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QVP-Projekt offiziell beendet – QVP geht weiter

QVP – eine Begriffsbestimmung

QVP ist, wie unschwer zu erahnen, eine Abkürzung und bedeutet „Qualitätsverbesserungspro-
zess“. Drückt man das in einem Satz statt mit diesem unschönen Wortungetüm aus, so kann man
sagen, dass ein von jeder einzelnen Schule gelenkter Prozess gemeint ist, mit dessen Hilfe die
Qualität dieser einen Schule in allen Bereichen verbessert werden soll und kann.

Bedeutung von Qualität

Qualität von Schule definiert sich in erster Linie nicht über objektiv messbare Werte, sondern vor
allem über die jeweils subjektive Zufriedenheit von Eltern, Schülern und Kollegen mit ihrer Schule.
Daher lässt sich gute Qualität nicht einfach am Konferenztisch theoretisch planen und dann in die
Praxis umsetzen, sondern muss ständig beobachtet und in ihrer Wahrnehmung bei allen Beteilig-
ten erfragt werden, um dann erforderliche geeignete Maßnahmen zu deren Verbesserung zu er-
greifen.

Der erste Schritt des Prozesses der Qualitätsverbesserung muss also stets – und immer wieder -
die Evaluation des status quo sein. Das ist allerdings nicht in allen Bereichen möglich, die Schule
ausmachen und ihre Wahrnehmung nach außen bestimmen.

Schule wird bestimmt durch fast unendlich viele Faktoren. Zu ihnen zählen zum Beispiel legislativ
gesetzte Rahmenbedingungen (Gesetze, Erlasse, Verordnungen), die wiederum bestimmte büro-
kratische Instanzen, Organisationsformen von Schule und Unterrichtsinhalte zur Folge haben. Die-
se Rahmenbedingungen, die einen wesentlichen Teil der Qualität von Schule ausmachen, entzie-
hen sich allerdings den Einflussmöglichkeiten aller an Schule beteiligten Personengruppen, i.e.: El-
tern, Schülerschaft und Kollegium.

In ihrer Qualität wirklich veränderbar sind ausschließlich die Bereiche von Schule, die tatsächlich
unserem aktiven Einfluss unterliegen, die durch unsere Arbeit und unser Verhalten geprägt wer-
den. Prüfbar (evaluierbar) sind in diesem Zusammenhang die Erwartungen von Eltern, Schülern
und Kollegen an eine gute Schule, die Wahrnehmung dessen also, was aus ihrer jeweiligen Sicht
Qualität ausmacht.

Nehmen wir die Kolleginnen und Kollegen als Beispiel, gehört zur guten Qualität von Schule in ers-
ter Linie die Zufriedenheit mit den Arbeitsbedingungen, aber auch die Möglichkeit, eigene Ideen
und Vorstellungen von Schule umsetzen zu können und dabei - und bei der Lösung von Proble-
men und Konflikten - Unterstützung von der Schulleitung, dem Kollegium und der Elternschaft zu
erhalten. Die genannten Aspekte sind dabei nur einige Auswirkungen eines viel komplexeren Zu-
sammenhangs der subjektiven Wahrnehmung ihrer Arbeit.

QVP-Projekt und Partner

Die „Stiftung der deutschen Wirtschaft“ (sdw) ist eine der außerschulischen Institutionen, die Schu-
len seit einigen Jahren an die Hand nehmen, um ihnen den ständigen Prozess der Qualitätsver-
besserung, in der Wirtschaft lange ein Standardverfahren, nahe zu bringen. Gefördert wurde dies
Projekt durch finanzielle Mittel eben der sdw, des Senators für Bildung des Landes Bremen und
der Wirtschaft im Unterweserraum.

Die WRS nahm seit 2004 an einem Modellprojekt zum Thema QVP teil. Sie gehörte dabei zu den
Pilotschulen, die für Bremerhaven eine Vorreiterrolle spielten und ihre Kenntnisse später an Part-
nerschulen weitergaben. Unsere Partnerschule war ab dem zweiten Jahr des Projektverlaufs das
Lloyd-Gymnasium.

Jeder Schule wurde ein Unternehmen der Bremerhavener Wirtschaft als unterstützender Partner
zugeordnet. Unser Partner war die Firma FRoSTA, personifiziert durch Herrn Junge aus dem Per-
sonalmanagement. Er konnte uns vermitteln, wie in seiner Firma die Praxis des Qualitätsmanage-
ments aussieht und uns bei einigen Fragen der Umsetzung des komplexen Prozesses hilfreich zur
Seite stehen.

