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W+W-Disk.-Beitr.

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Anti-Kreationismus aktuell

In einigen Publikation aus der jüngsten Zeit wird dem onsbiologie“ herausgegeben hat. In einer Rezension
„Kreationismus“ besondere Aufmerksamkeit gewid- hatte ich gezeigt, daß der Autor in diesem Buch
met. Daraus können Denkweisen und Strategien der Falschaussagen über „Kreationismus“ verbreitet
Kritiker der Schöpfungslehre entnommen werden. (siehe Info 3/01, September 2001). Diese Rezension
Welche Konsequenzen ergeben sich daraus für die Ar-
hatte ich auch Prof. Kutschera zugeschickt. Der
beit der Studiengemeinschaft Wort und Wissen?
Autor antwortete mir kurz darauf, daß er der Grund-
typenbiologie eine Absage erteilen müsse, da ihr
Lehrbuch „Evolutionsbiologie“ von Storch, jegliche rationale Grundlage fehle (konkretere Grün-
Welsch und Wink de nannte er nicht). Er bekennt sich weiter als „über-
zeugter Atheist“ und schließt sein Schreiben damit,
In der völlig neu bearbeiteten „Evolutionsbiologie“ daß ein Dialog aus seiner Sicht sinnlos sei und von
von (V. Storch, U. Welsch und M. Wink; Berlin - ihm „nicht angestrebt“ werde. (Immerhin wünsch-
Heidelberg 20011) schreiben die Autoren in einem te er mir trotz unterschiedlicher Grundansichten
Exkurs über „Kreationismus“ (S. 350): „Während es „weiterhin viel Erfolg“.)
jedem freisteht, dies [Erschaffung der Welt in sechs Kutschera behauptet nun im Beitrag in der „Na-
Tagen und das vor ca. 10.000 Jahren] zu glauben, wird turwissenschaftlichen Rundschau“, in seinem Buch
es gefährlich, wenn dies als wissenschaftliche begründete seien die Gegenargumente gegen Evolution „im
Aussage angesehen und benutzt wird, um wirkliche na- Detail analysiert“ worden und „konnten durch Fakten
turwissenschaftliche Aussagen zu diskreditieren.“ Von widerlegt“ werden. Davon kann aber nicht die Rede
aktiven Kreationisten könne eine „extrem intolerante sein, wenn gar keine Bereitschaft da ist, sich mit der
Aggressivität“ ausgehen, bis hin zu Todesdrohun- Gegenkritik auseinanderzusetzen. Entsprechend
gen. Zum Teil würden „Darwin, die Juden und der wird behauptet, dem modernen Anti-Evolutionis-
Kapitalismus 'in einen Topf geworfen' und gehässig mus fehle „jegliche objektive wissenschaftliche Grund-
angegriffen.“ Und schließlich: „Eine unvoreingenom- lage“. Wenn man freilich die sachliche Auseinan-
mene sachlich-kritische Auseinandersetzung mit den Fra- dersetzung nicht anstrebt, kann man problemlos
gen der Evolution unterbleibt und wird unterdrückt. Der bei den Vorurteilen bleiben. Kutschera kommt zum
Kreationismus ist daher wie alle anderen intoleranten Schluß, daß der „Neo-Kreationismus als fundamen-
Dogmen, Parteiprogramme, Manifeste usw. eine Bedro- talistisch-konservative (pseudowissenschaftliche) Ex-
hung der Freiheit des Menschen in jeder Form und steht tremposition einiger Außenseiter bezeichnet werden
damit auch im Gegensatz zu echter Religion.“ Quellen- muß“, meint aber weiter: „Dennoch sollte jeder Biolo-
angaben für diese schwerwiegenden Behauptun- ge mit den Argumenten und Strategien der Evolutions-
gen fehlen. Die fachlich orientierte Literatur der gegner vertraut sein.“ Diesen letzten Satz kann man
Studiengemeinschaft Wort und Wissen, welche eine nur unterstreichen.
„sachlich-kritische Auseinandersetzung mit den Fragen
der Evolution“ führt, wird verschwiegen („Evolution
– ein kritisches Lehrbuch, Studium-Integrale-Mo- Leserbrief zum Thema „Explosive Artbildung“
nographien, Studium Integrale Journal).
