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Grusswort

Die Wasserpegel in den überfluteten Gebieten sind mittlerweile gesunken. Zurückgeblieben


sind trostlose, verwüstete Strassen, zerstörte Häuser und vernichtete Existenzen. Wie konnte das
so schnell geschehen? Man reibt sich die Augen, sucht nach Erklärungen.
Einige Wissenschaftler meinen, auch für diese Katastrophe passende Begründungen zu ha-
ben. Als die Flut in Österreich eben gerade ihren Höhenpunkt überschritten hatte, das totale
Desaster in Deutschland aber noch bevorstand, war in einem Rundfunkinterview zu hören, dass
derartige Phänomene durchaus nicht ungewöhnlich seien. Die übermässigen Wassermassen, die
vom Himmel strömten und die daraus resultierenden Überflutungen würden sich innerhalb nor-
maler Bandbreiten bewegen. Naturereignisse könnten nun mal so, mal anders ausfallen. Ob
jener Wissenschaftler, wenn er in Dresden wohnen würde, immer noch solche verharmlosenden
Aussagen machen würde, sei dahingestellt. Fest steht jedoch, dass dramatische Ereignisse, de-
nen der Mensch absolut machtlos gegenübersteht, weltweit immer häufiger auftreten. Da erhebt
sich die bange Frage: Was kommt als Nächstes?
Inhalt 10/2002 Noch glimmt die Glut in den Wäldern Nordamerikas, und in Europa brechen die ersten Däm-
me. Auch hier müssen wir wieder einmal feststellen: Wenn im fernen Asien über 1 000 Menschen
Biblische Botschaft in den Wassermassen ertrinken, berührt uns das viel weniger, als wenn solches Unheil in nächs-
ter Nähe geschieht!
4 Die neue Weltordnung – eine Utopie Nun aber müssen wir uns zwangsläufig damit auseinandersetzen. Es ist keineswegs so, dass
oder Realität?
derartige Katastrophen für alle Betroffenen eine Strafe Gottes sind. Auch tief gläubige Christen
wohnten entlang der Elbe oder hatten ihr Haus am Donau-Ufer. Aber solche Geschehnisse wer-
Im Blickfeld den von Gott zugelassen, wie es in Amos 3,6 steht: «Ist auch ein Unglück in der Stadt, das der
Herr nicht tue?» Der Allerhöchste redet, und Er spricht immer intensiver auch durch solche
10 Die Jahrhundertflut und die Suche nach
der Ursache Katastrophen. Vor allem im Buch des Propheten Jeremia finden wir viele Aussagen, dass Gott
14 Klimastudie scheint Recht zu haben Unglück über die Menschen kommen lassen will. Dass dieses Reden Gottes besonders auch den
16 Ein Wort zum Erntedank Nichtbetroffenen gilt, bestätigt der Herr Jesus mit den Worten: «Meint ihr, dass diese Galiläer
16 Sie versprechen das Paradies, aber mehr gesündigt haben als alle andern Galiläer, weil sie das erlitten haben? Ich sage euch: Nein;
schaffen die Hölle sondern wenn ihr nicht Busse tut, werdet ihr alle auch so umkommen. Oder meint ihr, dass die
achtzehn, auf die der Turm in Siloah fiel und erschlug sie, schuldiger gewesen sind als alle
andern Menschen, die in Jerusalem wohnen?» (Lk 13,2-4).
Aus der Arbeit des Da höre ich, wie ein Mann aus dem verschont gebliebenen Baden-Württemberg mit hämi-
Mitternachtsruf scher Schadenfreude über die Flutopfer in Ostdeutschland sagt: «Jetzt haben sie’s! Schliesslich
18 Mitternachtsruf-Israelseminar in Aarau haben die im Kalten Krieg unter dem Kommunismus so viele Gräueltaten vollbracht – das ge-
18 Israeltagung in Wettingen schieht ihnen recht.» Diese Worte offenbaren die egoistische, verwerfliche Gesinnung des Men-
18 Mitternachtsruf-Europadruckerei schen. Von Natur aus steckt in jedem Menschen eine Spur davon. Schon in der Äusserung: «Ich
19 Neuerscheinungen im Verlag bin froh, dass es mich nicht getroffen hat», ist dieses ichbezogene Denken verborgen. Und die
Mitternachtsruf Grenze, über andere zu richten, ist schnell überschritten.
Das Reden Gottes durch solche Ereignisse ist ohne Zweifel zuerst einmal an eine gottlose
Menschheit gerichtet, um ihr zu zeigen, dass da ein Höherer ist. Gott redet dadurch aber auch zu
Fragen – Antworten echten Christen und sagt ihnen, dass ihre Zeit hier auf Erden dem Ende zu geht. «Wenn aber
20 Falsche Prophezeiungen dieses anfängt zu geschehen, dann seht auf und erhebt eure Häupter, weil sich eure Erlösung
naht» (Lk 21,28). Die Flut der Endzeitgerichte kommt. Doch wie damals im Schilfmeer, als Gott
das Wasser zurückhielt, um die Kinder Israel ans andere Ufer gelan-
3 Grusswort
gen zu lassen, weiss Er die Seinen zu bewahren, um sie dem himmli-
13 Aufgegriffen schen Ufer entgegenzuführen. Er wird alle, die Sein Eigentum sind,
22 Dir kann nur Jesus helfen nach «Kanaan», in die ewige Heimat, führen. Gehören Sie schon zur
22 Impressum Schar der Erlösten? Gehen auch Sie Jesus entgegen, der am anderen
Ufer steht?
In herzlicher Verbundenheit
Eingedenk dessen, dass alle menschliche Erkennt-
nis Stückwerk ist (1.Kor 13,9), legen die Autoren
eigenverantwortlich ihre persönliche Sicht dar.

Mitternachtsruf > Oktober 2002 3


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Biblische Botschaft

Die neue
Weltordnung
– eine Utopie
oder Realität? ■ WALTER MOSIMANN
Die Frage einer neuen logisch. Irgendetwas muss doch gesche-
hen, wir brauchen eine neue Ordnung.
Weltordnung, die Gerech- it einer neuen Weltordnung Die Frage ist nur: Wie soll sie denn aus-

tigkeit und dauerhaften


Frieden bringen soll, ist
das zentrale Thema der
M befassen sich heute viele
Völker und Nationen und
stellen die wohl brennends-
ten Fragen unserer Zeit: Wo
gehen wir hin, was ist unser Ziel? Wie
wird unsere Zukunft sein? Haben wir
überhaupt eine Zukunft? Wir leben in
sehen, diese neue Weltordnung?
Das Eidgenössische Departement für
auswärtige Angelegenheiten (EDA) hat
kürzlich in der Ausgabe Nr. 3 von
Schweiz Global zu dieser Frage einen
Bericht veröffentlicht und darin einen
Arabisch-Lehrer zitiert, der seine Frie-
ganzen Bibel. Schon einem Zeitalter der Verunsicherung. Die dens-Lösung präsentiert:
durch den Propheten Stiftung Weltethos hat kürzlich zu die-
ser Frage in einem ihrer Berichte zu die-
«Der Name Islam bedeute Frieden fin-
den und den Frieden finde man auf ein-
Jesaja offenbart Gott sen Fragen Stellung genommen:
«Unsere Welt geht durch eine funda-
fache Weise, nämlich mit dem Glaubens-
bekenntnis: ‹Es gibt keinen Gott ausser
selbst: «Siehe, ich will mentale Krise – eine Krise der Weltwirt- Allah, und Mohammed ist sein Prophet.›
schaft, der Weltökologie und der Welt- Und da sollte man auch die anderen vier
einen neuen Himmel und politik. Überall beklagt man die Abwe- Gebote beachten, das ist: Fünfmal beten
senheit einer grossen Vision, man be- am Tag, im Monat Ramadan fasten, Al-
eine neue Erde schaffen, klagt den erschreckenden Stau ungelös- mosen geben und die Wallfahrt nach
ter Probleme. Die politische Lähmung, Mekka durchführen. Das Allerwichtigs-
dass man der vorigen nur mittelmässige politische Führung te aber sei die Überzeugung, dass es nur
nicht mehr gedenken und ohne viel Einsicht und Voraussicht und
allgemein zu wenig Sinn für das Gemein-
einen Gott gebe und nicht so etwas wie
die christliche Dreifaltigkeit, die ja darauf
sie nicht mehr zu Herzen wohl. Hunderte Millionen von Men-
schen auf unserem Planeten leiden zu-
hindeute, dass das Christentum nicht
wirklich monotheistisch sei.»
nehmen wird» nehmend unter Arbeitslosigkeit, Armut, Diese Aussage steht stellvertretend
Hunger und Zerstörung der Familien. für die religiöse Welt, die den Frieden
(Jes 65,17). Die Hoffnung auf dauerhaften Frieden ohne Jesus, den Sohn des lebendigen
unter den Völkern schwindet.» Gottes, herbeiführen will. Über diese
Dass nun als Schlussfolgerung aus die- «Lösung», sagt die Bibel: «Das ist der
sem Bericht eine neue Weltordnung ge- Antichrist, der den Vater und den Sohn
fordert wird, ist im Grunde genommen leugnet» (1.Joh 2,22).

4 Mitternachtsruf > Oktober 2002


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Eine politische Lösung wird von der vor eine neue Weltordnung entstehen Verkehrte, das Unrecht, alle Schuld und
UNO angestrebt. Dort wurde am kann, muss zuerst die alte verschwin- vor allem jede Übertretung göttlicher
24.10.1997, anlässlich des Tages der den. Für diesen Prozess gibt es nur ei- Ordnungen, beendet wird, bevor etwas
Vereinten Nationen, ein Weltbürger- nen einzigen Weg, und der führt zum Neues entstehen kann.
Manifest, eine Grundsatzerklärung, ver- Kreuz von Golgatha, denn in der Aufer- Richten bedeutet «richtig machen»,
abschiedet mit den Worten: «Es gibt nur stehung Jesu am Ostermorgen hat die Recht schaffen; das Alte muss «hinge-
eine Erde, es gibt nur eine Menschheit, neue Weltordnung bereits begonnen. In richtet», und das Neue «hergerichtet»
es gibt nur eine Gerechtigkeit, es gibt der Auferstehung wurde das neue Le- werden. Und das geschieht, indem Gott
nur einen Frieden, es gibt eine Hoffnung ben und ein unvergängliches Wesen ans selbst in das Geschehen auf dieser Erde
und es gibt ein Ziel.» In dieser Grund- Licht gebracht. eingreift.
satzerklärung wird das Modell für eine Zwischen dem Kreuz und der Aufer-
neue Weltordnung skizziert – ein Mo- stehung liegt die Ablösung vom Alten Erkennen wir das richtende
dell, dessen Konturen aus einem bisher zum Neuen. Darauf hat Jesus vor Seiner Handeln Gottes – gibt es das heute
nur wenig erkannten Hintergrund Kreuzigung bereits hingewiesen mit den
immer deutlicher hervortreten. Gefor- Worten: «Jetzt ergeht das Gericht über
noch?
dert wird ganz konkret eine Weltregie- diese Welt; nun wird der Fürst dieser Wer wünscht sich nicht, dass Gott
rung und ein Weltstaat mit Weltbürgern, Welt ausgestossen werden» (Joh 12,31). einmal direkt und ganz persönlich zu
mit einem Weltparlament, einem inter- Jesus wählte mit dieser Aussage eine ihm reden würde, so wie damals zu
nationalen Gerichtshof und mit der Formulierung, die einerseits für die da- Mose oder den Propheten des Alten Tes-
UNO. Nationale Grenzen sollen an Be- malige Zeit gegenwartsbezogen war und tamentes? Hier stellt sich jedoch die Fra-
deutung verlieren und die Gegensätze andererseits in die Zukunft wies. Gegen- ge, ob man dann auch bereit wäre für
zwischen den Völkern, den Religionen wartsbezogen war sie, weil die Macht das, was Er zu sagen hat. Allerdings ist
und Geschlechtern sollen harmonisiert des Fürsten dieser Welt besiegt wurde. es nicht so, dass Gott heute nicht mehr
werden! Zukunftsweisend war sie, weil der Fürst reden würde – im Gegenteil! Gott redet
«Es gibt nur eine Erde, es gibt nur dieser Welt ausgestossen werden wird. auch heute noch, und das geschieht ge-
eine Menschheit» bezeugt das Weltbür- Aber noch ist er da und offenbart sich rade in unseren Tagen auf mancherlei
germanifest. Und der Islam behauptet, als Vater der Lüge, als Initiator aller reli- Weise. Am deutlichsten redet Er zu uns
dass es den einen Gott nur im Götzen giöser und politischer Friedenslösungen durch die Bibel, die Er uns als Sein le-
Allah geben kann. Das eine ist die reli- ohne Jesus, bis zu der Stunde, wenn er bendiges Wort gegeben hat. Wir müs-
giöse, das andere die politische «Lö- aus dieser Welt ausgestossen wird. sen uns jedoch fragen: Wer glaubt denn
sung». Sie gehen Hand in Hand und Das am Kreuz von Golgatha über die noch, dass die Bibel das lebendige Wort
haben einen gemeinsamen Nenner: Bei- Welt ergangene Gericht ist das Gericht Gottes ist?
de fragen nicht nach dem lebendigen über die Sünde, denn die Vollendung der Gott redet aber auch durch besonde-
Gott der Schöpfung und beide wollen Welt erfordert, dass alles Sündige, alles re Ereignisse, und das nicht nur zum
von Jesus Christus nichts wissen. Volk Israel des Alten Testa-
Der gemeinsame Nenner dieser «Lö- Der Islam lehnt Jesus ab. Dazu sagt die Bibel: «Das ist der mentes. Er spricht gerade in
sungen» heisst Humanismus, ein Begriff, Antichrist, der den Vater und den Sohn leugnet» (1.Joh 2,22) unseren Tagen eine deutliche
der aus der Sehnsucht des Menschen Sprache zu allen Völkern, Na-
nach geistiger und religiöser Erneuerung tionen, aber auch zu einzel-
hervorgegangen ist. Mit diesem gemein- nen Menschen.
samen Nenner soll die Menschheit po- Durch Ereignisse redet Er
litisch und religiös zusammengeführt vor allem dann, wenn die
werden und mit vereinter Kraft eine Botschaft von Jesus Christus
neue Weltordnung gestalten. Dieses nicht angenommen, missach-
Vorhaben ist in seinem Ausmass ver- tet oder gar verachtet wird.
gleichbar mit dem Turmbau zu Babel. Dann folgt das richtende
Aber die Gerechtigkeit mit einem dau- Handeln Gottes, weil Er die
erhaften Frieden ist auf diesem Weg Menschen auf anderen We-
genauso unerreichbar wie die Vollen- gen zur Umkehr und zur Ein-
dung dieses Turmbaus. sicht bewegen möchte. Aber
hier stellt sich abermals die
Frage, ob das heute noch
Eine radikale Lösung tut Not wahrgenommen und verstan-
Eine neue Weltordnung kann weder den wird, ob die Menschen
auf religiösem noch auf politischem Weg erkennen, dass Gott in den
herbeigeführt werden, sondern nur Ereignissen unserer Zeit Sei-
durch eine radikale Lösung – durch das ne Hand im Spiel hat.
Kreuz von Golgatha. Dort ist das Ende Vielleicht erinnern Sie
der alten Weltordnung. Dort wurde über sich noch an einen Zwischen-
alles alte, sündige und vergängliche fall, der sich vor etwa zwei
Wesen das Todesurteil gesprochen. Jahren in Indien, im Bundes-
Bevor etwas Neues entstehen kann, staat Orissa, zugetragen hat.
muss zuerst das Alte vergehen, und be- Dort wurde der australische