Unserem QVP-Team, das sich locker und ohne legislativ abgesegnete Einsetzung gebildet hatte,
gehörten Dierk Buscher, Jochen Schlegel, Gabi Knopf-Milles und Wilfried H. Busch an. Die beiden
letztgenannten wurden in zahlreichen Fortbildungen zu Multiplikatoren ausgebildet und gaben das
vom QVP-Team mühsam erworbene know-how zeitaufwändig an die Partnerschule weiter.

Verlauf des Projekts

Der Verlauf des Projekts manifestierte sich in minimal zwei wichtigen Komponenten: zum einen
waren das die workshops, veranstaltet von der sdw, zum anderen die Aktivitäten des QVP-Teams
der WRS. Die workshops brachten uns fortgesetzt Erkenntnisse im Umgang mit QVP, die das
Team der WRS dann mit dem Kollegium umsetzte.

Der Rhythmus, der sich dabei herausbildete, lässt sich zusammenfassen mit den Schritten Evalua-
tion, anschließende Auswertung, Erkennen notwendiger Veränderungen und deren Umsetzung
und erneute Evaluation über erreichte Zwischenschritte. Dieser Rhythmus muss zu immer neuen
Fragestellung aus immer mehr Bereichen, die Schule ausmachen, ständig wiederholt werden.

Das QVP-Team nahm sich aufgrund des Votums der Gesamtkonferenz als erstes der Zufrieden-
heit der Kolleginnen und Kollegen mit ihrer Schule an. Die Evaluation, unter Zuhilfenahme eines
Fragebogens für alle Mitglieder des Kollegiums, brachte dabei für das QVP-Team zum Teil er-
staunliche Ergebnisse. Als Beispiel sei die Zufriedenheit des Kollegiums mit ihrer Schule genannt,
die wesentlich bessere Einschätzungen erbrachte, als erwartet worden war.

Konkrete Schlussfolgerung aus dieser ersten Evaluation war, dass die Zusammenarbeit der Kolle-
ginnen und Kollegen in Klassenteams gestärkt und die Methodenvielfalt trainiert werden musste.

Zu neueren Strömungen der Methodenentwicklung fand daher in Dezember 2005 ein Wochenend-
seminar mit dem Großteil des Kollegiums in Bremen statt. In der Folge wurde das Methodentrai-
ning mit unseren Schülerinnen und Schülern als fester Bestandteil des Curriculums der Schule eta-
bliert.

Nachdem der aus der Evaluation ersichtliche Wunsch eines Großteils des Kollegiums nach mehr
Zusammenarbeit und Absprachen auf Konferenzen und während Präsenzzeiten intensiv diskutiert
wurde, gehören heute Sitzungen der Klassenteams zu den selbstverständlichen Maßnahmen bei
allen Problemen jeder einzelnen Klasse.

Ausblick auf die Zukunft

Der Abschluss des Projektes QVP im Januar 2007 kann nicht der Endpunkt von Qualitätsverbes-
serung an der WRS sein, sondern muss als ständiger Prozess bei uns wie an allen anderen Schu-
len institutionell etabliert werden. Dafür stehen im Moment jedoch keine finanziellen Mittel zur Ver-
fügung, so dass die Fortführung der begonnenen Arbeit nur auf der Basis freiwilligen Engage-
ments weitergeführt werden kann. Da die Zusammenarbeit im QVP-Team sehr konstruktiv war,
wurde aus ihm nominell der „Lenkungsausschuss“ der Schule und arbeitet nun, zwar mit veränder-
ten Namen doch mit gleicher personeller Zusammensetzung, unter anderem weiter an der Quali-
tätsverbesserung. Allerdings sind alle Kolleginnen und Kollegen durch vielfältige andere Aufgaben,
zusätzlich zur Unterrichtsverpflichtung, so sehr zeitlich gebunden, dass die Qualitätsverbesserung
nur noch mit reduzierter Kraft und gedrosseltem Einsatz weiter verfolgt werden kann. Trotzdem soll
dieser wichtige Prozess nicht aus den Augen verloren werden.

Das Projekt QVP wurde offiziell beendet – doch QVP an der Wilhelm-Raabe-Schule geht weiter.

W.H. Busch für das QVP-Team


Mehr Informationen im InterNet:

● www.sdw.org/ischuleiwirtschaft/projekte/systematische-qualitaetsverbesserung/
● www.wraabe-schule.de/qvp/

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