Die Krise des christlichen Wohlstandsdenkens  Auf der Suche nach Ruhe

Mitternachtsruf
Die internationale Zeitschrift über biblische Prophetie Nr. 09-2009

www.mnr.ch

Die

Wieder-
belebung
 Freundestreffen
des Mitternachtsruf in

Bern
Kultur Casino Bern, Herrengasse 25

So. 20.09.2009 (Bettag)

10.00 Uhr – Marcel Malgo:
«Eine unabwendbare
Konsequenz»
14.00 Uhr – Norbert Lieth:
«100 Jahre Tel Aviv»

Musikalische Umrahmung
Grosser Büchertisch
mit Neuheiten
Veranstalter: Missionswerk Mitternachtsruf • www.mnr.ch
 3
Die Krise des christlichen Wohlstandsdenkens  Auf der Suche nach Ruhe

Mitternachtsruf
Grusswort
Die internationale Zeitschrift über biblische Prophetie Nr. 09-2009

Liebe Freunde
www.mnr.ch

Die

Wieder- «Weil Sie es sich wert sind!» Mit dieser Aussage unterstreicht ein Kosmetikunter-

belebung nehmen seine Fernsehwerbung. Die Variante «Weil wir es uns wert sind» appelliert
ebenso an das Selbstwertgefühl. Das liegt ganz offensichtlich im Trend, denn es ge-
hört zu einem zentralen Thema unserer Gesellschaft: Selbstverwirklichung.
Die Bibel spricht auch von einem «wert sein». Allerdings haben diese biblischen
Aussagen immer einen Bezug zur Zukunft, zur Ewigkeit. Demgegenüber rückt dieser An-
bieter von Hautpflegemitteln das Jetzt, die Gegenwart, in den Vordergrund. Die Zukunft
wird ausgeblendet. «Ich bin siebzig, nicht schlecht, oder?», sagt die strahlende Frau,
die für diese Produkte wirbt. Nur: Was ist, wenn diese Frau mal achtzig wird und die
Falten doch kommen? Vielleicht kann sie dann nur noch sagen: «Weil ich es mir wert
war.» Es ist eine ganz typische Masche der Industrie, unsere Wünsche, unser Trachten
auf das Jetzt auszurichten. Kunden werden mit der Freude am Jetzt angelockt: Schön
Biblische Botschaft aussehen, bequem wohnen, ein tolles Auto fahren … Eine renommierte Automarke
wirbt: «Freude ist das, was uns bewegt – Freude ist BMW.» Und das alles, «weil wir es
4 Die Wiederbelebung uns wert sind». Sicher, wir dürfen das alles geniessen, aber wenn uns das Gegenwär-
24 Die Wahl der Zwölf: Matthäus der tige mehr wert ist als das Zukünftige, dann liegen die Prioritäten falsch.
Zöllner In Apostelgeschichte 13,46 hat Paulus es mit Menschen zu tun, die das Erlö-
sungswerk Jesu Christi nicht akzeptieren. Er muss ihnen sagen: «Euch musste zuerst
Im Blickfeld das Wort Gottes gesagt werden; nun ihr es aber von euch stosset und achtet euch
selbst nicht wert des ewigen Lebens, siehe, so wenden wir uns zu den Heiden.» Es
10 Die Krise des christlichen gibt Christen, die die Auffassung vertreten, so wie Gott Menschen zum ewigen Le-
­Wohlstandsdenkens (Teil 1)
ben berufen habe, habe Er auch Menschen zur ewigen Verdammnis berufen. Dem-
14 Das gefährlichste Gift der Welt  nach gäbe es also Menschen, die von Gottes wegen des ewigen Lebens nicht wert
(Teil 1) wären. Dies steht jedoch im krassen Widerspruch zur oben zitierten Feststellung des
19 Zum Artikel ­«Geisteslehre oder Paulus und anderen biblischen Aussagen, wonach Gott will, dass alle Menschen zur
Geisterlehre» Erkenntnis der Wahrheit kommen und gerettet werden (1.Tim 2,4, Joh 3,16). Es ist
20 Auf der Suche nach ­Ruhe nicht Gott, der den Menschen als nicht wert erachtet, das ewige Leben zu erhalten,
sondern der Mensch selbst. Wenn jemand – mit welcher Begründung auch immer –
Aus dem Dienst des Mitternachtsruf sich des ewigen Lebens als nicht wert erachtet, indem er die Erlösung ablehnt, muss
das für unseren Herrn Jesus unendlich traurig sein, der ausdrücklich für alle Men-
26 Missionskonferenz, schen bezahlt hat, der alle Menschen so sehr wert geachtet hat, dass Er Sein Leben
Schneidemaschine und für sie dahingab!
­Schweinegrippe
Es ist ganz klar das Ziel unseres Herrn, dass wir uns Ewigkeitswerten zuwenden.
«Trachtet nach dem, was droben ist, nicht nach dem, was auf Erden ist» (Kol 3,2).
Fragen – Antworten Denken wir dabei auch an Seine Worte in Matthäus 6,25-26: «Sorget nicht für euer
28 Über David Wilkerson Leben … Sehet die Vögel unter dem Himmel an … Seid ihr denn nicht viel mehr als
sie?» In Jesaja 43 spricht Gott zu dem wiederhergestellten Israel die ergreifenden
28 Über blutrünstige ­Bibelgeschichten
Worte: «Denn ich habe dich erlöst; ich habe dich bei deinem Namen gerufen; du bist
29 Über Elektrosmog, Wasseradern, ein mein. … Weil du so wert bist vor meinen Augen geachtet, musst du auch herrlich
Pendel und die «christliche» Firma
sein, und ich habe dich lieb» (V 1.4). Das gilt auch uns. Er hat uns erlöst und will
uns dazu führen, dass wir als Glieder Seines Leibes herrlich werden (Eph 5,27). Ja,
3 Grusswort Er will uns dasselbe zurufen, das Er Daniel zurief: «Du bist lieb und wert» (Dan 9,23).
Ist das nicht Grund genug, unseren Wandel hier auf Erden zu überprüfen? Verhalten
11 Aufgegriffen wir uns unserer Berufung entsprechend würdig? Wird der Herr das, was Er in Offen-
23 Streiflicht barung 3,4 über Sardes sagte, auch über uns sagen können: «Doch du hast einige
30 Dir kann nur Jesus helfen wenige Namen auch in Sardes, die ihre Kleider nicht befleckt haben; und sie werden
mit mir wandeln in weissen Kleidern, denn sie sind es wert»?
30 Vorschau / Impressum Möge Gott uns Gnade geben, diese Lebenshaltung einzunehmen beziehungswei-
se zu bewahren, sodass wir einst vollen Lohn empfangen dürfen.
Eingedenk dessen, dass alle menschliche Er-
kenntnis Stückwerk ist (1.Kor 13,9), legen die In herzlicher Verbundenheit
Autoren eigenverantwortlich ihre persönliche
Sicht dar.

Mitternachtsruf September 2009

4 Biblische Botschaft

Die
Lebendig tot

Wiederbelebung
Ein Kontrast ist ein starker Gegensatz, matlosigkeit enthoben gewesen, hätte er
sich auf dieses Papier berufen. Genauso
ein auffallender Unterschied. Einen weis- verhalten wir uns oft im Hinblick auf das,
sen Punkt sieht man zum Beispiel am was uns Gott in Jesus Christus bereits
zugesichert hat.
besten auf schwarzem Hintergrund. Eine Lesen wir nun die folgenden Bibel-
gerade Linie wirkt neben einer krummen verse und fragen, was sie uns zu sagen
haben: «Auch euch, die ihr tot wart
am deutlichsten. Wenn das Wort Gottes durch Übertretungen und Sünden, in
denen ihr einst gelebt habt nach dem
uns das Leben in Christus und dessen Be- Lauf dieser Welt, gemäss dem Fürsten,
deutung beschreiben will, dann stellt es der in der Luft herrscht, dem Geist, der
jetzt in den Söhnen des Ungehorsams
dieses dem Tod gegenüber. wirkt; unter ihnen führten auch wir
alle einst unser Leben in den Begier­
den unseres Fleisches, indem wir den
Norbert Lieth einem Feldzug gegeben. Der Indianer Willen des Fleisches und der Gedanken

E
in alter invalider Indianer wander-
te schon jahrelang als Bettler von
Ort zu Ort. Eines Tages kam er in
ein Dorf. Während er dort vor einer Hütte
gierig das ihm gereichte Brot verschlang,
fragte man ihn, was er in dem kleinen
schmutzigen Täschchen habe, das er an
einem farbigen Band um den Hals hän-
gen hatte. Er sagte, man habe es ihm in
jüngeren Jahren nach der Rückkehr aus
zog ein zusammengefaltetes schmutziges
Papier daraus hervor und reichte es dem
Fragenden. Dieser begann, die Schrift
zu entziffern. Bald stellte sich heraus,
dass es ein vom Präsidenten George
Washington selbst unterzeichnetes
Schreiben war, das dem Indianer eine
Lebenspension zusicherte, wenn es an
einer bestimmten Stätte vorgezeigt wür-
de. Längst wäre der gute Mann aller Not
und Sorgen, dem Hunger und der Hei-
taten; und wir waren von Natur Kinder
des Zorns, wie auch die anderen» (Eph
2,1-3). «Auch uns, die wir tot waren in
den Sünden  …» (Eph 2,5). «Das sage
und bezeuge ich nun im Herrn, dass ihr
nicht mehr so wandeln sollt, wie die üb­
rigen Heiden wandeln in der Nichtigkeit
ihres Sinnes, deren Verstand verfinstert
ist und die entfremdet sind dem Leben
Gottes, wegen der Unwissenheit, die in
ihnen ist, wegen der Verhärtung ihres

Mitternachtsruf September 2009


Das Schlüsselwort zu
himmlischen Segnungen
lautet «in Christus».
Durch die Stellung in
Ihm wird alles anders
Herzens; die, nachdem sie alles Gefühl
verloren haben, sich der Zügellosigkeit
ergeben haben, um jede Art von Unrein­
heit zu verüben mit unersättlicher Gier»
(Eph 4,17-19).
Mit anderen Worten: Durch die Über-
tretung und Sünde befindet sich jeder
Mensch in einem Zustand des Todes.
Ohne Beziehung zu Gott lebt man zwar
auf dieser Welt; man hat Wünsche, Vor-
stellungen, geht einer Arbeit nach und
hat Ziele; man existiert und hat eine
Familie – trotzdem lebt man ein Leben,
ohne zu leben. Die eigene Existenz ist ein
Schattendasein ohne wirklichen Inhalt,
ohne sinnvollen Zweck. Der Mensch lebt
sozusagen als Leiche, er ist lebendig tot.
Er ist also bereits tot, bevor er überhaupt
gestorben ist. So, wie ein leiblich Toter
keine Verbindung mit der sichtbaren
Welt hat, so hat der geistlich Tote keine
Verbindung mit der unsichtbaren Welt.
Er ist «entfremdet dem Leben Gottes».
Ein Mensch ohne Christus wird aus-
schliesslich von seinem Fleisch und den
Begierden des Fleisches bestimmt, das
heisst, von seinem ichbezogenen natür-
lichen Wesen und Trieb. Selbst moralisch
hochstehende Menschen werden von
einer sündigen Egozentrik beherrscht.
«Tot in Sünden» ist die schrecklichste
Feststellung, die es über das Dasein des
Menschen gibt. In dieser Atmosphäre
ist jeder von Natur aus beheimatet. Das
bestimmt sein ganzes Tun und Treiben,
sein ganzes Wesen. «Der natürliche
Mensch aber nimmt nicht an, was vom
Geist Gottes ist; denn es ist ihm eine
Torheit, und er kann es nicht erken­
nen» (1.Kor 2,14). Der Ausdruck «nach
dem Lauf dieser Welt» (Eph 2,1) macht
deutlich, dass ausnahmslos die ganze
Welt diesem Zustand unterworfen ist.
Wir leben in einer Gott entfremdeten
Welt, die einzig und allein vom Zeitgeist
bestimmt wird. Es ist auffallend, wie oft
in diesen Bibelabschnitten des Epheser-
briefs vom Geist des Menschen die Rede
ist: «Indem wir den Willen des Fleisches
und der Gedanken taten»; «wandeln in
der Nichtigkeit ihres Sinnes»; «deren
Verstand verfinstert ist»; «wegen der
Unwissenheit, die in ihnen ist».
«Ich war schon oft draussen im Welt-
raum», protzte ein Kosmonaut, «aber
ich habe weder Gott noch die Engel
gesehen.» – «Und ich habe schon viele
kluge Gehirne operiert», antwortete der
Gehirnforscher, «aber ich habe nirgend-
wo auch nur einen einzigen Gedanken
entdeckt.»
Beim unerlösten Menschen besteht ein
absoluter Mangel an Gotteserkenntnis,
er befindet sich in einer intellektuellen
Verdunkelung. Jemand wies zu Recht
darauf hin, dass wir viel zu wenig beach-
ten, dass durch den Sündenfall auch die
Denkkraft des Menschen geschwächt
und beeinträchtigt ist. Wir sind in diesem
Sinne alle gleichsam «geisteskrank». Gott
zu erkennen, göttliche Gedanken zu er-
fassen, das ist dem gefallenen Menschen
unmöglich. Dass es auf einigen Gebieten
sogenannte Genies gibt, macht nur umso
deutlicher, wie tief wir gesunken sind.
Denn Ausnahmen bestätigen die Regel
und diese Ausnahmen geben einen klei-
nen Einblick in das, was wir verloren
haben. Hinzu kommt, dass jeder Mensch,
der im Ungehorsam gegenüber Gott lebt
(sich Ihm verschliesst), von der Macht der
Finsternis beherrscht wird. Er wird von
Satan und seinen Dämonen gegängelt,
verführt, vereinnahmt, bestimmt, gejagt,
belastet und sogar besessen (vgl. 2.Tim
2,26). In diesem Zustand befinden sich
alle «Kinder des Zorns». Es ist eine bittere
Wahrheit, dass der geistliche Tod den Lei-
bestod nach sich zieht, und dieser – sofern
keine Veränderung eintritt – den ewigen
Verdammnistod zur Folge hat.
5
Den Grund dieses Zustands erklärt Pau-
lus in Epheser 2,12: «Dass ihr in jener Zeit
ohne Christus wart, ausgeschlossen von
der Bürgerschaft Israels und fremd den
Bündnissen der Verheissung; ihr hattet
keine Hoffnung und wart ohne Gott in
der Welt.» Das ist wohl die trostloseste
Bilanz, die es geben kann: Ohne Chris-
tus, ohne Hoffnung, ohne Gott, in einer
Welt, die von Satan beherrscht wird. Für
diesen Verlust gibt es keinen Ersatz – in
keiner Religion. Hier greift auch kein
Selbsterlösungsversuch. Die Bibel macht
unmissverständlich deutlich, dass, wer
Jesus Christus nicht hat, auch Gott nicht
hat. Es ist ein fataler Trugschluss, zu
meinen, Gott auch ohne Jesus finden zu
können (Apg 4,8-12)! Auf die Gefahr, so
zu denken, macht Paulus in Epheser 5,5-6
aufmerksam: «Denn das sollt ihr wissen,
dass kein Unzüchtiger oder Unreiner
oder Habsüchtiger (der ein Götzendiener
ist), ein Erbteil hat im Reich des Christus
und Gottes. Lasst euch von niemand mit
leeren Worten verführen! Denn um dieser
Dinge willen kommt der Zorn Gottes über
die Söhne des Ungehorsams.»
Es gibt so viele Angebote, die einen
Weg ohne Jesus vorschlagen, die Göttli-
ches ohne Christus vermitteln wollen.
Ob das nun Naturreligionen sind, ob fern-
östliche Religionen, ob islamische oder
jüdische Kulte, sie alle stellen sich am
Ende als eine Fata Morgana heraus – eine
Luftspiegelung, die in Wüstengebieten
Wasserflächen vorgaukelt und entfernte
Teile einer Landschaft näher rückt. Dass
die Bibel mit diesen Aussagen den Kern
unseres Lebens trifft, wird durch viele
Lebensbilder tagtäglich bestätigt. Zwei
Beispiele:
Mitternachtsruf September 2009
 6 Biblische Botschaft
– Der Chef der deutschen Linkspartei,
Lothar Bisky (67), antwortete auf die
Frage der Bild am Sonntag, ob er nach
dem Tod seines 23-jährigen Sohnes jetzt
die Zwiesprache mit Gott suche: «Ich
suche nur meinen Sohn, niemanden
sonst.» Und weiter sagte er: «Er war ein
grosser Darwin-Fan und hat immer zu
mir gesagt: ‹Dad, wir beide müssen auf
dem Komposthaufen beerdigt werden,
damit die Natur uns als Rohstoff wieder-
bekommt.›»1
– Am 1.  Januar 2009 verstarb in der
Schweiz mit 84 Jahren der bekannte Ro-
manautor Mario Simmel. Als Schriftstel-
ler hatte er 75 Millionen Bücher verkauft.
Die Frankfurter Allgemeine Sonntagszei­
tung schrieb über ihn: «Johannes Mario
Simmel hatte keine Hoffnung mehr.
Nicht für sich, nicht für die Welt. ‹Wir
gehören weg›, hat er gesagt. Und dass die
Menschen ein entsetzlicher Irrläufer der
Geschichte seien. Sein Leben lang habe
er in den Wind gesprochen und in den
Sand geschrieben. Nur auf den Tod hat
er sich noch gefreut. Und er wusste: Es
wird nichts bleiben.»1
Geistliche
Unreife
Hebräer 5
Über dieses aktuelle Thema spricht
Thomas Lieth
 DE 67550 Rheindürkheim-Worms
Freitag, 11.09.2009, 19:30
Maranatha Baptisten Gemeinde, Kirchstr. 14
 DE 70372 Stuttgart
Samstag, 12.09.2009, 16:00
Kleiner Kursaal, Königsplatz 1
 FR 67720 Hoerdt
Sonntag 13.09.2009, 14:30
Mitternachtsruf September 2009
Restaurant «Zum Engel», Rue de la Republique 53
Vor dem kontrastreichen Hintergrund
des Todes in Sünden zeichnet uns das
Wort Gottes nun auf, wie Gott uns,
die wir an Seinen Sohn Jesus Christus
glauben, erweckt und zu neuem Leben
geführt hat. Siebenmal spricht der Ephe-
serbrief über die Regionen des Himmels.
Zweimal in negativer Form, um Satan
und seinen Herrschaftsbereich darzustel-
len (2,1-2; 6,12). Und fünfmal in positiver
Art, um die Erlösung in Christus zu
beschreiben (1,3; 1,20; 2,5-6; 3,9-10;
4,9-10). Diese fünf positiven Punkte
wollen wir nun betrachten:
1. Die himmlische Region der Seg-
nung : «Gepriesen sei der Gott und
Vater unseres Herrn Jesus Christus, der
uns gesegnet hat mit jedem geistlichen
Segen in den himmlischen Regionen in
Christus» (Eph 1,3).
In Christus werden bis dahin geistlich
tote Menschen erweckt und der Stel-
lung nach in den Himmel versetzt. Das
Schlüsselwort zu diesen himmlischen
Segnungen lautet «in Christus». Durch
die Stellung in Ihm wird alles anders.
Mit diesem «in Christus» steht und fällt
alles, die Ewigkeit ist davon abhängig.
Stanley Jones sagt dazu:
«Paulus, der grösste Bibelausleger
der Christenheit, konzentriert sich auf
die Phrase ‹in Christus› und gebraucht
sie 97-mal in seinen Briefen, mehr als
alle anderen Autoren zusammengenom-
men. Mit grosser Sorgfalt erkannte er,
dass diese zwei Worte die Menschheit
in zwei Gruppen teilt, nämlich ‹in
Christus› und ‹ausserhalb Christus›. Die
Menschheitsgeschichte wird nicht geteilt
durch ‹vor Christus› (v.Chr.) und ‹nach
Christus› (n.Chr.), sondern durch ‹in
Christus› (i.Chr.) und ‹ausserhalb Chris-
tus› (a.Chr.). Denn wer ‹in Christus› ist,
ist ‹im Leben› und wer ‹ausserhalb von
Christus› ist, ist ‹im Tod›.»2
Wenn die Bibel uns sagt, dass wir mit
jedem geistlichen Segen in den himmli-
schen Regionen gesegnet sind, dann gibt
es keine Ausnahmen, keine Vorbehalte.
Gott kommt uns mit offenen Armen ent-
gegen und hält nichts zurück, Er schenkt
uns die Fülle aller Segnungen in Jesus.
Aber wir müssen dabei beachten, dass
es um geistliche Segnungen in der Him-
melswelt geht, nicht um irdische oder
zeitliche Segnungen, nicht um leibliche
oder materielle Segnungen, wie das bei
Israel im Alten Bund der Fall war. Hans
Peter Royer schreibt:
Es gibt so viele Angebote, die einen Weg
ohne Jesus vorschlagen, die Göttliches ohne
Christus vermitteln wollen
«Es beschämt mich festzustellen, dass
alles, was wir heute von Gott erbitten,
nur Sicherheit und Bewahrung ist.
Irgendwo liegen wir falsch mit diesem
Sicherheitsdenken. Ich finde es weder
in der Bibel noch in der Geschichte und
auch nicht im heutigen Alltag … Chris-
ten werden auch heute von Unglück, Leid
und Schmerz nicht verschont. Gläubige
Menschen verunglücken genauso oft
und so unerwartet wie Atheisten. Gottes
erster Plan ist eben nicht unsere leibliche
Sicherheit, sondern unsere Heiligkeit und
Gerechtigkeit.»3
Wir haben neutestamentlich nicht
vorrangig irdische Verheissungen, wie
Israel sie unter dem Gesetz hatte. Kein
irdischer Segen Israels, kein zeitlicher
Segen, kann die geistlichen Segnungen
für die Gemeinde übertreffen. Dazu
gehören nach Kapitel 1:
– die Auserwählung vor Grundlegung
der Welt,
– die Stellung in Christus: In den Augen
Gottes bereits vollkommen geheiligt
und tadellos,
– die Vorherbestimmung zur Sohn-
schaft,
– die Begnadigung,
– die Erlösung,
– die Vergebung der Sünden durch Sein
Blut,
– die überströmende Gnade in Weisheit
und Einsicht Seines Ratschlusses,
– das ewige Erbteil,
– die Versiegelung durch den Heiligen
Geist.

