie Lichtglanz und sein Heil
wie eine brennende Fackel.»
Unter der Überschrift der Zeitschrift
stand dieser Satz: «Die Messianische
Versammlung in Israel symbolisiert die
10
Wiederbelebung der historischen messi-
anischen Gemeinde in ihrer ursprüngli-
chen Form.» In der Erklärung zu diesem
Untertitel wurde erwähnt, dass die mo-
derne messianische Gemeinde in Israel
die direkte und natürliche Fortführung
der ersten und auch ältesten, von jüdi-
schen Gläubigen im ersten Jahrhundert
n.Chr. in Jerusalem gegründeten mes-
sianischen Gemeinde sei. Zur Verdeut-
lichung diente der folgende Vergleich: So
wie das jüdische Volk im heutigen Israel
eine direkte und natürliche Fortführung
des alten jüdischen Volkes ist, das vor
2 000 Jahren in diesem Land lebte, ist
damals wie heute die messianische Ge-
meinde in Israel ein untrennbarer Teil des
Volkes oder anders ausgedrückt: «Das
jüdische Volk hat begonnen, sein nati-
onales Leben auf den alten, entweihten
Trümmern wieder aufzurichten. Diese
Tatsache lässt sich auch auf das geist-
liche Leben anwenden. Deswegen hat
die Messianische Versammlung damit
begonnen, ihre geistliche Wohnung in
ihrem erneuerten Land wieder aufzu-
bauen.»
Im Zusammenhang mit der Rückkehr
nach Zion betonte Kofsman: «Wie die
Juden nicht als Einwanderer oder Land-
besetzer in dieses Land heimkehren,
sondern um das Erbe ihrer Väter anzu-
treten, so kommen auch wir als Messi-
anische Versammlung in Israel nicht als
Konvertiten (Proselyten), sondern als
die Erlösten, die zu ihrem geistlichen
Erbe zurückkehren.» Kofsman vertrat
die Auffassung, dass die «Kehila»
(Versammlung) ins Leben gerufen
wurde, um allen messianischen Juden
als geistliche Heimat zu dienen, damit
diese nicht mehr (im geistlichen Sinne)
von einem Ort zum anderen wandern
mussten. Deshalb sollte die Organisa-
tion der Messianischen Versammlung
in Israel einen Rahmen und einen An-
ziehungspunkt bilden für alle jüdischen
Jünger Yeshuas im Land Israel, die noch
immer in viele traditionelle Kirchen und
Gemeinden zerstreut waren.
Der Chefredakteur der beiden letz-
ten (von insgesamt vier) Ausgaben des
Magazins «HaLapid» war Moshe Ben-
Meir aus Haifa. Er veröffentlichte darin
unter anderem Artikel wie «Zwei Briefe
an das Rabbinat in Jerusalem», «Eine
Serie über die Namen des Messias, des
Königs» und «Kein konvertierter Jude,
sondern ein erlöster Jude». Im Magazin
wurde auch bekannt gegeben, dass die
Versammlungen von messianischen Ju-
den an jedem Shabbat um 10.00 Uhr
morgens stattfanden, «mit Gebet und
Predigt, im Gebäude des YMCA, Raum
110 in Jerusalem und in Haifa in der
HaGefen Str. 40 im Erdgeschoss».
In den drei Jahren ihres Bestehens
(1960-1962) wurde die Zeitschrift
«HaLapid» kostenlos verteilt. Danach
wurde die Veröffentlichung eingestellt,
vor allem wegen Meinungsverschie-
denheiten unter den Mitarbeitern,
deren unterschiedliche Denkansätze
bei der Bibelauslegung schliesslich
zur endgültigen Trennung führten. In
der zweiten Hälfte der 1960er-Jahre
befanden sich die Herausgeber der
Zeitschrift an verschiedenen Orten,
und sie hatten auch unterschiedliche
Positionen. Manche von ihnen erhielten
theologische oder auch materielle Hilfe
von Freunden ausserhalb Israels. Erst
um das Jahr 1969 fanden einige, dar-
unter die Familien von Ze’ev Kofsman,
Victor Smadja und Haim Fastman,
wieder zusammen. Sie trafen sich in
der Prophetenstrasse in Jerusalem zu
Versammlungen. Moshe Ben-Meir
verdiente weiter als Postbote in Haifa
seinen Lebensunterhalt und hielt im
Ausland, vor allem in Skandinavien,
Vorträge über die messianische Bewe-
gung. Zugleich arbeitete er eigenstän-
dig an einer weiteren messianischen
Zeitschrift. Darüber werden Sie in der
nächsten Ausgabe mehr erfahren. 
 H I N T E R G R U N D I N F O R M AT I O N E N AUS ISRAEL
UNESCO: ISRAEL VERLETZT ISLAMISCHE STÄTTEN NICHT DURCH BAUARBEITEN

UNO-Bericht gibt Israel recht

Über den Hintergrund der Ausgrabungen und Bauarbeiten an der Mugrabi-Brücke, die vom Vorplatz der
Klagemauer auf den Tempelberg führt, haben wir ausführlich berichtet (siehe «Nachrichten aus Israel»,
03/2007). Nunmehr liegt dazu auch ein UNO-Bericht vor.
Nachdem es zu schweren Aus-
schreitungen wegen der israelischen
Ausgrabungs- und Restaurationsarbeiten
gekommen war, meldete die UNESCO
(United Nations Educational, Scientific
and Cultural Organization) Interesse an,
sich vor Ort von der Lage zu überzeugen.
In der muslimischen Welt wurde nämlich
behauptet, Israel wolle den Tempelberg
zerstören, obwohl die Arbeiten dieses
Gebiet überhaupt nicht betreffen.
Die UNESCO-Delegation kam zu
einer eindeutigen Schlussfolgerung: Die
muslimischen Behauptungen, Israel wür-
de die islamischen Heiligtümer auf dem
Tempelberg gefährden, sind ausnahms-
los falsch. Darüber hinaus wurde in dem
Bericht explizit festgehalten, dass die
Ausgrabungen unter fachlich korrekter
Anleitung von Archäologen stehen und
dabei alle internationalen Richtlinien
eingehalten werden. Dies gilt vor allem
für die Transparenz der durchgeführten
Massnahmen.
Dennoch wird Israel in dem Bericht
dazu aufgefordert, die Ausgrabungen
einzustellen. Vor der Weiterführung der
Arbeiten, so empfiehlt die UNESCO,
solle Israel eine
inter nationale
Kommission ein-
berufen. In dieser
Kommission sollen
Repräsentanten aus
Israel und Jordani-
en sowie des Waqf,
der muslimischen
UNESCO: Tempelberg ist nicht gefährdet
Oberaufsicht über
heilige Stätten des
Islam, gemeinsam
über das weitere Vorgehen beraten. Kommentar: Obwohl Israel hundert-
Das israelische Aussenministerium prozentig im Recht ist, kann die UNO es
zeigte sich mit dem Bericht grundlegend dennoch nicht lassen, Israel im Sinne der
zufrieden, obwohl man über die Forde- arabischen Meinung zu ermahnen, die Ar-
rung der Einstellung aller Ausgrabun- beiten einzustellen. Dass diese muslimi-
gen nicht begeistert war. «Der Bericht schen Forderungen auf Lügen aufgebaut
bestätigt, was Israel die ganze Zeit über sind, spielt keine Rolle. Viel wichtiger ist
gesagt hat: Die Arbeiten werden profes- es, dass man gegen Israel ist. CM 
sionell durchgeführt, betreffen nicht den
Tempelberg selbst und sind für alle Welt Hier können auch Sie die Ausgrabungen ver-
einsehbar.» ZL folgen: www.antiquities.org.il

FEIERN ZUM 40. JAHRESTAG DER WIEDERVEREINIGUNG

Jerusalem-Tag
Im Sechstagekrieg von 1967 wurde die geteilte
Stadt Jerusalem wiedervereinigt. Dieses Ereignis
jährt sich nun zum 40. Mal, was man in Jerusa-
lem bzw. in Israel mit besonderen Festakten und
Veranstaltungen feiern wird.
In diesem Jahr fällt der Jerusalem-Tag, mit dem die Wie-
dervereinigung der Stadt gefeiert wird, nach dem jüdischen
Kalender auf den 16. Mai. Schon im Vorfeld haben sowohl die
Stadt Jerusalem als auch der Staat Israel finanzielle Mittel
für eine Reihe von besonderen Festlichkeiten und Veranstal-
tungen bereitgestellt. Die Feierlichkeiten, die im Mai beginnen Doch bereits Israels Unabhängigkeitstag vom 24. April stand
und ein Jahr lang dauern sollen, umfassen eine Vielfalt von unter dem Motto «40 Jahre seit der Wiedervereinigung Jeru-
Veranstaltungen in der Stadt und im ganzen Land. Sie werden salems». Dieser Feiertag begann mit einem Festakt auf dem
am 13. Mai mit Sonderversammlungen der Regierung und der Herzl-Berg; dabei wurden zwölf Flammen entzündet, welche
Knesset eröffnet. die zwölf Stämme Israels symbolisieren.

