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Grusswort

Steuern zahlen gehört zur Bürgerpflicht. Ohne diese Einnahmen kann ein Staat nicht exis-
tieren. Schon zu Jesu Zeiten war dies offensichtlich ein heisses Thema. In der Meinung, Jesus
ein Falle zu stellen, fragten Ihn die Pharisäer: «Ist es erlaubt, dem Kaiser die Steuer zu geben,
oder nicht?» (Mt 22,17). Daraufhin forderte Jesus eine Steuermünze von ihnen. Als sie Ihm die-
se gegeben hatten, fragte Jesus: «Wessen ist dieses Bild und die Aufschrift? Sie antworteten
ihm: Des Kaisers. Da spricht er zu ihnen: So gebt dem Kaiser, was des Kaisers ist, und Gott,
was Gottes ist!» (V 19-21). Was der Kaiser mit diesem Geld finanzierte, lag nicht in der Ver-
antwortung des Steuerzahlers. Viel wichtiger war der zweite Teil der Aussage Jesu: «… gebt …
Gott, was Gottes ist!»
Vor einiger Zeit ist mir eine griechische 2-Euro-Münze in die Hände gekommen. Auf der ei-
nen Seite ist das Bild einer auf einem Tier reitenden Frau zu sehen. Es entstammt der griechi-
schen Mythologie und zeigt Zeus als Stier, der Europa entführt. Wer vertrauten Umgang mit der
Bibel pflegt, dem stehen dabei verschiedene Stellen der Offenbarung Jesu Christi vor Augen,
Inhalt zum Beispiel Kapitel 17, wo ebenfalls eine Frau auf einem Tier reitet und das wieder erstehende
Römische Reich darstellt. Dabei dürfen wir durchaus anstelle des Begriffes «Römisches Reich»
die zwei Buchstaben «EU» schreiben. Mit den Steuern finanzieren Bewohner der EU-Länder und
Biblische Botschaft auch wir in der Schweiz die EU. Um es bildhaft zu sagen: Wir finanzieren sozusagen die «Euro-
4 Gemeinde Jesu auf der letzten Wegstrecke pa», welche auf dem Tier (dem Antichristen) reitet.
(Teil 1) Manch einer unter uns mag sich deshalb die Frage stellen: Ist es noch richtig, Steuern zu
17 David und seine Problemlösungen zahlen? Erhöhte Brisanz erhält diese Frage im Wissen, dass manche Steuergelder direkt an Or-
ganisationen fliessen, die in ihrem Credo die Vernichtung Israels geschrieben haben. Der Ant-
wort Jesu ist jedoch zu entnehmen, dass auch in einem solchen Fall die Steuern zu bezahlen
Im Blickfeld sind. Möglicherweise setzte der damalige Kaiser auch Steuergelder ein, um die Unterdrückung
10 Der Weltmeister der Juden zu finanzieren. In diesem Licht müssen wir auch die Fangfrage der Pharisäer sehen.
Von weit grösserer Bedeutung ist aber, wie gesagt, der zweite Teil der Antwort Jesu:
16 Berufen, um dabei zu sein
«… gebt … Gott, was Gottes ist!» Es sei hier die Frage erlaubt: Was machen wir mit unse-
rem erarbeiteten Geld, das nach der Entrichtung der Steuern übrig bleibt? Was ist mit diesem
Fragen – Antworten «… gebt … Gott, was Gottes ist!» gemeint? Einer unserer vielen Freunde liess uns vor einiger
Zeit folgende Zeilen zukommen: «Leider mussten wir durch den Finanzskandal von Dieter Beh-
20 «Glückselige oder unglückselige ring einen sehr, sehr hohen Geldverlust hinnehmen. Bis heute ist von einem 6-stelligen Anla-
Hoffnung?»
gebetrag nichts mehr zurückgekommen. … Daraufhin haben wir unsere Spendenzahlungen so-
21 Gewalt, Kriege – Gottes Wille? fort eingestellt.» Das stellt die Worte Jesu in ein aktuelles Licht: «Ihr sollt euch nicht Schätze
sammeln auf Erden, wo die Motten und der Rost sie fressen und wo die Diebe nachgraben und
stehlen. Sammelt euch vielmehr Schätze im Himmel …» (Mt 6,19). Wie sieht es mit dem gött-
3 Grusswort lichen Anlagekonzept aus? Was meint unser Herr, wenn Er sagt: «… gebt … Gott, was Gottes
11 Aufgegriffen ist!» Im Alten Bund ist vom «Zehnten geben» die Rede. Im Neuen Bund wird diese Grenze nicht
22 Dir kann nur Jesus helfen so explizit genannt. Gefordert ist jedenfalls verantwortungsvolles, treues Haushalten. Im ers-
ten Korintherbrief steht zum Beispiel: «… so viel ihm möglich ist …» (1.Kor 16,2). Die Situation
22 Impressum
wird aber sehr ernst, wenn wir uns so verhalten wie Ananias und Saphira, die so taten, wie wenn
sie von einem verkauften Grundstück den ganzen Erlös gegeben hätten, obwohl sie zuvor ei-
nen wahrscheinlich nicht geringen Teil beiseite geschafft hatten. Gott lässt sich nicht täuschen
(vgl. Apg 5,1ff.)! Wer aber aufrichtigen Herzens in «Schätze des Himmels» investiert, wird eine
unbeschreiblich hohe «Rendite» empfangen. Solche Investitionen
sind absolut risikolos. Wollen Sie sich nicht das göttliche Anlage-
konzept zu eigen machen und in das Reich Gottes investieren? Der
Segen des Herrn wird in Fülle auf Sie zurückfallen.
In herzlicher Verbundenheit

Eingedenk dessen, dass alle menschliche Erkenntnis


Stückwerk ist (1.Kor 13,9), legen die Autoren
eigenverantwortlich ihre persönliche Sicht dar.

MNR > Juni 2006 3


Biblische Botschaft

Gemeinde Jesu
auf der letzten
Wegstrecke
Was erwartet uns in dieser letzten Zeit? Worauf müs-
(Teil 1)

sen sich Christen gefasst machen? Diesen wichtigen


Fragen wird in diesem Artikel nachgegangen.
Marcel Malgo es hat keine Gefahr – dann wird sie das
Verderben schnell überfallen wie die

A
ls Johannes seinen ersten Brief Wehen eine schwangere Frau, und sie
verfasste, rief er seinen gläu- werden nicht entfliehen» (1.Thess 5,3).
bigen Lesern unter anderem Paulus spricht hier über das Kommen
zu: «Kinder, es ist die letzte des Herrn bzw. über die letzte Stunde
Stunde! Und wie ihr gehört habt, dass und warnt davor, in der Erwartung die-
der Antichrist kommt, so sind nun schon ses Geschehens lässig zu werden, sich in
viele Antichristen gekommen; daran er- Ruhe zu wiegen. Denn es gibt jetzt für
kennen wir, dass es die letzte Stunde uns, die wir an Jesus glauben, tatsächlich
ist» (1.Joh.2,18). Wenn wir bedenken, keine Ruhe, zumal diese letzte Stunde
dass der Apostel diese Worte vor etwa die Stunde der Antichristen ist.
1950 Jahren niederschrieb – wie aktuell Von dieser so negativen Erscheinung
müssen sie erst heute sein?! Mit anderen in der Endzeit hat übrigens nicht nur
Worten: Wir befinden uns heute mehr Johannes gesprochen. Auch Paulus hat
denn je in der «letzten Stunde». Timotheus in sehr klaren Worten ge-
Was ist nun so bezeichnend für die schrieben: «Das sollst du aber wissen,
letzte Stunde oder die Endzeit? Herrscht dass in den letzten Tagen schlimme
absolute Ruhe, ist jeder Kampf vorbei, Zeiten kommen werden. Denn die
sodass man behaglich beieinander sitzen, Menschen werden viel von sich halten,
die Hände falten und in den Schoss legen geldgierig sein, prahlerisch, hochmü-
kann, um einfach einmal abzuwarten, tig, Lästerer, den Eltern ungehorsam,
was geschieht? Nein, das Gegenteil ist undankbar, gottlos, lieblos, unversöhn-
wahr: Unruhe und Kampf kennzeichnen lich, verleumderisch, zuchtlos, wild,
die letzte Stunde! Warum? Weil «schon dem Guten feind, Verräter, unbedacht,
viele Antichristen gekommen» sind und aufgeblasen. Sie lieben die Wollust mehr
darum von Ruhe überhaupt keine Rede als Gott; sie haben den Schein der Fröm-
sein kann. Deshalb müssen wir uns in migkeit, aber deren Kraft verleugnen sie;
Acht nehmen, wenn uns von ruhigen solche Menschen meide!» (2.Tim 3,1-
Zeiten erzählt wird. Diesbezüglich hat 5). Weshalb wissen wir, dass Paulus hier
schon der Apostel Paulus gewarnt: über Antichristen redet und nicht ein-
«Wenn sie sagen werden: Es ist Friede, fach über ungläubige Menschen? Weil

4 MNR > Juni 2006


er schreibt: «… sie haben den Schein Um eine Antwort auf diese manchmal
der Frömmigkeit, aber deren Kraft ver- etwas bangen Fragen zu finden, ist es
leugnen sie.» Diese Menschen machen hilfreich, wenn wir Ereignisse aus dem
wohl den Eindruck, auf der Seite von Leben der Jünger zur Zeit Jesu in unsere
Jesus Christus zu stehen, handeln aber Tage hineinleuchten lassen. Wenden wir
Seinen Worten zuwider – und genauso uns nun einem dieser Ereignisse zu und
verhält sich der antichristliche Geist. So lernen wir daraus, unserem wunderba-
wird auch einmal der letzte Antichrist ren Herrn Jesus in jeder Lage völlig zu
auftreten: Er wird den Anschein erwe- vertrauen.
cken, Christus bzw. der Messias zu sein,
indem er sich als Wohltäter hervortun Eine prophetische Schau für unsere
und Frieden schaffen wird. Aber bald
danach wird er sich als Sohn des Teufels
Zeit
entpuppen. In Johannes 6,16-18 lesen wir: «Am
Unsere heutige Zeit ist zwar eine Abend aber gingen seine Jünger hinab an
sehr unruhige, zumal bereits viele An- den See, stiegen in ein Boot und fuhren
tichristen unter uns sind, aber sie hat über den See nach Kapernaum. Und es
für wiedergeborene Christen auch eine war schon finster geworden, und Jesus
beruhigende Seite: war noch nicht zu ihnen gekommen.
Und der See wurde aufgewühlt von ei-
Gotteskinder dürfen getrost sein! nem starken Wind.» Es war schon Abend
geworden, als die Jünger in ein Boot
Der Herr Jesus ermuntert die Seinen stiegen und über den See Genezareth
mit den Worten: «In der Welt habt ihr in Richtung Kapernaum schifften. Ist das
Angst; aber seid getrost, ich habe die nicht ein deutliches prophetisches Bild
Welt überwunden» (Joh 16,33). Diese für unsere Zeit der letzten Stunde, die
herrliche Wahrheit dürfen wir immer schon viele Antichristen hervorgebracht
wieder neu als Siegeszeichen hochhal- hat? Sind nicht gerade geistliche Finster-
ten, auch wenn wir um die Not und um nis und Unsicherheit die Kennzeichen
den Kampf dieser Zeit wissen. Es muss unserer Tage, die schon so viele Men-
uns immer wieder neu klar werden: schen in Angst und Schrecken versetzt,
Grösser als der Helfer kann die Not nie- ja sogar in den Selbstmord getrieben
mals sein! Wir sind zwar in dieser argen haben?
Welt, aber wir haben den Sieger von Gol- Wer durch den Glauben an den Sohn
gatha auf unserer Seite! Deshalb heisst Gottes noch kein Eigentum des Herrn
es im ersten Johannesbrief: «Kinder, ihr Jesus geworden ist, muss sich bestän-
seid von Gott und habt jene überwun- dig fürchten, denn wir leben in einer
den; denn der in euch ist, ist grösser als dämonischen Zeit, einer Zeit voller Ver-
der, der in der Welt ist» (1.Joh 4,4). wirrung, in der das Böse bereits enorme
Obwohl wir gerade in dieser letzten Ausmasse angenommen hat und die Un-
Stunde den Geist von unten wie einen sicherheit das Hauptproblem ist. Wenn
Hauch aus der Hölle verspüren und uns Jesus über Sein Kommen in grosser Kraft
oft bange werden will, dürfen wir selbst und Herrlichkeit spricht (nicht über die
in den grössten Stürmen und Anfeindun- Entrückung), dann sagt Er, dass zuvor
gen zu Jesus aufschauen und Ihn sagen das geschehen wird: «… die Menschen
hören: «… seid getrost, ich habe die Welt werden vergehen vor Furcht und in Er-
überwunden.» Wenn es Ihnen in Ihrem wartung der Dinge, die kommen sollen
Herzen ganz elend ist, dann müssen Sie über die ganze Erde …» (Lk 21,26).
sich aufraffen und laut sagen: «Jesus ist Schon heute können wir diese Angst
Sieger! Er hat die Welt überwunden!» verspüren, von der Jesus gesprochen
Das nimmt allerdings nicht weg, dass hat; sie hat sich bereits wie eine läh-
uns immer klarer wird, dass wir wirklich mende Macht auf die Menschheit gelegt.
in der letzten Stunde leben und dass es Ja, die ganze Schöpfung ist ihr unterwor-
heilsgeschichtlich schon seit geraumer fen, wie es Paulus in seinem Brief an die
Zeit Abend geworden ist. Die Sonne ist Christen in Rom geschrieben hat: «Denn
untergegangen, die Nacht noch nicht he- das ängstliche Harren der Kreatur wartet
reingebrochen, aber die Gemeinde Jesu darauf, dass die Kinder Gottes offenbar
steht vor der Entrückung und das Gericht werden» (Röm 8,19).
über diese Welt ganz nahe vor der Tür. Auch wir, die wir Kinder Gottes ge-
Vielleicht haben wir uns schon gefragt: worden sind, können diesem allen nicht
«Was wird uns dieser Abend, diese letzte entfliehen. Wir sind zwar nicht dem
Stunde, noch alles bringen? Was können Geist der Angst und Furcht unterworfen
wir noch alles erwarten?» oder ausgeliefert, aber wir befinden uns