2. Die himmlische Region der Kraft :
«Was auch die überwältigende Grösse
seiner Kraftwirkung an uns ist, die wir
glauben, gemäss der Wirksamkeit der
Macht seiner Stärke. Die hat er wirk­
sam werden lassen in dem Christus,
als er ihn aus den Toten auferweckte
und ihn zu seiner Rechten setzte in den
himmlischen Regionen, hoch über jedes
Fürstentum und jede Gewalt, Macht
und Herrschaft und jeden Namen, der
genannt wird, nicht allein in dieser
Weltzeit, sondern auch in der zukünf­
tigen; und er hat alles seinen Füssen
unterworfen und ihn als Haupt über alles
der Gemeinde gegeben, die sein Leib ist,
die Fülle dessen, der alles in allen erfüllt»
(Eph 1,19-23).
Jesus sitzt zur Rechten der Kraft
Gottes. Es ist dieselbe Kraft, die Gott
einsetzte, um Jesus aus den Toten aufzu-
erwecken und in den Himmel zu holen.
Diese Kraft legt Jesus alles zu Füssen. In
Ihm sind wir der Stellung nach über alles
erhoben, weil wir Christi Leib geworden
sind. Warum aber lassen wir uns immer
wieder so nach unten ziehen?
Tournee durch Deutschland und Holland
mit
Norbert Lieth und
Jonathan Malgo
Sie hören eine biblisch
prophetische Botschaft
zum Thema:
«Der Messias in
den Psalmen»
Grosser Büchertisch
mit Exklusiv-Neuheit!
«Gottes erster Plan ist eben nicht unsere leibliche Sicher-
heit, sondern unsere Heiligkeit und Gerechtigkeit»
Zum einen, weil wir nicht glauben.
Zum anderen, weil wir aus der eigenen
Kraft leben und nicht aus Seiner Kraft-
wirkung an uns. Wir machen alles von
unseren selbst auferlegten Gesetzen
abhängig, und wenn wir die nicht einhal-
ten, sind wir mit uns selbst unzufrieden
und leiden. Und schliesslich, weil wir
uns von den Umständen mehr gefangen
nehmen lassen, als von der Wirksamkeit
der Macht Seiner Stärke. Wir stehen nicht
über den Dingen. «… denn niemand ist
stark durch eigene Kraft» (1.Sam 2,9).
Darum brauchen wir dann und wann
eine Neubelebung, eine Neuorientierung
zu Jesus hin!
3. Die himmlische Region neuen Le-
bens: «Gott aber, der reich ist an Erbar­
men, hat um seiner grossen Liebe willen,
mit der er uns geliebt hat, auch uns, die
wir tot waren durch die Übertretungen,
mit dem Christus lebendig gemacht  –
aus Gnade seid ihr errettet! – und hat
uns mitauferweckt und mitversetzt in
 17.11.2009, 19:00
DE 49593 Bersenbrück
Freie evangelische Baptistengemeinde, In der Halle 10
 18.11.2009, 18:30
DE 32758 Detmold
Evangelische Freikirche, Adolf-Meier-Strasse 36
 19.11.2009, 19:00
DE 49152 Lintorf
Evangelische Christliche Baptistengemeinde, Lintorferstr. 80
 21.11.2009, 14:30 und 16:30
NL 3941 KA Doorn
Brandpuntkapel (Gebouw van Het Zoeklicht), Postweg 18
 22.11.2009, 10:00
NL 4205 ZR Gorinchem
Vrije Evangelische Gemeente «De Ark», Kennelweg 14
 22.11.2009, 19:30
NL 3751 WB Bunschoten
Evangeliegemeente de Reddingsark, Plecht 1
 23.11.2009, 19:30
DE 36275 Kirchheim
Freie Gemeinde, Haus der Hoffnung, Alter Bahnhof,
Bahnhofstr.
 24.11.2009, 20:00
DE 66539 Neunkirchen-Ludwigsthal
Sinti-Gemeinde Ludwigsthal, Hauptstr. 25
7
die himmlischen Regionen in Christus
Jesus» (Eph 2,4-6).
Wir waren tot in Sünden, unfähig zur
Selbsterlösung, lebende Leichen. Doch
Gott hat eingegriffen! Seine Triebfeder
war Sein Erbarmen und Seine grosse
Liebe. Er hat uns mit Christus lebendig
gemacht, uns mitauferweckt und mit-
versetzt in die himmlische Region in
Christus Jesus. Denken wir daran, dass
jeder, der an Jesus glaubt, für Gott bereits
im Himmel ist!
Wir verlieren viel Kraft in unserem
Bemühen, auf etwas hinzuarbeiten, wo-
hin wir schon lange gekommen sind. Wir
strengen uns an, etwas zu erreichen, was
wir schon lange besitzen, statt von dort
aus zu leben, wo wir schon lange sind.
«Du hast nicht, was du suchst, weil du
nicht suchst, was du hast!» Wir leben
immer mit der Angst, wieder etwas zu
verlieren. Wir sehen Gott unbewusst
als den «Bösen», der uns sofort etwas
wegnimmt, wenn wir nicht gehorsam
sind. Dabei steht Vers 6 in der Zeitform
17.11. bis 29.11.2009
 25.11.2009, 20:00
DE 73340 Amstetten
Gemeindehalle, Im Burrach, Ortsteil: Hofstett-Emerbuch
 26.11.2009, 19:00
DE 59555 Lippstadt
Christliche Gemeinschaft Lippstadt, Fleischhauerstr. 7
 27.11.2009, 19:30
DE 74072 Heilbronn
Schiesshaus Heilbronn, Frankfurter Str. 65
 28.11.2009, 16:00 und 19:00
DE 85055 Ingolstadt
Freie Baptistengemeinde, Friedrich-Ebert Str. 68
 29.11.2009, 09:30
DE 91126 Schwabach
Rumänische Baptisten-Gemeinde Bethel, Lerchenweg 8
 29.11.2009, 15:00
DE 90478 Nürnberg
Meistersingerhalle, Konferenzraum 6, Münchenerstr. 2
 29.11.2009,18:00
DE 90449 Nürnberg
Sinti-Gemeinde Nürnberg-Fürth, Gebersdorferstr.
Sie sind herzlichSeptember
Mitternachtsruf willkommen!
2009
8 Biblische Botschaft
Es ist eine fragliche Erziehungsmethode,
wenn man einem Kind damit droht, ihm zur
Strafe etwas wieder wegzunehmen, was man
ihm vorher aus Liebe geschenkt hat
des Aorists, das heisst, es ist eine abge-
schlossene punktuelle Handlung. So ist
es meines Erachtens eine sehr schlechte
Erziehungsmethode, wenn man einem
Kind damit droht, ihm zur Strafe etwas
wieder wegzunehmen, was man ihm
vorher aus Liebe geschenkt hat. Wenn
es ungehorsam war, gibt es andere Mit-
tel zur Erziehung, als ihm Geschenktes
wegzunehmen. Gott wird Ihnen nie
etwas wegnehmen, was Er Ihnen in Jesus
geschenkt hat. Er wird Sie nötigenfalls
züchtigen und Sie können anderweitig
Schaden leiden, aber wegnehmen wird
Er Ihnen Ihre himmlischen Segnungen in
Christus nicht. Sie sind – in Christus ver-
setzt – ganz in Ihm (Kol 3,3). Der Vater
sieht Sie in Jesus. Versuchen Sie einmal,
diese Wiederbelebung umzusetzen,
indem Sie von de r Stellung aus leben,
in die Gott Sie versetzt hat. Sie werden
dann erleben, wie viel sich belebt, und
es wird Ihnen vieles leichter fallen. Das
ist die Rahmenbedingung für ein Leben
der Heiligung!
Einer, der von den Toten auferstanden
ist, wird doch nicht weiter im Grab rum-
buddeln, er wird sich dorthin begeben,
wo das Leben ist. «Denn wir sind seine
Schöpfung, erschaffen in Christus Jesus
zu guten Werken, die Gott zuvor bereitet
hat, damit wir in ihnen wandeln sollen»
(Eph 2,10). Ich las einmal den Satz: «Wir
haben ohnehin keine Wahl, wie wir
sterben und wann wir sterben, aber wir
haben eine Wahl, wie wir leben.»
4. Die himmlische Region der Kund-
gebung : «Damit jetzt den Fürstentü­
mern und Gewalten in den himmlischen
Regionen durch die Gemeinde die
mannigfaltige Weisheit Gottes bekannt
gemacht werde, nach dem Vorsatz der
Ewigkeiten, den er gefasst hat in Chris­
tus Jesus, unserem Herrn» (Eph 3,10-11).
Mannigfaltig heisst, in vielen Facet-
ten, Formen oder Farben. Ich habe hierzu
eine sehr gute Darlegung von William
MacDonald gefunden:
«Eine der gegenwärtigen Absichten
Gottes … ist es, den himmlischen Heer-
scharen seine ‹mannigfaltige Weisheit›
zu offenbaren. Paulus verwendet hier
Mitternachtsruf September 2009
das Bild einer Schule. Gott ist der Lehrer.
Das Universum ist der Klassenraum, die
Engelwesen sind die Schüler. Thema ist:
‹Die mannigfaltige Weisheit Gottes.›
An der Gemeinde wird das beispielhaft
gezeigt. Die Engel werden dahin geführt,
seine unausforschlichen Beschlüsse und
seine Wunderwege zu bestaunen. Sie
sehen, wie Gott die Sünde zur Wieder-
herstellung seiner eigenen Ehre besiegt
hat. Sie sehen, wie er den Besten des
Himmels gesandt hat, um die Schlimms-
ten der Erde zu retten. Sie sehen, wie er
seine Feinde zu einem gewaltigen Preis
erlöst, sie durch die Liebe erobert und
sie als Braut für seinen Sohn zubereitet
hat. Sie erkennen, wie er seine Gemeinde
mit allem geistlichen Segen in der Him-
melswelt ausgestattet hat. Und sie sehen,
dass durch das Werk des Herrn Jesus
Gott mehr Ehre erhält und den gläubi-
gen Juden mehr Segnungen geschenkt
werden, als wenn es der Sünde niemals
gestattet worden wäre, in die Welt zu
kommen. Gott ist gerechtfertigt, Christus
ist erhöht worden, Satan ist besiegt, und
die Gemeinde ist in Christus eingesetzt
worden, seine Herrlichkeit zu teilen.»4
5. Die himmlische Region der Fülle:
«Das Wort aber: ‹Er ist hinaufgestiegen›,
was bedeutet es anderes, als dass er auch
zuvor hinabgestiegen ist zu den Niede­
rungen der Erde? Der hinabgestiegen ist,
ist derselbe, der auch hinaufgestiegen ist
über alle Himmel, damit er alles erfülle»
(Eph 4,9-10).
Fassen wir das Erwähnte zusammen,
kommen wir zu folgendem Resultat: Jesus
ist gekreuzigt, gestorben, begraben und
auferstanden. Danach ist Er gen Himmel
gefahren. Er sitzt zur Rechten der Macht
Gottes. Er ist erhöht über alle Himmel,
hoch über alle Fürstentümer, Gewalt,
Macht, Herrschaft und jeden Namen.
Alles liegt Ihm zu Füssen. Er ist das
Haupt über alles. Und die Gemeinde ist
mit Christus auferweckt und mitversetzt
in die himmlischen Regionen. Sie sitzt
mit Jesus dort, wo Er sitzt. Sie ist Sein
Leib, die Fülle Dessen, der alles in allen
erfüllt. Sie ist gesegnet mit allen geist-
lichen Segnungen in der Himmelswelt.
Und allen Fürstentümern und Gewalten
ist das bekannt gemacht worden!
Was bedeutet das nun? Da Jesus weit
über Satan und seine Dämonen erhöht
ist, die nach Epheser 2,2 und 6,12 im
Luftbereich herrschen, ist zwangsläufig
jeder, der zur Gemeinde gehört und mit
Jesus in Seine Stellung erhöht ist, nicht
mehr dem Machtbereich Satans unter-
stellt, er steht buchstäblich über den
Dingen (1.Joh 4,4)! Sagen wir dem Vater
Dank, «der uns tüchtig gemacht hat, teil­
zuhaben am Erbe der Heiligen im Licht.
Er hat uns errettet aus der Herrschaft der
Finsternis und hat uns versetzt in das
Reich des Sohnes seiner Liebe, in dem
wir die Erlösung haben durch sein Blut,
die Vergebung der Sünden» (Kol 1,12-14).
Denken Sie an das Beispiel des alten
Indianers und leben Sie doch aus dem,
was Gott Ihnen in Jesus Christus ge-
schenkt hat! n
1
Siehe ideaSpektrum, 1/2/2009, S. 7
2
E. Stanley Jones, In Christ, Hodder and
Stoughton, London 1961, S. 9
3
Hans Peter Royer, Du musst sterben, bevor du
lebst, damit du lebst, bevor du stirbst,
Hänssler, S. 114
4
William MacDonald, Kommentar zum Neuen
Testament – Band 2, CLV 1994, S. 240
 Israelreisen 2010
Zwei Beth-Shalom-Reisen mit Norbert Lieth
Im Frühling durch Israel
21.05. bis 02.06.2010

