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Betrifft: Die Tätigkeiten des Ausschusses im Zusammenhang mit der Erweiterung während
der 5. Wahlperiode (1999-2004)
Als Anlage erhalten die Mitglieder einen vom Sekretariat vorbereiteten Bericht über die Tätigkeiten
des Ausschusses im Zusammenhang mit der Erweiterung während der 5. Wahlperiode (1999-2004).
GENERALDIREKTION
EXTERNE POLITIKBEREICHE DER UNION
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5. Mai 2004
AFET/CH/MR/JJG/amb
CM/534739EN.doc PE 329.317
AUSSCHUSS FÜR AUSWÄRTIGE ANGELEGENHEITEN, MENSCHENRECHTE,
GEMEINSAME SICHERHEIT UND VERTEIDIGUNGSPOLITIK
- Das Sekretariat -
Nach 4 Jahren intensiver Debatten und Aussprachen mit Vertretern der Bewerberländer, der
Kommission und des Rates schloss der Ausschuss für auswärtige Angelegenheiten,
Menschenrechte, gemeinsame Sicherheit und Verteidigungspolitik des Europäischen Parlaments
am 19. März 2003 seine Arbeit im Zusammenhang mit der derzeitigen Phase der fünften EU-
Erweiterung ab, indem er mit überwältigender Mehrheit seiner 69 Mitglieder, von denen 60
anwesend waren, (von 58-0-2 (Malta = keine Gegenstimmen) bis 53-4-3 (Polen = 4
Gegenstimmen)) seine Empfehlungen für die Zustimmung des Europäischen Parlaments zu den
Anträgen der zehn Bewerberländer auf Aufnahme in die Europäische Union annahm.
Gemäß der Geschäftsordnung des Europäischen Parlaments enthalten Beschlüsse über eine
Zustimmung nur eine Empfehlung "für" oder "gegen" den Antrag eines Landes ohne einen
weiteren ausführlichen Text. Durch die Hinzufügung von zwei speziellen Erwägungen verwies
der Ausschuss jedoch nachdrücklich auf das Recht des Parlaments, konsultiert zu werden, wenn
eine Änderung des Beitrittsvertrags notwendig ist, sowie auf seine Haushaltsbefugnisse. Letzteres
war von besonderer Bedeutung, da das Europäische Parlament (durch seinen Haushaltsausschuss
und seinen Ausschuss für auswärtige Angelegenheiten) bis zum allerletzten Moment vor der
Zustimmung des Parlaments am 9. April 2003 in Straßburg noch mit dem Rat verhandelte, um
eine Lösung für bestimmte Fragen in Bezug auf die in Artikel 32 und Anhang XV des Entwurfs
des Beitrittsvertrags enthaltenen finanziellen Aspekte der Erweiterung zu finden (für weitere
Einzelheiten siehe weiter unten).
Gemäß Artikel 49 VEU erfordert der Antrag jedes Landes auf Mitgliedschaft in der EU die
Zustimmung des Europäischen Parlaments, nachdem die Verhandlungen abgeschlossen sind. Im
Gegensatz zu der Rolle der nationalen Parlamente der Mitgliedstaaten, die den Beitrittsvertrag
ratifizieren müssen, nachdem er unterzeichnet wurde, und somit den Beitritt aller Länder en bloc
ratifizieren, muss das Europäische Parlament jedem einzelnen Antrag eines Landes zustimmen,
bevor der Beitrittsvertrag unterzeichnet werden kann, d.h. dass es jedes Land daran hindern
könnte, der EU beizutreten.
Mit Blick auf diese Schlüsselrolle des Europäischen Parlaments in den abschließenden Phasen
des Erweiterungsprozesses war es im Interesse sowohl der Kommission als auch des Rates und
der Beitrittsländer, das EP während des Zeitraums vor dem Beitritt und während der einzelnen
Phasen der Erweiterungsverhandlungen so umfassend wie möglich zu informieren.
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Bereits im Juni 1993 eröffnete der Europäische Rat von Kopenhagen die Perspektive der
Erweiterung um die mittel- und osteuropäischen Länder und legte mit den sogenannten
Kopenhagener Kriterien die Bedingungen für eine Mitgliedschaft fest:
- institutionelle Stabilität als Garantie für demokratische und rechtsstaatliche Ordnung, Wahrung
der Menschenrechte sowie Achtung und Schutz von Minderheiten;
- Vorhandensein einer funktionsfähigen Marktwirtschaft sowie die Fähigkeit, dem
Wettbewerbsdruck und den Marktkräften innerhalb der Union standzuhalten;
- die Fähigkeit, sich die aus einer EU-Mitgliedschaft erwachsenden Verpflichtungen und Ziele zu
eigen zu machen, einschließlich der Ziele der politischen, wirtschaftlichen und
währungspolitischen Union (einschl. Übernahme des gemeinschaftlichen Regelwerks, des
„gemeinschaftlichen Besitzstandes = 'acquis communautaire').
Seit den frühen 1990er Jahren hat das Europäische Parlament die Erweiterung der EU als
Gelegenheit betrachtet, die Integration des europäischen Kontinents mit friedlichen Mitteln zu
fördern. Da die meisten der Bewerberländer aus einer kommunistischen Diktatur kamen und
einen radikalen Wandel ihrer politischen, gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Strukturen
durchliefen, hatten sie größere Probleme, sich der EU anzupassen, als die Länder, die bereits
früher beigetreten waren. Das Parlament sowie die anderen Institutionen beharrten jedoch darauf,
dass alle Beitrittsländer die Kopenhagener Kriterien vollständig erfüllten.
Bereits während der letzten Wahlperiode, von 1994-1999, hatte das Parlament drei wichtige
Berichte1 über die Erweiterung angenommen, die der Ausschuss für auswärtige Angelegenheiten,
Menschenrechte, gemeinsame Sicherheit und Verteidigungspolitik ausgearbeitet hatte. In diesen
Berichten wurde die allgemeine Unterstützung für eine rasche Erweiterung hervorgehoben sowie
die Bedeutung, die Heranführungsstrategie einschließlich des dazugehörigen Programms PHARE
zur finanziellen Unterstützung auf die wichtigsten Aspekte zu konzentrieren, um die
Bewerberländer auf den Beitritt vorzubereiten. Bereits in dieser Phase unterstützte das EP den
Standpunkt des Ausschusses, die Verhandlungen mit allen Bewerberländern zu eröffnen, damit
jedes Land bei den Beitrittsverhandlungen nach den Grundsätzen des eigenen Verdienstes
behandelt werden könne.
Während der Europäische Rat von Luxemburg im Dezember 1997 beschloss, die Verhandlungen
mit nur sechs Bewerberstaaten (Zypern, Tschechien, Estland, Ungarn, Polen und Slowenien) zu
eröffnen, beschloss der Europäische Rat von Helsinki im Dezember 1999 schließlich, auch
Verhandlungen mit den verbleibenden sechs Bewerberländern (Bulgarien, Lettland, Litauen,
Malta, Slowakei und Rumänien) aufzunehmen und gab der Forderung des Parlaments statt, eine
Differenzierung vorzunehmen und den besser vorbereiteten Ländern zu ermöglichen, innerhalb
des Rahmens parallel geführter Verhandlungen aufzuholen ('Regatta-Modell').
Der Beitrittsprozess umfasste jetzt die Veröffentlichung eines Jahresberichts für jedes
Bewerberland durch die Europäische Kommission, eine Beitrittspartnerschaft als Orientierung für
die erforderlichen Rechts- und Verwaltungsreformen in jedem Bewerberland und die Einführung
von zwei neuen Unterstützungsprogrammen (ISPA und SAPARD). Die Bewerberländer mussten
ein Nationales Programm zur Übernahme des ‚acquis‘ ausarbeiten und der Kommission
regelmäßig über die Umsetzung dieses Programms Bericht erstatten.