Mitternachtsruf > Oktober 2002 5


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Die neue Weltordnung im Licht des
Biblische Botschaft Humanismus
Der Begriff «Humanismus» geht zu-
Missionar Graham Staines mit seinen morgens um 8.46 Uhr, wurde Gujarat rück auf das lateinische Wort humani-
zwei Söhnen in einem Jeep von Hindu- von einem der schwersten Erdbeben der tas und bedeutet in etwa: «Hervorbrin-
Fanatikern bei lebendigem Leib ver- letzten 100 Jahre, mit einer Stärke von gen menschlicher Tugend zu ihrem
brannt. Weltweit wurde in der Presse 7,9 auf der Richterskala, heimgesucht. höchsten Mass.»
über dieses Ereignis berichtet. Es ging Das in Indien tätige Missionswerk AVC Der Freimaurer Robertson Davis sagt:
ein Aufschrei durch christliche Gemein- berichtete von mindestens 125 000 To- «Wenn ein Mensch von grösstmögli-
den. – Nur wenig später wurde der Staat ten. chem Nutzen sein will, setzt ihn an die
Orissa, fast genau an der gleichen Stel- War das ein Zufall? Ein gewisser Mr. lange, einsame Aufgabe der eigenen
le, wo der Missionar mit seinen Söhnen John war in jenen Tagen Luftfahrtminis- Vervollkommnung.» Das sind humanis-
ermordet wurde, durch einen Orkan ter in Karnataka. Er erkannte, dass das tische Ziele, hinter denen der Fürst die-
schwer verwüstet. Da haben manche kein Zufall sein konnte, und er musste ser Welt steht, der am Kreuz von Golga-
Hindus Angst bekommen und gesagt: sogar von seinem Amt zurücktreten, tha zwar besiegt, aber noch nicht aus-
«Das ist die Antwort des christlichen weil er kurz nach dieser Katastrophe gestossen ist. Noch ist er in der Welt,
Gottes, dem Staines gedient hat und der gesagt hatte: «Das Erdbeben ist eine Stra- aber er gibt sich uns nicht so zu erken-
nicht widerspruchslos hinnimmt, was fe Gottes für das Volk, weil wir die Chris- nen, wie er wirklich ist. Er verstellt sich
man den christlichen Kirchen zufügt.» ten im Staat so schlecht behandelt ha- als ein «Engel des Lichts» (vgl. 2.Kor
ben.» 11,14), lässt seine Pläne als biblisch er-
Vor Wochen war in der Presse zu er- scheinen und versucht, wo es ihm mög-
fahren, dass neben den zentralen Tei- lich wäre, auch die Auserwählten zu
len Indiens gerade der Staat Gujarat im verführen. Er will den Menschen weis-
Nordwesten unter einer aussergewöhn- machen, dass sie die neue Welt und ei-
lichen Dürre leidet, während der Nord- nen dauerhaften Frieden aus eigener
osten des Landes gleichzeitig von einer Kraft herbeiführen können.
Flutkatastrophe heimgesucht wird. In Jesaja 2,4 steht: «Und er wird rich-
Es gibt einen lebendigen Gott! Wer ten zwischen den Nationen und für vie-
die Botschaft von Jesus mit dem Aufruf le Völker Recht sprechen. Dann werden
zur Busse ablehnt, wird früher oder spä- sie ihre Schwerter zu Pflugscharen um-
ter das richtende Handeln Gottes erfah- schmieden und ihre Speere zu Winzer-
Unsere Welt geht durch eine fundamentale Krise
ren. Aber es stellt sich auch hier die Fra- messern. Nicht mehr wird Nation gegen
ge, ob diese Sprache Gottes heute noch Nation das Schwert erheben, und sie
Diese Menschen haben erkannt, dass verstanden wird. werden den Krieg nicht mehr lernen.»
Gott durch diesen Orkan zu ihnen ge- Ein Kommentar in der Londoner Ta- Im Zusammenhang mit dem zweiten Teil
sprochen hat! geszeitung «Daily Telegraph» dieses Verses steht vor dem UNO-Ge-
Im Nordwesten Indiens liegt der Uni- (31.10.2000) trug die Überschrift «Gött- bäude in New York eine Statue im mar-
onsstaat Gujarat mit etwa 45 Millionen liches Missfallen». Es folgt ein Zitat. tialischen Stil des sozialistischen Realis-
Einwohnern. Weniger als ein halbes Pro- «Vor wenigen Jahrhunderten hätte mus. Sie wurde vom russischen Bildhau-
zent dieser Menschen sind Christen. wohl ein jeder in diesem Inselreich zu- er Ewgenij Wutschetitsch geschaffen; die
Der Staat Gujarat ist eine Hochburg des gestimmt, dass, wenn der Fluss über UdSSR hat diese Statue den Vereinten
Hinduismus und bekannt als ein Zent- seine Ufer trat, oder wenn der Wind von Nationen zum Geschenk gemacht. Die
rum für die Verfolgung der Christen in Cornwall bis Kenth an die Küste peitsch- Skulptur zeigt einen Menschen, der mit
Indien, wo manche um ihres Glaubens te, es dann nur eine Erklärung geben einem Hammer auf die Klinge eines
willen verfolgt, gefoltert, hingerichtet konnte: ‹Gott war zornig.› Heute sind Schwertes einschlägt, um etwas Neues
und umgebracht werden; darüber gibt wir anspruchsvoller geworden, wir daraus zu machen. Mit dieser Statue
es viele Berichte und Zeugnisse. Ein schauen nach den Ursachen ungewöhn- manifestiert die UNO, zur Gestaltung
Team, das kürzlich einen Film über Je- licher Wetterverhältnisse. Meteorologen einer neuen Weltordnung berufen zu
sus zeigen wollte, wurde kurzerhand aus verweisen auf Hoch- und Tief-
einem Dorf hinausgeworfen mit der druck, auf Zyklone und Antizyk- Millionen Menschen leiden zunehmend unter Arbeitslosigkeit
Drohung: «Wenn ihr wiederkommt, lone, und die Ökologen schrei-
werden wir euch die Beine brechen!» – ben die Überflutungen der glo-
Gujarat feiert jeweils am 26. Januar den balen Erwärmung zu. Vielleicht
Nationalfeiertag, den Tag der Republik. haben wir zu rasch die einfachen
Mir liegt ein Bericht über die RSS vor Gewissheiten unserer Vorfahren
(eine fundamentalistische Hindubewe- beiseite geschoben!»
gung in Indien), die am 26. Januar 2001 Gott redet auch heute noch
öffentlich bekannt geben wollte, dass zu ganzen Völkern, zu einzelnen
Gujarat nun frei von Christen sei und Nationen und zu einzelnen Men-
als Muster und Vorbild für die anderen schen. Darum: Wer Ohren hat
indischen Bundesstaaten gelten müsse. zu hören, der höre, was der Geist
– Am gleichen Tag, am 26. Januar 2001, den Gemeinden sagt!

6 Mitternachtsruf > Oktober 2002


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sein. – Mit der Bezugnahme auf die Bi- nung gegen Gott ist bereits zu erken- er (Gott) wird richten zwischen den
belstelle in Jesaja 2,4 werden sowohl po- nen, und diese Entwicklung erinnert uns Nationen und für viele Völker Recht
litische als auch religiöse Friedens-Ele- an den Turmbau von Babel. Damals sprechen.» Das Alte muss zuerst gerich-
mente in den Dienst des Humanismus wurden Ziegel zu Stein und Erdharz zu tet und ausgeschieden werden, bevor
gestellt. Daraus ist der Anbruch einer Kalk verarbeitet. Heute werden die ge- etwas Neues entstehen kann. Und die-
neuen, noch nie da gewesenen Epoche setzlich geregelte Homosexualität und ses richtende Handeln offenbart uns
in unserer Weltgeschichte hervorgegan- der Götzendienst zu Bausteinen für die Gott durch Ereignisse, die wir gerade in
gen. neue Weltordnung. Mit diesem Materi- diesen Tagen für uns alle sichtbar erle-
Noch nie wurde auf so breiter Front al kann man weder einen Turm bauen, ben.
«Ja» zur Sünde gesagt und verlangt, dass dessen Spitze bis in den Himmel reicht, Als in Deutschland im August 2001
zum Beispiel homosexuelle Lebensfor- noch eine neue Weltordnung aufrichten, das neue Lebenspartnerschafts-Gesetz in
men ohne Vorbehalt der Ehe gleichzu-
stellen seien. Fast 2 000 Jahre lang wur-
de die Homosexualität von den Kirchen
verurteilt, und es wurden Hilfen für ei-
nen Ausstieg aus dieser Lebensweise In diesem Jeep (l.) wurde der
angeboten. Heute wird Homosexualität Missionar Graham Staines mit
nicht nur gut geheissen, sondern auf al- seinen zwei Söhnen von Hindu-
Fanatikern bei lebendigem Leibe
len Ebenen unterstützt und sogar durch verbrannt.
Gesetze geregelt. Nur wenig später wurde der Staat
Kürzlich war in der Presse zu lesen, Orissa, fast genau an der gleichen
dass in Schweden ein Mann mit einem Stelle, durch einen Orkan schwer
Plakat auf die Strasse ging. Da- verwüstet (u.)
rauf stand der Text des
Apostels Paulus aus dem Rö-
merbrief, in dem er die Ho-
mosexualität als Sünde ver-
urteilt. Diesen Mann hat

Fotos: Keystone
man brutal zusammenge-
schlagen, mit Dreck bewor-
fen und dann auch noch an-
gezeigt. Doch nicht etwa die
Angreifer wurden zur Re-
chenschaft gezogen und zu
einer Gefängnisstrafe verur-
teilt, sondern der Mann mit
dem Plakat! Bemerkenswert
war die Urteilsbegründung
des schwedischen Gerichts:
«Wer biblische Texte,
insbesondere Römer 1, als
historisches Zitat erwähnt,
der macht sich nicht straf-
bar. Wer jedoch geltend
macht, dass solche Texte
auch heute noch ihre Gültig-
keit haben und dass diese zu res-
pektieren seien, der macht sich strafbar die wahre Gerechtigkeit und dauerhaf- Kraft getreten war, und somit gleichge-
und kann nach geltenden Gesetzen mit ten Frieden bringt. schlechtliche Paare den Ehepaaren
einer Gefängnisstrafe von bis zu vier Jah- Der Turmbau zu Babel wird von un- gleichgestellt wurden, warnte der Direk-
ren bestraft werden.» serer modernen und gebildeten Gesell- tor des baptistischen Seminars in Mos-
Solche Entwicklungen führen letzten schaft bestenfalls als Märchen oder Sage kau die Deutschen. Er sagte, sie sollten
Endes zu einem Ruf nach dem starken abqualifiziert. Aber wer hat erkannt, sich vor Gottes Zorn fürchten und feu-
Mann, der in der Bibel «Antichrist» ge- dass uns jenes Geschehen als Zeichen erfeste Regenschirme kaufen, denn auf
nannt wird und der eine Herrschaft auf- dessen gegeben ist, was heute in unse- dieses Gesetz werde Gott mit Feuer und
richtet, in der zwar grosse, aber lügen- rer modernen Gesellschaft geschieht? Schwefel antworten. Im Sommer 2002
hafte Wunder geschehen werden (vgl. Man kann andere belächeln, ohne zu hat Gott mit Wasser geantwortet. Das
2.Thess 2,9). Es wird ihm sogar gelingen, merken, dass man selbst gemeint ist! ist aber nicht das Ende, sondern erst der
die ganze Welt «friedlich» zu vereinen, Mit der Skulptur vor dem UNO- Anfang. – In den vergangenen Monaten
jedoch nur bis zu jenem Zeitpunkt, wenn Hauptgebäude in New York wird nur auf ereigneten sich grosse Flutkatastrophen
er sein wahres Gesicht zeigt. den zweiten Teil von Jesaja 2,4 Bezug in Europa, bis hin nach Russland, Korea
Die Zusammenballung der Welt zu genommen. Ohne den ersten Teil aber und China. Allein in Südasien kamen
einer letzten und hochmütigen Aufleh- geht es nicht, denn dort heisst es: «Und über 1 000 Menschen bei Überschwem-

Mitternachtsruf > Oktober 2002 7


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dieser Frage: «Siehe, wenn ich zu den
Biblische Botschaft Israeliten komme und spreche zu ihnen:
Der Gott eurer Väter hat mich zu euch
gesandt! Und sie zu mir sagen werden:
mungen um, von denen man hier zu Die Busse Ahabs war gleichsam der Wie ist sein Name?, was soll ich ihnen
Lande kaum spricht. Wenn wir aber se- Versuch, die Erlösung ohne das Kreuz sagen?» (2.Mo 3,13). Daraufhin nannte
hen, wie die Flut Millionen Menschen zu empfangen; er wollte das neue Le- Gott ihm Seinen Namen: «Ich bin, der
in Angst und Schrecken versetzt hat, wie ben, ohne zuvor das alte abzulegen – und ich bin. Dann sprach er: So sollst du zu
viele ihr ganzes Hab und Gut verloren das geht nicht. Es muss den Söhnen Isra-

