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Die Datenschutzgrund-
verordnung
Seite 4
Helvetia Immobilienschutz
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coverstory 20 judikatur
4 Immobilientreuhänder & personenbe- Keine grobe Pflichtverletzung: Verrechnung
zogene Daten … was ändert sich mit eines nicht vereinbarten Sonderhonorars
inhalt
impressum
Herausgeber, Medieninhaber und Verleger: Offenlegung gem. § 24 Mediengesetz: ÖVI:news erscheinen viermal jährlich als
Österreichischer Verband der Immobilienwirtschaft unabhängige, überparteiliche Information des Österreichischen Verbandes der
1040 Wien, Favoritenstraße 24 / 11 Immobilienwirtschaft in Druckform. Für den Inhalt verantwortlich: MMag. Anton
Telefon: (01) 505 48 75 • Fax: (01) 505 48 75–18 • www.ovi.at Holzapfel. Druck- und Herstellungsort: Bad Vöslau. Namentlich gekennzeichnete
Redaktion: Mag. Karin Sammer, Susanne Pircher, BA, Artikel müssen nicht die Meinung der Redaktion wiedergeben. Die Redaktion
MMag. Anton Holzapfel behält sich vor, Beiträge zu kürzen.
Grafisches Konzept: Bernhard Jobst • www.visionmedia.at
Grafische Umsetzung: dolezal:media • www.dolezal.cc
Herstellung: Grasl FairPrint • www.grasl.eu Bildnachweise: Fotalia: Cover, S. 5, S. 7, S.8, S. 12, S. 13, S. 17, S. 22, 23, 24, S. 29; istock: S.11
D ie Datenschutzgrundver-
ordnung (DSGVO) tritt am
25. Mai 2018 in Geltung. Sie ist
IP-Adressen etc.) zu verstehen.
Unter »Verarbeitung« wird jeder
mit oder ohne Hilfe automatisierter
Die Verarbeitung der Daten muss
»rechtmäßig« sein, d.h. es muss min-
destens eine der in der DSGVO ge-
europaweit gültig und hat da- Verfahren ausgeführter Vorgang im nannten Rechtsgrundlagen gegeben
mit Auswirkung auf alle öster- Zusammenhang mit personenbezo- sein. Diese sind z.B. die (freiwillige,
reichischen Unternehmen – vom genen Daten, wie das Erheben, das informierte) Einwilligung, ein Ver-
EPU bis zu großen Konzernun- Erfassen, die Organisation, das Ord- trag, der zwischen den Parteien ab-
ternehmen. Jeder Unternehmer, nen, die Speicherung, die Anpassung geschlossen ist/wird, eine rechtli-
jede Firma und jedes Portal, wel- oder Veränderung, das Auslesen, das che/gesetzliche Verpflichtung des
cher, welche oder welches in nur Abfragen, die Verwendung, die Of- Verarbeiters, lebenswichtige Interes-
irgendeiner Art und Weise perso- fenlegung durch Übermittlung, Ver- sen der betroffenen Person, öffent-
nenbezogene Daten erfasst oder breitung oder eine andere Form der liche Interessen oder ein überwie-
automationsunterstützt verarbei- Bereitstellung, der Abgleich oder gend berechtigtes Interesse an der
tet, wird von der DSGVO erfasst. die Verknüpfung, die Einschrän- Verarbeitung der Daten (siehe Info-
Das bedeutet vor allem mehr Ver- kung, das Löschen oder die Vernich- Kasten Seite 7).
antwortung und einen sorgsa- tung verstanden (z.B. die Erstellung
men Umgang mit allen perso- einer Kundendatei, die Verwaltung Transparenz & Information
nenbezogenen Daten, die das der Newsletter-Adressen, Aufnahme Die Personen, deren Daten verarbei-
Unternehmen verarbeitet. Die DS- der Daten zur Erstellung einer Rech- tet werden, sollen Kenntnis darüber
GVO ist zwar als EU-Verordnung nung oder auch eine Mitarbeiter haben, welche konkreten Datenkate-
in jedem EU-Mitgliedstaat unmit- datenbank). gorien von welchem Verarbeiter für
telbar anwendbar, sie enthält je- welchen Zweck wie lange verarbei-
doch zahlreiche Öffnungsklau- Welche Maßnahmen tet werden. Daher sind umfassende
seln und lässt dem nationalen
können jetzt gesetzt wer-
Informationspflichten bei der Erhe-
Gesetzgeber gewisse Spielräume. bung und Verwendung von Daten
Die Novelle des österreichischen den? normiert, und ist z.B. bei der Einwil-
Datenschutzgesetzes 2000 (das Ein/e Verantwortliche/r sollte ligung darauf hinzuweisen, dass die
»Datenschutz -Anpassungsge- das Projekt »Datenschutzmanage betroffene Person das Recht hat, die
setz 2018«) tritt mit 25. Mai 2018 ment« übernehmen, und Einwilligung zu widerrufen. Darüber
in Kraft. die Gesamtsituation in Bezug auf hinaus ist über die Rechte der betrof-
die personenbezogenen Daten fenen Personen (z.B. Auskunft, Lö-
natürlicher Personen analysie- schung, Datenübertragbarkeit) zu in-
drohen (siehe § 30 DSG) hohe Geld- ren (lassen), sowie ein Verzeichnis formieren.
