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Bernd Rainer Birgmeier: Coaching und Soziale Arbeit.

Grundlagen einer Theorie sozialpädagogischen Coachings


Juventa Verlag (Weinheim) 2006. 292 Seiten. ISBN 3-7799-1952-4. 26,00 EUR

Birgmeier ist wissenschaftlicher Assistent an der Katholischen Universität Eichstätt und


freiberuflicher Coach. Er vertritt dort u.a. die Arbeitsschwerpunkte Coaching,
Handlungstheorie sowie philosophische, ethische und anthropologische Aspekte der
Sozialpädagogik/Pädagogik .

Er versteht Coaching als eine spezifische Form der Supervision. Seine Arbeit will ein
Rahmenmodell entwickeln, das mit Coaching, Supervision und Therapie gleichermaßen
kompatibel ist (S. 16). Die Basis dieses Modell bildet eine (allgemeine) Handlungstheorie, die
Handlung als das grundlegende Bestimmungsmerkmal des Menschen versteht.

Er fordert ein Coaching, dass „die Schnittmenge aus Wissenschaftlich begründeten Ansätzen
von Coaching (aus Supervision und Therapie) und der Sozialpädagogik“ verbindet, dem „ein
wissenschaftlich bzw. Meta – Konzept mit anthropologischen und erkenntnistheoretischen
Aspekten (als Merkmale echter Professionalisierung und Professionalität)“ zugrunde liegt um
ein allgemeines Coaching zu begründen, „das wissenschaftlich empirisch gesicherte Befunde
aus der Grundlagenforschung mit den Erfordernissen praktisch – coachenden Handelns
verbindet (und umgekehrt) und vor allem Klientenübergreifend einzusetzen ist (S. 18/19).

Das Kapitel I
soll einen umfassenden überblick über das geben was als Coaching diskutiert wird.
Zuerst gibt er einen Historischen Abriss. Seit den 70´er Jahren wird in den USA Coaching auf
der Management Ebene eingesetzt. In den 80´er Jahren wird es dann auch auf den unteren
Personalebenen eingesetzt. Bei dieser frühen Art von Coaching waren noch eigene Probleme
und Interessen ausgeklammert, wobei sich heute ein Coachingprozess mehr auf das
Individuum als ganzes bezieht.
Er nähert sich dem Terminus „Coaching“ über bisherige Definitionsansätze. Er führt
Definitionen an, die ihren Focus auf unterschiedliche, teilweise spezialisierte Bereiche
richten, die überwiegend aus dem Organisations- und Managementbereich stammen.

• Coaching im Unternehmen und im Management


• Coaching mit Lösungsorientiertem Ansatz
• Coaching mit Personzentriertem Ansatz
• Coaching als Hilfe zur Selbsthilfe
• Ansätze die auf die Erfüllung der Berufsrolle abzielen
• Systemisches Coaching
• …
[Interresant Æ Rückle S. 37]

Als Merkmale für den seriösen Coaching Begriff sieht er nach den Definitionen, ebenso wie
bei der Supervision und der Therapie darin, dass es sich auf wissenschaftliche und empirische
Befunde zu stützen hat und sich nicht auf manipulative Techniken oder reine
Überzeugungskünste bezieht und ganzheitlich orientiert ist, an Ethik und Konzept, an
Methodik und Instrumenten und vor allem an Beziehung und soziale Gestaltung (S.48)
[Schulenübergreifende Definition von Rauen Æ S. 50]

Er grenzt Coaching durch Vorhandensein von Selbstmanagementfähigkeiten des Klienten im


Gegensatz zur Therapie ab (S.53).
Als zentralen Punkt sieht er für die Sozialpädagogische Relevanz Schulenübergreifende
Perspektiven an.
Sein gefordertes Meta- Modell braucht einen Theorie Rahmen der den Anthropologischen und
den Erkentnisstheoretischen Aspekt mit einbezieht.

