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Anatomische Grundlagen

für Musiker

Vorlesung Mozarteum

Dr.Josef Schlömicher - Thier


Dr.Günther Bernatzky
Dr.Christian Herbst

Vorlesung Musikermedizin Schlömicher-Thier,Bernazky,Herbst


Dr.Josef Schlömicher – Thier

Wie erreicht man mich?

HNO - Praxis 06216-4030.Salzburgerstrasse 7.A5202 Neumarkt

Tel:06216-4030,Handy:0664-3388790

E-Mail: j.schloemicher@salzburgfestival.at

www.austrianvoice.at

Vorlesungsunterlagen
www.hno-schloemicher.com/avi/index.php/download

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Anatomie

• befasst sich mit Bau und Strukturen


des menschlichen Organismus
• makroskopische Anatomie
• mikroskopische Anatomie

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BIOLOGISCHE GRUNDLAGEN
Allgemeines

BIOLOGIE Lehre der Lebewesen

ZELLE Kleinste, selbständige Einheit des


Lebens

GEWEBE Zusammenschluss
gleichartiger Zellen

ORGAN Zusammenschluss mehrerer Gewebe


menschlicher Organismus = hierarchisches Bauprinzip
MENSCH
Vorlesung Zusammenschluss
Musikermedizin Schlömicher-Thier,Bernazky,Herbst mehrerer
Organsysteme
BIOLOGIE

Verständnis des Baues und der Funktion des menschlichen

Körpers

Verständnis der Trainingsprinzipien

Gesundheitsvorsorge und Gesundheitswiederherstellung

keine „ärztliche“ Ausbildung

Vorlesung Musikermedizin Schlömicher-


Thier,Bernazky,Herbst
BIOLOGISCHE GRUNDLAGEN
Allgemeines

BIOLOGIE Lehre der Lebewesen

ZELLE Kleinste, selbständige Einheit des Lebens

GEWEBE Zusammenschluss gleichartiger Zellen

ORGAN Zusammenschluss mehrerer Gewebe

MENSCH Zusammenschluss mehrerer Organsysteme

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BIOLOGISCHE GRUNDLAGEN
Zelle (schematisch)
Zellkern

Mitochondrien

Zelleinschlüsse
Zellmembran

Zellflüssigkeit

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BIOLOGISCHE GRUNDLAGEN
Gewebe

Fettgewebe Oberflächengewebe
(Bauchfell)

Muskelgeweb
e

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BIOLOGISCHE GRUNDLAGEN
Reizanpassung

(Trainings-) Reiz

morphologisch Anpassung funktionell

Hypertrophie Hyperplasie
(Einzelzelle wird größer) (Zellvermehrung)
z.B.: Muskelzelle z.B.: Blut

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BIOLOGISCHE GRUNDLAGEN
Regeneration

Verletzun Regeneration
g ZELLTEILUNG (Defektheilung
)

Ausnahmen: Nerven
Knorpel

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BIOLOGISCHE GRUNDLAGEN
Organsysteme
ORGANSYSTEM = funktionelle Einheit mehrerer Organe
Arbeitsteilung und Spezialisierung

HERZ und KREISLAUFSYSTEM


ATMUNGSSYSTEM
HARN – und GESCHLECHTSORGANE
VERDAUUNGSSYSTEM
BEWEGUNGSAPPARAT
NERVENSYSTEM
SINNESORGANE
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BIOLOGISCHEBIOLOGISCHE
GRUNDLAGENGRUNDLAGEN
Organsysteme Organsysteme

HERZ und KREISLAUFSYSTEM

ATMUNGSSYSTEM

HARN – und GESCHLECHTSORGANE

VERDAUUNGSSYSTEM

BEWEGUNGSAPPARAT

NERVENSYSTEM

SINNESORGANE

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HERZ und KREISLAUFSYSTEM
Aufgaben

Transport O2, CO2, Wasser, Nährstoffe,


Hormone, Abwehrstoffe, Medikamente,...

Regulation Wärme, Wasser, Blutdruck, pH

Abwehrstoffe Immunglobuline,

Blutgerinnung

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HERZ und KREISLAUFSYSTEM
Herz / Anatomie (1)

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HERZ und KREISLAUFSYSTEM
Herz / Bestandteile
Herzbeutel (BG)
Herzmuskel
Herzkranzgefässe
Herzklappen (BG)
Reizleitungssystem (NG)

HERZ
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HERZ und KREISLAUFSYSTEM
Herz (schematisch)

re. VH li. VH

re. K li. K

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HERZ und KREISLAUFSYSTEM
Herz / Anatomie (2)

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HERZ und KREISLAUFSYSTEM
Herz / Physiologie (1)
Rechtes Herz Lungenkreislauf (niederer Druck)
Linkes Herz Körperkreislauf (höherer Druck)

Diastole = Auffüllphase
Systole = Auswurfphase

Blutdruck (RR): 120 (syst.) / 80 (diast.) Individuelle Größe !


Puls: tastbare systolische Druckwelle

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HERZ und KREISLAUFSYSTEM
Herz / Physiologie (2)
Steuerung
(unwillkürlich
Herz - Kreislaufzentrum )

Reizbildungszentru Blutgefäss
m(Sinusknoten) e

Herzstillstand Bewusstlosigkei TOD


t
O2

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HERZ und KREISLAUFSYSTEM
Herz / Physiologie (3)
(Durchschnittswerte in
Ruhe)
Herzfrequenz (HF) 60 – 90 / min. Belastung
Ausdauertraining !!

Schlagvolumen (SV) 75 ml / Schlag Belastung

Herzminutenvolumen (HMV) 5 l / min. Belastung


leistungsentscheidende Größe !!

Blutdruck (RR) 90 – 140 / 60 – 85 Belastung

Elektrokardiogramm (EKG) Registrierung elektrischer Veränderungen


bei Herzmuskelaktionen

Ergometrie = EKG unter definierter Belastung


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HERZ und KREISLAUFSYSTEM
Herz / kurzfristige Anpassung
„frequenzbetont“

HF (2,5 x)
HMV (4 – 5 x) SV (2 x)
RR (200 / 90)

HKS IST LIMITIEREND FÜR AUSDAUERLEISTUNG ! !

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HERZ und KREISLAUFSYSTEM
Herz / langfristige Anpassung
„volumsbetont“

morphologischHYPERTROPHIE

2x

funktionell
Leistungssteigerung Ökonomie
(in Ruhe) SV max. (2 x) HF

HF max. ( ) SV

HMV max. (2 x) O2 Verbrauch RR

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HERZ und KREISLAUFSYSTEM
„Sportherz“

= leistungsfähige, trainingsbedingte Anpassung des Herzmuskels !

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HERZ und KREISLAUFSYSTEM
Blutgefässe / Anatomie
KLEINER (LUNGEN-) KREISLAUF
re. Kammer Lunge li. Vorhof
Arterien: O2 CO2
Venen: O2 CO2

GROSSER (KÖRPER-) KREISLAUF


li. Kammer Körperorgane re.
Vorhof
Arterien: O2 CO2
Venen: O2 CO2
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HERZ und KREISLAUFSYSTEM
Blutgefässe / Pulstaststellen
Halsschlagade
r

Armschlagade Herzspitzenstoß
r

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HERZ und KREISLAUFSYSTEM
Blutgefässe / Physiologie

Venen Niederdrucksystem
ca. 75% des Blutvolumens
Klappen in den Beinvenen

Arterien Kaliberänderung durch glatte


Muskelzellen

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HERZ und KREISLAUFSYSTEM
Blutgefässe / kurzfristige Anpassung
UMVERTEILUNG des Blutvolumens

Muskulatur 20% Muskulatur 90%

Blutvolumen begrenzt ( kein Sport unmittelbar nach dem Essen


)! Kollabs!