11
H I N T E R G R U N D I N F O R M AT I O N E N
Nachrichten aus Israel • 5/2007
AUS ISRAEL

Weitere Höhepunkte in der Stadt sind ein Konzert des isra-
elischen Philharmonieorchesters unter der Leitung von Zubin
Meta am 26. Juli, ein einwöchiges israelisches Liederfestival im
Sacher-Park (Beginn am 15. Mai) und ein zehntägiges Kulturfes-
tival, das am 24. Mai beginnt und freien Eintritt in die Museen
und kulturellen Einrichtungen der Stadt mit sich bringt.
Auch rund um die Welt wird anlässlich des 40. Jahrestages
gefeiert. So gibt es zum Beispiel in New York ein Filmfestival
mit israelischen Filmen und eine Parade auf der 5th Avenue. In
Berlin, Moskau, Panama, Buenos Aires, Prag und Melbourne
werden ebenfalls besondere Veranstaltungen organisiert.
«Jerusalem ist nicht nur ein untrennbarer Teil der jüdischen
Nation, es ist das Herzstück der Existenz der jüdischen Na-
tion», sagte Jerusalems Bürgermeister Uri Lupolianski. «Die
Wiedervereinigung unserer ewigen Hauptstadt werden wir
gebührend feiern.» AN
Kommentar: 40 Jahre wiedervereinigtes Jerusalem unter
israelischer Herrschaft: 40 Tage oder Jahre sind in der Bibel
oft eine Zeit der Bewährung oder des Gerichts. Denken wir
an die Zeit Noahs: «Denn von nun an über sieben Tage will ich
regnen lassen auf Erden vierzig Tage und vierzig Nächte …»
(1.Mo 7,4). Ein anderes Beispiel: 40 Jahre lang wanderten
die Kinder Israels durch die Wüste, dann eroberten sie das
verheissene Land. Auch Jesus wurde 40 Tage lang vom Teufel
erfolglos versucht. Was kommt 40 Jahre nach der Wiederver-
einigung Jerusalems? Die Gerichtsperioden über diese Welt?
Die Entrückung? CM 

AFRIKANER IN YAD VASHEM

Darfur in Israel
Die Gewalttätigkeiten in der sudanesischen Provinz Darfur fordern jeden Tag das Leben unzähliger Men-
schen. Eine kleine Gruppe aus dem Sudan floh nun nach Israel, und nach und nach treffen immer mehr
Flüchtlinge ein.

Die Flüchtlingsgruppe stammt aus der

Provinz Darfur. Die Menschen verliessen
ihre Heimat, weil
es dort täglich zu
Massakern kommt. Die sudanesischen Flüchtlinge in der
Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem
Sie zogen zu Fuss
nach Ägypten und
überquerten illegal die Grenze zu Israel.
Etliche kamen zunächst ins Gefängnis,
während andere aus humanitären Grün-
den in Kibbuzim oder Moshawim unterge-
bracht wurden. Die Behörden klären nun
ihre Identität und verschiedene Hilfsorga-
nisationen betreuen sie.
In der israelischen Holocaust-Ge-
denkstätte Yad Vashem reagierte man humanitäre Solidarität mit den Verfolgten besonderen Rechtsakt Asyl zu gewähren.
mit einer Einladung der Flüchtlinge. zum Ausdruck zu bringen.» Bei Redaktionsschluss hielt das Tauziehen
Als der Direktor Avner Shalev die ersten Als die Sudanesen durch das Muse- der Behörden in dieser Angelegenheit wei-
zwölf Sudanesen in Yad Vashem empfing, um geführt wurden, herrschte ergriffenes ter an. Man befürchtet, dass dies lediglich
betonte er, dass es sehr wichtig sei, den Schweigen. Viele Bilder und Artefakte er- die erste Flüchtlingswelle aus dem Sudan
Genozid in Darfur ins Bewusstsein der innerten sie an ihre eigenen Erlebnisse. ist, mit der sich Israel auseinandersetzen
Weltöffentlichkeit zu rücken. Früher Nach der Tour waren sie sich einig, dass muss. AN
einmal war diese Region ein Schauplatz ein besonderer Bund zwischen ihnen und
des Sklavenhandels. Seit einer blutigen dem jüdischen Volk bestehe. Deutschsprachige Website von Yad Vashem:
Rebellion im Sudan im Jahre 2003 wird Sowohl amerikanisch-jüdische Or- www.yad-vashem.de
sie von «ethnischen Säuberungen» er- ganisationen als auch die israelische
schüttert. Shalev unterstrich, dass das Organisation «Komitee zur Förderung Kommentar: Es ist bezeichnend, dass
jüdische Volk eine innige Solidarität mit der Flüchtlinge von Darfur» (CARD) die Welt den Völkermord in Darfur nur am
den verfolgten Sudanesen empfinde: «Als setzen sich für die verfolgten Menschen Rande zur Kenntnis nimmt; es wird wenig
Juden tragen wir die Erinnerung an den ein. Im Februar dieses Jahres legten zwei darüber geredet. Aber wenn Israel einen
Holocaust in uns. Wir können nicht untä- Knesset-Abgeordnete – Gilead Erdan palästinensischen Terroristen tötet, wird
tig bleiben, wenn Flüchtlinge aus Darfur vom Likud und Avishay Braverman von in der UNO darüber debattiert. Die Welt
an unsere Tür klopfen. Die Erinnerung der Arbeitspartei – eine Eingabe vor, um ist durch und durch verlogen. Israel ist das
an die Vergangenheit und die universalen den bisher in Israel eingetroffenen 320 grosse Feindbild einer gottlosen Mensch-
Werte des Judentums gebieten uns, unsere sudanesischen Flüchtlingen durch einen heit. Diese Tatsache erklärt alles. CM 

12
 ISRAELS «BÖSER» EINFLUSS AUF DIE WELT

Meinungsumfrage
Israel ist das Land mit dem schlimmsten Einfluss
auf das Geschehen in der Welt. Davon sind 56
Prozent von 28 389 Personen überzeugt, die vom
internationalen Meinungsforschungsinstitut «Glo-
beScan» in 27 Ländern befragt wurden.

