Вы находитесь на странице: 1из 54

Erklärung der Transliteration

Die Transliteration beruht auf der Umschrift der Deutschen


Morgenländischen Gesellschaft (DMG). Das wesentliche
Merkmal dieser Umschrift ist, dass jeder lateinische Buch-
stabe einen bestimmten arabischen Buchstaben repräsen-
tiert. Daher spricht man auch von einer Transliteration, einer
buchstabentreuen Umschrift.

Name Arabisch DMG Aussprache


langes a oder am Wortanfang
Alif ‫ا‬ a, i, u Hamzaträger ohne eigenen
Lautwert
Bāʾ ‫ب‬ b b
Tāʾ ‫ت‬ t t
stimmloses englisches th wie in
Ṯāʾ ‫ث‬ ṯ
„think“
Ǧīm ‫ج‬ ǧ stimmhaftes dsch
scharfes, „gehecheltes“ h (stimm-
Ḥāʾ ‫ح‬ ḥ
loser Rachen-Reibelaut)
Ḫāʾ ‫خ‬ ḫ hartes, raues ch wie in „ach“
Dāl ‫د‬ d d an den Zähnen
stimmhaftes englisches th wie in
Ḏāl ‫ذ‬ ḏ
„this“ (dh)
Rāʾ ‫ر‬ r Zungen-r
Zāy ‫ز‬ z stimmhaftes s
Sīn ‫س‬ s scharfes, stimmloses s
Šīn ‫ش‬ š deutsches sch
Ṣād ‫ص‬ ṣ emphatisches s
emphatisches d des Obergau-
Ḍād ‫ض‬ ḍ
mens
Ṭāʾ ‫ط‬ ṭ emphatisches t
Ẓāʾ ‫ظ‬ ẓ weiches, emphatisches dh oder z
ʿAin ‫ع‬ ʿ stimmhafter Rachen-Reibelaut
Das Ġayn ist als stimmhafter
velarer oder uvularer Frikativ
zu realisieren und entspricht
Ġayn ‫غ‬ ġ
somit etwa dem „Zäpfchen-R“
der neuhoch-deutschen Stan-
dard-aussprache.
Fāʾ ‫ف‬ f f
am Zäpfchen gebildetes empha-
Qāf ‫ق‬ q
tisches k
Kāf ‫ك‬ k k
Wie normales l gesprochen, doch
in Umgebung von empathischen
Konsonanten wird es stark ge-
Lām ‫ل‬ l, ḷ sprochen wie z. B. in Suḷṭān, an-
sonsten kommt es nur im Wort
Aḷḷāh und dessen Ableitungen
vor.
Mīm ‫م‬ m m
Nūn ‫ن‬ n n
Hāʾ ‫ه‬ h h
w, ū, englisches w, langes u oder im
Wāu ‫و‬
u au-Diphthong
englisches y, langes i oder im
Yā ‫ي‬ y, ī, i
ay-Diphthong

Das Hamzah (‫ )ء‬wird am Wortbeginn nicht besonders ge-


kennzeichnet sondern einfach mit a, i, oder u wiedergege-
ben, in der Mitte oder am Ende eines Wortes wird es mit
einem modifizierten rechten Halbkreis wiedergegeben (ʾ).
Die Vokalzeichen (taškīl oder ḥarakāt) fatḥah, kasrah und
ḍammah werden als a, i, u transkribiert. Ein šaddah ergibt
ein Geminat (doppelter Konsonant) außer beim arabischen
Artikel, der mit Sonnenbuchstabenassimilation geschrieben
wird: aš-šams.

Ein alif, das /a:/ gelesen wird, wird zu ā transkribiert. Tāʾ


marbūṭah (‫ )ة‬am Wortende als -h bzw. -t. Alif maqṣūrah (‫)ى‬
erscheint als ā, so dass es nicht mehr vom alif unterscheid-
bar ist. Die Langvokale [i:] und [u:] werden als ī und ū um-
schrieben. Das Nisba-Suffix wird -īy-; die Nunation entfällt
in der Transliteration. Ein Bindestrich wird verwendet, um
morphologische Elemente zu trennen, insbesondere Artikel
und Präpositionen.
Erklärung der arabischen Symbole

 ʿazza wa ǧalla Gewaltig und Hoheitsvoll ist Er


subḥānahu wa
 Gepriesen und Erhaben ist Er
taʿālā
 tabāraka wa taʿālā Segensreich und Erhaben ist Er
ṣallā-ḷḷāhu ʿalayhi Möge Aḷḷāh ihn loben und Heil

wa sallam schenken
ʿalayh-ṣalātu-was-
 Über ihm sei Frieden und Heil
salām
 ʿalayh-is-salām Heil sei auf ihm
 ʿalayhim-us-salām Heil sei auf ihnen
 ʿalayhimā-s-salām Heil sei auf ihnen beiden
 ʿalayhā-s-salām Heil sei auf ihr
Möge Aḷḷāh mit ihm zufrieden
 raḍiya-ḷḷāhu ʿanhu
sein
raḍiya-ḷḷāhu ʿan- Möge Aḷḷāh mit ihnen beiden

humā zufrieden sei
raḍiya-ḷḷāhu ʿan- Möge Aḷḷāh mit ihnen zufrieden

hum sein
Möge Aḷḷāh mit ihr zufrieden
 raḍiya-ḷḷāhu ʿanhā
sein
raḍiya-ḷḷāhu ʿan- Möge Aḷḷāh mit ihnen beiden

humā zufrieden sein
raḍiya-ḷḷāhu ʿan- Möge Aḷḷāh mit ihnen zufrieden

hunna sein
Möge Aḷḷāh mit ihm barmher-
 raḥimahu-ḷḷāh
zig sein
Möge Aḷḷāh mit ihnen beiden
 raḥimahumā-ḷḷāh
barmherzig sein
Möge Aḷḷāh mit ihnen barmher-
 raḥimahumu-ḷḷāh
zig sein
Möge Aḷḷāh mit ihr barmherzig
 raḥimahā-ḷḷāh
sein
Möge Aḷḷāh mit ihnen beiden
 raḥimahumā-ḷḷāh
barmherzig sein
Möge Aḷḷāh mit ihnen barmher-
 raḥimahunna-ḷḷāh
zig sein
 ḥafiẓahu-ḷḷāhu Möge Aḷḷāh ihn bewahren
 ḥafiẓahumā-ḷḷāhu Möge Aḷḷāh sie beide bewahren
Veröffentlichung in deutscher Sprache:
Ǧumādā al-Aḫirāh 1438

Titel und Datum des Originals:


Masālik al-Naṣr - ‫ماسلك النرص‬
Übertragen von:
ALHIMMAH VERLAG
Inhaltsverzeichnis

Einführung 12

Der erste Weg: Der Tauḥīd 15

Der Zweite Weg: Die Einheit 19

Der dritte Weg: das Hören und Gehorchen des 22


Amīrs und dem Befolgen der Befehle Aḷḷāhs

Der vierte Weg: Die Geduld und Standhaftigkeit 27

Der fünfte Weg: die Vorbereitung 36

Der sechste Weg: Erkennen der eigenen Abhängig- 45


keit von Aḷḷāh und der Bescheidenheit

Der siebte Weg: das Gedenken (Ḏikr) Aḷḷāhs 47

Der achte Weg: Das Bittgebet (Duʿāʾ) 49


DIE WEGE DES

SIEGES
ALHIMMAH VERLAG

Einführung

Alles Lob gebührt Aḷḷāh, dem Herrn der Ehre, dem Herrn
der Welten. Er übernahm die Unterstützung dieser Religion.
Es gibt keinen Gott außer Ihm. Er lässt die Wahrheit siegen,
selbst wenn erst nach einiger Zeit. Und der Segen und Frie-
den seien auf dem Imām der Gesandten und möge Aḷḷāh mit
seinen Gefährten von den Anṣār und Muhāǧirīn zufrieden
sein. Um fortzufahren:

Aḷḷāh  sagte: {Sie wollen Aḷḷāhs Licht mit ihren Mündern


auslöschen. Doch Aḷḷāh besteht darauf, Sein Licht zu vollen-
den, auch wenn es den Kuffār zuwider ist. Er ist es, Der Seinen
Gesandten mit der Rechtleitung und der Religion der Wahr-
heit gesandt hat, um ihr die Oberhand über alle Religion zu
geben, auch wenn es den Mušrikīn zuwider ist.} [At-Taubah:
32-33].

So soll jeder Muslim Gewissheit haben, dass die Vollen-


dung des Sieges kommen wird, Aḷḷāh diese Religion ehren
wird und dass die Zukunft für sie ist, selbst wenn sich die
Völker allesamt auf uns stürzen und dass die Erde ganz ge-
wiss von uns beherrscht werden wird, durch die Macht des
Starken und Strengen . Und wer dies anfechtet oder daran
zweifelt ist wahrlich von den Zweiflern und Kuffār.

Aḷḷāh, Der wahre König sagte: {Und Wir haben bereits im


Zabūr nach der Ermahnung geschrieben, dass Meine recht-
schaffenen Diener das Land erben werden. In diesem ist für-
wahr eine Warnung an Leute, die (Uns) dienen.} [Al-Anbiyāʾ:
104-105] und der Wahrhaftige und Vertrauenswürdige g sag-
te: „Diese Religion wird alle Orte erreichen, die der Tag und
die Nacht erreicht. Aḷḷāh wird kein Haus lassen – weder aus

12
DIE WEGE DES SIEGES

Schlamm noch aus Fell (d.h. sesshafte und nomadische Men-


schen) –, ohne dass Er diese Religion dort hineinbringen wird,
wodurch Er die Geehrten ehren und die Erniedrigten ernied-
rigen wird. Eine Ehre, mit der Aḷḷāh den Islām ehrt und eine
Erniedrigung, mit der Aḷḷāh die Kuffār erniedrigt.“ Tamīm
ad-Dari h (der Überlieferer des Ḥadīṯs) sagte: „Ich sah dies
in meiner Familie. Wer von ihnen Muslim wurde, traf das
Gute, Würde und Ehre. Und wer von ihnen Kāfir blieb, traf
die Erniedrigung, Demütigung und Ǧizyah.“ [Überliefert bei
Imām Aḥmad]

Die Leute des Tauḥīds sollen wissen, dass eine ʿAqīdah für
die reines Blut vergossen wurde und für welche die Šuhadāʾ
kämpften, dafür lebten und dafür starben, ganz gewiss sie-
gen wird. Ihre Pfeile werden sich ausweiten, um den Nacken
jedes Kāfirs zu schlagen und das Herz jedes Muwaḥḥids zu
erleuchten. Jedoch müssen wir allesamt begreifen, dass der
Sieg sich mit der Befolgung des Propheten  immer dreht,
ohne dass es einen anderen Grund gibt, der dies beeinflusst,
wie die Leute des Wissens dies sagten.