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Biblische Botschaft
noch in der Welt und werden deshalb grosse Unsicherheit.
oft von allen Seiten vom Hauch aus der Aber sie hatten ein
Hölle umweht. Jesus hat nicht gesagt, herrliches Ziel vor
dass die Seinen sich in der Welt nie zu Augen: Kapernaum.
ängstigen bräuchten, sondern: «In der
Welt habt ihr Angst; aber seid getrost, Kapernaum – nur
ich habe die Welt überwunden.» Wenn
wir jedoch in Ihm bleiben, kann uns die
ein ganz normales
Welt nichts anhaben; dann «überwinden Fischerdorf?
wir weit durch den, der uns geliebt hat» Was war so aus-
(Röm 8,37). Das ist eben der grosse Un- sergewöhnlich an
terschied zwischen den Kindern Gottes Kapernaum, das
und den Kindern dieser Welt, die von wörtlich übersetzt
der Angst gleichsam erdrückt werden, «Dorf des Nahum»
während die Gläubigen sie im Namen heisst? Obwohl Ka-
Jesu überwinden können. pernaum ein ganz
Doch wir dürfen uns nicht in falscher normales Fischer-
Sicherheit wiegen, denn auch wir haben
es als Kinder Gottes mit diesem betrüge-
rischen antichristlichen Geist zu tun. In «Kinder, es ist die letzte
Johannes 6,16-17 lasen wir: «Am Abend
aber gingen seine Jünger hinab an den
Stunde! …»
See, stiegen in ein Boot und fuhren über auf dem Weg zum ewigen Vaterhaus,
den See nach Kapernaum.» Es waren dorf war, hatte es etwas ganz Beson- dem himmlischen Jerusalem. Gerade
nicht irgendwelche Menschen, son- deres an sich. Wir lesen in Markus auf diesem Weg, auch wenn er Ihnen
dern Jünger Jesu, die nach Kapernaum 2,1: «Und nach einigen Tagen ging er manchmal fast zu schwer wird, befinden
hinüber schiffen wollten. Natürlich hat wieder nach Kapernaum; und es wurde auch Sie sich, liebes Kind Gottes, unter-
Jesus gewusst, dass auf dem See ein bekannt, dass er im Hause war.» Eine wegs zu ihrer himmlischen Heimat. Es
Sturm aufkommen würde, aber Er hat holländische Übersetzung sagt hier (ich ist gut, durch die enge Pforte einzugehen
trotzdem nicht verhindert, dass Seine übersetze wörtlich ins Deutsche): «Und und auf dem schmalen Weg zu wandeln,
Jünger sich in diese Gefahr begaben. als er wieder nach Kapernaum gekom- denn nur dieser führt zu Jesus, der das
Genauso ist es heute mit uns, die wir men war, hörte man nach einigen Tagen, Leben ist (Mt 7,14). Auf dem breiten
an Ihn glauben. Jesus hat auf dieser Erde dass er zu Hause war.» Hermann Menge Weg ist Platz für so manches, da wird
nicht irgendwo einen kleinen Himmel bestätigt diese Übersetzung, indem er vieles toleriert, auch wenn es dem Wort
für die Seinen geschaffen, wohin wir erklärt, die Worte «dass er im Hause Gottes diametral entgegengesetzt ist.
uns geschützt zurückziehen und auf war» nichts anderes bedeuten als dass Aber der breite Weg führt nicht zu Jesus
Ihn warten könnten, bis Er kommt. Jesus daheim war. Tatsächlich war Ka- ins Vaterhaus, sondern an einen ganz
Nein, Er hat uns in diese schlimme, dä- pernaum während Jesu Erdenwandels anderen Ort: «… der Weg ist breit, der
monische Welt hineingestellt, um den Sein Zuhause, oder wie es Matthäus zur Verdammnis führt, und viele sind’s,
noch ungläubigen Menschen durch Tat 9,1 sagt, «seine Stadt». Deshalb heisst die auf ihm hineingehen» (Mt 7,13).
und Wort Sein Evangelium zu bezeu- es auch in Matthäus 4,13: «Und er Auf dem schmalen Weg ist nur für zwei
gen. Allerdings hat Er uns dafür einen verliess Nazareth, kam und wohnte in Personen Platz, für Jesus und Sie. Da
Schutzbrief in die Hand gegeben: Seinen Kapernaum, das am See liegt …» gilt es, den guten Kampf des Glaubens
Sieg über diese Welt. Und kraft dieses Obwohl die Jünger Jesu in einem Boot zu kämpfen, weil uns auf diesem Weg
Schutzbriefes werden wir einmal sicher in die dunkle Nacht hinausruderten und viele Anfechtungen und Nöte begegnen
bei Ihm ankommen, auch wenn wir uns ihre Unsicherheit noch zunahm, als auf können. Aber in dem Wissen, dass Jesus,
jetzt noch oft in Unsicherheiten, ja so- einmal das Wasser des Sees Genezareth der Überwinder, mit uns ist, indem wir
gar in Ängsten befinden, oder bildlich von einem starken Wind aufgewühlt Seinen Sieg proklamieren und unsere
gesprochen, wenn uns die Wellen des wurde, befanden sie sich doch auf dem Augen immer wieder auf das Ziel, «Ka-
Meeres oft zu überspülen und wir zu Weg zur Stadt Jesu und zu Seinem Haus: pernaum», die himmlische Stadt, unsere
ertrinken drohen. Trotz mancher Wider- Kapernaum. Welch ein hoffnungsvolles, Heimat, richten, wird jede Angst und
wärtigkeiten, die uns begegnen, werden herrliches Ziel hatten sie damit vor sich! Not bald überwunden sein.
wir wohlbehalten bei Ihm ankommen, ja Und genauso ist es mit uns. Finsternis Wie bewegend sind doch Jesu Worte
wir dürfen uns auf diesen Tag der Begeg- und Unsicherheit sind die Kennzeichen im Blick auf die Heimat der Gläubigen,
nung mit Jesus freuen, weil das Ziel, das unserer Zeit, die schon sehr dämonisiert das himmlische «Kapernaum», das ewi-
vor uns liegt, unendlich herrlich ist. Die und damit voller Irrtümer ist. Das Böse ge Haus: «Euer Herz erschrecke nicht!
Jünger Jesu dort auf dem See Genezareth in der Welt hat enorm zugenommen. Glaubt an Gott und glaubt an mich!»
ruderten in die dunkle Nacht hinein und Trotzdem befindet sich die Gemeinde Warum soll es uns nicht grauen? «In
der aufkommende Sturm brachte sie in Jesu und somit alle, die zu ihr gehören, meines Vaters Hause sind viele Woh-

6 MNR > Juni 2006


nungen. Wenn’s nicht so wäre, hätte Worin besteht die Verführung der in Wirklichkeit nichts mehr da ist, wie
ich dann zu euch gesagt: Ich gehe hin, letzten Stunde? Zur Zeit der Gemeinde einst bei Laodizea.
euch die Stätte zu bereiten? Und wenn von Laodizea war es die Selbstgefällig-
ich hingehe, euch die Stätte zu bereiten, keit: «Ich bin reich und habe genug Achtung: Fremdes Feuer!
will ich wiederkommen und euch zu mir und brauche nichts …» (Offb 3,17).
nehmen, damit ihr seid, wo ich bin» Und heute brüsten sich nicht wenige Die vielen Aktivitäten in der Gemein-
(Joh 14,1-3). Auch hier strahlt wieder Gemeinden mit Worten wie: «Es geht de zu Laodizea waren zwar gut durchor-
diese fürsorgende, bewahrende Liebe uns gut. Schaut nur, wie viele Leute in ganisiert, aber die dortigen Gläubigen ta-
des Heilandes hervor, der wir vorher unsere Versammlungen kommen. Wir ten nicht das, was Gott eigentlich wollte.
in Johannes 16,33 begegnet sind, wo haben die Sache im Griff. Wir wissen Deshalb hatten sie in Seinen Augen im
Jesus sagt: «In der Welt habt ihr Angst; eben, wie man’s macht.» Wodurch Grunde genommen nichts, weshalb Er
aber seid getrost, ich habe die Welt entsteht eine solch oberflächliche Be- sie rügen musste: «… und weisst nicht,
überwunden.» urteilung? Meines Erachtens durch die dass du elend und jämmerlich bist, arm,
Der Sieg Jesu besteht nicht nur darin, suggestive Macht der Masse. Was meine blind und bloss» (Offb 3,17).
dass wir zu Recht sagen: «In den Anfech- ich damit? Viele Christen stehen in der Auch heute ist das an vielen Orten
tungen hilft Er mir, trägt Er mich durch», grossen Gefahr, dem so genannten Her- der Fall: Die Christen sind perfekt orga-
sondern dass jeder wiedergeborene dentrieb zu verfallen. Anders gesagt: Sie nisiert, aber sie sind kein Organismus,
Christ wissen darf: In diesen Anfechtun- fühlen sich nur noch wohl in der Masse. das heisst sie bilden kein einheitliches
gen bin ich auf dem Weg in Seine Stadt, Das aber lag nie in Gottes Absicht. Nein, Gefüge, kein gegliedertes Ganzes in
in die ewige Heimat, wo Jesus Christus vielmehr will Er zu jedem Seiner Kinder Christus. Deshalb haben wir heute so
als himmlischer Architekt Wohnungen ein ganz persönliches Verhältnis haben. viel fremdes Feuer in den Gemeinden!
baut! Welch wunderbare Gnade, welch Weil aber nur noch wenige Gläubige zur Was meine ich damit? Es scheint alles
wunderbare Hoffnung! inneren Ruhe finden, indem sie durch rund zu laufen, so genannte Manifesta-
Bibellese und Gebet mit dem Vater und tionen des Geistes sind augenscheinlich
Verführung der letzten Stunde: dem Sohn innige Gemeinschaft pflegen, vorhanden, aber es ist vieles unecht:
hat sich eben dieser unselige Herden- Pseudo-Segen, Pseudo-Erfahrungen,
Selbstgefälligkeit trieb entwickelt. Mancher Gläubige fühlt Pseudo-Offenbarungen, Pseudo-Werke.
In Johannes 6,16-17 haben wir, im sich nur noch dann wohl, wenn er sich Das Schlimmste aber sind die Pseudo-
Bild der Jünger in der Dunkelheit auf inmitten Hunderter
dem sturmgepeitschten See Geneza- oder gar Tausender
reth, prophetisch die Gemeinde Jesu von Mitchristen
auf ihrer letzten Wegstrecke gesehen. befindet und sich in
Was aber geschah unmittelbar vorher? ihrer Gemeinschaft
Die Speisung der Fünftausend, wo sich «wärmt». Aber
die Jünger noch inmitten Tausender von wahres Leben und
Menschen befanden (Joh 6,1-15). Aber wahre Wärme kann
plötzlich wurden sie aus dieser friedli- man nur in Jesus
chen Atmosphäre herausgeholt, um in Christus finden!
einem Boot allein in die dunkle Nacht Viele Gläubige
hinauszurudern. rennen von einer
Auch das scheint mir ein Hinweis christlichen Ver-
auf die Situation der Gemeinde Jesu anstaltung und
auf ihrer letzten Wegstrecke zu sein, Konferenz zur an-
auf welcher der Herr die Gläubigen auf deren. Und manche
Sein baldiges Kommen zuzubereiten von ihnen rühmen
beginnt. sich, keines dieser
Wie geht diese Zubereitung vor sich? Treffen verpasst zu
Der Herr Jesus holt einzelne Gläubige haben. Ich bin nicht
aus der christlichen Masse heraus und gegen Zusammen-
beginnt, ganz persönlich an ihnen zu künfte, wo viele das «Denn die Menschen werden viel von sich halten, geldgierig sein,
arbeiten. Weshalb tut Er das? Weil heu- Wort Gottes hören; prahlerisch …»
te in der Gemeinde Jesu der Geist von dafür bete auch ich
Laodizea am Werk ist. Heilsgeschichtlich und freue mich darüber. Aber inmitten Aktivitäten, die heute in vielen Gemein-
gesehen leben wir in unseren Tagen im Tausender von Christen und unter dem den massenhaft vorhanden sind.
Zeitabschnitt der Gemeinde von Laodi- Eindruck der Zusammengehörigkeit Schon im Alten Bund war das ein
zea; und gerade dies ist eines der Zei- wird dem einzelnen Gläubigen oft nicht grosses Übel, als zwei Söhne des dama-
chen, dass wir tatsächlich in der letzten mehr bewusst, dass es innerlich mit ihm ligen Hohenpriesters meinten, beson-
Stunde leben. Im ersten Timotheusbrief bergab geht; er kann den Grad seines dere Aktivitäten an den Tag legen zu
schreibt Paulus: «Der Geist aber sagt eigenen geistlichen Lebens nicht mehr müssen. Ihnen genügte das vom Herrn
deutlich, dass in den letzten Zeiten einige wahrnehmen. Unter dem Masseneffekt angeordnete Räucheropfer offenbar
von dem Glauben abfallen werden und meint er, alles sei mit ihm in bester nicht. Nein, es musste in ihren Augen
verführerischen Geistern und teuflischen Ordnung. Und genau das ist heute die etwas Besonderes für die Ehre des Herrn
Lehren anhängen» (1.Tim 4,1). Not: Man meint, man hätte alles, wobei getan werden, natürlich nicht durch ir-