In der neuen Wahlperiode musste das Europäische Parlament einen eigenen Ansatz bei der
Verfolgung dieses neuen Beitrittsprozesses einschließlich der Verhandlungen entwickeln. Nach
Anlage VI (I.5) der Geschäftsordnung des Parlaments ist eindeutig der Ausschuss für auswärtige
1
A4-0368/1997, A4-0081/1998, A4-0087/1998
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Angelegenheiten für „die Aufnahme, die Überwachung und den Abschluss der Verhandlungen
über den Beitritt europäischer Staaten zur Union unbeschadet der Zuständigkeiten der
einschlägigen Fachausschüsse“ zuständig.
Dementsprechend billigte der Ausschuss für auswärtige Angelegenheiten, Menschenrechte,
gemeinsame Sicherheit und Verteidigungspolitik zu Beginn der laufenden Wahlperiode (1999-
2004) eine kohärente Strategie für die parlamentarische Kontrolle und Überwachung aller im
Zusammenhang mit der Erweiterung stehenden Angelegenheiten, die folgende Aspekte enthielt:
- Vorbereitung (mindestens) einer großen jährlichen Debatte im Plenum über die Erweiterung
anhand eingehender Berichte über jedes Bewerberland und den Stand der Verhandlungen
insgesamt;
- Gewährleistung eines Zusammenhangs zwischen den eigenen Monitoringmaßnahmen und den
Tätigkeiten der Fachausschüsse, indem die anderen Ausschüsse ersucht werden, Stellungnahmen
abzugeben;
- Aufrechterhaltung einer engen Verbindung zu den Gemischten Parlamentarischen Ausschüssen
zwischen dem EP und den Bewerberländern, indem die Länderberichterstatter in deren
Aktivitäten miteinbezogen werden.
Am 23. September 1999 benannte der Ausschuss ständige Länderberichterstatter für den
gesamten Zeitraum bis zum Beitritt:
Die Berichterstatter sollten eine gründliche Behandlung der komplexen und technischen, jedoch
gleichzeitig hochpolitischen Fragen im Zusammenhang mit der Erweiterung gewährleisten. Sie
nahmen regelmäßig an Delegationsreisen und anderen Studienreisen in die Bewerberländer teil,
analysierten Presse- und politische Berichte und nahmen an Diskussionen mit Beamten und
Interessengruppen teil.
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Europäischen Kommission zu äußern und den Standpunkt des Europäischen Parlaments zu den
einzelnen Fragen als Beitrag zu dem neuen Regelmäßigen Bericht klarzustellen. Es wurde
ebenfalls beschlossen, die Debatten über die Türkei von der allgemeinen Erweiterungsdebatte zu
trennen, da die Verhandlungen mit der Türkei noch nicht eröffnet worden sind. Sämtliche
Berichte und Plenardebatten wurden in enger Zusammenarbeit mit Herrn Günter Verheugen, für
die Erweiterung zuständiges Kommissionsmitglied, und den zuständigen Dienststellen der
Kommission vorbereitet. Im Laufe der 5. Wahlperiode machten Erweiterungsthemen etwa ein
Drittel der gesamten Tätigkeit des Ausschusses aus, der 19 Mal von Kommissionsmitglied
Verheugen informiert wurde.
2000
Infolge des Beschlusses des Europäischen Rates von Helsinki, ebenfalls mit der zweiten Gruppe
der Bewerberstaaten Verhandlungen aufzunehmen, hielt der Ausschuss regelmäßige Sitzungen
ab, in denen Vertreter der Bewerberländer und/oder die Kommission die Ausschussmitglieder
über die Entwicklungen in den einzelnen Bewerberländern sowie über den Verlauf der
Beitrittsverhandlungen generell informierten. Kommissionsmitglied Verheugen informierte den
Ausschuss sechs Mal vor der Annahme des Berichts im September 2000. Ebenso wurden Fragen
im Zusammenhang mit der Erweiterung während der regelmäßigen Gespräche mit dem
amtierenden Ratsvorsitz erörtert. Zusätzlich (siehe Anhang II) führte der Ausschuss
Unterredungen mit dem slowakischen Außenminister Kukan, dem tschechischen
Hauptverhandlungsführer Telicka und dem für die Erweiterung zuständigen Generaldirektor der
Kommission Eneko Landaburu.
Dazu gehörten politische Themen, wie Minderheitenfragen, die Unabhängigkeit der Judikative
oder die Roma-Frage. Dazu gehörten jedoch auch wirtschaftliche Fragen und Themen im
Zusammenhang mit dem gemeinschaftlichen Besitzstand wie Wirtschaftskonvergenz,
Rechtsvorschriften betreffend den Binnenmarkt, Umweltfragen einschließlich Kernkraft sowie
Verbraucherschutz und Gesundheit und Sicherheit.
Außerdem bereiteten alle Länderberichterstatter einen Bericht für ihr jeweiliges Land3 vor, in
dem die politischen, wirtschaftlichen und rechtlichen Probleme jedes Landes behandelt wurden,
wobei es sich oft um gemeinsame Probleme handelte, die jedoch in jedem Bewerbeland eine
andere Bedeutung und andere Aspekte hatten (siehe Anhang I).
Diese 13 Berichte (der allgemeine Bericht plus die 12 Länderberichte) umfassten insgesamt über
320 Seiten und wurden am 4. Oktober 2000 nach einer ausführlichen und intensiven Debatte im
Plenum angenommen.
2
Bericht Brok A5-0250/2000
3
A5-0241/2000, A5-0249/2000, A5-0245/2000, A5-0238/2000, A5-0248/2000, A5-0239/2000, A5-0240/2000, A5-
0243/2000, A5-0246/2000, A5-0247/2000, A5-0244/2000, A5-0242/2000
CM/534739EN.doc 5 PE 329.317
2001
Nach der Vorlage des Regelmäßige Berichts der Kommission im Europäischen Parlament im
November 2000 wurde eine noch intensivere Vorgehensweise beschlossen. Um die zunehmend
komplizierten politischen und technischen Fragen im Rahmen der Verhandlungen zu verfolgen,
beschloss der Ausschuss, die Hauptverhandlungsführer jeder Seite zu ersuchen, die Fortschritte
bei den Verhandlungen darzulegen und mögliche Probleme zu erörtern, mit denen ihr Land
während dieses Zeitraums bei der Umsetzung des Besitzstandes konfrontiert wurde. In einigen
Fällen entschieden sich die Bewerberländer dafür, sich von ihrem Außenminister oder sogar von
ihrem Ministerpräsident oder Präsidenten vertreten zu lassen.
Am 28. November 2000 sprach Frau Vaira Vike-Freiberga, Präsidentin Lettlands, vor dem
Ausschuss über den Beitritt Lettlands zur EU. Am 25. Januar 2001 besuchte Adrian Nastase,
Ministerpräsident Rumäniens, gemeinsam mit seinem Außenminister Mircea Dan Geona und
anderen Mitgliedern seiner Regierung den Ausschuss zu einem besonderen Meinungsaustausch
über die Vorbereitungen Rumäniens auf den Beitritt zur EU. Kommissionsmitglied Verheugen
nahm ebenfalls an dieser Sitzung teil. Am 5. Februar 2001 sprach der Außenminister Sloweniens
Dimitrij Rupel vor dem Ausschuss. Ismail Cem, der türkische Außenminister, sprach am 28.
November 2000 vor dem Ausschuss, und am 20. Juni 2001 erläuterte der stellvertretende
Ministerpräsident der Türkei Mesut Yilmaz den Fall der Türkei im Hinblick auf den Beitritt zur
EU.
Der Ausschuss hielt elf Sitzungen mit den Hauptverhandlungsführern der einzelnen
Bewerberländer ab (siehe Anhang II), und dreimal unterrichetete das für die Erweiterung
zuständige Kommissionsmitglied Günther Verheugen den Ausschuss über den Stand der
Verhandlungen im Allgemeinen.
Die 12 Länderberichte standen auch in anderen Ausschüssen im Mittelpunkt der Arbeit. Als der
Erweiterungsprozess und die bei den Verhandlungen auftretenden Fragen angegangen und
beschlossen werden mussten, wurden die Fachausschüsse aktiver und gaben Stellungnahmen zu
den einzelnen Länderberichten ab, in denen sie ihre Anliegen und ihre politischen Ansichten
klarstellten.