bußen (siehe insbes. Art. 83 DSGVO; von Verarbeitungstätigkeiten er-
bis zu vier Prozent des Gesamtum- stellen (lassen), Zweckbindung
satzes bzw. EUR 20 Mio. als maxima- sodann Abweichungen vom Stan- Die Verarbeitung der Daten muss ei-
ler Rahmen), wobei die Geldbuße das dard, den das Gesetz vorschreibt, nem eindeutigen, festgelegten Zweck
Unternehmen (und nicht Geschäfts- eruieren, und (Zweckfestlegung) dienen, und die
führung, Vorstand oder verantwort- die technischen, organisatori- Daten dürfen nur für diesen konkre-
lich Beauftrage iSd § 9 VStG) treffen schen und rechtlichen Maßnah- ten Zweck verwendet werden (Zweck-
wird. Ein Rückgriff bei den Verant- bindung ieS) und nicht für andere
wortlichen (Vorstand / Geschäftsfüh- Zwecke genutzt werden.
rung) ist jedoch denkbar.
Datenminimierung
Was sind »personenbezo- Datenminimierung bedeutet, dass
gene Daten«?
nur diejenigen Daten verarbeitet
werden dürfen, die für den (definier-
Die Bestimmungen der DSGVO gel- ten) Zweck notwendig sind und nicht
ten für die Verarbeitung von perso- darüber hinausgehen. ,
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Schritt sein?
Speicherbegrenzung automationsunterstützt verarbeitet
Personenbezogene Daten dürfen nur werden.
so lange gespeichert werden, als dies Nach Art 30 DSGVO hat jeder »Ver-
für den Zweck erforderlich ist. Die antwortliche« ein sogenanntes Ver- Verzeichnis von Verar-
beitungstätigkeiten
Speicherbegrenzung schreibt vor, zeichnis von Verarbeitungstä-
dass jeder Verarbeiter festlegen muss tigkeiten (VV) zu erstellen. Diese
(im Rahmen der gesetzlichen Anfor- Verpflichtung wird nahezu jedes Im Verzeichnis von Verarbeitungs-
derungen) zu welchem Zeitpunkt er Unternehmen treffen, denn nur Un- tätigkeiten (dem »Anker« des Da-
die Daten löscht (oder anonymisiert). ternehmen mit weniger als 250 Mit- tenschutz-Management-Systems) ,
müssen folgende Informationen ent- den, welche konkreten Daten (Kon- Auskunftsrecht, Recht auf Löschung
halten sein: taktdaten, Objektdaten) zu welchem oder Berichtigung, Beschwerderecht,
Zweck (Erfüllung des Maklervertra- etc.) ist zu informieren.
der Name und die Kontaktdaten ges) und aufgrund welcher Rechts- Dieselben Informationen muss
des Verantwortlichen sowie eines grundlage (Maklervertrag) diese er- der Makler jedoch auch etwaigen In-
etwaigen Datenschutzbeauftrag- hoben werden, sowie an welche teressenten, deren Daten er im Rah-
ten Empfänger die Daten weitergege- men der Angebotslegung für ein
die Zwecke der Verarbeitung Miet- oder Kaufobjekt erhebt und
eine Beschreibung der Kategorien verarbeitet, beim Erstkontakt mit-
betroffener Personen und der Ka- teilen, wobei hier z.B. auf die Rechts-
tegorien personenbezogener Da- grundlage der »Vertragsanbahnung«
ten zurückgegriffen werden kann, da
die Kategorien von Empfängern, noch kein definitiver Vertrag mit den
gegebenenfalls Drittlandüber- Interessenten geschlossen wird.
mittlungen sowie Garantien; Es ist daher empfehlenswert, ein
die Löschungsfristen für die ver- derartiges Datenschutz-Informati-
schiedenen Datenkategorien; onsblatt sowohl für Auftraggeber als
eine allgemeine Beschreibung der auch für Interessenten offline oder
technischen und organisatori- online bereit zu stellen, in dem die
schen Maßnahmen (TOMs) notwendigen Informationen gem.