Im Herbst durch Israel

06.09. bis 17.09.2010

Beth-Shalom-Frühlingsreise mit Samuel Rindlisbacher

Vom Golan bis nach Eilat
29.04. bis 09.05.2010

Beth-Shalom-Jugendreise mit Nathanael Winkler

Israel und Ägypten/Sinai
01.08. bis 14.08.2010

Beth-Shalom-Sommerreise mit Marcel Malgo

Erholungsaufenthalt in Haifa
22.08. bis 03.09.2010

Nähere Angaben sowie Informa-

tionen über weitere Israelreisen
2010 folgen in einer der nächs-
ten Ausgaben dieser Zeitschrift.
10 Im Blickfeld

Geld und Endzeit

Die Krise des christlichen

­Wohlstandsdenkens Teil 1

Wie ist es zum Zusammenbruch der Glauben geprägt. Es ist bereits bekannt,
dass religiöse Überzeugungen und Phi-
Finanzsysteme in den USA gekommen, der vor losophien eine Wirkung auf Wirtschafts-
allem Privathaushalte betraf? Eine bedeutsame und Finanzmärkte haben. Schliesslich
Rolle spielte Amerikas grösste Religion: Eine sind Wirtschaftssysteme von Menschen
geschaffen, deren Handeln von ihren
postmoderne, von Zweckdenken geprägte Wünschen und Vorstellungen bestimmt
Abweichung vom biblisch fundierten Christentum, wird.
das Wohlstandsevangelium. Warum wird denn in chinesischen
Privathaushalten so viel gespart? Könnte
nicht die von den Werten des Konfuzi-
Wilfred J. Hahn in Amerika so leicht zu so hohen Schul- anismus geprägte Kultur Chinas die Vo­
den verführen? Warum glaubten sie den raussetzungen für ein solches Verhalten

W
irtschaftsforscher sind zu der
Erkenntnis gekommen, dass
sich der Zusammenbruch der
Finanzsysteme in den USA von ähnlichen
Krisen in einem wesentlichen Punkt
unterscheidet (wie zum Beispiel in Japan
in den 1990er Jahren). Es handelt sich
nämlich in diesem Fall um die extreme
Überschuldung von Privathaushalten,
also Einzelpersonen und Familien. Das
war in den 1990er Jahren in Japan bzw.
in ganz Asien nicht der Fall. Die dortigen
Wirtschafts- und Finanzkrisen wurden
durch Fehlentscheidungen von Unter-
nehmen und Regierungen ausgelöst.
Aber warum liessen sich die Menschen
leeren Versprechungen und Prognosen
über einen immerwährenden Wohl-
stand? Warum missachteten sie in ihrem
Leichtsinn alle Grundsätze der Verant-
wortung und des vernünftigen Wirtschaf-
tens? Vielleicht liegt die Ursache auch in
einem weiteren Unterschied zu anderen
Ländern, nämlich in Amerikas bedeu-
tendster Religion: Eine postmoderne,
von Zweckdenken geprägte Abweichung
vom biblisch orientierten Christentum.
Diese Aussage mag hart klingen, aber ich
finde, sie wird durch Tatsachen bestätigt.
Im Vergleich zu den anderen führenden
Nationen der Welt ist Amerika am stärk­
sten vom Bekenntnis zum christlichen
geschafft habe n? Warum begann im
19. Jahrhundert das Zeitalter der indus-
triellen Revolution in Völkern, die ihre
Inspiration aus dem Christentum bezo-
gen hatten? Oder warum sind gerade la-
teinamerikanische Länder so anfällig für
inflationsbedingte Wirtschaftskrisen und
Korruption? Max Weber (vor allem in sei-
nem Werk Die protestantische Ethik und
der Geist des Kapitalismus1) und andere
Sozialökonomen wie R. H. Tawney haben
sich mit der Verbindung zk,wischen
Religion und Wirtschaft befasst. Ihre
Schlussfolgerung lautet: Religiöse oder
philosophische Überzeugungen prägen
das Handeln der Menschen.

Mitternachtsruf September 2009


Es ist bereits bekannt, dass religiöse Überzeu-
gungen und Philosophien eine Wirkung auf Wirt-
schafts- und Finanzmärkte haben
Nirgends ist der Einfluss der Wohl-
standstheologie stärker als in Nord­
amerika. Es sollte uns deshalb nicht
überraschen, dass diese Lehre einen
wichtigen Beitrag zur letzten wirtschaft-
lichen Talfahrt Amerikas geleistet, ja,
diese vielleicht sogar verursacht hat.
Wir wollen eine Analyse dieser Zusam-
menhänge versuchen, indem wir einige
Irrlehren des sogenannten «Wohlstands­
evangeliums» genauer unter die Lupe
nehmen. In dieser «Bewegung» fliessen
christliche und materielle Werte in ei-
ner endzeitlichen Zeitachse zusammen.
Deshalb gehört dieses Phänomen auch
zu den in der Bibel erwähnten Entwick-
lungen der letzten Tage, die bis in die
Zeit der grossen Trübsal hineinreichen.
Obwohl die Wohlstandstheologie
in der evangelikalen Welt eher dem
charismatischen Lager zuzuordnen ist,
haben sich praktisch alle christlichen
Kreise in Nordamerika von diesem
Denken anstecken lassen, weil es sich
sehr leicht mit der Ideologie des «ame-
rikanischen Traums» vereinbaren lässt.
Schon seit mehreren Jahrhunderten gilt
das «christliche» Amerika als «Land der
unbegrenzten Möglichkeiten» und der
Aufstiegschancen für alle, die danach
streben. Das Wohlstandsdenken ist des-
halb auch in der Psyche der Christen in
Nordamerika fest verankert. In manchen
christlichen Kreisen geht man sogar so
weit zu meinen, man hätte ein Anrecht
auf Wohlstand. Natürlich stehen die
meis­t en evangelikalen Christen den
Lehren und empfohlenen Techniken
von Verkündigern wie Benny Hinn,
Kenneth Copeland, Creflo Dollar, Peter
Popoff (dem Befürworter des «göttlichen
Transfers») und vielen anderen kritisch
gegenüber. Schliesslich gehen manche
dieser extremen Vertreter der Wohl-
standstheologie sogar so weit zu behaup-
ten, man könne reich werden, wenn man
nur einen starken Glauben hätte. Man
müsse nur eine entsprechende Geld-
spende (ein «Samenkorn») einschicken,
und schon könne man einen «göttlichen
Transfer von Wohlstand» oder eine «hun-
dertfache Rendite» erwarten. Bei diesem
Tauschhandel mit dem Allmächtigen soll
Gott das «Samenkorn» um ein Vielfaches
vermehren und als materiellen «Segen»
zurückgeben, zum Beispiel in Form eines
Checks von einem mysteriösen Absender
oder durch einen anderen Glücksfall.
Wenn man nur «richtig» glaubt, wird
man dafür «belohnt», von einem Gott,
der Christen mit Geld und irdischen
Reichtum überhäufen kann. Sollte das
wirklich funktionieren, hätten wir ein
«himmlisches Schneeballsystem» ent-
deckt. Was ist ein Schneeballsystem?
Diese betrügerische Masche wird in
Amerika auch als «Ponzi-Trick» bezeich-
net. Charles Ponzi war in den USA sozu-
sagen der «Vater des Schneeballsystems».
Er versprach Anlegern hohe Renditen,
die er bezahlte, indem er Konten von
Neuanlegern plünderte. Auf diese Weise
hat in den letzten Jahren auch Bernie
Madoff die erstaunliche Summe von etwa
60 Milliarden Dollar veruntreut. Solange
seine Opfer mehr Geld anlegten als er
auszahlte, blieb sein Betrug unentdeckt.
Wir wollen die von den Verkündigern
der Wohlstandstheologie geäusserten
Versprechen einmal auf ihre mathe-
matische Wahrscheinlichkeit hin über-
prüfen. Ein von diesen Leuten häufig
zitierter Bibelvers steht in Matthäus
19,29: «Jeder, der Häuser oder Brüder
oder Schwestern oder Vater oder Mutter
oder Frau oder Kinder oder Äcker verlas­
sen hat um meines Namens willen, der
wird es hundertfältig empfangen und das
ewige Leben erben.» Das ist eine wun-
derbare Verheissung, aber sie bezieht
sich nicht auf irdische Reichtümer, wie
es die extremen Anhänger des Wohl-
standsevangeliums lehren, sondern auf
eine ewige Belohnung.
Zum Zweck der Veranschaulichung
wollen wir einmal annehmen, dass
es auf Erden 100 Millionen «wahre»
Christen gibt (also etwa 1,5 Prozent der
Weltbevölkerung) und diese eine zehn-
fache (keine hundertfache) «himmlische
Rendite» erhalten sollen. Wenn wir nun
diese 100 Millionen Christen in Nor-
damerika ansiedeln (dort verfügt der
Durchschnittsbürger über ein Eigenkapi-
tal von etwa 166 000 US-Dollar2), stellen
wir fest, dass eine solche Verheissung nur
für eine kleine, handverlesene Gruppe
von Menschen gelten kann. Denn falls
diese «himmlische» Rendite wirklich
so sicher wäre, würden alle diese 100
11
Aufgegriffen
Punkto Selbsttötung mit Schuss-
waffen hält die Schweiz einen trau-
rigen Europarekord.  … Männer be-
gehen häufiger Selbstmord, Frauen
mehr Selbstmordversuche.  … In kei-
nem anderen europäischen Land be-
gehen so viele Menschen Suizid mit-
tels Schusswaffen. Im Mittel der Jahre
2004 bis 2006 verübten rund 250
Männer Selbstmord mit der Schuss-
waffe, das sind mehr als ein Viertel
aller Selbstmorde von Männern. Zür-
cher Landzeitung, 29.05.2009
«Wer glaubt, sagt ja genau zu dem,
was Gott bejaht.» Der Theologe Eber-
hard Jüngel. ideaSpektrum 22/2009,
S. 28
Einen ungewöhnlichen Weg beim
Geldverleih geht ein lettisches Finanz­
institut. Darlehen zwischen 70 und
700 Euro würden ausschliesslich auf-
grund einer schriftlichen Vereinba-
rung gewährt, dass man seine See-
le als Pfand gebe. Danach bleibe die
Seele solange Eigentum von Kontora,
bis die letzte Kreditrate zurückgezahlt
worden sei. Idea.de, 24.06.2009
Bundesinnenminister Wolfgang
Schäu­ble hat bedauert, dass zur
60-Jahr-Feier des Grundgesetzes kei-
ne Vertreter der Muslime eingeladen
wurden. Man habe nicht daran ge-
dacht, sagte Schäuble der Berliner
«taz». Beim nächsten vergleichbaren
Ereignis würden auch Vertreter der
Muslime eingeladen, versicherte der
Minister. Die Diskussion mit den Mus-
limen im Rahmen der Islamkonferenz
bezeichnete Schäuble als einen «Rie-
senerfolg». Langfristig solle der Islam
mit den christlichen Kirchen gleichge-
stellt werden, so Schäuble. RZ-Online,
news ticker, 21.06.2009
Er rühmte Hitlers Tatkraft und sang
ein Loblieb auf die Durchsetzungsfä-
higkeit von Diktatoren: Bernie Eccles-
tone, Formel-1-Boss, hat mit seinen
politischen Bekenntnissen für Em-
pörung gesorgt. Nach Wunsch des
Jüdischen Weltkongresses soll der
78-Jährige seinen Hut nehmen. Spie-
gel Online, 5.07.2009
Mitternachtsruf September 2009
12
Aufgegriffen
Das Eis in der Arktis wird nach einer
Studie der US-Weltraumbehörde NA-
SA «dramatisch» dünner. Allein in den
vergangenen vier Jahren habe die Di-
cke des Eises insgesamt um 67 Zen-
timeter abgenommen, berichtete die
NASA in Washington über neue Mes-
sungen mit dem Spezialsatelliten
«Icesat». Tagesschau.de, 8.07.2009
Papst Benedikt fordert eine Welt-
regierung: «Um die Weltwirtschaft
zu steuern, die von der Krise betrof-
fenen Wirtschaften zu sanieren, einer
Verschlimmerung der Krise und sich
daraus ergebenden Ungleichgewich-
ten vorzubeugen, um eine geeignete
vollständige Abrüstung zu verwirkli-
chen, die Sicherheit und den Frieden
zu nähren, den Umweltschutz zu ge-
währleisten und die Migrationsströme
zu regulieren, ist das Vorhandensein
einer echten politischen Weltautori-
tät, wie sie schon von meinem Vor-
gänger, dem seligen Papst Johannes
XXIII., angesprochen wurde, dringend
nötig.» Das schrieb der Papst in seiner
neuen Enzyklika im Juli dieses Jahres.
Tagesanzeiger, 7.07.2009
Der Papst fordert eine Reform der
UNO sowie der internationalen Finanz-
und Wirtschaftsmärkte. Es brauche
eine «politische Weltautorität», die
über «wirksame Macht verfügt, um
für jeden Sicherheit, Wahrung der Ge-
rechtigkeit und der Rechte zu gewähr-
leisten». ZDFheute.de, 7.07.2009
Auf dem Spielfeld hat Gott nichts
verloren – das jedenfalls findet die
Fifa: Sie hat die Spieler der brasilia-
nischen Fussballmannschaft offiziell
ermahnt, weil sie nach ihrem Sieg am
Confed-Cup gemeinsam im Kreis ge-
betet haben. Dahinter wittert die itali-
enische Zeitung «Il Giornale» eine At-
tacke der Fifa gegen das Christentum.
So titelte sie: «Beten verboten (aber
nur für die Christen)». Das Blatt ver-
weist auf die ägyptische National-
mannschaft, deren Spieler sich am
gleichen Turnier nach dem Sieg gegen
Italien nach Mekka wendeten und zu
Allah beteten. Hier aber habe die Fi-
fa keine Notwendigkeit gesehen, die
Ägypter zurechtzuweisen, so die Zei-
tung. 20 Minuten Online, 7.07.2009
Mitternachtsruf September 2009
IM Blickfeld
Millionen Christen einem Verkündiger
des Wohlstandsevangeliums ihr gesamtes
Kapital spenden. Und wenn sie dann alle
jeweils eine zehnfache «Rendite» auf
ihren Beitrag erhalten würden, ergäbe
das insgesamt eine Summe von sage
und schreibe 16,5 Billionen US-Dollar.
Wie viel ist das? Dieser Betrag übersteigt
die Gesamtsumme aller Geldeinlagen
in allen Banken der Welt. Schon allein
deshalb kann das Prinzip der «himm-
lischen Rendite» in der Praxis gar nicht
funktionieren. Denken Sie einmal an
die Folgen, wenn diese oder ähnliche
Lehren der Wahrheit entsprechen wür-
den. Die Welt hätte die grösste Inflation
der Menschheitsgeschichte, und in
Nordamerika würden die Christen einer
unvorstellbaren Genusssucht frönen.
Vielleicht ist diese Auswirkung gar
nicht so weit von der Wahrheit entfernt.
Schliesslich gehört die Genusssucht zu
den auffälligsten Begleiterscheinung der
Wohlstandstheologie.
Ein falsches Evangelium hat eine
tödliche Wirkung, weil die verkündig­
ten Irrlehren praktisch jede Lehrmei-
nung, Weltanschauung und Endzeitper-
spektive verdrehen. Auf ähnliche Weise
prägt die Wohlstandstheologie viele
Lehren und Ansichten in christlichen
Kreisen. Wenn man noch immer meint,
diese Ideologie habe beim aktuellen
Wirtschaftsabschwung in Amerika keine
allzu grosse Rolle gespielt, dann sollte
man bei der Betrachtung des Wohlstands-
denkens noch weitere Gesichtspunkte
berücksichtigen.
Ein untrügliches Kennzeichen aller
falschen Evangelien ist die darin vermit-
telte Sichtweise über Geld. Jede in den
neutestamentlichen Briefen erwähnte
Irrlehre (und es gibt deren viele) hat
etwas mit Habgier oder einer über-
mässigen Liebe zu Geld und Reichtum
zu tun. Das ist heute genauso der Fall
wie in der Frühzeit der Gemeinde Jesu.
Der Unterschied zur Zeit des Neuen
Testaments liegt vielleicht darin, dass
manche dieser Irrlehren heute viel sys­
tematischer dargestellt werden. Obwohl
die von bestimmten christlichen Grup-
pierungen vertretenen Auffassungen
angeblich biblische Wurzeln haben, ist
es besorgniserregend, wie subjektiv und
unfundiert sie tatsächlich sind. Sie lassen
sich schlicht und einfach nicht mehr
aufrechterhalten, wenn man sie anhand
der gesamten Heiligen Schrift prüft. In
bester Gesellschaft befinden sich diese
falschen Lehren jedoch mit heidnischen
Religionen und der New-Age-Bewegung.
Ein Eintrag in der Internet-Plattform
Wikipedia (in englischer Sprache unter
«Prosperity Theology»; Anm. d. Übers.)
lautet: Diese «ähnliche (aber doch auf-
fallend andere) Auffassung ist in den
meisten Religionen des sogenannten
‹Neuen Denkens› zu finden, in Grup-
pierungen wie Unity, Religious Science
und Divine Science». Vielleicht mutet es
seltsam an, dass trotz aller Unterschiede
zwischen evangelikalen Christen und
Anhängern von nicht christlichen Bewe-
gungen derart starke Übereinstimmung
im Wohlstandsdenken besteht, aber das
ist nicht rein zufällig so.
Wie wir bereits festgestellt haben,
hält die Wohlstandstheologie noch nicht
einmal den Kriterien des gesunden
Menschenverstands stand. Wenn die
Versprechen des Wohlstandsevangeliums
tatsächlich legitim und wahrnehmbar
wären, dann müssten seine Anhänger
wohlhabender sein als der Bevölkerungs-
durchschnitt. In Wirklichkeit ist jedoch
das Gegenteil der Fall. Nach Umfragen
des Meinungsforschungsinstituts Pew
Forum3 haben Christen in den USA ein
geringeres Durchschnittseinkommen
als die Angehörigen anderer Religionen.
Der Anteil protestantischer Christen
mit einem Jahreseinkommen von über
100 000 US-Dollar liegt mit 15 Prozent
unter dem der Muslime (16 Prozent),
Juden (46 Prozent), Buddhisten (43
Prozent) und Hindus (43 Prozent). Ein
Vergleich zwischen christlichen Gemein-
den lässt ähnliche Schlussfolgerungen
zu. Wenn man davon ausgeht, dass das
Wohlstandsevangelium in Kreisen der
Pfingstbewegung am weitesten verbreitet
ist, wird diese Lehre endgültig als Betrug
entlarvt. Neben den Baptisten aus der
Tradition der schwarzen Gemeinden4 ge-
hören Mitglieder von Pfingstgemeinden
zu den einkommensschwächsten christ-
lichen Gruppierungen. Bei 48 Prozent
der Pfingstler liegt das Jahreseinkommen
unter 30 000 US-Dollar – im Vergleich
zu 31 Prozent der gesamten christlichen
Bevölkerung Amerikas. Und bei nur 7
Prozent der Pfingstler liegt das Jahresein-
kommen über 100 000 US-Dollar – im
Vergleich zu 18 Prozent aller amerika-
nischen Christen.
Die Versprechen der Wohlstands-
theologie erweisen sich eindeutig als