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gen will, der verleugne sich selbst und
Biblische Botschaft nehme sein Kreuz auf sich täglich und
folge mir nach» (Lk 9,23), noch nie so
aktuell wie heute. Es geht dem Herrn
gendjemanden, sondern durch sie. Aber einziger Gott ist? Du tust wohl daran! um den Einzelnen! Selbstverständlich
in Gottes Augen war es nichts als purer Auch die Dämonen glauben es – und liegt es Ihm daran, jeden Gläubigen
Ungehorsam, weshalb Seine Strafe auf zittern» (Jak 2,19). Mit anderen Worten: weltweit zuzubereiten. Aber nicht jeder
dem Fuss folgte. Diesbezüglich heisst Satan und die Dämonen werden niemals Gläubige ist bereit, sich aus der Masse
es in 3. Mose 10,1-2: «Aarons Söhne unseretwegen zittern, was und wie viel der Christen herausholen zu lassen,
Nadab und Abihu nahmen ein jeder wir auch tun mögen. Aber vor Gott zit- um den Weg mit Jesus allein zu gehen.
seine Pfanne und taten Feuer hinein tern die Finsternismächte, wenn Er im Viele rebellieren dagegen und manche
und legten Räucherwerk darauf und
brachten so ein fremdes Feuer vor den
Herrn, das er ihnen nicht geboten hatte.
Da fuhr ein Feuer aus von dem Herrn
und verzehrte sie, dass sie starben vor
dem Herrn.» Fremdes Feuer bzw. falsche
Aktivitäten hatten hier den Tod von zwei
Priestersöhnen bewirkt.
Fremdes Feuer, das heisst Pseudo-Ak-
tivitäten, brachte auch Laodizea zu Fall.
Und fremdes Feuer wird auch unseren
geistlichen Tod verursachen, wenn wir
nicht umkehren und tun, was Gott will!
Warum ist trotz Ihres intensiven, christ-
lichen Lebens, keine Freude am Herrn
mehr in Ihrem Herzen, sondern nur
noch gähnende Leere, Unzufriedenheit
und Traurigkeit? Weshalb ist Ihr Gebets-
leben so mager? Warum haben Sie keine
lebendige Verbindung mehr zum Herrn?
Weil Gott Nein sagt zu einer Nachfol-
ge, die aus selbst erwählten Werken
und Aktivitäten besteht, wodurch Ihr
geistliches Leben von diesem «fremden
Feuer» verzehrt wird. «Am Abend aber gingen seine Jünger hinab an den See, stiegen in ein Boot und fuhren über den See nach
Die fromme Selbstzufriedenheit of- Kapernaum»
fenbart sich heute gerade darin, dass
man meint, möglichst viel organisie- Leben eines Menschen voll zu Seinem Gläubigen denken gar, Gott habe sie auf
ren, möglichst viele Aktivitäten planen Recht kommt! ein Abstellgleis gestellt, weil sie da und
zu müssen, wobei Jesus Christus selbst dort gefehlt hätten; darum seien sie nun
oftmals «wegorganisiert» oder «weg- Wie kommt Gott mit Ihrem Leben von Gott und Menschen verlassen. Doch
geplant» wird. Und eine direkte Folge wenn Gott eines Seiner Kinder aus der
solch selbst erwählter, falscher Aktivi-
zum Ziel? Masse der Gläubigen herausholt, dann
täten, sind falsche Mittel. Es wird zwar Indem Er Sie, wie damals die Jünger, will Er es zubereiten auf das Kommen
oftmals gesagt: «Der Zweck heiligt die aus der Masse herausholt, um ganz per- Seines Sohnes Jesus Christus. Jeder
Mittel». Aber es müsste besser heissen: sönlichen Umgang mit Ihnen zu haben. wiedergeborene Christ will dabei sein,
«Die Mittel verändern den Zweck!» Das war übrigens auch Sein Angebot an wenn Jesus kommt, aber nicht alle sind
Schon im Alten Bund musste der Herr Laodizea: «Siehe, ich stehe vor der Tür bereit, sich vom Herrn dafür zuberei-
klagen: «Denn mein Volk tut eine und klopfe an. Wenn jemand meine ten zu lassen, indem sie sich dagegen
zwiefache Sünde: Mich, die lebendige Stimme hören wird und die Tür auftun, sträuben, von Ihm aus der grossen Masse
Quelle, verlassen sie und machen sich zu dem werde ich hineingehen und das herausgeholt zu werden.
Zisternen, die doch rissig sind und kein Abendmahl mit ihm halten und er mit
Wasser geben» (Jer 2,13). Die Israeliten mir» (Offb 3,20). Ich mit Ihm und Er mit Ein Weg, der uns nicht gefallen will
nahmen fremde Mittel zu Hilfe, um ihr mir; da war und ist kein anderer dabei.
geistliches Leben zu nähren. Aber da Auf Sie persönlich angewandt: Jesus mit Was kann es bedeuten, wenn der Herr
machte der Herr nicht mit! Und das tut Ihnen, und Sie mit Ihm. Diesen ganz den Einzelnen aus der Masse der Gläubi-
Er auch heute nicht! persönlichen Umgang mit jedem ein- gen herausholt? Es kann sein, dass die-
Wer freut sich darüber, wenn wir zum zelnen Seiner Kinder will Er in unserer ser Weg sehr einsam ist, uns besondere
Handeln Gottes in und mit unserem Le- Zeit pflegen, wo der Geist von Laodizea, Schwierigkeiten bereitet, ein Weg, den
ben kein oder nur ein halbes Ja haben? der Geist der Selbstgefälligkeit, so sehr wir niemals selbst erwählt hätten. Auch
Der Feind Gottes und der Menschen: Sa- am Wirken ist. Und aus diesem Grund die Jünger hatten damals die gefahrvol-
tan! Jakobus sagt: «Du glaubst, dass ein ist wohl das Wort Jesu: «Wer mir fol- le nächtliche Bootsfahrt über den See

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Genezareth nicht aus eigenem Antrieb sen oder neu recht begreifen können.
gemacht, sondern es heisst: «… alsbald Übrigens hat auch ein Psalmist diese
trieb Jesus seine Jünger, in das Boot zu Erfahrung gemacht, als er ganz unten
steigen und vor ihm hinüberzufahren, war und deshalb betete: «Aus der Tiefe
bis er das Volk gehen liesse» (Mt 14,22). rufe ich, Herr, zu dir» (Ps 130,1). Wes-
Von keinem Seiner Jünger ist bekannt, halb hat der Herr diesen Seinen Knecht
dass er sich von Jesus nicht hätte bewe- derart unten durch geführt? Weil Er ihm
gen lassen, ins Boot zu steigen, sondern nur auf diese Weise sieben besondere
wir lesen: «… seine Jünger … stiegen in Erkenntnisse nahe bringen konnte:
ein Boot und fuhren über den See …» 1. Sündenerkenntnis: «Wenn du,
(Joh 6,16-17). Herr, Sünden anrechnen willst – Herr,
Und Sie, lieber Freund, wollen nicht wer wird bestehen?» (V 3).
auch Sie den Weg gehen, den Jesus Sie 2. Vergebung: «Denn bei dir ist die
gehen lassen will, auch wenn er Ihnen Vergebung, dass man dich fürchte»
vielleicht sehr schwer erscheint? Glau- (V 4).
ben Sie mir: Es ist ein grosses Vorrecht 3. Harren: «Ich harre des Herrn, mei-
für Sie, wenn der Herr Sie auf die Seite ne Seele harret … Meine Seele wartet
nimmt, weil Er Sie auf Seine Wieder- Jesus Christus soll das Zentrum in jeder Gemeinde auf den Herrn mehr als die Wächter auf
kunft hin zubereiten will. Es mag wohl sein! Doch durch viele Aktivitäten wird Er oftmals den Morgen; mehr als die Wächter auf
sein, dass Sie einen solchen Weg deshalb «wegorganisiert» oder «weggeplant» den Morgen» (V 5-6).
schwer finden, weil Sie oft das Gefühl 4. Das Wort: «… ich hoffe auf sein
haben, der Herr sei nicht bei Ihnen und tigung, dass Er Sie nicht allein gelassen Wort» (V 5).
Sie seien völlig allein. hat? Als Sie zum Glauben an Jesus 5. Hoffnung: «Hoffe Israel auf den
Das Gefühl des Allein-gelassen- Christus kamen, wurden Sie mit dem Herrn!» (V 7).
Seins muss die Jünger damals auf dem Heiligen Geist versiegelt (Eph 1,13). 6. Gnade: «Denn bei dem Herrn ist
sturmgepeitschten See Genezareth auch Und vom Heiligen Geist, der Gott ist die Gnade …» (V 7).
beschlichen haben. Denn Jesus hatte sie wie der Vater und der Sohn, hat Jesus 7. Erlösung: «… und viel Erlösung
wohl ins Boot getrieben, war aber selbst gesagt: «… dass er bei euch bleibe in (ist) bei ihm. Und er wird Israel erlösen
woanders. Ja, wo war Er denn, als sich Ewigkeit … er bleibt bei euch und wird aus allen seinen Sünden» (V 7-8).
Seine Jünger auf dem See abrackerten? in euch sein» (Joh 14,16-17). Wollen Sie deshalb nicht Ja sagen
Er befand sich auf einem Berg: «… als zu Gottes Handeln an Ihnen in dieser
er das Volk hatte gehen lassen, stieg Zubereitung «in der Tiefe» letzten Stunde, auch wenn Er Sie in die
er allein auf einen Berg, um zu beten. Tiefe führt oder bereits geführt hat? Ein
Und am Abend war er dort allein» Weil es der allmächtige Gott ist, der solches Ja unsererseits zu allen Seinen
(Mt 14,23). Ist es nicht nahe liegend, Sie auf das Kommen Seines Sohnes zu- Wegen wird ewigen Lohn bringen, zu-
dass Jesus damals unter anderem auch bereiten und nur das Beste für Sie will, mal uns Gott dadurch auf das baldige
für Seine Jünger betete, die bei dem dürfen Sie Ihm vertrauensvoll sagen: Kommen Seines Sohnes Jesus Christus
schweren Seegang mit letzter Kraft am «Ja, Dein Wille, Herr, ist gut!» Wenn zubereitet. 
Rudern waren und sich so ganz allein Er mit Ihnen auch in die Tiefe geht, so
wähnten? Ja, gewiss war Er mit ihnen erschrecken Sie nicht. Denn gerade dort
beschäftigt, indem Er sie im Gebet vor erfahren Sie die notwendige und beste Auch wenn die Wellen
Seinen himmlischen Vater brachte.
Und Sie, liebes Gotteskind, denken
Zubereitung, weil Sie so manche Heils-
wahrheiten nur in der Tiefe recht erfas-
des Lebens uns oft zu
vielleicht auch, dass der Herr Sie ver- überspülen drohen,
lassen hat und Sie nun ganz allein sind.
Doch dem ist keineswegs so. Hören Sie
werden wir doch wohlbe-
diesbezüglich drei herrliche Schrift- halten bei Jesus ankom-
zeugnisse:
• «Wir haben einen Beistand bei dem
men!
Vater: Jesus Christus, den Gerechten»
(1.Joh 2,1).
• «Christus Jesus ist es, der gestorben,
ja noch mehr, der auferweckt, der auch
zur Rechten Gottes ist, der sich auch
für uns verwendet» (Röm 8,34).
• «Daher kann er auch völlig erretten,
die durch ihn Gott nahen, weil er
immer lebt, um sich für sie zu verwen-
den» (Hebr 7,25).
Können Sie es jetzt glauben, dass der
Herr Jesus es nur gut mit Ihnen meint
und Sie wirklich nie allein sind? Oder
brauchen Sie noch eine weitere Bestä-

MNR > Juni 2006 9


Im Blickfeld

Der
Weltmeister
M
ancher Pastor mag vielleicht oder andere in Bewegung zu setzen. Die
etwas neidisch auf die vollen mitspielenden Christen auf dem Akti-
Stadienränge blicken und weh- onsfeld dieser Welt sollten sich davon
mütig denken: «Ach, wenn doch die Kir- nicht beeinflussen noch beeindrucken
chen oder christlichen Veranstaltungen lassen, sondern den Lauf vollenden und
nur annähernd so gut besucht wären …» zielgerichtet handeln. Denn vom voll-
Dafür gibt es allerdings einen triftigen ständigen Sieg, den Jesus Christus am
Grund, dem wir in der Folge nachgehen Kreuz errungen hat, steht geschrieben:
wollen. «Als er so die Herrschaften und Gewal-
ten entwaffnet hatte, stellte er sie öffent-
Der Sieger. Während die Nationen lich an den Pranger und triumphierte
noch um die Weltmeisterschaft kämpfen über sie an demselben» (Kol 2,15).
und diese nur vier Jahre gilt, hat Einer
die Weltmeisterschaft schon längst für Der Ruhm. Kürzlich las ich, dass der
alle Ewigkeit errungen. Jesus Christus Ruhm eines erfolgreichen Fussballspie-
hat die Welt gemeistert: Er hat den lers nur von kurzer Dauer ist. Heute
bleibenden Triumph erlangt und einen kann er noch in den höchsten Tönen ge-
FIFA-WM-Pokal Sieg für alle Zeiten davongetragen. Dabei feiert werden, morgen sitzt er schon auf
war das, was Er tat, in keiner Weise ein der Ersatzbank und übermorgen wird er
Spiel, sondern buchstäblich todernst. bereits aus der Mannschaft genommen.
Alles ist im Fussballfieber. Jesus kam auf diese Welt, starb am Was bleibt, sind blasse Erinnerungen an
Die FIFA-Weltmeisterschaft Kreuz für unsere Schuld und erstand
triumphal aus den Toten. Wer zu Seiner
seinen einstigen Ruhm. Kaum einer re-
det noch von ihm. Schon hat ein anderer
ist eines der grössten Sport- «Mannschaft» gehört, ist mit eingebet- seinen Platz eingenommen und rühmt
tet in diesen ewigen Sieg und darf im sich als Torwart für kurze Zeit seiner
ereignisse überhaupt, das Glauben rufen: «Gott aber sei Dank, der glanzvollen Paraden oder als Stürmer
die ganze Welt in ihren Bann uns den Sieg gibt durch unseren Herrn
Jesus Christus!» (1.Kor 15,57). Deshalb
seiner Aufsehen erregenden Tore. Die
meisten Spieler des deutschen Fuss-
zieht. Während der Fuss- schreibt Johannes: «Denn alles, was aus ballweltmeisters von 1954 sind schon
Gott geboren ist, überwindet die Welt; bald im Alkohol oder durch Krankheiten
ballspiele sind die Strassen und dies ist der Sieg, der die Welt über- untergegangen und haben nach der ge-
wie leergefegt, die Stadien, wunden hat: unser Glaube. Wer aber
ist es, der die Welt überwindet, wenn
wonnenen Weltmeisterschaft in ihrem
Leben kläglich versagt. Bei Jesus Chris-
Wohnzimmer und ande- nicht der, der glaubt, dass Jesus der Sohn tus ist das anders: Wer dem Herr Jesus
Gottes ist?» (1.Joh 5,4-5). nachfolgt, Ihm als «Spielführer» anhängt
re Übertragungsorte zum und nach Seinen Regeln kämpft, erhält
Bersten voll. Die Spannung Der Besiegte. Unser Herr Jesus
Christus hat dem Teufel die rote Karte
einen unvergänglichen Siegeskranz:
«Jeder aber, der kämpft, ist enthaltsam
steigt aufs Äusserste, das gezeigt und ihn des Feldes verwiesen; in allem; jene freilich, damit sie einen
Er hat ihn durch Sein teures Blut ein vergänglichen Siegeskranz empfangen,
Nationalbewusstsein ist nie für alle Mal geschlagen. Der Teufel ist wir aber einen unvergänglichen» (1.Kor
so stark wie während dieser der Besiegte, der Verlierer und kann
höchstens noch vom Spielfeldrand aus
9,25). Von diesen gekrönten Glaubens-
kämpfern ist auch im letzten Buch der
Wochen. hineinschreien und versuchen, das eine Bibel die Rede: «Und rings um den