Keystone
haben und nicht mehr aus noch ein wis- sich etwas ändern: Unser el sagen: Der Ich
sen, dann muss uns die Mahnung die- altes Leben muss abge- bin – hat mich zu
ses Direktors zu denken geben. Für legt und unser Wesen euch gesandt»
Deutschland war es die grösste Natur- muss gerichtet werden. (V 14).
katastrophe in der Geschichte des Lan- Das ist der einzige Weg, Der Name Got-
des. Unsere Welt ist gerichtsreif gewor- auf dem wir der gerichts- tes heisst also
den, und wir sollten erkennen, dass Gott reifen Welt entfliehen «Ich bin». Warum
direkt in die Ereignisse auf dieser Erde können. «Richten» sagt Gott «Ich bin,
eingreift. heisst dafür zu sorgen, der ich bin»? Was
dass sich etwas ändert. meint Er damit?
Was müssen wir tun, um der Wenn wir der Gerechtig- Fragen wir uns
keit, dem wahren Frie- einmal selber: Bin
gerichtsreifen Welt zu entfliehen … den, teilhaftig werden ich, der ich bin?
… und der neuen Weltordnung, dem wollen, dann müssen wir Sind Sie, der Sie
neuen Leben «im Licht der Bibel», teil- etwas bekommen, was sind? Sind wir, die
haftig zu werden? uns in der Natur des ers- wir sind – oder
Was hat Ahab getan, als ihm Elia das ten Adam nicht gegeben Dürre im Unionsstaat Gujarat (Indien) spielen wir Thea-
Gericht Gottes ankündigen musste: «Sie- ist, und das ist die We- ter? Geben wir
he, ich will Unheil über dich bringen und senhaftigkeit unseres vor, etwas zu sein,
dich vertilgen samt deinen Nachkom- Schöpfers. Wir müssen die Gotteskind- was wir gar nicht sind? Prüfen wir uns
men und will von Ahab ausrotten, was schaft empfangen, um dadurch der gött- ganz persönlich, in unserem innersten
männlich ist …» (1.Kön 21,21)? Dieser lichen Natur teilhaftig zu werden. Wesen: Sind wir immer diejenigen, die
gottlose König zerriss «seine Kleider und Das können wir uns aus eigener Kraft wir sind, oder geben wir vor, etwas zu
legte ein härenes Tuch um seinen Leib nicht aneignen, weder mit List oder sein, was wir gar nicht sind? Müssen wir
und fastete und schlief darin und ging Gewalt noch mit guten Werken oder nicht feststellen, wenn wir ehrlich zu
bedrückt einher» (V 27). Ahab tat zwar frommen Leistungen. Wir brauchen eine uns selbst sind, dass da manchmal et-
Busse, aber ohne sich wirklich zu be- neue Natur, ein neues Leben, ein neues was nicht stimmt?
kehren und sich bewusst vom alten Wesen. Aber wie bekommen wir das? Mit Seinem Namen «Ich bin, der ich
Wesen abzuwenden – das genügt jedoch Das geschieht allein durch den Geist bin», bringt Gott Seine unveränderliche
nicht! Gottes, der in uns als Träger Seines We- Wesenhaftigkeit zum Ausdruck. «Ich bin
sens den Samen des Wortes das A und das O, spricht Gott der Herr,
Es gibt nur einen einzigen Weg, und der führt über Golgatha Gottes zum Aufleben bringt der da ist und der da war und der da
und dann zusammen mit unse- kommt, der Allmächtige» (Offb 1,8).
rem Geist das neue Leben Gott ist, «der da ist», ganz im Gegensatz
zeugt. Beides ist dafür nötig – zum Fürsten dieser Welt, der nicht das
der Geist des Herrn und unser ist, was er zu sein vorgibt. Müssen wir
Geist. Das verbindende Ele- nicht bekennen, dass wir von Natur aus
ment ist der Same des göttli- Kinder des Fürsten dieser Welt sind?
chen Wortes, durch den in uns Gott ist der Unwandelbare, Er ist, der
das neue Leben gezeugt wird. Er ist. Er lässt sich nicht täuschen, durch
Die Bibel nennt das «Wieder- kein Theater, auch nicht durch die
geburt» (vgl. 1.Petr 1,23). In frömmsten Formen und Zeremonien. Er
Seinem Geist schenkt Gott sich kennt jeden Menschen sehr genau; Er
uns, und nur das, was uns als kennt unser Wesen, sei es nun gut oder
Wesenhaftigkeit durch Jesus böse. Und die Erlösten kennt Er nur an
von oben gegeben wird, kann dem, was sie in seinem Sohn Jesus Chris-
Gott gefallen. tus geworden sind, und das allein aus
Gnade, ohne jeden Verdienst.
Wie heisst Gott?
Was bedeutet es, «aus Gnaden
Kennen wir die Wesenhaftig-
keit unseres lebendigen Got-
angenommen zu sein»?
tes? Ist uns Sein Name be- Unter welchen Voraussetzungen kann
kannt? Schon Mose stand vor ein Mensch aus Gnaden angenommen

8 Mitternachtsruf > Oktober 2002


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werden? Ich möchte es gleichnishaft an sündigt haben, machen wir ihn zum Lüg- Golgatha vergossene Blut Jesu. Durch
einem profanen Beispiel zeigen. Damit ner, und sein Wort ist nicht in uns» das Blut des Lammes, das uns reinigt von
ein zum Tode verurteilter Straftäter be- (1.Joh 1,9-10). aller Sünde, wird uns in Jesus Christus
gnadigt werden kann, müssen drei Vo- Die wahre Botschaft des Evangeliums eine neue Natur gegeben. Die alte, sün-
raussetzungen erfüllt sein: fängt mit dem Aufruf zur Umkehr an. dige Natur bringt uns nur Verzweiflung
1. Er kann nur begnadigt werden, Jesus ist in die Welt gekommen, um die und Tod. Gottes Geist aber schenkt uns
wenn er zuvor rechtmässig verurteilt Sünder zur Busse zu rufen und zu neu- Frieden und Leben.
wurde. em Leben zu erwecken. Man hört oft, Kein Mensch auf dieser Erde, auch
2. Das Urteil darf noch nicht voll- dass die Zeit der Erweckungen vorbei nicht der frömmste und vollkommenste
streckt sein. sei. Ich weiss nicht, ob das wirklich der Humanist, kann den wahren Frieden aus
3. Er muss sein Gesuch um Begnadi- Fall ist, aber ich frage mich: Könnte es eigener Kraft herbeiführen und eine
gung einreichen. sein, dass die Bussprediger fehlen? Es neue Weltordnung aufrichten. Das ist
Wenn das Begnadigungsgesuch ange- ist unser Anliegen, dass sich die Leute eine Utopie. Wir können uns den wah-
nommen werden soll, müssen nochmals wohl fühlen. Aber vielleicht sollten wir ren Frieden nur schenken lassen vom
drei Voraussetzungen erfüllt werden: gelegentlich dahin wirken, dass sich die wahren Friedefürsten, dem Sohn des le-
1. Er muss seine Lage erkennen; es Leute nicht so wohl fühlen, dass sie mer- bendigen Gottes.
muss das Eingeständnis der begangenen ken, in welcher Situation sie sich im Bei jedem Versuch, den Frieden aus
Straftat vorhanden sein. Licht der Bibel befinden. eigener Kraft, ohne Jesus Christus, her-
2. Er muss seine Tat bereuen, und beiführen zu wollen,
man muss merken, dass ihm die Vergan- Warum muss das Gericht am Hause wird der wah-
genheit Leid tut. re Zustand des
3. Es muss ein glaubhafter Wille zur
Gottes anfangen? Menschen aus
Umkehr und zur Veränderung seines Le- Weil es im ersten Petrusbrief so ge- der Sicht
bens erkennbar sein. schrieben steht: «Die Zeit ist da, dass des göttli-
Was bedeutet im Licht der Heilsge- das Gericht anfängt an dem Hause Got- chen Ur-
schichte dieses Beispiel für uns? Wir alle, tes. Wenn aber zuerst an uns, was wird teils über
ohne Ausnahme, sind in der Natur des es für ein Ende nehmen mit denen, die unsere
alten Adams rechtsgültig verurteilt: «Da dem Evangelium Gottes nicht glauben?» sündige
ist keiner, der gerecht ist, auch
nicht einer» (Röm 3,10). Der na-
türliche Mensch hat keinen An- Fragen wir uns einmal selber: Bin ich,
teil am ewigen Leben, denn der
Tod ist zu allen Menschen hin-
der ich bin? Sind Sie, der Sie sind? Sind
durchgedrungen, weil sie alle ge- wir, die wir sind – oder spielen wir Thea-
sündigt haben. «… der Tod ist
der Sünde Sold» (Röm 6,23).
ter? Geben wir vor, etwas zu sein, was
Das persönliche Urteil für wir gar nicht sind?
unser Leben ist noch nicht voll-
streckt. Wir leben in der Zeit
zwischen Urteil und Vollstreckung, in (1.Petr. 4,17). Heisst das, dass die Ge- und verlorene Natur verkannt. Es mag
der wir noch die Gelegenheit haben, ein meinde Jesu durch Gottes richtendes paradox erscheinen, aber in diesem Licht
«Gnadengesuch» einzureichen für die Handeln aufgerüttelt wird? Sicherlich besehen ist letztlich jeder eigene Frie-
Begnadigung, die uns allein in Jesus spricht Gott auch durch Ereignisse. Aber densaktivismus eine Auflehnung gegen-
Christus geschenkt wird. Er hat uns los- zuerst redet Er zu Seinen Kindern durch über dem von Gott gesprochenen Urteil.
gekauft von unserem alten und sündi- Sein Wort. In 1. Korinther 11,31 Man will beweisen, dass man den Frie-
gen Wesen und dafür mit Seinem eige- schreibt Paulus: «Wenn wir uns selber den selbst, ohne Gott, herbeiführen kann.
nen Blut teuer bezahlt. richteten, so würden wir nicht gerich- Das ist aber so unmöglich wie die Voll-
Aber jetzt müssen wir noch die an- tet.» Es ist höchste Zeit, dass jeder sein endung des Turmbaus zu Babel.
deren Voraussetzungen erfüllen: Es muss eigenes Leben im Licht des Wortes Got- Es gibt nur ein Fundament, auf dem
die Erkenntnis und das Eingeständnis tes beurteilt und erkennt, dass wir uns sich die neue Weltordnung errichten
unseres Unvermögens, des sündigen zwischen einem gesprochenen Urteil lässt – den Stein, der von den Bauleu-
Wesens unserer alten Natur, vorhanden und dessen Vollstreckung befinden. ten verworfen wurde, der aber von Gott
sein. Wir müssen erkennen, in welcher Dieser Urteilsvollstreckung können selber zum köstlichen Eckstein in Zion
Lage wir uns befinden, die Sünde als wir nur dann entrinnen, wenn bei uns auserwählt wurde: Jesus Christus (vgl.
Sünde empfinden und aufrichtig bereu- eine rechtschaffene Frucht der Busse mit 1.Petr 2,4). «… wer an ihn glaubt, der
en, ohne uns rechtfertigen zu wollen. einem klaren Nein zur Sünde erkenn- soll nicht zuschanden werden» (V 6).
Vielmehr muss ein glaubhafter Wille zur bar ist. Für diese Menschen steht hier Ein Lied drückt es so aus: «Am Kreuze
Umkehr und zur Veränderung des eige- das tröstliche Wort: «Wenn wir uns sel- meines Heilands, da ist mein sichrer
nen Lebens erkennbar sein: «Wenn wir ber richteten, so würden wir nicht ge- Stand …» Darum, lieber Leser, liebe
unsere Sünden bekennen, ist er treu und richtet.» Das bedeutet, dass an diesen Leserin, kommen auch Sie zu Jesus! Er
gerecht, dass er uns die Sünden vergibt Personen das schon gesprochene Urteil allein ist der Weg, die Wahrheit und das
und uns reinigt von jeder Ungerechtig- nicht vollstreckt wird, weil sie begna- neue, ewige Leben – das ist keine Uto-
keit. Wenn wir sagen, dass wir nicht ge- digt sein dürfen durch das am Kreuz von pie, sondern Realität. ■

Mitternachtsruf > Oktober 2002 9


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Im Blickfeld

Die Jahrhundertflut
und die Suche nach der Ursache
Weite Teile Europas wurden von einer noch
nie da gewesenen Flutwelle regelrecht
überrascht und fortgeschwemmt. Über fünf
Millionen Menschen sind allein in
Deutschland von der Flut betroffen; die
Schäden belaufen sich nach ersten Schät-
Fotos: Keystone

zungen auf etwa 15 Milliarden Euro.


ournalisten prägten den Begriff «Jahr- mittel knapp. Abertausende Polizisten

Tausende
Menschen
haben ihre
J hundertflut»; manche sprechen sogar
von einer «Jahrtausendflut». Kaum
überblickbare Gebiete wurden über-
und Soldaten, technische Hilfswerke,
das Rote Kreuz und andere Hilfsorgani-
sationen waren Tag und Nacht im Ein-
schwemmt, Dämme brachen, über hun- satz. Die Situation, so berichteten die
Existenz dert Brücken sind allein in Deutschland Medien, war wie im Krieg. Plötzlich er-
verloren …
zerstört, Hunderte Kilometer Strassen kannte man wieder das Wesentliche. Je-
und Schienennetz sind praktisch ver- der half jedem. Der trennende Garten-
schwunden, unzählige Häuser fortgeris- zaun war nicht nur buchstäblich, son-
sen, zerstört, aufgeweicht und unbe- dern auch im geistigen Sinn mit den Flu-
wohnbar. Zehntausende Menschen ten verschwunden. Nächstenliebe wur-
mussten evakuiert werden. Das Drama de wieder praktiziert. Viele meldeten
schien kein Ende zu nehmen, in vielen sich freiwillig und halfen mit Spenden,
Gebieten herrschte der Ausnahmezu- Schaufeln und Kettensägen, Maschinen
stand. Immer neue und intensivere und Lebensmitteln. Doch es gab auch
Schreckensmeldungen drangen durch so genannte Katastrophentouristen, die
die Nachrichten, ganz zu schweigen von nur in die betroffenen Gebiete fuhren,
den vielen Obdachlosen, denjenigen, die um neugierig das Ausmass der Schäden,
ihre Existenz verloren haben oder gar des Leides und der Not mit eigenen
in den Fluten umkamen. Viele, Augen zu begaffen und auf Film festzu-
die vorher ein eigenes Haus hat- halten.
ten, besassen plötzlich nur noch
das, was sie am Körper trugen. Sie
schliefen auf primitiven Matrat-
Weltweit zunehmende Not
zen irgendwo in einer Turnhalle. Nicht einmal ein Jahr nach dem Ter-
Viele haben ihre berufliche oder rorangriff auf die USA am 11. Septem-
selbstständige Existenz buchstäb- ber 2001 hat es nun Europa erwischt.
lich untergehen sehen. Mit den Die Börsendaten rutschten in den Kel-
steigenden Wasserfluten stieg die ler, der Dollar wurde schwächer, die
Infektions- und Seuchengefahr. Konjunktur können mittlerweile sogar
Ausserdem wurden die Lebens- die Politiker nicht mehr «schön reden».