offensichtlich die befragten Deutschen sind der Ansicht,

Der jüdische Staat nimmt damit
vor dem Iran (54 %), den USA (51 %),
Nordkorea (48 %) und Russland (40 %)
den letzten Platz einer Beliebtheitsskala
ein, die von Kanada, Japan, Frankreich,
Grossbritannien und China angeführt
wird. «GlobeScan» verantwortet gemein-
sam mit dem «Program on International
Policy Attitudes» (PIPA) der amerikani-
schen Universität Maryland die Umfrage,
die im Auftrag des britischen «BBC World
Service» durchgeführt wurde. PIPA-Di-
rektor Steven Kull meinte, dass weltweit
Länder am nega-
tivsten gesehen
werden, die sich
Die Menschen haben Angst vor Israel, weil
es das Gewissen der Welt ist. Deshalb möch-
ten sie es am liebsten ausradieren
militärischer Macht
bedienen oder diese
anstreben.
Indien ist das
einzige Land, das von 2005 bis 2007
seinen Ruf in der Welt verbessert hat.
Venezuela unter Hugo Chavez kann welt-
weit ungefähr genauso viele Bewunderer
wie Verächter verzeichnen – wobei sich
allerdings 46 % der Befragten weigerten,
zu dem ölreichen und den USA kritisch
gegenüberstehenden Land Stellung zu be-
ziehen. Über die Europäische Union äus-
serten sich 53 % positiv, 19 % negativ.
Der Umfrage zufolge ist das Ansehen
der Vereinigten Staaten in den vergange-
nen drei Jahren stark gesunken. 74 % der
Amerika übe einen vorwiegend negativen
Einfluss auf das Weltgeschehen aus. Da-
mit steht Deutschland nach Griechenland
(78 %) an zweiter Stelle der Länder, die
eine Abneigung gegen die USA hegen, ge-
folgt von Indonesien (71 %), Frankreich
und der Türkei (je 69 %).
Interessant ist, dass Deutschland
amerikakritischer ist als China (52 %),
die Vereinigten Arabischen Emirate
(57 %), der Libanon (58 %), Russland
und Ägypten (je 59 %) oder selbst das
bevölkerungsreichste islamische Land
der Erde, Indonesien. JG
Kommentar: Israel ist am unbelieb-
testen in der Welt, weil es das Gewissen
der Welt ist. Dieses Gewissen ist für die
gottlose Welt so störend, dass man es
am liebsten ausradieren würde. Denn es
kündigt die Gerichte Gottes über diese
Welt an. Das jüdische Volk ist mehr als
ein Hinweis auf den lebendigen Gott; es
ruft in unsere Zeit hinein, dass Busse und
Umkehr zu Gott der einzige Weg sind, um
gerettet zu werden. CM 

PALÄSTINENSISCHE SCHULBÜCHER NEGIEREN EXISTENZ ISRAELS

Propaganda statt Lehrmittel

Neue Schulbücher für palästinensische Schüler der 12. Klasse lehnen die Existenz Israels ab und versu-
chen in keiner Weise, zum Frieden zu erziehen. Dies veröffentlichte die Organisation «Palestinian Media
Watch» (PMW).

Die Organisation «PMW», zeichnet sowohl verbal als auch

die die palästinensischen Me- visuell ein Bild des Nahen Os-
dien überwacht und Schulbücher tens, in dem Israel überhaupt nicht
untersucht, legte dem Knesset-Aus- existiert», schrieb die Organisation in
schuss für Bildung und Kultur ihre dem Bericht mit der Überschrift «Vom
neuesten Untersuchungsergebnisse vor. nationalistischen Kampf zum religiösen
«Der Lehrstoff weist wiederholt Israels Konflikt: Neue palästinensische Schulbü-
Existenzrecht zurück, präsentiert den cher für Zwölftklässler präsentieren eine
Konflikt als einen religiösen Kampf Welt ohne Israel».
des Islam, bezeichnet Israels Darüber hinaus wird in dem
Gründung als Imperialismus und Bericht dargelegt, auf welche

13
H I N T E R G R U N D I N F O R M AT I O N E N
Nachrichten aus Israel • 5/2007
Weise in den palästinensischen Unter-
richtsmaterialien die Gründung des Staa-
tes Israel beschrieben wird: «Palästinas
Krieg (im Jahr 1948) endete mit einer bei-
spiellosen Katastrophe in der Geschichte,
als zionistische Banden Palästina stahlen
und seine Bewohner aus deren Städten,
Dörfern, von deren Land und aus deren
Häusern vertrieben und den Staat Israel
gründeten.» Die Schulbücher wurden
vom «Zentrum für die Entwicklung des
palästinensischen Lehrplans» verfasst
und Ende 2006 von der Palästinensi-
schen Autonomiebehörde eingeführt, so
der Bericht.
«Israels Gründung als ‹beispiellose
Katastrophe in der Geschichte› und als
AUS ISRAEL
Diebstahl durch ‹zionistische Banden›
zu definieren und ausserdem zahlreiche
hasserfüllte Beschreibungen Israels als
‹kolonial-imperialistisch› und ‹rassis-
tisch› hinzuzufügen und den Konflikt
als religiösen Krieg darzustellen, lässt
den Schülern keinen Spielraum für die
Entwicklung eigener Ansichten über Is-
rael», halten PMW-Direktor Itamar Mar-
cus und die stellvertretende Direktorin
Barbara Cook in ihrem Bericht fest.
Marcus und Cook merkten ferner
an, dass Israel auf den Landkarten des
Schulbuchs nicht existiere. «Die Land-
karten der Region lehren die Schüler,
eine Welt ohne Israel zu sehen, da
Israel auf keiner Landkarte existiert.
Die Gegend wird ausschliesslich als
Palästina bezeichnet», heisst es in dem
Bericht. AN
Mehr dazu unter www.pmw.org.il
Kommentar: Man kann lügen, lügen
und nochmals lügen und zusätzlich die
Wahrheit in einer Weise verdrehen, wie
es die palästinensischen Lehrverantwort-
lichen tun. Es ist schon interessant, wie
wenig die Welt gegen diese Zustände
protestiert. Was würde wohl passieren,
wenn sich Israel so verhielte, als ob es die
Palästinenser nicht gäbe? Ein Aufschrei
der UNO gegen den jüdischen Staat wäre
nur der Anfang. CM 

EU-BEOBACHTER IN RAFAH BERATEN FLUCHTWEGE MIT ISRAEL

Was tun, wenn …?

Beobachter der EU, die in Rafah (Grenzübergang zwischen dem Gazastreifen und Ägypten) stationiert
sind, fürchten wegen angedrohter Anschläge um ihr Leben. Deshalb haben sie israelische Sicherheits-
einrichtungen gebeten, gemeinsam einen Fluchtweg aus dem Gazastreifen zu entwerfen.

Die Meldung der «Jerusalem Post» beruft sich auf eine Ende März unterzeichnete der Leiter des militärisch-diplo-
Eingabe des italienischen Generalmajors Pietro Pistolese an matischen Büros des israelischen Verteidigungsministeriums,
die israelischen Sicherheitsbehörden. Darin heisst es, dass Generalmajor der Reserve Amos Gilad, ein Abkommen, welches
in den letzten Wochen Bedenken bezüglich der Sicherheit das Mandat des Beobachterteams um ein weiteres Jahr ver-
der EU-Beobachter in Rafah aufgekommen seien. Pistolese längert. Eine solche Vereinbarung wurde erstmals nach Israels
berichtete, dass man mehrere Anschlagsdrohungen erhalten Rückzug aus dem Gazastreifen im Jahr 2005 getroffen.
habe. Ein israelischer Repräsentant der Die Beobach-
Sicherheitskräfte sagte gegenüber der ter baten die isra-
«Jerusalem Post», dass vor einigen elische Armee, bei
Wochen eine Bombe an der Strasse der Koordinierung
entdeckt worden sei, die vorwiegend eines möglichen
von den Beobachtern benutzt wird. Fluchtweges aus
Ende März 2007 traf sich der italie- dem Gazastreifen
nische Generalstabschef Admiral Gi- zu helfen. «Sie
ampaolo Di Paola mit dem israelischen möchten wissen,
Generalstabschef Gabi Ashkenazi und
drückte seine grosse Sorge hinsichtlich Rafah ist ein gefährlicher Ort für die EU-Be-
der Sicherheit der in Rafah stationierten obachter geworden
EU-Beobachter aus. Im vergangenen
Dezember stürmten bewaffnete Hamas- ob wir ihnen – falls
Terroristen den Terminal, nachdem Isra- notwendig – bei
el den Übergang geschlossen hatte, um der Flucht helfen
den palästinensischen Hamas-Regie- werden», sagte
rungschef am Reisen zu hindern. ein israelischer
«Sie sind ernsthaft um ihr Leben Offizier. «Ihre Sor-
besorgt», sagte ein hochrangiger ge ist angesichts
Mitarbeiter der israelischen Sicher- der Drohungen
heitsbehörden, der in die Gespräche mit der EU und dem Be- verständlich und auch begründet.» In Anbetracht der zuneh-
obachterteam, dem 80 Personen angehören, involviert ist. Im menden Drohungen gegen die Beobachter hat Israel Angst,
Gazastreifen wird das EU-Personal von der Präsidentengarde dass die EU sich weigern könnte, das Mandat der Beobachter
des palästinensischen Präsidenten Abbas, der sogenannten zu verlängern. In diesem Fall bliebe die Grenze zwischen dem
«Force 17», beschützt. Gazastreifen und Ägypten vollständig unbewacht. AN 

14
 ISRAELI STELLT SICH ATTENTÄTER IN DEN WEG

Campus-Massaker: israelischer
Professor gab sein Leben für andere
Eines der Opfer des Massakers, das ein südkoreanischer Student am 16. April
2007 auf dem Campus einer US-Hochschule anrichtete, ist ein 76-jähriger israe-
lischer Professor. Er stellte sich schützend vor seine Studenten.