4
A5-0258/2001, A5-0261/2001, A5-0255/2001, A5-0251/2001, A5-0257/2001, A5-0252/2001, A5-0253/2001, A5-
0262/2001, A5-0254/2001, A5-0259/2001, A5-0256/2001, A5-0260/2001.
5
B5-0538/2001
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2002
2002 beschleunigte sich das Tempo der Beitrittsverhandlungen, die in eine Phase wichtiger
Beschlüsse auf hoher technischer aber auch politischer Ebene eintraten.
Der Ausschuss tauschte sich erneut intensiv mit Vertretern der Bewerberländer über die bei den
Verhandlungen erzielten Fortschritten aus, in der Regel auf der Ebene der
Hauptverhandlungsführer, manchmal jedoch auch auf Ministerebene oder auf der Ebene der
Ministerpräsidenten. Am 20. Februar 2002 sprach der ungarische Ministerpräsident Viktor Orban
und am 19. März 2002 der slowakische Ministerpräsident Mikulas Dzurinda vor dem Ausschuss.
Erneut informierte Kommissionsmitglied Verheugen den Ausschuss dreimal über den Fahrplan
der Kommission für die Erweiterung und über seine Reisen in die Hauptstädte der
Bewerberländer.
Im Hinblick auf die Notwendigkeit, die Arbeit betreffend die einzelnen Länder noch mehr
abzustimmen, beschloss der Ausschuss, alle Länderberichte in eine allgemeine Entschließung zu
integrieren, die in einem ersten Teil alle horizontalen und gemeinsamen Aspekte abdeckt und in
einem zweiten Teil die Länder einzeln behandelt. Für diesen Bericht waren daher ein
Hauptberichterstatter und 12 Mitberichterstatter zuständig. Inwischen hatte der Europäische
Gipfel von Laeken den Vorschlag des Europäischen Parlaments aufgegegriffen, den rechtzeitigen
Beitritt von 10 der 12 Bewerberländer, mit denen Verhandlungen aufgenommen worden waren,
anzustreben, damit die Bürger dieser Länder im Juni 2004 an den Wahlen zum Europäischen
Parlament teilnehmen könnten. In seiner Entschließung unterschied der Ausschuss daher zum
ersten Mal zwischen den Ländern, die den Beitritt im Jahr 2004 anstrebten, und den Ländern,
deren Ziel der Beitritt nach 2004 war. Die Fachausschüsse wurden ersucht, sich mit ihren
Anmerkungen klar auf Fragen zu beziehen, die die einzelnen Länder betrafen, und insbesondere
die Ergebnisse der Kapitel zu berücksichtigen, die bei den Verhandlungen mit den einzelnen
Ländern abgeschlossen worden waren.
Die wichtigsten Punkte der Entschließung bezogen sich auf eine Intensivierung der Kontrolle in
deb Bereichen Landwirtschaft und Strukturfondsmittel, Korruption und organisierte Kriminalität.
Auch die Situation der Roma wurde besonders berücksichtigt. Der Ausschuss forderte die
Bewerberländer auf, dem Parlament vor dem Ende der Beitrittsverhandlungen einen Bericht über
die Bekämpfung der Korruption und der organisierten Kriminalität in ihrem Land zu unterbreiten.
In den Kapiteln über die einzelnen Länder wurden viele noch schwierige Themen, über die noch
verhandelt wird, mit Umsicht und Sorgfalt erörtert. Der Bericht wurde am 13. Juni 20026 im
Plenum angenommen.
Im Herbst 2002 stellte sich heraus, dass nur noch ein paar politisch und haushaltsspezifisch
wichtige Themen im Laufe der Verhandlungen geklärt werden müssten, und dass diese Fragen
auf dem Europäischen Gipfeltreffen in Kopenhagen im Dezember 2002 beschlossen werden
würden. Der Ausschuss beschloss daher, seine Arbeit zu beschleunigen, um sich vor dem Gipfel
von Kopenhagen zum Stand der Vorbereitungen äußern zu können, direkt nachdem die
Kommission ihre Empfehlung zum Abschluss der Verhandlungen ausgesprochen hatte.
Zur Vorbereitung dieses hochpolitischen Berichts über die auf dem Gipfel von Kopenhagen zu
erzielenden Ergebnisse sprach Kommissionsmitglied Verheugen am 10. September und 4.
November 2002 vor dem Ausschuss. Der abschließende Bericht über die Erweiterung wurde am
19. November 2002 im Plenum in einer Sondersitzung erörtert, zu der Vertreter der nationalen
6
A5-0190/2002
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Parlament aller Bewerberländer eingeladen worden waren, um die Bedeutung dieses Ereignisses
hervorzuheben.
2003
Nach dem Beschluss des Europäischen Rates von Kopenhagen, die Verhandlungen mit den zehn
Bewerberländern abzuschließen, musste das EP seine offizielle Zustimmung zu den einzelnen
Anträgen der zehn Länder auf Mitgliedschaft in der EU erteilen (Art. 49 VEU). Der Ausschuss
für auswärtige Angelegenheiten bereitete die zehn Zustimmungsverfahren vor7 , zusammen mit
einem abschließenden Bericht8 über den Abschluss der Verhandlungen über die Erweiterung in
Kopenhagen.
Bei der Vorbereitung der Zustimmungsberichte musste der Ausschuss sich mit einer Reihe
äußerst schwieriger politischer und haushaltstechnischer Themen befassen. Zu diesem Zweck
fand am 11. Februar 2003 ein spezieller Meinungsaustausch mit dem Außenminister der
Tschechischen Republik Cyril Svoboda statt (insbesonder über die Beneš-Dekrete) und am 17.
März 2003 mit Kommissionsmitglied Verheugen über den Entwurf des Beitrittsvertrags und das
bevorstehende Monitoringverfahren betreffend die Fortschritte bei der Umsetzung des ‚acquis‘
vor dem endgültigen Datum des Beitritts am 1. Mai 2004.
In dem Bericht über den Abschluss der Verhandlungen über die Erweiterung, der mehrere
Stellungnahmen der Fachausschüsse enthielt, wurde der historische Beschluss von Kopenhagen
begrüsst. Der Rat wurde jedoch auf ein Haushaltsproblem aufmerksam gemacht, das dieser in den
Beitrittsvertrag eingeführt hatte (siehe weiter unten). Neben anderen wichtigen Themen wurde in
der Entschließung bedauert, dass es nicht möglich gewesen war, zu einer Lösung für die Teilung
Zyperns zu gelangen. Außerdem wurden die alten und die neuen Mitgliedstaaten aufgefordert,
eine umfassende und kohärente gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik zu entwickeln. Im
Hinblick auf die Zeit zwischen der Unterzeichnung des Vertrags und und dem Beitritt wurden die
neuen Mitgliedstaaten in der Entschließung ebenfalls klar aufgefordert, ihre Vorbereitungen
unvermindert fortzuführen. Es wurde ebenfalls begrüsst, dass alle betroffenen Länder dem
Parlament Berichte über Korruption, organisierte Kriminalität und die Frage der Roma vorgelegt
hatten und es wurde klargestellt, dass diesen Fragen während der Monitoringphase erhöhte
Aufmerksamkeit gewidmet werden würde. Außerdem wurden die neuen Beitrittsländer
aufgefordert, den Beitrittsprozess Bulgariens und Rumäniens uneingeschränkt zu unterstützen.
Der Bericht und die Zustimmung zu dem Antrag der einzelnen Länder auf Mitgliedschaft in der
EU wurden am 9. April 2003 im Plenum mit den folgenden Mehrheiten angenommen:
7
A6-0091/2003, A5-0089/2003, A5-0090/2003, A5-0094/2003, A5-0092/2003, A5-0093/2003, A5-0095/2003, A5-
0096/2003, A5-0097/2003, A5-0098/2003
8
A5-0081/2003
CM/534739EN.doc 8 PE 329.317
Zypern 507 29 26
Lettland 522 22 24
Litauen 521 22 24
Ungarn 522 23 23
Malta 521 23 23
Polen 509 25 31
Slowenien 522 22 22
der Slowakei 521 21 25
Eine Woche später, am 16. April 2004, wurde der Beitrittsvertrag im Rahmen einer offiziellen
Zeremonie in Athen unterzeichnet.