10 Mitternachtsruf > Oktober 2002


Keystone
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Wir stecken in einer welt- gewesen sind als alle andern
weiten Wirtschaftskrise; Jetzt brau- Menschen, die in Jerusalem
die Arbeitslosenzahlen wohnen? Ich sage euch: Nein;
steigen unaufhörlich, ein chen wir sondern wenn ihr nicht Bus-
Betrieb nach dem anderen Hoffnung, se tut, werdet ihr alle auch so
meldet Konkurs an. Es umkommen» (Lk 13,4-5).
überstürzen sich die Mel- aber auch Wenn das der «heiligen
dungen über Kriege, Unru- Wahrheit, Stadt» Jerusalem galt, wie viel
hen und Terrorangriffe mehr uns! Wir sollten deshalb
praktisch auf dem ganzen denn nur die nicht mit selbstgerechten Fin-
Erdball. Die Hoffnung auf Wahrheit gern auf die Gebiete der Flut-
Frieden schwindet, und katastrophe zeigen, sondern
die Gefahr eines dritten macht frei helfende Hände ausstrecken.
Weltkrieges steigt. Ameri- und führt zur Dennoch: Die weltweit zu-
ka und Australien leiden nehmende Dramatik ist auch
unter Feuersbrünsten. Die Hoffnung eine Sprache Gottes für unse-
Immunschwächekrankheit re Zeit und für uns alle, denn
Aids bekommt man trotz al- sie weist auf Den hin, der wie-
ler Massnahmen nicht in den Griff, und derkommt und dessen Wie-
die Zahlen der Infizierten steigen. Auch derkunft mit deutlichen Zeit-
China wurde von einer unheimlichen zeichen verbunden ist.
Flut überwältigt. Dort waren 10 Millio-
nen Menschenleben in Gefahr. Welche geistlichen
Angesichts dieser verzweifelten Lage Prinzipien können wir den
ist es nicht erforderlich, dass von Sek- weltweiten Katastrophen
ten eine Weltuntergangsstimmung er-
zeugt wird; sie ist von ganz allein ge-
abgewinnen?
kommen. Die Menschen haben Angst, Klima in der Vergangenheit auch ohne 1. Wir sollten die Zeichen der Zeit
sind verzweifelt, und die Zukunft sieht menschlichen Einfluss geschwankt beurteilen. Phänomene, die es schon
düster aus. Jetzt brauchen wir Hoffnung, habe. «Die Forschung hat die ungeheu- immer gab, wollen wir nicht spekulativ
aber auch Wahrheit, denn nur die Wahr- er komplexe irdische Wettermaschine oder schwärmerisch überbetonen. Aber
heit macht frei und führt zur Hoffnung. noch längst nicht verstanden», so Mül- wir dürfen auch nicht die Augen vor
ler. Tatsachen verschliessen, die in diesem
Ausmass noch nie da gewesen sind.
Die Suche nach der Ursache Jesus hat einmal gesagt: «Wenn es
Man ist verzweifelt auf der Suche
Das Wagnis, tiefer zu suchen Abend geworden ist, so sagt ihr: Heite-
nach der Ursache. Alles Mögliche, so Wir sollten vielleicht die noch tiefe- res Wetter, denn der Himmel ist feuer-
erkennt und bekennt man, ist aus ren Ursachen ganz woanders suchen rot; und frühmorgens: Heute stürmi-
menschlicher Sicht missglückt. Nicht und den Mut haben, auch Dinge anzu- sches Wetter, denn der Himmel ist feu-
nur der Regen ist an der Flut schuld – sprechen, die man nicht gerne hört, zum errot und trübe. Das Aussehen des Him-
denn geregnet hat es schon immer –, Beispiel in Amos 3,6: «Geschieht etwa mels wisst ihr zwar zu beurteilen, aber
sondern vielmehr der Mensch. Flüsse ein Unglück in der Stadt, und der Herr die Zeichen der Zeiten könnt ihr nicht
wurden seit Jahrzehnten in künstliche hat es nicht bewirkt?» Oder: «Wasser beurteilen» (Mt 16,2-3). Man kann heu-
Betten eingezwängt, natürliche Über- wäscht Steine weg, und seine Fluten te Wetterprognosen für mehrere Tage im
schwemmungsgebiete zerstört, einge- schwemmen die Erde weg: so machst Voraus erstellen. Klimaforscher berech-
meindet und bebaut. Wasserströme du die Hoffnung des Menschen nen durch Computersimulationen extre-
wurden rücksichtslos begradigt und ein- zunichte» (Hiob 14,19). me Wetterlagen. Man kann auch die
gedeicht, um Schifffahrtsstrassen zu bau- Natürlich sind das keine angenehmen Stärke von Erdbeben messen und mit
en, wodurch die Wasserstrassen regel- Bibelverse, und sicherlich sind die Men- Satelliten das Universum sowie kleinste
recht zu Wasser-Autobahnen wurden. schen, die von der Flut betroffen wur- Veränderungen auf der Erde beobachten.
Aber auch Treibhausgase, die globale den, nicht schuldiger als andere. Im «… aber die Zeichen der Zeit könnt ihr
Erderwärmung, das Abholzen der Re- Gegenteil, gerade in Sachsen gibt es sehr nicht beurteilen.»
genwälder, die Klimaveränderung usw. viele Christen, und auch Gemeinden Unsere Weltlage wird zunehmend
sollen an der Zunahme der Naturkatast- und Kirchen sind vom Hochwasser be- unruhiger, weil «die Welten durch Got-
rophen schuld sein. troffen. Es gibt in der Bibel Beispiele von tes Wort bereitet worden sind» (Hebr
Man grübelt und macht sich tief ge- Gottlosen, denen es gut ging, die Sieg 11,3) und sich das noch nicht erfüllte
hende Gedanken, aber vielleicht nicht und Sicherheit hatten; umgekehrt kom- prophetische Wort Gottes vor unseren
tief gehend genug. Das Nachrichtenma- men darin Beispiele von gottesfürchti- Augen zu erfüllen beginnt.
gazin Der Spiegel (Nr. 34/2002) stellte gen Menschen vor, die ins Unglück Eine der grossen prophetischen An-
im Hinblick auf die Flut die Frage: «Kann stürzten. Jesus erwähnte einmal ein kündigungen Jesu nimmt Bezug auf die
das noch Zufall sein?» Und der Klima- Unglück in Jerusalem: «Oder meint ihr, zu Ende gehenden Zeiten der Nationen
forscher Heinz Müller sagte, Untersu- dass die achtzehn, auf die der Turm in und hängt direkt mit Israel zusammen:
chungen hätten gezeigt, wie stark das Siloah fiel und erschlug sie, schuldiger «… und Jerusalem wird zertreten wer-

Mitternachtsruf > Oktober 2002 11


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Im Blickfeld Billy Graham: «Unsere Welt ist
voller Angst, Hass, Begierde, Hab-
den von den Nationen, bis die Zeiten Welt ist abhängig vom sucht, Krieg und tiefer Verzweif-
der Nationen erfüllt sein werden» (Lk Schicksal Israels und nicht lung. Mit Sicherheit umfasst die
21,24). Diesbezüglich sagt der Herr umgekehrt. In Römer 11,15
dann weiter: «Und es werden Zeichen wird beispielsweise gesagt, Wiederkunft Jesu Christi die einzi-
geschehen an Sonne und Mond und dass die zukünftige Wieder- ge Hoffnung darauf, dass an die
Sternen; und auf Erden wird den Leu- annahme Israels für die
ten bange sein, und sie werden zagen; Welt «Leben aus den Toten» Stelle dieser bedrückenden Merk-
und das Meer und die Wasserwogen bedeutet. male Vertrauen, Liebe, allumfas-
werden brausen» (V 25). Eine andere In Psalm 29,10-11 lesen
Übersetzung sagt es so: «Zu dieser Zeit wir: «Der Herr thront auf
sender Friede und Wohlergehen
werden Zeichen an Sonne, Mond und der Wasserflut, der Herr treten»
Sternen Unheil verkünden. Angst und thront als König ewig. Der
schreckliche Ratlosigkeit beherrschen Herr möge Kraft geben sei-
die Menschen, weil Sturmfluten und nem Volk, der Herr möge
Katastrophen über sie hereinbrechen.» sein Volk segnen mit Frie-
Diese Aussagen beziehen sich auf die den.» Die Herrschaft des
Wiederkunft Jesu, auf das nahende Ende Messias als König in Israel
der Zeiten der Nationen und die geistli- und der daraus resultieren-
che Aufrichtung Israels. Es sind de Frieden bedeutet auch
gewissermassen Vorboten dafür, dass die Frieden für die Völker:

Keystone
Zeiten der Nationen zu Ende gehen. «Und er verkündet Frieden
Eine prophetische Aussage im Alten den Nationen. Und seine
Testament lautet: «Denn so spricht der Herrschaft reicht von Meer zu Meer und rung zu verstehen geben? Denen, die
Herr der Heerscharen: Noch einmal – vom Strom bis an die Enden der Erde» entwöhnt sind von der Milch, denen, die
wenig Zeit ist es noch – und ich werde (Sach 9,10). von der Brust abgesetzt sind?›» (Jes
den Himmel und die Erde und das Meer Erst «am Ende der Tage», wenn Isra- 28,9). Eine andere Übersetzung lautet:
und das Trockene erschüttern. Dann el im Messias zur Ruhe gefunden hat, «Sie ärgern sich über mich und sagen:
werde ich alle Nationen erschüttern, werden alle Völker ihre Schwerter zu ‹Der will uns belehren? Er will uns bei-
und die Kostbarkeiten aller Nationen Pflugscharen und ihre Speere zu Win- bringen, was Gottes Wille ist? Für wen
werden kommen, und ich werde dieses zermessern umschmieden und keinen hält er uns? Sind wir vielleicht kleine
Haus mit Herrlichkeit füllen, spricht der Krieg mehr lernen (vgl. Mi 4,1-4; Jes 2,1- Kinder, die eben von der Mutterbrust
Herr der Heerscharen» (Hag 2,6-7). Die 5). entwöhnt worden sind?›»
neutestamentliche Parallele dazu steht «Wenn die brausende Flut daherfährt,
im Hebräerbrief: «Dessen Stimme er- 3. Kommt unsere Welt in die «We- wird sie uns nicht treffen; denn wir ha-
schütterte damals die Erde; jetzt aber hen»-Periode? Die Bibel bezeichnet die ben Lüge zu unsrer Zuflucht und Trug
hat er verheissen und gesagt: ‹Noch Zeit vor der Wiederkunft Jesu als eine zu unserm Schutz gemacht» (Jes 28,15).
einmal werde ich nicht nur die Erde Zeit der Wehen, wie bei einer schwan- «Und ich will das Recht zur Richt-
bewegen, sondern auch den Himmel›» geren Frau (vgl. Mt 24,8; 1.Thess 5,3). schnur und die Gerechtigkeit zur Waa-
(Hebr 12,26). Wehen treten zuerst leicht, dann immer ge machen. So wird Hagel die falsche
Das Haus Israel soll mit Herrlichkeit stärker und in immer kürzeren Abstän- Zuflucht zerschlagen, und Wasser sol-
erfüllt und ein neuer Tempel gebaut den auf, bringen dann aber durch den len den Schutz wegschwemmen» (Jes
werden, in den der Herr sich setzen und Schmerz hindurch neues Leben und 28,17).
regieren wird. Wir steuern dieser gros- Freude in die Welt. Gericht muss nicht immer bedeuten,
sen Wahrheit unaufhaltsam entgegen. Offenbar beginnt diese «Wehen»-Pe- dass Gott aktiv in das Geschehen der
Diese Kraft des prophetischen Wortes riode langsam, und die Intervalle wer- Welt eingreift, sondern dass Er den Aus-
erschüttert die Welt. den immer heftiger und kürzer. Doch wirkungen der Sünde freien Lauf lässt.
schliesslich bringt diese schlimme Zeit Eigentlich ist das ein Beweis dafür, dass
2. Solange Israel keine Ruhe fin- der bevorstehenden Trübsal das neue wir unter dem ständigen Schutz Gottes
det, wird auch die Welt nicht zur Leben in der Wiederkunft Jesu hervor. stehen, denn Jesus trägt und erhält die
Ruhe kommen. Die Ruhe, der Frieden Welt mit Seinem mächtigen Wort (vgl.
und der Segen der Welt ist von der Ruhe, 4. Fehlende Erkenntnis Gottes Hebr 1,3). Aber dieses Wort kann auch
dem Frieden und dem Segen Israels ab- und daraus resultierende Sünde trägt die Welt erschüttern (vgl. Hebr 12,26).
hängig. Ebenso hängt der Terror in der dazu bei, dass unsere Umwelt in Wenn vor dem Rathausgebäude in
Welt vom Terror gegen Israel ab. Mitleidenschaft gezogen wird. Im Berlin vom regierenden Bürgermeister
Die Welt gerät immer mehr ins Tau- Buch des Propheten Jesaja finden wir anlässlich der Homosexuellenparade ei-
meln, weil Jerusalem zum Taumelbecher einige Aussagen, die wir sinnbildlich genhändig die Regenbogenflagge gehisst
wird, und der Terror wird zu einer welt- auch auf unsere Zeit anwenden können: wird, dann müssen wir uns nicht wun-
weiten Last, weil Jerusalem den Natio- «‹Wen›, sagen sie, ‹will der denn Er- dern, wenn der Regen kommt und die
nen ein Laststein ist. Das Schicksal der kenntnis lehren? Wem will er Offenba- Dämme brechen; denn moralisch und

12 Mitternachtsruf > Oktober 2002


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ethisch sind die Dämme schon lange Schwefels bereits einatmen. Doch es ist
Aufgegriffen


gebrochen. eine Tatsache, dass die Menschen in
Es gab in der ganzen Weltgeschichte späteren Zeiten keine Busse mehr tun
keine Epoche, in der auf breiter Front werden (Offb 9,20-21).
gefordert wurde, homosexuelle Lebens- Das prophetische Wort kommt von Mehr als die Hälfte der jüdischen Bevöl-
formen vorbehaltlos der Ehe gleichzu- Gott selbst; es ist von Jesus bestätigt, von kerung...........................................................................
Israels (53 %) will nach einer Umfra-
stellen. Der Philosoph Immanuel Kant den Aposteln geglaubt und verkündigt
ge der Tageszeitung «Jerusalem Post» wieder
sagte: «Würde man homosexuelle Prak- worden. Wer sind denn wir, dass wir
einen Tempel, und zwar dort, wo der salo-
tiken als allgemein verbindlich erklären, meinen, es nicht mehr ernst nehmen
wäre dies das Ende der Menschheit.» zu müssen? Überdies werden wir aufge- monische und herodianische Tempel gestan-
In dem Masse, wie die Welt die Er- fordert, peinlich darauf zu achten: «Und den haben, also auf dem Platz des umstrit-
kenntnis Gottes verliert bzw. verwirft, so besitzen wir das prophetische Wort tenen Tempelberges.
wird das Land und die Umwelt in Mit- umso fester, und ihr tut gut, darauf zu
leidenschaft gezogen (vgl. Hos 4,1-6; Jes achten als auf eine Lampe, die an ei- Die deutsche Fussball-Liga (DFL/Frank-
24,20). Das gilt aber auch im umgekehr- nem dunklen Ort leuchtet, bis der Tag furt am Main) hat ihren Spielern verboten,
ten Sinn: Wenn die Welt durch die Wie- anbricht und der Morgenstern in euren T-Shirts mit religiösen Aussagen unter dem
derkunft Jesu von der Erkenntnis Got- Herzen aufgeht, indem ihr dies zuerst
Trikot zu tragen. Vor allem brasilianische
tes erfüllt ist, wird ihr im selben Masse wisst, dass keine Weissagung der Schrift
auch der Segen zuteil werden. Von die- aus eigener Deutung geschieht. Denn Spieler präsentierten bisher nach Torerfol-
ser Zeit sagt Jesaja 11,9: «Man wird niemals wurde eine Weissagung durch gen Aufschriften wie «Jesus lebt» oder «Je-
nirgends Sünde tun noch freveln auf den Willen eines Menschen hervorge- sus liebt dich». Das Nachrichtenmagazin
meinem ganzen heiligen Berge; denn bracht, sondern von Gott her redeten «Focus» bezeichnete das Verbot als «Anti-
das Land wird voll Erkenntnis des Herrn Menschen, getrieben vom Heiligen Jesus-Verordnung».
sein, wie Wasser das Meer bedeckt.» Geist» (2.Petr 1,19-21).
Die Lösung – auch für jeden Men- Der US-Fernsehsender ABC bietet sei-
schen ganz persönlich –, damit man 6. Durch die Schreckensereignis-
nen Zuschauern in Kalifornien «Jesus-freie
nicht untergeht, in den ewigen Tod ver- se hindurch dürfen wir auf Den se-
sinkt und alles verliert, ist die Erkennt- hen, der wiederkommt und alles neu
Programme». Die Sendeleitung habe be-
nis Gottes und Jesu Christi: «Das ist aber macht. Jesus hat gesagt: «Siehe, ich kom- schlossen, das Wort «Jesus» in den Ausstrah-
das ewige Leben, dass sie dich, der du me bald» (Offb 22,12). Und es ist Sein lungen zu streichen. An seiner Stelle ist ein
allein wahrer Gott bist, und den du ge- Wort, das uns sagt, «was bald gesche- Piepton zu hören.
sandt hast, Jesus Christus, erkennen» hen muss» (Offb 1,1; 22,6). Über Seine
(Joh 17,3). Wiederkunft und Seine zukünftige Welt- In Saudi-Arabien wird das Internet zen-
Ein alter Pfarrer schrieb in Idea Spekt- regierung heisst es: «Gross ist die Herr- siert. Wer sich dort durch dieses Medium
rum (Nr. 34/2002, S. 4) über Katastro- schaft, und der Friede wird kein Ende über das Christentum, den Nahostkonflikt
phen in der Vergangenheit: «Die Glo- haben …» (Jes 9,6). Der am Kreuz Frie-
oder eine neue amerikanische Musik-CD in-
cken läuteten, Menschen
taten Busse und beteten formieren möchte, hat es schwer. Es seien
über Jahre für ihre fernen Immanuel Kant: «Würde man mindestens 67 christliche Internetseiten von
Lieben. Heute vermisse ich homosexuelle Praktiken als allge- der Zensur betroffen, so zum Beispiel eine
ein entsprechendes Wort Homepage, die Fragen von Muslimen über
der Kirchen. Wir sehen viel mein verbindlich erklären, wäre das Christentum beantwortet.
Elend, hören viele Klagen dies das Ende der Menschheit»
über materielle Schäden. Die 13 Palästinenser, welche in Bethle-
Ich vermisse die Glocken,
hem die Kirche besetzten und als Top-Terro-
die betenden Gemeinden, die Stimme den machte, wird auch der Welt den
des Glaubens in den Trümmern des Frieden bringen!
risten des Landes verwiesen wurden, führen
Geschehens. Bleibt Gott vergessen, ver- Billy Graham fasste das einmal folgen- jetzt im spanischen Exil auf Kosten der Eu-
drängt? Ist der Allmächtige abgeschrie- dermassen zusammen: «Unsere Welt ist ropäischen Union ein Luxusleben. Drei von
ben?» voller Angst, Hass, Begierde, Habsucht, ihnen sind in einem feudalen Park unterge-
Krieg und tiefer Verzweiflung. Mit Si- bracht, der dem spanischen Staat gehört.
5. Statt über das prophetische cherheit umfasst die Wiederkunft Jesu Sie haben dort Satellitenfernsehen, damit
Wort zu spotten, sollten wir es ernst Christi die einzige Hoffnung darauf, dass sie die arabischen Sender empfangen kön-
nehmen und uns nach Gott ausstre- an die Stelle dieser bedrückenden Merk- nen, eine Tischtennisplatte, Fussball und
cken. Viele machen die Aussagen der male Vertrauen, Liebe, allumfassender
andere Möglichkeiten zur Freizeitgestaltung.
Bibel lächerlich und merken nicht, dass Friede und Wohlergehen treten.»
sie sich nur selbst lächerlich machen.
Das Essen wird ihnen aus dem besten Res-
Sogar in christlichen Kreisen wendet 7. Sie sollten die Chance nutzen. taurant der Stadt geliefert, und jeden Mor-
man sich vom Wort Gottes ab, obwohl Nur mit Jesus im Herzen kann man ge- gen kommt eine Putzfrau.
man dessen Erfüllung miterlebt. Man- trost in die Zukunft blicken. Mit Sünde
che Menschen glauben nicht an die leben zu müssen, ohne den Frieden Vier riesige Eisberge driften durch die
Hölle, selbst wenn sie an deren Abgrund Gottes zu besitzen, ist die schlimmste Drake-Strasse zwischen Südamerika und den