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HERZ und KREISLAUFSYSTEM
Blutgefässe / langfristige Anpassung

O2 Versorgung

Kapillargefässe

peripherer Widerstand

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HERZ und KREISLAUFSYSTEM
Blut / Aufgaben
Gastransport O2, CO2

Stofftransport Nährstoffe, Stoffwechselprodukte,


Hormone, Medikamente

Infektionsabwehr Antikörper, Abwehrzellen

Blutgerinnung

Pufferung Milchsäure

Wärmeregulation Hautdurchblutung „Abwärme“

Wasserhaushalt

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HERZ und KREISLAUFSYSTEM
Blut / Anatomie

Blutzellen (40%)

Blutflüssigkeit/ Serum (60%)

Gesamtblutmenge ca. 5 – 6
Liter

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HERZ und KREISLAUFSYSTEM
Blutbild
Rote Blutkörperchen 3,5 – 5,5 Mio./μl
(Erythrozyten)
O2 – Transport

Hämoglobin 11,6 – 16 g/dl

Hämatokrit 36 – 48%

Weiße Blutkörperchen 4.000 – 10.000/μl


(Leukozyten)
Abwehr

Blutplättchen 150.000 – 400.000/μl


(Thrombozyten)
Gerinnung

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HERZ und KREISLAUFSYSTEM
Blut / kurzfristige Anpassung

Pufferkapazität stabiler Blut-ph-Wert trotz


Laktat

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HERZ und KREISLAUFSYSTEM
Blut / langfristige Anpassung

Gesamtblutmenge
(Hyperplasie)

O2 – Transportkapazität

HÖHENTRAINING

Anzahl rote Blutkörperchen


pO2 O2 – Transportkapazität Leistung
Enzymaktivitäten

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BIOLOGISCHEBIOLOGISCHE
GRUNDLAGENGRUNDLAGEN
Organsysteme Organsysteme

HERZ und KREISLAUFSYSTEM

ATMUNGSSYSTEM

HARN – und GESCHLECHTSORGANE

VERDAUUNGSSYSTEM

BEWEGUNGSAPPARAT

NERVENSYSTEM

SINNESORGANE

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ATMUNGSSYSTEM
Aufgaben
Gasaustausch (O2, CO2)
Ausscheidung (Wasserdampf)

ÄUSSERE ATMUNG

O2 CO2

ARTERIELLES BLUT VENÖSES BLUT

O2 CO2
INNERE ATMUNG

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ATMUNGSSYSTEM
Anatomie / schematisch
Kehlkop
f
Luftröhre

Bronchien

Lungenbläsche
n (Alveolen)

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Atmung

Intercostal-Muskulatur
externe Intercostal-
Muskulatur: Einatmung
interne Intercostal-
Muskulatur: Ausatmung

Zwerchfell (Einatmung)

Bauchdecke
(Ausatmung)
Atemvolumen

Lungenvolumen ♂ ♀

Lungenvolumen
Zeit

Atemzugvolumen Expiratorisches Residualvolumen


Reservevolumen
Inspiratorisches
Reservevolumen Vitalkapazität Lungenvolumen
Atmung – Subglottischer Druck

Differenz zwischen Luftdruck innerhalb und ausserhalb


der Lunge

Wird gemessen in cm auf der Wassersäule (cm H2O)

1 cm H2O = 0.1 kPa = 1/1000 athm. Luftdruck

Sprechen: 7 – 15 cm H2O

Singen: 10 – 30 cm H2O (max.: 70 cm H2O)

max. subglottischer Druck: ++ 150 cm H2O


Atmung

Einatmung Ausatmung

Atmung ist nicht nur Resultat von muskulären Aktionen


Die Lunge kann als 3-dimensionale Feder verstanden werden.
Es gibt einen Ruhezustand.
Atmungs-System als 3-dimensionale Feder

passive Restorationskräfte bei


maximaler Einatmung:
Lunge 20 cm H2O
Brustkorb 10 cm H2O
30 cm H2O

passive Restorationskräfte bei


maximaler Ausatmung:
Brustkorb -20 cm H2O

Psub Sprechen ≈ 7 – 15 cm H2O


Psub Singen ≈ 10 – 30 cm H2O
Atmungs-System als 3-dimensionale Feder

Jede Feder hat eine Ruheposition.

Die Ruheposition ist erreicht, wenn


keine muskuläre Aktivität herrscht, und
sich die (passiven) Restorationskräfte
von Ein- und Ausatmung gegenseitig
aufheben.

Funktionelle Residualkapazität (FRK):


Lungenvolumen in Ruheposition

FRK: ≈ 30 – 40 % der Vitalkapazität


Atmung
passive Restorationskräfte
Brustkorb
Lunge
Lunge + Brustkorb

Bsp.: Singen im mezzo-forte

Vitalkapazität (%)
Psub ≈ 15 cm H2O

Kompensation der passiven


Restorationskräfte
20 % VK: ≈ 25 cm H2O
40 % VK (FRK): ≈ 15 cm H2O
75 % VK: ≈ 0
90 % VK: ≈ - 8 cm H2O
subgl. Druck (cm H2O)
ATMUNGSSYSTEM
Anatomie / röntgenologisch

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Das Diaphragma

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Hat schnelle und langsame Muskelfasern
die O2 verbrauchen
oder auch eine O2 Schuld eingehen

Histologische Struktur der Muskelzellen


des vorderen Diaphragmas
Großer Anteil von schnellen Muskelfasern
Geringer Anteil von langsamen Fásern

Histologische Struktur der Muskelzellen


des hinteres Diaphragmas
55% langsame Muskelfasern (oxidativ)
24% schnelle Muskelfasern ( glykolytisch
21% schnelle glykolitisch und oxitativ
Vorlesung Musikermedizin Schlömicher-
Thier,Bernazky,Herbst
Innere Lumbar - Unit

Trainierte Sänger unterdrücken die Aktivität von ihrem Rectus Abdominus Muskel
Während des Singens und gebrauchen hauptsächlichden M.Obliqus Externus und transversus
Muskel, damit sie die Rippenflanken weiter expantiert halten können und so einen längeren Atem haben

Nichttrainierte Sänger arbeiten intensiv mit den Bauchmuskeln,wodurch die Rippenflanken


kollabieren. Die Luftführung gelingt erschwerter und der Atem wird kürzer
ATMUNGSSYSTEM
Anatomie / Lungenbläschen

Lungengewebe
(Lichtmikroskop) Alveol
e
(EM)
Lungengewebe
(Elektronenmikroskop
)

Atemaktive Oberfläche ca. 80


m2
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ATMUNGSSYSTEM
Physiologie / Steuerung

Atemzentrum Atemmuskulatu
(CO2-Rezeptoren) r

unwillkürlich willkürlic
h

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ATMUNGSSYSTEM
Physiologie / Belüftung (Ventilation)
BRUSTATMUNG Lungenfel
Brustkorberweiterung l
(aktiv-Atemmuskeln) Rippenfell +
Muskulatur
Einatmung
BAUCHATMUNG
Zwerchfellkontraktion
Brustkorbverkleinerung
(passiv-Schwerkraft) Einatmung
Ausatmung Zwerchfell
Zwerchfellerschlaffung

Ausatmung

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ATMUNGSSYSTEM
Pneumothorax

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ATMUNGSSYSTEM
Physiologie / Diffusion
passiver, physikalischer Vorgang !

CO2

O2

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ATMUNGSSYSTEM
Physiologie / Perfusion
= Durchblutung

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ATMUNGSSYSTEM
atemphysiologische Werte
Atemzugvolumen 0,5 l bei
Belastung

Atemfrequenz 16 – 20 / Min. bei Belastung

Atemminutenvolumen 8 – 10 l bei Belastung

Vitalkapazität 3–5l

Forciertes Exspirationsvolumen 70% der VK innerhalb der 1. Sek.