schlechter Scherz. Man könnte den
Verkündigern dieser Irrlehre sogar noch
Schlimmeres unterstellen. Wenn sich die
Befürworter des Wohlstandsevangeliums
die hoffnungslose Lage ihrer Gemein-
demitglieder zunutze machen, könnte
man ihre Praktiken als betrügerische
Masche bezeichnen. Ja, man könnte sie
sogar mit den bekannten Missbräuchen
im Geschäft mit Konsumentenkrediten
vergleichen. Welche Bevölkerungsgrup-
pen waren in der neueren Geschichte
für Kreditinstitute immer am profita-
belsten – zumindest bis zur weltweiten
BiBlische ProPhetie
Wim mALGo
Das tausendjährige reich –
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den wird alles bisherige übertreffen. Der
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hohen Beträgen belasten, bedeutet das
für sie enorme Kosten. Ähnlich verhält
es sich mit dem Wohlstandsevangelium.
Es verheisst eben nicht «Freiheit für Zer-
schlagene» (Lk 4,18), wie Jesus Christus
Seine Mission hier auf Erden verstand.
Lesen Sie über die gefährlichen Aus-
wirkungen der Irrlehre des Wohlstands­
evangeliums in der nächsten Ausgabe des
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13
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fälligsten Begleit­
erscheinung der
Wohlstandstheologie
Übersetzung aus dem Englischen: Brigitte Hahn;
leicht gekürzte Fassung
1
Das ursprünglich 1904 veröffentlichte Werk ist
2006 im Verlag Beck als Taschenbuchausgabe
erschienen (Anm. d. Übers.)
2
Berechnet laut Angaben des Federal Reserve
Board Z1 Report, 11. Juni 2009; zugrunde gelegt
sind die Verhältnisse am 31. März 2009
3
U.S. Religious Landscape Survey, The Pew Forum
on Religion & Public Life, Februar 2008, Tabelle
über Durchschnittseinkommen bei bedeutenden
religiösen Gruppierungen, S. 60
4
Ebd., Durchschnittseinkommen bei
protestantischen Gemeinden, S. 80
Norbert Lieth
Die Zukunft des
christen
ein umfassendes und anschauliches Pa-
norama erklärt ihnen den Glaubensweg
des Christen – von der notwendigen Wie-
dergeburt am Anfang bis hin zum herr-
lichen Ziel: dem himmlischen Jerusalem.
Mitternachtsruf September 2009
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14 Im Blickfeld

Hass Hass kann den Menschen zu den

wahnsinnigsten Taten treiben: zum

Das gefährlichste Selbstmord, weil man sich selbst hasst,

oder zum Serienmord, weil man die
ganze Welt hasst. Hass bewirkt bei dem

Gift der Welt  Teil 1

Der neue Verbrechenstypus heisst «hate crime»
(Hassverbrechen). Psychologen und Neurologen
sind sich darin einig, dass kein anderes Gefühl so
stark und so gefährlich ist wie der Hass. Er treibt
Menschen in den Selbstmord, in den Wahnsinn
oder lässt sie zu Extremisten werden.
Norbert Lieth
Einige Forscher meinen, dass Hass sogar
das Gehirn verändern kann. Hass ist wie
einen Rassismus oder macht den ande-
ren so grausam und abgestumpft, dass
er kein Gefühl oder Mitleid mehr zeigt.
Hass kann stärker sein als die Angst vor
dem Tod. Wir kennen alle den Ausdruck
«blind vor Hass».
Hass hat viele Facetten. Es gibt Nach-
barschaftshass, Geschlechterhass, Völker-
hass; Hass in der Familie, in der Schule
oder am Arbeitsplatz. Vieles kann der
Grund für den Hass sein: Ablehnung
und Enttäuschung, Neid oder Eifersucht,
Rivalität und Unterdrückung, ein Feind-
bild, das aufgebaut wird, oder die fehlende
Bereitschaft zur Vergebung. Die Bibel
sagt: «Hass erregt Zänkereien, aber Liebe

H
ass kann einen Menschen Tag und
Nacht in den Bann schlagen und
beschäftigen, sich immer mehr
steigern und sogar süchtig machen. Er
kann dermassen Besitz von jemandem er-
greifen, dass dieser nicht mehr Herr seiner
selbst ist und es zur Eskalation kommt.
ein injiziertes Gift, das sich immer weiter
im Körper ausbreitet. Zuerst erfüllt er die
Gedanken, dann widerspiegelt er sich in
den Gesichtszügen und Augen, führt zu
den entsprechenden Worten und schliess-
lich nimmt er den ganzen Körper und alle
Emotionen in Beschlag.
deckt alle Vergehen zu» (Spr 10,12). So
war in einem Bericht zu lesen, wie sich
zwei Nachbarn hassten. Sie beschädigten
sich gegenseitig die Grundstücke und
prügelten sich sogar, obwohl sie sich gar
nicht richtig kannten. Der eine fühlte sich
ohne Grund vom anderen bedroht.

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Norbert Lieth Fredy Peter Johannes Vogel

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Flugzeug gerade noch erwischt.
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Was ist eigentlich Glück? Norbert
Lieth zeigt Ihnen die biblische Sicht
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Hass ist wie ein injiziertes Gift, das
sich immer weiter im Körper ausbrei-
tet. Zuerst erfüllt er die Gedanken,
dann widerspiegelt er sich in den Ge-
sichtszügen und Augen
Wir dürfen nicht übersehen, dass
der Hass, so wie alle anderen Sünden,
seinen Ursprung im eigenen bösen Her-
zen hat. Wäre unser Herz nicht böse,
gäbe es keinen Hass. Aber wir sind emp-
fänglich für Hass und wir produzieren
Hass. Wir sind gehässig, neidisch und ei-
fersüchtig. «Denn aus dem Herzen kom­
men böse Gedanken, Mord, Ehebruch,
Unzucht, Diebstahl, falsche Zeugnisse,
Lästerungen» (Mt 15,19).
Die Bibel berichtet, wie sich Am-
non, einer der Söhne Davids, in seine
Halbschwester Tamar verliebte und sie
schliesslich vergewaltigte. Doch danach
heisst es: «Dann aber hasste Amnon sie
mit sehr grossem Hass. Ja, der Hass, mit
dem er sie hasste, war grösser als die
Liebe, mit der er sie geliebt hatte. Und
Amnon sagte zu ihr: Steh auf, geh weg!»
(2.Sam 13,15).
Hesekiel schreibt über den Hass
Edoms, im Gebirge Seir gelegen (heu-
tiges Süd-Jordanien). Edom gehörte zu
den hartnäckigsten Feinden Israels.
Die Edomiter hassten das jüdische Volk
besonders inbrünstig. Sie richteten in
ihrem Hass gegen Israel ein fürchter-
liches Blutbad an, als die Juden 586
v.Chr. versuchten, den Babyloniern zu
entkommen. «Weil du ewige Feindschaft
hegst und die Kinder Israels der Schärfe
des Schwertes überliefert hast zur Zeit
ihres Unglücks, zur Zeit der Sünde des
Endes» (Hes 35,5; vgl. Obd 10-11). Aus
diesem Grund hatte der Herr das Gericht
über Edom angekündigt, das sich in der
Gott hat Israel erwählt
15
Folgezeit auch buchstäblich erfüllte:
«Darum, so wahr ich lebe, spricht der
Herr, Herr, werde ich an dir handeln
nach deinem Zorn und nach deiner Ei­
fersucht, mit denen du aus Hass gegen
sie gehandelt hast; und ich werde mich
ihnen zu erkennen geben, wenn ich dich
gerichtet habe» (Hes 35,11).
Hass gehör t ganz sicher zu den
Phänomenen der Endzeit . Er hat
seinen Ursprung im Teufel, der ein Men-
schenmörder von Anfang genannt wird
(Joh 8,44). So wie eine Giftschlange in
sich selbst Gift produziert und tödlich
zubeisst, so produziert die teuflische
Marcello Cicchese
Die Existenz der Juden ist eine
Herausforderung für alle Völker
Seit Jahrhunderten gibt es in der
Welt ein jüdisches Problem, das sich
dauernd mit neuen Motiven, aber
immer gleichen Folgen stellt.
Welches ist die tiefe Ursache dieses
historischen Rätsels? Die vom Autor
vorgeschlagene Antwort ist einfach:
Der Kern des jüdischen Problems
liegt in der Tatsache, dass es die Ju-
den gibt. Die Existenz der Juden ist
das Problem der anderen Nationen,
die mit ihrer Ablehnung Israel ge-
genüber ihre tiefgründige und radi-
kale Rebellion Gott gegenüber be-
weisen. Denn Gott hat Israel er-
wählt.
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So 06.09 10:00 CH 8600 Dübendorf Zionshalle, Ringwiesenstrasse 15 Marcel Malgo B K

Fr 11.09 19:30 DE 67550 Rheindürkheim-Worms Maranatha Baptisten Gemeinde, Kirchstrasse 14 Thomas Lieth B H

Sa 12.09 10:00 NL 3771 CB Baarneveld De Veluwehal, Nieuwe Markt 6 (Zoeklicht-Toogdag) Norbert Lieth B H

Sa 12.09 16:00 DE 70372 Stuttgart Kleiner Kursaal, Königsplatz 1 Thomas Lieth B H

So 13.09 09:30 CH 3011 Bern Kongress-Zentrum Kreuz, 1. UG, Zeughausgasse 39 Marcel Malgo K

So 13.09 10:00 CH 8600 Dübendorf Zionshalle, Ringwiesenstrasse 15 Samuel Rindlisbacher B K

So 13.09 14:30 FR 67720 Hoerdt Restaurant «Zum Engel», Rue de la Republique 53 Thomas Lieth B H

Fr 18.09 19:30 DE 34117 Kassel CVJM Kassel, Wolfsschlucht Samuel Rindlisbacher B H

Sa 19.09 15:00 DE 30625 Hannover Gemeindezentrum, Helstorfer Str. 21 (Nähe med. Hochschule) Samuel Rindlisbacher B H

So 20.09 10:00 CH 8600 Dübendorf Zionshalle, Ringwiesenstrasse 15 Fredy Peter B K

So 20.09 10:00 CH 3011 Bern Kultur Casino Bern, Herrengasse 25 Marcel Malgo B H K

So 20.09 14:00 CH 3011 Bern Kultur Casino Bern, Herrengasse 25 Norbert Lieth B H K

So 20.09 16:00 DE 08280 Aue/Sachsen Kulturhaus «Aue», Goethe-Strasse 2 Samuel Rindlisbacher B H

So 20.09 17:00 CH 9466 Sennwald Christliche Versammlung Sennwald, Widdermoos 15 Fredy Peter B H
Mo 21.09 19:30 DE 99089 Erfurt CVJM Gästehaus, Gerberstrasse 14a Samuel Rindlisbacher B H

Mi 23.09 20:00 CH 3600 Thun Pflegeheim Berntor, Bernstrasse 4 Fredy Peter B H

Sa 26.09 16:00 DE 80637 München Innere Mission München, Landshuter Allee 40 Thomas Lieth B H

So 27.09 09:30 CH 3011 Bern Kongress-Zentrum Kreuz, 1. UG, Zeughausgasse 39 Marcel Malgo K

So 27.09 10:00 CH 8600 Dübendorf Zionshalle, Ringwiesenstrasse 15 Erich Fischer B K

So 27.09 15:00 DE 90478 Nürnberg Meistersingerhalle, Konferenzraum 2, Münchenerstrasse 2 Thomas Lieth B H

Sa 03.10 10:00 DE 08371 Glauchau Sachsenlandhalle, Sachsenallee 63 Norbert Lieth B H K

Sa 03.10 14:00 DE 08371 Glauchau Sachsenlandhalle, Sachsenallee 63 Norbert Lieth B H K

So 04.10 09:30 CH 3011 Bern Kongress-Zentrum Kreuz, 1. UG, Zeughausgasse 39 Samuel Rindlisbacher K

So 04.10 10:00 CH 8600 Dübendorf Zionshalle, Ringwiesenstrasse 15 Nathanael Winkler B K

Fr 09.10 19:30 DE 34117 Kassel CVJM Kassel, Wolfsschlucht Nathanael Winkler B H

Sa 10.10 16:00 DE 72250 Freudenstadt Kurhaus Freudenstadt, Am Promenadenplatz Nathanael Winkler B H

So 11.10 09:30 CH 3011 Bern Kongress-Zentrum Kreuz, 1. UG, Zeughausgasse 39 Erich Fischer K

So 11.10 10:00 CH 8600 Dübendorf Zionshalle, Ringwiesenstrasse 15 Samuel Rindlisbacher B K

So 11.10 14:30 FR 67720 Hoerdt Restaurant «Zum Engel», Rue de la Republique 53 Nathanael Winkler B H

So 18.10 09:30 CH 3011 Bern Kongress-Zentrum Kreuz, 1. UG, Zeughausgasse 39 Marcel Malgo K

So 18.10 10:00 CH 8600 Dübendorf Zionshalle, Ringwiesenstrasse 15 Norbert Lieth B K

So 18.10 14:00 CH 3662 Seftigen Blaukreuzhaus, Bächeli 3 Marcel Malgo B H

Mi 21.10 20:00 CH 3600 Thun Pflegeheim Berntor, Bernstrasse 4 Nathanael Winkler B H

Sa 24.10 16:00 DE 91555 Feuchtwangen Schranne Saal, Untere Torstrasse 3 Samuel Rindlisbacher B H

So 25.10 09:30 CH 3011 Bern Kongress-Zentrum Kreuz, 1. UG, Zeughausgasse 39 Fredy Peter K

So 25.10 10:00 CH 8600 Dübendorf Zionshalle, Ringwiesenstrasse 15 Marcel Malgo B K

So 25.10 15:00 DE 90478 Nürnberg Meistersingerhalle, Konferenzraum 2, Münchenerstrasse 2 Samuel Rindlisbacher B H