Art 13 DSGVO enthalten sind. Es
Informationspflicht
ben (Vertragserrichter, Finanzin- ist auch daran zu denken, dass z.B.
stitute) werden und wie lange be- buchberechtigte Personen (Frucht-
Weiters ist es notwendig, die Infor- stimmte Daten (z.B. sieben Jahre genuß-, Wohnungs- oder Dienstbar-
mationspflichten nach der DSGVO nach Ende des Jahres, in dem der Ver- keitsberechtigte) von der Datenver-
zu erfüllen. trag erfüllt wurde) und Rechnung ge- arbeitung betroffen sein können,
Der Auftraggeber muss beim ers- legt wurde aufbewahrt werden. Auch und diese sind dann gem. Art 14 DS-
ten Kontakt darüber informiert wer- über die Rechte als Betroffener (z.B. GVO zu verständigen. ,
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Der Makler, der einen Newsletter ver- lichkeit zur Verfügung, die Daten
sendet, und dafür z.B. eine Excel-Ta- zu erheben und zu verarbeiten. Für
belle mit Email-Adressen und An- die Auftragsverarbeitung ist eine Knyrim
rede nutzt, benötigt für diese »Ver- (schriftliche/elektronisch abgefasste)
arbeitungstätigkeit« einen eigenen Vereinbarung mit dem Verantwort- Datenschutz-Grund-
Eintrag im Verzeichnis von Verarbei- lichen notwendig, wobei folgende verordnung
tungstätigkeiten sowie eine (nach- Regelungsinhalte nötig sind: Ver-
weisbare) Einwilligung der Empfän- arbeitung der personenbezoge-
ger. Diese Einwilligung ist jederzeit nen Daten nur auf dokumentierte
widerrufbar, wobei die Rechtmä- Weise, Sicherstellung der Vertrau-
ßigkeit der bisherigen Verarbeitung lichkeit sowie der technischen
durch den Widerruf nicht berührt und organisatorischen Maßnah-
wird, jedoch weitere Verarbeitungen men durch den Auftragsverarbeiter,
zu unterlassen sind. Auf die Wider- Pflicht zur Unterstützung bei An-
rufsmöglichkeit ist im Zuge der Ein- fragen von betroffenen Personen
willigung hinzuweisen. sowie bei Erfüllung der Dokumen-
tationspflichten (Verzeichnis von
Datenschutzrechtliche Verarbeitungstätigkeiten, Daten-
mobilienverwalters
Der Immobilienverwalter ist für an-
gabe/Löschung der Daten nach Be-
endigung, Informationen zum Nach-
weis der Einhaltung der Bestimmun-
A b 2018 wird mit der EU-Da-
tenschutzgrundverordnung
ein neues Datenschutz-Regime
dere Personen tätig, d.h. er erbringt gen des Art. 40 DSGVO). in Europa und Österreich an-
Leistungen für Wohnungseigentü- Es ist zu erwarten, dass die Da- wendbar. 34 renommierte Daten-
mergemeinschaften oder Eigentü- tenschutzbehörde Standardvertrags schutz-ExpertInnen erläutern im
mer und arbeitet in deren Auftrag. klauseln für die Auftragsverarbei- »Handbuch Datenschutz-Grund-
Aus datenschutzrechtlicher Sicht ist tung veröffentlicht, die die notwen- verordnung« EU-DSGVO die äu-
das eine Besonderheit. digen Vertragsinhalte abdecken. ßerst komplexe und durchaus
Der Verwalter ist daher – in dieser Auch der Auftragsverarbeiter hat ein kontroversiell diskutierte Mate-
Beziehung – als datenschutzrecht- Verzeichnis von Verarbeitungstätig- rie und versuchen Hilfestellungen
licher Auftragsverarbeiter tätig, da keiten zu führen, wobei dies etwas für ihre Anwendung in der Praxis
die Verarbeitung der personenbezo- anders geregelt ist, als beim Verant- zu geben.
genen Daten der Mieter oder Mitei- wortlichen. Geldbußen können nicht
gentümer für den (datenschutz- nur die Verantwortlichen, sondern
rechtlich) Verantwortlichen erfolgt. auch Auftragsverarbeiter treffen,
Die DSGVO unterscheidet zwi- wenn diese Pflichten aus der DSGVO
schen »Verantwortlichen« und verletzen (z.B. Führen eines Verzeich-
»Auftragsverarbeitern«. Der »Ver- nisses von Verarbeitungstätigkeiten)
antwortliche« ist eine natürliche
oder juristische Person, Behörde, Ist ein Datenschutzbe-
auftragter zu bestellen?
Einrichtung oder andere Stelle, die
allein oder gemeinsam mit anderen
über die Zwecke und Mittel der Ver- Die große Mehrzahl der Immobili-
arbeitung von personenbezogenen enmakler als auch Verwalter wird
Daten entscheidet. Der Auftragsver- mE keinen DSB benötigen. Das Da-
arbeiter hingegen bearbeitet perso- tenschutzgesetz sieht keine Aus-
nenbezogene Daten im Auftrag des weitung der Verpflichtung zur Be-
Verantwortlichen und entscheidet stellung eines DSB vor. Die DSGVO
z.B. nicht über den Zweck der Verar- schreibt einen DSB vor, wenn die
beitung(en). Kerntätigkeit des Unternehmens
Der Verantwortliche hat für die die umfangreiche Verarbeitung be-
Rechtmäßigkeit der Datenverarbei- sonderer Datenkategorien (z.B. sen- Rainer Knyrim (Hrsg)
tung (z.B. Grundlage: z.B. Mietver- sible Daten) umfasst oder umfang- Datenschutz-Grundverordnung
trag) zu sorgen, und stellt dem Auf- reiche regelmäßige und systema- Das neue Datenschutzrecht in Österreich
tragsverarbeiter im konkreten Fall tische Überwachung von betroffe- und der EU.