stehen und den beissenden Geruch des Katastrophe! Ihre persönliche Sünde

Mitternachtsruf > Oktober 2002 13


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▲ Süd-Shetland-Inseln in Richtung Atlantik. Im Blickfeld
Wissenschaftler machen die globale Klima-
veränderung für das immer häufigere Aus-

Keystone
einanderbrechen grosser antarktischer Eis- führt Sie in den Untergang, denn
massen verantwortlich. «die Sünde ist der Leute Verder-
ben» (Spr 14,34). Wenn alles in
dieser Welt zusammenbricht und
Vertreter von Union und SPD haben sich man keinen Halt in Jesus hat, dann
für die bundesweite Einführung des Islam- ist man den Turbulenzen des Welt-
Unterrichts an staatlichen Schulen ausge- geschehens hilflos ausgeliefert.
sprochen. Niedersachsen hat diese Mass- Aber das Schlimmste ist, wenn
nahme bereits beschlossen. Eine Kritikerin man über den Tod hinaus ohne
stellte dazu die Frage: «Wäre im Umkehr- Hoffnung in die Ewigkeit blicken
schluss christlicher Religionsunterricht in muss.
islamischen Ländern möglich? Wohl kaum!» Das kann alles anders werden, René Osterwalder (m.)
wie es im letzten Kapitel der Of-
fenbarung geschrieben steht: «Und der fiel ich in meiner Zelle auf meine Knie
Das Wetter wird wegen höherer Tempe- Geist und die Braut sagen: Komm! Und und fing an, im Gebet Jesus um Verge-
raturen in der Atmosphäre extremer und tro- wer es hört, spreche: Komm! Und wen bung zu bitten. Nach einigen Tagen
penähnlicher. Die Menschen müssen sich auf dürstet, der komme! Wer da will, neh- Gebet hörte ich plötzlich eine Stimme
den Klimawandel einstellen. Wenn man Kli- me das Wasser des Lebens umsonst!» in mir: ‹René, deine Sünden sind dir
maforschern Glauben schenkt, werden die (Offb 22,17). Anders übersetzt: «Wer vergeben, du darfst dort weitermachen,
dies hört, soll sagen: ‹Komm!› Wer durs- wo du als 8-Jähriger aufgehört hast zu
derzeitigen Wetterkapriolen zum «Normalfall»
tig ist, soll kommen, und wer von dem beten.› Von dieser Minute an verflüch-
oder sind gar der Beginn von Schlimmerem. Wasser des Lebens trinken will, wird es tigten sich alle meine zerstörerischen
Der bekannte Klimaforscher Latif meint: Ent- geschenkt bekommen.» Gedanken. Ich empfand einen tiefen,
scheidender als Gegensätze zwischen Sub- Kürzlich erhielt ich aus einem Ge- noch nie erlebten Frieden. Meine Angst
tropen und Subpolarregionen seien tempe- fängnis ein Schreiben, aus dem ich aus- vor der Zukunft verschwand, und ich
raturbedingte Veränderungen in der Vertika- zugsweise zitiere: wusste, dass Jesus meine verdiente Stra-
len: «In einer generell wärmeren Atmosphä- «Anfangs 1993 wurden meine fe vor Gott auf sich genommen hatte.
re sind die Energieumsätze höher. Es ver- Freundin und ich in Amsterdam verhaf- Er starb für mich!
dampft mehr Wasser, mehr Energie wird in tet und in die Schweiz ausgeliefert. Erst Heute besitze ich nichts Materielles
im Gefängnis wurden mir die Konse- mehr, und ich weiss auch, dass ich le-
die höhere Atmosphäre befördert, und der
quenzen aus meinen Taten bewusst. benslang eingesperrt bleibe. Trotzdem
Wettermotor wird angetrieben. Daraus resul- Schuld und Angst führten dazu, dass ich bin ich freier und glücklicher als ich es
tierten die Stürme und Starkniederschläge.» in meiner Verzweiflung über 6 Jahre jemals war. Jesus Christus werde ich nie
hinweg versuchte, mich zu töten. 1998 mehr verlassen, denn Er hat meinem
Der palästinensische Journalistenver- wurde ich wegen versuchten Mordes, verpfuschten Leben eine wunderbare
band hat Fotoreportern untersagt, Fotos von schwerer Körperverletzung und Kindes- Wendung gegeben und mich in Seinen
missbrauch zu 17 Jahren Gefängnis mit Dienst gestellt. René Osterwalder»
palästinensischen Kindern, die bewaffnet
Verwahrung verurteilt. Im Herbst 1998 ■ N.L.
sind, und von maskierten Männern, zu ma-
chen.
Fotografen haben in der Vergangenheit
immer wieder von Drohungen durch PA-Ver-
treter und Sicherheitsleuten berichtet, wenn
sie für die Palästinenser unvorteilhafte Auf-
Klimastudie scheint Recht
nahmen machen wollten.

Palästinensische Aktivisten nutzten die


zu haben
Eröffnung des UNO-Gipfels für nachhaltige Schon Anfang Februar dieses Jahres wurde eine Klimastudie veröffentlicht, die
Entwicklungen in Johannesburg als Plattform mehr Regen und vor allem Überschwemmungen voraussagte. Heute, nach der
für ihre Anschuldigungen gegen Israel. So schrecklichen Flutwelle in weiten Teilen Europas, haben sich die darin enthal-
wurde Israel in einer Pressekonferenz ange- tenen Prognosen bestätigt.
klagt, einen «Holocaust in Palästina» zu ver-
anstalten. Des Weiteren wurde behauptet,
olen Sie Ihre Gummistiefel aus dem feuchter und stürmischer, Regen und
230 palästinensische Kinder würden in La-
gern des israelischen Inlandsgeheimdiens-
tes «Schin Bet» gefoltert.
H Keller, decken Sie sich mit Regen-
schirmen ein und stellen Sie sich
Ihr Traumhaus am Strand besser auf
Überschwemmungen nehmen drama-
tisch zu.» Das ist das Ergebnis einer Kli-
mastudie, die schwedische und britische
Pfählen vor. Warum? In Zukunft wird es Wissenschaftler erarbeitet haben. Dem-

14 Mitternachtsruf > Oktober 2002


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nach soll es in den nächsten hundert der World Wide Fund for Nature (WWF) tet wie folgt: «Die Ergebnisse der Kli-
Jahren in den Wintermonaten bis zu jetzt vorgestellt hat. mastudie sowie der Bericht über das
fünfmal mehr Regen geben. Betroffen Demnach führen grosse sibirische Schmelzen des Permafrostbodens in Si-
davon sind vor allem Nord- und Mittel- Flüsse mehr Wasser als noch vor eini- birien sind äusserst aufschlussreich, und
europa. gen Jahren, obwohl in den Einzugsge- zwar aus mehreren Gründen: Wenn die
Die so genannten «Jahrhundertstür- bieten der Flüsse weniger Regen und klimatischen Verhältnisse in den nächs-
me» der vergangenen Jahre waren nur Schnee gefallen ist. Die enormen zusätz- ten Jahren noch extremer werden als
der Vorgeschmack von dem, was kom- lichen Wassermengen stammen aus dem jetzt, werden die Menschen noch stär-
men wird. Aber auch Asien wird vom Boden der Tundra, der normalerweise ker als bisher darunter zu leiden haben,
Klimachaos nicht verschont bleiben. mehrere Meter tief gefroren ist. Der ei- und zwar sowohl in gesundheitlicher als
Durch heftige Monsunregen in den Som- sige Tundrauntergrund besteht nicht aus auch in ‹materieller› Hinsicht. Die Schä-
mermonaten werden die Flüsse dort gewachsenem Fels, sondern aus einem den durch Stürme und Flutwellen wer-
immer öfter über die Ufer treten. Die Gemisch von Erde und Steinen, das nur den schlimmer als je zuvor. Könnten
Folgen sind verheerende Überschwem- durch das Eis zusammengehalten wird. diese klimatischen Umwälzungen schon
mungen, insbesondere in Bangladesch. «Schmilzt dieses Eis durch einen Anstieg Vorboten oder gar Einleitungen der kos-
Das berichtet das Wissenschaftsmagazin der Temperatur, wird aus solidem Un- mischen Katastrophen sein, die für die
Nature. «Wenn Sie das Chaos lieben, tergrund ein grosser Schlammpool», er- Trübsalszeit prophezeit sind? Meiner
wird Ihnen dieses Jahrhundert Freude klärt Dr. Peter Prokosch vom WWF-Ark- Meinung nach muss man diese Frage mit
bereiten. Wenn nicht, ziehen Sie häufi- tis-Programm. «Siedlungen, die auf die- Ja beantworten.»
ge Ortswechsel in Betracht.» Klimafor- sem Boden stehen, werden über kurz Wissenschaftlichen Berichten zufolge
scher aus Schweden und Grossbritanni- oder lang im Matsch versinken. Der ge- hat sich das Klima seit dem Jahr 1900
en haben eine neue Methode entwi- samte Lebensraum kann sich verän- in den Polargebieten in noch nie da ge-
ckelt, die genauere Wetterprognosen dern.» Dass der Tundraboden «bis in die wesener Weise erwärmt. Ein wissen-
als bisher ermöglicht. Alle 19 gängigen
globalen Klimamodelle fliessen dabei in
ihre Berechnungen ein. Die ausgeklü-
gelten Statistiken kompensieren Unge-
nauigkeiten der einzelnen Modelle. Zu-
sammen mit weiteren Faktoren entsteht
das Bild einer stürmischen Zukunft:
mehr Regen und fünfmal mehr Stürme
in den kommenden hundert Jahren.
Eine weitere Studie belegt zudem, dass
es in den vergangenen hundert Jahren
bereits eine Zunahme an Überschwem-
mungen der grossen Flüsse gegeben hat.
So haben sich 16 der 21 weltweiten Jahr-
hundert-Hochwasser nach 1953 ereig-
net. Dies alles als natürliche Klima-
schwankungen abzutun, halten die For-
Die Erderwärmung lässt das Eis am Polarkreis schmelzen
scher für unwahrscheinlich. «Treibhaus-
gase und andere Faktoren werden für
eine genaue Wettervorhersage immer Tiefe auftaut, ist ein deutliches Zeichen schaftlicher Bericht (U.S. Coast and Ge-
wichtiger», sagt auch Reiner Schnur vom dafür, dass der Klimawandel auch auf die odetic Survey Report) aus den USA zeigt,
Max-Planck-Institut in Hamburg. Arktis Auswirkungen hat.» was mit den dortigen Küsten während
Insbesondere die neuen Forschungsme- Schwerwiegende Folgen für die der letzten 40 bis 50 Jahre geschehen
thoden müssten weiterentwickelt wer- Meere und Europa: Auch die arkti- ist. In dieser Zeit ist der Ozean in jenen
den, da Klimaforschung auch eine politi- schen Meere könnten durch das Schmel- Regionen um rund 20 Zentimeter ange-
sche Dimension hätte. «Wenn Städte der zen des sibirischen Bodens betroffen stiegen. Die Erwärmung der Arktis
Zukunft auf Wasser und nicht Asphalt sein. Nach Einschätzungen des WWF nimmt seit etwa 40 Jahren beständig zu.
gebaut werden, kann man ihm wohl nur besteht die Gefahr, dass die erhöhte Wo aber mehr Wasserfläche ist, ver-
zustimmen. Decken Sie sich also lieber Menge an Süsswasser aus den vielen dampft auch mehr Wasser, was schliess-
rechtzeitig mit Regenschirmen, Sandsä- grossen Flüssen Sibiriens die Salzkon- lich zu mehr Niederschlägen führt. Um
cken oder einem Schlauchboot ein …» zentration im Meer senkt. Das würde etwa 0,3 Grad soll die Temperatur auf
Der Klimawandel bedroht das Leben nicht nur Lebensräume verändern und der Erde bereits gestiegen sein.
in der Tundra und könnte weit reichen- zerstören, sondern auch neue und ver- Sicherlich wird die Erde keine Sint-
de Folgen für ganz Europa haben. Die änderte Meeresströmungen entstehen flut mehr treffen, wie sie zur Zeit Noahs
normalerweise flächendeckend gefrore- lassen, die dann ihrerseits zu einer Kli- geschah, denn das hat der Herr verspro-
nen Permafrost-Böden in grossen Teilen maveränderung beitragen könnten. chen (vgl. 1.Mo 9,11-15). Aber die Zei-
Sibiriens tauen auf – eine Folge der welt- Käme beispielsweise der Golfstrom zum chen der Zeit sprechen eine deutliche
weiten Erderwärmung. Zu diesem Er- Stehen, dann könnte für Nordeuropa Sprache und weisen in die Richtung, die
gebnis kommt eine Studie der Russi- eine neue Eiszeit anbrechen. uns im letzten Buch der Bibel aufgezeigt
schen Akademie der Wissenschaften, die Ein Kommentar zu dieser Studie lau- wird. ■ N.L.