2004
Nach der Zustimmung konzentrierte das Europäische Parlament sich auf den Monitoringprozess
für die 10 Beitrittsländer. Der Ausschuss für auswärtige Angelegenheiten bereitete einen
Monitoringbericht für die Zehn vor, in dem er für jedes einzelne Land die wichtigsten Aspekte
aufführte, für die noch vor dem Beitritt am 1. Mai eine Lösung gefunden werden musste. Unter
anderem forderte er mehrere der Beitrittsländer auf, die Verwaltungskapazität der Zahlstelle für
die Landwirtschaft zu verbessern. Im Falle Zyperns wurde in dem Bericht ebenfalls auf die
bevorstehenden Verhandlungen im Hinblick auf eine Lösung für die Teilung der Insel verwiesen.
In dem allgemeinen Teil wurde insbesondere auf wichtige Themen in einer Union mit 25
Mitgliedern verwiesen. Parallel zu dem Monitoringbericht über die Zehn arbeitete der Auschuss
ebenfalls Berichte über Bulgarien und Rumänien aus. In dem Bericht über Bulgarien wurde
darauf verwiesen, dass Bulgarien erhebliche Fortschritte auf dem Weg zur Mitgliedschaft in der
EU gemacht habe. In dem Bericht über Rumänien wurden hingegen zahlreiche Entwicklungen in
Rumänien kritisiert, insbesondere die Vorgehensweise bei internationalen Adoptionen und ein
Mangel an parlamentarischer Kontrolle der Regierungsbeschlüsse, und es wurde eine
Neurorientierung der Beitrittsstrategie gefordert. Die Berichte wurden am 11. März 2004 im
Plenum angenommen.
In dem Bericht über die Fortschritte der Türkei auf dem Weg zum Beitritt, der am 1. April 2004
mit deutlicher Mehrheit im Plenum angenommen wurde, wird deutlich klargestellt, dass die
Türkei das politische Kriterium von Kopenhagen derzeit nicht erfüllt. Ferner werden die
bestehenden Mängel dargelegt, die angegangen werden sollten, während gleichzeitig die
Bedeutung der Umsetzung der Reformen vor Ort hervorgehoben wird. Der Umfang der bereits
vorgenommen Änderungen wird jedoch anerkannt sowie die Entschlossenheit der türkischen
Regierung, in ihren Anstrengungen fortzufahren, um alle erforderlichen Bedingungen für die
Aufnahme der Beitrittsverhandlungen zu erfüllen.
Eine Empfehlung an den Rat betreffend den „Antrag Kroatiens auf Mitgliedschaft in der EU“
(Bericht Baltas) wurde am 1. April 2004 im Plenum angenommen. Kroatien wird eine positive
Botschaft vermittelt, der symbolische Wert der Kandidatur und die Bedeutung für die Stabilität
der Balkan-Region werden anerkannt, während die kroatische Regierung aufgefordert wird, die
erforderlichen Reformen durchzuführen. Unter anderem wird die Bedeutung hervorgehoben, die
Zusammenarbeit mit dem ICTY zu intensivieren, die Rückkehr der Flüchtlinge weiter zu fördern
und die Unabhängigkeit der Medien zu gewährleisten.
Mit Blick auf das Ergebnis der Verhandlungen der Vereinten Nationen über die
Wiedervereinigung von Zypern in der Schweiz und das Referendum in Zypern am 24. April 2004
reichte der Ausschuss eine Entschließung ein, in dem die Bürger Zyperns, d.h. die beiden
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Volksgruppen, aufgefordert werden, „diese historische Chance zu ergreifen, ihr Land auf
friedlichem Wege wiederzuvereinigen“.
Bei der Annahme der Entschließung am 21. April versicherte das Plenum, das Europäische
Palrament werde die vollständige Umsetzung des Plans überwachen und die damit einhergehende
erforderliche finanzielle Unterstützung bereitstellen.
Die wichtigsten Themen bei den Aussprachen über die Erweiterung im Ausschuss und im
Plenum
Ein Wendepunkt bei den Debatten über die Erweiterung, insbesondere betreffend die Strategie,
war die Annahme des Grundsatzes der Differenzierung bei der Bewertung der Fortschritte bei der
Vorbereitung auf den Beitritt. Dies bedeutet, dass anstatt eines übergeordneten
Evaluationsansatzes jedes Bewerberland nach seinem eigenen Verdienst bewertet wird . Jedes
Bewerberland sollte damit in die Lage versetzt werden, den Rückstand zwischen dem eigenen
Land und dem nächsten, weiter fortgeschrittenen Land aufzuholen. Diese neue Vorgehensweise
fand sich ebenfalls in dem am 4. Oktober 2000 vom Europäischen Parlament angenommenen
Bericht Brok9 wieder. Indem den Bewerberländern der Beitritt in Aussicht gestellt wird, werden
sie gleichzeitig ermutigt, in ihren eigenen Bemühungen fortzufahren, um die Beitrittskriterien zu
erfüllen, den gemeinschaftlichen Besitzstand (acquis communautaire) in nationales Recht
umzusetzen und dessen Umsetzung sicherzustellen, ihre Verwaltungskapazitäten zu verstärken
und eine angemessene Überwachung der Heranführungshilfen zu gewährleisten.
Mit dem im September 2001 angenommenen Bericht sollten auf der einen Seite die Bewerber,
die der EU vorwarfen, sie würde sich Zeit lassen, von der Ernsthaftigkeit der Absichten der
Union überzeugt werden, ohne den Beitrittsprozess auf die lange Bank zu schieben, und auf der
anderen Seite diese daran erinnert werden, dass noch voel zu tun bleibe, um die Dynamik der
Vorbereitungen aufrechtzuerhalten.
In den Berichten, die sich mit den einzelnen Ländern befassten, wurde auf das jeweilige Stadium
der Vorbereitungen verwiesen und gleichzeitig ausdrücklich die Bereiche hervorgehoben, in
denen die Fortschritte nicht zufriedenstellend waren. Die Berichterstatter versuchten nicht, heikle
Themen zu vermeiden. Die in dem Bericht enthaltenen Empfehlungen stützten sich
selbstverständlich auf die Fortschrittberichte der Europäischen Kommission, basierten jedoch
auch in hohem Maße auf den eigenen Erfahrungen der Berichterstatter. Die Bewertungen der
Lage in den Bewerberländern zeichneten sich in der Regel durch Objektivität und Offenheit aus.
Die Kontinuität der Bemühungen, sowohl die Fortschritte als auch die Rückschläge bei den
Reformen festzustellen, ermöglichte es ebenfalls, die besonderen Merkmale der einzelnen Länder
zu berücksichtigen, sowie die Entwicklung des Prozesses insgesamt.
In dem am 13. Juni 2002 angenommenen Bericht konzentrierten sich die Berichterstatter auf die
Probleme, die die Verhandlungen zu dieser Zeit bremsten, und forderten die Bewerberländer auf,
zielstrebig zum Abschluss zu gelangen. Es wurde bekräftigt, dass es keine neuen Hindernisse für
die Erweiterung geben werde, und dass von den Bewerberländern nicht mehr als notwendig
verlangt werden würde, um die Rechtsvorschriften umzusetzen und den acquis zu übernehmen.
Bei der Vorbereitung des Berichts vom 9. April 2003 über den Abschluss der Verhandlungen in
Kopenhagen wurde ein wichtiger Verweis auf die Bewerberländer aufgenommen, die nicht bei
der ersten Beitrittswelle dabei sein würden. Der Ausschuss für auswärtige Angelegenheiten
forderte die Kommission auf, die politische und finanzielle Unterstützung für diese Länder zu
verstärken und appellierte an die Bewerberländer, die im Rahmen der ersten Beitrittswelle
9
A5-0250/2000
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beitreten, sich dafür zu verwenden, auf ihr Vetorecht gegenüber denjenigen, die später beitreten,
zu verzichten.