ISBN 978-3-214-01006-5
dem Immobilienverwalter die Mög- nen Personen erforderlich macht. ,
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Datenschutzverletzung –
was ist zu tun?
Eine Datenschutzverletzung liegt
dann vor, wenn personenbezogene
Daten an unbefugte Personen zu ge-
langen drohen, so z.B. wenn ein USB-
Stick mit Daten über Kunden verlo-
ren geht, oder auch bei einem Ha-
An wen die Daten übermittelt visionsanspruch aufgrund einer cker-Angriff über die Website auf
wurden oder werden (Empfänger- Vermittlung gekommen ist.) eine Datenbank mit personenbezo-
kategorien)
Alle verfügbaren Informatio- genen Daten oder einem fehlgelei-
Wenn möglich die Speicherdauer nen über die Herkunft der Daten teten Email oder der Versendung ei-
bzw. die Festlegung der Speicher- (wenn sie nicht selbst erhoben nes Newsletters oder einer Einladung
dauer (z.B. 22 Jahre aufgrund des wurden) zu einer Veranstaltung ohne Verwen-
USTG bei Vorsteuerabzug des Ver- dung der bcc-Funktion im Email.
mieters zur Erfüllung einer Nach- Das Antwortschreiben hat neben Datenschutzverletzungen sind
weisverpflichtung gegenüber den oben angeführten Informationen binnen kurzer Frist (72 Stunden)
Finanzbehörden oder drei Jahre darüber hinaus eine Belehrung über der Datenschutzbehörde (außer es
nach Anfrage zu einem Objekt, die weiteren Betroffenenrechte wie ist kein Risiko für die Rechte und
bei dem es nicht zu einem Pro- das Recht zur Berichtigung, allenfalls Freiheiten natürlicher Personen ,
gegeben) und auch den betroffenen zes jenseits der 50.000 Pfund ver- Behörde im Rahmen der Nachweis-
Personen (wenn diese ein hohes Ri- hängt. verpflichtung auch Rechenschaft ab-
siko für die persönlichen Rechte und Die Geldbußen sollen in jedem legen. Wenn ein Unternehmen da-
Freiheiten zur Folge hat) zu melden. Einzelfall wirksam, verhältnismäßig her den Verpflichtungen, die sich
Es sind insbesondere die Art der Da- und abschreckend sein, wobei für die aus der DSGVO ergeben, nicht nach-
tenschutzverletzung mit den Daten- Verhängung eine Vielzahl von Straf- kommt, und z.B. kein Verzeichnis
kategorien und der Anzahl der Be- von Verarbeitungstätigkeiten führt,
troffenen sowie die wahrscheinli- die Informationsverpflichtungen bei
chen Folgen der Behörde offenzule- der Datenerhebung vernachlässigt
gen. Professionelle Unterstützung oder keine Einwilligungen zur Ver-
ist in diesem Zusammenhang immer arbeitung personenbezogener Daten
empfehlenswert. nachweisen kann, sofern diese not-
wendig sind, dann wird es erhebliche
Die Geldbußen – sind sie Geldbußen geben, die nicht nur spe-
wirklich so hoch?
zialpräventiven, sondern auch gene-
ralpräventiven Charakter haben sol-
Geht man von den derzeitig ver- zumessungsgründen in Art. 83 (2) len, um andere Unternehmen dazu
hängten Geldstrafen (z.B. EUR DSGVO vorgesehen sind. Vorab ist anzuhalten, die Verantwortung nach
700,00 für eine nicht registrierte festzuhalten, dass es nicht darauf der DSGVO für die Verarbeitung per-
Videoüberwachung) aus, dann sind ankommt, dass es zu einer konkre- sonenbezogener Daten ordnungsge-
die potentiellen Geldbußen, die Un- ten Datenschutzverletzung kommt, mäß wahrzunehmen.
ternehmern nun drohen, nach dem damit eine Geldbuße verhängt wer-
25. Mai 2018 wesentlich höher. In an- den kann. Die DSGVO geht davon aus,
deren EU-Mitgliedsstaaten (insbe- dass sich die Unternehmen an die Be- Web-Tipps
sondere Großbritannien) werden für stimmungen halten, dies auch doku- , www.dataprotect.at
Verletzungen des Datenschutzgeset- mentieren und dann gegenüber der
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Apropos Videoüberwachung:
»Ja, dürfen's denn des?«
Videoüberwachung erfreut sich schon seit längerer Zeit auch in Österreich
immer größerer Beliebtheit, die Anzahl der betriebenen Anlagen dürfte Schätz
ungen zufolge etwa eine Million betragen. Dabei sollten die rechtlichen Rahmen-
bedingungen genau beachtet werden. Von Susanne Pircher
mäßig sein, auch das Interesse an der Über und begründet werden. Darüber hinaus ist
wachung muss höherwertiger sein, als der sicherzustellen, dass die Betroffenen vor
Schutz der Privatsphäre der Überwachten. dem Betreten eines überwachten Bereiches
So ist es z.B. Privaten gestattet, das eigene auf das Vorhandensein einer Videoüberwa-
Haus oder den eigenen Garten per Video zu chungsanlage hingewiesen werden.