Sa 31.10 09:30 CH 8600 Dübendorf Mitternachtsruf-Haus, Ringwiesenstrasse 12a Johannes Vogel (WOBI) B H
18 Im J.Blickfeld
W. und Biester-Walser
Heilsplan
Gottes von
Ewigkeit zu
Ewigkeit
Gott überlässt den Verlauf der
Menschheitsgeschichte nicht
dem Zufall, denn Er hat einen
Plan mit unserer Welt – einen
Heilsplan. Diese systematische,
anschauliche Darstellung ist ein
ideales Hilfsmittel auf dem Weg
zu einem tieferen Verständnis
über das Heilshandeln Gottes.
Anhand dieses anschaulichen
Studienbuchs werden Sie
Gottes Handeln besser verste-
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Mitternachtsruf September 2009
So wie eine Giftschlange in sich selbst Gift produziert und
tödlich zubeisst, so produziert die teuflische Schlange Satan
das Gift des Hasses und injiziert damit die Menschheit
Schlange Satan das Gift des Hasses und
injiziert damit die Menschheit. Hass ist
dämonisch. Je mehr wir in der Endzeit
fortschreiten und je grösser Satans Ein-
fluss in dieser Welt wird, desto mehr
nimmt der Hass zu. Nicht umsonst wird
ein heutiger Verbrechenstypus «hate
crime» (Hassverbrechen) genannt. Das
Ganze wird sich in dem Antichristen
zuspitzen.
Die Auflistung für die letzten Tage in
2. Timotheus 3,1-5 lässt darauf schlies-
sen, in welcher Zeit wir angelangt sind:
«Das eine sollst du noch wissen: In
den letzten Tagen dieser Welt werden
schreckliche Zeiten kommen. Dann wer­
den die Menschen nur sich selbst und ihr
Geld lieben. Wichtigtuerei und masslose
Selbstüberschätzung werden sie eben­
so kennzeichnen wie Verleumdung,
Ungehorsam ihren Eltern gegenüber,
Undankbarkeit und Ehrfurchtslosigkeit.
Lieblos und unversöhnlich werden sie
sein, ihre Mitmenschen verleumden
und hemmungslos leben, brutal und
rücksichtslos. Sie hassen alles Gute
und kennen keine Treue, diese unver­
schämten und aufgeblasenen Sprüche­
klopfer, die nur ihr Vergnügen und ihre
Bequemlichkeit im Kopf haben und von
Gott nichts wissen wollen. Nach aussen
von der Kraft des wirklichen Glaubens
wissen sie nichts. Hüte dich vor solchen
Menschen!»
Im Neuen Testament werden Gläubi-
ge nachhaltig ermahnt, nicht zu has-
sen, sondern vielmehr zu lieben. Somit
ist es möglich, dass auch ein Christ von
Hass überwältigt werden kann.
«Wer sagt, dass er im Licht ist, und
doch seinen Bruder hasst, der ist noch
immer in der Finsternis. Wer seinen
Bruder liebt, der bleibt im Licht, und
nichts Anstössiges ist in ihm; wer aber
seinen Bruder hasst, der ist in der Fin­
sternis und wandelt in der Finsternis
und weiss nicht, wohin er geht, weil die
Finsternis seine Augen verblendet hat»
(1.Joh 2,9-11).
«Jeder, der seinen Bruder hasst, ist
ein Menschenmörder, und ihr wisst,
dass kein Menschenmörder ewiges
Leben bleibend in sich hat» (1.Joh 3,15).
«Wenn jemand sagt: Ich liebe Gott,
und hasst seinen Bruder, ist er ein
Lügner. Denn wer seinen Bruder nicht
liebt, den er gesehen hat, kann nicht
Gott lieben, den er nicht gesehen hat»
(1.Joh 4,20).
Ein Hasser ist ein Menschenmörder,
der nur dem Schein nach ein Bruder ist.
In Wirklichkeit ist er ein Lügner. Er trägt
die Züge des Teufels, der «Menschenmör-
der» und «Vater der Lüge» genannt wird.
Und so, wie der Teufel sich verstellt, so
verstellt sich auch ein falscher Bruder,
ganz im Sinne von 2. Timotheus 3,5.
Nach aussen hin tut er so, als sei er
fromm, aber von der Kraft des wirklichen
Glaubens weiss er nichts. Ein echter
Christ wird immer und bedingungslos
eine sofortige Bereitschaft zur Busse
zeigen und sich verändern lassen wollen.
Sprüche 14,30 bezeugt: «Ein gelas­
senes Herz ist das Leben des Leibes, aber
Eifersucht ist Frass in den Gebeinen.»
Tatsächlich weiss die Wissenschaft seit ei-
niger Zeit zu berichten, dass zum Beispiel
Hass und alles, was damit zusammen-
hängt (wie Eifersucht, Bitterkeit, Neid,
Unversöhnlichkeit), psychosomatische
und biochemische Prozesse im Körper
auslöst und buchstäblich krank macht.
«Professor Gates vom Psychologischen
Institut in Washington hat festgestellt,
dass Hass nicht nur seelische Schäden

verursacht, sondern auch ein gefähr-
liches Körpergift erzeugt. Zürnende und
hassende Menschen scheiden einen
Drüsensaft aus, der in die Atmung und
Ausdünstung des Körpers übergeht. Der
Forscher konnte anhand von Experi-
menten nachweisen, dass jede seelische
Erregung ihren besonderen Atem hat.
Gates nahm von den Atemluft-Nieder-
schlägen eines hasserfüllten Mannes und
impfte sie Meerschweinchen ein. Das soll
ein Versuchstier in wenigen Minuten
ums Leben gebracht haben. Sogar einen
Menschen soll man mit diesem Gift töten
können.»1
Has s kann g r ös ser sein als die
Liebe, er kann die Liebe ersticken und
töten. Nur dann, wenn die Liebe Jesu
(göttliche Liebe) in einem Menschen
Raum findet, kann der Hass besiegt und
überwunden werden, denn Seine Liebe
ist mächtiger als der Tod. Das Blut Jesu,
geopfert zur Vergebung, ist das rettende
Gegengift gegen den Schlangenbiss des
Hasses. Gegen einen giftigen Schlan-
genbiss setzt man als Gegengift das Gift
einer Schlange ein, aus dessen Sekret
man ein Serum produziert hat. Jesus,
der Sündlose (Hebr 4,15), besiegte die
Schlange Satan dadurch, dass Er gleich-
sam wie die Schlange in der Wüste
erhöht wurde. Damit wurde aus Seinem
sündlosen Blut die Errettung geschaffen.
«Wie Mose in der Wüste die Schlange er­
höhte, so muss der Sohn des Menschen
erhöht werden, damit jeder, der an ihn
glaubt, nicht verloren geht, sondern
ewiges Leben hat» (Joh 3,14-15).
Sind Sie vielleicht krank vor Hass
und spüren, wie Sie innerlich verzehrt
werden? Öffnen Sie Ihr Leben dem Herrn
Jesus, sagen Sie Ihm die ganze Wahrheit,
Er wird Ihnen in Liebe antworten. Schon
mancher, der so handelte, durfte erleben,
wie sich Hass in Liebe verwandelte. Gott
hat die Macht!
«Setze mich wie ein Siegel auf dein
Herz, wie ein Siegel an deinen Arm!
Denn die Liebe ist stark wie der Tod,
und ihr Eifer unbezwinglich wie das
Totenreich; ihre Glut ist Feuerglut,
eine Flamme des Herrn. Grosse Wasser
können die Liebe nicht auslöschen,
und Ströme sie nicht ertränken. Wenn
einer allen Reichtum seines Hauses um
die Liebe gäbe, so würde man ihn nur
verachten!» (Hld 8,6-7). n
1
Leben ist mehr 2009, Dillenburg, S. 35
Im pharisäischen Judaismus war jeder ‹Defekt› durch eine spezielle Sünde verursacht worden
Leserbrief
Zum Artikel «­ Geisteslehre
oder Geisterlehre»
Die Geschichte des Blindgeborenen (Joh 9,1-12) ist
ein beliebtes Argument für fromme Leute, die an die
Reinkarnation glauben. Wie kann jemand, der blind auf die
Welt kommt, denn gesündigt haben?
Alexander Seibel
D
ie Jünger Jesu waren in Johannes
9,2 nicht vom Hinduismus beein-
flusst, sondern als Juden vielmehr
von rabbinischen Lehren geprägt. Arnold
Fruchtenbaum gibt in seiner Darlegung
der messianischen Wunder eine ein-
leuchtende Erklärung:
«In den Versen 1 und 2 wird berichtet,
dass Jesus mit Seinen Jüngern an einem
Mann vorbeiging, der von Geburt an
blind war. Die Jünger stellen eine selt-
same Frage: ‹Rabbi, wer hat gesündigt, so-
dass dieser blind geboren ist, er oder seine
Eltern?› Man könnte vielleicht verstehen,
warum dieser Mann blind geboren wurde
– nämlich wegen der Sünde seiner Eltern.
Das Gesetz sagt ja, dass Gott die Sünden
der Eltern an den Kindern heimsuchen
wird (2.Mo 20,5). Dieser Teil der Frage ist
daher nicht so eigenartig. Aber sie fragten
auch: ‹Hat dieser Mensch gesündigt, so-
dass er blind geboren wurde?› Wie hätte
dieser Mensch sündigen können, bevor
er überhaupt geboren wurde? Die Frage
zeigt etwas darüber auf, wie die Jünger in
einer judaistischen Schule gelehrt worden
waren. Im pharisäischen Judentum hatte
der Fötus im Mutterleib eine gute und
eine schlechte Seite. Und so könnte es
19
1
sein, dass seine böse Seite im Mutterleib
die gute Seite überwand, seiner Mutter
böse wurde und sie trat – das war eine
Sünde. Daher kam er blind auf die Welt.
Im pharisäischen Judaismus war jeder
‹Defekt› durch eine spezielle Sünde
verursacht worden, entweder durch die
Sünde der Eltern oder des Kindes im
Mutterleib.»
Soweit Fruchtenbaums Erläuterungen,
entnommen aus einer auf Tonband auf-
gezeichneten Vortragsreihe.
In Hosea 12,4 heisst es von Jakob, dass
er schon im Mutterleib seinen Bruder
betrogen und im Mannesalter mit Gott
gekämpft habe. Im Zusammenhang mit
1.  Mose 25,22-23 ist es naheliegend,
dass die Schriftgelehrten von diesen
Bibelstellen diese merkwürdige Lehre
abgeleitet haben. Das Karma-Denken
war ihnen jedoch völlig fremd. Diese Vor-
stellung ist eine nahtlose Erfüllung von
1. Timotheus 4,1: «Der Geist aber sagt
ausdrücklich, dass in späteren Zeiten
etliche vom Glauben abfallen und sich
irreführenden Geistern und Lehren der
Dämonen zuwenden werden.» n
1
Reaktion von Alexander Seibel auf den Artikel
«Geisteslehre oder Geisterlehre», erschienen in
Mitternachtsruf 05/09, S. 14-15
Mitternachtsruf September 2009
20 Im Blickfeld
Religionen
Auf der Suche
nach ­Ruhe
Wege zur eigenen Mitte suchen, zum Pol
der Ruhe finden, im völligen Einklang und
in Frieden mit der Natur leben – in allen
Kulturen findet man diverse Wege, die dem
Bestreben nach Ruhe Ausdruck verleihen.
Doch gleichen diese Wege mehr Labyrinthen
und Sackgassen als einem gradlinigen
Pfad, der auch sicher zum Ziel führt.
Norbert Lieth
S
piritualität, Meditation, Yoga. Das
sind Begriffe und Praktiken, die
in unserer Zeit jedem bekannt
sind. Heutzutage finden sie mehr denn
je und quer durch alle Altersgruppen
und Sozialschichten Anklang. Sie sind
modern geworden. Immer mehr Men-
schen sehnen einen Ausweg aus dem
nervösen Leben herbei. Dafür versuchen
sie sich in religiösen Praktiken und in
komplizierten Übungen und Ritualen. Sie
bezahlen viel Geld, nehmen Verzicht und
weite Reisen auf sich, um für ein paar
Tage dem zu entfliehen, was sie schon
bald wieder einholen wird.
Dieses Bemühen reicht von der Zarathu-
stra-Tradition (gute Gedanken, gute Worte,
gute Taten) bis zum islamisch geprägten
Sufi-Orden, dessen Weisheit lautet: «Es
gibt so viele Wege zu Gott, wie es Seelen
auf der Welt gibt.» Dazwischen liegen
schier unzählige Möglichkeiten; wie die
Esoterikrichtungen, die den spirituellen
Erkenntnisweg suchen; die Mystik, die
das Einswerden mit Gott durch Askese,
Mönchtum und wiederholte Psalmgebete
anstrebt; die Kabbala, eine okkulte «ver-
borgene Lehre» des Judentums; der Dao-
ismus der Chinesen mit seinem Ausgleich
zwischen Yin und Yang, der harmonischen
Balance der Energie und den vielen asia-
tischen Kampfsportarten; die zahlreichen
Formen des Buddhismus; und zweifellos
auch die Evolution, die nichts anderes als
eine Religion ist.
Alle haben eines gemeinsam: Sie be-
inhalten die Sehnsucht, die wahre Ruhe
Mitternachtsruf September 2009
zu finden. Aber sie alle sind falsche, ver-
führerische Wege. Alte, zum grossen Teil
vorchristliche Religionen sind in unserer
Postmoderne wieder voll im Trend. Wie
recht hat doch die Bibel, wenn sie für
die Zukunft genau das ankündigt: «Die
übrigen der Menschen, die durch diese
Plagen nicht getötet wurden, taten auch
nicht Busse von den Werken ihrer Hän­
de, nicht mehr anzubeten die Dämonen
und die goldenen und die silbernen und
die bronzenen und die steinernen und
die hölzernen Götzenbilder, die weder
sehen noch hören noch wandeln kön­
nen» (Offb 9,20). Demnach werden in
der Endzeit alte götzendienerische Prak-
tiken das moderne Bild der Welt prägen,
man wird in alte religiöse Methoden
zurückfallen.
Andere Bibelstellen bestätigen diesen
Trend und kündigen ihn für die End-
zeit ebenfalls an: «Der Geist aber sagt
ausdrücklich, dass in späteren Zeiten
etliche vom Glauben abfallen und sich
irreführenden Geistern und Lehren der
Dämonen zuwenden werden» (1.Tim
4,1). «Lasst euch von niemand in ir­
gendeiner Weise verführen! Denn es
muss unbedingt zuerst der Abfall kom­
men …» (2.Thess 2,3). «Es werden viele
falsche Propheten auftreten und werden
viele verführen» (Mt 24,11).
In der Zeit des Urchristentums wurde
die junge Gemeinde gewarnt, den damals
üblichen heidnischen Ritualen zu entflie-
hen. Und tatsächlich kehrten unzählige
zu Jesus Christus Bekehrte diesen den
Rücken (1.Kor 10,7.14; 12,2; 1.Petr 4,3;
1.Joh 5,21). Wer hätte gedacht, dass das
christlich geprägte Europa in späterer
Zeit in derartige Rituale zurückfallen
würde? In unseren Breitengraden ist das
Christentum am ältesten. Und gerade
hier wendet man sich von der erlösenden
Wahrheit ab und den okkulten heid-
nischen Übungen zu.
Das zeigt nur, wie nah wir dem Wort
des Herrn gekommen sind, das da in
Bezug auf den Antichristen spricht: «Ihn,
dessen Kommen aufgrund der Wirkung
des Satans erfolgt, unter Entfaltung
aller betrügerischen Kräfte, Zeichen
und Wunder und aller Verführung der
Ungerechtigkeit bei denen, die verloren
gehen, weil sie die Liebe zur Wahrheit
nicht angenommen haben, durch die sie
hätten gerettet werden können. Darum
wird ihnen Gott eine wirksame Kraft der
Verführung senden, so dass sie der Lüge
glauben, damit alle gerichtet werden,
die der Wahrheit nicht geglaubt haben,
sondern Wohlgefallen hatten an der Un­
gerechtigkeit» (2.Thess 2,9-12).
Trotz allem gilt noch die Gnadenbot-
schaft, in die Ruhe Gottes einzugehen.
Wohl dem, der dieses Angebot rechtzeitig
für sich zu nutzen weiss.
Was Gott will, macht Er bereits in den
ersten beiden Kapiteln der Bibel deutlich:
«So wurden der Himmel und die Erde
vollendet samt ihrem ganzen Heer. Und
Gott hatte am siebten Tag sein Werk
vollendet, das er gemacht hatte; und er
ruhte am siebten Tag von seinem ganzen
Werk, das er gemacht hatte. Und Gott
segnete den siebten Tag und heiligte ihn,
denn an ihm ruhte er von seinem ganzen