Menschenrechtsfragen
Die Menschenrechtsfragen in den Bewerberländern haben auf der Agenda der Ausschüsse immer
eine große Rolle gespielt. In zahlreichen Länderberichten wurde die Brutalität der Poliziei, die
Entziehung des Wahlrechts aufgrund künstlicher Sprachbarrieren oder Diskriminierung
gegenüber bestimmten Bevölkerungsgruppen kritisiert. In den horizontalen Berichten gab es
zahlreiche Forderungen nach einer vollen Umsetzung der Nicht-Diskriminierungsvorschriften der
EU als Teil des Besitzstandes und einer Beendung der Diskriminierung aufgrund der ethnischen
Herkunft, der kulturellen oder religiösen Unterschiede oder der sexuellen Ausrichtung.
Da die Geschichte Mittel- und Osteuropas mit vielen Grenzveränderungen verbunden ist, die oft
durch externe politische Kräfte herbeigeführt wurde, entstand nach dem Ende des Kalten Krieges
eine große Vielfalt von Minderheitenfragen. In nahezu allen Bewerberländern gibt es zahlreiche
ethnische Minderheiten: Ungarn in der Slowakei und in Rumänien, Slowaken in der
Tschechischen Republik und Russen in den Baltischen Staaten. Aufgrund der Gefahren eines
explodierenden Nationalismus und ethnischer Konflikte hat das Europäische Parlament sich
immer sehr für eine gute Minderheitenpolitik in allen Bewerberländern interessiert. In vielen
Länderberichten und horizontalen allgemeinen Berichten wurde diese Frage erörtert und eine
zusfriedstellende Lösung zur Minderung der bestehenden Spannungen und zur Vermeidung
potenzieller Konflikte gefordert.
Die Roma-Minderheit
Eine der schwierigsten Minderheitenfragen, die in absehbarer Zeit sicherlich weiterhin auf der
Agenda des EP stehen wird, ist die Roma-Frage. Die Bewerberländer, in denen ziemlich große
Romaminderheiten leben, wurden vom EP immer wieder aufgefordert, politische Maßnahmen,
Strategien und Aktionsprogramme zur Verbesserung der Lebensbedingungen dieser Gruppe und
ihrer Integration in die Gesellschaft zu entwickeln und durchzuführen. Bei den betreffenden
Ländern handelt es sich um die Tschechische Republik, die Slowakei und Ungarn sowie um die
später zur Union beitretenden Länder Bulgarien und Rumänien. Während des gesamten Prozesses
hat der Ausschuss besonderen Wert auf sichtbare Fortschritte in diesem Bereich gelegt.
Insbesondere die Länderberichterstatter haben diesen Aspekt in ihren Berichten behandelt und
sich zur Lage geäußer, die oft von systematischer Diskriminierung im Bildungswesen und auf
dem Arbeitsmarkt gekennzeichnet war.
Im Hinblick auf die Notwendigkeit einer klaren Erkennung dieses Problems in den
Bewerberländern forderte der Ausschuss 2002, vor dem Ende der Verhandlungen einen Bericht
jedes betroffenen Bewerberlandes darüber zu erhalten, wie dieses Problem angegangen werde,
damit es noch in diesem Jahrzehnt gelöst werden könne. Diese Berichte wurden dem Ausschuss
zu Beginn des Jahres 2003 vorgelegt und waren eine Voraussetzung für die Zustimmung des
Ausschusses zum Beitritt.
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Korruption
In einer anderen dringenden und äußerst wichtigen Frage, der Korruption, verfolgte der
Ausschuss den gleichen Ansatz. In den einzelnen Länderberichten, aber auch in den allgemeinen
Berichten wurden wiederholt Aktionspläne und politische und rechtliche Strategien von den
Bewerberländern zur Bekämpfung der oft ungezügelten Korruption in vielen (aber nicht in allen)
Bewerberländern gefordert. Schließlich forderte der Ausschuss von allen Bewerberländern einen
Bericht über die langfristige Strategie zur Bekämpfung dieses Phänomens. Diese Berichte gingen
vor der Abstimmung über die Zustimmung im Ausschuss ein.
Zypern
Eine der schwierigen Fragen im Rahmen des Beitrittsprozesses war die Zypern-Frage. Angesichts
der de facto Teilung der Insel seit über 25 Jahren bestand das Problem für den Ausschuss darin,
wie er ein Bewerberland behandeln sollte, dessen Verfassung offensichtlich nur zum Teil in Kraft
war, einen großen Teil seines rechtlichen Hoheitsgebietes nicht unter Kontrolle hat und somit
seine Grenzprobleme mit den Nachbarn nicht gelöst hat. Eine überwiegende Mehrheit im
Ausschuss vertrat konsequent die Auffassung, dass diese Probleme dadurch ausgeglichen
würden, dass in der Vergangenheit wiederholt der Versuch unternommen worden war, eine
Lösung zu finden, dass diese Versuche jedoch immer gescheitert waren. Man hielt es daher für
unangebracht, dass ein drittes Land (die Türkei) über den Beitritt eines anderen Landes zur EU
bestimmen sollte. Dennoch betrachtete der Ausschuss die Teilnahme der Republik Zypern am
Beitrittsprozess weiterhin als Auslöser zur Erzielung einer friedlichen Lösung des Problems. Als
sich der Generalsekretär der Vereinten Nationen Kofi Annan im Laufe des Jahres 2002 und zu
Beginn des Jahres 2003 bemühte, eine neue Lösung für dieses Problem zu finden, unterstützten
der Ausschuss und das gesamte EP diese Initiative in all ihren Entschließungen und Erklärungen.
Trotz des Scheiterns dieser Initiative stimmte das Parlament dem Beitritt der Republik Zypern zu,
obwohl keine Lösung für die Teilung erzielt worden war, sprach jedoch die Hoffnung aus, dass
noch vor Mai 2004 eine Lösung gefunden würde.
In seinem Monitoringbericht vom 11. März 2004 stellte das Parlament mit Zufriedenheit fest,
dass die Verhandlungen zur Verwirklichung einer Wiedervereinigung der Insel vor dem 1. Mai
2004 am 10. Februar in New York under der Schirmherrschaft des Generalsekretärs der
Vereinten Nationen wiederaufgenommen worden waren.
Am 14. April hielt der Ausschuss eine außerordentliche Sitzung mit Herrn DE SOTO,
Sonderbeauftragter des UN-Generalsekretärs Kofi ANNAN, über die Ergebnisse der
Verhandlungen in der Schweiz betreffend die endgültigen Einzelheiten der Vereinbarung ab,
wonach am 24. April 2004 zwei getrennte Referenda durchgeführt werden sollten.
Der Ausschuss reichte eine Entschließung im Plenum ein, in der er alle Zyprer aufforderte, beim
Referendum dem Regelungsplan zuzustimmen.
CM/534739EN.doc 12 PE 329.317
Die Beneš-Dekrete
Die Frage der Beneš-Dekrete führte zu hitzigen Debatten im Ausschuss, die eine Vielfalt von oft
kontroversen und emotionsgeladenen Meinungen wiedergaben. Die direkt im Anschluss an dem
Ende des Zweiten Weltkrieges angenommen Dekrete hatten die Deportation von Millionen von
Personen, die der deutschen (Sudetendeutschen) und der ungarischen Minderheit angehörten, aus
der Tschechoslowakei ‚legalisiert‘. Der ungarische Ministerpräsident V. Orban sprach diese
Frage im Februar 2002 vor dem Ausschuss für auswärtige Angelegenheiten an. Herr Orban, der
die Dekrete als ungerecht und vollkommen obsolet beschrieb, beteuerte, sie sollten von einem
Land, das bestrebt ist, Mitglied der Europäischen Union zu werden (d.h. der Tschechischen
Republik) außer Kraft gesetzt werden. Diese beiläufig im Rahmen einer allgemeinen Debatte
über die Erweiterung im Ausschuss geäußerten Bemerkungen öffneten eine wahre Büchse der
Pandora.