überwachen. Sie dürfen regelmäßig aber nur Als generell verboten ist eine Videoüber-
jene Bereiche überwachen, an denen ihnen wachung in besonders geschützten Räumen
ein hausrechtsähnliches Verfügungsrecht bzw. an Orten einzustufen, die zum höchst-
zukommt. In »halb-öffentlichen« Bereichen persönlichen Lebensbereich zählen (Toilet-
wie etwa einem Einkaufszentrum, in einer ten, Umkleidekabinen, ärztliches Behand-
Parkgarage oder in einem Museum, spielt der lungszimmer etc.). Hingegen sind Betroffene
erwähnte Grundsatz der Interessensabwä- in ihren schutzwürdigen Geheimhaltungsin-
gung eine entscheidende Rolle. teressen nicht verletzt und daher Videoüber-
Die Meldung und Registrierung von Über- wachungen zulässig, wenn die Betroffenen
wachungskameras bei der Datenschutzbe- der Verwendung ihrer Daten im Rahmen der
hörde werden ab 25. Mai 2018 nicht mehr er- Überwachung ausdrücklich (und daher nicht
forderlich sein. Nichts geändert hat sich aber nur im Wege etwa von AGB) zugestimmt ha-
an der Protokollierungs- und Kennzeich- ben. Ebenso werden schutzwürdige Geheim-
nungspflicht der Aufzeichnungen, weshalb haltungsinteressen nicht verletzt, wenn
das Ausfüllmuster der Datenschutzbehörde es sich bei der Überwachung um eine ,
Echtzeitwiedergabe handelt und daher keine und dabei notgedrungen auch ein kleiner
Aufzeichnung erfolgt, wie bei einer Gegen- Teil des Gehsteiges erfasst wird.
sprechanlage mit Kamera oder bei Real Time
Kamera-Attrappen
Monitoring (Aufsichtsorgan mit »verlänger-
tem Auge«).
Kamera-Attrappen zur Abschreckung von
Überwachung öffentlicher Einbrechern oder Vandalen dürfen nur das
Plätze
eigene Grundstück bzw. das eigene Eigentum
schützen. Die Datenschutzbehörde kann kei-
Aufgrund des staatlichen Gewaltmonopols ner Beschwerde wegen Beeinträchtigung der
sind grundsätzlich nur die Sicherheitsbe- Privatsphäre bzw. »Belästigung« durch die
hörden zur Durchführung von Videoüber- Aufstellung von Kameraattrappen nachge-
wachungen an öffentlichen Plätzen berech- hen. Für solche Fälle sind ausschließlich die
tigt. Gemeinden wie auch Privaten ist es un- Zivilgerichte (Unterlassungsklage) zuständig.
tersagt, etwa öffentliche Parkplätze, Straßen Eine Videoanlage kann schon dann unzuläs-
oder Parkanlagen systematisch zu überwa- sig sein, wenn beim Nachbarn der Eindruck
chen. Ausnahmen ergeben sich allenfalls für einer Überwachung entsteht. (siehe ein aktu-
die Gemeinden im Rahmen der Hoheitsver- elles Urteil des OGH zu 6 Ob 231/16p).
waltung (etwa einer gesetzlichen Zuständig- Ein Eingriff in die Privatsphäre liegt be-
keit auf Grundlage der StVO). Zum Zweck des reits vor, wenn Nachbarn – etwa durch den
Eigentumsschutzes darf öffentlicher Grund Standort oder der Ausrichtung einer Video-
nur soweit erfasst werden als es zur Errei- kamera – berechtigt befürchten, sich im
chung des Zweckes unbedingt notwendig Überwachungsbereich zu befinden und von
ist – so etwa wenn sich die bereits mehrmals den Aufzeichnungen erfasst zu sein. Die für
durch Vandalismus beschädigte Fassade nur aktive Kameras geltenden Grundsätze sind
mittels Videoüberwachung schützen lässt auch auf Kameraattrappen anzuwenden.
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Dokumentenmanagement
Controlling
Workflow Management Mahnwesen
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Einschränkung der »Der Mietgegenstand darf nur zu Wohnzwecken verwendet Die Klausel wurde als unzulässig angesehen, da diese bei kun-
Nutzungsbefugnisse werden. Eine andere Art der Benützung des Mietgegenstands denfeindlichster Auslegung die Vermieterin berechtigt, alleine
auf Wohnzwecke ist nur mit Zustimmung der Vermieterin gestattet.« darüber zu entscheiden, welche Tätigkeiten sie nicht mehr
Wohnzwecken zuordnet.