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gelingen. Weil es einmalig ist. Unwie-
Im Blickfeld derholbar. Da greifen wir nach ver-
schiedenen Rezepten: Liebe, Geld,
Reisen, Sport, Familie usw., und doch

Ein Wort zum Erntedank gelingt der Kuchen unseres Lebens


nicht so recht. Es bleibt eine Leere.
Manchmal fast eine Depression. Mehr
schlecht als recht bringt man sich über
Nicht «Erntedank», sondern «Gott sei Dank», müsste es meines Erachtens die Runden. Lassen Sie sich sagen: Es
heissen. Denn: «Jede gute Gabe und jedes vollkommene Geschenk kommt gibt ein altbewährtes Rezept für unser
von oben herab, von dem Vater der Lichter, bei dem keine Veränderung ist Leben. Von vielen erprobt. Die Quote,
dass es gelingt ist 100%.
noch eines Wechsels Schatten» (Jak 1,17). Entwickelt ist das Rezept vom
Schöpfer unseres Lebens. Von dem, der
eider klammerte man Gott im Laufe Mutter geschenkt bekam. Auf einer Sei- allein weiss, wie ein Leben glücklich

L der Geschichte immer mehr aus


dem aus, was wir täglich so selbst-
verständlich geniessen. So prahlten die
te war das Rezept für einen Bauernrahm-
kuchen abgedruckt. Im Vorwort dazu
fand sie folgende Zeilen eines Bäcker-
wird und gelingt. Sein Rezept heisst:
‹Durch den Glauben an Meinen Sohn
Jesus Christus findet ihr die Bestim-
Kommunisten: «Auch ohne Gott und meisters: mung eures Lebens. Er behebt eure
Sonnenschein fahren wir die Ernte ein.» «Happy birthday. Es war soweit. Die Sinnkrise. Zerstörende Mächte haben
Im Westen sagte man früher noch vor Gäste kamen. Die Fete stieg. Es ging rund. kein Anrecht mehr an euch.› Gott gibt
den Mahlzeiten: «Gott segne diese Mahl- Doch auch schon vorher ging es rund. uns noch viele andere Rezepte. In der
zeit!» Später aber vergass man Gott und An alles musste gedacht werden. An das Bibel, dem Rezeptbuch Gottes für uns
sagte lediglich noch «Gesegnete Mahl- kalte Büffet. An die Getränke. Und na- Menschen. Alle altbewährt und auch
zeit». Doch wo man Gott ausklammert, türlich an den Ku- brandaktuell. Schon vor Tausenden Jah-
chen zum Nach- ren sind Menschen an diesen Rezep-
mittagskaffee. ten satt geworden. Und auch heute
«Jede gute Gabe und ‹Den backen noch stillen Menschen ihren Hunger
jedes vollkommene wir selbst›, war
die einhellige
nach Leben an diesem Wort. Greifen
Sie nach diesen Rezepten. Sie werden
Geschenk kommt von Meinung. Käse- satt werden wie nie zuvor. Diese ‹Voll-
oben herab, von dem kuchen natür-
lich. Man sah ihn
wertkost› wird Ihnen Kraft, Gesund-
heit und Freude geben.»
Vater der Lichter» schon vor sich, mit «Jesus sprach zu ihnen: Ich bin das
feinem Duft und Brot des Lebens: Wer zu mir kommt,
unverwechselbarem wird nicht hungern, und wer an mich
geht auch der Segen verloren. Geschmack. Oft war er gebacken worden. glaubt, wird nie mehr dürsten» (Joh
Schliesslich sagte man nur noch «Mahl- Es war jedes Mal ein Genuss. Das Rezept 6,35).
zeit!» Die Bibel aber lehrt uns, dass al- altbewährt. Es konnte eigentlich nichts «Ich bin das lebendige Brot, das aus
les durch Jesus Christus geschaffen wur- schief gehen. Und so war es auch: Herr- dem Himmel herabgekommen ist;
de und nur durch Ihn Bestand hat: lich duftend stand der Kuchen auf dem wenn jemand von diesem Brot isst,
«Denn in ihm ist alles in den Himmeln Tisch. Das altbewährte Rezept. wird er leben in Ewigkeit. Das Brot
und auf der Erde geschaffen worden, das Nun müssen ja nicht nur Geburtsta- aber, das ich geben werde, ist mein
Sichtbare und das Unsichtbare, es sei- ge und Käsekuchen gelingen. Was un- Fleisch für das Leben der Welt» (Joh
en Throne oder Herrschaften oder Ge- endlich wichtiger ist: Unser Leben muss 6,51) ■ N.L.
walten oder Mächte: alles ist durch ihn
und zu ihm hin geschaffen; und er ist
vor allem, und alles besteht durch ihn»
(Kol 1,16-17). Alles, was wir wie selbst-
verständlich ernten, wird durch Jesus ge-
tragen und erhalten. Darum gebührt
Gott aller Dank.
Sie versprechen das Paradies,
Jesus selbst aber trägt nicht nur das
Erschaffene, vielmehr ist Er zum Träger
unserer Erlösung und damit zur unaus-
aber schaffen die Hölle
sprechlichen Gabe des Lebens für uns Sie liess sich für einen Selbstmordanschlag anheuern, doch dann bekannte
Menschen geworden. In Seiner Person
wird uns das Brot des Lebens dargebo-
die 20-jährige Palästinenserin und Betriebswirtschaftsstudentin Arin Ahmed:
ten. Wer es annimmt und im Glauben «Das war der grösste Fehler meines Lebens.»
in sich aufnimmt, erhält Vergebung und
das ewige Leben. an zeigte ihr die Bombe, die sie mit Dynamit, Schrauben und Metallku-
Vor einiger Zeit blätterte meine Frau
in einem Kochbuch, das sie von meiner M zünden sollte. Sie steckte in ei-
nem schwarzen Rucksack, gefüllt
geln. Er war ihr zu schwer, doch man
antwortete nur: «Es hilft nichts, du

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musst das so ma- Per Handy redeten die Tanzim- um sie bemühten. • für Politiker, die es nicht fertig brin-
chen.» Arin Führer dem 16-jährigen Issa «Keiner fragte mich, gen, ein klares und entschiedenes Wort
und ihrem 16- (Bild) ins Gewissen, damit er wie ich denke, warum gegen den Terror in Israel auszuspre-
den Selbstmordanschlag in
jährigen Kom- Rischon le Zion verübt. ich das überhaupt tun chen?
plizen Issa Badir Der Attentäter und zwei will.» Sie versprachen • für Parteien, die den einzigen demo-
wurde ein Israelis wurden dabei ihr lediglich: «Bald bist kratischen Staat im Nahen Osten ver-
schrottreifes Auto getötet du bei deinem Freund unglimpfen?
zur Verfügung ge- im Paradies!» Arins • für Vereinte Nationen, die sich immer
stellt, dessen Brem- Freund war an mehre- wieder gegen Israel aussprechen?
sen und Scheinwerfer ren Vorbereitungen für • für Journalisten, die einseitig infor-
beschädigt waren. Sie Anschläge auf Israelis mieren und die grosse Masse ihrer Zu-
machten sich Sorgen, von beteiligt und kam hörer oder Leser gegen Israel beeinflus-
der israelischen Polizei an- schliesslich selbst bei sen?
gehalten zu werden und einer Explosion ums Warum liest und hört man praktisch
wollten sogar schon umkeh- Leben. Sie wollten hei- nichts darüber, dass am 10. August die-
ren. Doch der vor ihnen her raten, und die Trauer ses Jahres ein Gespräch christlicher Kir-
fahrende Lotse Ibrahim Sa- um ihren Freund trieb chenführer mit der Hamas-Bewegung
rahna beruhigte sie per sie nun zu einer grau- über die Unterbindung des Terrors ge-
Keystone
Handy. Seine Nummer war enhaften Tat. gen Israel gescheitert ist? Der religiöse
die einzige, die auf ihrem Im letzten Moment Führer der Hamas, Scheich Achmed Jas-
Handy eingespeichert war, stieg sie aus. Ihr Kom- sin, wies dieses Ansinnen schroff zurück
weil die Terroristenführer Angst hatten, plize Issa war sich seiner Sache plötz- mit den Worten: «Wir können keine Ini-
dass die Angeheuerten in letzter Minu- lich auch nicht mehr so sicher. Doch die tiative ergreifen, solange der zionistische
te abspringen könnten und womöglich Tanzim-Führer redeten ihm per Handy Feind sich nicht von unserem Land zu-
die Attentatspläne verrieten. Ziel war ein ins Gewissen. Mehrere Stunden trieb rückgezogen hat …» Sowohl die Hamas-
Park im israelischen Rischon le Zion. Issa sich der Junge in Rischon herum, dann Bewegung als auch die Al-Aksa-Märty-
sollte sich neben den Tischen, an denen zündete er seine Bombe. Zwei israeli- rer-Brigaden von Jassir Arafat wollen die
viele Karten- und Schachspieler sassen, sche Zivilisten riss er mit in den Tod, Anschläge in Israel fortsetzen. Hamas
in die Luft sprengen, Arin an der Stras- einen 65-jährigen Mann und einen 16- weigerte sich auch, ein Dokument zu
se, denn – so kalkulierte man – dorthin jährigen Jungen, der sich gerade im Park unterzeichnen, in dem als Ziel die Er-
würden sich nach der ersten Explosion mit Freunden treffen wollte. Hätte Arin richtung eines Palästinenserstaates und
viele Leute flüchten. Inmitten der Flie- wie geplant die zweite Bombe gezündet, der Rückzug Israels auf die Grenzen von
henden sollte Arin ihren Sprengsatz zün- hätte es sehr viel mehr Opfer gegeben. 1967 vorgesehen war. Stattdessen be-
den, um das Blutbad zu vergrössern. Was sind das für Menschen, harren die Islamisten auf einem Palästi-
Doch Arin stieg aus, bevor sie ihren • die aus Hass gegen Israel die eigenen nenserstaat auf dem gesamten Terri-
Auftrag erfüllt hatte und liess sich von Leute, ja sogar noch halbe Kinder und torium (einschliesslich Israel); man
der israelischen Polizei bereitwillig fest- junge Frauen, mit werde Israel, den «Zio-
nehmen. Sie berichtete später, wie in leeren Versprechun- nistenstaat», nicht aner-
ihr und ihrem Komplizen auf jedem Ki- gen in den Tod trei- Sowohl die Hamas- kennen. Warum, so fra-
lometer hin zum Zielort Zweifel aufstie- ben? gen wir, schweigt man
gen. Auf ihre Frage, wohin sie denn fah- • die um ihrer ego- Bewegung als angesichts eines derart
ren würden, hatte der Kurier Sarahna istischen, teufli- auch die Al-Aksa- frechen und kaltblütigen
bloss geantwortet: «Den Ort kennen nur schen Ziele willen Auftretens?
Gott und ich.» Was dachte sie, würde nicht davor zurück- Märtyrer-Brigaden Gott aber wird ant-
sie nach der Tat sehen? Das Paradies? schrecken, das Para- von Jassir Arafat worten – auf Seine Wei-
Arin antwortet auf diese Frage: «Eher dies zu versprechen se und zu Seiner Zeit.
die Hölle. Ich hatte Angst, Gott zu miss- und harmlose Zivi- wollen die An- Die Welt gerät immer
fallen», und das trotz der Tatsache, dass listen auf brutalste schläge in Israel mehr ins Taumeln, weil
sie als gläubige Muslimin fünfmal am Tag Art und Weise tö- Jerusalem zum Taumel-
betet. «Wir haben kein Recht zu töten», ten? fortsetzen becher wird, und der
sagte sie jetzt, «auch nicht uns selbst.» • die mit Lügen Terror wird zu einer
Gleich nach ihrem ersten Anruf traf eine Regierung zer- weltweiten Last, weil Je-
sie sich mit einem Kontaktmann. Vier stören wollen, nur um ihre eigene Dik- rusalem zum Laststein wird. Aber der
Tage später spürte dieser sie wieder auf tatur aufzurichten? Tag ist nicht mehr fern, an dem sich
und teilte ihr mit: «Wir akzeptieren dich. • die es nicht einmal fertig bringen, den Hesekiel 39,21-22 erfüllen wird: «Und
Halte dich bereit!» Arin fühlte sich über- Kindern in ihren Gebieten einen Spiel- ich werde meine Herrlichkeit unter den
rumpelt, als er bereits am nächsten platz zu bauen, anstatt ihnen beizubrin- Nationen erweisen; und alle Nationen
Morgen bei der Universität auf sie war- gen, wie man Bomben bastelt? werden mein Gericht sehen, das ich
tete und sagte: «Heute müssen wir die Und was sind das gehalten habe, und meine Hand, die ich
Sache durchziehen.» Arin sagte, die has- • für europäische Regierungen, die ta- an sie gelegt habe. Und das Haus Israel
tigen Vorbereitungen für den Anschlag tenlos zusehen, wie ihre gespendeten wird erkennen, dass ich der Herr, ihr
habe sie «wie erfroren» erlebt. Sie war Gelder von der PLO-Führung sogar für Gott bin, von jenem Tag an und in alle
enttäuscht, wie wenig sich die Milizen Terroraktionen missbraucht werden? Zukunft.» ■ N.L.

