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VORBEUGEN PETER BACHMEIER BRANDSCHUTZ Brandlasten in Rettungswegen — Kompensation durch Loéschanlagen? Versuche mit brennbaren Garderoben in notwendigen Fluren en ee eee] Brandlasten in Rettungswegen erhahen das Risiko einer Verrauchung und so- mit des Ausfalls von notwendigen Fluren und Treppenriumen, Aus diesem Grund schtiinken die baurechtlichen Vorschriften die Nutzung etheblich ein, indem Vorga- bben an das Brandverhalten der Treppen, ‘an Bekleidungen, Putze, Dammstoffe, Un- terdecken, Einbaiiten und Bodenbelage in Treppenrdumen und an Bekleidunges Puwze, Dimmstoffe und Unterdecken in notwendigen Fluren gestellt werden, Erginzend hierzu fordert die Muster Leitungsanlagen-Richtlinie (MLAR), dass Leicungsanlagen in Rettungswegen nur zuléssig sind, wenn eine Nutzung als Ret tungsweg im Brandfall ausreichend lang mdglich ist und konkretisiert dies anhiand von Ausfthrungsvorgaben Im Rahmen der Feverbeschau (auch Brandschau oder Brandverhiungsschaw sgenannt) gilt es zu bewerten, ob Brand: lasten in Rettungswegen zulissig oder tolerierbar sind oder ob diese ein nicht vertretbares Risiko flr die Gebaudenutzer darstellen, Mit dem Beitrag soll die Beur- teilung von Garderoben in Rettungswegen in Schulen aufgezeigt und von einem Ver such zur Kompensation berichtet werden. Anlass In zablreichen Schulen, insbesondere Grundschulen, sind in den norwendigen Fluren Garderoben angeordnet. Ein Brand links: Verrauchung des Treppenraurne beim Brand in ener Schule recht: Die Ursache fr die ua sende Verrauchung war der Brond mur eines Turnbeutels in einer Garderobe im angrenzenden Flr 90 RRANDSchut2 Deuce FeverwahrZehung 2/2 von Kleidungssticken ihre jedoch, wie die Bilder unten zeigen, zur raschen Ve rauchung eines Flurabschnites. Von ef nner méglichen Figenrettung der Schiler sowie der Lehrkrfte kann in diesem Pall nur mehr ausgegangen werden, wenn der Entstehungsbrand in den ersten Sekunden bemerkt wird. Die Forderung, die Garderoben aus notwendigen Fluren und Treppenrdumen ‘2 entfernen, fart zu einer Nutzungsein- schrinkung. Vielfach wird deshalb durch bauliche Mafnahmen ein 2weiter unab- hingiger Rettungsweg geschaffen, um zu ‘mindest eine Duldung der Garderoben in den Fluren von Grundschulen 2u ermégli- chen. Als Alternative wird ferner die Anord ‘nung der Garderoben in Metallschrénken akzeptiert, sodass bereits die Gefahr ef ner Entziindung durch Brandstifwng und somit die Eintrttswahrscheinlichkeit ef nes Brandes wesentich reduaiert werden kann, ZIELSETZUNG Kénnen Brandlasten in Rettungswegen mit einer Loschanlage so kompensiert werden, dass die Eigenrettung tber diese Rettungs: \wege welterhin ohne Geftindung méglich ise? Unter den Primissen Nachristbarkeit, Wirtschaftlichkeit und schnelle Ausl6sung fie fr die Untersuchung die Wahl auf eine automatisch angesteuerte Niederdruck Wassernebel-Laschanlage. sollte der Brandverlauf an einer Garderobe mit und ohne automatische Lischanlage ver Femer ansehaulicht werden, Léschanlagentechnik Die Niederdruck Wassernebel-Lschanla se bestand aus einem autarken Wasserbe- halter mit einem Volumen von 70 Liter, ‘aus dem das Wasser mit Stickstoff als ‘Treibmitel Uber Feinspridhdisen mit ei nem Druck von 10 bis 16 bar verteile wird, links: Zu den untersuchten Garderobentypen gehirt der Typ Fas offene Garderobe, ischrankgardrabe rechts: und Garderobentp Il ls Die Ansteuerung erfolgte iiber ein Rauch: ansaugsystem, Die Lischanlage bendtigte somic keinen Anschluss an die Wasserver. sorgung, womit nicht die Gefahr der Ver keimung im Trinkwassernetz besteht und die Installation vereinfacht ist. Eine um. assende Erprobung einer vergleichbaren Technik fand berets fir den Einsat in 26 ‘gen des ffentlichen Personennaverkehrs (Minchner U-Bahn) stat versuchsbeschreibung Untersucht wurden drei iibliche Garde- robentypen (Siehe Bilder oben). Mogi che Brande an Garderoben konnen durch Ziindquellen in der Kleidung (elektrische we, Handwarmer) entstehen. Mit ei nner deutlich hoheren Wahrscheinlichkeit ist jedoch von einer vorsatalichen Brand. stiftung, 2. B. mic einem Feuerzeug, aus zugehen, Aus diesem Grund wurde eine Zindquelle gewablt, die ein Kleidungs stick entadindet und anson: lich 2um Brandgesehehen b igh Die Garderoben