10 MNR > Juni 2006


Thron sah ich vierundzwanzig Throne, Das Wunder. Die Weltmeisterschaft
und auf den Thronen sassen vierund- 1954 ging unter dem Slogan «Das Wun- Aufgegriffen
zwanzig Älteste, bekleidet mit weissen der von Bern» in die Fussballgeschich-
Kleidern, und auf ihren Häuptern golde- te ein. Inzwischen wurde sogar ein
ne Siegeskränze» (Offb 4,4). Kinofilm darüber gedreht. Es handelte In Europa wird es immer schwieriger,
sich damals al- sich öffentlich zum Glauben zu bekennen.
Der wahre Er- lerdings weniger Belustigung, Spott und Diffamierung sind
löser. Als Jürgen Unser Herr Jesus Chris- um ein Wunder oftmals an der Tagesordnung. Es besteht
Klinsmann vom
Deutschen Fuss-
tus hat dem Teufel die als vielmehr um
etwas Glück, aber
die Tendenz, christliche Symbole und Inhal-
te zunehmend zu diskriminieren.
ball-Bund (DFB) rote Karte gezeigt und auch um Einsatz,
zum neuen Team-
chef der National-
ihn des Feldes verwiesen Kampfbereitschaft
und Motivation.
Lehrer einer Berliner Hauptschule ha-
ben um Auflösung ihrer Schule gebeten,
mannschaft beru- Wirkliche Wun- weil sie die Gewalt ihrer Schüler angeblich
fen wurde, titelte die «Bild»-Zeitung mit der geschehen nur bei Jesus. Er ist der nicht mehr kontrollieren können. Medien-
den für sie typisch hochtrabenden Wor- «Wunderbare» aus Jesaja 9,5, ein Gott, berichten zufolge sind die Lehrer der Schu-
ten: «Klinsi erlöse uns!» Ob das möglich der Wunder tut. Er kann zerbrochene
le selbst im Klassenraum attackiert und
ist, werden die kommenden Wochen zei- Herzen heilen, Genesung von seelischen
bestohlen worden, Unterricht habe kaum
gen. Die Zeichen dafür stehen jedenfalls Verletzungen schenken und zum Sieg
nicht besonders gut. Aber selbst wenn führen. Er schenkt Vergebung und den noch stattfinden können. Die Lehrkräfte
Deutschland Weltmeister werden sollte, Heiligen Geist der Wiedergeburt, Er seien nur noch mit dem Handy in den Un-
sind sie damit noch lange nicht erlöst. weckt aus den Toten auf und führt in den terricht gegangen, um im Notfall Hilfe rufen
Denn nach der Weltmeisterschaft wird Himmel. In seiner Pfingstpredigt sagte zu können. Auf dem Schulhof sei es stän-
es neue Herausforderungen, Querelen Petrus unter anderem: «Männer von dig zu Schlägereien, Vandalismus und Be-
und Auseinandersetzungen geben. Man Israel, hört diese Worte: Jesus, den Na- leidigungen gekommen. Ein Polizeisprecher
wird wieder irgendwo verlieren und zoräer, einen Mann, der von Gott euch meinte, dass sich hier nur die Spitze des
wieder wird sich die Boulevardpresse gegenüber erwiesen worden ist durch Eisberges offenbare.
die Finger wund schreiben. Machttaten und Wunder und Zeichen,
Der wahre Erlöser wirkt woanders, die Gott durch ihn in eurer Mitte tat Ein Gefühl wird zur Gefahr: Millionen
und zwar auf dem Feld dieser Welt. Er – wie ihr selbst wisst» (Apg 2,22). Deutsche haben Angst- und Zwangsstörun-
schafft wirkliche und bleibende Erlösung gen. Nach einer aktuellen Studie sind auch
für alle, die an Ihn glauben und Ihm ihr Nicht im Abseits. Die Abseitsfalle ist immer mehr Kinder betroffen. So soll be-
Vertrauen schenken. Paulus schreibt: schon manchem Spieler zum Verhängnis
reits jedes dritte Kind unter Angststörun-
«… die Gerechtigkeit Gottes durch den geworden. Wer dort hineintappt, wird
gen leiden. Ärzte und Psychologen kämpfen
Glauben an Jesus Christus, die zu allen abgepfiffen, und ein aus dem Abseits
und auf alle kommt, die glauben. … erzieltes Tor wird für ungültig erklärt. mit extremen Konfrontationen gegen die
sodass sie gerechtfertigt werden ohne Wer sich im Abseits befindet, ist aus- Krankheit und schlagen Alarm, dass Ängs-
Verdienst durch seine Gnade aufgrund serhalb des erlaubten Wirkungskreises te und Zwänge extrem zunähmen, schreibt
der Erlösung, die in Christus Jesus ist» und darf nicht angespielt werden; er das Nachrichtenmagazin «Focus».
(Röm 3,22.24). Jesus erlöst von Sünden, steht buchstäblich im Abseits und oft
von einer schändlichen Vergangenheit alleine da. Jesus Christus sagte: «Das habe ich
und von der Bindung an den Teufel. Bei Jesus ist das anders. Er holt Men- mit euch geredet, damit ihr in mir Frieden
Schon Hiob wuss- te um diesen schen aus dem Abseits, aus Einsamkeit habt. In der Welt habt ihr Angst; aber seid
Erlöser: «Doch ich weiss: und Niedergeschlagenheit heraus. getrost, ich habe die Welt überwunden»
Mein Erlöser lebt; und als der Wo jemand abgepfiffen, (Joh 16,33).
Letzte wird er über dem Staub ausgepfiffen oder
stehen» (Hiob 19,25). übergangen wird, Der iranische Präsident Ahmadined-
schad hat nicht nur öffentlich gefordert,
dass Israel von der Landkarte getilgt wer-
den müsse, sondern auch, was weniger
bekannt ist, dass «das weitere Anwachsen
des Christentums gestoppt werden muss».
Wenige Tage danach holten unbekannte
Täter den evangelischen Pfarrer Tourani
ab und folterten ihn zu Tode. Später war-
fen sie die blutüberströmte Leiche vor die
Wohnungstür seiner Frau und ihrer vierjäh-
rigen Tochter.

China ist ein regelrechter Marktplatz


für das Geschäft mit menschlichen Orga-

MNR > Juni 2006 11


nen geworden. Der Handel mit den Orga- Im Blickfeld
nen hingerichteter Gefangener hat sich zu
einem so lukrativen Geschäftszweig entwi-
ckelt, dass Menschenrechtler darin sogar ist Jesus da und holt ihn ab. Ein Abseits-
einen wichtigen Grund dafür sehen, warum Mensch darf erfahren, was in Jeremia
Peking die Todesstrafe nicht abschafft. 31,3 steht: «Von ferne her ist mir der
Herr erschienen: Mit ewiger Liebe habe
Ein 46-jähriger Brite lebt mit sieben ich dich geliebt; darum habe ich dich zu
«Gattinnen» unter einem Dach. Ein BBC- mir gezogen aus lauter Gnade.»
Team hatte den selbsternannten Rabbi Phi-
lip Sharp und dessen Frauen besucht. Die Keine Ersatzbank. Traurig ist es und
Ehen seien «nur vor Gott geschlossen» wor- enttäuschend für einen Spieler, wenn er
auf der Ersatzbank sitzen muss. Er ärgert
den, nicht aber auf dem Standesamt. Der
sich oder ist deprimiert darüber, dass er
Familienvater hält sich für die Reinkarnati-
nicht gebraucht wird. Dieser Frust kann
on eines Königs aus dem Alten Testament. sich schnell auch auf die Angehörigen
legen, sodass sie darunter mitzuleiden
Der Grossteil der Palästinenser wünscht
haben. In den Medien konnte man mit-
sich Verhandlungen mit Israel. Dies ergab verfolgen wie befreiend es für Fussballer
eine aktuelle Umfrage, die am 26. April d.J. war, wenn sie ins WM-Kader aufgebo- Wer in die Abseitsfalle hineintappt, wird abgepfif-
in der Tageszeitung «Haaretz» veröffentlicht ten wurden, und welch einen Kampf fen. Bei Jesus ist es anders: Er holt Menschen aus
wurde. Demnach sind drei Viertel der Pa- und ein Gezeter es um die Berufung dem Abseits heraus!
lästinenser für Gespräche mit Israel, ob- des Torhüters gab, denn beide – Kahn
wohl die Beliebtheit der Hamas seit ihrem und Lehmann – können letztlich nicht Unterstützung leisten und in der Vor-
Sieg bei den Parlamentswahlen im Januar im selben Tor stehen. Für den einen war bereitung mithelfen. Am Ende geht die
gestiegen ist. es ein Triumph, für den anderen aber erzielte Frucht auf das Konto aller, die
frustrierend. mitwirkten. Die Hauptsache ist, dass
Schweden hat seine Teilnahme an ei- Bei Jesus muss niemand auf der Ersatz- viel Frucht eingebracht wird. Der Herr
ner internationalen Luftwaffen-Übung in bank sitzen, keiner ist ausgeschlossen. Jesus sagt: «Dadurch wird mein Vater
Italien aufgrund der Beteiligung Israels zu- Er will und kann jeden gebrauchen. verherrlicht, dass ihr viel Frucht bringt
rückgezogen. Israelische Politiker sprechen Jeder Christ hat wenigstens eine Gabe und meine Jünger werdet» (Joh 15,8).
empfangen und sollte sie zum Bau des
von einer antisemitischen Entscheidung.
Reiches Gottes verwenden. Jedes Glied Die Chancen nutzen. Die Spieler
Verteidigungsministerin Leni Bjorklund
am Leibe Jesu darf nützlich sein für die sollten jede sich bietende Chance nut-
sagte, sie habe ihre Entscheidung wegen Sache des Herrn und irgendeine Aufgabe zen, sehr konzentriert spielen und mit
der Teilnahme «eines Staates, der nicht an bekleiden. Jeder Gläubige ist zur Mitar- ganzer Aufmerksamkeit und einem wa-
der Erhaltung des Friedens interessiert ist» beit berufen, sei es in der Seelsorge, im chen Auge dabei sein. Die Spielzeit sollte
geändert. Ein anderes schwedisches Regie- Kinderunterricht, in seiner Familie, in jeder von ihnen optimal ausnutzen und
rungsmitglied argumentierte weniger diplo- der Verkündigung des Wortes Gottes, nicht einfach herumstehen oder auf Zeit
matisch: «Israel handelt nicht im Namen in diakonischen Diensten, in der Gast- spielen. Auch das vorzeitige Resignieren
des Friedens und sollte nicht an einer sol- freundschaft oder in der Anweisung und und Aufgeben ist fehl am Platz. Sowohl
chen Darbietung teilnehmen!» Israel zeigte Erziehung im Glauben. Jesus will es in der Trainer als auch das Publikum erwar-
sich schockiert über diese Aussagen. und durch die Glieder Seiner Gemeinde ten von einem jeden ganze Hingabe.
tun: «Treu ist er, der euch beruft; er wird Das können wir sehr gut auch auf
Der Indonesische Tennis-Verband for- es auch tun» (1.Thess 5,24). die Gemeinde anwenden, denn über
dert vom Internationalen Tennis-Verband, sie heisst es: «Darum auch wir: Weil
die im Juli anstehenden Fed Cup-Qualifika- Jedes Tor zählt. Jedes erzielte Tor ist wir eine solche Wolke von Zeugen um
tionsspiele seines Landes gegen Israel an nicht nur für den wichtig, der es gemacht uns haben, lasst uns ablegen alles, was
hat, sondern für die ganze Mannschaft. uns beschwert, und die Sünde, die uns
einem neutralen Ort durchzuführen. Grund
Denn am Ende werden die Tore zusam- ständig umstrickt, und lasst uns laufen
sei die langjährige Unterstützung der «Un- mengezählt und können zum Endsieg mit Geduld in dem Kampf, der uns
abhängigkeit Palästinas», berichtet die Ta- beitragen. Entscheidend ist das Zusam- bestimmt ist» (Hebr 12,1). Und: «Kauft
geszeitung «Haaretz». menspiel, denn meistens wird ein Tor die rechte Zeit aus! Denn die Tage sind
durch eine gemeinsam herausgespielte böse» (Eph 5,16).
Der arabische Knesset-Abgeordnete Möglichkeit erzielt. Dabei ist jeder Spie-
Ahmed Tibi hat sich gegen die Leugnung ler wichtig, der Verteidiger genauso wie Nicht in die Verlängerung. Es gibt
des Holocaust ausgesprochen. Die Nazis der Stürmer. Mannschaften, die bewusst auf Verlän-
hätten an den Juden eines der abscheu- Die Gaben und Aufgaben in der loka- gerung spielen, weil sie sich dadurch
lichsten Verbrechen in der Geschichte ver- len Gemeinde Jesu sind unterschiedlich: bessere Chancen erhoffen. Bestimmt
übt, schreibt er in einem arabischen Zei- Die einen stehen mehr in der Öffent- ist es jedoch besser, den Sieg in der re-
tungsartikel. lichkeitsarbeit und gewinnen Seelen, gulären Spielzeit zu erzielen und nicht
während andere dafür beten, materielle auf spätere Zeiten zu hoffen.

12 MNR > Juni 2006


Die Bibel sagt, dass heute, jetzt, die Feind nicht Raum bekommt. Deshalb ihn an, aber auch nicht mutlos – der
Zeit ist, sich zu bekehren: «Siehe, jetzt werden wir dazu aufgerufen: «Zieht die Sieger ist auf unserer Seite! Gott selbst
ist die angenehme Zeit; siehe, jetzt ist ganze Waffenrüstung Gottes an, damit hat gesagt: «‹Ich will dich nicht aufgeben
der Tag des Heils!» (2.Kor 6,2). Und was ihr standhalten könnt gegenüber den und dich niemals verlassen!› So können
die Arbeit anbelangt: «Alles, was deine listigen Kunstgriffen des Teufels; denn wir nun zuversichtlich sagen: ‹Der Herr
Hand zu tun vorfindet, das tue mit deiner unser Kampf richtet sich nicht gegen ist mein Helfer, und deshalb fürchte ich
ganzen Kraft (Lth. 1914: das tue frisch)» Fleisch und Blut, sondern gegen die mich nicht vor dem, was ein Mensch mir
(Pred 9,10). Ein Sprichwort lautet: «Des Herrschaften, gegen die Gewalten, ge- antun könnte›» (Hebr. 13,5-6).
Teufels liebstes Möbelstück ist die lange gen die Weltbeherrscher der Finsternis
Bank.» Robert Moffat sagte zu Recht: dieser Weltzeit, gegen die geistlichen Die Spielregeln. Wichtig ist, dass
«Wir haben eine ganze Ewigkeit, um Mächte der Bosheit in den himmlischen sich jeder Fussballer an die Regeln hält
unsere Siege zu feiern; aber nur eine Regionen. Deshalb ergreift die ganze und sich danach ausrichtet. Wer foult,
kurze Stunde, um sie zu gewinnen.» Waffenrüstung Gottes, damit ihr am meckert oder den Ball während des
Auch was die Hoffnung auf die bösen Tag widerstehen und, nachdem Spiels unerlaubterweise mit der Hand
Rückkehr Jesu und die Naherwartung ihr alles wohl ausgerichtet habt, euch abwehrt oder gar in die Hand nimmt,
angeht, sollten wir nicht auf Zeit spielen, behaupten könnt» (Eph 6,11-13). dem wird die gelbe Karte gezeigt. Daher
so nach dem Motto: «Mein Herr kommt muss jeder Spieler die Regeln lernen,
noch lange nicht» (Mt 24,48). Nein, wir Keine Angst vor dem Gegner. Es ja sie verinnerlichen und bestrebt sein,
sollten vielmehr in der Naherwartung gibt so genannte «Angstgegner», gegen sich daran zu halten.
der Rückkehr Jesu stehen und alles dafür die man am liebsten gar nicht antreten Die Regeln für den Christen stehen
tun, damit Er bald kommen kann: «Der würde und die einem überhaupt nicht in der Bibel, dem unfehlbaren Wort
Herr verzögert nicht die Verheissung, liegen. So spielt die deutsche Fussballna- Gottes. Darum ist es äusserst wichtig,
wie es einige für eine Verzögerung hal- tionalmannschaft zum Beispiel nur sehr in der Bibel zu lesen, ja das Wort Got-
ten; sondern er hat Geduld mit euch und ungern gegen diejenige der Niederlande. tes zu studieren. Ebenso wichtig ist es
will nicht, dass jemand verloren werde, Bereits im Vorfeld der Weltmeisterschaft aber auch, sich daran zu halten und
sondern dass jedermann zur Busse fin- kann man viel darüber lesen, welche nicht davon abzuweichen. Schon viel
de» (2.Petr 3,9). Chancen sich die einzelnen Teams Schaden ist dadurch entstanden, weil
ausrechnen und auf welche Gegner man die Richtschnur des Wortes Gottes
Die Verteidigung. Bei einem Fuss- sie eventuell in einer weiteren Runde verlassen hat. Falsche «Spielführer», die
ballspiel wird es am liebsten gesehen, treffen könnten. Hier stei-
wenn sich die Stürmer der eigenen gen bereits bange Fragen
Mannschaft so lange und so oft wie mög- auf: «Wird es wohl ein
lich vor dem gegnerischen Tor aufhalten. starker, ein eher schwä-
Dennoch ist eine gute Verteidigung von- cherer Gegner oder gar
nöten, insbesondere bei einem schnel- ein Favorit sein?» «Wird
len Gegenangriff, und trägt ebenso zum der Gegner uns liegen?»
Erfolg bei wie der Sturm. «Ist er berüchtigt wegen
In der Gemeinde Jesu verhält es vieler Fouls oder dafür,
sich sehr ähnlich: Es sind nicht nur sehr hart zu spielen?»
diejenigen Gläubigen wichtig, die im «Welche Spitzenspieler
Rampenlicht stehen und oft bewundert hat die Mannschaft?»
oder gar bejubelt werden, sondern Man muss sich wohl mit
auch alle, die weniger in Erscheinung dem Gegner beschäftigen,
treten und mehr hinter den Kulissen aber doch nicht allzu sehr,
arbeiten; gerade diese Letzteren tragen denn sonst könnte einen
viel mehr dazu bei, dass die Gemeinde die Angst übermannen
wächst. Als Kinder Gottes dürfen wir und der Gegner hätte
nicht nur vorpreschen, um in möglichst leichtes Spiel. Eine gesun-
kurzer Zeit möglichst viel zu erreichen. de Einschätzung der Lage
Nein, es muss auch verteidigt bzw. ge- ist gut, darf aber nicht auf
wacht werden, damit der Gegner kein eine Weise ausarten, dass
Tor schiessen kann. Manche haben vor man auf einmal von Angst
lauter vorauseilen vergessen, hinten beherrscht wird.
zu wachen und so eine Niederlage Die Bibel lehrt uns, dass
einstecken müssen. Es braucht in einer wir keine Menschenfurcht
Gemeinde unbedingt auch solche, die haben sollen. Der Teufel
darüber wachen, dass der Feind kein ist zwar mächtig und wir
Territorium unter seine Herrschaft be- haben keinen Grund, uns
kommt und der Sieg aufrechterhalten über ihn lustig zu machen;
bleibt. Geeignete Gemeindeälteste tun aber er ist ein besiegter
hier Not, doch auch jedes andere Ge- Feind. Treten wir nicht in
meindeglied sollte wachend beten und eigener Selbstüberschät- Man muss sich wohl mit dem Gegner beschäftigen, aber doch nicht
dem Teufel widerstehen, damit der zung den Kampf gegen allzu sehr, denn sonst könnte einen die Angst übermannen