Ibn al-Qayīm  sagte: „Der vollkommene Sieg und Un-


terstützung ist nur für die Leute des vollkommenen Īmāns.
Aḷḷāh  sagte: {Wahrlich, Wir lassen Unseren Gesandten und
denjenigen, die glauben, im diesseitigen Leben und am Tag,
an dem die Zeugen auftreten siegen} [al-Ġāfir: 51] Und Er sag-
te: {Da unterstützten Wir diejenigen, die glaubten, gegen ihre
Feinde, und so bekamen sie die Oberhand.} [Aṣ-Ṣaff: 14]. Wes-
sen Īmān also sinkt, dessen Anteil an Sieg und Unterstützung
wird ebenfalls sinken.“ [Iġaṯāt al-Laḥfan]

So hat uns der Prophet  auf die Ursachen des Sieges


und die Hindernisse des Sieges ganz klar hingewiesen. Ibn
al-Qayīm  sagte: „Er  lehrte ihnen die Listen der Kriege
und des Eintreffens auf den Feind, sowie die Wege des Sieges

13
ALHIMMAH VERLAG

und des Erfolgs. Wenn sie dies wissen, verstehen und beach-
ten würden, wie es sich gehört, dann würde sich niemals ein
Feind gegen sie erheben können.“

14
DIE WEGE DES SIEGES

Der erste Weg: Der Tauḥīd

Aḷḷāh  sagte: {Und sie werden nicht aufhören, euch zu


bekämpfen, bis sie euch von eurer Religion abgebracht ha-
ben - wenn sie (es) können.} [Al-Baqarah: 217] Und Er sagte:
{Und sie grollten ihnen nur, weil sie an Aḷḷāh glaubten, dem
Allmächtigen und Lobenswürdigen} [Al-Burūǧ: 8] Dies ist
die Wahrheit, welche die Muǧāhidīn begreifen sollten.

Der Kampf zwischen den Muwaḥḥidīn und Kāfirīn ist


im Grundsatz und Kern, ein Kampf aufgrund der ʿAqīdah
und Aḷḷāh beschränkte diese Feindschaft auf die Religion. So
grollt der Kāfir, jeder Kāfir, sei er ein Säkularist, Kommunist,
Christ oder Jude, den Muwaḥḥidīn aufgrund nichts außer
ihrem reinen Īmān. Und jeder Schlachtruf für eine Schlacht
zwischen uns und ihnen der nicht auf dem Fundament der
Religion steht ist eine bloße Lüge und Verleumdung. Denn
die Feindschaft des ursprünglichen Kāfirs oder Murtadds
gegenüber den Muǧāhidīn und Muwaḥḥidīn basiert niemals
auf einem wirtschaftlichen oder politischen Beweggrund. Es
ist die Schlacht zwischen Kufr und Īmān, die Schlacht einer
ʿAqīdah und die Angelegenheit einer Religion!

Wir bekämpfen die Kreuzzügler-Besatzer bzw. den arabi-


schen Murtadd nicht für ein Stück Erde, sondern um Aḷḷāhs
Wort auf der Erde zu erhöhen. Und sie bekämpfen uns nicht,
weil sie mit uns über einige materiellen Gewinne im Zwist
sind. Wäre es so, dann wäre die Sache einfach für sie und für
uns und es wäre möglich, dass man sich auf einen Kompro-
miss einigt. Doch die Flüsse der (reinen) Milch, welche durch
unsere Herzen und Adern fließen, können wir niemals mit

15
ALHIMMAH VERLAG

dem Meer ihrer falschen und unreinen ʿAqīdah beschmut-


zen.

Früher war die Kolonialisierung die Fassade der Kreuz-


zügler, genauso wie sie heute die Fassade der Juden und
Christen ist. Und der Kaiser der Römer Bush hat es mehrmals
verlautbart, dass es ein Kreuzzug ist. Warum lügen und leug-
nen dann die Leute (diese Wahrheit)?

Wenn du dies, o Muǧāhid, erkannt hast, dann ist es ver-


pflichtend für dich, die Banner vor dir nicht zu vermischen
und dich nicht von Bezeichnungen täuschen zu lassen. Ge-
nauso wie du dein Herz und deine Reihen vom Schmutz rei-
nigen musst. So wehe dir, dass in deinem Herzen Širk oder
in deinen Reihe ein Mušrik existiert, denn du solltest wissen,
dass die Existenz des Širks in unseren Reihen und Herzen die
größte Behinderung des Sieges und der schnellste Weg zur
Niederlage ist. Aḷḷāh  sagte: {Und die Ungerechten haben
weder Schutzherrn noch Unterstützer.} [Aš-Šūrāʾ: 8] und Er
sagte: {Und die Ungerechten werden keine Unterstützer ha-
ben.} [Al-Baqarah: 270] Die Deutung davon ist in der Aussage
von Ihm : {O mein Sohn, begehe kein Širk an Aḷḷāh, denn
der Širk ist fürwahr ein gewaltiges Unrecht.} [Luqmān: 13]

Noch dazu ist die Aufrichtigkeit der Nīyah zu Aḷḷāh von


den wichtigsten Faktoren des Sieges und der Machterlan-
gung. Aḷḷāh  sagte: {Er wusste, was in ihren Herzen ist, und
da sandte Er die innere Ruhe auf sie herab und belohnte sie
mit einem nahen Sieg} [al-Fatḥ: 18] Dies bedeutet, dass dieser
Lohn aufgrund der Wahrhaftigkeit und Aufrichtigkeit der
Nīyah gegenüber dem Herrn der Welten gewährt wird. So
weist diese Āyah darauf, dass dies eine Bedingung für die
Machterlangung ist und dass wenn sie vorhanden ist, Aḷḷāh
dafür mit Eroberung, Sieg und Machterlangung belohnt.
Aḷḷāh  sagte: {Wer nun auf die Begegnung mit seinem Herrn

16
DIE WEGE DES SIEGES

hofft, der soll rechtschaffen handeln und bei der Anbetung


seines Herrn keinen Širk begehen.} [Al-Kahf: 110] Aus diesem
Grund achtete der Prophet und Kommandeur  am meisten
unter den Menschen darauf, die Herzen seiner Gefährten von
dieser Krankheit vor allem im Ǧihād zu reinigen und er kon-
zentrierte sich dabei auf die Anführer des Ǧihāds. So sagte
er: „Bei Aḷḷāh, wir ernennen für diese Arbeit keinen (als An-
führer), der danach fragt oder danach strebt.“ [Überliefert bei
al-Buḫārī und Muslim] Und von Abū Saʿid ʿAbd-ur-Raḥmān
Ibn Samūrah  ist überliefert, dass er sagte: „Der Gesand-
te Aḷḷāhs  sagte: „O ʿAbd-ur-Raḥmān Ibn Samurah, frage
nicht nach der Führung, denn wenn sie dir gegeben wird,
ohne, dass du danach fragst, wird dir dabei geholfen. Und
wenn du sie durch das Fragen erlangst, wirst du ihr ausgelie-
fert sein.“ [Überliefert bei al-Buḫārī und Muslim] An-Nawa-
wī sagte: „Die Gelehrten sagten: „Die Weisheit davon, dass
keiner die Führung bekommt, der nach ihr verlangt ist, dass
er ihr ausgeliefert und dann keine Hilfe ihm zuteil wird, wie
es im vorigen Ḥadīṯ von ʿAbd-ur-Raḥmān Ibn Samurah er-
wähnt wurde. Und wenn er keine Hilfe dabei hat, kann er
niemals kompetent dafür sein und nur ein kompetenter darf
die Führung haben.“

Es mag sein, dass der eine schon lange zu Aḷḷāh geht, am


Ǧihād auf Aḷḷāhs Weg teilnimmt und in ihm viel Gutes ist,
dessen Ausmaß nur Aḷḷāh alleine kennt, jedoch er für die
Führung nicht geeignet ist, obwohl er von sich selbst den-
ken kann, dass er dazu imstande sei. Von Abū Ḏarr h ist
überliefert, dass er sagte: „Ich sagte zum Gesandten Aḷḷāhs
: „Willst du mich nicht (als Anführer) einsetzen?“ Darauf-
hin schlug er mit seiner Hand auf meine Schulter und sagte:
„O Abū Ḏarr, du bist schwach und es ist eine anvertraute Sa-
che und am Tage der Auferstehung ist sie eine Schande und
Reue.“ [Überliefert bei Muslim] Doch es kann für manche
Leute des Guten verpflichtet sein danach zu verlangen, wenn

17
ALHIMMAH VERLAG

sie sehen, dass Blut vergossen und Gelder gestohlen werden


und sie imstande dazu sind dies abzuwehren. Der edle und
Sohn des edlen (Yūsuf ) sagte: {Setze mich über die Vorrats-
kammern des Landes ein; ich bin ein kenntnisreicher Hüter.}
[Yūsuf: 55]

18
DIE WEGE DES SIEGES

Der zweite Weg: Die Einheit

Aḷḷāh  sagte: {Und haltet alle fest am Seil Aḷḷāhs und geht
nicht auseinander! Und gedenkt Aḷḷāhs Gunst an euch, als ihr
Feinde wart und Er dann eure Herzen zusammenführte, wo-
rauf ihr durch Seine Gunst Brüder wurdet.} [Āl ʿImrān: 103]

ʿAbduḷḷāh Ibn Masʿūd  sagte: „O ihr Menschen, haltet


an der Gehorsamkeit und Gemeinschaft fest, denn sie sind
Aḷḷāhs Grenze, die er befohlen hat. Und was ihr an der Ge-
meinschaft und Gehorsamkeit verabscheut, ist wahrlich bes-
ser als das, was ihr an der Zerstreuung liebt.“ [Überliefert bei
Ibn Ǧarīr aṭ-Ṭabarī]

Wie kann es auch anders sein, wo es vom Gesandten Aḷḷāhs


 bestätigt ist, dass er sagte: „Es gibt drei Eigenschaften, die
das Herz eines Muslims nicht verabscheut: Die Aufrichtig-
keit der Tat für Aḷḷāh und die Ratgabe an den Befehlshaber…“
und in einer anderen Überlieferung: „das Gehorchen der Be-
fehlshaber und das Festhalten an der Gemeinschaft, denn ihr
Aufruf umgibt sie (wie ein Zaun).“ [Überliefert bei Aḥmad]
Ibn al-Qayīm  sagte diesen Ḥadīṯ erklärend: „Wer seine Ta-
ten allesamt für Aḷḷāh aufrichtig ausführt, bei all seinen An-
gelegenheiten den Dienern Aḷḷāhs Ratschläge gibt, sich an die
Gemeinschaft hält und sein Herz rein und ungetrübt ist, der
wird ein Nahestehender Aḷḷāhs sein. Und wer anders als dies
ist, dessen Herz wird mit jeder bösartigen Krankheit gefüllt
werden“.

So ist das Fundament auf welchem die Muslime stehen


sollten, der Zusammenschluss und nicht die Spaltung, das

19
ALHIMMAH VERLAG

Festhalten an Seil Aḷḷāhs und nicht die Abweichung und Un-


einigkeit.

Dieser Zusammenschluss verleiht im Diesseits Würde,


Sieg und Machterlangung und im Jenseits weiße Gesichter
und Erhöhung der Stufe.

Es wurde von Ibn ʿAbbās  überliefert, dass er über Aḷḷāhs


Aussage: {An dem Tag, an dem Gesichter weiß und Gesichter
schwarz werden} [Āl ʿImrān: 106] sagte: „Die Gesichter von
den Leuten der Sunnah und Gemeinschaft (Ahl as-Sunnah
wa-l-Ǧamāʿah) werden weiß und die Gesichter der Leute der
Bidʿah und Zerstreuung werden schwarz.“

Mit der Spaltung kommt niemals Ehre oder Sieg, selbst


wenn unser Amīr von den besten und mutigsten Geschöp-
fen Aḷḷāhs auf Seiner Erde ist. Denn als Amīr-ul-Muʾminīn
ʿAlī Ibn Abī Ṭālib  Ḫalīfah war, gab es auf der gesamten
Erde keinen besseren als ihn. Doch als die Ummah sich über
ihn uneinig war und eine Gruppe von den Buġāt (Übertreter)
und dann die Ḫawāriǧ – möge Aḷḷāh sie fernhalten – gegen
ihn rebellierten, konnte er keine einzige Armee aufstellen,
um die Kuffār zu bekämpfen.