Vereinbarung ... als wichtiger und bedeutsamer Kündigungsgrund wird Unzulässig, weil zu unpräzise und sie den Vorgaben in § 30 Abs
eines vertraglichen mangelnde Förderungswürdigkeit oder ein Verstoß gegen die 2 Z 13 MRG zur konkreten Bezeichnung von Kündigungsgrün-
Kündigungsgrundes beiliegenden Förderungsbedingungen, bzw. vertragswidrige den nicht gerecht wird und intransparent ist.
Verwendung, die zu einem Entzug der WBF führt, vereinbart.
Abdingbarkeit von »Darüber hinausgehend verzichtet der Mieter auf jegliche Ein derartiger Vorausverzicht auf die Abgeltung nützlicher
Ersatzansprüchen Ersatzansprüche gem. §§ 1097 und 1037 ABGB, soweit es sich Aufwendungen (§ 1037 iVm § 1097 ABGB) ist nach der Recht-
für nützliche nicht um von ihm getätigte Arbeiten handelte, die in die sprechung des OGH (7 Ob 78/06f und 2 Ob 104/12a) zulässig
Verbesserungen Erhaltungspflicht der Vermieterin gefallen sind« und wirksam.
Rückgabe des »Bei Beendigung des Mietverhältnisses ist der Mietge- Zulässig und wirksam – wie dazu bereits zu einer nahezu
Mietgegenstandes genstand samt Nebenräumlichkeiten im Zustand wie bei inhaltsgleichen Klausel zum Vollanwendungsbereich judiziert
Anmietung unter Berücksichtigung der bei schonendem, (2 Ob 215/10x) ist die Klausel weder gröblich benachteiligend
vertragskonformen Gebrauch sich ergebenden Abnützung, noch intransparent.
von allen Fahrnissen geräumt und gereinigt, soweit es sich
nicht um die Beseitigung von in die Erhaltungspflicht des
Vermieters fallenden Schäden handelt, zu übergeben (….).«
Verbot der Unter- »Der Mieter ist nicht berechtigt, den Mietgegenstand oder Die Klausel vermittelt dem Verbraucher ein unklares Bild seiner
vermietung und Teile davon, entgeltlich oder unentgeltlich, unterzuvermieten, Rechtsposition und ist damit zur Gänze intransparent.
sonstigen Weitergabe Dritten zur Verfügung zu stellen, wenn ein wichtiger Grund
vorliegt (…).«
Überwälzung der Be- »Die mit der Vergebührung des Mietvertrages verbundenen Im vorliegenden Fall beurteilte der OGH die Klausel als nicht
standvertragsgebühr gesetzlichen Rechtsgeschäftsgebühren (Bestandsvertragsge- gröblich benachteiligend. Nach Ansicht des OGH ist eine Über-
auf den Mieter bühr) in Höhe von EUR … trägt der Mieter.« wälzung der gesamten Bestandvertragsgebühr dann gerechtfer-
tigt, wenn die schriftliche Ausfertigung im erkennbaren Interesse
des Mieters gelegen ist (im vorliegenden Fall für den Erhalt einer
Wohnbauförderung / Wohnbeihilfe)
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Rechtliche Beurteilung
gen das ursprünglich vorhandene und spä-
ter defekt gewordene, getauscht wurde. Un-
erheblich dabei ist aber, wer den Austausch Der OGH führt dazu aus, dass es der erklär-
durchgeführt hat. ten Absicht des Gesetzgebers entspricht, die
Eine vom Mieter nachträglich eingebaute Erhaltungspflicht des Vermieters auf die von
Heizung fällt jedoch dann nicht in die Erhal- ihm entgeltlich bereitgestellten Wärme-
tungspflicht des Vermieters, wenn es sich um bereitungsgeräte zu beschränken. Der durch
den erstmaligen Einbau einer ursprünglich das Hinzufügen des Wortes »mitvermietet«
nicht vorhandenen Anlage handelt oder aber zum Ausdruck gebrachten Intention des Ge-
dann, wenn der Mieter eine ursprünglich setzgebers entspricht es, jedenfalls eine sol-
vorhandene Anlage verbessert (etwa Aus- che wesentliche , mietzinsrechtlich relevante
tausch einer nicht kategoriebestimmenden Verbesserung dem erstmaligen Einbau einer
Ölheizung durch eine Gasetagenheizung). Heizung gleichzustellen. Im Fall des anfäng-
Irrelevant ist, ob der Vermieter dem Aus-
lichen Fehlens jeglicher Heizung mag zwar
tausch bzw. der Verbesserung zugestimmt der Vermieter Eigentum an der Heizung er-
hat. werben, die Heizung ist aber dennoch nicht
als mitvermietet anzusehen und der Vermie-
Zum Sachverhalt
ter daher nicht erhaltungspflichtig. Dies wird
zutreffend damit begründet, dass sich der
Zum Zeitpunkt des Mietvertragsabschluss Heizungseinbau durch den Mieter typischer-
im Jahr 1984 verfügte das Bestandsobjekt weise auch nicht im Mietzins niederschlagen
über eine alte Ölheizung mit einer undichten werde.