Liviu Librescu war Aeronautikin- Prof. Librescu wurde 76 Jahre alt. Er 1977 setzte sich Israels Ministerprä-
genieur und lehrte seit 20 Jahren an der hatte ein schweres Leben. Geboren wur- sident Menachem Begin bei der rumä-
US-Hochschule «Virginia Tech». Er galt de er in Rumänien. Während des Zweiten nischen Regierung für die Familie ein.
als führender Experte seines Gebietes Weltkriegs wurde er zusammen mit Tau- 1978 konnten sie schliesslich ausreisen.
und war bei seinen Studenten sehr ange- senden Juden des Landes in Nazi-Arbeits- Zunächst lehrte Prof. Librescu am Tech-
sehen. Als am 16. nion in Haifa und an der Universität Tel
April 2007 wäh- Aviv. 1986 nahm er seine Lehrtätigkeit
rend seines Un- an der Hochschule «Virginia Tech» auf.
terrichts plötzlich Auch sein Sohn studierte dort, der heute
in unmittelbarer aber wieder in Israel lebt. «Mein Vater
Nähe Schüsse zu und meine Mutter führten ein ruhiges und
hören waren, kam bescheidenes Leben in dieser pastoralen
Verwirrung und Stadt Virginias. Mein Vater war mit Leib
Angst auf. Prof. und Seele Wissenschaftler und liebte die
Librescu und Lehrtätigkeit. Geld und Ruhm interessier-
seine Studenten ten ihn nie», sagte der Sohn gegenüber der
begriffen schnell, israelischen Nachrichtenagentur «Ynet».
dass sich ihnen Dank der Aussagen der überlebenden
ein Amokläufer Studenten steht fest, dass Prof. Librescu
näherte. Librescu durch seinen Einsatz viele Menschenleben
rannte zur Tür rettete. Dass der Holocaust-Überlebende
und blockierte ausgerechnet am israelischen Holocaust-
sie. So konnten Gedenktag ermor-
viele Studenten det wurde, scheint
Der jüdische Holocaust-Überlebende Liviu
aus den Zimmer- eine bittere Ironie
Librescu schützte viele Menschen vor dem
fenstern springen. Amokläufer des Schicksals zu
Librescu selbst sein. AN
wurde später vom
Amokläufer er- Kommentar: Ist es nicht bewegend,
schossen. dass ein Jude sein Leben für andere gab?
«Mein Vater Dieser israelische Professor hätte auch
blockierte die Tür wegrennen und so sein Leben retten kön-
mit seinem Kör- nen. Aber er tat es nicht. Erinnert uns das
per und befahl nicht an Jesus Christus, der ebenfalls in
seinen Studenten überwältigender Weise Sein Leben frei-
zu fliehen», sagte willig gab, um andere zu retten? Das sagte
sein Sohn Joe nur Er selber in Johannes 10,17-18: «Darum
wenige Stunden nach Bekanntgabe der lagern interniert. Bei der Befreiung war er liebt mich der Vater, weil ich mein Leben
Ermordung seines Vaters. «Zunächst er- erst 14 Jahre alt. Anschliessend blieb er in lasse, damit ich es wieder nehme. Niemand
fuhren wir nur, dass an der Universität, Rumänien, was ihm später, als das Land nimmt es von mir, sondern ich lasse es von
an der mein Vater lehrt, ein Amokläufer hinter dem Eisernen Vorhang versank, zum mir aus. Ich habe Macht, es zu lassen, und
unterwegs sei. Wir konnten meinen Vater Verhängnis werden sollte. Prof. Librescu habe Macht, es wieder zu nehmen …»
nicht ausfindig machen. Dann teilte man machte sich beruflich einen Namen als Auch wir als Christen sind aufgefordert,
uns mit, dass er unter den Opfern sei. Aeronautikingenieur. Allerdings wurde unser Leben für andere zu geben, wenn
Im Laufe der folgenden paar Stunden seine Karriere in den 1970er-Jahren abrupt auch im Sinn vom Dienen am Nächsten:
erhielt ich eine E-Mail nach der ande- beendet. Er hatte sich nämlich geweigert, «Daran haben wir die Liebe erkannt, dass
ren von den Studenten meines Vaters; der Kommunistischen Partei beizutreten, er sein Leben für uns hingegeben hat; auch
sie berichteten, wie er ihnen das Leben und für sich und seine Familie Anträge für wir sind es schuldig, für die Brüder das
gerettet hatte.» eine Ausreise nach Israel gestellt. Leben hinzugeben» (1.Joh 3,16). CM 

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H I N T E R G R U N D I N F O R M AT I O N E N
Nachrichten aus Israel • 5/2007
AUS ISRAEL

VERBESSERTE RAKETEN DER PALÄSTINENSER SIND GROSSE BEDROHUNG

Luftschutzübungen in ganz Israel

Regelmässig wird die israelische Stadt Sderot vom Gazastreifen aus mit Kassam-Raketen beschossen.
Die Weiterentwicklung solcher Raketen bedeutet eine grosse Bedrohung für weite Gebiete Israels. Des-
halb wird vorgesorgt.

Am 19. März 2007 ertönten um 14.00 Uhr im ganzen Land die aber weiter normal ihrer Arbeit nach. Viele mögen während
Sirenen. Zum ersten Mal in der Geschichte des Staates Israel des Sirenengeheuls allerdings darüber nachgedacht haben,
wurde eine landesweite Zivilschutzübung durchgeführt. Dabei wo wohl der nächste Bunker sei und was sie im Ernstfall als
sollte zum einen das Alarmsystem getestet werden. Zum anderen Erstes tun würden.
sollten die unterschiedlichen Einheiten der Sicherheits- sowie Einige Tage zuvor hatte Gershon bereits punktuelle Übungen
angeordnet. Es ging dabei vor allem um den Schutz besonders
verletzlicher Bevölkerungsgruppen wie Kranke, Behinderte,
Senioren und Kinder. Die Bewohner eines Kinderheims in
der Nähe von Sderot könnten zukünftig in die Reichweite von
verbesserten Kassam-Raketen geraten. Da die entsprechen-
den Zeitungsmeldungen für Unruhe und viele offene Fragen
in öffentlichen Einrichtungen gesorgt hatten, liess Gershon
in solchen Institutionen vorab separate Luftschutzübungen
durchführen, die unter der fachkundigen Anleitung seines
Personals standen.
Nach dem Mittagessen ertönten auch im Kinderheim «Neve
Hanna» in Kiryat Gat die Lautsprecher: «Alle in Gruppen geord-
net in die Bunker begeben.» Die Betreuer hatten es mit Kindern
zu tun, die sich vorbildlich verhielten. Für
die Minderjährigen war die Übung etwas
der Rettungs- und Bergungsdienste Bilder von Sderot: Täglich heulen die Sirenen Aussergewöhnliches und Aufregendes.
und Raketen zerstören Menschenleben
Einsätze üben, um die Koordination ihrer
Arbeit zu verbessern. Dafür wurden an
130 Orten des Landes Katastrophensze-
narien nachgestellt: ein eingestürztes
Hochhaus, ein durch Raketenbeschuss
lahmgelegtes Stromversorgungszentrum,
beschädigte Einkaufszentren, blockierte
Strassen, stehen gebliebene Züge, tote,
verletzte und verschüttete Menschen.
Beteiligt waren alle zivilen Rettungs- und
Bergungskräfte, die Polizei, die Kran-
kenhäuser und andere Einrichtungen.
Die Manöver am Ben-Gurion-Flughafen
unterstanden zwecks Geheimhaltung
strengen Sicherheitsvorkehrungen.
Geleitet wurde die Zivilschutzübung
vom Direktor der Abteilung für Zivilschutz,
Yitzhak Gershon. Auf einer anschliessen-
den Pressekonferenz in Tel Aviv meinte
er: «Wir haben während des Krieges im Sommer 2006 gesehen, Am darauffolgenden Morgen zeigte sich jedoch, dass es kein
wo es hapert. Inzwischen haben wir viele Missstände beseitigt, Spiel gewesen war, das die Kinder unberührt gelassen hatte.
aber dennoch müssen wir weiter an einer besseren Koordinati- Viele der Kinder, die aus zerrütteten Familien stammen und
on aller beteiligten Einheiten arbeiten. Der gleichzeitige Einsatz vielfach Gewalt erlebt hatten, waren in ihrem Sicherheitsge-
von Tausenden von Polizisten, zahllosen Sanitätern und Ärzten fühl stark erschüttert. Sie hatten Albträume gehabt, ihr Bett
sowie Bergungsexperten an 130 Orten im ganzen Land hat uns genässt und wollten nicht zur Schule gehen. Das war keines-
wichtige Erkenntnisse darüber gebracht, worauf wir im Ernstfall wegs eine Einzelerscheinung, denn auch zahllose Bewohner
achten müssen.» von Altersheimen oder beispielsweise Absorptionszentren für
Die Zivilbevölkerung war von der Übung kaum betroffen. Neueinwanderer sind verstört und leben in Angst vor Raketen-
Die meisten Bürger nahmen die Sirenen zwar wahr, gingen angriffen. AN 