In den darauffolgenden Monaten kamen Mitglieder des Auschusses wiederholt auf das Thema
zurück. Im März reagierte auch der slowakische Ministerpräsident Dzurinda anlässlich eines
Meinungsaustauschs mit der Kommission. Zur Verdeutlichung erklärte er, dass der Kontext der
Beneš-Dekrete für die Slowakei anders sei, da alle Gesetze, die im Widerspruch zu den
internationalen Menschenrechtsvorschriften stünden, gemäß der neuen slowakischen Verfassung
von 1993 in der Slowakei nicht länger rechtskräftig seien. Außerdem beharrte er darauf, dass es
auf der Grundlage eines gegenseitig anerkannten Vertrags Wanderungsbewegungen zwischen
Ungarn und der Slowakei gegeben habe. In diesem Zusammenhang sei ebenfalls auf einen
Meinungsaustaustausch mit Kommissionsmitglied Verheugen am 15. April 2002 verwiesen, der
die Auschussmitgllieder über seine Gespräche in Prag informiert und über die wiederkehrende
Frage der Beneš-Dekrete gesprochen habe.
Das Kommissionsmitglied erklärte, aus den von den Rechtsdienststellen der Kommission
durchgeführten Sachverständigenbewertungen gehe hervor, dass die Dekrete aus rechtlicher Sicht
nicht zu neuen rechtlichen Auswirkungen führen würden. Die Dekrete würfen jedoch ein
moralisches und ein politisches Problem auf. Auch wenn sie nicht in unmittelbarem
Zusammenhang zur Erweiterung stünden, so wäre es jedoch angemessen, sie in diesem Rahmen
anzugehen. Der Ausschuss für auswärtige Angelegenheiten billigte den Vorschlag seines
Vorsitzenden, eine Gruppe von unabhängigen Sachverständigen10 zu ersuchen, im Kontext des
künftigen Beitritts der Tschechischen Republik zur Europäischen Union ein rechtliches
Gutachten zur Frage der Kompatibilität der Dekrete mit dem Vertrag über die Europäische Union
abzugeben.
10
Prof. Dr. Dres. h.c. Jochen A. Frowein, Max-Planck-Institut für ausländisches öffentliches Recht und Völkerrecht,
Heidelberg
Prof. Dr. Ulf Bernitz, Universität von Stockholm, Balliol College/Oxford
The Rt. Hon. Lord Kingsland Q.C., London
CM/534739EN.doc 13 PE 329.317
In dem jüngsten am 9. April 2003 im Plenum angenommenen allgemeinen Bericht über die
Erweiterung hat die Frage der Beneš-Dekrete offenbar ihre Konsensformel gefunden (nach
Auffassung einer Mehrzahl der Mitglieder) im Anschluss an die Erklärung des neuen
tschechischen Präsidenten Vaclaw Klaus, der die von den Nazis während der deutschen
Besetzung des Landes begangenen Verbrechen in denselben Kontext als die bei der Deportation
der Sudetendeutschen begangenen Verbrechen setzte und verurteilte. Diese Geste wurde mit
Zufriedenheit begrüßt, und der ausdrückliche Verweis auf die Beneš-Dekrete wurde aus dem
Text der Entschließung gestrichen, in dem jedoch generell festgelegt wird, dass alle Bürger der
erweiterten EU die gleichen Rechte haben und nicht durch ein Gesetz, einen richterlichen
Beschluss oder eine Verwaltungsmaßnahme diskriminiert werden dürfen. Als der tschechische
Ministerpräsident Spidla im Juni 2003 das moralische Bedauern der tschechischen Regierung
angesichts der Verbrechen gegen die deutsche Bevölkerung der Slowakei zum Ausdruck brachte
und auch die österreichischen Bürger miteinschloss, war eine wichtige moralisch-politische Frage
für das Europäische Parlament abgeschlossen.
Landwirtschaft
Die Landwirtschaft gehörte zu den schwierigsten Kapiteln bei den Verhandlungen, die
abgeschlossen werden mussten, und die Bedeutung dieses Bereichs in einigen Bewerberländern,
insbesondere in Polen, wurde oft im Ausschuss für auswärtige Angelegenheiten angesprochen,
der bemüht war, in enger Zusammenarbeit mit dem Ausschuss für Landwirtschaft einen
konstruktiven Beitrag zu leisten. Angesichts der Bedeutung der in der Landwirtschaft tätigen
Bevölkerung in einigen Beitrittsländern, der Forderungen der Landwirte und des
strukturbedingten Umfangs des Problems nahmen Agrarfragen eine gewisse politische
Dimension an. In den Berichten über die Erweiterung hatte das EP das Bemühen um einen
Kompromiss, der zu einer Einigung führen sollte, gefördert, sowohl indem es den Rat
aufgefordert hatte, eine flexible und offene Vorgehensweise anzunehmen, mit der den
Landwirten der Bewerberländer die Perspektive geboten würde, auf dem Markt der Union
wettbewerbsfähig zu bleiben, als auch indem die Bewerberländer gleichzeitig aufgefordert
wurden, die erforderlichen Reformen durchzuführen und auf die Bedeutung eines allgemeinen
Interesses an dem Prozess verwiesen wurde.
In den Debatten über die Unterbreitung des Berichts über die Erweiterung11 (November 2002) vor
dem Europäischen Rat von Kopenhagen, auf dem der Abschluss der Verhandlungen mit zehn
Bewerberländern ratifiziert wurde, forderte das Europäische Palrament die Mitgliedstaaten und
die Bewerberstaaten mit Nachdruck auf, in einem Geist der Flexibilität und der Solidarität zu
verhandeln, insbesondere in Bezug auf die Agrarquoten. Die Mitglieder hofften, dass den
besonderen Umstaänden Rechnung getragen werden würde, von denen bestimmte
Bewerberländer im Bezugszeitraum betroffen waren, nicht zuletzt die Auswirkungen der
russichen Wirtschaftskrise auf die Länder im Balkan. Die Mitglieder bekräftigten ihre
Unterstützung für die Strategie der Europäischen Kommission einer allmählichen Einführung von
Direktzahlungen an die Landwirte in den neuen Mitgliedstaaten.
Es wurde insbesondere mit Nachdruck bekräftigt, dass die künftigen Mitgliedstaaten in den
Jahren unmittelbar nach ihrem Beitritt nicht zu Nettozahlern der Gemeinschaft werden sollten.
Der Auschuss für auswärtige Angelegenheiten beharrte außerdem auf der Notwendigkeit,
angemessene Verwaltungs- und Kontrollstrukturen zu schaffen, damit bei der Zahlung von
Mitteln zur Vorbereitung auf den Beitritt (insbesondere SAPARD und ISPRA) Transparenz
gewährleistet sei.
11
A5-0371/2002
CM/534739EN.doc 14 PE 329.317
Umwelt- und Kernkraftfragen
Die Umwelt war stets ein wichtiges Thema bei der Arbeit des EP und des für die Erweiterung
zuständigen Ausschusses, und Umweltfragen wurden in den horizontalen Berichten und in den
einezelnen Länderberichten immer berücksichtigt. Das Europäische Parlament legte hohen Wert
auf eine möglichst rasche und gründliche Umsetzung des umweltspezifischen Besitzstandes in
den Bewerberländern und forderte daher ebenfalls, dass die bei den Verhandlungen vereinbarten
Übergangszeiträume so kurz wie möglich sein sollten.
Ein spezielles Thema im Rahmen der Debatten waren in Betrieb oder im Bau befindliche
Kernkraftwerke in den Bewerberländern. In diesem Zusammenhang wurden die Bewerberländer
in den horizontalen Berichten konsequent aufgefordert, eine höchstmögliche Sicherheit zu
gewährleisten. Bei den drei Kernkraftwerken Bohunice in der Slowakei bzw. Ignalina in Litauen
und Kozlodouy in Bulgarien hat das EP den Standpunkt der Kommission und der Mitgliedstaaten
unterstützt, dass die Kernkraftwerke, die als unsicher gelten, ausgemustert und geschlossen
werden müssen. Andere problematische Kernkraftanlagen waren Temelin in der Tschechischen
Republik, wo das EP die Auffassung vertrat, dass der technische Überprüfungsprozess durch
Österreich und die Tschechische Republik uneingeschränkt durchgeführt werden muss. In Bezug
auf das Atomkraftwerk NPP Mohovce in der Slowakischen Republik, das als nachrüstbar
betrachtet wurde, forderte der Ausschuss die Slowakei 2002 auf, die für die Blöcke Mohovce 1
und 2 vorgesehenen Nachrüstungen im Bereich der Sicherheit aktiv voranzutreiben.