Šayḫ-ul-Islām Ibn Taymīyah  sagte, als er über die 12


Imāme bei den Rāfiḍah sprach: „Unter diesen (Imāmen) gab
es keinen, der ein Schwert (d. h. Macht) hatte, außer ʿAlī Ibn
Abī Ṭālib. Und trotzdem konnte er während seiner Ḫilāfah
die Kuffār weder angreifen oder eine Stadt erobern noch hat
er einen Kāfir getötet. Vielmehr waren die Muslime mit dem
Kampf gegeneinander beschäftigt, bis die Kuffār im Osten
und in Šām die Mušrikīn und Leute der Schrift nach ihnen
trachteten. Es wurde sogar berichtet, dass sie es geschafft

20
DIE WEGE DES SIEGES

hatten, einige Länder der Muslime einzunehmen.“ [Minhāǧ


as-Sunnah]

Die Kamelschlacht ist das erschreckendste Beispiel für das


Resultat der Spaltung der Reihen und Uneinigkeit des Wor-
tes.
Ganz umgekehrt war es, als das Jahr der Vereinigung kam
und die Ummah sich um Muʿawīyah sammelte. Er stellte Ar-
meen auf, eroberte Länder, sammelte die Zakāh und verteilte
das Geld.

Niemand streitet ab, dass ʿAlī, Aḷḷāh mehr fürchtete, muti-


ger und gerechter war als Muʿawīyah , doch die Uneinig-
keit ist ein Übel.

Der Prophet  sagte: „Wer von der Gehorsamkeit austritt,


die Gemeinschaft verlässt und dann stirbt, der stirbt den Tod
einer Ǧahilīyah. Und wer unter einer Flagge der Blindheit
kämpft, wütend für eine Gruppe wird oder zu einer Gruppe
aufruft und dabei getötet wird, dann stirbt er den Tod einer
Ǧahilīyah.“ [Überliefert bei Muslim] Und er sagte: „Wer et-
was von seinem Amīr sieht, was er verabscheut, so soll er ge-
duldig sein, denn keiner verlässt die Gemeinschaft um eine
Handbreite und stirbt, außer dass er den Tod einer Ǧahilīyah
stirbt.“

Mit Aḷḷāhs Unterstützung, solange unsere Herzen auf ei-


nem Amīr vereint sind, über den wir gut denken und von
dem wir die Vorwürfe und Zweifel abwehren, dann bei
Aḷḷāh, selbst wenn Amerika und ihre gesamte Armee, ja so-
gar mit all ihren Männern und Frauen kommt, um uns zu
bekämpfen, so werden wir trotzdem siegreich sein. So haltet,
o Soldaten Aḷḷāhs, jeden ab, der eure Reihen spalten will.

21
ALHIMMAH VERLAG

Der dritte Weg: das Hören und Gehorchen des Amīrs und
dem Befolgen der Befehle Aḷḷāhs

Aḷḷāh der Erhabene sagte: {Und gedenkt Aḷḷāhs Gunst an


euch und des Abkommens, das Er mit euch getroffen hat, als
ihr sagtet: “Wir hören und gehorchen!”} [Al-Māʾidah: 7]
Von ʿUbādah h ist überliefert, dass er sagte: „Wir gaben
dem Propheten g die Bayʿah, zuzuhören und zu gehorchen,
bei unserer Freude und unserem Missfallen und in den Zei-
ten der Erschwernis und Erleichterung und selbstlos zu sein.
Und dass wir die Herrschaft ihren Leuten nicht abstreiten,
außer wenn ihr einen offensichtlichen Kufr sieht, für den ihr
von Aḷḷāh einen Beweis habt.“ [Überliefert bei al-Buḥārī und
Muslim] In einer anderen Überlieferung heißt es: „…zuzuhö-
ren und zu gehorchen, in der Zeit der Aktivität und Faulheit.“
Er sagte auch: „Hört zu und gehorcht, selbst wenn über euch
ein Sklave eingesetzt wird, der euch mit Aḷḷāhs Buch führt.“
[Überliefert bei Muslim].

Al-Ḥafiẓ Ibn Haǧar sagte in „Fatḥ al-Bārī“: „In den Aḥadīṭ


dieses Kapitels ist der Befehl der Gehorsamkeit für jeden
Amīr, selbst wenn er kein Imām (Ḫalīfah) ist.“

Er g sagte: „Und ich befehle euch Fünf, die Aḷḷāh mir


befahl: die Gemeinschaft, das Zuhören und Gehorchen, die
Hiǧrah und der Ǧihād.“ [Überliefert bei Aḥmad und at-Tir-
miḏī].

Was ich hier unterstreichen möchte ist die Wahrhaftigkeit


des Zuhörens und Gehorchens und die Stärke der Einhal-
tung von Aḷḷāhs Befehlen in den Zuständen der Erschwernis-
se. Die Gehorsamkeit bei dem, was der Mensch liebt, ist mit
Aḷḷāhs Hilfe einfach. Wir warnen vorallem vor dem Sündigen
im Krieg, denn wir haben die Folgen davon an mehreren Stel-

22
DIE WEGE DES SIEGES

len erfahren und es war immer der Grund für viele Katast-
rophen.

Der Gesandte Aḷḷāhs g war mit einer Armee der Gefähr-


ten in Uhud. Er hat für jede Truppeneinheit ihren Platz be-
stimmt und stellte die Schützen auf einen Platz, in dem sie
ihren Rücken decken, damit der Feind keinen Flankenangriff
durchführen kann. Er sagte ihnen mit aller Deutlichkeit:
„Schützt unseren Rücken! Wenn ihr seht, dass wir getötet
werden, dann unterstützt uns nicht und wenn ihr seht, dass
wir erbeuten, dann beteiligt euch nicht an uns!“ [Überliefert
bei Aḥmad von Ibn ʿAbbās]. Die Schützen haben den Rat des
Gesandten g nicht verinnerlicht und so war das Ergebnis
eine Niederlage für die Muslime und viele Getötete, aufgrund
der Sünde eines Teils der Armee, trotz dem Rat ihres Amīrs
und seiner Vorwarnung.

So weist dies darauf hin, dass die militärische Sünde eine


schnelle Folge hat und dass jeder Iǧtihād1 von den Soldaten,
welcher dem Iǧtihād des Amīrs widerspricht, ein großer Feh-
ler ist, selbst wenn es rechtschaffen und gut erscheint und es
öffnet eine gewaltige Tür des Übels. Denn der Soldat dient
Aḷḷāh c durch die Gehorsamkeit gegenüber seinem Amīr,
solange ihm keine Sünde nach der Šarīʿah befohlen wird.
Was aber den militärischen und beweglichen Iǧtihād betrifft,
so ist es das alleinige Recht des Amīrs, dem man sich nicht
widersetzen darf. Wenn man anderer Meinung ist, dann ist
es verpflichtend Naṣīḥah (Rat) zu geben (und nicht mehr).
Denn die Regel besagt: „Die Meinung des Imāms (Ḫalīfah)
oder Amīr darf nicht gebrochen werden durch die Meinung

1 Iǧtihād: selbstständige Entscheidung

23
ALHIMMAH VERLAG

der einzelnen Muslime, bei den Angelegenheiten, die er allei-


ne zu entscheiden hat.“ [Ibn Mufliḥ: Kitāb al-Furūʾ].

Schaue o Diener Aḷḷāhs zu der Gabe des Zuhörens und


Gehorchens in der Zeit der Erschwernis und Drangsal. Der
Gesandte Aḷḷāhs g befahl den verletzten Muslimen nach
der Schlacht von Uhud, trotz ihrer Wunden und Schmerzen
auszurücken, als er hörte, dass Abū Sufyān zurückkehren
möchte, um den Rest der islamischen Armee auszulöschen.
Sie folgten ihm, Aḷḷāh und Seinen Gesandten gehorchend.
Aḷḷāh c sagte: {Diejenigen, die auf Aḷḷāh und den Gesandten
hörten, nachdem ihnen eine Wunde zugefügt worden war
für diejenigen unter ihnen, die Gutes tun und gottesfürchtig
sind, wird es großartigen Lohn geben.} [Āl ʿImrān: 172]

Genauso war dies ihr Zustand, als sie von der Schlacht von
Aḥzāb zurückkehrten und sich ausruhen wollten, nachdem
die Heimsuchung aufgehoben wurde. Sie hatten den Staub
nach langer Belagerung noch nicht abgewischt. Da kam der
Befehl zu ihnen, schnell zu einer anderen Schlacht zu eilen:
„Keiner von euch soll das Nachmittagsgebet verrichten, au-
ßer in Bani Qurayḍah.“ [Überliefert bei al-Buḥārī und Muslim
von Ibn ʿUmar]. Sie gehorchten dem Befehl Aḷḷāhs und sei-
nen Gesandten und waren wahrhaftig gegenüber Aḷḷāh und
Seinen Gesandten. Und so kam der Sieg gegen ihren Feind
durch die Wahrhaftigkeit ihres Zuhörens, Gehorchens und
die Stärke der Einhaltung von Aḷḷāhs Befehl.

Von Abū Hurayrah h ist überliefert, dass der Gesandte


Aḷḷāhs g sagte: „Wer mir gehorcht, der hat Aḷḷāh gehorcht
und wer sich mir widersetzt, der hat sich Aḷḷāh widersetzt.
Und wer dem von mir eingesetzten Amīr gehorcht, der hat

24
DIE WEGE DES SIEGES

mir gehorcht und wer sich ihm widersetzt, der hat sich mir
widersetzt.“ [Überliefert bei al-Buḥārī und Muslim].

Von dem, was zum Zuhören und Gehorchen gegenüber


dem Amīr verhilft ist:

1. Das gute Denken über den Amīr:


Aḷḷāh c sagte: {O die ihr glaubt, meidet viel von den
Mutmaßungen; gewiss, manche Mutmaßung ist Sünde.} [Al-
Ḥuǧurāt: 12].

Wenn das gute Denken über die Allgemeinheit der Musli-


me verpflichtend ist, so ist es gegenüber dem Amīr noch ver-
pflichtender. Es gibt nichts schädlicheres für den Ǧihād, als
das schlechte Denken über den Amīr. Wie soll es auch anders
sein, wo die Mutmaßung das lügenhafteste Gerede ist. Der
Gesandte g: „Wehe euch vor der Mutmaßung, denn wahr-
lich, die Mutmaßung ist das lügenhafteste Gerede.“ [Überlie-
fert bei al-Buḥārī und Muslim von Abū Hurayrah]. Der Au-
tor von „Faiḍ al-Qadir“ sagte: „Wer schlecht über jemanden
denkt, der kein schlechtes Denken verdient, der weist auf
seine Unaufrichtigkeit in sich selbst, denn es wurde gesagt
„wenn die Tat eines Menschen schlecht ist, so ist auch sein
Denken schlecht.“

2. Das Respektieren des Amīrs:


Von ʿAbduḷḷāh Ibn ʿAmr Ibn al-ʿĀs ist überliefert, dass
Muʿaḏ sagte: „Der Gesandte Aḷḷāhs g legte uns Fünf Sachen
nahe; wer etwas davon tut, der hat eine Garantie von Aḷḷāh b:
Wer einen Kranken besucht, an einer Beerdigung teilnimmt,
kämpfend auf Aḷḷāhs Weg ausrückt, bei einem Imām eintritt,
um ihn hochzuschätzen und zu respektieren oder in seinem

25
ALHIMMAH VERLAG

Haus sitzt, sodass die Menschen vor ihm sicher sind und er
sicher ist.“ [Überliefert bei Aḥmad].