16
 HOCHRANGIGER IRANER IN ISTANBUL SPURLOS VERSCHWUNDEN
Steckt Israel dahinter?
Militärkorrespondenten der israelischen elektronischen Medien
gehörten zu den Ersten, die über das mysteriöse Verschwinden eines
ehemaligen iranischen Vize-Verteidigungsministers im türkischen
Istanbul berichteten. Die Gerüchteküche brodelte.
«Ali Reza Asgari ist wie vom Erdboden verschluckt», sagte der
israelische Arabien-Experte Oded Granot im Fernsehen und berief
sich auf einen Bericht der türkischen Zeitung «Hürriyet» vom 26.
Februar 2007. Asgari, 63, ist ein iranischer General ausser Dienst.
Er war im Kabinett von Ali Chamenei als Vize-Verteidigungsmi-
nister tätig und gehörte den berüchtigten Revolutionsgarden an.
Asgari habe sich lange im Libanon aufgehalten und dort jene
Infrastrukturen ausgebaut, die eine bessere Zusammenarbeit
zwischen der Hisbollah-Miliz und dem Iran gewähren sollen.
Am 7. Februar 2007 sei Asgari von Damaskus kommend in
Istanbul eingetroffen und habe im vornehmen Hotel «Ceylan»
sein Zimmer beziehen wollen. Die drei Übernachtungen hätten
«Ausländer» für ihn schon im Voraus bar bezahlt. Ihm seien die
Zimmerschlüssel ausgehändigt worden, doch seither sei er
«spurlos verschwunden». Türkische, arabische und iranische
Medien berichteten erst etliche Zeit später erstmals über
den mysteriösen Vorfall. Die «Turkish Daily News» wusste
dann zu berichten, dass der Iran Diplomaten in die Türkei
geschickt habe, um mehr über das Verschwinden des hoch-
rangigen Generals in Erfahrung zu bringen. Auf Bitten des Iran
habe Interpol eine Vermisstenanzeige entgegengenommen.
Asgari habe in der Vergangenheit «sensible» Aufgaben erfüllt
Bischof Lehmann
und soll angeblich Befehlshabern der Revolutionsgarden nahe-
gestanden haben, die vom amerikanischen Geheimdienst CIA
gesucht werden. Ob Asgari in die Pläne des iranischen Atom-
forschungsprogramms eingeweiht war, ist unklar.
Ein israelischer Reporter mutmasste gleich nach Bekannt-
gabe des Vorfalls: «Der Mann hat sich entweder abgesetzt oder
er ist entführt worden. Eine andere Erklärung habe ich nicht.»
Ein anderer israelischer Fernsehjournalist sagte, dass «unsere
Militärreporter die Geschichte sehr früh erfahren haben. Ihre
Informationsquellen sind die Militär- oder Geheimdienstkreise.»
Der Reporter konnte sich nicht erklären, wieso das Verschwinden
eines hochrangigen Iraners von den grossen Nachrichtenagen-
turen erst so spät aufgegriffen wurde.
Bis zum Redaktionsschluss dieser Ausgabe kochte es dann
weiter in der Gerüchteküche. Erst hiess es, dass Israel hinter
dem Verschwinden des Generals stecke, was seitens der isra-
elischen Regierung und des Auslandsgeheimdienstes «Mossad»
dementiert wurde. Dann war die Rede davon, dass sich der Iraner
in den Westen, vermutlich in die USA, abgesetzt habe. Wieder
andere Stimmen meinten, dass die Iraner selber die Finger im
Spiel hätten. Klar ist nur eines: Von dem iranischen General fehlt
weiterhin jede Spur. US 
DEUTSCH-ISRAELISCHE BEFINDLICHKEITEN
Von deutschen
Bischöfen «angeekelt»
Der Leiter der israelischen Holocaust-Gedenkstät-
te «Yad Vashem» in Jerusalem, Avner Shalev, mein-
te in einem Brief an Bischof Lehmann, dass er von
einigen Äusserungen deutscher Bischöfe während
ihrer Pilgerfahrt im Heiligen Land im März 2007
«angeekelt» sei.
Shalev lobte Besuches in der Gedenkstätte ausge-
zwar das Mitgefühl drückt hatten. Umso schockierter war
und Verständnis, er jedoch, als er später ihre Äusserungen
«zum Holocaust und zu der politischen
Lage in der Region» vernahm. In seinem
Schreiben hiess es unter anderem: «Die
Anmerkungen illustrieren eine böswillige
Ignoranz der Geschichte und verfälschen
das die 27 Bischö- den Sinn für Perspektive. Israels Aktionen
fe der Delegation haben keinerlei Ähnlichkeit mit denen der
während ihres Nazis. Menschen haben unterschiedliche
17
H I N T E R G R U N D I N F O R M AT I O N E N
Nachrichten aus Israel • 5/2007
Meinungen zum palästinensisch-israe-
lischen Konflikt … Es ist legitim, die
Politik zu kritisieren. Jedoch einen
Massenmord mit dem Ziel, das jüdische
Volk auszulöschen, unter dem deutschen
NS-Regime ausgeführt, und die heutige
Lage in Ramallah mit mächtigen Wor-
ten rhetorischer Kraft zu vergleichen,
ist nicht hilfreich, die heutige Situation
zu verstehen.» Weiter sagte Shalev, dass
die Anmerkungen der Bischöfe «die Lage
vergiften und die Überbrückung von tie-
fen Gräben und die Lösung von stacheli-
gen Problemen» nur erschwerten.
Es ist nicht das erste Mal, dass pro-
blematische Äusserungen (zum Beispiel
ein Vergleich der israelischen Politik mit
LUTHERANER AUF ABWEGEN
Unterschriftenaktion gegen Israel
Der Lutherische Weltbund (LWB) tagte Ende März 2007 im schwedischen Lund. In einem seiner Be-
schlüsse werden alle Mitgliedskirchen aufgerufen, sich an Aktionen zu beteiligen, die eine israelische
Präsenz im Westjordanland und im Gazastreifen verurteilen.
Mit diesem Aufruf begnügte sich der
LWB allerdings nicht. Zusätzlich forderte
man die 140 Mitgliedskirchen dazu auf,
sich an einer weltweiten Unterschriften-
aktion zu beteiligen. Dadurch möchte
man erreichen, dass Israel sich an das
Völkerrecht und die UNO-Resolutionen
hält und die «Besetzung» der palästi-
nensischen Gebiete beendet. Schon seit
längerem verlangt der LWB, dass die
Kirchen und ihre Mitglieder Waren aus
den israelischen Siedlungen in Judäa und
Samaria boykottieren.
Der LWB, der annähernd 67 Millionen
Kirchenmitglieder repräsentiert, stellt
diese und andere Beschlüsse jedoch nicht
auf der Titelseite seiner deutschsprachigen
Homepage vor. Dort wird vielmehr darüber
18
AUS ISRAEL
dem Vorgehen der Nazis) Aufsehen er-
regen. Allerdings behandelten die deut-
schen Journalisten diesen und andere
Zwischenfälle umfangreicher als ihre
israelischen Kollegen. In Israel rea-
gierten die Medien ziemlich verhalten.
Solche Aussagen hört man dort praktisch
täglich: Irans Präsident verleugnet den
Holocaust und Hamas-Politiker pro-
phezeien Israels baldiges Ende. Wenn
da einige Bischöfe jener katholischen
Kirche, die nach Ansicht vieler Israelis
im Zweiten Weltkrieg geschwiegen hat,
vermeintlich antisemitisch reden, hat das
fast keinen Neuigkeitswert; und überra-
schen tut es in Israel schon gar nicht.
Das moderne Deutschland hat in Israel
berichtet, dass die «Diskussion über Ehe,
Familie und Sexualität den LWB nicht spal-
ten wird». Ferner werden die Ökumene und
das Thema der Beziehung zur römisch-ka-
tholischen Kirche ausführlich behandelt.
Auf der siebentägigen Zusammenkunft
in Lund, die das 60-jährige Bestehen des
LWB markierte, entschied man darüber hi-
naus Folgendes: Es soll ein «Interreligiöser
Rat im Heiligen Land» gegründet werden.
Laut Angaben der LWB-Leitung möchte
man so das gegenseitige Vertrauen und
Verständnis für andere Glaubensgemein-
schaften fördern. Dies scheint angesichts
der anderen Beschlüsse des LWB eher wie
ein Lippenbekenntnis. Denn es herrscht der
Eindruck vor, dass über Israel bereits ein
unumstössliches Urteil gefällt wurde. AN
durchaus einen guten Ruf, auch wenn
Friedhofsschändungen und unsägliche
Versprecher dennoch an der Tagesord-
nung bleiben. US
Kommentar: Dass sich die katholi-
sche Kirche gegen Israel stellt, verwun-
dert nicht. Denn immer noch denken viele
Bischöfe dieser Religion, dass die Kirche
an die Stelle von Israel getreten sei und
dass Israel überhaupt keine geistliche Zu-
kunft mehr habe. Aber wer die Bibel liest,
erkennt klar, dass diese Haltung niemals
stimmen kann. Israel ist das ewige Volk
Gottes. Dass deutsche Bischöfe Israelis
mit Nazis vergleichen, übertrifft jede
Geschmacklosigkeit. CM 
Die deutschsprachige Website des LWB:
www.lutheranworld.org/Welcome.DE.html
Kommentar: Wie sehr der Lutheri-
sche Weltbund auf Abwege geraten ist,
zeigt diese Meldung. Eine solche Ent-
wicklung ist nur dann möglich, wenn
man die Bibel nicht mehr richtig liest.
Statt dass sich der LWB seiner geistli-
chen Wurzeln bewusst wird, wechselt er
ins Lager der Gegner Israels. Das aber
ist sehr gefährlich. Gerade die Gebiete
Judäa und Samaria, aus denen sich Israel
laut dem LWB zurückziehen soll, gehö-
ren zum Kernland des biblischen Israel.
Viele Stellen aus der Schrift bezeugen
das. CM 
 «ICH WOLLTE DEM MONSTER IN DIE AUGEN SCHAUEN …»

