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Die Eheleute sind Eltern einer 16jährigen Tochter, die bei der Loveparade verletzt wurde.
Die 16jährige Schülerin musste eine Woche im Krankenhaus verbringen. In Deutschland
gibt es gesetzlich zwar nicht, wie in den Vereinigten Staaten von Amerika, die Möglichkeit
einer Sammelklage, doch der Vater glaubt dennoch, dass ein Sammel-Verfahren und das
gemeinsame Handeln für die berechtigten Interessen der Angehörigen, betroffenen und
geschädigten Menschen helfen kann, Ansprüche auf Schadens-Ersatz und
Schmerzensgeld in den komplexen Verfahren vor den deutschen Gerichten, einzuklagen
und zu fordern.
Denkbar wäre auch eine außergerichtliche Einigung oder ein Vergleich. Die Katastrophen
der Flugabstürze von Ramstein und die Zug-Katastrophe von Eschede haben leider
gezeigt, dass die Hinterbliebenen und betroffenen Menschen oft in mehreren Jahre
dauernden Gerichts-Prozessen um die Entschädigungen doch auch um die Erstattung von
Kosten für Ärzte, Krankenhäuser, Rettungsdienste und Anschluss-Heilbehandlungen
Klagen müssen, um wenigstens etwas Recht und Gerechtigkeit in Deutschland nach
Katastrophen zu finden. Mindestens 15 bis 20 Teilnehmer sind für ein Sammel-Verfahren
erforderlich. Die konnte der Vater jetzt finden, doch er sucht weiterhin weitere geschädigte
und betroffene Menschen, die gemeinsam helfen wollen, Schadens-Ersatz- und
Schmerzensgeld-Ansprüche einzufordern und zu erhalten.
Der ehemalige Bundes-Innenminister und Rechtsanwalt Gerhart Baum von der Kanzlei
Baum, Reiter & Collegen hat in einer Pressemitteilung (wir berichteten) seine
Unterstützung für die Hinterbliebenen und betroffenen Menschen zugesagt. Der Jurist ist
ein Voll-Profi auf dem komplexen Gebiet der Vertretung von Opfern nach Katastrophen
und Großschadens-Ereignissen. Er setzte sich bereits für die Interessen der Ramstein-
Opfer und die Opfer des Concorde-Flugzeug-Absturzes ein. Ein Sammelverfahren bietet
die Möglichkeit die Belastungen, Risiken und Kosten für eine Klage auf mehrere Schultern
zu verteilen, auch dann wenn alle betroffene Menschen individuell und einzeln ihre Rechte
und Ansprüche bei den Gerichten einklagen müssen.
Nach Einschätzung von Rechtsanwalt Gerhart Baum werden sich die Ermittlungen zur
Klärung der Haftungsfragen und der damit verbundenen Eintrittspflicht der Haftpflicht-
Versicherungen aus seinen gewonnenen Erfahrungen über Jahre hinziehen. Der Jurist rät
daher den Betroffenen sich zur Geltendmachung und der Durchsetzung von Ansprüchen
des Schadensersatzes zusammenzuschließen. Mit dem Kollektiv sei es möglich den
notwendigen Druck auf die möglicherweise Verantwortlichen und die Ermittlungs-
Behörden aufrecht zu erhalten. Gemeinsam sei es möglich mehr zu erreichen.
Für körperliche und psychische Schäden und Beeinträchtigung aller Arzt sollten sich die
betroffenen und geschädigten Menschen auch ärztliche Bescheinigungen geben lassen.
Genauer empfiehlt sich sogar auch ein Tage-Buch oder eine Art Krankheits- Gesundheits-
und Heilungs-Protokoll zu führen. Ein Ereignis-Tagebuch oder Protokoll könne auch
helfen, Spät-Folgeschäden zu belegen.
Für die Verwandten der 21 getöteten Menschen seien diese Protokolle ebenso wichtig, da
im Zuge von Trauer, Schock und Verdrängung die Erinnerungen an die Ereignisse oft
verblassen, genaue und wichtige Details in Gerichts-Prozessen dann oft nicht mehr von
den Angehörigen beschrieben werden können.
Die Hinterbliebenen sollten auch die entstehenden Kosten etwa für Überführung
verstorbener Menschen, Bestattung oder Einkommens-Ausfälle dokumentieren. Die
Dokumentation sollte möglichst frühzeitig begonnen werden, damit wichtige Beweise und
Details nicht verloren gehen oder vergessen werden.