Sauerstoffaufnahme 300 ml / Min. bei Belastung

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Residualvolumen 1–2l
ATMUNGSSYSTEM
kurzfristige Anpassung
Perfusion

Diffusion (passiv, entsprechend


Druckgradienten)

Ventilation Atemfrequenz
Atemzugvolumen

Atemminutenvolumen

Sauerstoffaufnahme
ATMUNGSSYSTEM IST NICHT LIMITIEREND FÜR
AUSDAUERLEISTUNG ! !

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ATMUNGSSYSTEM
langfristige Anpassung

morphologisch

2x

funktionell
Vitalkapazität Atemminutenvolumen Sauerstoffaufnahme

in Ruhe: Atemfrequenz
Atemzugvolumen
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BIOLOGISCHE GRUNDLAGEN
Organsysteme

HERZ und KREISLAUFSYSTEM

ATMUNGSSYSTEM

HARN – und GESCHLECHTSORGANE

VERDAUUNGSSYSTEM

BEWEGUNGSAPPARAT

NERVENSYSTEM

SINNESORGANE

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HARNORGANE
Aufgaben
Ausscheidung wichtigstes Ausscheidungsorgan !
Dopingkontrollen

Regulation Wasser
Mineralstoffe
Säure – Basen – Haushalt

Nierenversagen
Wasserstau Herzversagen
Harnvergiftung (Urämie)

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HARNORGANE
Anatomie

Nieren

Harnleite
r

Harnblase
Harnröhr
e

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HARNORGANE
Physiologie (1)
Nieren sehr gut durchblutet hohe Empfindlichkeit bei
Kreislaufproblemen

filtern H2O, Schlacken- und Schadstoffe

Harn in Blase gesammelt

Harnmenge von Trinkmenge abhängig

Blasenentleerung willkürlich

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HARNORGANE
Physiologie (2)
Wasserbilanz Körper besteht zu 60% aus Wasser (2/3 intrazellulär)
tgl. ca. 2,5 l Verlust (Harn, Lunge, Haut, Stuhl)
50% Wasser durch feste Nahrung zugeführt
Überschüsse / Defizite Nieren
Training: 2 l Wasserverlust Leistung
kein „reines“ Wasser trinken elektrolytreiche
Getränke !

Elektrolytbilanz Spurenelemente (Na, K, Ca, Mg) wichtig f. Stoffwechsel


normale Mischkost ausreichend
bei großem Flüssigkeitsverlust Elektrolyte zuführen !

Vitaminbilanz unentbehrliche Nahrungsbestandteile


normale Mischkost ausreichend
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BIOLOGISCHE GRUNDLAGEN
Organsysteme

HERZ und KREISLAUFSYSTEM

ATMUNGSSYSTEM

HARN – und GESCHLECHTSORGANE

VERDAUUNGSSYSTEM

BEWEGUNGSAPPARAT

NERVENSYSTEM

SINNESORGANE

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BIOLOGISCHE GRUNDLAGEN
„Energie“
LUNGE

ENERGIE
HERZ-
KREISLAUF VERDAUUNG

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VERDAUUNGSSYSTEM
Aufgaben

Aufnahme

Nahrungs – Verarbeitung

Ausscheidung

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VERDAUUNGSSYSTEM
Anatomie

Mundhöhl Ohrspeicheldrüs
e e

Speiseröhre

Lebe
Magen
r
Gallenblas
Bauchspeicheldrüs
e
e
Zwölffingerdar Dünndar
m m
Mastdarm Dickdarm

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VERDAUUNGSSYSTEM
Physiologie
Nahrungsmittel

MAGEN-DARM-TRAKT

Verdauungs-
ZUCKER EW FETT säfte Ballaststoff
e
Pfort ader

(Glykogen)

Ausscheidun
(Glykogen + g
+ Fett)
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VERDAUUNGSSYSTEM
Energiebilanz

Grundumsatz
+
Arbeitsumsatz
Gesamtenergiebedarf
Kalorientabellen
+
Trainingsumsatz
Gewichtskontrolle
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VERDAUUNGSSYSTEM
Nährstoffbilanz
ZIEL: ausgewogenes Verhältnis von KH, Fett und EW

Kohlenhydrate (ca. 55%) Hauptenergieträger im Sport


Wettkampftag

Fette (ca. 30%) Hauptenergieträger i. Alltag u. Ausdauersport > 60 Min.


Lebenswichtige (essentielle) ungesättigte Fettsäuren
fettlösliche Vitamine
in „versteckter“ Form (z.B.: Wurst, Käse,...)

Eiweiß (ca. 15%) Grundbaustein des Lebens


alle Abbau- und Aufbauvorgänge
lebenswichtige (essentielle) Aminosäuren
normal:
Ausgeglichene Nährstoffbilanz durch 1g/kg KG Krafttraining
ausgewogene Mischkost ! !

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VERDAUUNGSSYSTEM
Energiegewinnung (1)
1. Schritt: NAHRUNGSSYNTHESE
Grundbaustein
e

ENERGIEVERBRAUCH
tierische u.
pflanzliche
Zellen

Nährstoffe
ZUCKER EW FETT (enthalten
Bindungsenergie)

NAHRUNG

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VERDAUUNGSSYSTEM
Energiegewinnung (2)
2. Schritt: NAHRUNGSAUFBEREITUNG
NAHRUNG
Aufnahm
ENERGIEVERBRAUCH e
Verdauungssyste
m Spaltung
ENERGIEVERBRAUCH
GLUCOSE AS FETT
Pfortaderkreislauf

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VERDAUUNGSSYSTEM
Energiegewinnung (3)
3. Schritt: ENERGIEGEWINNUNG
ATP = Adenosin-tri-phosphat

anaerob (ohne Sauerstoff) aerob (mit Sauerstoff)

1 Mol 1 Mol 1 Mol Fett


Glukose Glukose

44 – 129 Mol ATP


2 Mol ATP 38 Mol ATP +
+ + CO2
Laktat CO2 +
+ H2O
(rasch, begrenzt) (langsam,
HO „unbegrenzt“)
2
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BIOLOGISCHE GRUNDLAGEN
Organsysteme

HERZ und KREISLAUFSYSTEM

ATMUNGSSYSTEM

HARN – und GESCHLECHTSORGANE

VERDAUUNGSSYSTEM

BEWEGUNGSAPPARAT

NERVENSYSTEM

SINNESORGANE

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BEWEGUNGSAPPARAT
Allgemeines
Körperhaltung

passiver Fortbewegung aktiver


Bewegungsapparat

Knochen Muskeln
Knorpel Sehnen
Gelenke
Sehnenscheiden
Bänder Schleimbeutel
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PASSIVER BEWEGUNGSAPPARAT
Knochen / Aufgaben

Schutzfunktion

Gerüstwerk

Erscheinungsbild

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PASSIVER BEWEGUNGSAPPARAT
Knochen / Anatomie

Knochenbälkchen Gelenksknorpe
Endstück mit Wachstumsfuge mit l
Gelenksfläch n Knochenmark
e

Knochenhau
Endstück mit
Mittelstüc kompakt t
Gelenksfläch
k e
e
Hülle

Fettmar
k
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PASSIVER BEWEGUNGSAPPARAT
Knochen / Knochenformen

platter Knochen
langer (Schulterblatt)
Röhrenknochen
(Oberarm)

würfelförmiger
Knochen
kurze Röhrenknochen (Wirbelkörper)
luftgefüllte
(Finger)
Knochen
(Gesichtsschädel)
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PASSIVER BEWEGUNGSAPPARAT
Knochen / Physiologie
Knochenzellen bilden harte Knochengrundsubstanz

Knochenbälkchen entsprechend Trajektionslinien

Röhrenknochen knorpelig vorgebildet

Wachstums“fugen“ für Längenwachstum (bis zur


Pubertät)

Knochenhaut für Dickenwachstum, Bruchheilung

Knochen ist lebendes, anpassungsfähiges Organ ! !