Bücher für unsere Zeit
von Dr. Roger Liebi
Werk, das Gott schuf, als er es machte»
(1.Mo 2,1-3).
Warum ruhte Gott? Nicht, weil Er der
Ruhe und Erholung nach der Erschaffung
des Himmels und der Erde tatsächlich be-
durfte. Er ist allmächtig. Vielmehr wollte
Er damit zeigen, was Sein Ziel mit allem
Erschaffenen ist. Es ist alles gemacht, um
in Seine Ruhe einzugehen. Der siebte Tag
ist das Ziel aller Schöpfung. Von den ers­
ten sechs Tagen heisst es jeweils: «Und
es wurde Abend, und es wurde Morgen;
der erste Tag … der zweite Tag … der
dritte Tag … der vierte Tag … der fünf­
te Tag  … der sechste Tag.» Doch zum
siebten Tag steht nicht der Zusatz «es
wurde Abend und es wurde Morgen» ge-
schrieben, sondern: «Und Gott hatte am
siebten Tag sein Werk vollendet … und
er ruhte am siebten Tag.» Das bedeutet,
dass der siebte Tag der Tag der Ewigkeit
ist. Er ist nach hinten offen, er hat kein
Ende, er hat keinen Anfang und er wird
nicht durch einen Abend abgeschlossen.
Gottes Wille war es von Anbeginn der
Schöpfung an, alles in Seine ewige Ruhe
zu führen.
Hebräer 4 macht dies deutlich: «Denn
auch uns ist eine Heilsbotschaft verkün­
digt worden, gleichwie jenen; aber das
Wort der Verkündigung hat jenen nicht
geholfen, weil es bei den Hörern nicht
mit dem Glauben verbunden war. Denn
wir, die wir gläubig geworden sind, ge­
hen in die Ruhe ein, wie er gesagt hat:
‹Dass ich schwor in meinem Zorn: Sie
sollen nicht in meine Ruhe eingehen›.
Und doch waren die Werke seit Grund­
legung der Welt beendigt; denn er hat
21
Weltgeschichte im Visier des
Propheten Daniel
Anhand des Propheten Daniel zeigt Roger Liebi eine
konkrete Zukunftsschau, deren Zuverlässigkeit und Prä-
zision durch über 200 erfüllte Weissagungen zum The-
ma Weltgeschichte eindrucksvoll untermauert wird. Da-
niel – ein Buch mit einer detaillierten Prophetie, die sich
über Jahrtausende erstreckt und doch unfehlbar erfüllt.
• Taschenbuch, 127 S., Bestell-Nr. 17060
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Sprachenreden oder
Zungenreden?
Das Thema «Zungenreden» hat in den vergangenen
Jahrzehnten für viel Aufregung, Verunsicherung, Fra-
gen und Auseinandersetzungen unter dem Volk Gottes
gesorgt. In der vorliegenden Studie werden alle Stellen
der Bibel zu diesem Thema untersucht und Fragen be-
antwortet.
• Taschenbuch, 91 S., Bestell-Nr. 17028
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Der verheissene Erlöser
Beim Durchlesen des AT bekommt man einen tiefen
Eindruck von der Sehnsucht nach einem kommenden
Erlöser, dem Messias, der das Grundproblem des Men-
schen beseitigen und eine ewige Gerechtigkeit einfüh-
ren sollte. Dieser verheissene Messias wird in den
Schriften des AT bis in kleinste Details beschrieben. Es
handelt sich dabei um über 330 erstaunlich genaue
und äusserst differenzierte Prophezeiungen. In diesem
Buch soll geschichtlich belegt werden, dass sich diese
Prophezeiungen im historischen Jesus von Nazareth
wortwörtlich erfüllt haben.
• Taschenbuch, 123 S., Bestell-Nr. 17061
CHF 4.90, EUR 2.90
Der Messias im Tempel
Im Neuen Testament spielt der Zweite Tempel eine
grosse Rolle. Aber können Sie mit Ausdrücken wie
«Schaftor» oder «Sanhedrin» etwas anfangen? In
diesem Buch leben solche Begriffe plastisch auf.
Dieses Buch ist insbesondere all denen gewid-
met, die von dem gleichen Wunsch beseelt
sind, wie damals jene Griechen, die zum Hei-
ligtum in Jerusalem kamen, um dort dem hi-
storischen Jesus zu begegnen. Sie baten
Philippus von Bethsaida: «Herr, wir möch-
ten Jesus sehen» (Joh 12,21).
• Gebunden, 704 S., Bestell-Nr. 18788
Mitternachtsruf September 2009
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22 Im Blickfeld
an einer Stelle von dem siebten Tag so
gesprochen: ‹Und Gott ruhte am siebten
Tag von allen seinen Werken›, und an
dieser Stelle wiederum: ‹Sie sollen nicht
in meine Ruhe eingehen!›» (V 2-5).
Die Ruhe Gottes wird ausdrücklich
mit dem siebten Tag nach der Schöpfung
sowie dem göttlichen Ziel, Israel in Gottes
endgültige Ruhe einzuführen, in Ver-
bindung gebracht. Nach der Schöpfung
schien das Ziel der Ruhe Gottes durch
den Sündenfall zunichtegemacht zu sein.
Später war es Israel zugedacht, in Gottes
Ruhe einzugehen, aber es versagte, weil
Israel es nicht im Glauben ergriff. Die
an Jesus Christus gläubig Gewordenen
gehen nun in diese Ruhe ein. Schon jetzt
hier auf Erden erhalten sie die Ruhe und
den Frieden der ewigen Erlösung und in
Ewigkeit auch die leibliche Ruhe. Doch
denjenigen, die nicht an Jesus glauben, ist
diese Ruhe verwehrt. Der weitere Text des
Hebräerbriefs macht deutlich, dass dem
gläubigen Überrest Israels diese Ruhe in
Zukunft zugedacht ist, es handelt sich da-
bei um die Sabbatruhe des Millenniums.
«Da nun noch vorbehalten bleibt, dass
etliche in sie eingehen sollen, und die,
Gegenüber den vielen Wegen, die Ruhe verspre-
chen, aber keine geben, ist Jesus der eine und ein-
zige Weg zur wirklichen Ruhe
welchen zuerst die Heilsbotschaft verkün­
digt worden ist, wegen ihres Unglaubens
nicht eingegangen sind, so bestimmt er
wiederum einen Tag, ein ‹Heute›, indem
er nach so langer Zeit durch David sagt,
wie es gesagt worden ist: ‹Heute, wenn
ihr seine Stimme hört, so verstockt eure
Herzen nicht!› Denn wenn Josua sie zur
Ruhe gebracht hätte, so würde nicht
danach von einem anderen Tag gespro­
chen. Also bleibt dem Volk Gottes noch
eine Sabbatruhe vorbehalten; denn wer
in seine Ruhe eingegangen ist, der ruht
auch selbst von seinen Werken, gleichwie
Gott von den seinen. So wollen wir denn
eifrig bestrebt sein, in jene Ruhe einzuge­
hen, damit nicht jemand als ein gleiches
Beispiel des Unglaubens zu Fall kommt»
(Hebr 4,6-11).
Wenn der himmlische Josua zurück-
kehrt, dann wird Er das vollenden, was
der irdische Josua damals nicht voll-
brachte (Josua ist im Griechischen das-
selbe Wort wie Jesus = Gott ist Retter).
«Erhebe dich, Herr, zu deiner Ruhe,
du und die Lade deiner Stärke!» (Ps
132,8). «Und es wird geschehen, an dem
Tag, an dem der Herr dir Ruhe verschafft
von deiner Mühsal und deiner Unruhe
und von dem harten Dienst, den man dir
auferlegt hat» (Jes 14,3).
Solange jemand nicht Ruhe und
Frieden bei dem Gott der Ruhe sucht,
der sich in Jesus offenbart hat, wird er
auch keine Ruhe finden. Alles ausserhalb
dieses Gottes ist nicht von Dauer. Es ist
vorgetäuscht und unbeständig, wankend
und unsicher. Es bleibt ein Schwanken
zwischen Ruhe und Unruhe, zwischen
vergänglichem Glücksgefühl und Trostlo-
sigkeit. «Denn all seine Tage sind Leiden,
und Verdruss ist sein Geschäft; selbst
nachts findet sein Herz keine Ruhe.
Auch das ist Nichtigkeit» (Pred 2,23).
«Der Mensch, von der Frau geboren, lebt
kurze Zeit und ist mit Unruhe gesättigt»
(Hiob 14,1). Weil jeder Mensch, von

Ausverkauf, solange Vorrat reicht!

Carsten Peter Thiede
Der unbequeme Messias
Jesus – von vielen geliebt, aber auch von vielen
gehasst. Wo liegt die Wahrheit? Gibt es über-
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Die Wurzeln des Antisemitismus
Antisemitismus ist fast so alt wie die Mensch-
heit selbst und gleicht einem Krebsgeschwür
mit Ablegern im Heidentum, im Islam – und im
Christentum. Ein hochaktuelles Buch, das in
seiner Art neu ist!
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Johannes Pflaum
Ist Jesus Gott?
Viele Menschen bejahen durchaus, dass der
Mann aus Nazareth «Gottes Sohn» war. Aber
war er wirklich Gott? Der Autor lässt ausführ-
lich die Heilige Schrift Alten und Neuen Testa-
ments zu Wort kommen.
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Mitternachtsruf September 2009
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der Frau geboren, als Sünder zur Welt
kommt, bleibt jeder sein Leben lang in
Unruhe. Nur die Vergebung bringt Ruhe.
Gegenüber den vielen Wegen, die Ruhe
versprechen, aber keine geben, ist Jesus
der eine und einzige Weg zur wirklichen
Ruhe. Er, der für unsere Sünden starb und
aus den Toten auferstanden ist, schafft uns
eine ewig gültige Ruhe, die nie vergeht.
Schon im Alten Testament heisst es: «Keh­
re zurück, meine Seele, zu deiner Ruhe!
Denn der Herr hat dir Gutes erwiesen»
(Ps 116,7). Und das Neue Testament
zeigt auf, in wem uns der Herr das Gute
erwiesen hat, nämlich in und durch sich
selbst, darum sagt der Herr Jesus Christus:
«Kommet her zu mir, alle ihr Mühseligen
und Beladenen, und ich werde euch Ruhe
geben» (Mt 11,28).
Sind Sie von Unruhe getrieben und
haben Sie erkannt, dass Sie bei allen auf-
richtigen Versuchen keine Ruhe fanden,
weil Sie an den falschen Orten gesucht
haben? Dann sind Sie die Person, die
die Erfahrung machen darf, die in Psalm
94,19 beschrieben wird: «Als viele unru­
hige Gedanken in mir waren, beglückten
deine Tröstungen meine Seele.» n
Tage der Verkündigung mit
Samuel Rindlisbacher
 Freitag, 18.09.09, 19:30
DE 34117 Kassel
CVJM Kassel, Wolfsschlucht
Thema: «Hund oder Adler»
 Samstag, 19.09.09, 15:00
DE 30625 Hannover
Gemeindezentrum, Helstorfer Str. 21
(Nähe med. Hochschule)
Thema: «Israel und seine Zukunft»
 Sonntag, 20.09.09, 16:00
DE 08280 Aue/Sachsen
Kulturhaus «Aue», Goethe-Strasse 2
Thema: «Israel und seine Zukunft»
 Sonntag, 21.09.09, 19:30
DE 99089 Erfurt
CVJM Gästehaus, Gerberstrasse 14a
Thema: «Israel und seine Zukunft»
Streiflicht
Sieg
Sieg bedeutet nichts anderes als Er-
folg im Kampf. Derjenige, der der Sünde,
dem Tod und dem Teufel den Kampf an-
gesagt und herrlich gesiegt hat, ­heisst
Jesus Christus! Die Bibel sagt über Ihn:
«Als er so (am Kreuz auf Golgatha) die
Herrschaften und Gewalten entwaffnet
hatte, stellte er sie öffentlich an den
Pranger und triumphierte über sie an
demselben» (Kol 2,15). Jesus ist Sie-
ger! Ja, Jesus Christus hat am Kreuz
von Golgatha alle Teufelsmächte öffent-
lich besiegt und damit die Prophezei-
ung aus 1.  Mose 3,15 erfüllt: «Er wird
dir den Kopf zertreten, und du wirst ihn
in die Ferse stechen.» Auf Golgatha hat
Jesus Christus dem Teufel den Kopf zer-
treten und den Sieg errungen und uns
damit auch die Möglichkeit geschaffen,
an diesem Sieg teilzuhaben. Es ist der
Sieg, von dem schon der Psalmdichter
gesungen hat: «Man singt mit Freuden
vom Sieg in den Hütten der Gerechten!»
(Ps 118,15). Sieg bedeutet aber auch
Kampf, Wettstreit und Herausforderung.
Wir sollten uns nicht täuschen lassen.
Obgleich Jesus Christus Sieger ist und
die Herrschaften und Gewalten öffent-
lich an den Pranger gestellt hat, stecken
wir doch jeden Tag im härtesten und
längsten Kampf unseres Lebens, dem
Kampf des Glaubens.
«Wisst ihr nicht, dass die, welche in
der Rennbahn laufen, zwar alle laufen,
aber nur einer den Preis erlangt? Lauft
so, dass ihr ihn erlangt! Jeder aber, der
sich am Wettkampf beteiligt, ist ent-
haltsam in allem  – jene, um einen ver-
gänglichen Siegeskranz zu empfangen,
wir aber einen unvergänglichen. So lau-
fe ich nun nicht wie aufs Ungewisse; ich
führe meinen Faustkampf nicht mit blos-
sen Luftstreichen, sondern ich bezwinge
meinen Leib und beherrsche ihn, damit
ich nicht anderen verkündige und selbst
verwerflich werde» (1.Kor 9,24-27). Je-
sus hat den Sieg errungen und den Teu-
fel besiegt, doch Sie und ich müssen
diesen Sieg jeden Tag aufs Neue im per-
sönlichen Leben anwenden! Das ist der
Sieg über die Augenlust, die Toiletten-
wörter, das Lügenverhalten, die fromme
Fassade, den täglichen Morgenmuffel,
die schlechte Laune, den verstimmten
«Man singt mit Freuden vom Sieg in den Hütten
der Gerechten!»
23
Nachbarn, ja, über die Sünde, die hinter
jeder Ecke lauert. Was Sieg bedeutet,
sehen wir beim alten jüdischen Kämp-
fer Josua. Ihm wurde verheissen: «Jeden
Ort, darauf eure Fusssohlen treten, ha-
be ich euch gegeben, wie ich Mose ver-
sprochen habe» (Jos 1,3). Gott hatte
ihm zugesagt, dass überall da, wo das
Volk hinkommen würde, der Sieg schon
gesichert sei. So ist es auch in unserem
Leben. Die Hölle mag toben, wie sie will,
dennoch bleibt Jesus Christus Sieger!
Für alle, die Ihm ihr Leben anvertraut
haben und Ihm nachfolgen, ist der Sieg
Jesu garantiert! «Gott aber sei Dank, der
uns den Sieg gibt durch unseren Herrn
Jesus Christus!» (1.Kor 15,57). Seien
wir uns dieser Tatsache zutiefst be-
wusst. Rufen wir sie uns immer wieder
in Erinnerung! Wir stehen auf der Seite
des Siegers! Doch leider straucheln wir
manchmal. Wir stolpern und fallen über
Hindernisse, Probleme, Anfechtungen
und Nöte. Eine Niederlage muss aller-
dings noch lange keinen Weltuntergang
bedeuten.
Lernen Sie aus den Niederlagen. Se-
hen Sie die Chance eines zukünftigen
Sieges! Nehmen Sie auch immer wie-
der neu die reinigende Kraft des teuren
Blutes Jesu in Anspruch. Trennen Sie
sich von allen falschen Freunden, die
Sie in Sünde hineinziehen. Gehen Sie
entschieden den Weg mit Jesus, selbst
auf die Gefahr hin, einsam zu werden.
Doch Jesus hat verheissen, allezeit bei
uns zu sein! Sie werden erfahren, dass
Jesu Freude Ihr Herz erfüllt. Sie haben
die Sicherheit Seines Heils. Jesus Chris­
tus ist Sieger, also können auch wir
Christen siegen. Aber halbe Sachen gibt
es nicht. Entweder heisst es Sieg oder
Niederlage. Wagen Sie doch den Schritt
und machen Sie ganze Sache mit Jesus.
Klammern Sie kein noch so kleines De-
tail von Ihrer Hingabe an Jesus Chris­
tus aus. Leben Sie eine tiefe persön-
liche Beziehung mit dem Sieger, Jesus
Christus. Führen Sie ein aktives Gebets-
leben und werden Sie immer mehr ein
Mensch des Buches, der Bibel. Sie zeigt
Ihnen den Sieger und entsprechend wer-
den Sie auch Sieg haben, denn Jesus ist
Sieger! S.R. n
Mitternachtsruf September 2009
24 Biblische Botschaft

Ein Zöllner war der

Inbegriff von Sünde:
«Die Pharisäer und
ihre Schriftgelehrten
murrten und sprachen
zu seinen Jüngern: Wa-
rum esst und trinkt ihr
mit den Zöllnern und
Sündern?» (Lk 5,30)

Die Apostel

Die Wahl der Römern eingezogen, sondern von ange-

stellten Zollpächtern. Diese Zollpächter
stellten Unterbeamte ein, die Zöllner

Zwölf: Matthäus
genannt wurden. Meistens stammten
diese aus der einheimischen Bevölke-
rung. Matthäus war solch ein Zöllner

der Zöllner
(vgl. Mt 9,9 mit Mk 2,14 und Lk 5,27).
Diese Zöllner versuchten sich zu berei-
chern, indem sie die festgesetzten Tarife
oft weit überschritten. Daher waren die
Vertreter dieser Berufsklasse unter der
«Er rief seine zwölf Jünger zu sich und gab ihnen Macht Bevölkerung sehr verhasst. Sie wurden
als Verräter angesehen und aus der Syna-
über die unreinen Geister, dass sie die austrieben und goge ausgeschlossen. Ein strenggläubiger
heilten alle Krankheiten und alle Gebrechen. Die Namen Israelit konnte nicht akzeptieren, dass ein
aber der zwölf Apostel sind diese: zuerst Simon, genannt Jude sich als römischer Zöllner anstellen
liess und sich so durch den Umgang
Petrus, und Andreas, sein Bruder; Jakobus, der Sohn mit Heiden ständig verunreinigte. Ein
des Zebedäus, und Johannes, sein Bruder; Philippus Zöllner war der Inbegriff von Sünde:
und Bartholomäus; Thomas und Matthäus, der Zöllner; «Die Pharisäer und ihre Schriftgelehr­
ten murrten und sprachen zu seinen
Jakobus, der Sohn des Alphäus, und Thaddäus; Simon Jüngern: Warum esst und trinkt ihr mit
Kananäus und Judas Iskariot, der ihn verriet» (Mt 10,1-4). den Zöllnern und Sündern?» (Lk 5,30).
Wenn man über Sünder sprach, gehörten
die Zöllner automatisch dazu. Und merk-
Marcel Malgo Berufe einiger anderer Jünger, aber es würdig: Sogar Jesus selbst schien die
gibt keinen Apostel, der so wie Matthä- Zöllner so zu sehen. Denn als Er einmal

M
atthäus war ein Zöllner und
wurde auch Levi genannt (vgl.
Mt  9,9 mit Lk 5,27-28). Das
sagt er selbst in einem Zusatz in seiner
Apostelliste (Mt 10,4). Wir kennen aus
anderen Zusammenhängen auch die
us mit Beruf erwähnt wird. Was wollte
Matthäus damit sagen?
Steuern und Zölle wurden während
der Zeit des Neuen Testaments in
den römischen Provinzen nicht von
über einen unbussfertigen Menschen
sprach, verglich Er diesen mit einem
Zöllner: «Hört er auf die nicht, so sage
es der Gemeinde. Hört er auch auf die
Gemeinde nicht, so sei er für dich wie
ein Heide und Zöllner» (Mt 18,17).