Die Hochschätzung und Respektierung des Amīrs ist


durch das Gehorchen und Unterstützen von ihm, sowie die
Erwähnung seiner guten körperlichen und charakterlichen
Eigenschaften, das Eilen zur Einhaltung seines Befehls und
Verbots und die Naṣīḥah im Geheimen an ihn zu geben.
Al-Ḥafiẓ Ibn Haǧar sagte in „Fatḥ al-Bārī“: „Die Naṣīḥah an
die Imāme der Muslime ist ihnen bei dem zu helfen, was ih-
nen aufgetragen wurde, sie bei Unachtsamkeit zu warnen, sie
bei ihrem Versehen zu korrigieren, das Wort (der Menschen)
auf sie zu vereinen und die abgewichenen Herzen zu ihnen
zurückzuweisen.“

26
DIE WEGE DES SIEGES

Der vierte Weg: Die Geduld und Standhaftigkeit

Aḷḷāh c sagte: {O die ihr glaubt, geduldet euch, haltet


standhaft aus, seid kampfbereit und fürchtet Aḷḷāh, auf dass
es euch wohl ergehen möge!} [Āl ʿImrān: 200].
Da der Weg lang ist, wird Proviant benötigt und weil er
anstrengend, mühselig und voll mit Hindernissen ist, benö-
tigt es die Geduld und Standhaftigkeit. Denn der Ǧihād ist
eine ʿIbādah, zu der Aḷḷāh uns verpflichtete und wir müssen
sie durchführen, ganzgleich wie schwer die Heimsuchungen
werden oder die Langeweile sich einschleicht. Ganz gleich ob
die Falschheit aufblüht oder die Unterstützer gering werden.
Der Marsch muss fortgesetzt werden!

Imām Mālik überlieferte von Zayd Ibn Maslam, dass er


sagte: „Abū ʿUbaydah Ibn al-Ǧarrah schrieb zu ʿUmar Ibn al-
Ḫaṭṭāb und berichtete ihm über Ansammlungen der Römer
und was von ihnen befürchtet wird. Da antwortete ʿUmar:
„Um fortzufahren: Ganz gleich welche Erschwernis auf den
gläubigen Diener kommt, lässt ihn Aḷḷāh eine Erleichterung
danach kommen. Und wahrlich eine Erschwernis wird nicht
zwei Erleichterungen besiegen und Aḷḷāh sagt in Seinem
Buch: {O die ihr glaubt, geduldet euch, haltet standhaft aus,
seid kampfbereit und fürchtet Aḷḷāh, auf dass es euch wohl
ergehen möge!}“

Ebenso sagte Aḷḷāh c: {Und Wir werden euch ganz gewiss


mit ein wenig Furcht und Hunger und Mangel an Besitz, See-
len und Früchten prüfen. Doch verkünde frohe Botschaft den
Geduldigen} [Al-Baqarah: 155].

Abū Ǧaʿfār aṭ-Ṭabarī sagte: „Dies ist eine Verkündung von


Aḷḷāh c an die Gefolgschaft seines Gesandten g, dass Er sie
durch harte Dinge prüfen wird, damit Er diejenigen kennt,

27
ALHIMMAH VERLAG

die dem Propheten folgen und diejenigen, welche den Rü-


cken kehren.“

Doch die Folgen der Geduld sind gut. Aḷḷāh c sagte:


{Wenn ihr geduldig seid, so ist dies wahrlich besser für die
Geduldigen} [An-Naḥl: 126].

So nimmt Aḷḷāh zur Hilfe und sagt wie eure Muǧāhidīn-Vor-


gänger: {Und als sie gegen Ǧālūt und seine Heerscharen auf
dem Plan erschienen, sagten sie: “Unser Herr, überschüt-
te uns mit Standhaftigkeit, festige unsere Füße und verhilf
uns zum Sieg über das Kuffār Volk!”} [Al-Baqarah: 250] und
die Aussage der geprüften Muwaḥḥidīn: {Unser Herr, über-
schütte uns mit Geduld und lasse uns als Muslime sterben}
[Al-Aʿrāf: 126]. So wurden sie dadurch zu frommen Šuhadāʾ,
nachdem sie Kuffār-Zauberer waren.

Wisse, wie der Vertrauenswürdige, Wahrhaftige und der


Beste, der vom Herrn der Welten verkündete, sagte: „… dass
wenn die gesamte Ummah sich versammelt, um dir zu nut-
zen, sie dir nur in etwas nutzen, das Aḷḷāh für dich geschrie-
ben hat. Und dass sie, wenn sie sich versammeln, um dir zu
schaden, sie dir nur in etwas schaden, das Aḷḷāh schon über
dich geschrieben hat.“ [Überliefert bei Aḥmad und at-Tirmiḏī
von Ibn ʿAbbās]. Und er sagte: „Und wisse, dass der Sieg mit
der Geduld, die Erlösung mit der Drangsal und mit der Er-
schwernis Erleichterung kommt.“ [Überliefert von Aḥmad
von Ibn ʿAbbas].

Was ich hier unterstreichen möchte und was bei uns durch
die Erfahrung bestätigt ist, ist dass die Standhaftigkeit der

28
DIE WEGE DES SIEGES

Führung, vor allem auf dem Schlachtfeld bei der Begegnung


der Feinde eine große Wirkung hat.

Im Ḥadīṯ heißt es: „Ein Mann fragte al-Barāʾ h und sagte:


„O Abū ʿAmārah, habt ihr wirklich den Rücken gekehrt am
Tage (der Schlacht) von Ḥunain? Al-Barāʾ sagte, während ich
hörte: „Was den Gesandten Aḷḷāhs g betrifft, so hat er nicht
den Rücken gekehrt. Abū Sufyān Ibn Ḥāriṯ hatte die Zügel
seines Maultiers genommen. Alsdann die Mušrikīn über ihn
kamen, stieg er ab und fing an zu sagen: „Ich bin der Prophet,
dies ist keine Lüge! Ich bin der Sohn von ʿAbd-ul-Muṭṭalib!““
[Überliefert bei al-Buḥārī und Muslim].

In diesem Ḥadīṯ sind gewaltige Lehren, welche Lichter auf


dem Weg sind.

Die erste davon ist; dass die Führung auf dem Schlacht-
feld und nicht weit entfernt vom Kampfgeschehen war. So
ging sie nicht aus dem Land zu einem anderen heraus, mit
der Ausrede, dass sie ein Symbol seien, durch deren Fallen
die Daʿwah fallen würde.

Das Mindeste, was wir von unseren Brüdern fordern ist,


dass der Amīr der Wilāyah innerhalb seiner Wilāyah, der
Amīr des Bezirks innerhalb seines Bezirks und der Amīr der
Brigade unter seinen Soldaten bleibt. Jeder Mann, der dies
nicht tun kann, für den ist die Führung nicht erlaubt, selbst
wenn er dafür geeignet ist, denn die Löwen jagen nicht au-
ßerhalb des Dschungels, außer wenn sie durch den Verdienst
anderer essen.

Die zweite davon ist; seine Aussage „… hatte die Zügel sei-
nes Maultiers genommen“ und darin ist, dass vom Amīr die

29
ALHIMMAH VERLAG

Standhaftigkeit in Erscheinung treten und dass dies bei ihm


ersichtlich sein muss.

Der Gesandte Aḷḷāhs g ritt auf einem Maultier, welches


langsam ist. Ibn Kaṯīr r sagte: „Vom absoluten Mut ist, dass
er an jenem Tag inmitten des Schlachtfelds, während seine
Armee flüchtete, trotzdem auf einem Maultier war, welches
nicht schnell reitet und nicht für Angriffe oder Flucht geeig-
net ist. Er ritt auf sie zu und rief seinen Namen, damit jeder
ihn erkennt, der ihn nicht kennt.“ [Tafsīr]

Ibn Baṭṭal berichtete von al-Muḥallab, dass er sagte: „Und


darin (in diesem Ḥadīṯ) ist das Reiten auf den Maultieren im
Krieg für den Imām, damit dies ihn befestigt und nicht von
ihm gedacht wird, dass er bereit ist zu flüchten und den Rü-
cken zu kehren. Dies, um die Seelen der Gefolgschaft zu füh-
ren, denn wenn er standhaft bleibt, bleibt seine Gefolgschaft
standhaft und wenn von ihm die Entschlossenheit zur Stand-
haftigkeit gesehen wird, dann wird die Entschlossenheit mit
ihm geteilt.“ [Erklärung von Ṣaḥīḥ al-Buḥārī]

In diesen Worten gibt es eine Lehre, nämlich, dass der Amīr


kein Fahrzeug besteigen soll, welches schneller und stärker
als die seiner Soldaten ist. Vielmehr sollte sein Fahrzeug wie
der Durchschnittsmann unter ihnen sein, wenn nicht, das
schwächste, um die Herzen seiner Soldaten zu befestigen und
von den Schubuhat (Zweifel, Verdacht) fernzubleiben, vor al-
lem, wenn das Fahrzeug vom Besitz des Ǧihāds ist.

Das dritte davon ist; dass er g sich selbst vorstellte, indem


er sagte: „Ich bin der Prophet, dies ist keine Lüge! Ich bin der
Sohn von ʿAbd-ul-Muṭṭalib!“.

Als es ernst wurde und der Krieg die Seelen erschreck-


te, sodass der eine an seinen Bruder vorbeigeht und nicht er-

30
DIE WEGE DES SIEGES

kennt, vor lauter Schock oder voreiliger Flucht, musste er g


seinen Soldaten, die ihn lieben bekanntgeben, dass er anwe-
send und nicht geflüchtet ist. Er verkündete dies öffentlich,
ohne auf die Sicherheit und militärischen Vorkehrungen zu
achten, denn dies ist nicht die Stelle und die Zeit dafür, wo
die Situation die Selbstopferung und Standhaftigkeit bei der
Drangsal erfordert.

So ist es sehr verwunderlich, dass manche Anführer des


Ǧihāds, wenn es ernst wird, der Feind ihr Gebiet stürmt und
die Tötung sich unter ihren Soldaten verbreitet, sie dazu eilen,
sich zu verstecken, keinen ihrer Soldaten kontaktieren und
ihren Namen und vielleicht auch Aussehen verändern, mit
der Ausrede der Bewahrung der rechtschaffenen Führung. In
Wirklichkeit haben sie sich und ihre Brüder ins Verderben ge-
stürzt. Denn wären sie standhaft unter ihnen geblieben und
hätten sie ihre Soldaten gesammelt, ihre Feinde bekämpft
und Stärke und Standhaftigkeit gezeigt, dann wäre darin die
Errettung für sie und ihre Brüder, anstatt sich selbst und jene
über die sie eingesetzt wurden ins Verderben zu stürzen.