Schwierige Begegnung
Er ist das Kind von Holocaust-Überlebenden und wollte unbedingt Deutsche treffen, die einst in die
Machenschaften des Naziregimes involviert waren. In Berlin wurde sein Wunsch wahr. Es war eine
schwierige Begegnung.

Prof. Eli Somer unterrichtet an der Schule für Sozialarbeit der
Universität Haifa als klinischer Psychologe. Aus persönlichen
Erwägungen meldete er sich als Teilnehmer eines Projektes der
Alice-Salomon-Universität in Berlin und der Universität Haifa. Im
Rahmen dieser Arbeit werden Zusammentreffen von Kindern von
Holocaust-Überlebenden mit ehemaligen
Naziaktivisten oder deren Kindern arran-
giert. Prof. Somer ist der älteste Sohn
seiner Eltern, die beide Holocaust-Überle-
bende sind. Er wollte schon immer einmal
mit den Menschen sprechen, die für das
Leid seiner Eltern mitverantwortlich sind.
So traf Prof. Somer in Berlin kürzlich mit
dem 78 Jahre alten Prof. Friedrich Hoss-
bach zusammen, dessen Vater ein Militäradjutant von Adolf Hitler
war. Hossbach legte seinem israelischen Gast zwei Fotos vor, die
ihn zusammen mit Hitler zeigen. «Er kramte zwei Fotos hervor. Auf
dem einen Foto ist er acht Jahre alt. Zusammen mit zwei Kindern
von Propaganda-
minister Josef
Mit Hitler an einem Tisch
Goebbels posierte
er neben Hitler.
Das andere Foto
zeigt ihn als 14-
Jährigen, wie er
in Hitler-Jugend-
Uniform gekleidet
Hitlers Hand schüttelt», berichtete Prof. Somer der israelischen
Presse nach dieser Begegnung.
Sein deutscher Gastgeber erinnert sich sehr gut an seinen Vater.
In seinem Arbeitszimmer hängt ein Bild des Militäradjutanten in Uni-
form. «Dieses Bild bestätigte meinen Eindruck, dass er seinen Vater
sehr liebt, und dennoch war zugleich klar, dass er sich auch für die
Vergangenheit seines Vaters schämt», erläuterte Prof. Somer.
Somer berichtete weiter, dass sein Gastgeber während des
Treffens jedoch vielen Fragen auswich und zu verbergen ver-
suchte, wie nahe sein Vater Hitler tatsächlich gestanden hatte.
Stattdessen betonte Prof. Hossbach, dass sein Vater sich ge-
gen Ende des Krieges Befehlen widersetzt habe und sogar von
der Gestapo gesucht worden sei. Erst
später fand Prof. Somer heraus, dass
Hossbach andere wichtige Details nicht
erzählt hatte. «Er ‹vergass› zu erzählen,
welche Position sein Vater zwischen
1934 und 1938 innehatte und welche
hohen Auszeich-
Professor Somer und Professor Hossbach
nungen er für
seine Teilnahme
am sogenannten
Polen-Feldzug erhielt», sagte Prof. Somer. Dennoch bereue
er seine Entscheidung nicht, eine solche Zusammenkunft zu
suchen. «Ich habe sehr gemischte Gefühle. Dennoch hatte
ich das Bedürfnis, dem Nazi-Monster so nahe wie möglich
zu kommen und in die Augen zu schauen. Ich habe das nur
geschafft, weil ich ein stolzer Israeli bin,
muss aber dennoch gestehen, dass ich
grosse Angst hatte. Nach dem Treffen
hat mich einfach nur eine grosse Trauer
gepackt, denn plötzlich wurde mir ganz
anders bewusst, was die versuchte
Vernichtung meines Volkes wirklich
bedeutet.» AN
Kommentar: Vielleicht erinnert uns
dieser Bericht daran, dass echte Vergebung nur durch Jesus
Christus möglich ist. Sein Blut macht den tiefsten Schaden gut.
Es gibt heute Enkel von ehemaligen Nazigrössen, die sich zu
Jesus Christus bekehrt haben und dadurch zu Freunden des
jüdischen Volkes wurden. Das kann nur Jesus bewirken. Und
wenn Er von Jerusalem aus Sein Reich aufrichten wird, wird
auch Vergebung und Friede herrschen. CM 

INTERNETSEITE ZUR BEKÄMPFUNG DES ANTISEMITISMUS

Einzigartiges Forum mit wichtigem Ziel

Unter der auf Seite 20 angegebenen Internetadresse präsentiert sich die neue Website eines einzigartigen Forums
unterschiedlicher israelischer und ausländischer Institutionen, die den Antisemitismus effektiver bekämpfen wollen.
Auf der Website wird unter ande- Schritte zur Bekämpfung des Antise- zum Thema Antisemitismus einsehen,
rem ein Bericht über weltweite anti- mitismus von welchen Institutionen zum Beispiel: Was ist Antisemitis-
semitische Vorfälle für das Jahr 2006 unternommen wurden. Zudem können mus? Worin unterscheidet er sich
veröffentlicht und mitgeteilt, welche Internetsurfer «Fragen & Antworten» von Rassismus? Warum existiert ein