Haushalt
Der Ausschuss für auswärtige Angelegenheiten fungierte als bedeutender Resonanzboden bei
dem Haushaltsdisput zwischen dem Europäischen Parlament und dem Rat über die Zuteilung
vom Mitteln zu Anhang XV des Beitrittsvertrags durch den Rat, ein Schritt, der als Verstoß
gegen die Haushaltsbefugnisse des Parlaments betrachtet wurde. Der Ausschuss für auswärtige
Angelegenheiten spielte gemeinsam mit dem Haushaltsauschuss unbestritten eine Rolle in dem
Bemühen, diese Differenzen beizulegen, wobei gleichzeitig gewährleistet werden sollte, dass die
Befugnisse des Palraments im Zusammenhang mit dem Haushalt respektiert wurden. In der von
den beiden Ausschüssen ausgearbeiteten und am 26. März 2003 im Plenum eingereichten
Empfehlung vertrat das Europäische Parlament die Auffassung, dass die Zahlen in Anhang XV
zum Beitrittsvertrag ausschließlich als Richtwerte zu betrachten seien und dass sie „die
Mindestschwelle dessen darstellen“ müssen, was für die Annahme der mit dem Rat
auszuhandelnden Finanziellen Vorausschau erforderlich ist, um zu vermeiden. ein getrenntes,
restriktiveres System für die neuen Beitrittsstaaten zu schaffen. Die konsequente und
entschlossene Vorgehensweise des Europäischen Parlaments führte zum Erfolg und überzeugte
den Rat, seine ursprüngliche Position abzuändern, sodass das letzte Hindernis für die offizielle
Unterzeichnung des Vertrags rechtzeitig überwunden werden konnte.
Die Türkei
Der Ausschuss für auswärtige Angelegenheiten führte eine Reihe - oft sehr intensiver - Debatten
über die Türkei, die gemäß den auf dem Europäischen Gipfel von Helsinki 1999 gefassten
Beschlüssen zu den Beitrittskandidaten gehört. Der von der Türkei eingeleitete Reformprozess
wurde im Ausschuss regelmäßig bewertet, wobei den Menschenrechten und der Lage der
CM/534739EN.doc 15 PE 329.317
Minderheiten, der laufenden Verfassungsreform, der Funktionsfähigkeit der Rechtsstaatlichkeit
und der de facto Durchführung von Rechtsvorschriften sowie der heiklen Frage der Rolle der
Armee im zivilen und politischen Leben besondere Aufmerksamkeit beigemessen wurde. Die
Mitglieder des Ausschusses für auswärtige Angelegenheiten konnten sich im Rahmen der
regelmäßigen Berichte über die Fortschritte der Türkei auf dem Weg zum Beitritt auf die
Erfahrungen der Kommission stützen und auch direkten Kontakt zu führenden Persönlichkeiten
der türkischen Politik aufnehmen, die während der laufenden Amtszeit vom Ausschuss für
auswärtige Angelegenheiten eingeladen worden waren Die Aussprache mit . Außenminister
I. Cem im November 2000, mit dem stellvertretenden Ministerpräsidenten Yilmaz im Juni 2001,
der Besuch des amtierenden türkischen Ministerpräsidenten A. Erdoğan beim Europäischen
Parlament am 21. November 2002, der das Programm seiner Regierung unmittelbar nach dem
Wahlsieg seiner Partei (AKP) darlegte, trugen dazu bei, die Debatte zu bereichern und ein
besseres Verständnis der Lage in der Türkei zu vermitteln. Das Follow-up der Arbeit des
Gemischten Parlamentarischen Ausschusses EU-Türkei durch den Ausschuss für auswärtige
Angelegenheiten erleichterte ebenfalls den Zugang der Mitglieder zu ständig aktualisierten
Informationen.
In allen Aussprachen wurde bekräftigt, dass die Bewertung des Wunsches der Türkei, Mitglied
der Europäischen Union zu werden, auf den Kopenhagener Kriterien beruhen sollte, wie bei den
anderen Bewerberländern. In den im Plenum angenommenen Berichten über die Türkei (Bericht
Morillon vom November 200012, Bericht Lamassoure vom October 200113, Bericht Oostlander
vom Juni 200314) und in dem Bericht Oostlander vom April 200415 wurde festgestellt, dass die
Türkei die Kopenhagener Kriterien noch nicht erfüllt und dass die Reformen sowie die
Demokratisierungs- und Modernisierungsbemühungen weiter vorangetrieben werden müssen.
Auf ihrem Gipeltreffen in Kopenhagen im Dezember 2003 hatten die europäischen Staats- und
Regierungschefs den Beschluss gefasst, dass die Europäische Union die Beitrittsverhandlungen
mit der Türkei unverzüglich aufnehmen würde, sobald die Türkei die Kopenhagener Kriterien
erfülle. Der Ausschuss verfolgt weiterhin genau die Bemühungen der Türkei, dieses Ziel zu
erreichen.
Perspektive
Nach dem Beitritt der ersten 10 Erweiterungsländer will der Ausschuss weiterhin das
Erweiterungsdossier mit den verbleibenden Bewerberländern verfolgen.
Das Europäische Parlament und insbesondere sein Ausschuss für auswärtige Angelegenheiten
werden in der neuen Wahlperiode weiterhin die Verhandlungen mit Bulgarien und Rumänien
überwachen. Außerdem bedürfen die Vorbereitungen der Türkei einer eingehenden Analyse,
insbesondere im Hinblick auf die im Dezember 2004 vom Europäischen Rat zu teffenden
Beschlüsse.
Das Sekretariat
12
A5-0297/2000
13
A5-0343/2001
14
A5-0160/2003
15
A5-0204/2004
CM/534739EN.doc 16 PE 329.317
Anhang I: Berichte über die Erweiterung
Anhang II: Gastredner
Anhang III: Plenardebatten
CM/534739EN.doc 17 PE 329.317
ANNEX I
REPORTS ON ENLARGEMENT
ADOPTED BY THE COMMITTEE ON FOREIGN AFFAIRS, HUMAN RIGHTS,
COMMON SECURITY AND DEFENCE POLICY
1999-2004
2000
CM/534739EN.doc 18 PE 329.317
PE 285.577 membership
AFET
(Rapporteur:
SCHROEDTER
Elisabeth)
A5-0240/2000 Lithuania's application 14/9/2000 4/10/2000
PE 285.602 for membership
AFET
(Rapporteur: HOFF
Magdalene)
A5-0243/2000 Malta's application for 14/9/2000 4/10/2000
PE 285.614 membership
AFET
(Rapporteur: STENZEL
Ursula)
A5-0246/2000 Poland's application for 14/9/2000 4/10/2000
PE 285.630 membership
AFET
(Rapporteur:
GAWRONSKI Jas)
A5-0247/2000 Romania's application for 14/9/2000 4/10/2000
PE 285.605 membership
AFET
(Rapporteur:
NICOLSON of
Winterbourne)
A5-0244/2000 Slovakia's application for 14/9/2000 4/10/2000
PE 285.609 membership
AFET
(Rapporteur: WIERSMA
Jan Marinus)
A5-0242/2000 Slovenia's application for 14/9/2000 4/10/2000
PE 285.603 membership
AFET
(Rapporteur:
MARTELLI Claudio)
2001
CM/534739EN.doc 19 PE 329.317
PE 302.033 membership
AFET
(Rapporteur: POOS
Jacques F.)