Die vierte davon ist; dass der Prophet g sagte: „O ʿAb-


bās, rufe die Leute von as-Samurah!“ Al-ʿAbbās sagte – und
er hatte eine laute Stimme -: „Ich sagte mit meiner lautesten
Stimme: „Wo sind die Leute von as-Samūrah?““ Sie sagten:
„Labbayk, Labbayk!“ [Ṣaḥīḥ Muslim]

Bei Ibn Isḥāq ist überliefert: „der eine (von ihnen) versuch-
te sein Reittier zu führen und schaffte es nicht und so nahm
er sein Schutzschild und sein Schwert und eilte zu der Stim-
me.“ [Sīrah von Ibn Hišām]

Aṭ-Ṭabarī überlieferte, dass der Prophet g zu al-ʿAbbās


sagte: „Rufe: „O Anṣār und o Muhāǧirīn!““ So fing er an die
Anṣār Klan nach Klan zu rufen. Dann sagte er: „Rufe die

31
ALHIMMAH VERLAG

Leute von Sūraḫ al-Baqarah!“ Er sagte: „So kamen die Men-


schen aufeinanderfolgend.“ [Tafsīr] Und in Ṣaḥīḥ Muslim ist
(dass al-ʿAbbās sagte): „Danach beschränkte ich das Rufen auf
Banu al-Ḥāriṯ Ibn al-Ḫazraǧ.“

Hier ist eine wichtige, gewaltige Lehre von Aḷḷāh und


Seinem Propheten, nämlich die Tat des Propheten g als die
Menschen flüchteten und die Reihe zerstreut wurde, sodass
nur 12 Männer mit ihm blieben. Die maximale Anzahl, die in
den Überlieferungen erwähnt wurde war 80 Mann. Die Ritter
der Muslime und die Helden der Schlachten, unter ihnen der
beste Mann des Kampfes, Salamah Ibn al-Akwaʾ flüchteten.
Vielmehr flüchteten sogar die besten Diener Aḷḷāhs, die Leute
der Bayʿah von ar-Riḍwān und andere. Da verzweifelte die
Führung nicht, legte das Schwert nicht nieder und flüchtete
nicht aus dem Schlachtfeld. Bewahre ihm g, dass er dies tut.
Vielmehr blieb er g standhaft und fing dann an die Men-
schen mit ihren Eigenschaften zu rufen. So fing er mit den
Leuten des festen Īmāns, treuen Soldaten und aufrichtigen
Anbetern, den Leuten des Baumes und der Bayʿah von ar-
Riḍwān an. Danach rief er die Leute des Qurʾāns, die Träger
von Aḷḷāhs Buch, vor allem der Perle des Buches. So rief er
die Leute von Sūraḫ al-Baqarah. Als sie sich dann um ihn
versammelten, fing er an die Stammeszugehörigkeit in den
Seelen der Gläubigen Gruppe zu schüren. So rief er die Anṣār
Klan nach Klan und mit ihren Namen. Wer da sich selbst ein-
redet zu flüchten, der fürchtet die Schande und unter ihnen
waren trotzdem die Leute des Baumes und Sūraḫ al-Baqarah.
So fing er g mit den spezifischsten und auserwählten und
ging dann zur Allgemeinheit rüber.

Das wichtige, was davon entnommen wird ist, dass trotz


der Sünde des Flüchtens am Tage der Schlacht und Gewal-
tigkeit des Verbrechens desjenigen, der dies tut und sein Be-
gehen eines Verderbens, bei dem befürchtet wird, dass kei-

32
DIE WEGE DES SIEGES

ne Reue ihn einholt, hat er g diejenigen, die geflüchtet sind


nicht getadelt und nahm es nicht als Schande oder Verung-
limpfung gegen sie – vielmehr das Gegenteil. Er bezeichnete
sie nach ihren Stämmen, nachdem er sie mit dem Ǧihād und
Tauḥīd bezeichnete.

Darin ist eine Lehre, nämlich, das der Amīr im Zustand


der Härte als erstes nach Aḷḷāh auf die Leute des Vorreitens
von den Muǧāhidīn vertraut und die Söhne der edlen Stäm-
me lobt.

Wehe, wehe ihm, dass er einen von ihnen verunglimpft.


Ebenso sollte er jeden, der den Ǧihād verlässt kontaktieren
und ihn an seinen Ǧihād auf Aḷḷāhs Weg erinnern und in die
Reihen seiner Brüder zurückbringen, denn wenn er ihn lässt,
lässt er ihn für den Satan und seine Partei. Und dies ist ein
Verlust für den Ǧihād und seinen Soldaten. Und keiner mit
Verstand würde dies gut finden.

Die fünfte davon ist über die Flüchtenden am Tage von


Ḥunain. In Ṣaḥīḥ Muslim ist überliefert, dass Umm Sulaym
am Tage von Ḥunain einen Dolch genommen hat und sagte:
„O Gesandter Aḷḷāhs, soll ich jeden von den Ṭulaqāʾ töten,
denn sie flüchteten und ließen dich?“ Der Gesandte Aḷḷāhs
g sagte: „O Umm Sulaym, Aḷḷāh genügt und hat gutes gege-
ben.“ Und bei al-Buḥārī ist: „Und mit dem Propheten waren
10.000 Mann und die Ṭulaqāʾ und sie flüchteten.“ An-Nawawī
r sagte über die Ṭulaqāʾ: „Sie sind jene, die von den Bewoh-
nern Makkahs, am Tage ihrer Eroberung Muslime wurden.
Sie wurden als Ṭulaqāʾ (Freigelassene) bezeichnet, weil der
Prophet g ihnen die Freiheit schenkte. Ihr Islām war noch

33
ALHIMMAH VERLAG

schwach. So dachte Umm Sulaym, dass sie Munāfiqīn sind


und die Tötung durch ihre Flucht verdienen.“

Von dem, was vorhin erwähnt wurde sehen wir deutlich,


dass diejenigen, die am Tage von Ḥunain mit der Flucht be-
gannen, von den Ṭulaqāʾ waren. Was die Reihen der Muslime
erschütterte und den Schrecken in den Herzen der aufrichti-
gen Mutigen brachte und sie dann das taten, was diese taten.
Doch die Frage die sich hier stellt ist: Hat der Gesandte Aḷḷāhs
g – Aḷḷāh bewahre ihn davor – einen Fehler gemacht, als er
die Ṭulaqāʾ mit sich zu Ḥunain genommen hat, wo sie noch
neu im Islām waren und ihr Islām schwach war, wie bereits
erwähnt und bevor er ihnen einen Tauḥīd-Kurs gab?

Dass sie neu im Tauḥīd waren wird von dem bestätigt, was
überliefert wurde, dass als der Gesandte Aḷḷāhs g zu Ḥunain
ausrückte an einem Baum für die Mušrikīn vorbeiging, wel-
ches „Ḏāt Anwāt“ genannt wird und an dem sie ihre Waffe
aufhängten. So sagten sie (die Ṭulaqāʾ): „O Gesandter Aḷḷāhs,
mache für uns ein „Ḏāt Anwāt“, so wie sie ein „Ḏāt Anwāt“
haben.“ So sagte der Prophet g: „Subḥanaḷḷāh, dies ist wie
die Aussage des Volk Mūsā, {„… mache uns einen Gott, so
wie sie Götter haben!”} [Al-Aʿrāf: 138]“. [Überliefert bei at-Tir-
miḏī von Abū Waqid al-Layṯī]

Ich sage dies, da einige Herzkranke bei uns tadelten, dass


viele sich unserer Armee nach dem Ausruf des Islāmischen
Staates anschlossen und einige von ihnen ein Grund für die
Niederlage der Brüder in einigen Gebieten waren. Doch wir
haben nicht mehr getan als den Gesandten Aḷḷāhs g zum
Vorbild zu nehmen. Vielmehr hat der Gesandte Aḷḷāhs g
nach dem Sieg Güte gezeigt und bei der Verteilung der Beute
den Ṭulaqāʾ und Muhāǧirīn gab, während er nichts an die

34
DIE WEGE DES SIEGES

Anṣār verteilte, obwohl sie die Mehrheit der Armee waren


wie in Ṣaḥīḥ al-Buḥārī berichtet wurde.

Ibn al-Qayīm r sagte: „Von der Weisheit darin war zu zei-


gen, dass Aḷḷāh Seinen Gesandten weder durch die große An-
zahl jener, die in Seine Religion von den Stämmen eintraten
noch durch das Aufhören seines Volkes ihn zu bekämpfen
den Sieg gewährte.“

Trotzdem verkünden wir die frohe Botschaft an die Um-


mah, dass al-Ḥamduliḷḷāh niemals ein Amīr, der sich uns
nach dem Ausruf des Staates anschloss, die Waffe ablegte.
Vielmehr sind sie bis heute die Helden der Schlachten und
Ritter der Kämpfe, genauso wie jene, die ihnen vorangingen.
Und alles Lob gebührt Aḷḷāh, dem Herrn der Welten.

35
ALHIMMAH VERLAG

Der fünfte Weg: die Vorbereitung

Aḷḷāh  sagte: {Und haltet für sie bereit, was ihr haben
könnt an Kraft} [Al-Anfāl: 60].

Der Autor von Adwa al-Bayān sagte: „Dies ist ein entschei-
dender Befehl, um sich so kräftig es geht vorzubereiten, ganz-
gleich wie fortgeschritten die Bedeutungen der Kraft werden.
Demnach ist dies ein ausschlaggebender Befehl, um die Ent-
wicklungen der weltlichen Angelegenheiten diesbezüglich
anzupassen.“

Es ist bekannt, dass der Ǧihād heute eine individuelle


Pflicht (Farḍ-ul-ʿAyn) für jeden Muslim ist. Und was auch im-
mer für die Erfüllung der Pflicht benötigt wird, ist ebenso
eine Pflicht.

Aḷḷāhs Gesandter  sagte: „Schießt, o Söhne Ismāʿīls, denn


wahrlich, euer Vater war ein Schütze.“ [Überliefert bei Mus-
lim von ʿUqbah Ibn al-Akwaʾ].

As-Sanʿanī sagte in seinem Kommentar zum vorherigen


Ḥadīṯ: „Dieser Ḥadīṯ erklärt die „Kraft“, die in der Āyah er-
wähnt wird, dass es „Pfeile schießen“ bedeutet, wie es zur
Lebzeit des Propheten  üblich war. Dies beinhaltet auch das
Beschießen der Mušrikīn und Buġāt mit Gewehren“ [Subūl
as-Salām]

Kurzgefasst: Vorbereitungen für die aktuelle Schlacht ge-


gen die Kreuzzügler und Murtadd Feinde zu treffen ist eine
Pflicht für jeden Muslim, der zum Ǧihād verpflichtet ist.

Dazu werde ich hier einige spezielle Punkte erwähnen:


Das Erste ist; was Abū Ǧaʿfār aṭ-Ṭabarī r im Tafsīr Seiner
Aussage  {Was ihr haben könnt an Kraft} sagte: „Wozu ihr

36
DIE WEGE DES SIEGES

in der Lage seid zur Vorbereitung mit den Waffen, das ein
Grund für eure Kraft gegen sie sein wird.“ [Ǧamiʿ al-Bayān]
Dementsprechend ist die Waffenproduktion eine der größten
Unterstützungen für den Ǧihād auf Aḷḷāhs Weg. Heute wird
diese Produktion „Kampfindustrie“ genannt.

Aḷḷāh erwähnte diese Industrie an mehreren Stellen in Sei-


nem Buch. Wahrlich, Er war sehr präzise als Er  sagte: {Und
Wir lehrten ihn die Verfertigung von Labūs für euch, damit
sie euch vor eurer (gegenseitigen) Gewalt schütze. Wollt ihr
nun dankbar sein?} [Al-Anbiyāʾ: 80}.