MNR > Juni 2006 13


zur Liebe und zu guten Werken, indem
Im Blickfeld wir unsere eigene Versammlung nicht
verlassen, wie es einige zu tun pflegen,
sondern einander ermahnen, und das
sich nicht an die biblischen Aussagen in Das tägliche Training. Auch das umso mehr, als ihr den Tag herannahen
ihrem Gesamtzusammenhang gehalten Training ist von grösster Wichtigkeit. seht!» (Hebr. 10,24-25).
haben, machten aus dem Kreis ihrer Jeder Spieler ist aufgerufen, regelmässig
Anhänger Sekten und haben Irrlehren zum Training zu erscheinen und nicht Die Einheit. Einheit und Teamgeist
in die Gemeinde Jesu hineingebracht. etwa faul zu Hause herumzuliegen oder sind in einer Mannschaft sehr wichtig.
Es sind auch schon Gemeindeglieder irgendwo anderen Beschäftigungen Schon manches Spiel ging verloren,
verwarnt worden oder gar in Gemeinde- nachzugehen. Wer mitspielen will, muss weil die einzelnen Spieler nicht zuei-
zucht gekommen, weil sie sich gegen das auch trainieren, und wer trainiert, bleibt nander finden konnten und die Einheit
Wort der Bibel auflehnten und im Wider- fit und ist für das Team förderlich. untereinander auf der Strecke blieb. Auf
der anderen Seite hat sich auch bei den
Fussballmeisterschaften immer wieder
gezeigt, dass oft die Teams am weitesten
kamen, die eine eingeschworene Mann-
schaft waren. Wo einer für den anderen
da ist, sich auch für ihn einsetzt, Fehler
korrigiert und sich selbst ganz ins Spiel
einbringt, da sind die Chancen gross, in
der Tabelle weiter nach oben zu rücken.
Egoismus aber ist eines der grössten Hin-
dernisse, um ein gemeinsames Ziel zu er-
reichen. Schlimm ist es, wenn jemand ein
«Superstar» sein und alles allein machen
will, seinen Mitspielern den Ball nicht zu-
spielt, weil er denkt, diese könnten keine
Tore schiessen so wie er. Wo jeder nur für
sich spielt, werden Chancen vertan. Und
bei Querelen und Streitigkeiten im Team
verlieren letztlich alle an Kraft; da fehlt
es an der nötigen Konzentration für das
eigentliche Ziel und sogar schmachvolle
Eigentore werden möglich.
Die Gläubigen werden aufgerufen,
nach der Einigkeit untereinander zu
trachten: «Befleissigt euch, die Einheit
In der Gemeinde Jesu wird leider auch «gefoult». Hinterhältiges Reden oder falsche Beschuldigungen, die des Geistes zu bewahren durch das Band
über einen anderen geäussert werden, sind zum Beispiel solch geistliche Fouls des Friedens» (Eph 4,3). Und die Bibel
liefert gleich auch ein Rezept mit, wie
spruch dazu lebten. Gott sei Dank gibt Auf die Gemeinde Jesu gelegt, das zu bewerkstelligen ist: «… macht
es beim Herrn viel Vergebung und Neu- bedeutet das: Nach Möglichkeit soll- meine Freude völlig, indem ihr eines
eingliederung, aber nur nach den Richt- ten wir jeden Gottesdienst wie auch Sinnes seid, gleiche Liebe habt, einmü-
linien Seines Wortes! Im Kolosserbrief Gebetsstunden und Bibelstudientage tig und auf das Eine bedacht seid. Tut
werden wir gewarnt: «Lasst nicht zu, besuchen. Denn in diesem gemein- nichts aus Selbstsucht oder nichtigem
dass euch irgendjemand um den Kampf- samen «Training» mit der Bibel wer- Ehrgeiz, sondern in Demut achte einer
preis bringt, indem er sich in Demut und den wir immer wieder auf Jesus hin den anderen höher als sich selbst. Jeder
Verehrung von Engeln gefällt und sich ausgerichtet und bleiben geistlich fit; schaue nicht auf das Seine, sondern je-
in Sachen einlässt, die er nicht gesehen wir werden dadurch im rechten Sinn der auf das des anderen» (Phil 2,2-4).
hat, wobei er ohne Grund aufgeblasen auferbaut, Gaben und Stärken werden
ist von seiner fleischlichen Gesinnung, entdeckt und Schwächen abgelegt. Fouls vermeiden. Fouls sind etwas
und nicht festhält an dem Haupt, von Durch dieses geistliche Training in der Hässliches, denn sie sind oft hinterlistig,
dem aus der ganze Leib, durch die Gemeinde zeigt sich nicht selten, wo gemein und stören den Spielfluss. Schon
Gelenke und Bänder unterstützt und sich unser Platz befindet, den wir in viele wurden deshalb vom Platz gestellt
zusammengehalten, heranwächst in der Mitarbeit und im Team einnehmen und der Gefoulte vom Platz getragen.
dem von Gott gewirkten Wachstum» können. Unser Trainer ist der Heilige Manche finden dadurch nicht mehr
(Kol 2,18-19). Denn wiederum steht Geist, der das Wort Gottes inspiriert richtig ins Spiel, Zeit geht dadurch
geschrieben: «Alle Schrift ist von Gott hat, es uns aufschliesst und uns führt. verloren, der materielle Verlust kann
eingegeben und nützlich zur Belehrung, Im Blick auf die Entrückung, den Tag gross sein und eine ganze Mannschaft
zur Überführung, zur Zurechtweisung, Jesu Christi, werden wir aufgerufen: leidet darunter.
zur Erziehung in der Gerechtigkeit» «… lasst uns aufeinander Acht geben, In der Gemeinde Jesu wird leider
(2.Tim 3,16). damit wir uns gegenseitig anspornen auch «gefoult». Hinterhältiges Reden

14 MNR > Juni 2006


oder falsche Beschuldigungen, die über dass kein gutes Haar mehr an ihm bleibt. gehalten werden, denn der Herr vermag
einen anderen geäussert werden, sind Was er verkündigt ist nicht richtig und ihn aufrecht zu halten» (Röm 14,4).
zum Beispiel solch geistliche Fouls. Oft mit wem er zusammenarbeitet passt ih-
ist Neid dabei im Spiel. Dabei sollten nen nicht in den Kram. Seine Methoden Die Ankunft. Die Sieger-Mannschaft
wir von der Liebe und gegenseitiger gefallen ihnen nicht und es ist einfach wir bei ihrer Heimkehr von der ganzen
Hilfsbereitschaft getrieben werden. Kein alles falsch, was er macht. Den Mitar- Nation begeistert empfangen. Reporter
wahrhaft wiedergeborener Christ sollte beitern in Missionswerken kommt kaum füllen den Flughafen und Interviews
seinen Bruder oder seine Schwester in etwas zu Ohren, wenn sie so arbeiten, werden gegeben. Oft hält das Oberhaupt
Christus übervorteilen oder «foulen», predigen und solche Veröffentlichungen des Landes eine Ansprache. Die Men-
sondern vielmehr das tun, was Galater herausgeben, die den Zuhörern und schen jubeln und es wird gefeiert. Die
6,2 sagt: «Einer trage des andern Last, so Lesern einigermassen gefallen. Aber Medien sind tagelang voll hochtrabender
werdet ihr das Gesetz Christi erfüllen.» wehe, wenn es nicht ihrer vorgefass- Lobeshymnen.
Ein Gläubiger sollte so wandeln, wie es ten Meinung entspricht: Dann hagelt Doch all dies wird vor Jesus Christus
ihm unter anderem im Epheserbrief vor es sofort wütende E-Mails, Telefonate, erblassen, wenn Er als Triumphator
Augen gestellt wird: «… wie er uns in geharnischte Briefe und Abbestellun- zurückkehrt, um von Seinem Volk
ihm (d.h. in Christus) auserwählt hat vor gen. Da wird vieles, wenn nicht alles, empfangen zu werden. Die ganze Welt
Grundlegung der Welt, dass wir heilig infrage gestellt oder gar in Bausch und wird vor Spannung den Atem anhal-
und tadellos vor ihm seien in Liebe … Bogen verbannt; Ermutigungen dagegen ten und jubeln werden alle, die Seine
und wandelt in Liebe, wie auch der bekommen Reichgottesarbeiter nur sel- Wiederkunft erwartet haben: «… an
Christus uns geliebt und sich selbst für ten. Wäre ein solch kritisches Verhalten jenem Tag, wenn Er kommen wird,
uns hingegeben hat als Opfergabe und bei wirklich schwerwiegenden unbibli- um verherrlicht zu werden in seinen
Schlachtopfer, Gott zu einem duftenden schen Dingen der Fall, dann wäre es Heiligen und bewundert in denen, die
Wohlgeruch!» (Eph 1,4; 5,2). nicht nur richtig, sondern geradezu glauben – denn unser Zeugnis hat bei
notwendig, sich zu Wort zu melden. euch Glauben gefunden» (2.Thess 1,10).
Am Rande des Spielfelds. Ach ja, da Aber oft gibt es Streitigkeiten wegen «Dann werdet ihr frohlocken (bzw. ju-
gibt es natürlich auch noch die Zuschau- Nebensächlichkeiten, die man so oder beln), die ihr jetzt eine kurze Zeit, wenn
er. Seien sie nun direkt im Fussballstadi- so sehen kann, nur weil man es selber es sein muss, traurig seid in mancherlei
on oder vor dem Fernseher – sie wissen besser zu wissen meint und unbedingt Anfechtungen» (1.Petr 1,6).
anscheinend immer alles besser und Recht behalten möchte. Solchen Besser- Möge die kommende Weltmeister-
sind vielfach voller Kritik. «Nein, wie- wissern ruft das Wort zu: «Wer bist du, schaft für alle Beteiligten gut ausgehen,
so das … warum der du den Haus- eingedenk dessen, dass es nur einen
jenes …? Ich hätte knecht eines an- Weltmeister geben kann. Und mögen
nicht so lange ge- Einheit und Teamgeist deren richtest? Er alle, die sich für den Fussballsport inte-
wartet …» Würde
man sie aber selbst
sind in einer Mannschaft steht oder fällt dem
eigenen Herrn. Er
ressieren, auf ihre Kosten kommen. Der
wahre Weltmeister aber ist und bleibt
als Spieler auf den sehr wichtig. Die Gläubi- wird aber aufrecht Jesus Christus! N.L. 
Platz stellen, dann
fürchte ich, dass
gen werden aufgerufen,
wohl die meisten nach der Einigkeit unter-
von ihnen, wenn
nicht sogar alle,
einander zu trachten
kläglich versagten.
Ist das nicht vielfach auch in lokalen
Christengemeinden und Missionswer-
ken so? Wie schwer wird es doch man-
chen Pastoren und Ältesten durch gewis-
se Gemeindeglieder gemacht. Es wird
ihnen vorgehalten, was sie alles verkehrt
getan und was anders gemacht werden
sollte, was besser weggelassen und dafür
etwas anderes getan werden sollte. Man
hat an ihren Entscheidungen etwas aus-
zusetzen, an den Predigten und an ihrem
Umgang mit den Gemeindegliedern. «Ja,
könnte der nicht…?» «Würde dieser es
nicht besser machen?» «Warum hat er
denn nicht …?» So mancher gesegnete
Evangelist, der einfach nur das Evange-
lium von Jesus Christus kompromisslos
verkündigen will und kein anderes
Verlangen hat, als möglichst viele Men-
schen mit der Liebe des Sohnes Gottes
zu erreichen, wird oft derart kritisiert,

MNR > Juni 2006 15


Im Blickfeld

Ein geflügeltes Wort lautet: «Jeder Zuschauer ist ein Trainer.» Aber nur einer ist der richtige Trainer, und nur dieser wählt die Spieler aus

Berufen, um dabei zu sein als Er am Kreuz von Golgatha für unsere


Sünden starb.
Die wichtige Frage ist nun: Wie werde
ich in diese Mannschaft aufgenommen?
Jeder Fussballspieler träumt davon, für die Nationalmannschaft Was muss ich tun, damit ich Teil dieses
aufgestellt zu werden und sein Land an der Weltmeisterschaft Teams werden kann? Vielleicht ist Ihr
vertreten zu dürfen. Auch in diesem Jahr fragen sich im Blick auf Leben eine Folge von Fehlschlägen,
Enttäuschungen und Kämpfen. Eventu-
dieses Grossereignis viele, wer wohl diesmal aufgeboten wird. ell sind Ihre Abhängigkeit von Alkohol
oder anderen Dingen, Ihre Schwächen