A5-0255/2001 Czech Republic's 9/7/2001 5/9/2001
PE 302.021 application for
AFET membership
(Rapporteur:
SCHROEDER Jürgen)
A5-0251/2001 Estonia's application for 9/7/2001 5/9/2001
PE 294.857 membership
AFET
(Rapporteur:
CARLSSON Gunilla)
A5-0257/2001 Hungary's application for 9/7/2001 5/9/2001
PE 302.015 membership
AFET
(Rapporteur: QUEIRO
Luis)
A5-0252/2001 Latvia's application for 9/7/2001 5/9/2001
PE 294.858 membership
AFET
(Rapporteur:
SCHROEDTER
Elisabeth)
A5-0253/2001 Lithuania's application 9/7/2001 5/9/2001
PE 294.859 for membership
AFET
(Rapporteur:
SOULADAKIS Ioannis)
A5-0262/2001 Malta's application for 9/7/2001 5/9/2001
PE 302.023 membership
AFET
(Rapporteur: STENZEL
Ursula)
A5-0254/2001 Poland's application for 9/7/2001 5/9/2001
PE 302.014 membership
AFET
(Rapporteur:
GAWRONSKI Jas)
A5-0259/2001 Romania's application for 9/7/2001 5/9/2001
PE 302.022 membership
AFET
(Rapporteur:
NICHOLSON of
Winterbourne
A5-0256/2001 Slovakia's application for 9/7/2001 5/9/2001
PE 302.019 membership
AFET
(Rapporteur: WIERSMA
Jan Marinus)
CM/534739EN.doc 20 PE 329.317
A5-0260/2001 Slovenia's application for 9/7/2001 5/9/2001
PE 302.016 membership
AFET
(Rapporteur: VOLCIC
Demetrio)
2002
2003
CM/534739EN.doc 21 PE 329.317
PE 320.261 negotiations on
AFET enlargement in
(Rapporteur: BROK Copenhagen
Elmar)
A5-0091/2003 Recommendation on the 19/3/2003 9/4/2003
PE 320.262 application by the
AFET Republic of Cyprus to
(Rapporteur: POOS become a member of the
Jacques F.) European Union
A5-0089/2003 Recommendation on the 19/3/2003 9/4/2003
PE 320.244 application by the Czech
AFET Republic to become a
(Rapporteur: member of the European
SCHRÖDER Jürgen Union
A5-0090/2003 Recommendation on the 19/3/2003 9/4/2003
PE 320.256 application by the
AFET Republic of Estonia to
(Rapporteur: GAHLER become a member of the
Michael) European Union
A5-0094/2003 Recommendation on the 19/3/2003 9/4/2003
PE 320.251 application by the
AFET Republic of Hungary to
(Rapporteur: QUEIRO become a member of the
Luis) European Union
A5-0092/2003 Recommendation on the 19/3/2003 9/4/2003
PE 320.257 application by the
AFET Republic of Latvia to
(Rapporteur: become a member of the
SCHRÖDTER European Union
Elisabeth)
A5-0093/2003 Recommendation on the 19/3/2003 9/4/2003
PE 320.258 application by the
AFET Republic of Lithuania to
(Rapporteur: become a member of the
SOULADAKIS Ioannis) European Union
A5-0095/2003 Recommendation on the 19/3/2003 9/4/2003
PE 320.243 application by the
AFET Republic of Malta to
(Rapporteur: STENZEL become a member of the
Ursula) European Union
A5-0096/2003 Recommendation on the 19/3/2003 9/4/2003
PE 320.250 application by the
AFET Republic of Poland to
(Rapporteur: become a member of the
GAWRONSKI Jas) European Union
A5-0098/2003 Recommendation on the 19/3/2003 9/4/2003
PE 320.240 application by the Slovak
AFET Republic to become a
(Rapporteur: WIERSMA member of the European
Jan Marinus) Union
CM/534739EN.doc 22 PE 329.317
A5-0097/2003 Recommendation on the 19/3/2003 9/4/2003
PE 320.245 application by the
AFET Republic of Slovenia to
(Rapporteur: VOLCIC become a member of the
Demetrio) European Union
2004
TURKEY
1999
CM/534739EN.doc 23 PE 329.317
(Rapporteur: measures to intensify the
MORILLON Philippe) customs union
A5-0071/1999 Relations between the 24/11/1999 2/12/1999
PE 231.718 EC and Turkey:
AFET measures to promote
(Rapporteur: economic and social
MORILLON Philippe) development in Turkey
2000
2001
2003
CM/534739EN.doc 24 PE 329.317
2004
CROATIA
2004
CM/534739EN.doc 25 PE 329.317
ANNEX II
11.1.2000 Mr Günter VERHEUGEN, Commissioner Candidate countries: Latvia, Lithuania and Estonia
Responsible for Enlargement
25.1.2000 Mr Günter VERHEUGEN, Commissioner Candidate countries: Romania, Bulgaria, Slovenia, Cyprus and
Responsible for Enlargement Malta
23.2.2000 Mr Günter VERHEUGEN, Commissioner Candidate countries: Poland, Czech Republic, Slovakia and
Responsible for Enlargement Hungary
CM/534739EN.doc 26 PE 329.317
Meeting Visiting Speakers Topic
date
CM/534739EN.doc 27 PE 329.317
Meeting Visiting Speakers Topic
date
CM/534739EN.doc 28 PE 329.317
Meeting Visiting Speakers Topic
date
Ms Françoise GAUDENZI-AUBIER,
Chief Negotiator of the European
Commission for Poland
CM/534739EN.doc 29 PE 329.317
Meeting Visiting Speakers Topic
date
Slovakia
30.1.2002 Mr Günter VERHEUGEN, Commissioner Presentation of the Commission Information Note on the Common
Responsible for Enlargement Financial Framework 2004-2006 for the Accession Negotiations
CM/534739EN.doc 30 PE 329.317
Meeting Visiting Speakers Topic
date
CM/534739EN.doc 31 PE 329.317
Meeting Visiting Speakers Topic
date
Ms Françoise GAUDENZI-AUBIER,
Chief Negotiator of the European
Commission for Poland
CM/534739EN.doc 32 PE 329.317
Meeting Visiting Speakers Topic
date
Mr Jaime GARCIA-LOMBARDERO,
Chief Negotiator of the European
Commission for Slovenia
10.9.2002 Mr Günter VERHEUGEN, Commissioner State of enlargement negotiations
for Enlargement
04.11.2002 Mr Günter VERHEUGEN, Commissioner Results of the European Council in Brussels on 24/25 October
Responsible for Enlargement 2002
11.02.2003 Mr Cyril SVOBODA, Minister of Foreign The Czech Republic's accession to the EU
Affairs of the Czech Republic
CM/534739EN.doc 33 PE 329.317
Meeting Visiting Speakers Topic
date
17.03.2003 Mr Günter VERHEUGEN, Commissioner Draft accession treaty and monitoring process
for Enlargement
28.04.2003 Mr Günter VERHEUGEN, Commissioner Revised Accession Partnership with Bulgaria, Romania and
for Enlargement Turkey
22.01.2004 Mr Miomir ZUZUL, Minister for Foreign Croatia's application for membership
Affairs of the Republic of Croatia
14.04.2004 Mr Alvaro DE SOTO, Speical Envoy of UN negotiations for thr re-unification of Cyprus
UN SG Kofi ANNAN
CM/534739EN.doc 34 PE 329.317
Meeting Visiting Speakers Topic
date
27.04.2004 Mr Günter VERHEUGEN, Commissioner Political situation in Cyprus after the two referenda on the Annan-
for Enlargement Plan
Mr Nicos CLEANTHOUS, Co-Chair
EU/Cyprus JPC
Mr George VASSILIOU, Member of
EU/Cyprus JPC
Mr Mehmet Ali TALAT, President of CTP
CM/534739EN.doc 35 PE 329.317
ANNEX III
DEBATES ON ENLARGEMENT AND ENLARGEMENT RELATED SUMMITS
1999-2004
PLENARY SESSION
Topic Speaker
CM/534739EN.doc 36 PE 329.317
17 December 2001 Outcome of Laeken European Council, 14- Commissioner Barnier
15/12/2001
13 March 2002 Enlargement Commissioner
Verheugen
12 June 2002 Annual debate - State of enlargement Commissioner
negotiations - Financial impact of EU Verheugen
enlargement
CM/534739EN.doc 37 PE 329.317
1 April 2004 Progress towards accession of Turkey Commissioner
Verheugen
20 April 2004 Croatia's application for EU membership Commissioner
Verheugen
21 April 2004 Political situation in Cyprus Commissioner
Verheugen
CM/534739EN.doc 38 PE 329.317