Mitternachtsruf September 2009


Lassen Sie uns die Wohnung des
Herrn, den Tempel Gottes, täglich
reinigen und «renovieren»
In diesem Licht betrachtet, ist es nicht
schwer zu erraten, was Matthäus mit der
Nennung seines Berufs proklamieren
wollte. Als Jesus ihn in Seine Nachfolge
rief, wurde ein Zöllner – der Inbegriff
der Sünde – direkt vom Zollhaus weg
zum Jünger berufen. Jesus Christus er-
wählte einen Apostel aus der Gruppe der
meistverachteten Menschen. So wurde
in wunderbarster Weise die Retterliebe
unseres Heilandes offenbart. Mit der Er-
wähnung seines verpönten Berufs wollte
Matthäus gleichsam sagen: «Seht, sogar
für einen Zöllner besteht die Möglichkeit,
ein Jünger Jesu zu werden, sogar ein
solcher Sünder hat Zugang zu diesem
Heiland!»
Unser Herr sagt: «So wird auch Freu­
de im Himmel sein über einen Sünder,
der Busse tut, mehr als über neunund­
neunzig Gerechte, die der Busse nicht
bedürfen.  … So, sage ich euch, wird
Freude sein vor den Engeln Gottes
über einen Sünder, der Busse tut» (Lk
15,7.10). Als sich Matthäus vom Zoll weg
in die Nachfolge Jesus rufen liess, muss
der Himmel unter dem millionenfachen
Jubel der Engel erzittert haben. «Das
ist gewisslich wahr und ein Wort, des
Glaubens wert, dass Christus Jesus in
die Welt gekommen ist, die Sünder selig
zu machen» (1.Tim 1,15).
Die Tragweite der Erwählung des
Matthäus vom Zöllner zum Apostel war
enorm. Er gehörte nicht nur zu den
Zwölfen. Später schrieb er auch eines der
vier Evangelien. Matthäus der Zöllner
bekam tatsächlich den Auftrag, unter der
Inspiration des Heiligen Geistes ein Buch
über das Leben und Sterben des Herrn
Jesus zu verfassen.
Wir alle dürfen ein lebendiges Zeugnis
für Jesus Christus auf dieser Erde sein.
Keiner muss sich zu diesem hohen Amt
zu schlecht oder zu sündig fühlen. Jeder
kann, wenn er nur will, ein lesbarer Brief
Jesu Christi werden: «Ist doch offenbar
geworden, dass ihr ein Brief Christi
seid  … geschrieben nicht mit Tinte,
sondern mit dem Geist des lebendigen
Gottes, nicht auf steinerne Tafeln, son­
dern auf fleischerne Tafeln, nämlich eure
Herzen» (2.Kor 3,3).
Die Berufung des Matthäus fand
folgendermassen statt: «Danach ging er
(Jesus) hinaus und sah einen Zöllner mit
Namen Levi am Zoll sitzen und sprach
zu ihm: Folge mir nach! Und er verliess
alles, stand auf und folgte ihm nach» (Lk
5,27-28). Jesus suchte Matthäus nicht
in seinem Haus auf, sondern in seinem
Umfeld, das ihm den Ruf eines Sünders
eingebracht hatte: im Zollamt. Damit
wurde bereits zu Beginn schonungslos
aufgedeckt, was im Leben des Matthäus
Sünde war. So wurde das beste Funda-
ment für ihn geschaffen, um ein wahr-
hafter Jünger Jesu zu werden.
Wer Jesus nicht alle Bereiche des Le-
bens übergibt, kann kein echter Jünger
oder lesbarer Brief des Herrn sein. Mat-
thäus verliess sein Zollhaus und folgte
Jesus ganz nach (vgl. Lk 5,27-28). Wir
müssen Jesus in unser Leben hereinlas-
sen, Ihm all unseren Schmutz und all
unser Elend zeigen. Dann erst können
wir tatsächlich radikal loslassen. Jesus
Christus sagt selbst ganz klar: «Wenn
euch nun der Sohn frei macht, so seid
ihr wirklich frei» (Joh  8,36). Matthäus
liess Jesus bis ins Zentrum seines sün-
digen Lebens kommen und beschönigte
nichts. Er liess los und war bereit, dem
Herrn zu folgen.
Nachdem Matthäus ein Apostel Jesu
Christi geworden war, lud er Jesus in
sein Haus ein und bereitete Ihm ein Mahl
(Lk  5,29). Mit zu Tisch sassen «viele
Zöllner und andre». Matthäus wurde also
sofort nach seiner Berufung aktiv und er-
wies sich als tatkräftiger Evangelist und
Jünger des Herrn. Auf diese Wahrheit
möchte ich allerdings nicht eingehen.
Vielmehr möchte ich Nachdruck auf die
Tatsache legen, dass diese Einladung
25
erfolgte, als Matthäus bereits ein Jünger
Jesu war, als er schon zum Kreis der
zwölf Apostel gehörte.
Es gibt im Leben von Kindern Gottes
etwas, das von grösster Wichtigkeit ist,
nämlich die Erneuerung. Man bekehrt
sich nur einmal, man wird nur einmal
wiedergeboren, und zwar ein für alle
Mal. Aber eine Erneuerung muss im-
mer wieder – ja täglich – geschehen.
Durch Erneuerung bleibt unser Leben
mit Jesus brennend. Das geschieht da-
durch, dass wir dem Herrn Jesus stets
aufs Neue Raum in unserem Herzen
machen. Er verlässt unser Herz nicht,
wenn wir versagen. Aber die Sünde und
der Widersacher können die Wohnung
des Herrn ungastlich und unwohnlich
machen. Was würden wir tun, wenn
bei uns zu Hause ganze Stücke von der
Decke fallen würden und die Mauern
derart grosse Risse bekämen, dass man
von aussen ohne Weiteres hineinsehen
könnte? Wir würden doch die Wohnung
sofort renovieren lassen. Darum geht es.
Die Wohnung des Herrn Jesus Christus,
unser Herz, in dem Er durch Seinen Hei-
ligen Geist wohnt, ist manchmal durch
Sünde so beschädigt, dass der Herr sich
nicht wohlfühlen kann, es sei denn, es
geschehe eine gründliche Reinigung.
Paulus schreibt: «Wisst ihr nicht, dass
ihr Gottes Tempel seid und der Geist
Gottes in euch wohnt? Wenn jemand
den Tempel Gottes verdirbt, den wird
Gott verderben, denn der Tempel Gottes
ist heilig; der seid ihr» (1.Kor 3,16-17).
Lassen Sie uns die Wohnung des
Herrn, den Tempel Gottes, täglich rei-
nigen und «renovieren». Sehen wir im
Geiste, wie Matthäus sein Haus von oben
bis unten kehrte, um es zu reinigen und
für die Ankunft des Herrn zuzubereiten?
Er war bereits ein Jünger, aber er bekräf-
tigte seine Verbindung zum Herrn, indem
er seinen Herrn zu sich einlud. Dieses
Beispiel sollte uns ein Ansporn sein. n
Mitternachtsruf September 2009
26 Aus dem Dienst des Mitternachtsruf

Argentinien

Missionskonferenz,
Schneidemaschine
und ­Schweinegrippe
Gott ist ein Gott, der Gebete
erhört. Das durften unsere
Mitarbeiter in Argentinien einmal
mehr erfahren. Sie berichten
über eine gesegnete Jugend-
und Missionskonferenz, die
rechtzeitig gelieferte Maschine Wahrheit und das Leben ist
für die Druckerei und ein Virus, und wiederkommen wird,
ist eine absolute Notwen-
das die Angst der Menschen in digkeit für jeden Menschen. Aber es
Argentinien schürt. sind nur wenige Arbeiter! Der Ruf des
Herrn: «Darum bittet den Herrn der
Ernte, dass er Arbeiter in seine Ernte
aussende» (Mt 9,38), fiel in vielen
Herzen der Konferenzteilneh-
mer auf fruchtbaren Boden.
Jugendliche gaben Zeugnis, in
Erich und Jutta Schäfer und dieser letzten Zeit mit ihren Gebeten,
VORANZEIGE Stephan und Carina Beitze,
Buenos Aires
ihrer Kraft und ihren wenigen Mitteln
dem Herrn Jesus Christus vor Ort dienen
und Seinem Ruf in die Mission folgen zu

Freundestreffen des
I
n Bahia Blanca, 800  km südlich
von Buenos Aires, fand im Juni eine
Mitternachtsruf im Jugend- und Missionskonferenz
statt, zu der auch das Missionswerk
Herbst 2009 Mitternachtsruf eingeladen worden war.
Wir (Stephan Beitze und Erich Schä-
fer) fuhren mit dem Missionsbus, dem
Maranatha-Latino-Mobil, zur Konferenz,
um unsere Literatur anzubieten. Unsere
wollen.
Nach der Konferenz blieben wir noch
eine Woche in Bahia Blanca, wo wir in
verschiedenen Gemeinden, übers Radio,
in Jugendgruppen, Hauskreisen und auch
öffentlich auf der Strasse und von Haus
zu Haus das Wort Gottes weitergeben
konnten. Gerade durch die Botschaft
vom baldigen Kommen unseres Herrn

Sindelfingen
einheimischen Mitarbeiter Pablo und
Roxana de León vertraten dort die Radio-
arbeit in Uruguay, deren Programme von
150 Sendern in 16 spanisch sprechenden
Stadthalle Sindelfingen Ländern ausgestrahlt werden.1
Schillerstrasse 23 Die Missionare und Missionswerke,
DE 71065 Sindelfingen die dort die vielfältige und weitreichende
So. 01.11.2009 Arbeit im Weinberg des Herrn vorstell-
ten, sowie die gehaltenen Botschaften
10:00 und 14:00 hatten ein Ziel: die Herzen der jugendli-
Marcel Malgo und Norbert Lieth chen, aber auch älteren Zuhörer für die
sprechen über biblisch aktuelle Mission zu bewegen. Der Auftrag ist
Themen gross. Das Evangelium unseres Herrn
Jesus Christus, der allein der Weg, die
durften einige Menschen Jesus Christus
als ihren Herrn und Heiland erkennen
und annehmen.
Kurz nach der Rückreise ging es schon
wieder weiter nach Córdoba (700  km
nordwestlich von Buenos Aires), um
einen Intensivbibelkurs durchzufüh-
ren. Dort haben sich einige Gemeinden
zusammengeschlossen, um vier bis fünf
Mal pro Jahr intensiv in einem biblischen
Fach unterrichtet zu werden. Es zeigte
sich, dass das Interesse an Gottes Wort
zugenommen hat: Es waren doppelt so
viele Teilnehmer dabei wie letztes Jahr.

Mitternachtsruf September 2009

 27

A ls w underbar e Gebet serhör ung
erwies sich, dass wir eine neue Schnei-
demaschine geliefert bekamen. Das sehr
ungenau arbeitende Museumsstück, das
wir vorher hatten, konnte nun auf die
Seite gestellt werden. Unsere Neuerwer-
bung ist eine gebrauchte Polar-Maschine,
die wunderbar funktioniert. Darüber
freuen wir uns natürlich sehr. Denn die
Nachfrage nach Traktaten nimmt immer
mehr zu, sodass Erich Schäfer kaum mit
dem Drucken nachkommt.
Es war spannend mitzuerleben, wie der
Herr alles geführt hat: Ausgerechnet in der
Woche der Lieferung wurde der Gehweg
vor dem Eingang der Druckerei aufgerissen,
um ein 1 m langes Abflussrohr zu verlegen.
So wie es aussah, hätte die Maschine nicht
gebracht werden können, zumal man nie
so richtig weiss, wann die Strassenarbeiter
weitermachen. Wir flehten zum Herrn
um Sein Erbarmen und Eingreifen. Und
Gott sei Dank! Auf dem Gehweg war alles
repariert, als die Maschine geliefert wurde.
Nun können wir viel schneller und mit viel
besserer Qualität Traktate drucken und der
gros­sen Nachfrage gerecht werden. Erst vor
kurzem erhielten wir ein schönes Zeugnis
von einer Frau, die das Traktat «Gott sucht
dich!» auf der Strasse gefunden hatte. Sie
schrieb uns, dass jedes Wort gerade für sie
bestimmt gewesen sei. Sie sah und fühlte
sich genau so, wie es in der Kurzbotschaft
des Traktates beschrieben war. Der Herr
redete zu ihr und so konnten wir ihr dann
weiterhelfen.
Argentinien ist von der sogenannten
Schweinegrippe stark betroffen. Da vor
einiger Zeit Wahlen waren, wurde das
meiste verheimlicht. Doch das Virus hat
sich gewaltig verbreitet. Nach staatlichen
Angaben gab es am Freitag vor den Wah-
len nur etwa 1000 Infizierte, am Montag
danach jedoch über 100  000! Die Ge-
sundheitsministerin hatte vorgeschlagen,
die Wahlen zu verschieben. Sie wurde
aber mundtot gemacht und musste nach
den Wahlen aus ihrem Amt zurücktreten.
Jetzt heisst es, dass 90  Prozent aller
Grippefälle von diesem Virus verursacht
worden sind. Dazu kommt, dass es nach
offiziellen Angaben schon mehr als 400
Todesfälle gibt, während andere Infor-
mationsquellen eine weit höhere Anzahl
nennen. Schulen, Universitäten, Theater
und viele christliche Versammlungsstät-
ten wurden für einen Monat geschlossen.
Einkaufszentren lassen keine Minderjäh-
rigen hinein. Viele Leute tragen einen
Mundschutz. Schwangere wurden wegen
Ansteckungsgefahr beurlaubt und ganze
Geschäftszonen geschlossen. Es hat sich
eine richtige Pandemie gebildet. Wegen der
grossen Ansteckungsgefahr wurde auch
der Missionseinsatz in Chaco abgesagt. Es
wäre eine Katastrophe geworden, wenn
die Indianer, bei denen eine Freizeit und
evangelistische Einsätze hätten durchge-
führt werden sollen, mit der Grippe in
Kontakt gekommen wären.
Wenn man die Worte Jesu über die
Endzeit nicht kennen würde, wüsste
man wirklich nicht, wo das alles enden
wird. Wir beten, dass gerade auch durch
diese Angst viele Menschen Gott suchen
und ihnen die Not zu ihrer Errettung
dient! n
1
Siehe «Von Uruguay aus in die spanisch
sprechende Welt», Mitternachtsruf 08/09, S. 26

Roland Bretschneider

QIV
QIV – Was verbirgt sich dahinter?
Am Zentrum
der Geschichte

An einer Berliner Uni explodiert das Chemielabor.