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Aus der Arbeit des Mitternachtsruf
Mitternachtsruf- Israeltagung in Mitternachtsruf-
Israelseminar in Wettingen Europadruckerei
Aarau it grosser Freude denken wir an ie wir Ihnen schon in der April-

ür den 24. und 25. August lud das M die Israeltagung in Wettingen
zurück, die das internationale W Ausgabe dieser Zeitschrift berich-
ten konnten, hat in Budapest

F Christliche Zentrum Aarau


(Schweiz) mich (Norbert Lieth) zu
einem Israelseminar ein. Die Gemein-
Werk CFI (Christian Friends of Israel)
im Hotel Winkelried in Wettingen
(Schweiz) organisierte und zu welcher
Mitte des Jahres der Umzug stattgefun-
den von unseren viel zu kleinen Räumen
in das neue grosse Gebäude an der Paloc
de wird von dem aus England stammen- auch das Missionswerk Mitternachtsruf Utca 2. Das unterste Geschoss dieses
den Pastor Edward Wells geleitet. Drei eingeladen war. Der Saal füllte sich mit Hauses ist bereits «in Betrieb», das heisst
Versammlungen standen unter dem Ge- Israelfreunden aus den verschiedensten hier wird schon fleissig gedruckt.
neralthema: «Was hat die Gemeinde mit Denominationen. Alles war sehr gut, mit Allerdings geschieht das immer noch auf
Israel zu tun?» Der Gemeindeleitung viel Liebe und bis ins Detail von der CFI- einer kleinen Druckmaschine, da wir bis
war es ein grosses Anliegen, ihre Ver- Sekretärin Karin Stärk vorbereitet. Das jetzt noch keine grösseren Maschinen
sammlung tiefer in das prophetische Programm erstreckte sich von morgens kaufen konnten. Aber wir sind dabei, ver-
Wort und die Zusammenhänge in Bezug 9 Uhr bis abends 18 Uhr und stand un- schiedene Angebote und Möglichkeiten
auf Israel und die Gemeinde einzufüh- ter dem Generalthema: «Mein geliebtes zu prüfen, und wir beten, dass der Herr
ren. Dementsprechend gross war das In- Israel». Gründer und Leiter des CFI, der uns in dieser wichtigen Frage leitet und
teresse. Man hörte gespannt zu, schlug Amerikaner Ray Sanders, der bereits 17 dass wir für dieses Missionsprojekt auch
in der Bibel nach und Jahre in Jerusalem die nötigen Gelder erhalten werden.
verfolgte aufmerksam lebt, eröffnete den Dazu kommt, dass das 1. und 2. Geschoss
die heilsgeschichtlichen
Manch einer bezeug- Tag mit einem aus- des Gebäudes noch einer umfangreichen
Linien der Heiligen te: «Jetzt habe ich führlichen und zu Renovation bedarf. Auch hier sind wir auf
Schrift. einen neuen Blick für Herzen gehenden Hilfe angewiesen.
Wir wurden weither- Bericht über ihre Wir sind sehr dankbar, dass wir die-
zig und sehr gastfreund- Israel, die Prophetie Arbeit unter dem ses grosse Gebäude erwerben konnten,
lich empfangen. Den der Bibel und die jüdischen Volk. denn es ist eine gute Basis, um ganz
hinteren Teil des Saals Der messianische Osteuropa und auch den deutschspra-
hatte man in den jüdi- Weltsituation» Jude und Leiter chigen Raum mit Literatur zu beliefern.
schen Farben ge- des Werkes Cha-
schmückt. Das israelische Verkehrsbüro zon Yeruschalaym aus Jerusalem, Shmu-
in Zürich schenkte der Versammlung, el Suran, sprach zu den Themen «Die
eigens zu diesem Anlass einige Kilos fri- Verantwortung der Kirche gegenüber Is-
scher Datteln aus Israel. rael» und «Der neue Mensch, Jude und
Fredy Peter, der den Büchertisch or- Heide» (Eph 2,14-15). Daniel und Bir-
ganisierte und die Literatur anbot, kon- git Seidenberg umrahmten den Tag mit
zentrierte sich, auf Wunsch der Veran- wunderschönen Israelliedern, wobei Da-
stalter, hauptsächlich auf Schriften, die niel noch einen packenden Vortrag hielt,
mit Israel zu tun haben. Manch einer be- in dem er besonders herausstrich, wie
zeugte: «Jetzt habe ich einen ganz neu- wenig Christen heute noch wirklich mit
en Blick für Israel, die Prophetie der Bi- Israel gehen. Ich (Norbert Lieth) sprach Mitternachtsruf-Europadruckerei in Budapest
bel und die Weltsituation.» Vom Ange- über die beiden Themen: «Letzte Schrit-
bot am Büchertisch wurde reichlich Ge- te zur geistlichen Wiederherstellung Is- Gerade in dieser ernsten Zeit, wo die
brauch gemacht. Wir durften etliche Neu- raels» und «Letzte Hindernisse zur geist- Naturkatastrophen zunehmen, sind viele
abonnenten für unsere Zeitschriften ge- lichen Wiederherstellung Israels». Fre- Menschen ohne Hoffnung. Und da ist
winnen und viele Israelkalender für das dy Peter war auch hier mit ganzer Hin- es unser Auftrag, diesen Hoffnungslosen
Jahr 2003 verkaufen. Dass es nicht beim gabe um den Büchertisch besorgt und das Evangelium und die Botschaft der
Hören allein geblieben war, zeigte das damit, viele Menschen mit der Litera- Hoffnung «Jesus kommt wieder!» zu
Opfer nach der Abschlussversammlung. tur des Verlags Mitternachtsruf zu errei- bringen. Helfen Sie uns, lieber Leser, lie-
Die Gemeinde überreichte uns eine grös- chen. Insgesamt schauen wir auf einen be Leserin: Unterstützen Sie das wichti-
sere Gabe speziell für die Arbeit in Israel gesegneten Tag zurück, worüber wir ge Projekt «Mitternachtsruf-Europadru-
und für die messianischen Juden, wofür dem Herrn Jesus alle Ehre geben wol- ckerei» mit Ihren Gebeten und Gaben.
wir herzlich danken. ■ N.L. len. ■ N.L. Vielen Dank! ■ J.M.

18 Mitternachtsruf > Oktober 2002


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Neuerscheinungen tig gestellt wurde auch das umfangrei-
che Werk von Norbert Lieth über das
im Verlag Buch des Propheten Sacharja: «Vision
für eine neue Zeit» (280 Seiten).
Mitternachtsruf Ebenfalls erscheint demnächst das Buch
von Lothar Gassman, Roger Liebi und
Norbert Lieth: «Was uns die Zukunft
nde September gingen wiederum bringt». Dieser Titel ist aus den Vorträ-

E verschiedene neue Bücher in


Druck. Wie schon letztes Jahr, ha-
ben wir auch dieses Mal wieder ver-
gen der Osterkonferenz 2002 in der Zi-
onshalle entstanden. Bereits Anfang Sep-
tember wurde das evangelistische Büch-
schiedene Buchtitel zu einem Grossauf- lein von Holger Klaewer «Die letzten
trag zusammengefasst. Die finanzielle drei Minuten» ausgeliefert. In Franzö-
Belastung ist dann zwar auf einmal sehr sisch erscheint der Titel «L’Etat juif,
hoch, jedoch kommt uns das einzelne même contrariant, est une nécessité
Buch in der Herstellung wesentlich pour le salut du monde» (in Deutsch:
günstiger, als wenn es pro Buchtitel ei- «Der Judenstaat, vom Weltärgernis zum
nen Einzelauftrag an die Druckerei ge- Weltbedürfnis»), und in Italienisch wird
geben hätte. das Buch «Il rapimento» (in Deutsch:
Im Einzelnen handelt es sich um fol- «Die Entrückung») hergestellt.
gende Titel, wobei hier festgehalten Dann freut es uns auch ganz be-
wird, dass diese Bücher, sofern nichts sonders, dass wir eine Neuerscheinung
anderes vermerkt, vorerst nur in deut- aus unserem Studio bekannt geben kön-
scher Sprache erhältlich sind. Aus der nen: Die Musikproduktion «Auf Dein
Faktenreihe sind es die nächsten sechs Wort hin». Diese ist als CD oder Kas-
Titel: «Fakten über falsche Lehren in sette erhältlich. Elke Lieth und Erika
der Gemeinde Jesu», «Fakten über Schmidli singen wunderbare, glau-
die Glaubensbewegung», «Fakten bensstärkende Lieder (alles neue
über Geistwesen», «Fakten über En- Kompositionen, sowohl bezüglich
gel», «Fakten über Homosexualität» der Texte als auch der Melodien!),
und «Fakten über Abtreibung». Wei- arrangiert von Govert Roos.
ter freuen wir uns, einen Titel des be- Wann diese einzelnen Titel erhält-
kannten amerikanischen Autors John F. lich sein werden, können Sie, liebe
Walvoord herausgeben können: «Pro- Leser, den Bekanntmachungen in der
phetie im neuen Jahrtausend». Fer- Werbung entnehmen. ■ J.M.

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Fragen – Antworten
Falsche
Prophezeiungen
Der Journalist und «Sektenspezialist» des
in Zürich erscheinenden Tages-Anzeigers,
Hugo Stamm, stellte Norbert Lieth folgen-
de Fragen: Artikel in der Zeitung «Tages-Anzeiger»
über das Missionswerk Mitternachtsruf …
Sehr geehrter Herr Lieth, Wim Mal-
go hat schon vor über 40 Jahren das bal- «Ihr sollt vor allem wissen, dass
dige Ende der Zeit vorhergesagt und dass in den letzten Tagen Spötter
wir in den letzten Tagen leben würden.
Ausserdem würde die Sowjetunion in kommen werden, die ihren Spott
Israel einfallen. Hat der Mitternachtsruf treiben, ihren eigenen Begierden
nach den Fehlprognosen seine Legitima-
tion nicht verloren? Auch Ihre Prophe- nachgehen und sagen: Wo bleibt eignisse zur Einleitung der
zeiungen sind nicht eingetroffen. Die die Verheissung seines Kom- Wiederkunft Christi, der
Interpretation der Geschichte mit Ma- Gerechtigkeit und Frieden
ria und Josef, die den entlaufenen Jesus mens?» für die Welt bringen wird.
zwei Tage lang gesucht haben, hat sich Wenn Wim Malgo –
auch nicht bewahrheitet (apokalyptische on an die ganze Bibel als unfehlbares nebst anderen – schon vor über 40 Jah-
Entwicklung zur Jahrtausendwende). Wort Gottes glaubt, so wie es Jesus ren auf das baldige Ende der Zeit hinge-
Fühlen Sie sich nicht als falscher Pro- Christus selbst und Seine Apostel taten wiesen hat und darauf, dass wir in den
phet? Müsste ein Evangelist nicht de- und bezeugten (Joh 17,17; 1.Thess 2,13; letzten Tagen leben, dann hat er in gu-
missionieren, wenn er die Gläubigen in 2.Tim 3,16). Das Missionswerk trägt den tem Glauben nur das verkündigt, was
die Irre geführt hat? Namen «Mitternachtsruf», weil es in den der Herr und Seine Apostel selbst immer
Dann hätte ich noch ein paar allge- Anfangsjahren seines Bestehens um Mit- wieder gesagt haben. Nicht an die be-
meine Fragen zu Ihrem Evangelisations- ternacht evangelistische Radiosendungen vorstehende Endzeit zu glauben, hiesse
werk. Wie gross ist der Umsatz? Wie ausstrahlte, da dieselben um diese Zeit demnach, Jesus selbst und die Bibel in-
viele Spenden bekommen Sie? Wie gross am kostengünstigsten waren. Später frage zu stellen. Jesus sagte nicht nur
sind die Einnahmen aus dem Bücher- dehnten sich die Aufgaben von der rein von sich: «Ich komme wieder» und gab
und Kassettenverkauf? Ist die Entwick- evangelistischen Arbeit auf glaubensstär- für die Zeit vor Seiner Wiederkunft un-
lung rückläufig oder ungebremst? Gibt kende und zur Heiligung aufrufende Ver- missverständliche Zeichen (Mt 24 und
es Zahlen über die «Anhängerschaft» in kündigung sowie die Verkündigung des 25); vielmehr sagte Er auch: «Siehe, ich
der Schweiz? International? Gibt es biblisch-prophetischen Wortes und die komme bald ...», oder: «… was bald ge-
weitere Expansionspläne? Sie sind na- Israelarbeit aus. Zwei Monatszeitschrif- schehen muss», oder: «Denn die Zeit ist
türlich nicht verpflichtet, zu antworten. ten, die Gründung eines Verlags und so- nahe» (Offb 1,1.3; 3,11; 22,6.10.12.20).
Es würde mich aber freuen. Ich wäre ziale Tätigkeiten kamen hinzu. Hierbei Auch Seine Apostel verkündigten die
froh, wenn ich bis morgen Donnerstag wurde das Wort Gottes aus Matthäus Naherwartung der Rückkehr Jesu. Um
um 16 Uhr eine Antwort bekäme. 25,6 zur Grundlage: «Um Mitternacht nur zwei Beispiele zu nennen: «Denn
Vielen Dank und freundliche Grüsse aber erhob sich lautes Rufen: Siehe, der noch eine ganz kleine Weile, und der
Hugo Stamm Bräutigam kommt! Geht hinaus, ihm Kommende wird kommen und nicht
entgegen!» (Mitternachtsruf). säumen» (Hebr 10,37); «Kinder, es ist
ntwort: Sehr geehrter Herr Stamm, Wir sehen es als biblischen Auftrag, die letzte Stunde …» (1. Joh 2,18).

A zunächst möchte ich Ihnen herzlich


danken, dass Sie sich vor der Ver-
öffentlichung Ihres Artikels im Tages-An-
auf die Zeichen der Zeit aufmerksam zu
machen und dabei auf Den hinzuwei-
sen, der von sich behauptete: «Ich kom-
Es ist allerdings wahr, sehr geehrter
Herr Stamm, dass wir mit Detailaussa-
gen nicht immer «ins Schwarze» getrof-
zeiger an uns gewandt haben und uns me wieder» (Jesus Christus). Nicht fen haben, sondern gewisse biblische
so die Möglichkeit geben, Stellung zu zuletzt gehört es ja nach 2. Petrus 1,19ff. Aussagen falsch interpretierten. Das tut
nehmen. zur Aufgabe der Kirche, auf das prophe- uns Leid. Dennoch möchte ich doch
Wir sind als Missionswerk Mitter- tische Wort der Bibel zu achten. Mit der entschuldigend auch hinzufügen, dass
nachtsruf ein freies evangelisches Werk, so genannten «Endzeitbotschaft» ver- die Kernaussagen nicht verkehrt waren,
das im Sinne von Martin Luther und kündigen wir nicht den Weltuntergang, denn es bleibt bestehen, dass Jesus wie-
anderen Glaubensvätern der Reformati- sondern die biblisch vorhergesagten Er- derkommt, und in diesem Sinn waren