Aṭ-Ṭabarī r sagte: „Labūs ist bei den Arabern jegliche


Form von Waffen, sei es eine Panzerrüstung, Brustplatte,
Schwert oder Speer.“

Ibn Kaṯīr sagte: „(Aḷḷāh lehrte ihm) wie man Panzerrüs-


tungen herstellt.“

Der Allmächtige erwähnte die Beschreibung der Rüstung,


indem Er sagte: {“Fertige Panzergewänder an und füge im
richtigen Maß die Panzermaschen aneinander. Und handelt
rechtschaffen, denn Ich sehe wohl, was ihr tut.”} [Sabaʾ: 11],
Dies bedeutet lange und breite Panzerrüstungen. Und bezüg-
lich {und fügt im richtigen Maß aneinander} sagte der Autor
von Adwa al-Bayān: „Es bedeutet die Maße und Nägel herzu-
stellen, wenn man Panzergewänder mit angemessenen Ma-
ßen herstellt.“

Ibn Kaṯīr berichtet von Abū Qatādah, dass Panzergewän-


der glatt waren, wie Blätter und Dāwūd war der Erste, der
diese mit Maßen herstellte.

Dies zeigt die göttliche Aufmerksamkeit, die bei der Her-


stellung von Panzerungen gegeben wurde, bis zu dem Punkt,

37
ALHIMMAH VERLAG

dass Aḷḷāh seine Details erwähnte und Seine Diener dann an


diese Gunst erinnerte, indem Er sagte: {Wollt ihr nun dank-
bar sein?}

Bedauerlicherweise sind viele Muǧāhidīn, wenn nicht so-


gar die meisten von ihnen unbesorgt darüber bei unserem
Krieg gegen unseren Feind. Dies trotz all den vielen Nutze.
Das bedeutsamste ist der Schutz des Lebens des Muǧāhids
– was uns lieber ist – gegen die feindlichen Kugeln und Bom-
bensplitter.

Ein zweiter Nutzen ist die Sicherung des Muǧāhids vor der
Verwundung an kritischen Stellen, was ihn an der Fortfüh-
rung des Ǧihāds hindert oder ihn das Bewusstsein verlieren
lassen könnte. Dadurch wird er dann durch das Verbleiben
im Schlachtfeld, der Gefangennahme durch den Feind aus-
gesetzt.

Ein dritter Nutzen ist; dass der Muǧāhid dadurch unter-


stützt wird, die Stellungen nah zum Feind zu erreichen. Dies
macht sie dadurch zu Helden, welche die Feindstellungen
stürmen und Löwen der Istišhādī-Operationen.

Ein abschließender Nutzen, der anzumerken ist, dass wir


nicht tapferer sind als der Gesandte Aḷḷāhs , der eine Pan-
zerrüstung und einen Helm trug, genauso wie er ein Schwert
hatte.

ʿĀʾišah  sagte: „Der Gesandte Aḷḷāhs  starb und seine


Panzerrüstung wurde einem Juden für 30 Gersten verpfän-
det.“ [Überliefert bei al-Buḥārī].

Es ist ebenso überliefert, dass der Prophet  zwei Pan-


zerrüstungen trug, eine über der anderen am Tag von Uhud.

38
DIE WEGE DES SIEGES

[Überliefert bei Aḥmad und Abū Dāwūd von as-Saib Ibn Ya-
zīd].
Anas Ibn Mālik, überlieferte, dass der Prophet  Makkah
im Eroberungsjahr betrat und dabei einen Helm trug. [Über-
liefert bei al-Buḥārī und Muslim].

Außerdem leitete uns der Allmächtige Herr dazu, Metallb-


löcke zu verwenden, welche heute als Basis für die Produkti-
on von Waffen dienen.

In der Geschichte von Ḏū-l-Qarnayn sagte Er : {Bringt


mir die Eisenstücke.” Als er nun zwischen den beiden Ber-
ghängen gleich hoch (aufgeschüttet) hatte, sagte er: “Blast
(jetzt).” Als er es zum Glühen gebracht hatte, sagte er: “Bringt
mir, damit ich (es) darüber gieße, geschmolzenes Kupfer.”}
[Al-Kahf: 96] Es wurde kürzlich herausgefunden, dass das
Hinzugeben von ein wenig Kupfer zum Metall der beste Weg
ist das Metall zu härten und seine Stärke, Widerstand und
Festigkeit zu erhöhen.

Ebenso lehrte Aḷḷāh Nuḥ, wie man ein Schiff baut. Er sag-
te: {Und verfertige das Schiff vor Unseren Augen und nach
Unserer Eingebung.} [Hud: 37].

Aṭ-Ṭabarī berichtete von Ibn ʿAbbās , dass er sagte: „Er


wusste nicht, wie man die Arche baut, so gab Aḷḷāh ihm ein,
es basierend auf dem Modell der Vogelbrust zu bauen.“

Der Prophet  lobte die Soldaten der Ummah, die Schif-


fe fahren, sowie es im Ḥadīṯ von Umm Ḥarām  überliefert
wurde. [Überliefert bei al-Buḥārī und Muslim]. Gibt es also
jemanden, der sich diese Produktion vornimmt?

Aḷḷāh  sagte ebenso: {Da ging Aḷḷāh ihren Bau an den


Grundmauern an, so dass das Dach über ihnen auf sie he-

39
ALHIMMAH VERLAG

rabfiel} [An-Naḥl: 26]. Es ist jedem bekannt, der etwas von


Sprengstoff und seiner Verwendung versteht, dass dieser
Vers die Grundlage zur Zerstörung mit Sprengstoff enthält.

Keine Industrie wurde mehr angespornt, als die Herstel-


lung von Kriegswerkzeugen. Es wurde berichtet, dass der
Gesandte  sagte: „Drei Leute betreten das Paradies durch
einen einzigen Pfeil: Derjenige, der ihn herstellte, derjenige
der ihn abschießt und derjenige der es (dem Schützen) zu-
kommen lässt.“ [Überliefert von Ibn Māǧah, Abū Dāwūd, at-
At-Tirmiḏī und an-Nisāʾi von ʿUqbah Ibn Amīr]. Wie ist es
dann also mit demjenigen, der eine Rakete oder ein Flugzeug
herstellt oder ein explosives Material erfindet?

Was die Vorbereitungen bezüglich den Medien angeht, so


finden die Kämpfe zwischen den Muǧāhidīn und ihren Fein-
den heute wahrlich an zwei wichtigen Fronten statt. Die erste
ist die militärische Front, die wir bereits erwähnten. Die zwei-
te ist die Front bei der Konfrontation der satanischen Medien,
welche die Identität der Ummah entstellten, ihre ʿAqīdah und
Werte verdrehten und die Säulen der Erniedrigung und psy-
chologischen Niederlage stützten.

Wahrlich, die flammenden Raketen der Medien sind heute


tödlicher und gefährlicher für die Ummah und ihre Männer
als die teuflischen Raketen, die von ihren Flugzeugen abge-
feuert werden. Dementsprechend ist es angemessen, dass
die Muǧāhidīn, welche Aḷḷāh dazu befähigte, die Kraft ihrer
Feinde militärisch zu brechen, sich auch an der anderen Front
beteiligen, und zwar an der Medienfront.

Aḷḷāhs Gesandter  sagte: „Führt den Ǧihād gegen die


Mušrikīn mit euren Zungen.“ [Überliefert bei Aḥmad von
Anas Ibn Mālik] Er  sagte auch: „Wahrlich, die Gläubigen
führen den Ǧihād mit ihrem Schwert und ihrer Zunge. Bei

40
DIE WEGE DES SIEGES

dem, in dessen Hand meine Seele ist, es ist so, als ob ihr einen
Pfeilhagel (mit euren Worten) schießen würdet.“ [Überliefert
bei Aḥmad von Kāʿb Ibn Mālik].

Aḷḷāhs Gesandter  setzte die effektivsten Mitteln seiner


Zeit für die Medienarbeit ein. Jene, die am härtesten zu den
Herzen der Feinde waren: Poesie.

At-Tirmiḏī und an-Nisāʾi überlieferten von Anas Ibn Mālik,


dass der Prophet  Makkah für die Umrat al-Qaḍāʾ betrat
und ʿAbduḷḷāh Ibn Rawaḥah vor ihm ging und sagte:

„O Söhne der Kuffār, bleibt fern von seinen Weg, denn


wir schlagen euch heute mit Seiner Offenbarung – mit einem
Schlag, welches die Köpfe abschlägt, und den einen Gelieb-
ten, seinen Geliebten vergessen lassen.“ (Poesie)

ʿUmar sagte dann: „Ibn Rawaḥah! Du rezitierst Poesie vor


dem Gesandten Aḷḷāhs und im Ḥarām (geschützten Haus)
Aḷḷāhs?!“ Der Prophet  sagte sodann zu ihm: „Lass ihn o
ʿUmar, denn solche (Wörter) gelangen schneller zu ihnen als
ein Pfeilhagel.“

So wie Aḷḷāhs Gesandter  sich freute als Ḫālid – der mi-


litärische Führer – den Islām akzeptierte, freute er sich auch,
als einer der größten Poeten den Islām annahm. Als die De-
legation der Anṣār für die Bayʿah von ʿAqabah kam, sagte er
zu al-ʿAbbās: „Weißt du wer diese zwei Männer sind?“ Als er
sich drehte sagte er: „Ja, das ist al-Barāʾ Ibn Marūr, der Füh-
rer seiner Leute und das ist Kāʿb Ibn Mālik.“ Kāʿb sagte: „Bei
Aḷḷāh, ich werde das Wort vom Gesandten Aḷḷāhs  nicht
vergessen, als er fragte: „Der Poet?“ Al-ʿAbbās erwiderte: „Ja“.
[Überliefert bei Aḥmad]. Es wird ebenso überliefert, dass der
Gesandte Aḷḷāhs  seine Poeten gut vorbereitete, so wie er zu
Ḥasan Ibn Ṭābit sagte: „Gehe zu Abū Bakr und lasse ihn dich

41
ALHIMMAH VERLAG

die Fehltaten der Leute lehren, da er der wissendste über Ab-


stammungen ist.“ [Al-Bayḥaqī: Lubab al-Ansāb]. Ḥassan bat
den Propheten  um Erlaubnis, die Mušrikīn poetisch anzu-
greifen. Woraufhin er  fragte: „Was ist mit meiner Abstam-
mung?“ Ḥassan sagte: „Ich werde dich von ihnen verscho-
nen, sowie ein Haar aus dem Teig entfernt wird.“ [Überliefert
bei al-Buḥārī von ʿĀʾišah]. Der Prophet  genoss seine gute
Poesie. Er sagte: „Das wahrhaftigste Wort, das von einem Po-
eten gesprochen wird, ist das Wort von Labid: „Alles außer
Aḷḷāh ist nutzlos“ und Umayyah Ibn Abī as-Salt trat nahezu
dem Islām bei.“ [Überliefert bei al-Buḥārī und Muslim von
Abū Hurayrah].