Tankleitung und einem Boiler, der in seiner
Funktion eingeschränkt war. Der Rechtsvor- In dem vom OGH zu beurteilendem Fall hat
gänger des Antragstellers, der 1998 diesem der Mieter die bestehende Ölheizung und
sein Mietrecht mit Zustimmung der Vermie- den Warmwasserboiler durch eine Gaseta-
terin übertrug, erneuerte die Anlage, in dem genheizung ersetzt. Die hier vom Mieter vor-
er noch vor seinem Einzug auf eigene Kos- genommene Erneuerung des Wärmeberei-
ten eine Gastherme für Heizung und Warm tungsgeräts ist – ungeachtet des dynami-
wasser einbauen ließ. schen Erhaltungsbegriffs – nicht mehr als
Im August 2014 musste die vom Rechts- bloße Erhaltungsmaßnahme, sondern als
vorgänger des Antragstellers eingebaute Veränderung (Verbesserung) zu qualifizieren.
Therme aufgrund eines elektrischen Defekts Den veränderten Zustand müsse der Vermie-
stillgelegt und in weiterer Folge auf Wunsch ter nicht erhalten.
Ausgangslage
gen Zeitraums des Projekts und der zahlrei-
chen notwendigen Termine mit dem TÜV
Die Wohnanlage, an der 1964 Wohnungs und des Ansuchens um Fördermittel bei der
eigentum begründet wurde, besteht aus fünf Gemeinde einverstanden.
Stiegen, alle mit Aufzug. Die Miteigentümer Für Tätigkeiten der ordentlichen Verwal-
beauftragten informell mehrere Kontaktper- tung braucht die Hausverwaltung keinen Be-
sonen, mit der Hausverwalterin Kontakt zu schluss der Eigentümergemeinschaft, son-
halten und sich um die Angelegenheiten der dern kann pflichtgemäß selbst eine Entschei-
Liegenschaft zu kümmern. Diese Kontaktper- dung treffen. Dabei handelt es sich beim
sonen haben engen Kontakt zur Hausverwal- vorliegenden Sachverhalt um einen Akt der
terin, alle paar Wochen gibt es Treffen und ordentlichen Verwaltung und stellt keine
Besprechungen. Aufgrund des Alters der An- Pflichtverletzung dar, ebenso wenig wie
lage gibt es immer wieder Sanierungsbedarf, die Verrechnung eines Sonderhonorars, vor
auf den die Kontaktpersonen hinweisen und allem da die Kontaktpersonen diesem zuge-
die notwendigen Maßnahmen der Hausver- stimmt haben und somit die Hausverwal-
waltung erörtern. Diese Kontaktpersonen tung damit rechnen durfte, dass diese im
waren auch in die Liftsanierung in den Jah- Interesse der Gemeinschaft handelten und
ren 2007 bis 2011 (Projektzeitraum) einge- außerdem der Aufwand durchaus ein solches
bunden. rechtfertigt.
Die Hausverwalterin beauftragte – ohne Diese Entscheidung wird aber wohl kein
Beschlussfassung der Eigentümergemein- Freibrief dafür sein, Honorare ohne entspre-
schaft – nur Maßnahmen, die in einem chende Vereinbarung in Rechnung zu stellen.
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Herbert Jindracek
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Neu
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dem Neubau: Während im Neu- und vermeint lapidar, dass es dem habe. Schließlich ging es ja darum,
bau vielfach schon von Vornher- Gesetzgeber im Prinzip überlassen die Neuerrichtung von (dringend be-
ein ein gesetzlicher Tatbestand für bleibe, den Stichtag für den Anwen- nötigtem) Wohnraum im Rahmen
eine Teil ausnahme vom MRG vor- dungsbereich von Gesetzen festzule- des Wiederaufbaus nach Kriegsende
liegt, ist das im Altbau selbst dann gen, ohne dass es dafür einer Recht zu honorieren. Dies mag auf den
nicht der Fall, wenn es sich dabei fertigung bedarf. In diesem Sinn ersten Blick überzeugend wirken,
um ein – höch sten Wohnwert ver- weise jede Stichtagsregelung ein ge- übersieht aber, dass – zumindest
mittelndes – herrschaftliches Palais wisses Maß an Beliebigkeit auf. Der aus heutiger Sicht – nicht nur die
handelt. Die Einschätzung, dass Alt- VfGH geht somit von der Vermu- Neuerrichtung von Gebäuden ei-
bauten »schlecht« und Neubauten tung der Verfassungskonformi- ner Honorierung b edarf, sondern
»gut« seien, hatte aufgrund des da- tät einer Stichtagsregelung aus, auch und vor allem die in vieler
Hinsicht zu fördernde Sanierung
des Althausbestandes. Zumin-
dest rechtspolitisch ist es wohl nicht
verwegen, bei der Normierung des
mietrechtlichen Preisschutzes an
qualitativen Kriterien anzusetzen
(nicht zuletzt, um damit eine Moti-
vation für Vermieter zu schaffen, im
allgemeinen Interesse liegende qua-
litative Standards wie etwa Nachhal-
tigkeit, Energieeffizienz, Nutzungs-
sicherheit und Barrierefreiheit her-
zustellen). Dies sollte dann sinn-
vollerweise unter Bezugnahme auf
den Erhaltungszustand bzw. Sanier
ungsgrad eines Gebäudes gesche-
hen und nicht nach Maßgabe dessen
Errichtungsdatums oder des Zeit-
punkts der Errichtung des Mietge-
genstands (zumal aus dem Errich-
tungsdatum alleine über die Wohn-
qualität des bestreffenden Gebäudes
oder Mietgegenstands keine Aus-
sage gewonnen werden kann).