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PASSIVER BEWEGUNGSAPPARAT
Gelenke / Aufgaben

Funktionelle Aufteilung des Körpers in kleine


Teile

Voraussetzung für die Vielfalt an Bewegungen

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PASSIVER BEWEGUNGSAPPARAT
Gelenke / Anatomie
Gelenkspfann
e

Gelenkskapsel
Gelenksspalt mit
Gelenksflüssigkei
t
Gelenksinnenhau
t
Gelenkskop
f

Gelenksknorpe
l

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PASSIVER BEWEGUNGSAPPARAT
Gelenke / Physiologie
Bewegungsausmaß gegeben durch: Gelenksflächen
Bänder
Muskulatur

Gelenksknorpel und Gelenksflüssigkeit ermöglichen reibungsloses


Gleiten

Gelenksknorpel fängt Druckbelastung auf

Ernährung des Gelenksknorpels über Gelenksflüssigkeit

Gelenksknorpel praktisch nicht regenerationsfähig


Beweglichkeit
Knorpelschaden
Schmerzen

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PASSIVER BEWEGUNGSAPPARAT
Gelenke / funktionelle Einteilung (1)
einachsige Gelenke z.B.: Fingerendgelenke, Ellenbogengelenk
Beugen – Strecken

zweiachsige Gelenke z.B.: Handgelenk [„Eigelenk“], Fingergrundgelenke


Beugen – Strecken
kleinfinger- und daumenwärts Abspreizen

dreiachsige Gelenke z.B.: Schultergelenk [„Kugelgelenk“ Bewegungsumfang


]
Hüftgelenk [„Nussgelenk“ Stabilität ]
Vor- und Rückführen
Außen- und Innenrotation
Abspreizen und Heranführen
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PASSIVER BEWEGUNGSAPPARAT
Gelenke / funktionelle Einteilung (2)
linkes Schultergelenk linkes
Hüftgelenk

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PASSIVER BEWEGUNGSAPPARAT
Gelenke / Anpassung

Bewegungsumfang durch Dehnung der Muskulatur

Belastbarkeit der Gelenke NICHT verbesserbar (Knorpel !)

Schutz
Muskulatur
Verletzung
Systematisches Aufbautraining

Gelenke : Grenzen der Belastbarkeit im Hochleistungssport ! !

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PASSIVER BEWEGUNGSAPPARAT
Bandapparat / Aufgaben

Verstärkung der Gelenkskapsel

Bandapparat + Muskulatur sichern und hemmen das


Gelenk

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PASSIVER BEWEGUNGSAPPARAT
Bandapparat / Physiologie

straffes Gewebe Elastizität , Festigkeit

statische Verstrebung erspart Muskelarbeit

schlecht durchblutet gut und entsprechend lange aufwärmen

höhere Reißfestigkeit als Muskelgewebe

Bänder unterliegen sehr hohen funktionellen Beanspruchungen !

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PASSIVER BEWEGUNGSAPPARAT
Bandapparat / Anpassung

Stärkung der Bänder


(Hypertrophie)
regelmäßiges Training
Elastizität , Festigkeit

ständige Überlastung Abnützungserscheinungen,


Verletzungsgefahr

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PASSIVER BEWEGUNGSAPPARAT
Lagebezeichnungen
kopfwärt
s

mittewärt seitwärt
s s

rechts links

fußwärt
s

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PASSIVER BEWEGUNGSAPPARAT
Bewegungsbeschreibungen
Außen-

Drehbewegung
(Rotation)
Innen-

Beugen / Strecken
(Flexion) (Extension)
im Hüft- und Schultergelenk:
Vorführen (Anteversion)
Rückführen (Retroversion)

Abspreizen / Heranführen
(Abduktion) (Adduktion)
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PASSIVER BEWEGUNGSAPPARAT
Skelett
Schädel
Schultergürte
l
Brustkorb
Obere (Rippen,Brustbein,
Extremitä BWS)
t (Arm)
Wirbelsäul
e
Beckengürte
l
Untere
Extremität
(Bein)

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PASSIVER BEWEGUNGSAPPARAT
Skelett / Wirbelsäule (1)
zentrales Achsenskelett
Schutz für Rückenmark
Kopf, Brustkorb, Schulter- und
Beckengürtel
gelenkig miteinander verbunden
24 Wirbelknochen: Wirbelboge
Gelenksfläche Dornfortsat n
n z Querfortsat
z

Wirbelloc
h
Wirbelkörpe
r Vorlesung Musikermedizin Schlömicher-Thier,Bernazky,Herbst
PASSIVER BEWEGUNGSAPPARAT
Skelett / Wirbelsäule (2)
7
„Doppel – S“ – Form
Halswirbel
Muskelarbeit
Belastungsstöße
12 Brustwirbel
(tragen Stabile Körperachse
Rippen)
Bandscheibe gute Beweglichkeit:
n 5 1.)Rotation (Rumpfdrehung)
Lendenwirbel 2.)Seitwärtsneigung (Rumpfbeugen
seitwärts)
Kreuzbei 3.)Beugen / Strecken (Rupfbeugen
n vor- und rückwärts)
Steißbein

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PASSIVER BEWEGUNGSAPPARAT
Skelett / obere Extremität
Schultergelenk Schlüsselbein
SCHULTER-
beweglichstes Kugelgelenk GÜRTEL
schwacher Bandapparat (Luxation Schulterblat
!) t
starke Muskelschlingen
Oberarmknoche
Ellenbogengelenk
n
kombiniertes Gelenk
Beugen / Strecken
Speiche Teile der
Elle
Handwendebewegung
Handwurzelknoche Handgelenk
n
Beugen / Strecken
Mittelhandknochen Kleinfinger- / daumenwärts
Abspreizen
Fingerknochen
Teile der Handwendebewegung
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PASSIVER BEWEGUNGSAPPARAT
Bandapparat / Anatomie
straffes Bindegewebe

außerhalb der
Gelenke

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PASSIVER BEWEGUNGSAPPARAT
Skelett / untere Extremität
Hüftgelenk
Kreuzbei
BECKEN- „Nussgelenk“ (Stabilität
n
GÜRTEL Beckenknochen
Beweglichkeit
Kniegelenk )
Oberschenkelknoche
starker Bandapparat
Beugen / Strecken n
gebeugt: Rotation
komplizierter Schienbein
Bandapparat
Wadenbei
Oberes häufige Verletzungen
u. unteres Sprunggelenk
n
2 Scharniergelenke Fußwurzelknochen
oberes SG: Beugen /
Strecken Mittelfußknochen
unteres SG: seitl. Verkanten Zehenknochen
keine FußwendebewegungVorlesung Musikermedizin Schlömicher-Thier,Bernazky,Herbst
PASSIVER BEWEGUNGSAPPARAT
Skelett / Kniegelenk (1)
Re. Kniegelenk
(vorne)

Seitenbänder verhindern seitliches Aufklappen


sichern das gestreckte Kniegelenk
v.KB h.KB Kreuzbänder verhindern vor- und nach hinten Gleiten
des Oberschenkels am
ä.SB i.SB
Unterschenkel
sichern das gebeugte Kniegelenk
Menisken 2 Stück pro Gelenk
ermöglichen großflächigen Kontakt der
Gelenksflächen
äußerer Meniskus Kniescheibe leitet Zugkräfte des
innerer Unterschenkelstreckers über das
Kniegelenk zum Schienbein

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PASSIVER BEWEGUNGSAPPARAT
Skelett / Kniegelenk (2)

RÖ / MRT

Fuß-
Skelett
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Kniegelenk

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PASSIVER BEWEGUNGSAPPARAT
Skelett / Fuß

elastisches Gebilde

gesichert durch Bänder und Muskeln

Fußgewölbe fangen Druckbelastungen auf

Schäden an Fußgewölben Schmerzen

norma Plattfu
l ß

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AKTIVER BEWEGUNGSAPPARAT
Aufgaben