Ebenso machte er  Ṭābit Ibn Qays Ibn Šammās – einer


von denjenigen, denen das Paradies versprochen wurde – zu
einem Sprecher, der für den Islām und die Muslime sprach.
Als Bani Tamīm mit ihrem Sprecher und Poeten kamen, sagte
der Prophet  zu Ṭābit Ibn Qays: „Stehe auf und antworte
ihnen.“ Ṭābit antwortete dann. Daraufhin sagte al-ʿAqra Ibn
Habis: „Wahrlich, Muḥammad wird unterstützt. Bei Aḷḷāh,
ich weiß nicht, was dies ist. Unser Sprecher sprach, doch ihr
Sprecher hatte bessere Worte.“ Er näherte sich dann dem Ge-
sandten Aḷḷāhs  und sagte: „Ich bezeuge, dass es keinen
Gott gibt außer Aḷḷāh und dass du der Gesandte Aḷḷāhs bist.“
[Überliefert bei Abū Nuʿaym in Maʿrifat aṣ-Ṣaḥabah von Ǧā-
bir Ibn ʿAbdiḷḷāh]

Wir können die wichtigsten Ziele der islamischen Medien


in folgenden Punkten zusammenfassen:

1. Die Ehre und ʿAqīdah der Muslime zu verteidigen.


Aḷḷāh  machte eine Ausnahme für die Poeten (die
allgemein getadelt werden) in Seiner Aussage: {Außer
denjenigen, die glauben, rechtschaffene Werke tun und
Aḷḷāhs häufig gedenken und sich selbst helfen, nachdem

42
DIE WEGE DES SIEGES

ihnen ja Unrecht zugefügt wurde.} [Asch-Schuara: 227]


Ibn ʿAbbās sagte: „Dies bedeutet, dass sie den
Kuffār antworteten, welche die Gläubigen ver-
unglimpft haben.“ [Überliefert von Aṭ-Ṭabarī].
Aḷḷāhs Gesandter  sagte: „O Ḥassan! Antworte für
Aḷḷāhs Gesandten. O Aḷḷāh ermächtige ihn mit dem
heiligen Geist [Ǧibrīl ]“ [Überliefert bei al-Buḥārī
und Muslim von Abū Hurayrah). Ibn Asākir überliefer-
te, dass Aḷḷāhs Gesandter  sagte: „Wer wird die Ehre
der Muslime verteidigen?“ So sagte Kāʿb: „Ich!“ Und
Ibn Rawaḥah sagte: „Ich!“ Und Ḥassan sagte: „Ich!“
Der Prophet sagte: „Ja, entehrt sie und der heilige Geist
wird euch gegen sie unterstützen.“ [Tariḫ Dimašq]. Er
 sagte auch: „Wahrlich, Aḷḷāh ermächtigte Ḥassan je-
des Mal mit dem heiligen Geist, als er sich für Aḷḷāhs
Gesandten rühmte oder für ihn sprach.“ [Überliefert
bei at-At-Tirmiḏī von ʿĀʾišah].

2. Die Moral der Männer der Ummah zu stärken und ins-


besondere die der Muǧāhidīn. Salamah Ibn al-Akwaʾ
sagte: „Wir gingen mit dem Propheten  nach Ḫay-
bār bei einem Nachtmarsch. Einer der Männer sagte zu
ʿĀmīr Ibn al-Akwaʾ: „Lässt du uns nicht einige deiner
Lieder hören?“ Und ʿĀmīr war ein Poet, so stieg er ab
und spornte die Männer vorwärts mit Gesang.“ [Über-
liefert von al-Buḥārī und Muslim].

3. Das Entblößen der Lügen in der ʿAqīdah und Moral der


Kuffār und Murtaddīn, indem man der Ummah die
dreckige Realität der Gesellschaft der Kuffār und ihre
Falschheit von dem, was sie anzubieten haben,zeigt, in-
dem man die Aggression der Kuffār gegen die Muslime
eindämmt und Terror in die Herzen der Kuffār einflößt.
Es wird berichtet, das Ibn Sirin sagte: „Die Poeten der
Muslime waren Ḥasan Ibn Ṭābit, ʿAbduḷḷāh Ibn Ra-

43
ALHIMMAH VERLAG

waḥah und Kāʿb Ibn Mālik. Kāʿb drohte den Mušrikīn


mit dem Krieg. ʿAbduḷḷāh beleidigte sie und ihren Kufr.
Und Ḥassan griff ihre Abstammung an.“ So sagte er:
„Es erreichte mich, dass der Stamm Daws, den Islām
akzeptierte aus Angst vor den Worten von Kāʿb Ibn
Mālik: „Wir besiegten sie in Tihamah und Ḫaybār,
dann steckten wir unsere Schwerter ein und legten sie
zur Seite; Wir fragten die Schwerter nach den Nach-
richten und es ist, als ob sie sprachen: „Daws oder Ṭa-
qif“, würden ihre Klingen sagen.

So sagten die Leute von Daws untereinander „Geht


und achtet auf euch selbst. Lasst nicht das was Ṭaqif
traf, euch trifft.“ [Ibn Abd al-Birr: Al-Istiab].

4. Ein wahrhaftiges Bild von den Schlachten zwischen


den Helden der Religion und ihren Feinden zu über-
bringen und das wahre Heldentum der Männer des
Islams zu dokumentieren, damit es nicht verloren geht
oder von den Kaufleuten des Blutes gestohlen wird.

44
DIE WEGE DES SIEGES

Der sechste Weg: Das Erkennen der eigenen Abhängigkeit


von Aḷḷāh und der Bescheidenheit

Aḷḷāh  sagte: {Aḷḷāh hat euch an vielen Orten zum Sieg


verholfen, und auch am Tag von Ḥunain, als eure große Zahl
euch gefiel, euch aber nichts nutzte. Die Erde wurde euch
eng bei all ihrer Weite. Hierauf kehrtet ihr den Rücken (zur
Flucht).} [At-Taubah: 25]

Ibn Kaṯīr  sagte: „Ibn Ǧurayǧ berichtete, dass Muǧāhid


sagte: ‚Dies ist die erste Āyah, die von Sūraḫ Barāʾah offen-
bart wurde. Aḷḷāh erwähnt ihre Bevorzugung durch Ihn und
Seine Großzügigkeit mit ihnen durch Seine Unterstützung
für sie {an vielen Orten} ihrer Schlachten mit dem Gesandten
Aḷḷāhs . Das war von Ihm  und durch Seine Macht und
Kraft – nicht durch ihre Anzahl oder Ausrüstung –. Er erin-
nerte sie, dass der Sieg von Ihm alleine kommt, egal ob ihre
Anzahl groß oder klein ist. Denn am Tag von Ḥunain waren
sie von ihrer Anzahl beeindruckt, doch dies brachte ihnen
keinen Nutzen, denn sie wandten sich ab und flohen, außer
wenige mit dem Gesandten Aḷḷāhs .‘“

Der Gesandte Aḷḷāhs  sagte: „Wahrlich, Aḷḷāh offenbarte


mir‚ „Sei bescheiden.‘“ [Überliefert bei Muslim von ʿIyād Ibn
Ḥimār].

Ibn al-Qayīm  sagte: „Wahrlich, abhängig von Aḷḷāh zu


sein und eine Schwäche zu haben ist besser, als stolz zu sein
ohne [eine Schwäche].“ [Ṭāriq al-Hiǧratayn] Muslim berich-
tete von Abū Hurayrah : „Keiner ist bescheiden zu Aḷḷāh,
außer dass Er ihn erhöht. Dieses Erhöhen ist durch Unterstüt-

45
ALHIMMAH VERLAG

zung, Sieg und einen guten Ruf. Und im Jenseits ist es durch
hohe Stufen und die lobenswerte Rangstufe.“

Ibn Baṭṭal  sagte: „ʿĀʾišah sagte: ‚Wahrlich ihr seid


unachtsam bzgl. dem besten Gottesdienst: die Bescheiden-
heit.‘ Aṭ-Ṭabarī  sagte: ‚die Bescheidenheit ist eine der Prü-
fungen durch die Aḷḷāh Seine gläubigen Diener testet, um zu
sehen wie sie Ihm darin gehorchen und weil Er den Nutzen
für Seine Schöpfung darin kennt – ihr Diesseits und ihr Jen-
seits … Dazu gehört, als er  Makkah betrat und die Leute
[lobend] sagten: „Er ist dies und das.“ Da stieg er auf sein Ka-
mel und sagte: „Aḷḷāh ist höher und überragend.“‘ Dann sagte
er: ‚Ṭāriq Ibn Šihāb berichtete, dass ʿUmar eine Furt erreich-
te als er nach aš-Šām kam. So stieg er von seinem Kamel ab
und entfernte seine Schuhe. Während er sie festhielt, begab er
sich zusammen mit seinem Kamel ins Wasser. Abū ʿUbaydah
sagte daraufhin zu ihm: „Heute hast du etwas Gewaltiges bei
den Leuten der Welt getan.“ Da tätschelte er seine Brust und
sagte: „Vielleicht wenn jemand anderes das gesagt hätte, O
Abū ʿUbaydah, aber ihr [Araber] wart von den schwächsten
und niedrigsten Leuten, danach ehrte euch Aḷḷāh mit dem
Islām. Wann immer ihr Ehre bei etwas anderem außer Ihm
sucht, so wird Aḷḷāh euch erniedrigen.“ [Šarḥ Ṣaḥīḥ al-Buḥārī]

46
DIE WEGE DES SIEGES

Der siebte Weg: das Gedenken (Ḏikr) Aḷḷāhs

Aḷḷāh  sagte: {O die ihr glaubt, wenn ihr auf eine Schar
trefft, so steht fest und gedenkt Aḷḷāhs häufig, auf dass es
euch wohl ergehen möge!} [Al-Anfāl: 45]

Aṭ-Ṭabarī sagte: „{gedenkt Aḷḷāhs häufig} bedeutet: „Bittet


Aḷḷāh um Unterstützung gegen sie und um Sieg über sie. Und
gewöhnt eure Herzen und Zungen an Sein Gedenken, da-
mit ihr erfolgreich sein möget… Qatādah sagte: ‚Aḷḷāh macht
Ḏikr zu einer Pflicht, wenn man am Meisten beschäftigt bist:
Wenn sich die Klingen kreuzen.“

Al-Qurṭubī schrieb wertvolle Worte, als er diese Āyah er-


klärte. Er sagte: „Die Gelehrten haben drei Meinungen über
diesen Ḏikr. Die Erste ist, dass ihr Aḷḷāh gedenken müsst,
wenn eure Herzen furchtsam sind, denn Sein Ḏikr hilft zur
Standhaftigkeit in harten Zeiten. Die Zweite ist, dass ihr eure
Herzen festigen und Ihn mit euren Zungen erwähnen müsst,
denn das Herz wird nicht ruhig während des Konflikts die
Zunge kann durcheinanderkommen. Daher befahl Er das Ge-
denken bis das Herz mit Gewissheit und die Zunge mit Ḏikr
gefestigt ist, entsprechend der Aussage der Gefährten Ṭalūts:
{Unser Herr, überschütte uns mit Standhaftigkeit, festige un-
sere Füße und verhilf uns zum Sieg über das Kuffār Volk!}
[Al-Baqarah: 250] Dieser Zustand kann nicht erreicht werden,
außer durch die Kraft des Wissens und der Entflammung der
Einsicht, die der löbliche Mut der Männer ist. Die Dritte ist,
dass ihr dem Versprechen Aḷḷāhs gedenken müsst, welches
euch gegeben wurde, als ihr eure Seelen verkauftet, sowie
der Belohnung die Er für euch hat.“

Ich sage, dass all diese Ansichten in Anbetracht gezogen


werden sollten. So erwähnt man Aḷḷāh mit der Zunge, damit
sich das Herz stark fühlt, während man sich an das erinnert,

47
ALHIMMAH VERLAG

was Aḷḷāh an Unterstützung im Diesseits und Gärten im Jen-


seits versprochen hat.