D
ie Meinungen darüber sind Sie trägt einen Namen und heisst «das für dieses und jenes, Ihre eigentlichen
geteilt. Ein geflügeltes Wort Lebensbuch des Lammes». Darin sind Gegner. Doch den Sieg darüber zu er-
lautet: «Jeder Zuschauer ist ein die Namen aller Menschen aller Zeiten halten ist möglich, indem Sie zu Jesus
Trainer.» Aber nur einer ist der richtige aufgeführt, die dem grössten «Mann- kommen! Er lädt Sie ein mit den Worten:
Trainer, und nur dieser wählt die Spieler schaftstrainer» aller Zeiten, Jesus Chris- «Kommt her zu mir alle, die ihr mühselig
aus. Seine Auswahl soll sein Land zum tus, angehören! Die Bibel sagt, dass Je- und beladen seid, so will ich euch erqui-
Sieg führen. Zusammen mit einem Ex- sus, «der Menschensohn, gekommen ist cken!» (Mt 11,28) Es ist also ganz ein-
pertenteam analysiert er geeignete Spie- zu suchen und zu retten, was verloren fach, Teil dieser Mannschaft zu werden,
ler auf ihre technischen, physischen und ist» (Lk 19,10). Als Er auf die Welt kam, einer Mannschaft, die immer gewinnt.
psychischen Fähigkeiten. Als Nächstes bestand die Aufgabe Jesu Christi darin, Es genügt, wenn Sie die Einladung Jesu
fertigt er eine Liste der Erwählten an die Sünder zur Busse zu rufen und die annehmen, zu Ihm kommen, sich Ihm
und bietet sie zum Training für die Welt- Verlorenen zu retten. Und wen rettet Er? anvertrauen und Ihn auf Ihr Leben auf-
meisterschaft auf. Wer bei diesem Trai- Welches sind die Kriterien für Seine Lis- passen lassen. Dann wird Er Ihre Schritte
ning dabei sein darf, wird sich freuen. te? Die Bibel lehrt, dass Er keinen Unter- leiten und Sie samt Ihren Lasten tragen.
Nicht nominierte Spieler aber werden schied macht. Alle sind gerufen, denn Er In dem Moment, wo Sie Jesus Christus
enttäuscht sein. Ihnen bleibt nur, sich will, dass alle Menschen gerettet werden als Ihren Erlöser annehmen, wird Ihr
für die ausgewählten Spieler zu freuen und zur Wahrheit kommen (1.Tim 2,4). Name im Lebensbuch des Lammes ein-
und hinter ihnen zu stehen, denn diese Auf dieser Liste gibt es Platz für alle, getragen. Lassen Sie die Zeit nicht ohne
werden mit ganzem Einsatz dafür kämp- niemand ist davon ausgeschlossen. Jesus Ihre Entscheidung verrinnen. Gott sagt:
fen, Weltmeister zu werden. tat alles, damit wir Teil «Seines Teams» «Heute, wenn ihr seine Stimme hört, so
Wissen Sie, dass es eine Liste gibt, werden können, nämlich der Gemeinde. verstockt eure Herzen nicht …» (Hebr
die viel wichtiger ist als diejenige mit Um uns zu retten, zahlte Er einen hohen 3,7). Schlagen Sie dieses Angebot nicht
der Aufstellung der Nationalfussballer Preis. Nicht mit Gold oder Silber, nein, aus – es könnte das letzte sein!
für die kommende Weltmeisterschaft? Er bezahlte mit Seinem eigenen Blut, MARKUS STEIGER (BRASILIEN) 

16 MNR > Juni 2006


Biblische Botschaft

Wir alle haben in


unserem Leben mit David und seine
Problemlösungen
verschiedenen Prob-
lemen und Lasten
zu kämpfen – sei es
im Beruf oder in un-
Samuel Rindlisbacher und blieben vor Unheil und Krankheit
seren Familien und bewahrt. Wird nicht oft gesagt: «Glaube

D
avid war ein Mensch wie Sie nur richtig, gib dich Gott ganz hin, lebe
Ehen. Und wie viele und ich, mit positiven und ne- entschieden nach Seinem Wort – und
Menschen werden gativen Charaktereigenschaf-
ten. Er kannte Sympathien
alles kommt gut! Du wirst gesund sein,
keine Probleme haben, deine finanziel-
mit sich selber nicht und Antipathien, war ein Mensch mit
starken und auch weniger starken Sei-
len Schwierigkeiten werden sich in Luft
auflösen, und auch in deiner Familie
mehr fertig. Darum ten. Trotz seiner Fehler und Schwächen
war David jedoch ein Mensch, der von
wirst du nur Glück haben.» Eine solche
Sichtweise ist biblisch nicht haltbar
lädt uns die Bibel ein, ganzem Herzen Gott suchte. Er war sich
seiner Sündhaftigkeit zutiefst bewusst.
und beruht auf einem Irrtum! Und das
werden wir nun anhand der Bibel bzw.
alle unsere Lasten Und gerade deshalb lebte er aus Gottes
Vergebung heraus. Zudem war David
Davids Leben untersuchen: Gott selbst
hat über David und sein Glaubensleben
bei Jesus abzuladen: ein Mann der Bibel, der Gottes Wort folgendes Zeugnis abgelegt: «Ich habe
liebte und sich daran orientierte. David David gefunden … einen Mann nach
«Darum wirf deine zeichnete sich vor allem durch eine meinem Herzen …» (Apg 13,22). Doch
Sache aus: seine tiefe Sehnsucht nach trotz dieser Zusage Gottes war Davids
ganze Last auf den dem Heil Gottes, seine Sehnsucht nach Leben alles andere als problem- und

Herrn; er allein kann dem Erlöser: «Herr, meine Seele verlangt


nach deinem Heil!» (Ps 119,174).
sorgenfrei. Vielmehr bestand es aus
einer Anhäufung verschiedener Nöte
dich erhalten; er wird Zwei Irrmeinungen
und Anfechtungen. Beispielsweise
musste David schon als Junge erfahren,
nicht zulassen, dass Zunächst möchte ich noch zwei Irr-
dass er gerade gut genug war, um die
Schafe seiner Familie zu hüten. Er war
der Gerechte umfällt» tümer richtig stellen. Es sind Irrtümer,
die uns oft im Wege stehen und uns ver-
gleichsam das fünfte Rad am Wagen.
Sein ältester Bruder begegnet ihm mit
(Ps 55,23). unmöglichen, mit unseren Problemen
richtig umzugehen:
Verachtung. Sein Gönner lässt ihn fal-
len und will ihn umbringen. Seine Frau
1. Es ist eine irrige Meinung, an Gott macht sich öffentlich über ihn lustig.
hingegebene Christen bräuchten nicht Sein Freund verrät ihn, und sein eige-
krank zu sein, hätten keine Probleme ner Sohn jagt ihn aus dem Haus, raubt

MNR > Juni 2006 17


deren Mann umbringen. Bewusst hatte
Biblische Botschaft David wider Gottes Wort gehandelt.
Er glaubte mit der Sünde spielen zu
können. In der Sache tat David zwar
ihm den Königsthron und will ihn durch trieben werden, kann noch nicht einmal Busse (Ps 32, 38 und 51) und durfte
einen Staatsstreich liquidieren. Daraus geschätzt werden.» Hüten wir uns da- auch Gottes Vergebung in Anspruch
müssen wir schliessen, dass jemand sehr rum vor dem Irrtum, dass Christen nicht nehmen (2.Sam 12,13). Doch den Mord
wohl das Prädikat «ein Mann (oder eine krank würden, keine Probleme hätten, konnte David nicht mehr ungeschehen
Frau) nach dem Herzen Gottes» tragen vor Depressionen verschont blieben und machen. Davids Bettgeschichten kamen
und gleichzeitig ein Leben voller Anfech- immer fröhlich seien! ans Tageslicht, Bathseba war schwanger.
tungen führen kann. 2. Es ist ein Irrtum zu glauben, Sünde Und so sagt Gott zu David: «Warum hast
Der Apostel Paulus warnt uns eben- habe keine Folgen. Wie oft meinen gera- du denn das Wort des Herrn verachtet,
falls vor einem falschen Trugschluss: «Du de christlich aufgewachsene Menschen: indem du tatest, was vor seinen Augen
aber bist mir nachgefolgt in der Lehre, «Na, egal wie ich lebe, was ich tue und böse ist? Urija, den Hetiter, hast du mit
in der Lebensführung, im Vorsatz, im ob ich mit der Sünde spiele: Das ist doch dem Schwert erschlagen, und seine
Glauben, in der Langmut, in der Liebe, alles nicht so tragisch. Ich kann doch Frau hast du dir zur Frau genommen;
in der Geduld, in den Verfolgungen, in jederzeit zu Jesus kommen, Er ist gerne ihn aber hast du durch das Schwert
den Leiden, wie sie mir in Antiochia, in bereit zu vergeben.» Nun, es ist völlig der Ammoniter umgebracht! Nun soll
Ikonium und Lystra widerfahren sind. richtig und biblisch belegt, dass Gott auch von deinem Haus das Schwert
Solche Verfolgungen habe ich ertragen, gerne und immer wieder neu Sünden nicht weichen ewiglich, weil du mich
und aus allen hat mich der Herr gerettet! vergibt: «Wenn wir aber unsere Sünden verachtet und die Frau Urijas, des He-
Und alle, die gottesfürchtig leben wollen bekennen, so ist er treu und gerecht, titers, genommen hast, dass sie deine
in Christus Jesus, werden Verfolgung er- dass er uns die Sünden vergibt und uns Frau sei! So spricht der Herr: Siehe, ich
leiden» (2.Tim 3,10-12). Für Paulus war reinigt von aller Ungerechtigkeit» (l.Joh will aus deinem eigenen Haus Unglück
klar, dass ein Leben als Christ Schwie- 1,9). Aber aufgepasst: Das Ganze hat über dich erwecken!» (2.Sam 12,9-11).
rigkeiten nach sich ziehen kann. Dies auch eine Kehrseite: «Irrt euch nicht: Die Folgen waren also gravierend! Ja,
Gott lässt sich nicht plötzlich reiht sich im Haus Davids ein
spotten! Denn was der tragisches Ereignis an das andere: Erst
Mensch sät, das wird vergewaltigt einer der Söhne Davids
er auch ernten» (Gal seine eigene Halbschwester. Diese ab-
6,7). Dieser Bibelvers scheuliche Tat zieht einen Brudermord
richtet sich explizit an nach sich. Dann rebelliert Absalom ge-
Menschen, die vorgeben gen den eigenen Vater; er zettelt einen
Christen zu sein – und Staatsstreich an, vergeht sich öffentlich
doch mit der Sünde spie- an den Frauen seines Vaters und wird
len. Paulus warnt uns im schliesslich umgebracht.
Auftrag Gottes und sagt Die Sünde ist vergleichbar mit einem
uns sinngemäss: «Räume Stein, den man in das spiegelglatte Was-
den Irrtum über dein ser wirft. Obwohl der Stein (die Sünde)
sündiges, falsches Ver- schon lange verschwunden ist, ziehen
halten aus, denn deine die Kreise (die Folgen der Sünde) im-
Sünde wird nicht ohne mer weiter ihre Bahn. Tragisch dabei ist,
Folgen bleiben.» Wenn dass nicht nur David in Mitleidenschaft
ich mich mit AIDS infi- gezogen wird, sondern auch seine Um-
ziere und darüber Busse gebung. Glauben Sie deshalb nicht, dass
tue, so vergibt Gott Sünde ohne Folgen bleibt. Sie wird zwar
gerne. Doch die Folgen bei aufrichtiger Busse vergeben, doch
muss ich tragen. Auch ungeschehen ist sie dadurch nicht, und
wenn ich allen Rat in die Folgen müssen wir tragen!
den Wind schlage und
wider besseres Wissen Unverschuldete und
Hüten wir uns vor dem Irrtum, dass Christen nicht krank würden, einen ungläubigen
keine Probleme hätten, vor Depressionen verschont blieben und immer Ehepartner heirate,
selbstverschuldete Probleme
fröhlich seien! wird mir Gott gerne Es gibt in unserem Leben zwei Ar-
vergeben – wenn ich ten von Problemen: unverschuldete und
zeigt auch die 2000-jährige Geschichte die Schuld eingestehe. Aber die Folgen selbstverschuldete. Es sind zwei in ih-
der Gemeinde Jesu. So schrieb zum Bei- meines Ungehorsams kann ich nicht rem Ursprung verschiedene Nöte, doch
spiel die Evangelische Allianz am 11. rückgängig machen. beide sind in unserem Leben vorhanden.
November 2005: «Niemand kann die Davids Leben lehrt uns in aller Wir müssen und dürfen aber lernen, mit
Zahl der Märtyrer genau erfassen – die Deutlichkeit, dass sündiges Verhalten diesen fertig zu werden:
Schätzungen liegen zwischen 90 000 immer auch seine Konsequenzen nach
und 175 000. Und wie viele Christen sich zieht: David hatte die Ehe mit Die unverschuldeten Probleme.
weltweit gefoltert, schikaniert oder ver- Bathseba gebrochen. Zusätzlich liess er David war in seinem Leben mit Proble-

18 MNR > Juni 2006


men, Anfechtungen und Nöten konfron-
tiert wie alle Menschen. Dies ist leider
der Lauf des Lebens, die unerfreuliche
Folge des Sündenfalls. Nicht umsonst
sagt Mose bezüglich des menschlichen
Lebens: «Unser Leben währt siebzig
Jahre, und wenn es hoch kommt, so
sind’s achtzig Jahre; und worauf man
stolz ist, das war Mühsal und Nichtig-
keit …» (Ps 90,10). Das bedeutet, dass
Mühsal und Nichtigkeit die logische
und unausweichliche Konsequenz des
Sündenfalls sind.