Körperhaltung und Bewegung


statisch
Motor des Bewegungsapparates

dynamisch
Blutzirkulation Muskelpumpe

Körperwärme Abwärme der Muskelarbeit

Aussehen ca. 40% des KG sind Muskeln

Schutzfunktion passiv / dynamischer Weichteilschutz (Bauch)


dynamische Schutzfunktion für Gelenke,
Bänder, Knochen (Muskelhemmung,
Zuggurt) Vorlesung Musikermedizin Schlömicher-Thier,Bernazky,Herbst
AKTIVER BEWEGUNGSAPPARAT
Muskelaufbau (1)
Muskelzelle
(+Myofibrillen)
Muskelfaser
Muskelfaserbündel
Faszie
Sehnen

MUSKEL
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AKTIVER BEWEGUNGSAPPARAT
Muskelaufbau (2)

bei Bewegungen immer mehrere Muskeln


beteiligt

Antagonist gegensätzliche
Bewegungen

Agonist (Synergist) gleichsinnige Bewegungen

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AKTIVER BEWEGUNGSAPPARAT
Muskelgewebetypen
glatter Muskel Herzmuskel Skelettmuskel

Ermüdbarkeit
– – +
Beeinflussbarkeit

– – +
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Neuromuskuläre Kopplung
Skelettmuskeln
Neuromuskuläres Regelsystem
γ-Efferenz

α-Efferenz

Muskelfaser g

Muskelspindel
Rückenmark

Ιa-Afferenz

Golgi-
Sehnenorgan
Ιb-Afferenz
Muskelspindel
Kernsackfaser
γ-Spindelneuronen
Kernkettenfaser efferent, langsam

II-Spindelneuron
afferent, langsam

Ia-Spindelneuron
afferent, schnell
Motorische Endplatten
AKTIVER BEWEGUNGSAPPARAT
Muskelphysiologie

„elektrischer“ Reiz max. 40% aller Muskelzellen gleichzeitig kontrahiert

fliegender Wechsel mit ruhenden Muskelzellen

Verkürzung (ca. 30%) bei Reflexen/elektr. Strom bis zu 100% (Zerreißungen)

Kraftentwicklung streng ökonomisch

Grundspannung = Muskeltonus
Muskeltonus
Energieverbrauch
Arbeitsleistung

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AKTIVER BEWEGUNGSAPPARAT
Muskelfasertypen
ATP-ase Myoglobin Ermüdung Zuckungstyp
Mitochondrien

schnelle (Fast Tension, „weiße“) +++ + rasch rasch


anaerob !
Springer, Sprinter, Werfer

langsame (Slow Tension, „rote“) + +++ langsam langsam


aerob !
Ausdauersportarten

unterschiedlicher Gehalt der Muskelfasertypen im


Muskel
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AKTIVER BEWEGUNGSAPPARAT
Muskel / kurzfristige Anpassung

SYNCHRONISATION
(ca. 40%)

gleichzeitige Aktivität der minimal benötigten Muskelzellen

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AKTIVER BEWEGUNGSAPPARAT
Muskel / langfristige Anpassung

morphologisch Neubildung von Myofibrillen (Hypertrophie)


(Hyperplasie nur bei Spitzenkraftsportlern)

funktionell Synchronisation
Verbesserung der Nerven –
Muskelkoordination
(= Lerneffekt)

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AKTIVER BEWEGUNGSAPPARAT
Hilfseinrichtungen

Sehnen

Sehnenscheiden

Muskelbinden (Faszien)

Schleimbeutel

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AKTIVER BEWEGUNGSAPPARAT
Hilfseinrichtungen / Sehnen

SEHNEN

verankern Muskel am Knochen

festes Fasergewebe hohe Zugfestigkeit

Anpassungsfähigkeit sehr beschränkt

schlecht durchblutet langsame Heilung

ständige Überlastung schmerzhafte Entzündung


und
Bewegungseinschränkung
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AKTIVER BEWEGUNGSAPPARAT
Hilfseinrichtungen / Sehnenscheiden

SEHNENSCHEIDEN

fixieren Sehnen, verhindern Abheben


(=Führungsröhre)

derbe Röhren, innen zarte Haut

reibungsloses Gleiten

ständige Überlastung schmerzhafte Entzündung und


Bewegungseinschränkung

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AKTIVER BEWEGUNGSAPPARAT
Hilfseinrichtungen / Sehnenscheiden

FASZIEN

Muskelhüllen aus straffem


Bindegewebe

Führungsrinne für Muskel

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AKTIVER BEWEGUNGSAPPARAT
Hilfseinrichtungen / Schleimbeutel

SCHLEIMBEUTEL

flüssigkeitsgefüllte Säckchen

Polster für Muskel u. Sehnen über


Knochenvorsprüngen

Reibung

ständige Überlastung schmerzhafte Entzündung


und
Bewegungseinschränkung
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AKTIVER BEWEGUNGSAPPARAT
oberflächliche Rückenmuskeln (1)

1. KAPUZENMUSKEL

Ursprung: Hinterkopf, HWS, BWS


Ansatz: Schultergürtel
Funktionen: obere Fasern: Schultergürtel
mittlere Fasern: Schulterblätter
mittewärts
untere Fasern: Schultergürtel

Zieh- und Hebebewegungen


Armkreisen (Schulterblattdrehung)
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AKTIVER BEWEGUNGSAPPARAT
oberflächliche Rückenmuskeln (2)

2. BREITER RÜCKENMUSKEL

Ursprung: BWS, LWS, Beckengürtel


Ansatz: Oberarm
Funktionen: gehobener Arm Arm senken
herabhängender Arm Arm rückführen
abgespreizter Arm Arm heranführen

Zug- und Schlagwurfbewegungen


Klimmzug

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AKTIVER BEWEGUNGSAPPARAT
tiefe Rückenmuskeln

3. RÜCKENSTRECKERMUSKELN

Ursprung: ganze Wirbelsäule


Ansatz: nächsthöhere(r) Wirbel/Rippe
Funktionen: beidseitig Streckung der WS
einseitig Rumpfdrehung,
Seitwärtsbeugung

aufrechte Körperhaltung
Bewegungen der WS / des Rumpfes

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AKTIVER BEWEGUNGSAPPARAT
Rückenmuskulatur - Zusammenfassung
Streckung und Aufrechthaltung der WS (aufrechter Gang
!)

Rumpfbewegungen

Schultergürtel und Schultergelenk

Antagonist = Bauchmuskulatur

Haltungsschäden (gezielte Stärkung der Rückenmuskeln)

Überbeanspruchung / Verletzungen der WS


muskuläre „Zwangsruhestellung“ (schmerzhaft !)

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AKTIVER BEWEGUNGSAPPARAT
Bauchmuskulatur
3 paarige Schichten

muskulös – sehniges Muskelkorsett

Schutz der Bauchorgane

Bauchpresse (Husten, Niesen, Stuhlgang)

Rumpfbewegungen

1. Schicht: gerader und äußerer, schräger


Bauchmuskel (reliefbildend)

2. Schicht: innere, schräge und quere Bauchmuskeln

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AKTIVER BEWEGUNGSAPPARAT
oberflächliche Bauchmuskeln (1)

1. GERADER BAUCHMUSKEL

Ursprung: Brustbein und Rippen


Ansatz: Schambein

3 sehnige Unterbrechungen
(„Waschbrett“)

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AKTIVER BEWEGUNGSAPPARAT
oberflächliche Bauchmuskeln (2)

2. ÄUSSERER, SCHRÄGER BAUCHMUSKEL

Ursprung: untere Rippen („zick – zack Linie“


mit
vorderem Sägemuskel)
Ansatz: Darmbein, gerader Bauchmuskel

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AKTIVER BEWEGUNGSAPPARAT
Bauchmuskulatur / Funktionen

gekreuzte Verlaufsrichtung

4 Muskeln – funktionell einheitlicher Muskel

fixiertes Becken: Rumpfbeugen vorwärts


fixierter Brustkorb: Becken heben
einseitige Kontraktion: Rumpfbeugen seitwärts
Rumpfdrehen
Rumpfbeugen rückwärts = Antagonisten der
Rückenstrecker