Die Ausführungen von Storch/Welsch/Wink In der darauffolgenden Ausgabe der „Naturwissen-
können nur formuliert werden, wenn ein wesentli- schaftlichen Rundschau“ (2/2002) erschien auf den
ches Segment der Publikationen (wenn nicht der Seiten 88f. ein bemerkenswerter Leserbrief von Mar-
größte Teil) von biblisch motivierten Evolutionskri- tin Mahner. Der Autor nahm Bezug auf einen im
tikern ausgeblendet wird. Was unterscheidet da die August 2001 in derselben Zeitschrift veröffentlich-
Autoren von „Evolutionsbiologie“ noch von dem, was ten Artikel von Georg Menting über „Explosive Art-
sie selber kritisieren? Sie selber sind doch weit da- bildung bei ostafrikanischen Buntbarschen“. Es ging in
von entfernt, eine „sachlich-kritische Diskussion“ zu der Sache darum, daß bei diesen Fischen eine ex-
führen. Wer im Glashaus sitzt ... trem schnelle Artaufspaltung erfolgte. Diese wird
im Rahmen des Grundtypmodells der Schöpfungs-
lehre als Beispiel für die Polyvalenz (genetische
Stichwort „Kreationismus“ in der Vielseitigkeit) von Grundtypen interpretiert. (Da-
„Naturwissenschaftlichen Rundschau“ bei werden die Grundtypen mit ihrer Polyvalenz
als geschaffen vorausgesetzt; das Konzept der po-
Die verbreitete „Naturwissenschaftliche Rundschau“ lyvalenten Stammformen ist aber auch ohne diesen
publiziert zur Zeit eine Serie von Begriffen aus der Bezug diskutierbar und so geschieht es auch im
Wissenschaft. Im Januarhaft von 2002 (S. 59f.) war Artikel von Menting.)
der „Kreationismus“ an der Reihe. Autor dieser Menting hatte in diesem Artikel zwei Beiträge
Begriffserklärung ist Prof. Ulrich Kutschera, der im aus Studium Integrale Journal und eine Passage aus
Jahr 2001 ebenfalls ein Buch mit dem Titel „Evoluti- „Evolution – ein kritisches Lehrbuch“ tendentiell zu-

DISKUSSIONSBEITRÄGE, BERICHTE,
INFORMATIONEN 1/02
stimmend zitiert. Das nun störte Herrn Mahner so der Schöpfungslehre am besten dient. Eine sachli-
sehr, daß er in dem genannten Leserbrief darauf che, faire Auseinandersetzung ist meist gar nicht
einging: „Mit Befremden musste ich feststellen, dass gefragt. Neben den bereits genannten Beispielen sei
derartige kreationistische Pseudowissenschaft in dem auch noch erwähnt, daß zum wiederholten Male
Artikel von Georg Menting über Artbildung bei ost- sowohl von Stroch/Welsch/Wink als auch von Kut-
afrikanischen Buntbarschen beworben wird.“ Es könne schera falsch behauptet wird, im amerikanischen
sich dabei kaum um das Versehen eines arglosen Bundesstaat Kansas sei die Evolutionslehre an den
Autors handeln. Der Kritiker möchte nach eigenem staatlichen Schulen verboten worden (vgl dazu den
Bekunden mit seinem Leserbrief auf die „subtile Kommentar in W+W-Info 1/2000, S. 5). Damit sol-
Strategie der kaum bekannten, aber sehr aktiven deut- len Kreationisten wohl in die Ecke der Ignoranten
schen Kreationisten“ hinweisen, die „im Gegensatz zu und derer gestellt werden, die die Wahrheit unter-
dem eher brachialen Vorgehen ihrer amerikanischen Kol- drücken.
legen versuchen, Einfluss auf Schule und Universität zu 4. Mit der Schöpfungsthematik, ja bereits mit
gewinnen.“ der bloßen Kritik an der Evolutionslehre wird ein
Weiter: „In äußerst geschickt aufgemachten Büchern Nerv der etablierten Wissenschaftlergemeinschaft
und Zeitschriften wird viel normale und durchaus gute getroffen. Die Welt weiß sehr wohl, daß das Zeug-
Biologie präsentiert ...“ Danke für das Lob, kann man nis der Schöpfung für den christlichen Glauben
da nur sagen. Doch warum spricht der Autor zuvor fundamental ist und ihren eigenen Absolutheits-
von „Pseudowissenschaft“ (s.o.)? Klar, er denkt an anspruch bedroht. Dagegen kämpft sie – oft genug
den dahinterstehenden biblisch begründeten Deu- mit unlauteren Mitteln und nicht selten extrem in-
tungsrahmen. Letztlich stört es, wenn innerhalb tolerant.