wurden jeweils mit Sif Kleidungssticken (gemischte Aus wahl untersehiedlicher Matetialien) be legt. Im Bereich des dungssticks wares nexiindeten Klek drei Kleidungssticke ubereinander angeotdnet. ie bei den Versuchen angegeben: rin Sekunden beschreiben den Zeit » optichen Wahrnch mung von Brandrauch, Dieser Zeitpunkt ‘wurde mit0 Sekunden angegeben, um ver. gleichbare Werte 2u erhalten. Angefihrt sind nur die wesentlichen Versuche, die lecztendlich 2u abschlieRenden Einscha zzung fhrten, Bewertung der Versuchsergebnisse Im Rahmen des beschriebenen Versuchs wurde untersucht, ob bei Anordnung ei ner sehr rasch auslésenden Niederdruck Wassernebel-Lischanlage der Brand eines Rleidungsstcks an einer Garderobe. so bekiimpft werden kann, dass der betrof fene notwendige Flur als Rettungsweg begehbar bleibe Die Ansteuerung erfolgre jeweils unmittelbar nachdem eine erste Rauehbildung erkennbar war. Mit Ausldsung der Léschanlage trat ine massive Eintribung durch Wasser rebel ein, indem augenscheinlich auch Brandgase gelist wurden, Eine Nutzung als Rettungsweg zur Bigenrettung war ab diesem Zeitpunkt jedoch nicht mehr ohne Gefahrdung méglich, Ferner sollee det Brandverlauf an einer Garderobe mit und ohne Lschanlage untersucht werden. Mit der Lischanlay nnte ein Brand ch be grenzt werden. Die Energiefrelsetzung war jeweils auf den entiindeten Ber VORBEUGENDER BRANDSCHUTZ Garderobentyp ial ofene Garderobe mit Ablage stark reduziert ~ die Gefahe einer Durch- ziindung ausgeschlossen Das Ziel, dass eine Nachristung in bestehenden Gebiiuden leicht _méglich ‘und wirtschaftlich ist, kann erreicht wer den, Die gewaihte Technik kann in einem Schrank, der in etwa einem iblichen Ser verschrank entspricht, untergebracht wer den, Die Laschwasserleitungen dienen bis zur Auslésung auch als Rauchansauglel tungen des Rauchansaugsystems Der Sprneel ereicte den Brandherd auch senen Taren und vrhindrte TELE (vorsevctnben eranpscrurz Ergebnisse der durchgefuhrten Versuche beim Brand unterschiedlicher Garderobentypen cere ary ot ee ‘Ausiésung Rauch- fansaugeystem 5 Sekunden Sicht vorhanden (subjektive Wahe- rnehmung) Feuer geléscht nein 18 Sekundent zcarage wa de Sch Somit kann zusammengefasst werden, dass es sich unter den gewiihlten Rahmen- bedingunge der unin Neder ddruck-Wassernebel-Lischanlage um eine cffizente Laschtechnik handel, die + el einer entsprechenden Ansteverung sehrrasch ausldst, + mit geringen Loschwasserbedarf eine hohe Lischwirkung erzeugt und + durch die eine Brandweiterleitung bis zum Eintreffen der Feuerwehr verhin- dert werden kann. in Anwendungsbereich wird gerade dort sgeschen, wo dieigenrettung vonPersonen fohnehin eingeschrénkt ist und daher die Prioritt in der Begrenzung eines Brand cereignisses bis zum Fintreffen der Feuer ‘wer liegen sollte, Dies ist twa in Alten Cry) mel ee ee eer ey Alsoffene Gardero- offene Garderohe Pentiy ties Pry peaneene) eon © Sekunden abgeschaltet, da ieentee ‘manvelle Steverung manuelle Ansteu- 2 Sekunden ferung nach 45 Sekunden 9 Sekunden® 49 Sekunden’ ja * ia ein rein ‘und Behindertenheimen, im Bereich der betreuten Wohneinrichrungen oder in Krankenhiusern der Fall. Nicht erreicht werden kann, dass die Eigenrettung Uber betroffene Bereiche ausreichend sicher und lang gewahrleistet bleibt. Der Versuch zeigte deutlich auf, dass die Installation eiger automatischen Laschanlage keine ausreichende Kom- pensation flr Abweichungen von den baurechtlichen Baustoffanforderungen in Reccungswegen darstell. Die Schutzziele Ausbreitung von Feuer und Rauch«sovie »wirksame Lésch- und Rettungsarbeiten« werden durch entsprechende Lischanla ge erreich, allerdings fallen trotzdem in dem betroffenen Bereich die Rettungswe- ge zur Eigenrettung aus. Dies sollte analog. 92 BRANDSchutz Deutche Feverwen-Zetng 22 ey) ay emer pone nnn Ny Perens eer 0 Sekunden 20 Sekunden ae 20 Sekunden nach 160 Sekunden ka 130 Zentimeter ‘ucharme Schicht® 30 Sekundent rach 240 Sekunden eka 80 Zentimeter faucharme Sehicht! nen i hein! ae der Garderobenanordnung auch bei Emp: fangsbereichen, Schwesternstitzpunkten in Krankenhiiusern oder einer Wohnmob- lierung in notwendigen Fluren von Hotels tund Heimen beriicksichtige werden, Il der: randarekon Minchen

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