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AKTIVER BEWEGUNGSAPPARAT
Schultergürtelmuskulatur
1. KAPUZENMUSKEL

2. VORDERER SÄGEMUSKEL

Ursprung: Rippen („zick – zack Linie“ mit


äußerem, schrägem Bauchmuskel)
Ansatz: Schulterblatt
Funktionen: Schulterblattfixation
dreht Schulterblatt n. vorne, kippt
Schulterhöhe nach oben
fixierter Schultergürtel
Atemhilfsmuskel
Fixation des Armes am Rumpf
Armheben
Vorlesung Musikermedizin über Horizontale
Schlömicher-Thier,Bernazky,Herbst
AKTIVER BEWEGUNGSAPPARAT
Schultergelenksmuskulatur (1)
1. GROSSER BRUSTMUSKEL

Ursprung: Schlüsselbein, Brustbein


Ansatz: Oberarm
Funktionen: hochgehaltener Arm Arm senken
abgespreizter Arm Arm heranführen
fixierter Arm Rumpf hochziehen
fixierter Schultergürtel
Atemhilfsmuskel
Wurf- und Schlagbewegungen
Hochdrücken in den Stütz
Klimmzug
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AKTIVER BEWEGUNGSAPPARAT
Schultergelenksmuskulatur (2)
2. DELTAMUSKEL

Ursprung: Schlüsselbein, Schulterhöhe,


Schulterblatt
Ansatz: Oberarm (außen)
Funktionen: hebt Arm n. vorne (Vorführung)
hebt Arm zur Seite (Abspreizung)
führt Arm n. hinten (Rückführung)
wichtigster Schultergelenksmuskel
alle Bewegungen (b.s. Schwimmen)
einziger Muskel f. Vorführung + Abspreizung über
Horizontale
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AKTIVER BEWEGUNGSAPPARAT
Schultergelenksmuskulatur (3)

3. UNTER – u. OBERGRÄTENMUSKEL

Ursprung: Schulterblattrückfläche
Ansatz: Oberarm
Funktionen: Armaußendreher (stärkster
!)

Vorlesung Musikermedizin Schlömicher-Thier,Bernazky,Herbst


AKTIVER BEWEGUNGSAPPARAT
Schultergelenksmuskulatur (4)

4. UNTERSCHULTERBLATTMUSKEL

Ursprung: Schulterblattvorderfläche
Ansatz: Oberarm
Funktionen: Arminnendreher (stärkster !)

Innendreher doppelt so stark wie Außendreher !


(Judo, Ringen !)

5. BREITER RÜCKENMUSKEL

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AKTIVER BEWEGUNGSAPPARAT
Ellenbogengelenksmuskulatur (1)
1. ZWEIKÖPFIGER ARMBEUGER (=BICEPS)

Ursprung: Schultergürtel (Schulterblatt)


Ansatz: Speiche
2
1 Funktionen: Unterstützung im Schultergelenk
Ellenbogenbeuger
Auswärtsdreher
(Handwendebewegung)
zweigelenkiger Muskel
Klimmzüge im Kammgriff leichter als im Ristgriff
(auswärts gedreht mehr Kraftentwicklung !)
Armbeuger 1,5 mal stärker als Strecker
Vorlesung Musikermedizin
Trage-, Schlömicher-Thier,Bernazky,Herbst
Zug- und Kletterbewegungen
AKTIVER BEWEGUNGSAPPARAT
Ellenbogengelenksmuskulatur (2)

2. DREIKÖPFIGER ARMSTRECKER (TRICEPS)

Ursprung: Schultergürtel (Schulterblatt),


Oberarmknochenrückseite

3 Ansatz: Ellenhaken
2 Funktionen: Unterstützung im Schultergelenk
(Heranführung)
1 Ellenbogenstrecker (einziger !)

kräftige Armstreckung (Kugelstoßen, Boxen, Schwimmen)


Fixierung der Armstellung (Turnen)

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AKTIVER BEWEGUNGSAPPARAT
Unterarmmuskulatur (1)
1. BEUGERGRUPPE

Ursprung: innerer Oberarmknorren, Unterarm


Ansatz: Mittelhandknochen, Finger
Funktionen: Beugung im Handgelenk und Fingergelenke
Hand kleinfingerwärts / daumenwärts
abspreizen
Einwärtsdreher (Handwendebewegung)

Muskelbäuche oberes Drittel, lange Sehnen unteres Drittel


kräftiger Fingerabdruck (Turnen, Kugelstoßen, Speerwerfen)
„Speerwerferellenbogen“
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AKTIVER BEWEGUNGSAPPARAT
Unterarmmuskulatur (2)
2. HINTERE STRECKERGRUPPE

Ursprung: äußerer Oberarmknorren, Unterarm


Ansatz: Mittelhandknochen, Finger
Funktionen: Streckung im Handgelenk und Fingergelenke
Hand kleinfingerwärts / daumenwärts
abspreizen
Auswärstdreher (Handwendebewegung)

Strecker schwächer als Beuger


kräftige Handgelenksstreckung (Tennis, Fechten)
„Tennisellenbogen“
Strecker und Beuger fixieren gemeinsam die Hand im Stütz
Vorlesung Musikermedizin Schlömicher-Thier,Bernazky,Herbst
AKTIVER BEWEGUNGSAPPARAT
Unterarmmuskulatur (3)

3. SEITLICHE STRECKERGRUPPE

Ursprung: Oberarm
Ansatz: Mittelhandknochen
Funktionen: unterstützen Streckung und Abspreizung
im Handgelenk
Unterstützung im Ellenbogengelenk

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AKTIVER BEWEGUNGSAPPARAT
Hüftgelenksmuskulatur (1)
1. GROSSER GESÄSSMUSKEL

Ursprung: Hüftbein, Kreuzbein


Ansatz: Oberschenkelknochen
Funktionen: Streckung im Hüftgelenk
Außendrehung des Oberschenkels
Abspreizung des Oberschenkels
dynamisch: Springen, Laufen, Stiegensteigen
statisch: verhindert Kippen d. Oberkörpers nach vorne
Antagonist des Lendendarmbeinmuskels
Beinaußendrehung (Eislaufen, Brustschwimmen,
Ballsportarten)
Vorlesung Musikermedizin Schlömicher-Thier,Bernazky,Herbst
AKTIVER BEWEGUNGSAPPARAT
Hüftgelenksmuskulatur (2)
2. MITTLERER GESÄSSMUSKEL

Ursprung: Hüftbein
Ansatz: großer Rollhügel
Funktionen: Abspreizung des
Oberschenkels

vom Großen Gesäßmuskel bedeckt


Grätschsprung
Lähmung „Watschelgang“
bei gebeugter Hüfte Kraftentwicklung
Vorlesung Musikermedizin Schlömicher-Thier,Bernazky,Herbst
AKTIVER BEWEGUNGSAPPARAT
Hüftgelenksmuskulatur (3)
3. LENDENDARMBEINMUSKEL

Ursprung: LWS, Darmbein


Ansatz: kleiner Rollhügel
Funktionen: Beuger im Hüftgelenk
fixiertes Becken u. Oberschenkel:
Beugung der LWS
liegt im Bauchraum
wichtigster Laufmuskel (Schrittlänge !)
Ristschuss beim Fußball
Antagonist des Großen Gesäßmuskels
unterstützt Rumpfbeugen nach vorne
Vorlesung Musikermedizin Schlömicher-Thier,Bernazky,Herbst
AKTIVER BEWEGUNGSAPPARAT
Hüftgelenksmuskulatur (4)
4. SCHENKELANZIEHER (ADDUKTOREN)