19
H I N T E R G R U N D I N F O R M AT I O N E N
Nachrichten aus Israel • 5/2007
so starker Hass gegen Juden? Ferner
sind antisemitische Äusserungen des
iranischen Präsidenten Ahmadined-
schad zusammengestellt. Auch mit
antisemitischen Phänomenen in der
muslimischen Welt beschäftigt sich
das Forum. Darüber hinaus werden
Antisemiten vorgestellt, beispielswei-
se der Historiker David Irving und die
Rabbiner der Neturei-Karta-Bewegung
(«Wächter der Stadt»), die vor einigen
Monaten in den Iran reisten. Das Forum
zur Koordinierung der Bekämpfung des
AUS ISRAEL
Antisemitismus ist eine staatliche Ein-
richtung und dokumentiert antisemiti-
sche Vorfälle in aller Welt. Der Kampf
gegen den Antisemitismus erfolgt in
Koordination mit verschiedenen Re-
gierungsbehörden und internationalen
jüdischen und nicht-jüdischen Insti-
tutionen. Mitglieder des Forums sind
unter anderem das israelische Aus-
senministerium und das Ministerium
für Bildung und Erziehung, das Büro
des israelischen Ministerpräsidenten,
die Jewish Agency, die amerikanische
Anti-Defamation-League, der World
Jewish Congress und akademische
Forschungseinrichtungen. Das Forum
kommt in regelmässigen Abständen zur
Anhörung aktueller Berichte zusammen
und stellt Richtlinien zur Bekämpfung
der verschiedenen Formen des Antise-
mitismus auf. AN 
Die Website wird zurzeit in folgenden
Sprachen geführt: Hebräisch, Englisch, Fran-
zösisch und Spanisch. Die Adresse lautet:
www.antisemitism.org.il

NEUES INDUSTRIE- UND Israel hat aufgrund der Tatsache, dass

FORSCHUNGSABKOMMEN
Israel-Brasili-
en-Kooperation
Israel und Brasilien haben im
Frühjahr 2007 ein Abkommen
unterzeichnet, um die Koopera-
tion der industriellen Forschung
und Entwicklung des privaten
Wirtschaftssektors in beiden
Staaten zu fördern.
Das Abkommen wurde in Brasilien
vom Minister für Entwicklung, Industrie
und Handel, Luiz Fernando Furlan, und
von der israelischen Botschafterin in Bra-
silien, Tzipora Rimon, unterzeichnet. Ge-
genstand dieses bilateralen Abkommens
ist die Förderung von gemeinschaftli-
chen oder sich gegenseitig ergänzenden
Vorhaben in der Industrieforschung,
die der Ankurbelung des privaten Wirt-
schaftssektors dienlich sind. In diesem
Zusammenhang wurden vor allem auch
gemeinsame Tagungen vereinbart, um
eine Kommunikation zwischen israe-
lischen und brasilianischen Firmen zu
fördern. Man möchte mit vereinten
Kräften an der Kommerzialisierung von
innovativen Technologien arbeiten und
damit auch gemeinsam auf dem Welt-
markt auftreten.
Die Verhandlungen über dieses
Abkommen wurden im März 2005 auf-
genommen. Beide Seiten zeigten sich
erfreut, alle Einzelheiten endlich zur
beidseitigen Zufriedenheit ausgehandelt
zu haben, sodass nun die praktische Ar-
beit beginnen kann. Federführend dabei
war der leitende Wissenschaftler des
israelischen Ministeriums für Industrie
und Handel, Prof. Eli Opper.
es als eines der weltweit führenden Län-
der in Bereichen
Dank der Erfolge in der Technologiefor-
schung kann Israel Verträge abschliessen
wie Technologie,
Telekommuni-
kation, Bio- und
Nano-Technologie
gilt, bereits ähnliche Verträge mit den
Vereinigten Staaten, England, Kanada und
Singapur abgeschlossen. Brasilien ist Isra-
els grösster kommerzieller Partner in Süd-
amerika. Der bilaterale Handel zwischen
Israel und Brasilien belief sich 2002 auf
eine Summe von 449 Millionen US-Dol-
lar. Dank verschiedener Initiativen konnte
das bilaterale Handelsvolumen ausgebaut
werden, sodass es im Jahr 2006 746 Milli-
onen US-Dollar ausmachte. AN 
ISRAEL: BEI PATENTBEANTRAGUNGEN IN EUROPA AN ZWEITER STELLE
Israel weit oben
Die Firma «Business Data Israel» (BDI) veröffentlichte eine
interessante Studie, die sich mit der Beantragung von Patenten
in Europa beschäftigt. Laut dieser Studie belegt Israel unter den
nichteuropäischen Staaten, die in der EU Patente beantragten, den
zweiten Platz.
BDI verglich in der kürzlich vorgeleg- insgesamt 462 Patente. Damit rangiert
ten Studie die im Jahr 2005 in Europa Israel in den USA hinter Taiwan, Japan
beantragten Patente, die nicht von EU- und Finnland auf Platz vier.
Mitgliedstaaten stammen. Den ersten Sowohl in Europa als auch in den
Platz belegt Japan mit 168 beantragten USA zeichnet sich ab, dass Israel die
Patenten. Israel reichte 112 Anträge ein. Anzahl seiner Patentanträge massgeb-
Den dritten Rang belegten die USA mit lich gesteigert hat. 2006 dürfte Israel in
111 Anträgen. Südkorea beantragte 79 den USA gemäss Hochrechnungen ver-
Patente, China 54 und Australien 44. mutlich einen noch besseren Platz als im
Zugleich wurde in der Studie darauf Jahr 2005 belegen. Ob Israel sich auch
hingewiesen, dass Israel nicht nur in in der EU als Spitzenreiter durchsetzen
der EU einen Spitzenplatz bezüglich der konnte, werden die statistischen Anga-
Beantragung von Patenten belegt. Im ben zeigen, die im Laufe des Sommers
Jahr 2005 beantragte Israel in den USA 2007 ausgewertet werden. AN 