Aḷḷāh  sagte zu Mūsā und Harūn: {Und lasst nicht nach


in Meinem Gedenken.} [Ṭā Hā: 42]

Ibn Kaṯīr  sagte: „Dies bedeutet, dass sie nicht nachlas-


sen sollten beim Gedenken Aḷḷāhs, wenn sie dem Pharao
entgegen treten, damit Aḷḷāhs Ḏikr sie unterstützen und stär-
ken würde, sowie es eine entscheidende Autorität gegen den
[Pharao] wird.“

Und wisse, dass das Ḏikr von Aḷḷāh im Kampf etwas ist,
was im Geheimen stattfindet. Al-Ḥakīm authentifizierte eine
Überlieferung von Abū Mūsā , dass der Gesandte Aḷḷāhs 
das Anheben der Stimmen im Kampf nicht mochte.

48
DIE WEGE DES SIEGES

Der achte Weg: Das Bittgebet (Duʿāʾ)

Aḷḷāh  sagte {Sag: Mein Herr kümmerte Sich nicht um


euch, wenn nicht euer Bittgebet (zu Ihm) wäre.} [Al-Furqān:
77] und: {So ruft Ihn an, (wobei ihr) Ihm gegenüber aufrich-
tig in der Religion (seid} [al-Ġāfir: 65] und: {Und ruft Ihn in
Furcht und Begehren an. Gewiss, die Barmherzigkeit Aḷḷāhs
ist den Gutes Tuenden nahe.} [Al-ʿArāf: 56] und: {Euer Herr
sagt: „Ruft Mich an, so erhöre Ich euch. Gewiss, diejenigen,
die sich aus Hochmut weigern, Mir zu dienen, werden in die
Hölle gedemütigt eingehen.“} [al-Ġāfir: 60] und: {Und wenn
dich Meine Diener nach Mir fragen, so bin Ich nahe; Ich er-
höre den Ruf des Bittenden, wenn er Mich anruft. So sollen
sie nun auf Mich hören und an Mich glauben, auf dass sie
besonnen handeln mögen.} [Al-Baqarah: 186]

Der Gesandte Aḷḷāhs  sagte: „Duʿāʾ ist ʿIbādah.“ [Über-


liefert bei Ibn Māǧah, Abū Dāwūd und at-Tirmiḏī von an-
Nuʿmān Ibn Bašīr]

Al-Ḥakīm und andere überlieferten von Abū Hurayrah ,


dass er  sagte: „Nichts ist wertvoller bei Aḷḷāh als Duʿāʾ.“
[Al-Mustadrak]

Er sagte auch: „Wer auch immer nicht von Aḷḷāh erbittet,


auf den ist Er zornig.“ [Überliefert bei at-Tirmiḏī von Abū
Hurayrah]

Ibn Taymīyah  sagte: „Sieg und Versorgung werden


durch verschiedene Mittel erlangt. Das sicherste davon ist der
Duʿāʾ der Gläubigen.“

Er sagte ebenfalls: „Als der Sieg am Tag von Badr entschie-


den wurde und der Prophet  seinen Gefährten sagte, dass
er kommen und der Feind verlieren würde, war es das Hilfe-

49
ALHIMMAH VERLAG

suchen und Duʿāʾ-Machen des Propheten  das dazu führ-


te.“ (Maǧmūʿ al-Fatāwā)

Dies ist der Gesandte Aḷḷāhs , der, als er die Vielzahl


seiner Feinde und deren Stärke sowie die Knappheit seiner
Gefährten und deren Schwäche sah, sich zu Demjenigen zu-
wendete, in Dessen Hand der Sieg ist.

{Denn der Sieg kommt nur von Aḷḷāh, dem Allmächtigen,


dem Allweisen} [Al ʿImrān: 126]

ʿUmar Ibn al-Ḫaṭṭāb  sagte: „Am Tag von Badr schaute


der Gesandte Aḷḷāhs  zu den Mušrikīn, die [an der Zahl]
eintausend waren, und zu seinen Gefährten und seine Ge-
fährten waren 319 Männer. Da wandte sich der Prophet Aḷḷāhs
 zur Qiblah, weitete seine Hände aus und begann seinen
Herren zu rufen: ‚O Aḷḷāh, erfülle was Du mir versprochen
hast. O Aḷḷāh, gib mir was Du mir versprochen hast. O Aḷḷāh,
wenn Du diese kleine Gruppe von Muslimen zerstörst, so
wirst Du nicht auf der Erde angebetet werden.‘ Er hielt nicht
davon ab seinen Herren mit ausgestreckten Händen zu rufen,
während er zur Qiblah gewendet war, bis sein Gewand von
seinen Schultern fiel.“ [Überliefert bei Muslim]

Er  machte Duʿāʾ gegen die Mušrikīn allgemein und sag-


te: „O Aḷḷāh, Offenbarer des Buches, der Schnell im Urteilen
ist! O Aḷḷāh, besiege die Gruppen! O Aḷḷāh, besiege sie und
erschüttere ihre Grundfesten!“ [Überliefert bei al-Buḥārī und
Muslim von ʿAbduḷḷāh Ibn Awfa] Er erwähnte auch speziell
ihre Individuen und Anführer, wie von Ibn Masʿūd  über-
liefert wurde: „Der Prophet  wandte sich zur Kaʿbah und
machte Duʿāʾ gegen einige Angehörige von Quraiš: Gegen
Šaybah Ibn Rabiah, Utbah Ibn Rabiah, al-Walīd Ibn Utbah
und Abū Ǧahl Ibn Hišām. Ich schwöre bei Aḷḷāh, dass ich

50
DIE WEGE DES SIEGES

jeden von ihnen totgeschlagen auf dem Boden und von der
Sonne entstellt sah.“ [Überliefert bei al-Buḥārī und Muslim]

Wisse, O Verbündeter Aḷḷāhs, dass du dich in einem der


Orte befindest, wo das Duʿāʾ beantwortet wird. Sahl Ibn Saʿd
as-Saʿdī sagte: „Es gibt zwei Stunden für die die Tore des
Himmels geöffnet sind und in denen kaum eines Bittenden
Duʿāʾ unbeantwortet bleibt: Wenn zum Gebet gerufen wird
und wenn die Reihen [während des Kampfes] für Aḷḷāhs Sa-
che geordnet werden.“ [Überliefert bei Mālik]

So achte, O Muǧāhid, auf die Zeiten der Akzeptanz, wie die


Stunde am Tag von Ǧumuʿah, beim Ertönen des Gebetsrufes,
bei Regenfall und während dem letzten Drittel der Nacht.

Abū Hurayrah  berichtete, dass der Gesandte Aḷḷāhs


 sagte: „Unser Herr  kommt jede Nacht zum niedrigsten
Himmel herab, wenn das letzte Drittel der Nacht übrigbleibt
und sagt: ‚Wer wird Mich anrufen, so dass Ich ihm antworte?
Wer wird Mich bitten, so dass Ich ihm gebe? Wer wird Meine
Vergebung ersuchen, sodass Ich ihm vergebe?‘“ [Überliefert
bei al-Buḥārī und Muslim]

In einer anderen Überlieferung ist „Wer ist da um Mich um


Versorgung zu bitten, so dass Ich ihn versorge? Wer ist da um
Mich um die Entfernung einer schädlichen Sache zu bitten,
so dass Ich ihn von ihm entferne?“ [Überliefert bei Aḥmad]

Ich hoffe wahrlich von Aḷḷāh, dass Er uns besonders ant-


worten wird, denn uns wurde Unrecht angetan von nah und
fern und die ganze Welt hat sich versammelt, um Krieg gegen
uns zu führen.

Es gibt eine frohe Botschaft vom Gesandten Aḷḷāhs , als


er zu Muʿāḏ sagte: „Nimm dich in Acht vor dem Duʿāʾ des Un-

51
ALHIMMAH VERLAG

terdrückten, denn wahrlich, es gibt zwischen ihm und Aḷḷāh


keinen Schleier.“ [Überliefert bei al-Buḥārī und Muslim]

Dies war ein unterdrückter Prophet, der der Lüge bezich-


tigt wurde und dann Duʿāʾ machte - und wie wurde das
beantwortet? Aḷḷāh  sagte: {Vor ihnen (schon) bezichtigte
das Volk Nūḥs (ihren Gesandten) der Lüge. Sie bezichtigten
Unseren Diener der Lüge und sagten: „Ein Besessener.“ Und
er wurde (von ihnen) gescholten. Da rief er seinen Herrn an:
„Mir wurde unrecht getan, so leiste Du (mir) Unterstützung.“
Da öffneten Wir die Tore des Himmels mit niederströmen-
dem Wasser und ließen aus der Erde Quellen hervorströmen;
so traf das Wasser zu einer bereits festgesetzten Angelegen-
heit zusammen. Und Wir trugen ihn auf einem Schiff aus
Planken und Nägeln,} [Al-Qamar 9-13]

So wisse, O Muǧāhid, dass es zu den Wegen des Sieges ge-


hört, dass in unseren Reihen jene sind, die schwach sind und
dass diese Duʿāʾ für uns machen.

Abū Sufyān sagte: „Hiraql sagte zu mir: ‚Ich fragte dich


ob die Adligen ihm folgten oder eure Schwachen und du be-
hauptest die Schwachen. Wahrlich, sie sind die Gefolgsleute
der Gesandten.‘“ [Überliefert bei al-Buḥārī und Muslim von
Ibn ʿAbbās]

Der Prophet  sagte zu Saʿd: „Wird euch Sieg und Ver-


sorgung durch etwas anderes gewährt, als durch jene unter
euch, die schwach sind?“ [Überliefert bei al-Buḥārī]

Dieser Ḥadīṯ verdeutlicht, dass die schwachen Muǧāhidīn


in Betracht gezogen werden sollten, ebenso wie andere, z.B.
Frauen, Kinder und die Greisen. Dies, weil sie oft aufrichti-

52
DIE WEGE DES SIEGES

ger sind, wenn sie Duʿāʾ machen, bescheidener sind und eine
größere Not zu und Vertrauen auf Aḷḷāh haben.

Zum Abschluss erinnere ich an die Aussage Aḷḷāhs :


{O die ihr glaubt, geduldet euch, haltet standhaft aus, seid
kampfbereit und fürchtet Aḷḷāh, auf dass es euch wohl er-
gehen möge!} [Āl ʿImrān: 200] und: {Und verlasst euch auf
Aḷḷāh, wenn ihr gläubig seid.} [Al-Māʾidah: 23] und: {Gewiss,
Aḷḷāh ist mit denjenigen, die gottesfürchtig sind und Gutes
tun.} [An-Naḥl: 128] und: {Und Aḷḷāh wird ganz gewiss den-
jenigen helfen, die Ihm helfen. Aḷḷāh ist wahrlich Stark und
Allmächtig.} [Al-Haǧǧ: 40] und: {O die ihr glaubt, wenn ihr
auf eine Schar trefft, so steht fest und gedenkt Aḷḷāhs häufig,
auf dass es euch wohl ergehen möge!} [Al-Anfāl: 45].

Dies sind die Wege zum Sieg die im Buche Aḷḷāhs verzeich-
net sind, so haltet euch an ihnen fest!

53

Вам также может понравиться