Ursprung: Schambein
Ansatz: Oberschenkelschaft, Schienbein (Innenseite)
Funktionen: abgespreiztes Bein heranführen
Innendrehung des Oberschenkels
Unterstützung im Kniegelenk

Laufen, Reiten, Schifahren


Richtungswechselbeschleunigung (Finte bei Ballsportarten)
Balancieren Becken a. Standbein (mit Mittlerem Gesäßmuskel
!)
Dehnungsübungen Verletzungen
2 x so stark wie Abspreizer
Vorlesung Musikermedizin Schlömicher-Thier,Bernazky,Herbst
AKTIVER BEWEGUNGSAPPARAT
Kniegelenksmuskulatur (1)
1. VIERKÖPFIGER SCHENKELSTRECKER
(QUADRICEPS)

Ursprung: Beckenknochen,
2 Oberschenkelvorderseite
Ansatz: Schienbein (via Kniescheibe)
3
4 Funktionen: Streckung im Kniegelenk
hält Rumpflast bei gebeugtem Knie
1 verhindert Einknicken bei gestrecktem
Knie
Unterstützung im Hüftgelenk

kräftigster Muskel des Menschen


Laufen, Springen, Gewichtheben,...
Vorlesung Musikermedizin Schlömicher-Thier,Bernazky,Herbst
bei gebeugtem Hüftgelenk Kraftentwicklung
AKTIVER BEWEGUNGSAPPARAT
Kniegelenksmuskulatur (2)

2. ZWEIKÖPFIGER SCHENKELBEUGER

Ursprung: Sitzbein, Oberschenkelknochen


Ansatz: Wadenbeinköpfchen
1
Funktionen: beugt im Kniegelenk
2 Unterschenkelaußendreher
unterstützt Streckung im
Hüftgelenk

Vorlesung Musikermedizin Schlömicher-Thier,Bernazky,Herbst


AKTIVER BEWEGUNGSAPPARAT
Kniegelenksmuskulatur (3)
3. PLATTSEHNENMUSKEL

Ursprung: Sitzbein
Ansatz: Schienbein (Innenseite)
Funktionen: Beugt im Kniegelenk
Unterschenkelinnendreher
unterstützt Streckung im Hüftgelenk

Kniegelenksbeuger 1/3 Kraft der Strecker


Gehen, Laufen (Stützphase)
zweigelenkige Muskeln gleichzeitig Dehnung
und Kontraktion (Verletzungsgefahr !)
Vorlesung Musikermedizin Schlömicher-Thier,Bernazky,Herbst
AKTIVER BEWEGUNGSAPPARAT
Unterschenkelmuskulatur (1)
1. VORDERE STRECKERGRUPPE

Ursprung: Schien- und Wadenbeinvorderfläche


Ansatz: Mittelfußknochen, Zehenendglieder
Funktionen: Streckung oberes Sprunggelenk (= Vorfuß
heben)
unteres Sprunggelenk: heben innerer / äußerer
Fußrand
Zehengelenksstreckung

verhindern beim Gehen Streifen d. Spielbeines am Boden


Standbein: zieht Unterschenkel nach vorne Anfang der
Abdruckphase
Vorlesung Muskelbäuche oberes Drittel, lange
Musikermedizin Schlömicher-Thier,Bernazky,Herbst Sehnen unteres Drittel
AKTIVER BEWEGUNGSAPPARAT
Unterschenkelmuskulatur (2)
2. SEITLICHE WADENMUSKELN

Ursprung: Wadenbein
Ansatz: Fußwurzelknochen, Mittelfußknochen
Funktionen: oberes Sprunggelenk: Unterstützung bei
der Beugung
unteres Sprunggelenk: hebt äußeren
Fußrand

Sicherung des Fußgewölbes (mit Streckergruppe:


„Steigbügel“)
Sicherung der Fußauflage (unebenes Gelände)
exakte Fußhaltung (Turnen, Eiskunstlauf)
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AKTIVER BEWEGUNGSAPPARAT
Unterschenkelmuskulatur (3)
3. HINTERE WADENMUSKELN

Ursprung: Oberschenkel, Schienbein, Wadenbeinrückfläche


Ansatz: Fersenbein, Fußwurzelknochen, Zehenendglieder
Funktionen: oberes Sprunggelenk: beugen
unteres Sprunggelenk: heben d. inneren
Fußrandes
Beugung in den Zehenendgliedern

unterstützen Beugung im Kniegelenk


Fußabdruck / Fußabrollen
Gehen, Laufen, Springen
bei gestrecktem Kniegelenk Kraftentwicklung
4 x so starkSchlömicher-Thier,Bernazky,Herbst
Vorlesung Musikermedizin wie Strecker
BIOLOGISCHE GRUNDLAGEN
Organsysteme

HERZ und KREISLAUFSYSTEM

ATMUNGSSYSTEM

HARN – und GESCHLECHTSORGANE

VERDAUUNGSSYSTEM

BEWEGUNGSAPPARAT

NERVENSYSTEM

SINNESORGANE

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NERVENSYSTEM
Aufgaben

Steuerung und Koordination der Organsysteme

Verarbeitung und Beantwortung der


Umweltreize

„überdimensionale EDV-Anlage“

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NERVENSYSTEM
Anatomie (1)
Großhir
ZENTRAL- n Sinnesorgane
NERVENSYSTEM Kleinhir
(ZNS) n
=Nervenzellkörper
Rückenmar
k Innere
Organe

PERIPHERES
NERVENSYSTEM Muskulatu
(PNS) r
= Nervenzellfortsätze
(bis 1m)
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Gehirn, Aufbau grob

• 1,3 kg schwer
• Ca. 1010 Nervenzellen
• Typisch:
10.000 Synapsen je Zelle
• Sitz von Bewußtsein
und Persönlichkeit
• Leib-Seele-Problem
Gehirn, Aufbau Detail
Stammhirn
NERVENSYSTEM
funktionelle Gliederung
animalisches Nervensystem
regelt Kontakte zur
Umwelt
ZNS
vermittelt
Information Empfindungen
(sensibles NS)

Reaktion (motorisches NS)

vegetatives Nervensystem
Koordination der
Organsysteme
ZNS
Information

Reaktio
n

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NERVENSYSTEM
vegetatives Nervensystem
SYMPATHIKUS („Leistungsnerv“) PARASYMPATHIKUS („Schonnerv“)

mobilisiert Energie regeneriert Energie


Muskeldurchblutung Muskeldurchblutung
Belastung Erholung, Schlaf, Verdauung

Störung des Gleichgewichtes Funktionsstörung der


Organe
Dauerüberlastung der Organe Krankheit

Sport: ideale Vorrausetzung für gesunde Organe

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NERVENSYSTEM
Steuerung

unwillkürlich willkürlich

sensibles NS motorisches
NS
vegetatives NS

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NERVENSYSTEM
Physiologie

Aufnahme (Nervenende, Sinnesorgan)


Umwandlung (physikochemische
REIZ
Impulse)
Kontrolle, Verarbeitung, Speicherung
Weiterleitung (Nervenbahnen)

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NERVENSYSTEM
Erregungsleitung

aktiver, energieverbrauchender Vorgang !

A-Fasern (Ø5-20µ): 15 – 120m/sec. Temperatur, motorisch


B-Fasern (Ø1-3µ): 3 – 15m/sec. vegetatives NS
C-Fasern (Ø<3µ): 0,5 – 2m/sec. dumpfer Schmerz
NERV = Bündel von Nervenzellfortsätzen (Axonen)
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NERVENSYSTEM
motorische Endplatte

Überträgersubstanzen: Adrenalin, Azetylcholin, Dopamin,


Serotonin

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Nervenzellen und Synapsen
NERVENSYSTEM
Reflexbogen

direkter - indirekter
Reflex
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NERVENSYSTEM
Lernfähigkeit
angeborene Reflexe Neugeborenes

Grob- und Feinmotorik Kleinkind

Bewegungsautomation Grundlage d.
Techniktrainings

Bewegungsstereotyp Ziel d. Techniktrainings


Bewegungserfahrung im ZNS gespeichert

schrittweises Erlernen komplexer Bewegungen

Umlernen schwer !