20 Mitternachtsruf > Oktober 2002


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sie zielorientiert. Es ist uns sehr be- (Mt 24,48-50). Auch der Apostel Petrus nau kann niemand voraussagen, ich erst
wusst, dass – nach 1. Korinther 13,9 – richtet sich mit starken Worten gegen recht nicht.
unsere Erkenntnis (and. Übersetzung: eine gleichgültige Haltung der Wieder- Man kann uns manches – durch
«Wissen») Stückwerk ist. Und selbst kunft Jesu gegenüber: «Ihr sollt vor allem menschliche Begrenztheit auch Irrtümer
dort, wo wir etwas über das Ziel hinaus- wissen, dass in den letzten Tagen Spöt- – vorwerfen, aber nicht, dass wir unauf-
geschossen haben, stellt sich die Frage, ter kommen werden, die ihren Spott trei- richtig wären. Wir tun unseren Dienst
ob es sich nicht doch noch erfüllen wird, ben, ihren eigenen Begierden nachgehen auch nicht aus Eigeninteressen, sondern
vielleicht zu einem etwas späteren Zeit- und sagen: Wo bleibt die Verheissung verkündigen nach bestem Wissen und
punkt und in einer etwas anderen Art seines Kommens? Denn nachdem die Gewissen, was in der Bibel steht. Unse-
und Weise. Dass zum Besipiel die Nati- Väter entschlafen sind, bleibt es alles, wie re Botschaft soll keine Panikmache sein.
onen, allen voran Gog aus dem Lande es von Anfang der Schöpfung gewesen Die Bibel spricht aber von einer Zeit,
Magog (Hes 38; 39), eines Tages Israel ist» (2. Petr 3,3-4). Wir befürchten nicht, die den Geburtswehen ähnelt, bevor ein
überfallen werden, lässt sich nach un- Christen in die Irre geführt zu haben, nur Mensch geboren wird. Es wäre doch
serer Erkenntnis des propheti-
schen Wortes nicht leugnen. Fra-
ge: Ist nicht der terroristische Wir sehen es als biblischen Auftrag, auf die Zeichen der Zeit
Islam eine grosse Gefahr für Is-
rael? Nicht wenige dieser Län-
aufmerksam zu machen und dabei auf Den hinzuweisen, der
der gehörten zur ehemaligen von sich behauptete: «Ich komme wieder» (Jesus Christus)
UdSSR oder waren stark von ihr
beeinflusst.
Dennoch: Wo gehobelt wird, fallen weil wir uns in Detailaussagen irrten. Wir töricht von einem Arzt, nicht auch über
auch Späne, und wo Licht ist, da ist auch haben im Laufe der Jahre unzählige Be- die Wehen zu sprechen, und noch tö-
Schatten. Aber wir stellen ja auch nicht richte von Christen aus allen Konfessi- richter von einer Frau, wenn sie sich
die ganze Reformation oder die Lutheri- onsrichtungen empfangen, die bezeugen, nicht darauf einstellen würde. Geburts-
sche Kirche nur deswegen infrage, weil dass sie wachgerüttelt und genötigt wur- wehen sind sehr schmerzhaft, aber die
Luther stark antisemitische Aussagen den, selbst auf das prophetische Wort zu Hoffnung auf ein neues Menschenleben
machte, auf die sich die Nazis später achten, Jesus im Glauben zu folgen und überstrahlt alles. So werden die Geburts-
stützten. Selbst Luther glaubte an die mit Seiner Wiederkunft zu rechnen. Und wehen unserer oder der kommenden
baldige Rückkehr Jesu. War er ein «fal- Tausende(!) haben in Jesus ihren persön- Zeit neues Leben durch die Wiederkunft
scher Prophet»? lichen Erlöser erkannt, der alle Schuld Jesu bringen. Diese Hoffnung wollen wir
Gerade zu diesem Punkt möchte ich vergibt. hochhalten, denn sonst wüssten wir
übrigens gerne etwas ganz klar festhal- Eine grosse Irreführung besteht um- nicht, welche Hoffnung es für unsere
ten: Weder Wim Malgo noch ich noch gekehrt darin, dass man den Menschen Welt noch gäbe.
irgendeiner unserer Verkündiger hat sich unserer Zeit, die so von Katastrophen, Als überzeugte Christen sind wir na-
je als Prophet betrachtet! Wir versuchen Leid und Unglück heimgesucht werden, türlich darauf bedacht, unsere Arbeit aus-
lediglich, das biblisch-prophetische Wort das biblische Evangelium der Erlösung zudehnen, um möglichst viele Menschen
Gottes auszulegen, wobei wir als Men- in und durch Jesus Christus verschweigt mit dem Evangelium zu erreichen. Wir
schen selbstverständlich begrenzt sind. und ihnen auch nicht sagt, dass das Licht danken dem Herrn, dass es durch viele
Aber welcher Pastor oder Verkündiger am Ende des Tunnels die Wiederkunft Freunde, die unsere Missionsarbeit un-
oder Berufsmann ist das nicht? Die gros- Jesu ist. terstützen, möglich ist, sehr viel Gratisli-
se Gefahr unserer Zeit besteht doch nicht Was nun meine Auslegung bezüglich teratur herzustellen, in Israel zu helfen,
darin, zu sagen: «Der Herr kommt bald, Joseph und Maria betrifft, die den Herrn verschiedene Hilfsprojekte zu unterstüt-
seht auf die Zei- zwei Tage suchten, zen (zum Beispiel vor Jahren in den Hoch-
chen!», sondern da- wird sich noch he- wassergebieten der Ukraine) und in Un-
rin, trotz aller Zei- rausstellen, ob ich garn mit Hand anzulegen. Gegenwärtig
chen nicht an die so daneben lag. suchen wir Wege, um in Deutschland
Wiederkunft Jesu Denn schliesslich Hochwassergeschädigten zu helfen. In
als Hoffnung für die ist Israel bereits Bolivien unterhalten wir eine Schule mit
Welt zu glauben 2000 Jahre auf der bis zu 1 500 Kindern, hinzu kommt ein
und diese Wahrheit Suche und es ist, Internat mit ca. 100 Kindern. Mit unse-
totzuschweigen. Je- wie es die bibli- ren Zeitschriften in den verschiedenen
sus betonte diese schen Propheten Sprachen (nebst deutsch in englisch, fran-
Gefahr der Vernach- Das Licht am Ende des Tunnels – die Wiederkunft voraussagten, zösisch, italienisch, holländisch, rumä-
Jesu
lässigung, indem Er wieder in sein nisch, ungarisch, portugiesisch, spanisch)
mahnte: «Wenn aber jener als ein böser Land zurückgekehrt. Es ist nicht zuletzt erreichen wir monatlich über 100 000
Knecht in seinem Herzen sagt: Mein Herr deshalb zurückgekehrt, um dort seinem Menschen. Wir danken Gott, dass diese
kommt noch lange nicht, und fängt an, wiederkommenden Messias zu begeg- Arbeit bisher möglich gewesen ist, und
seine Mitknechte zu schlagen, isst und nen. Heute leben wir zu Beginn des dass Er uns in Seiner Gnade die Grenzen
trinkt mit den Betrunkenen: dann wird «dritten Tages». Ich behauptete nie, dass erweitert hat.
der Herr dieses Knechts kommen an ei- dies zur Jahrtausendwende geschehen Mit freundlichen Grüssen
nem Tage, an dem er’s nicht erwartet, müsse, wohl aber, dass es wahrschein- Missionswerk Mitternachtsruf
und zu einer Stunde, die er nicht kennt» lich am dritten Tag sei, doch wann ge- Norbert Lieth ■

Mitternachtsruf > Oktober 2002 21


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Dir kann nur Jesus helfen


hste
Die näc erscheint Wollen Sie ein Segen sein …
Ausgabe 0.2002, mit
am 25.1sem Thema*: … für Ihre Familie, für Ihre Umgebung? Dann müssen Sie zuerst ein neuer Mensch werden. Die
u.a. die Bibel sagt: «Es sei denn, dass jemand von neuem geboren werde …» (Joh 3,3). Wie aber geschieht
das? Sie können nur am Kreuz Jesu Christi von neuem geboren werden. Dort können Sie Ihm Ihr
«Die nung» altes Leben geben, so voller Sünde und voller Versäumnisse. Dort ist der einzige Ort, wo Sie sich

Abrech
selbst «los werden» können.
Aber Jesus ist nicht mehr am Kreuz, Er ist auferstanden. Der lebendige Christus gibt Ihnen Sein
alten
nderung vorbeh eigenes, neues Leben. So macht Er Sie neu, wie Er es schon durch den Propheten Hesekiel gesagt
*Ä hat: «Ich will euch ein neues Herz und einen neuen Geist in euch geben» (Hes 36,26).
Wenn wir durch die Lebenskraft Jesu Christi wiedergeboren worden sind, so sind wir neue Men-
schen geworden. Die Schuld ist bezahlt, der Geist, der tot war, ist lebendig geworden, und die Ketten
Satans sind zerbrochen. Das ist eine gewaltige Veränderung. Wer Jesus als seinen persönlichen
Heiland angenommen hat, darf sagen: «… das Alte ist vergangen, siehe, es ist alles neu geworden»
Impressum (2.Kor 5,17). Das ist doch herrlich! Das heisst: Ein neuer Charakter, ein neues Wesen, eine neue
Art, die so ist, wie Jesus Christus auch war.
Missionswerk und Verlag Mitternachtsruf
www.mnr.ch Nun aber ist die wichtige Frage: Was kann der neue Mensch und was kann er nicht? Der neue
Gründer: Wim Malgo (1922-1992)
Mensch hat ein neues Wesen erhalten, ganz bestimmt. Das Wesen des Menschen ist konzentriert
Vorstand: Peter Malgo, Norbert Lieth, Conno Malgo, Jonathan Malgo in seinem Willen. Der neue Mensch hat einen neuen Willen. Er will das Gute, er hat Lust an Gottes
Schweiz: Mitternachtsruf, Eichholzstr. 38, 8330 Pfäffikon
ZH, Tel.: (0041) 01 952 14 14 Gesetz, er liebt das Ewige, er verlangt nach Gott. Ihm ist diese Welt öde und leer geworden. Aber der
Deutschland: Mitternachtsruf Zweig Deutschland e.V., neue Mensch kann das Gute nicht tun. Er muss bekennen: «Wollen habe ich wohl, aber das Gute
Kaltenbrunnenstr. 7, 79807 Lottstetten, Tel.: (0049) 07745 8001
Organ: Der «Mitternachtsruf» erscheint monatlich. Er ist ausserdem vollbringen kann ich nicht» (Röm 7,18). Wie viele Gläubige streben und fallen, kämpfen und wer-
in englischer, französischer, holländischer, italienischer, portugiesi-
scher, rumänischer, spanischer, tschechischer und ungarischer Spra- den besiegt! Sie wollen und können nicht. Ist das wirklich alles, was uns die Erlösung Jesu Christi
che erhältlich. erworben hat? Dann wären alle Forderungen des Neuen Testaments an den neuen Menschen
Redaktion: (Adresse Schweiz): Tel.: (0041) 01 952 14 16,
Fax: (0041) 1 952 14 05, E-Mail: redaktion@mnr.ch, Mitarbeiter: Brigitte Überforderungen und leere Worte, lauter Theorie und keine Praxis.
Hahn, Friedgard Huber, Werner Huber, Elke Lieth, Norbert Lieth,
Conno Malgo (Ltg.), Elsbeth Vetsch Hören Sie, was die Bibel dazu meint. Das Wort Gottes sagt klar und deutlich: «Niemand kann
Layout: (Adresse Schweiz): E-Mail: layout@mnr.ch, Mitarbeiter: ohne den Heiligen Geist.» Wir können also sagen: Jeder kann durch den Heiligen Geist. Sie wollen
Walter Dürr, Daniel Malgo, Jonathan Malgo, Stephan Nabulon, Fredy
Peter mehr Kraft? Gott hat Ihnen doch den Heiligen Geist der Kraft gegeben! Jeder Sünder, der dem
Seelsorgerliche Fragen: (Adresse Schweiz): Tel.: (0041) 01 952 14
08, E-Mail: seelsorge@mnr.ch, Mitarbeiter: Werner Huber, Marcel Heiland Jesus Christus sein Herz auftut und Ihn in aufrichtiger Busse und im Glauben annimmt,
Malgo, Samuel Rindlisbacher, Elsbeth Vetsch,
Verlag, Abonnemente und Administration: (Adressen Schweiz und
erhält den Heiligen Geist. Er kommt als Antwort und Siegel des Vaters in das Herz dessen, der sich
Deutschland siehe oben): Tel. Schweiz: 01 952 14 15, Fax Schweiz: zu Jesus Christus kehrt. Die Bibel sagt: «In ihm seid auch ihr, nachdem ihr das Wort der Wahrheit,
01 952 14 11, Tel. Deutschland: 07745 8001, Fax Deutschland:
07745 201, Tel. alle anderen Länder: 0041 1 952 14 15, Fax alle das Evangelium eures Heils, gehört habt und gläubig geworden seid, versiegelt worden mit dem
anderen Länder: 0041 1 952 14 11, E-Mail: verlag@mnr.ch, Mitarbei-
ter: Hannelore Dölker, Ruth Dölker, Martina Lang, Thomas Lieth, Heiligen Geist der Verheissung» (Eph 1,13).
Annie Malgo, Elishevah Malgo, Marianne Malgo, Peter Malgo, Wanda
Malgo, Susanne Peter, Beatrice Rindlisbacher, Stephan Rindlis- Dann sind also zwei «Persönlichkeiten» in dem Gläubigen: er selbst und der Heilige Geist. Der
bacher, Esther Roos
Israelreisen: (Adresse Schweiz): Tel.: (0041) 01 952 14 18, Fax:
neue Wandel ist nun eine Zusammenarbeit zwischen dem Heiligen Geist und dem neuen Men-
(0041) 01 952 14 19, E-Mail: reisen@beth-shalom.ch, Mitarbeiter: schen. Der neue Mensch will, und der Heilige Geist kann! Der Heilige Geist achtet unseren Willen
Fredy Peter, Fredi Winkler (Haifa, Israel)
Buchhaltung: (Adresse Schweiz): E-Mail: buchhaltung@mnr.ch, Mit- vollkommen, so dass Er nie gegen unseren Willen ein Gebiet unseres Lebens einnimmt. Er geht in
arbeiter: Wafa Malgo. Treuhandstelle: HWT, Eichelwiesenstr. 36, 8305
Dietlikon, Schweiz unserem Leben nur so weit, wie wir wollen. Er nimmt uns ein und gebraucht uns, so weit wir es Ihm
Studio: (Adresse Schweiz): E-Mail: studio@mnr.ch, Mitarbeiter: erlauben.
Govert Roos, Nathanael Winkler
Alters- und Pflegeheim Zion: Ringwiesenstr. 14, 8600 Dübendorf, Wie reich wird ein Leben, das sich Jesus freiwillig voll und ganz unterstellt! Wie fruchtbar wird der
Tel: (0041) 01 821 32 00, Fax: (0041) 01 821 59 61, E-Mail:
post@altersheim-zion.ch, Heimleitung: Walid und Astrid El Khouri, Dienst eines solchen Menschen, wie gross die innere Befriedigung! Wahrhaftig, so können Sie ein
Mitarbeiter: Ursula Dürr, Walter Dürr Segen sein für andere!
Hotel Beth-Shalom: P.O.Box 6208, Haifa-Carmel 31061, Israel,
Tel: (00972) 04 8373 480, Fax: (00972) 04 8372 443, E-Mail: Sieht Ihr Leben so aus? Wenn nicht, geben Sie dem Herrn Jesus heute die volle Herrschaft über
mail@beth-shalom.co.il, Leitung: Fredi und Beate Winkler
Einzahlungen: Schweiz: Postscheckkonto 80-47476-4 Zürich, oder sich und über Ihr Leben. Er nimmt ein, was Sie Ihm geben, und Er bleibt keine Antwort schuldig. Er
Zürcher Kantonalbank, 8330 Pfäffikon ZH, Konto-Nr. 1152-0472.519, fängt an, mittels Seines Geistes durch Sie zu wirken, wie Sein Wort sagt: «Wer an mich glaubt, wie
BC-Nr. 752.
Deutschland: Sparkasse Hochrhein, Waldshut, BLZ 684 522 90,
Konto 06-600 530 oder Postbankkonto 3911-709 Stuttgart,
die Schrift sagt, von dessen Leib werden Ströme lebendigen Wassers fliessen» (Joh 7,38).
BLZ 600 100 70, «Missionswerk Mitternachtsruf» Zweig Deutschland Wollen Sie Ihr Leben heute voll und ganz dem Herrn Jesus Christus zur Verfügung stellen und
e.V., Geschäftsstelle D-79807 Lottstetten
Österreich: Postscheckkonto 438 5903, Allgemeine Sparkasse Linz, glauben, dass Er die Herrschaft tatsächlich übernommen hat? Sagen Sie es Ihm jetzt in der Stille
«Für Konto 0000-118902 Missionswerk Mitternachtsruf»
Druck: GU-Print AG, In der Luberzen 25, 8902 Urdorf, Schweiz und beten Sie: «Herr, ich will ein Segen sein. Mach Du mich neu durch Deine Lebenskraft. Ich
Abonnementspreis jährlich: Schweiz CHF 18.–, Deutschland glaube, dass Du es jetzt tust! Ich will aber auch, dass Dein Heiliger Geist Herr sei in meinem
EUR 12.–, Europa und Mittelmeerländer EUR 18.–, Übersee EUR 24.–.
Abonnemente laufen ein Jahr (beginnend jeweils Januar) und wer- Herzen und Leben, damit ich wirklich in meiner Familie und überall, wo Du mich hinstellst, ein
den automatisch um ein weiteres Jahr verlängert, wenn sie nicht ei-
nen Monat vor Jahresende gekündigt werden. Segen sein kann. Amen.» ■ G.W.
Zweigstellen-Verzeichnis: www.mnr.ch/weltweit

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