Ein Professor kommt ums Leben. War es ein An-
schlag? War es ein Unfall?
Packend beschreibt der Autor die unglaublichen
Erlebnisse von David Treder, dem Hausmeister
jener Universität, der unfreiwillig in einen
Mordfall verwickelt wird und in Besitz my-
steriöser Dokumente gelangt.
Von skrupellosen Geheimdiensten und ver-

NEU
rückten Wissenschaftlern gejagt, versucht
David Treder diese Dokumente zu ent-
schlüsseln und dem Geheimnis auf die
Spur zu kommen. Dabei macht er eine
atemberaubende Entdeckung …

Taschenbuch, 288 Seiten

Bestell-Nr. 18042
CHF 22.–, EUR 13.–
Mitternachtsruf September 2009
Evangelium pur - Spannend verpackt - Ein ideales Geschenk
28 Fragen – Antworten
Über David Wilkerson
Als interessierter Leser Eurer Zeit-
schrift kann ich – sowie meine liebe
Frau – viel Gutes daraus entnehmen.
Wir stellen beide dankbar fest, dass
Ihr Lieben Euch der Wahrheit und
Liebe zu unserem Herrn verpflichtet
seht … Nun las ich von Norbert Lieth
eine Stellungnahme zum Rundbrief
von David Wilkerson.1 Hierzu möchte
ich bemerken, dass ich die «Vision»
sowie das Buch dazu: «Die Zeit läuft
ab», 1973 geschrieben, besitze.
Heute müssen wir sehen, dass es
tatsächlich eine Weltwirtschaftskrise
gibt … Naturkatastrophen überall.
Auch den friedlichen politischen Wan-
del zwischen Ost und West zeigte ihm
der Herr, um das Evangelium in den
Osten zu bringen … Liebe Freunde,
aufgrund dieser Vision rechne ich
noch mit weiteren Katastrophen auch
bei uns. Gott tut nichts, Er offenbare
es denn zuvor den Seinen.
E s ist sehr gut und wichtig, die End-
zeitzeichen ernst zu nehmen. Darauf
wollen wir als Missionswerk auch immer
wieder hinweisen, aber wir wollen das
aufgrund der biblischen Aussagen tun.
David Wilkerson habe ich durchaus
als einen ernst zu nehmenden Christen,
den der Herr schon gebrauchen konnte
und zum Segen setzte, geschätzt. Doch
es besteht eine nicht geringe Gefahr
darin, dass uns «eigene» Offenbarungen
oder Visionen ausserhalb der Bibel vom
Wort Gottes wegleiten können. Wir
wissen aufgrund der Bibel zum Beispiel
sehr deutlich, dass die Zeit abläuft, dass
Katastrophen und Unruhen zunehmen
und kommen werden. Auch über die
Wirt­schafts- und Finanzkrise spricht
die Bibel sehr ausführlich. Wer die
Endzeitreden Jesu, die Angaben Seiner
Apostel oder die Offenbarung liest, weiss
Bescheid. Es braucht keine weiteren Visi-
onen ausserhalb der Bibel, das ist immer
gefährlich! Wenn die Zeichen der Zeit
eintreffen, dann nicht, weil es jemand in
einer Vision gesehen hat, sondern weil
es in der Bibel steht.
Ich denke diesbezüglich an das Wort
aus Lukas 16,29.31: «Abraham spricht
zu ihm: Sie haben Mose und die Pro­
pheten; auf diese sollen sie hören!  …
Er (Abraham) aber sprach zu ihm: Wenn
sie auf Mose und die Propheten nicht
Mitternachtsruf September 2009
Es braucht keine weiteren Visionen ausserhalb der Bibel. Auch über die Wirtschafts- und Fi-
nanzkrise spricht die Bibel sehr ausführlich
hören, so würden sie sich auch nicht
überzeugen lassen, wenn einer aus den
Toten auferstände!» Wer schon nicht das
Wort Gottes liest und darauf hört, wird
sich auch nicht von den Ausführungen
ausserhalb der Bibel beeindrucken
lassen. Darum ist es viel wichtiger, die
prophetische Botschaft des Wortes Gottes
zu verkündigen. Sie enthält eine solche
Fülle aktueller Aussagen, dass wir dane-
ben nichts weiter benötigen. N.L. n
Erschienen in Mitternachtsruf 07/2009, «Eine
1
bedenkliche Mitteilung», S. 21
Über blutrünstige
­Bibelgeschichten
Warum stehen in der Bibel so grau-
same Berichte wie über die Vergewal-
tigung einer Frau von den Männern
einer Stadt und der anschliessenden
Zerstückelung des Leichnams durch
den eigenen Mann? Aus welchem
Grund ist eine solche blutrünstige
Geschichte ausgerechnet in Gottes
Wort zu finden?
I hre Frage bezieht sich auf die Ereig-
nisse im Buch Richter, Kapitel 19-20.
Hier schildert uns der biblische Bericht
den schändlichen Missbrauch einer
Frau, anschliessend die barbarische Tat
ihres Mannes und den darauf folgenden
Bruderkrieg. Wenn wir die geschilderten
Ereignisse sowie das ganze Buch Rich-
ter verstehen wollen, müssen wir den
sogenannten «Schlüsselvers» beachten.
Diesen finden wir in Richter 21,25:
«Zu der Zeit war kein König in Israel;
jeder tat, was ihn recht dünkte.» Das
war zusammengefasst die Situation des
Volkes Israel zur Zeit der Richter, nicht
lange nach dem Tod Moses und Josuas.
Wenn jeder tut, was ihn recht dünkt, sind
Chaos und Anarchie die Folge. Das Buch
der Richter sagt sogar, dass die gleichen
sündigen Verhaltensweisen praktiziert
wurden wie in Sodom und Gomorra (vgl.
1.Mo 19; Ri 19,22-25). Diese moralische
Degeneration machte selbst vor der geist-
lichen Führung des Volkes nicht Halt!
In Kapitel 19 wird uns von einem Le-
viten berichtet, der wusste, dass das Ge-
setz für Hurerei die Todesstrafe fordert.
Doch er setzte sich über dieses Gebot
hinweg und handelte entsprechend dem
allgemeinen Trend: «Jeder tat, was ihn
recht dünkte.» Dazu vernachlässigte er in
schändlicher Weise die Fürsorgepflichten
gegenüber seiner Frau. Um sich selbst
zu schützen, überliess er seine Frau den
Männern der Stadt. Diese vergingen
sich derart an ihr, dass sie an den Folgen
starb. Der Levit realisierte das Geschehe-
ne erst, als er vom Schlaf aufstand, um
weiterzuziehen. Die Leichenschändung,
die er dann beging, und der kurze Zeit
später aufflammende Bruderkrieg waren
dann «nur» noch das Tüpfelchen auf dem
«i» (Ri 19,26-20,48).
Dass die Bibel diese Schandtaten nicht
verschweigt, zeigt mit aller Deutlichkeit
die Konsequenzen des Abfalls von Gott:
Chaos und Anarchie! Auch die weiteren
Ereignisse in Kapitel 20 müssen aus
diesem Blickwinkel betrachtet werden.
In Vers 1 heisst es: «Da zogen die Israe­
liten aus und die Gemeinde versammelte
sich wie ein Mann – von Dan bis nach
Beerscheba und vom Lande Gilead – vor
dem Herrn in Mizpa.» Erschüttert durch
die Umstände, versammelten sie sich vor
dem Herrn. Doch dieses Versammeln
vor dem Herrn war eher eine äusserli-
che Formsache als heiliges Erschrecken

über den grausamen Vorfall, denn die
begangene Schandtat wurde nicht be-
weint. Überdies wurde der Levit nicht
zur Rechenschaft gezogen, obwohl er
eine offenkundige Lüge aussprach: «Da
machten sich gegen mich auf die Bürger
von Gibea und umstellten meinetwegen
das Haus des Nachts. Mich wollten
sie töten und meine Nebenfrau haben
sie geschändet, sodass sie gestorben
ist» (V 5). Ja, trotz des «Aufschreis» des
Volkes war keine Busse zu erkennen.
Niemand fragte, wie Gott das Ganze
beurteilte. Vielmehr wurde in eigener
Regie beschlossen, die Übeltäter zu
bestrafen (V 12-13). Erst nachdem der
Beschluss schon feststand, in den Krieg
zu ziehen, fragten die Israeliten Gott:
«Wer von uns soll zuerst hinaufziehen
in den Kampf gegen Benjamin? Der Herr
sprach: Juda soll anfangen» (V 18). Das
Resultat des eigenmächtigen Handelns
fiel entsprechend aus: Zweimal wurde
das Volk empfindlich geschlagen. Erst
nach diesen zwei tragischen Niederlagen
lesen wir, wie Israel sich auf die richtige
Vorgehensweise besann: «Da zogen alle
Israeliten, das ganze Kriegsvolk, hinauf
und kamen nach Bethel und hielten Kla­
ge und blieben dort vor dem Herrn und
fasteten an diesem Tag bis zum Abend
und opferten Brandopfer und Dankop­
fer vor dem Herrn. Und die Israeliten
befragten den Herrn. – Es war aber zu
jener Zeit die Lade des Bundes Gottes
dort und Pinhas, der Sohn Eleasars, des
Sohnes Aarons, versah den Dienst vor
ihm in jener Zeit. – Und sie sprachen:
Sollen wir abermals ausziehen, um ge­
gen die Benjaminiter, unsere Brüder, zu
kämpfen, oder sollen wir es lassen? Der
Herr sprach: Zieht hinauf; morgen will
ich sie in eure Hände geben» (V 26-28).
Nachdem Israel den Herrn gesucht, ge-
klagt, gefastet, Ihm Brandopfer (= Busse)
und Dankopfer (= Lob) dargebracht und
bewusst nach Seinem Willen gefragt
hatte, gab Gott den Sieg.
Diese Geschichte ist voller Parallelen
für unser Leben und unseren Alltag. Wir
können Gott um Seinen Segen und Seine
Hilfe bitten. Doch solange wir an unserem
falschen Weg festhalten, die Sünde nicht
aus unserem Leben entfernen und nicht
Busse tun, kann Gott unsere Gebete nicht
erhören. Wir werden ein Spielball des
Feindes sein und bleiben. Möge der Herr
uns davor bewahren! Und möge Er uns
helfen, die entsprechenden Konsequen­zen
für unser Leben zu ziehen. S.R. n
29
Über Elektrosmog,
Wasseradern, ein
Pendel und die
«christliche» Firma
Wir haben ein neues Haus bezogen Pendel und Wünschelru-
und schlafen seitdem schlecht. Eine
«christliche» Firma, die wir zurate
te sind keine Spielerei,
zogen, hat nun mit einem Pendel sondern Sünde
herausgefunden, dass Elektrosmog
und Wasseradern die Ursache die-
ses Problems sind. Dazu hat sie uns
verschiedene Gegenstände zum die Erlösung durch sein Blut, die
Kauf angeboten, die Abhilfe schaffen Vergebung der Sünden, nach
sollen. Doch irgendwie haben wir ein dem Reichtum seiner Gnade»
schlechtes Gefühl. Können Sie uns (Eph 1,7). In Ihrem Fall rate ich
weiterhelfen? Ihnen, alle Gegenstände dieser
Firma – auch wenn sie christlich
D ie Bibel warnt uns eindringlich vor
Pendel und Wünschelrute. Sie sind
und fromm daherkommt – sofort
zurückzuschicken. Bitten Sie den
dem Herrn ein Gräuel. So klagt Gott: Herrn Jesus um Vergebung und Reini-
«Mein Volk befragt sein Holz, und sein gung durch Sein teures Blut.
Stab soll ihm antworten; denn der Geist Bezüglich der sogenannten Erdstrah-
der Hurerei verführt sie, dass sie mit ih­ len und Wasseradern sollten Sie sich
rer Hurerei ihrem Gott weglaufen» (Hos keine Sorgen machen. Sie können und
4,12). Pendel und Wünschelrute sind dürfen sich vielmehr jeden Tag neu ganz
keine Spielerei, sondern Sünde! Ja, sie bewusst in Gottes Hände legen. Tun Sie
waren eine der Ursachen, dass Gott Sein dies in dem Bewusstsein, dass die Bibel
Volk bestrafen musste. Wenn diese Sün- sagt: «Von allen Seiten umgibst du mich
de jedoch erkannt und vor Gott bekannt und hältst deine Hand über mir. Diese
wird, dürfen wir Gottes Vergebung Erkenntnis ist mir zu wunderbar, zu
erfahren. Die Bibel sagt diesbezüglich: hoch, als dass ich sie fassen könnte!»
«Wenn wir aber unsre Sünden beken­ (Ps 139,5-6). Fangen Sie wieder an, ganz
nen, so ist er treu und gerecht, dass er neu über den Gott zu staunen, der diese
uns die Sünden vergibt und reinigt uns Verheissung auch über Ihr Leben stellt.
von aller Ungerechtigkeit» (1.Joh 1,9). Denn Er ist es, der Sie hält (vgl. Hebr
Und
BCB Paulus bezeugt: «In4cihm
Anz 137.4x96.5 RZhaben wir 1,3)!15:50
26.02.2009 Uhr Seite 1 S.R. n
Dein Auftrag. Deine Chance.
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58339 Breckerfeld, Telefon 0 23 38/10 71
30 Vorschau
Die nächste Ausgabe erscheint am 22.09.2009,
mit u.a. diesem Thema*:
«Die Entrückung und ihre
­Herausforderung»
*Änderungen vorbehalten
Impressum
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Gründer Wim Malgo (1922-1992)
Vorstand Peter Malgo, Norbert Lieth, Conno Malgo,
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Organ Der «Mitternachtsruf» erscheint monatlich. Er ist ausser-
dem in englischer, französischer, holländischer, italienischer, portu-
giesischer, rumänischer, spanischer, tschechischer und ungarischer
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php
INITIALEN DER AUTOREN IN DIESER AUSGABE
N.L. = Norbert Lieth; T.L. = Thomas Lieth; M.M. = Marcel Malgo;
S.R. = Samuel Rindlisbacher
Mitternachtsruf September 2009
Dir kann nur Jesus helfen
Menschenwort kontra
Gottes Wort
Mensch: «Es gibt keinen Gott.»
Gott: «Menschen, die sich einreden:
‹Gott gibt es nicht!›, leben an der Wirklich-
keit vorbei» (Ps 53,2).
Mensch: «Ich habe Gott noch nie gese-
hen, also gibt es Ihn nicht.»
Gott: «Der allein Unsterblichkeit hat,
der in einem unzugänglichen Licht wohnt,
den kein Mensch gesehen hat noch se-
hen kann; ihm sei Ehre und ewige Macht!»
(1.Tim 6,16)
Mensch: «Die Bibel ist von Menschen
geschrieben.»
Gott: «Im Übrigen danken wir Gott im-
mer wieder dafür, dass ihr die Botschaft …
als das aufgenommen habt, was sie tat-
sächlich ist  – das Wort Gottes und nicht
eine Lehre von Menschen. Und seit ihr
glaubt, erfahrt ihr die Kraft dieses Wortes
in eurem eigenen Leben» (1.Thess 2,13).
Mensch: «Woran du glaubst ist egal;
Hauptsache du hast einen Glauben.»
Gott: «Wenn du mit deinem Mund Jesus
als den Herrn bekennst und in deinem Her-
zen glaubst, dass Gott ihn aus den Toten
auferweckt hat, so wirst du gerettet» (Röm
10,9). «Ihr Herren, was muss ich tun, dass
ich gerettet werde? Sie aber sprachen:
Glaube an den Herrn Jesus Christus, so
wirst du gerettet werden» (Apg 16,30-31).
Mensch: «Wir glauben alle an densel-
ben Gott.»
Gott: «Denn du bist gross und tust
Wunder, du bist Gott, du allein!» (Ps
86,10). «Das ist aber das ewige Leben,
dass sie dich, den allein wahren Gott, und
den du gesandt hast, Jesus Christus, er-
kennen» (Joh 17,3). «Denn es gibt (für alle
Menschen und Völker) nur einen Gott, und
es gibt auch nur einen Mittler zwischen
Gott und Menschen: das ist der Mensch
Christus Jesus» (1.Tim 2,5).
Mensch: «Gott hat keinen Sohn.»
Gott: «Du bist mein geliebter Sohn;
an dir habe ich Wohlgefallen!» (Lk 3,22).
«Und ich habe gesehen und habe be-
zeugt, dass dieser der Sohn Gottes ist»
(Joh 1,34). «Was wir gesehen und gehört
haben, verkündigen wir auch euch … und
zwar ist unsere Gemeinschaft mit dem Va-
ter und mit seinem Sohn Jesus Christus»
(1.Joh 1,3).
Mensch: «Der Mensch ist gut!»
Gott: «Niemand ist gut als Gott allein»
«Menschen, die sich einreden: ‹Gott gibt es nicht!›,
leben an der Wirklichkeit vorbei»
(Mt 19,17). «Da ist kein Gerechter, auch
nicht einer … da ist keiner, der Gutes tut,
da ist auch nicht einer» (Röm 3,10-12).
Mensch: «Du brauchst keine Verge-
bung, wir haben es mit einem lieben Gott
zu tun, der dich niemals verstossen wird.»
Gott: «Denn alle haben gesündigt und
erlangen nicht die Herrlichkeit Gottes»
(Röm 3,23).
Mensch: «Du bist viel zu schlecht, Gott
wird dir niemals vergeben können, auf im-
mer und ewig bist du verloren.»
Gott: «Wenn wir unsere Sünden beken-
nen, ist er treu und gerecht, dass er uns
die Sünden vergibt und uns reinigt von je-
der Ungerechtigkeit» (1.Joh 1,9). «Denn
so hat Gott die Welt geliebt, dass er sei-
nen eingeborenen Sohn gab, damit jeder,
der an ihn glaubt, nicht verloren geht, son-
dern ewiges Leben hat» (Joh 3,16).
Mensch: «Mit dem Tod ist alles aus.»
Gott: «So gewiss es den Menschen
bestimmt ist, einmal zu sterben, danach
aber das Gericht» (Hebr 9,27). «Nun aber
ist Christus aus den Toten auferweckt; er
ist der Erstling der Entschlafenen gewor-
den. Denn weil der Tod durch einen Men-
schen kam, so kommt auch die Auferste-
hung der Toten durch einen Menschen;
denn gleichwie in Adam alle sterben, so
werden auch in Christus alle lebendig ge-
macht werden» (1.Kor 15,20-22). «Der
Teufel … wurde in den Feuer- und Schwe-
felsee geworfen … und sie werden gepei-
nigt werden Tag und Nacht, von Ewigkeit
zu Ewigkeit … ich sah die Toten … vor Gott
stehen, und es wurden Bücher geöffnet,
und ein anderes Buch wurde geöffnet,
das ist das Buch des Lebens; und die To-
ten wurden gerichtet gemäss ihren Wer-
ken, entsprechend dem, was in den Bü-
chern geschrieben stand  … und der Tod
und das Totenreich gaben die Toten he-
raus, die in ihnen waren; und sie wurden
gerichtet, ein jeder nach seinen Werken.
Und der Tod und das Totenreich wurden in
den Feuersee geworfen. Das ist der zwei-
te Tod. Und wenn jemand nicht im Buch
des Lebens eingeschrieben gefunden wur-
de, so wurde er in den Feuersee gewor-
fen» (Offb 20,10-15). «Darin besteht das
Zeugnis, dass Gott uns ewiges Leben ge-
geben hat, und dieses Leben ist in seinem
Sohn» (1.Joh 5,11). T.L. n
 Freundestreffen des
Mitternachtsruf in

Glauchau
Sachsenlandhalle, Sachsenallee 63
DE 08371 Glauchau
Samstag, 03.10.2009
Norbert Lieth spricht über folgende Themen:
10.00 Uhr: «100 Jahre Tel Aviv»
14.00 Uhr: «10 Tore bis zur Herrlichkeit»

Es gibt auch ein besonderes

Kinderprogramm mit
Hans-Jürgen Braun und sei-
nem rollenden Kindertreff.

• Grosser Büchertisch

Veranstalter: Missionswerk Mitternachtsruf • www.mnr.ch

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