Die selbstverschuldeten Schwie- Die Sünde ist vergleichbar mit einem Stein, den man in das spiegelglatte Wasser wirft. Obwohl der Stein (die
rigkeiten. Solche Probleme sind das Sünde) schon lange verschwunden ist, ziehen die Kreise (die Folgen der Sünde) immer weiter ihre Bahn
Resultat des bewussten Ungehorsams
gegenüber Gottes Wort. Zwar ist die Leben. Zusätzlich hatte sich einer seiner Toben der Frevler, sie planen Böses ge-
entsprechende Schuld bereinigt, wenn Freunde auf die Seite der Aufständischen gen mich und greifen mich wütend an.
wir Vergebung in Anspruch genommen geschlagen. Auf seiner Flucht wurde er Mein Herz krampft sich zusammen in
haben, doch mögliche Folgen müssen öffentlich blamiert, mit Steinen bewor- meiner Brust, tödlicher Schrecken liegt
wir tragen. fen und mit Flüchen überhäuft. Wie ging mir in den Gliedern. Furcht und Zittern
David musste sich in seinem Leben nun David mit dieser Situation um? hat mich gepackt, mir läuft ein Schauder
mit beiden Arten von Schwierigkeiten über den Rücken» (Ps 55,3-6). David war
herumschlagen. Wie er das tat, ist be- Zunächst schwieg David einfach nahe an einem Nervenzusammenbruch,
achtenswert: still. Die unerhörten Vorkommnisse kalter Angstschweiss lief ihm über den
• Eines Tages versteckte sich David in verschlugen ihm zwar die Sprache, Rücken.
einer feuchten und dunklen Höhle. Saul aber er wusste: «Ich habe diese Situation
wollte ihn umbringen. Jeder Fluchtweg selbst verschuldet. Sie ist die Folge mei- Am liebsten wäre David davonge-
war ihm abgeschnitten. In der Folge ner Sünde.» Und so befahl David seinen laufen und hätte einfach alles verges-
griff David zur Feder und dichtete Knechten, als diese dem Steinewerfer sen. Wie wäre das doch schön gewesen:
den Psalm 57: «Mein Herz ist getrost, das Maul stopfen wollen: «Lasst ihn ins Flugzeug steigen, Sonne und Meer
o Gott, mein Herz ist getrost, ich will fluchen, der Herr hat es ihn geheissen» geniessen, einfach mal abschalten. Und
singen und spielen. Wach auf, meine (2.Sam 16,11). David war sich bewusst, so schrieb David: «Wenn ich doch Flügel
Seele, Harfe und Laute, wacht auf! Ich dass Gott diese Not zuliess. Darum hätte wie eine Taube, ich flöge davon,
will die Morgenröte wecken. Herr, ich sträubte er sich nicht dagegen. Können bis ich irgendwo Ruhe fände! Ja wirklich,
will dich preisen unter den Völkern, auch wir Anfechtungen grundsätzlich ich möchte weit fort fliehen und in der
ich will dir lobsingen unter den Na- bejahen? David tat es! Wüste eine Bleibe suchen; ich möchte
tionen! Denn gross bis zum Himmel weit weg von hier, um mich vor dem
ist deine Gnade, und deine Treue bis David machte aus seinen Sorgen kommenden Gewitter zu bergen» (Ps
zu den Wolken! Erhebe dich über die ein Gebet! Wie ging er dabei vor? Er 55,7-9). Doch bei echten Problemen
Himmel, o Gott, über der ganzen Erde flehte: «O Gott, höre mein Beten und hilft auch die einsame Insel nicht. Tab-
sei deine Herrlichkeit!» (V 8-12). verschliesse dich nicht meinem Rufen! letten und Alkohol sind ebenfalls nicht
• Als David erfuhr, dass viele seiner Merke auf mich und erhöre mich!» (Ps der richtige Ausweg. Was tun?
priesterlichen Freunde umgebracht 55,2-3). David rechnete damit, dass
worden waren, schrieb er in Psalm 52 Gott ihn hört, sieht, seine Situation Der ganze Frust, Ärger und Hass
unter anderem: «… ich vertraue für kennt und ihm helfend zur Seite stehen muss raus! David weiss, dass er sich
immer auf Gottes Güte» (V 10). wird. Wie gehen Sie mit solch notvollen der Situation stellen muss. Alle falschen
Situationen um? Greifen Sie gleich zum Ausflüchte nützen nichts, denn sie füh-
Davids Umgang mit Schwierigkeiten Telefon, um es anderen zu erzählen, ren nur in eine neue Sackgasse. Darum
oder schütten Sie zuerst Ihr Herz vor schreibt er weiter: «O Herr, mache sie
David löste seine Probleme, egal ob Gott aus? In Psalm 62,9 fordert David uneins untereinander; denn ich sehe
unverschuldet oder selbstverschuldet, auf: «Vertraue auf ihn allezeit, o Volk, Gewalttat und Streit kommen. Tag und
indem er sie Gott anvertraute. Auch schüttet euer Herz vor ihm aus! Gott ist Nacht machen sie auf den Mauern die
Psalm 55 ist eine solche Problemlösung. unsere Zuflucht» Runde, Unheil und Zwietracht herrschen
Die geschichtlichen Hintergründe dazu auf den Strassen; man schmiedet böse
finden wir in den Kapiteln 15-18 des David ging ehrlich mit seiner Situ- Pläne in ihrer Mitte; auf dem Marktplatz
zweiten Buches Samuel: Absalom, der ation um. Er schämte sich nicht einzu- und den Gassen haben der Terror und
Sohn Davids, hatte sich durch einen gestehen, dass es ihm schlecht ging: «Ich die Tücke das Wort. Ach, hätte nur ein
Staatsstreich an die Macht gebracht. bin hin- und hergetrieben vor Unruhe Feind mich geschmäht, das wollte ich
David befand sich auf der Flucht. Sein und muss schier vor Kummer vergehen. ertragen; stünde nur ein persönlicher
eigener Sohn wollte nicht nur die Krone, Ich bin aufgestört durch das Geschrei Gegner gegen mich auf, da könnte ich
sondern trachtete ihm auch nach dem der Feinde, ich bin bestürzt über das mich schon verbergen, aber nun bist

MNR > Juni 2006 19


du es, mein Freund und Vertrauter,
ein Mensch, der mir nahe steht. Wie
hatten wir doch so enge Gemeinschaft
untereinander, wie sind wir zusammen
Fragen – Antworten
zum Tempel Gottes gegangen mitten in
der festlichen Gemeinde! Dass der Tod
über sie alle komme! Mögen sie lebendig
ins Totenreich fahren! Denn in ihrem
Herzen wohnt nur Bosheit» (Ps 55,10-
16). David brauchte ein Ventil. Und so «Glückselige oder sich auf Israel und die Völker (vgl. z.B.
Joel 4,1-2.12-14).
ging er auf die Knie und liess Dampf ab,
indem er sich mit seinem ganzen Ärger unglückselige Demgegenüber bezieht sich der «Tag
Christi» auf die Gemeinde (Phil
an Gott wandte. Kennen auch Sie dieses
innerliche Gären, Kochen und Zischen? Hoffnung?» 1,6.10).
Der «Tag des Herrn» findet nach dem
Wie gehen Sie damit um? «Tag Christi» statt, das heisst, die Trüb-
David reagierte sich ab, indem er zu Mir liegt es auf dem Herzen, etwas zum sal und das Auftreten des Antichristen
Gott schrie: «Ich aber, ich rufe zu Gott, Beitrag von Tim LaHaye zu sagen, der in der geschehen erst nach der Entrückung der
und der Herr hilft mir. Abends und März-Ausgabe des Mitternachtsruf erschien, Gemeinde.
morgens und mittags klage und stöhne zumal die Schrift doch klare Aussagen hierzu In den meisten und meines Erachtens
ich; und er hat meine Stimme gehört» macht. genauesten Bibelübersetzungen steht in
(V 17-18). Warum nun gerade abends? Nachdem uns der Apostel Paulus in 1. Thes- 2. Thessalonicher 2,2: «… dass ihr euch
Bei Überdruck lässt sich nicht gut schla- salonicher 4,13-18 die Botschaft über die nicht schnell in eurem Sinn erschüttern,
fen, ein aufgewühltes Herz findet keine Entrückung darlegt, geht er in 2. Thessaloni- auch nicht erschrecken lasst, weder
Ruhe. Wenn über Problemen die Augen cher 2,1-8 auf den Zeitpunkt der Entrückung durch Geist noch durch Wort noch
einfach nicht zufallen wollen, braucht ein. In den Versen 3-4 heisst es: «Lasst euch durch Brief, als seien sie von uns, als
man ein Ventil. Und es gibt nur eines, von niemandem verführen, in keinerlei Weise; ob der Tag des Herrn da wäre.» In die-
das wirklich nützt und sogar gesund- denn zuvor muss der Abfall kommen und der sem Zusammenhang betrachtet, meint
heitlich unbedenklich ist: das Gebet. Mensch der Bosheit offenbart werden, der der Apostel Paulus, dass der «Tag des
Deshalb: Machen auch Sie aus Ihren Sohn des Verderbens. Er ist der Widersa- Herrn» – also die Wiederkunft Jesu in
Nöten und Anfechtungen ein Gebet! cher, der sich erhebt über alles, was Gott Herrlichkeit – nicht kommt, bevor der
oder Gottesdienst heisst, sodass er sich in grosse Abfall stattgefunden hat. Dieser
Trotz der schwierigen Umstände den Tempel Gottes setzt und vorgibt, er sei grosse Abfall, dessen Anfang bereits heu-
liess sich David nicht beirren. Er war Gott.» Nach diesen Worten des Paulus ist te sichtbar ist, wird jedoch erst durch das
mittlerweile älter geworden. Die Flucht eigentlich klar, dass zunächst der Antichrist Aufkommen des Antichristen – also nach
war mühsam und kam ihm ungelegen, geoffenbart werden muss. Und dieser wird der Entrückung – vollends Realität wer-
hatte er sich doch an das bequeme Hof- die Gläubigen, die sich zu Jesus bekennen, den: «Dass niemand euch auf irgendeine
leben gewöhnt. Unterwegs wurde er verfolgen, wie Jesus selbst in Matthäus 24 Weise verführe! Denn dieser Tag kommt
mit Steinen beworfen und mit Flüchen Seinen Jüngern vorausgesagt hat. Wer sich nicht, es sei denn, dass zuerst der Abfall
bedacht. Er hatte den Tod im Nacken. heute als Jünger Jesu sieht, wird in diese gekommen und der Mensch der Gesetz-
Heisse Wüste, kalte Nächte und Hunger Drangsal kommen, weil wir schon in der Zeit losigkeit geoffenbart worden ist, der
erwarteten ihn. Selbst sein Freund hatte des Abfalls sind. … In 1. Thessalonicher 1,10 Sohn des Verderbens» (2.Thess 2,3).
ihn verraten. Alles sprach gegen ihn. heisst es: «… zu warten auf seinen Sohn Was ist es nun, was diesen kommen-
Doch David hatte die Hilfe des Herrn vom Himmel, den er auferweckt hat von den den «Tag des Herrn» und das Auftreten
in seinem Leben schon so oft erfahren Toten, Jesus, der uns von dem zukünftigen des Antichristen zurückhält? 2. Thes-
dürfen, weshalb er trotz aller Widerwär- Zorn errettet.» Wir werden Gottes Gerichte salonicher 2,6-7: «Jetzt wisst ihr, was
tigkeiten einmal mehr zum Schreibzeug über diese Erde erfahren, aber Er hat uns es zurückhält, damit er zu seiner Zeit
griff und schrieb: «Wirf auf den Herrn Bewahrung verheissen und die Errettung aus geoffenbart wird. Denn schon ist das
deine Last, und er wird dich erhalten; diesem Zorn heraus. Geheimnis der Gesetzlosigkeit wirk-
er wird nimmermehr zulassen, dass der sam; nur offenbart es sich nicht, bis
Gerechte wankt. Und du, Gott, wirst sie
hinabstürzen in den Brunnen der Grube;
die Männer des Blutes und des Betruges
2. Thessalonicher 2,1-8 macht man-
chen zu schaffen, weil sie nicht
unterscheiden zwischen
der, welcher jetzt zurückhält, aus dem
Weg ist.» Nach meiner Erkenntnis kann
damit keine irdische Regierungsgewalt
werden ihre Tage nicht zur Hälfte brin- – dem «Tag des Herrn» und gemeint sein, weil dieselben in sich
gen. Ich aber will auf dich vertrauen» (Ps – dem «Tag des Christus» bzw. «Tag immer böse sind und vom Satan regiert
55,23-24). Damit meinte David: «Herr, Christi» werden (Eph 2,2; 6,12; 2.Kor 4,4).
ich darf stille sein; Herr, ich darf Dir ver- Während der «Tag Christi» die Entrü- In unserem Text ist einmal die Rede
trauen; Herr, ich darf wissen, dass Du ckung bzw. Wiederkunft Jesu für Seine von «was es zurückhält» und einmal
auch mit meinem Problem fertig wirst. Gemeinde beschreibt, bedeutet der von «der, welcher jetzt zurückhält».
Unabhängig von meiner Situation darf «Tag des Herrn» die Zeit der grossen Das «was» ist sächlich und bezieht
ich wissen: Du, Herr, kommst mit mir Trübsal mit der anschliessenden Wieder- sich auf die Gemeinde, und das «der»
ans Ziel.» In diesem Sinn dürfen auch kunft Jesu in Herrlichkeit. ist männlich und bezieht sich auf eine
Sie zum Herrn beten: «Ich aber will auf Der «Tag des Herrn» wird vom Alten Person, nämlich auf die Person des
Dich vertrauen!»  Testament her abgeleitet und bezieht Heiligen Geistes, der in der Gemeinde

20 MNR > Juni 2006


wohnt. So harmonieren diese beiden Was nun den Zorn
Aussagen wunderbar miteinander. Die Gottes angeht, der in
Entrückung wird quasi das umgekehrte der grossen Trübsal
Pfingsten sein. An Pfingsten entstand über unsere Welt
die Gemeinde durch das Kommen des ausgegossen wird, so
Heiligen Geistes; mit diesem Ereignis trifft dieser nicht die
ging die Zeit des Alten Testaments zu Gemeinde, sondern die
Ende und das Neue Testament entstand. «Söhne (Lth.: Kinder)
Bei der Entrückung kehrt der Heilige des Ungehorsams»:
Geist wieder in den Himmel zurück «Tötet nun eure Glie-
und nimmt die Gemeinde mit. Damit der, die auf der Erde
ist das Gnadenzeitalter der Gemeinde sind: Unzucht, Un-
abgeschlossen. Und darum erkennen reinheit, Leidenschaft,
wir in der Offenbarung auch wieder böse Begierde und
eine Art Zeit mit alttestamentlichen Habsucht, die Götzen-
Verhältnissen, wie zum Beispiel die dienst ist! Um dieser
Rache in Offenbarung 6,10; das Wie- Dinge willen kommt
deranknüpfen an Israel in Offenbarung der Zorn Gottes über
7; das Auftreten der zwei Zeugen in die Söhne des Unge-
Offenbarung 11, die an Mose und Elia horsams. Unter denen
erinnern, und anderes mehr. seid auch ihr einst
Dass in 2. Thessalonicher 2 der Hei- gewandelt, als ihr in
lige Geist gemeint ist, der die Gemein- diesen Dingen lebtet»
de von dieser Erde wegnimmt, machen (Kol 3,5-7). Die Ge-
auch Parallelen dazu deutlich. So sagte meinde hingegen wird
der Gottesknecht Obadja einst zu Elia: gerade vor diesem Zorn
«Es wird geschehen, wenn ich von dir bewahrt: «Weil du das
weggehe, dann wird dich der Geist Wort vom Harren auf
des Herrn davon tragen, ich weiss mich bewahrt hast,
nicht wohin; wenn ich dann komme, werde auch ich dich
Ahab zu berichten, und er findet dich bewahren vor der Stun-
nicht, wird er mich umbringen. Und de der Versuchung, die
dein Knecht fürchtet doch den Herrn über den ganzen Erd- Gott lässt Kriege zu; aber – und das ist nun sehr wichtig – Er ist keines-
von meiner Jugend an» (1.Kön 18,12). kreis kommen wird, wegs der Verursacher! Bild: Soldatenfriedhof
Und nachdem Elia entrückt war, sagten um die zu versuchen,
die Prophetenschüler zu Elisa: «Sieh
doch, es sind bei deinen Knechten
fünfzig tüchtige Männer. Lass sie doch
die auf der Erde wohnen» (Offb 3,10).
Dass hier «vor» und nicht «aus» gemeint N ein, es ist nicht Gottes Wille, dass
es Kriege gibt; auch war es nicht
ist, machen viele Parallelstellen deutlich. Gottes Wille, dass Adam und Eva im
gehen und deinen Herrn suchen, ob So heisst es zum Beispiel im Gebet, das Paradies sündigten. Vielmehr lesen wir
nicht etwa der Geist des Herrn ihn der Herr Seine Jünger lehrte und das in der Schrift, dass Er «will, dass allen
weggetragen und ihn auf einen der auch wir beten: «Und führe uns nicht Menschen geholfen werde und sie zur
Berge oder in eines der Täler gewor- in Versuchung, sondern errette uns von Erkenntnis der Wahrheit kommen»
fen hat! Er aber sagte: Sendet nicht!» dem Bösen!» (Mt 6,13). Vergleichen Sie (1.Tim 2,4). Aber Sie haben in Ihrem
(2.Kön 2,16). Es ist also tatsächlich bitte auch 1. Thessalonicher 1,10; 5,9 Brief bereits richtig bemerkt: Gott lässt
der Heilige Geist, der entrückt, wie und Römer 5,9. N.L.  dies alles zu; aber – und das ist nun
diese Stellen deutlich belegen. Auch im sehr wichtig – Er ist keineswegs der
Neuen Testament finden wir Hinweise, Verursacher!
die das ergänzen: Als Johannes in den Warum also lässt Gott es zu? Weil Er
Himmel emporgehoben wird, heisst es keine Marionetten erschaffen hat, son-
dazu: «Sogleich war ich im Geist: und dern Menschen mit einem freien, eige-
siehe, ein Thron stand im Himmel, nen Willen. Das, was wir heute in dieser
und auf dem Thron sass einer» (Offb Gewalt, Kriege Welt so alles an Negativem sehen, kön-
4,2). Johannes wurde also durch den nen wir mit einem Bibelwort erklären:
Heiligen Geist in den Himmel geholt. – Gottes Wille? «Irret euch nicht! Gott lässt sich nicht
Auch 2. Korinther 5,4-5 deutet darauf spotten. Denn was der Mensch sät, das
hin: «Denn wir freilich, die in dem Ich habe Angst vor Gott. Warum lässt Er es wird er ernten» (Gal 6,7). Schon mehr
Zelt sind, seufzen beschwert, weil wir zu, dass so viel Gewalt, Kriege, Hunger und als 6 000 Jahre hat der Mensch Sünde
nicht entkleidet, sondern überkleidet Böses in der Welt ist? Im «Vater unser» und Verderben gesät; und so muss es
werden möchten, damit das Sterbliche heisst es: «Dein Wille geschehe wie im Him- uns nicht wundern, dass es heute in der
verschlungen werde vom Leben. Der mel, so auf Erden.» Ist es Sein Wille, dass das Welt so schlimm aussieht. Aber gerade
uns aber eben hierzu bereitet hat, Böse geschieht? Auch im Paradies bei Adam deshalb ist ja Jesus gekommen, um all
ist Gott, der uns das Unterpfand des und Eva hat Er es zugelassen, dass der Teufel denen, «die an ihn glauben», ewiges
Geistes gegeben hat.» da war. Warum? Leben zu geben (Joh 3,16)! M.M. 