20
 FILM ÜBER «JESUS-GRAB»
Der reinste Betrug
In einem Rundbrief an Archäologen, Akademiker
und andere Interessierte beschuldigt der israelisch-
amerikanische Anthropologe und Paläopathologe
Joe Zias die Macher des Films «Das Grab des Je-
sus» und deren Berater Shimon Gibson und James
Tabor des wissenschaftlichen Betrugs.
Zias beanstandet die chemische Un-
tersuchung der Patina an den Ossuarien
(Knochenkästen) aus dem Grab, in dem
vor 2 000 Jahren Juden mit biblischen
Namen wie Jesus, Maria und Josef be-
graben wurden. Die im Film vorgeführte
Untersuchung wurde von einem Institut
vorgenommen, «das von Archäologie
nichts versteht», wie Zias meint. Das
amerikanische Labor sei auf moderne
Mordfälle spezialisiert. Zudem, so Zias,
sei die Patina an steinernen Ossuarien
aus Jerusalem weitgehend identisch, weil
Materialien und Klima identisch seien.
Die im Film aufgestellte Behauptung,
dass ein zehntes Ossuar aus dem Grab
«fehle», bezeichnete Zias als «Seifen-
oper» und «Verschwörungstheorie».
Dieser Knochenkasten soll identisch
mit einem Ossuar Jesu sein, das vor
zwei Jahren viel Aufsehen erregte. Zias
gab an, eigenhändig das zehnte Ossuar
im Innenhof des in Jerusalem angesie-
delten Rockefeller-Museums abgestellt
Die Jerusalemer Firma «Innovative
Patents Ltd.» ist davon überzeugt, dass
ihre Erfindung zu einer Revolutionierung
der Stromerzeugung beitragen wird und
zugleich die Umweltverschmutzung ver-
mindern kann – auch wenn man weiterhin
Auto fährt.
Dabei macht man sich ein Element der
modernen Strassengestaltung zunutze: die
Tempohemmschwellen. Wenn ein Auto
über eine solche Bremsschwelle fährt,
«Kreativer» Filmemacher James Cameron
hinter seiner Knochenkiste
zu haben, weil es
schmucklos und
ohne Inschrift war. In den Lagerräumen
des Museums, also gut geschützt, würden
nur solche Ossuarien verwahrt werden,
die einen besonderen Wert hätten. Die
Identifikationsnummern an diesen auf-
gestapelten Ossuarien seien verwittert,
sodass sie bestenfalls nur noch durch
ihre Abmessungen identifiziert werden
könnten.
Zias erinnert daran, dass Oded
Golan, Besitzer des Ossuars mit der
eingeritzten Inschrift «Jakob, Sohn
des Joseph, Bruder des Jesus», gegen-
wärtig wegen Fälschung der Prozess
gemacht wird. Kein ernsthafter Wis-
senschaftler glaube heute noch an die
Echtheit dieses Ossuars, fügte er hinzu.
Der Rundbrief wurde im Namen der
INNOVATION
Durch Autofahren Strassen
erleuchten
Ein israelisches Jungunternehmen stellte vor einigen Wochen eine
Innovation vor: Beim Überfahren von Bremsschwellen in verkehrsbe-
ruhigten Zonen kann Strom erzeugt werden.
wird elektrische Energie erzeugt. Die
Mitarbeiter der Firma haben ein Verfah-
ren erarbeitet, um die entstehende Energie
zu speichern. Solche Speicheraggregate
sollen dann zukünftig die Strassenlampen
speisen.
Der Generaldirektor von «Innovative
Patents Ltd.», Ron Chen, sagte gegenüber
der Presse, dass das von seiner Firma an-
gemeldete Patent bereits sehr viel Aufse-
hen erregt habe. Unter den Interessenten
Wissenschafts- und Antiken-Gruppe
der Hebräischen Universität Jerusalem
verschickt. US
Kommentar: Bei diesem Fall handelt
es sich um einen Versuch aus der Hölle,
das Kreuz und die Auferstehung Jesu zu
leugnen. Alle Christen wissen, dass hier
ein beispielloser Betrug vorliegt. Dass
dies jetzt von anderer weltlicher Seite
bestätigt wird, zeigt auch dem letzten
Spötter der Heiligen Schrift, dass die
Bibel recht hat. Es kommt der Tag, an
dem alle Menschen sich vor Gott beugen
werden und dies zugeben müssen. Wohl
dem Menschen, der Gott jetzt schon recht
gibt und Jesus Christus sein Leben über-
gibt. CM 
sei auch der Gouverneur von Kalifornien,
Arnold Schwarzenegger.
«Dank unserer Innovation, während
des Überfahrens von Bremsschwel-
len Energie zu gewinnen, werden die
Stadtverwaltungen und andere öffent-
liche Einrichtungen Summen in Milli-
ardenhöhe einsparen können. Ganz zu
schweigen von der Tatsache, dass wir
dazu etwas zum Umweltschutz beitra-
gen», so Chen. ZL 
21
SOFORTHILFE
Nachrichten aus Israel • 5/2007
FÜR ISRAEL
PERSÖNLICHES SCHREIBEN VON DR. GERSHON NEREL
An alle Israelfreunde
Liebe Beth-Shalom-Freunde
Voller Freude und Dankbarkeit darf
ich Ihnen mitteilen, dass unser biblisches
Dorf in Yad Hashmona (bei Jerusalem)
zu einem immer wirksameren Werkzeug
einer einzigartigen Form der Lehre und
Verkündigung wird. Wir haben häufig
die Gelegenheit, unseren Glauben direkt
und auf eine sehr persönliche Art an die
vielen Besucher weiterzugeben, die zu uns
kommen. Im Laufe eines Jahres kommen
Hunderte, ja Tausende aus Israel und aus
dem Ausland, um die der biblischen Zeit
nachempfundene Landschaft zu bewundern
und die einzigartige Atmosphäre von Yad
Hashmona zu geniessen. Die Menschen sind
immer wieder begeistert, wenn sie Bäume
und Pflanzen aus biblischer Zeit sehen und
etwas hören über die Treue und das Wirken
Gottes, wenn sie erfahren, dass Sein Wort
nicht nur von vergangenen Zeiten handelt,
sondern auch von unserer Gegenwart und
der Erfüllung göttlicher Prophezeiungen in
naher Zukunft.
Unser Team im
biblischen Dorf
freut sich sehr auf Im biblischen Garten Yad Hashmona
den Bau des neuen
messianischen Mu-
seums. Zu diesem Gebäudekomplex gehört
ein zweistöckiges Haus, das im Stil einer
antiken römischen Villa errichtet wird. In
Caesarea, im Haus des gottesfürchtigen die wichtigsten Vorbereitungen für die
römischen Hauptmanns Kornelius, kam Erschliessung des Geländes sind beinahe
Petrus, der leitende jüdische Apostel von abgeschlossen.
22
Yeshua, im Auftrag Gottes mit einer ehe-
mals heidnischen Familie zusammen (vgl.
Apg 10). Ein solches Modell erinnert uns
in einem realen, aber auch symbolischen
Sinn an die Einheit von jüdischen und
nichtjüdischen Gläubigen an Yeshua. Die-
ser Einheit soll auch Ausdruck verliehen
werden im messianischen Museum, das als
Zentrum für das jüdische Erbe und dessen
Wiederherstellung
dienen soll.
Das Projekt
steht unter der pro-
fessionellen Leitung
von Architekten und
Archäologen. Für
die Gruppen, die
unser biblisches
Dorf besuchen,
benötigen wir
dringend zusätzli-
Besucher werden im biblischen Garten Yad
Hashmona mit Gottes Wort konfrontiert
che Sitzplätze. Im
grossen Atrium
(Innenhof) werden über 100 Personen Platz
haben. Neben den Ausstellungsräumen und
Archiven sind vor allem im zweiten Stock
kleinere Räume für Seminare, Gespräche
am runden Tisch und Vorträge geplant. Die
Pläne für das Projekt sind fast fertig. Auch
Natürlich brauchen wir auch finanzi-
elle Mittel für die Verwirklichung unserer
Vision und unserer Pläne. Wir müssen
uns zunächst einmal «hinsetzen und die
Kosten berechnen» (vgl. Lk 14,28), um
festzustellen, ob ein solches Projekt auch
finanzierbar ist. Wir sind dem Herrn sehr
dankbar für die Spenden, die wir bereits
erhalten haben, aber wir benötigen für
die veranschlagten Gesamtkosten noch
etwa 600 000 Euro. Natürlich ist das eine
grosse Summe, aber wir glauben, dass der
Herr uns auch diesen Betrag nach und nach
zur Verfügung stellen kann. Liebe Freunde
und Gebetspartner, bitte überlegen Sie un-
ter Gebet, ob Sie dieses Projekt finanziell
unterstützen möchten.
Wir hier in Yad Hashmona sind fest
davon überzeugt, dass uns dieses neue
Museum gewaltige Möglichkeiten eröff-
nen wird, vielen weiteren Menschen von
unserem Glauben zu erzählen. Wenn Sie,
liebe Freunde, uns wieder hier besuchen,
werden Sie über unser neues Projekt noch
mehr erfahren. Wir danken Ihnen schon
jetzt für Ihre Hilfe!
Dr. Gershon Nerel
Wer dieses Projekt unterstützen
möchte, kann das mittels des beilie-
genden Zahlscheines tun, bitte mit
Vermerk: YAD HASHMONA. Jeder
Euro und jeder Franken geht ohne den
geringsten Abzug
nach Israel weiter.
Als Gläubige des
Neuen Bundes ist
es uns eine grosse
Ehre und Pflicht,
Israel aus Liebe
zu Jesus zu unter-
stützen (vgl. Röm
15,26-28). Der
Herr hat selber in
Bezug auf Seine
jüdischen Brüder
die denkwürdigen
Worte gesprochen:
«Was ihr einem
dieser meiner ge-
ringsten Brüder
getan habt, das habt ihr mir getan!»
(Mt 25,40). Wer Israel hilft, der wird
gesegnet (1. Mo 12,3)! CM 