Lernfähigkeit beim Menschen am weitesten


entwickelt
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BIOLOGISCHE GRUNDLAGEN
Organsysteme

HERZ und KREISLAUFSYSTEM

ATMUNGSSYSTEM

HARN – und GESCHLECHTSORGANE

VERDAUUNGSSYSTEM

BEWEGUNGSAPPARAT

NERVENSYSTEM

SINNESORGANE

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ERSTE HILFE
Allgemeines
ERSTE HILFE = meistens Laienhilfe

häufig keine Letztversorgung

nicht nur Leben retten

Verkürzung der verletzungsbedingten Pause

Verhinderung von Spätschäden

ersetzt keinen Erste Hilfe Kurs

Weiterbildung, Wissen auffrischen und


aktualisieren

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ERSTE HILFE
Ersthelfer - Aufgaben
Ruhe, Übersicht
Schütze Dich und Verletzten
Überprüfung der Lebensfunktionen
Notfallsdiagnose
lebensrettende
Sofortmaßnahmen
Verletzten nicht alleine lassen
Beruhigung des Verletzten
Schmerzlinderung
Lagerung und Ruhigstellung
keine Medikamente
Abtransport organisieren

Erkennen
Vorlesung von Gefahrenmomenten
Musikermedizin –
Schlömicher-Thier,Bernazky,Herbst

Unfallverhütung im Training !!
ERSTE HILFE
Rettungskette

ERSTE HILFE ERWEITERTE HILFE


(vom Ersthelfer (vom Sanitäter oder Arzt
geleistet) geleistet)

lebensrettende weitere Sanitätshilfe ärztliche


Notruf
Sofortmaßnahmen Erste Hilfe Transport Behandlung

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ERSTE HILFE
Notfalldiagnose / Bewusstsein
!! Zuerst ERKENNEN, dann BEHANDELN !!

ansprechen
leichte
Schmerzreize

keine Reaktion Verletzter reagiert


=BEWUSSTLOSIGKEIT Bewusstsein erhalten
Gefahr: Atemwege verlegt

ersticken

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ERSTE HILFE
Notfalldiagnose / Atmung
Öffnen (beengende Kleidung, strangulierende Materialien)
Inspektion der Mundhöhle
Säubern der Mundhöhle (Kopf seitwärts drehen)
Überstrecken des Kopfes nackenwärts
Atmungskontrolle
hören (Atmungsgeräusch)
schauen (Brustkorbbewegungen)
fühlen (Ausatmungsluft)

KEINE ATMUNG Atmung


erhalten
2 – 3 mal beatmen,
nochmals kontrollieren
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ERSTE HILFE
Notfalldiagnose / Kreislauf

Puls tasten (Halsschlagader, Herzspitzenstoß,


Handgelenk)

KREISLAUFSTILLSTAND Kreislauf
erhalten

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ERSTE HILFE
Notfalldiagnose

Bewusstsein – – –
Atmung – –
Kreislauf –
Diagnose Lebensfunktionen Bewusstlosigkeit Atemstillstand
Kreislaufstillstand
erhalten

ERSTE Blutstillung, Seitenlagerung Beatmung Beatmung u.


HILFE Schockbekämpfung Herzmassage

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ERSTE HILFE
lebensrettende Sofortmaßnahmen

Bergung aus Gefahrenzone

stabile Seitenlagerung bei Bewusstlosigkeit

Beatmung bei Atemstillstand

Herzmassage und Beatmung bei Kreislaufstillstand

Blutstillung bei Blutung

Schockbekämpfung bei Schock

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ERSTE HILFE
Bergung
nur wenn Verletzter / Ersthelfer in unmittelbarer Gefahrenzone sind !!
(meistens genügt Absicherung der Unfallstelle)

wegziehen

Rautekgriff

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ERSTE HILFE
A B C (D) - Regel

A Atemwege
freimachen

B Beatmen

C Cirkulation

(D Defibrillation)

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ERSTE HILFE
stabile Seitenlagerung („A“)
bei jedem Bewusstlosen Freihalten der
Atemwege

Kopf
überstrecken,
Gesicht dem
Boden zuwenden

Atmung und
Kreislauf ständig
überwachen !

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ERSTE HILFE
Beatmung („B“)
sofort 3 – 5 Atemstöße ev.
Spontanatmung
Mund zu Nase
Mund zu Mund
10 – 15 Beatmungen / Minute
Kreislaufkontrolle in kurzen Abständen
Durchführung solange bis
Spontanatmung einsetzt
Sanitäter/Arzt eintrifft

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ERSTE HILFE
Herzmassage und Beatmung („C“)
(Beatmung) 2 : 30 (Herzmassage)

Massagefrequenz ca. 100/Min.


Kreislaufkontrolle in kurzen Abständen (1–2
Min.)
Durchführung solange bis
Spontanatmung einsetzt
Sanitäter/Arzt eintrifft

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ERSTE HILFE
Defibrillation („D“)
= Wiederherstellung eines rhythmischen,
Herzschlages durch Abgabe eines gezielten,
elektrischen Stromstoßes von einem
Defibrillator

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ERSTE HILFE
Fehler bei Wiederbelebung
Zu große Hektik ( keine Übung, Stress,
Angst Fehler zu machen )

Atemwege nicht freigemacht

Kopf nicht ausreichend nach hinten überstreckt

Fehlende Mundabdichtung während der


Beatmung

Luft wird zu hastig eingeblasen

Falsche Lagerung ( zu weicher Untergrund )

Falscher Druckpunkt bei Herzmassage,


bzw. zu sanftes Eindrücken des Brustbeins
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ERSTE HILFE
Wundversorgung
= häufigste Erste Hilfe Leistung
Reinigung mit Desinfektionslösung (z.B. Betaisodona®)
steriler Verband oder Pflaster (kein Puder oder Salben !)
größere Wunden innerhalb von 6 Stunden versorgen
lassen !
stark verschmutzte Wunden
Wunden mit Fremdkörper (belassen !)
klaffende Wunden > 2 cm ärztliche Versorgung !
sehr tiefe Wunden (Schnitt- oder Stichwunden)
„komplizierte“ Wunden (Augen- oder Bissverletzungen)

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ERSTE HILFE
Blutstillung
großer Blutverlust
Blutungsschock
entscheidend sind Menge und Zeit
arteriell Blutung venös
(spritzend) im
Pulsrhythmus

Fingerdruck Druckverband

Abbinden nur in
Ausnahmefällen
!!

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ERSTE HILFE
Schockbekämpfung (1)
SCHOCK = Missverhältnis zwischen vorhandenem
Blutvolumen und tatsächlich benötigtem
Minderdurchblutung lebenswichtiger
Organe Tod
Ursachen Blutung
Herzversagen
Blutvergiftung
allergisch
psychisch
Rückenmarksverletzungen
Symptome „flacher“ Puls (=schlecht tastbar)
Haut blass, marmoriert,
kaltschweißig
ängstlich-unruhiges Verhalten
flache, beschleunigte Atmung
Muskelzittern
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ERSTE HILFE
Schockbekämpfung (2)

beruhigendes Zureden

Wundversorgung, Blutstillung

Kälteschutz (zudecken)

Frischluftzufuhr, beengende Kleidung öffnen

ständige Kontrolle der Vitalzeichen (Puls,


Atmung)

Schocklagerung

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ERSTE HILFE
Schocklagerung

NICHT bei Bewusstlosigkeit, Schädelverletzungen, Brustkorbverletzungen,


Atemnot
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