MNR > Juni 2006 21


Vorschau Dir kann nur Jesus helfen
Die nächste Ausgabe erscheint am 27.06.2006,
mit u.a. diesem Thema*:
«Gemeinde Jesu auf der letzten Wegstre- «Ich hoffe es!»
cke (Teil 2)»
So haben schon viele geantwortet, wenn man sie fragte: «Sind Sie schon ein Gotteskind?» Andere sa-
*Änderungen vorbehalten
gen: «Das kann man nicht wissen.» Wieder andere behaupten: «Das ist Pharisäertum zu sagen: ‹Ich bin ein
Gotteskind.› Wir sind alle Sünder.» – Da liegt die bittere Not von vielen Tausenden von Christen ohne Chris-
tus. Trotz ihres Glaubens, trotz Kirche, Taufe, Firmung oder Konfirmation sind sie nicht imstande, eine klare
Impressum Antwort zu geben auf diese letzte entscheidende Frage. Warum? Weil sie noch verloren sind. – Sie wehren
sich empört dagegen? Ich bitte Sie trotzdem weiterzulesen. Wenn Sie mich fragten: «Sind Sie verheira-
Missionswerk und Verlag Mitternachtsruf tet?», und ich würde mit den Achseln zucken und sagen: «Hoffen wir das Beste!», so wäre Ihre Feststellung,
www.mitternachtsruf.ch dass mit mir etwas nicht stimmt, ganz normal. Ich muss Ihnen leider die ganze, harte Wahrheit sagen: Wer
GRÜNDER Wim Malgo (1922-1992) trotz seines Christentums und seines braven Lebens nicht die frohe Gewissheit hat, für ewig gerettet zu
VORSTAND Peter Malgo, Norbert Lieth, Conno Malgo, sein, der ist noch verloren. Das Wort Gottes sagt: «Dies habe ich euch geschrieben, die ihr glaubt an den
Jonathan Malgo Namen des Sohnes Gottes, damit ihr wisst, dass ihr ewiges Leben habt» (1.Joh 5,13).
SCHWEIZ Missionswerk Mitternachtsruf, Ringwiesenstrasse 12a, Wie bekommt man denn diese Heilsgewissheit? Sie bekommen sie in dem Augenblick, wenn Sie vor
8600 Dübendorf, Tel.: (0041) 044 952 14 14
DEUTSCHLAND Mitternachtsruf Zweig Deutschland e.V.,
Gott im Bewusstsein Ihrer Sünden Seinen Sohn Jesus Christus im Glauben als Ihren persönlichen Erlöser
Kaltenbrunnenstr. 7, 79807 Lottstetten, Tel.: (0049) 07745 8001 annehmen. Es gibt aber zweierlei Glauben, und zwar einen rettenden, der zum Erleben von Römer 8,16
ORGAN Der «Mitternachtsruf» erscheint monatlich. Er ist führt: «Der Geist selbst gibt Zeugnis zusammen mit unserem Geist, dass wir Gottes Kinder sind», daneben
ausserdem in englischer, französischer, holländischer, italienischer, aber auch einen wirkungslosen Glauben.
portugiesischer, rumänischer, spanischer, tschechischer und
ungarischer Sprache erhältlich. Da war ein Seiltänzer. Er liess ein Seil über einen Abgrund spannen, von einer Seite zur anderen. Bevor
REDAKTION (Adresse Schweiz) Tel.: (0041) 044 952 14 16, er seinen Fuss auf das Seil setzte, um hinüberzugehen, rief er dem gespannt zuschauenden Publikum zu:
Fax: (0041) 044 952 14 05, E-Mail: redaktion@mnr.ch, «Glaubt ihr, dass ich über dieses Seil gehen kann, ohne abzustürzen?» Und alle riefen: «Ja, das glauben
Mitarbeiter: Brigitte Hahn, Friedgard Huber, Werner Huber, Elke
Lieth, Norbert Lieth, Conno Malgo (Ltg.), Fredy Peter, Elsbeth Vetsch wir!» So spazierte er über diese Schwindel erregende Tiefe und erntete grossen Beifall. Dann nahm er ei-
LAYOUT (Adresse Schweiz) E-Mail: layout@mnr.ch, Mitarbeiter: nen Schubkarren und rief: «Glaubt ihr auch, dass ich mit dem Schubkarren hinüberkomme?» Sie bejahten
Walter Dürr, Daniel Malgo, Gabriel Malgo, Jonathan Malgo es, und auch dieses Kunststück gelang. Dann wandte er sich nochmals an seine Zuschauer und fragte:
SEELSORGERLICHE FRAGEN (Adresse Schweiz) Tel.: (0041) 044 «Glaubt ihr auch, dass ich mit einem Menschen im Schubkarren über das Seil fahren kann?» Unter tosen-
952 14 08, E-Mail: seelsorge@mnr.ch, Mitarbeiter: Werner Huber,
Marcel Malgo, Samuel Rindlisbacher, Elsbeth Vetsch, dem Beifall schrien sie alle: «Ja, ja, das glauben wir auch!» In nächster Nähe des Seiltänzers stand eine
ADMINISTRATION, VERLAG UND ABONNEMENTE (Adressen Schweiz Dame, die begeistert in die Hände klatschte und dem Mann aufmunternd zurief: «Jawohl, ich glaube be-
und Deutschland siehe oben) Tel. Schweiz: 044 952 14 15, stimmt, dass Sie das können – nur vorwärts!» Da wandte sich der Seiltänzer an sie und sagte: «Dann sei-
Fax Schweiz: 044 952 14 11, Tel. Deutschland: 07745 8001, Fax
Deutschland: 07745 201, Tel. alle anderen Länder: 0041 44 952 en Sie so gut und steigen Sie ein!» Die Dame wurde bleich und lehnte ab mit der Bemerkung: «Ich glaube
14 15, Fax alle anderen Länder: 0041 44 952 14 11, E-Mail:
verlag@mnr.ch, Mitarbeiter: Hannelore Dölker, Ruth Dölker, Martina schon, dass Sie das können; aber einsteigen will ich doch nicht.» Also: glauben ohne selbst einzusteigen!
Lang, Thomas Lieth, Elishevah Malgo, Marianne Malgo, Peter Da liegt womöglich auch Ihre ganze Not! Was hilft Ihnen denn alles Glauben ohne den persönlichen Schritt
Malgo, Wanda Malgo, Stephan Nabulon, Susanne Peter, Beatrice
Rindlisbacher, Esther Roos, Rebeca Winkler zu Jesus? Auf diese Weise streben Sie nach einem Ideal, das Sie nie erreichen werden. Sie sind vielleicht
TECHNISCHER DIENST Nathanael Winkler, Markus Hollenweger an viele Leidenschaften gebunden und kämpfen vergeblich um den Sieg. Wenn Sie aber Jesus haben, zer-
ISRAELREISEN (Adresse Schweiz) Tel: (0041) 044 952 14 18, brechen Ihre Sündenketten, und Sie kämpfen von Seinem bereits errungenen Sieg aus! Ihr unruhiges Herz
Fax: (0041) 044 952 14 19, E-Mail: reisen@beth-shalom.ch, sehnt sich nach bleibendem Frieden, den Sie nie finden können. Ergreifen Sie aber die durchgrabene Hand
Mitarbeiter: Fredy Peter, Fredi Winkler (Haifa, Israel)
Jesu, dann senkt sich in Ihre hungrige Seele ein Friede, von dem Sie heute noch keine Ahnung haben. O
BUCHHALTUNG (Adresse Schweiz) E-Mail: buchhaltung@mnr.ch,
Mitarbeiter: Wafa Malgo; Treuhandstelle: HWT, 8305 Dietlikon mein Freund, ich möchte Ihnen keine erbaulichen Worte sagen, sondern eine Leben spendende Wahrheit:
STUDIO (Adresse Schweiz) E-Mail: studio@mnr.ch, Mitarbeiter: Ihnen kann nur Jesus helfen!
Govert Roos, Stephan Rindlisbacher Aber Sie sagen: «Wie mache ich denn das? Wie bekomme ich die Gewissheit, dass ich Jesus im Herzen
SENIORENZENTRUM ZION Ringwiesenstr. 14, 8600 Dübendorf, habe? Ich tue schon lange mein Bestes, ich glaube auch, und doch fehlt mir die Gewissheit …» Nun, im Jo-
Tel: (0041) 044 802 18 18, Fax: (0041) 044 802 18 19, E-Mail:
post@seniorenzentrum-zion.ch, Mitarbeiter: Silvia Bättig, Ursula hannesevangelium lesen wir: «So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab …»
Dürr, Walter Dürr, Astrid El Khouri, Walid El Khouri, Andreas Klinner Verstehen Sie? Gott gab Seinen Sohn auch für Sie! Was tun Sie denn mit einer Gabe, die Ihnen ganz per-
HOTEL BETH-SHALOM P.O.Box 6208, Haifa-Carmel 31061, Israel, sönlich angeboten wird? Wollen Sie jetzt nicht wie ein Kind werden? Sie sind so furchtbar kompliziert und
Tel: (00972) 04 8373 480, Fax: (00972) 04 8372 443, E-Mail:
beth-shalom-israel@mnr.ch, Leitung: Fredi und Beate Winkler innerlich verkrampft. Der grosse ewige Gott hat es Ihnen so einfach gemacht. Er liebt Sie so innig trotz all
EINZAHLUNGEN Schweiz: Postscheckkonto 80-47476-4 Zürich, Ihrer Sünden und Nöte. Schauen Sie, Er bietet Ihnen das Liebste, das Beste, Seinen eingeborenen Sohn
oder Zürcher Kantonalbank, 8330 Pfäffikon ZH, Konto-Nr. 1152- an. Jesus Christus ist die Gabe Gottes an Sie! Wie lange wollen Sie noch zögern? Wie lange wollen Sie Ihn
0472.519, BC-Nr. 752.
Deutschland: Sparkasse Hochrhein, Waldshut, BLZ 684 522 90, noch bitten? Er bittet S i e ! Sie sollen etwas tun, und zwar jetzt, unverzüglich, sofort!
Konto 06-600 530 oder Postbankkonto 3911-709 Stuttgart, E r g r e i f e n Sie im Glauben die ausgestreckte Hand Jesu und danken Sie Gott für diese Seine un-
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Deutschland e.V., Geschäftsstelle DE 79807 Lottstetten aussprechliche Gabe, denn Jesus trug Ihre Sünden am Kreuz von Golgatha hinweg. Er versöhnte Sie mit
Österreich: Postscheckkonto 438 5903, Allgemeine Sparkasse Linz, Gott, indem Er Sein kostbares Blut vergoss. «… das Blut Jesu Christi, seines Sohnes, reinigt uns von aller
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Sünde» (1.Joh 1,7). «Gott war in Christus und versöhnte die Welt mit sich selber und rechnete ihnen ihre
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Sünden nicht zu» (2.Kor 5,19).
ABONNEMENTSPREIS JÄHRLICH Schweiz CHF 18.–, Deutschland
EUR 12.–, Europa und Mittelmeerländer EUR 18.–, Übersee EUR Seine ewiggültige und uneingeschränkte Erlösung gilt auch Ihnen! Deshalb sagt Ihnen das untrügliche
24.–. Abonnemente laufen ein Jahr (beginnend jeweils Januar) Wort Gottes heute in Bezug auf Jesus Christus: «Wie viele ihn aber aufnahmen, denen gab er Macht, Gottes
und werden automatisch um ein weiteres Jahr verlängert, wenn sie
nicht einen Monat vor Jahresende gekündigt werden. Kinder zu werden, denen, die an seinen Namen glauben» (Joh 1,12).
ZWEIGSTELLEN-VERZEICHNIS www.mitternachtsruf.ch/weltweit Nehmen Sie Jesus jetzt, in diesem Augenblick, als Ihren persönlichen Heiland in Ihr Herz auf! Jesus
Christus spricht: «Wer mein Wort hört und dem glaubt, der mich gesandt hat, der hat ewiges Leben und
INITIALEN DER AUTOREN IN DIESER AUSGABE
N.L. = Norbert Lieth, M.M. = Marcel Malgo; W.M. = Wim Malgo kommt nicht ins Gericht, sondern er ist vom Tod zum Leben hindurchgedrungen» (Joh 5,24). W.M. 
(1922-1992)

22 MNR > Juni 2006

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