• Anthropologischer Aspekt:
welches Menschenbild liegt dem Coachingansatz zu Grunde?
• Erkentnistheoretischer Aspekt:
„in wie fern gelingt es dem Coach das was den Klienten beschäftigt so tief greifend
und umfassend zu verstehen?“

Als Qualitätskriterien für einen Coachingprozess nennt er die Zielgrößen der Struktur-,
Prozess- und Ergebnisqualität aus dem allg. Qualitätsmanagment. [S.91]

Auch gibt er Vorschläge zur Gestaltung eines Coaching Prozesses auf S. 92 an, die im
Grunde auf Vogelauer und Rauen beruhen. [S.97]

Bei den Interventionen, Techniken, Vorgehen und Methoden im Coaching Prozess stellt er
weiterhin fest dass es ein unerschöpfliches Spektrum an Instrumenten, Fertigkeiten,
Kompetenzen für Coachs gibt.
Nach Rauen sind die meisten Coaching Techniken rein therapeutisch, wobei die meisten
Coachs mehrere Verfahren gleichzeitig anwenden – die meisten aus der Psychotherapie.
Nach Stahl & Marlinghaus 2000 werden erstaunlicher Weise nur 7% Supervisionstechniken
eingesetzt.[S.100]

Zum Qualifikationsprofil und den Kompetenzanforderungen an einen Coach zitiert er


Vogelauer [S.103f.] Rauen [106 ff.] Geissler und Rückle.

Im Kapitel II
Coaching als Methode oder Profession
Die Frage für ihn ist ob Coaching eine Profession neben anderen Beratungen ist oder eine
Methode der Sozialpädagogik wie andere Beratungsformen.

Als Methode gilt „ ein planvolles gezieltes und reflektiertes Vorgehen“ mit dem Hauptfocuss
auf das WIE man etwas macht. Zur Überprüfung einer Methode zitiert er Galuske und
Zimmermann [S.123]
Um Coaching als Methode der Sozialen Arbeit zu überprüfen muss eine
• Sachorientierung
• Zielorientierung
• Personenorientierung
Feststehen.
[S.128/129 Coaching als Methode]

Grundthese ist bei ihm, dass Professionalisierung zwingend Verwissenschaftlichung


voraussetzt, d.h. wissenschafts- und erkenntnistheoretische Fundierung sowie die Reflexion
ethischer Dimensionen und zugrunde liegender Menschenbilder. Die Professionalisierung
eines sozialpädagogischen Coaching erklärt Birgmeier durch "Sozialpädagogik als
Handlungswissenschaft" (S. 165ff) und ihre philosophisch-anthropologische Grundlegung (S.
168ff). Er zitiert vor allem Astrid Schreyögg als eine Meta – Theorie

Kapitel III
Das dritte Kapitel verortet Coaching zwischen seinen Nachbardisziplinen Psychotherapie
und Supervision. Das therapeutische Modell, das eine Brückenfunktion einnehmen kann, ist
das Konzept der "Selbstmanagementtherapie" aus der verhaltenstherapeutischen Tradition.
Das bietet einen lösungsorientierten Ansatz für ein Coachingkonzept, wobei die Grenzlinie so
gezogen wird: "Probleme, die primär aus der Person des Klienten hervorgehen, sind Aufgabe
des Therapeuten; demgegenüber hilft der Coach diejenigen Probleme des Klienten zu lösen,
"die primär aus seiner Situation hervorgehen"". (S. 217) Schwieriger ist natürlich die
Abgrenzung zwischen Coaching und Supervision, wenn Coaching als Sonderfall der
Supervision verstanden wird. Dennoch gibt es Unterschiede in Geschichte, Konzept und
Arbeit. Birgmeier übernimmt die von Fallner/Pohl formulierten Unterschiede zwischen
beiden Formaten. (in: "Coaching mit System"). Ein Abschnitt über das Konzept eines speziell
sozialpädagogischen Coaching, das vom "klassischen" Coaching (Rauen, Vogelauer)
abgegrenzt wird, beendet das Buch.

B. Birgmeier sieht Coaching erst am Beginn eines Langen Weges, eine eigene Profession zu
werden. Eine präzise und sorgfältige Analyse des derzeitigen Diskussionsbestands ergib für
ihn, dass die Annahme einer vertieften Profession von Coaching noch nicht zutrifft. Aber auf
jeden Fall zeigt es die hohe Kompatibilität von Coaching und Soziale Arbeit. Leider generiert
er keine eigene Theorie sozialpädagogischen Coachings die sich hier der Kritik stellen könnte.

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