dieses Deutungsrahmens „normale und gute Biolo-
gie“ betrieben werden kann. Diese werde dann be- Konsequenzen
nutzt, „um mehr oder weniger gut kaschierte 'schöp-
Die Tatsache, daß die etablierten Wissenschaftler
fungstheoretische' Erklärungsalternativen“ anzubieten.
den biblischen Schöpfunsglauben bekämpfen und
Mahner schließt seinen Leserbrief mit einem Auf-
die von daher motivierte fundamentale Kritik am
ruf zur Wachsamkeit: „Vor allem Biologielehrer soll-
Evolutionsgebäude letztlich als Ausdruck von „Fun-
ten hier wachsam und vorbereitet sein.“ Wachsam wo-
damentalismus“ hinstellt, muß Christen hellhörig
vor? Daß sie nicht unversehens zu Kreationisten
machen. Diese Thematik ist wichtig – gerade heute.
werden? Mahner hat hier etwas Wichtiges erkannt,
Ein Sich-Anfreunden mit dem Evolutionsgedanken
nämlich daß es verschiedene Argumentationsebe-
ist von daher kontraproduktiv – abgesehen von den
nen gibt. Diese sollte man auch so weit es geht
vielen daraus resultierenden theologischen Proble-
auseinanderhalten. Andererseits soll die Ebene des
men.
Glaubens nicht verschwiegen und auch nicht „ka-
Trotz der Ignoranz der Kritiker der Schöpfungs-
schiert“ werden. Sie hat ihren Platz, aber nicht bei
lehre ist eine fachlich gründliche und saubere wis-
Detailargumentationen. Und diese Ebene gibt es
senschaftliche Arbeit notwendig, denn das gehört
auch bei den Evolutionstheoretikern, die sich nicht
auch zum christlichen Zeugnis und zu seiner Glaub-
selten als Materialisten und Atheisten bekennen.
würdigkeit.2 Inwieweit dieses Zeugnis angenom-
men wird, steht nicht in unserer Hand, wohl aber,
Schlußfolgerungen
wie wir mit den uns zur Verfügung gestellten Mög-
Diese jüngsten Stellungnahmen zeigen: lichkeiten umgehen.
1. Der „Kreationismus“ wird als Bedrohung emp- Reinhard Junker
funden. Totschweigen genügt den zitierten Auto-
ren offenbar nicht mehr. Anmerkungen
2. Auch da, wo zurückhaltend und vorsichtig
1
argumentiert wird (wie z. B. im evolutionskriti- frühere Auflagen unter dem Titel: Remane, Storch, Welsch:
Evolution (dtv München).
schen Lehrbuch), sind die Kritiker nicht weniger 2
In diesem Sinne schreibt Petrus: „Wenn ihr wegen des Na-
scharf. Schon die Infragestellung der Evolutions- mens Christi beschimpft werdet, seid ihr glücklich zu preisen. ...
theorie als allein vertretbarer Ursprungsvorstellung Wenn einer von euch ... leidet, weil er Christ ist, so schäme er
ruft heftige Antireaktionen hervor. Der Absolut- sich nicht, sondern verherrliche Gott als Christ“ (1 Petr 4,14-16).
heitsanspruch der Evolutionslehre darf nicht ange-
tastet werden. Um diesen Absolutheitsanspruch zu
schützen, wird auch vor üblen Diffamierungen nicht Weitere Exemplare dieses Blatts können kostenlos angefordert
zurückgeschreckt. werden bei: SG WORT UND WISSEN, Rosenbergweg 29, D–72270
3. Die Kritiker lassen in der Regel kein Bemühen Baiersbronn, Tel. 0 74 42 / 8 10 06 (Fax 8 10 08), oder bei W+W-
Medienstelle, Heimgarten 2163, CH-8180 Bülach.
um Ausgewogenheit erkennen – im Gegenteil: sie Für Kosten bei Abnahme größerer Mengen wird eine Spende
suchen sich aus dem zweifellos schillernden Spek- erbeten: Sparkasse Hagen BLZ 450 500 01, Kto. 128 014 660;
trum dessen, was auf dem „kreationistischen Markt“ Postfinance Basel, Kto. 80-76159-5.
ist, das heraus, was dem Zweck des Diskreditierens Studiengemeinschaft WORT UND WISSEN 2002 – kopieren erlaubt!

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