Solange es vor dem Hintergrund
der Mietrechtsgesetzgebung mit
mals im Althausbestand noch vor- die nur bei Vorliegen b esonderer ihren zahlreichen Stichtagsrege-
handenen merklichen Ausmaßes an Gründe für die Unsachlichkeit lungen ökonomisch sinnvoller ist,
Substandardwohnungen allenfalls des gewählten Stichtags widerlegt ältere Gebäude abzureißen und an
noch zum Zeitpunkt des Inkraft- werden kann. Damit scheint klar zu ihrer Stelle Neubauten zu errichten,
tretens des MRG im Jahr 1982 ihre sein, dass auch der Anfechtung an- braucht für das in der Praxis festge-
Rechtfertigung. Heute ist eine der- derer Stichtagsreglungen im MRG stellte und von Experten aus den Be-
artige Einschätzung aufgrund einer keine allzu großen Erfolgsaus- reichen Architektur, Stadtbildpflege
gleich doppelten Entwicklung über- sichten eingeräumt werden kön- und urbane Entwicklung vielfach
holt: Einerseits aufgrund der in der nen, weil der VfGH hier doch sehr und in aller Öffentlichkeit betrau-
Zwischenzeit in hohem Ausmaß er- klar zu erkennen gibt, mit derarti- erte »Sterben der Gründerzeithäu-
folgten umfassenden Sanierung des gen Fragen, die seiner Ansicht nach ser« nicht länger Ursachenforschung
Althausbestandes, andererseits auf- im Gestaltungsspielraum des Ge- betrieben werden. Es wäre auf legist
grund des schleichenden Verfalls setzgebers liegen, nicht behelligt ischer Ebene ein Leichtes, durch die
der Neubauten (die, sofern es sich werden zu wollen. In der Sache selbst Beseitigung der Altbaudiskriminie-
dabei Gebäude handelt, die bereits erklärt der VfGH, dass mit Wahl des rung im Wege einer Gleichstellung
über 70 Jahre alt sein können, diese Stichtages, der mit dem Ende des sanierter Altbauten mit Neubauten
Bezeichnung ja auch gar nicht mehr Zweiten Weltkriegs zusammenfällt, einen sinnvollen Beitrag zur Erhal-
verdienen). Der VfGH lässt sich auf der Gesetzgeber ein legitimes Ziel tung schützenswerter Bausubstanz
nähere Analysen erst gar nicht ein, mit angemessenen Mitteln verfolgt zu leisten.
Höhere Geldstrafen
sich durch die Geldwäsche-Novelle folgende
wesentliche Unterschiede gegenüber der bis
herigen Rechtslage: Um den Anforderungen der neuen Geldwä-
schebestimmungen gerecht zu werden, wer-
Dirnbacher Praxiskommentar
WEG 2017
Das Wohnungseigentumsgesetz idF der WRN 2015
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steuer
rungsdarlehens
unter anderem auch eine sogenannte »Opti-
onsprämie« als steuerlich nicht abzugsfähig
Durch Konvertierung des Fremdwährungsdar- eingestuft. Diese diente zur Absicherung vor
lehens in eine andere Währung oder bei Rück- Fremdwährungs-Kursverlusten. Auch in die-
zahlung des Kredites können Kursgewinne sem Fall wurde dies als Absicherung des Wäh-
und -verluste entstehen. Bei Erstarken der rungsrisikos bei Kredittilgung angesehen,
Fremdwährung kann somit die Kreditrück- nicht aber die Höhe der Kreditzinsen beein-
zahlung in Euro empfindlich teurer werden. flussend.
Damit der Kursgewinn oder -verlust steu-
erlich relevant wird, muss der Vermögenszu-
gang bzw. -abfluss ein endgültiger sein. Dies
wird bei der Konvertierung in Euro oder in Tipp
eine zum Euro wechselkursstabile Währung
der Fall sein. A ttraktive Zinsen bei Aufnahme von
Fremdwährungskrediten bergen
hohe Risiken im Hinblick auf Kursver-
Tilgung des Fremdwährungs- luste und sind diese darüber hinaus im Til-
gungsfalle bei der Einkunftsart Vermie-
darlehens
tung und Verpachtung steuerlich nicht
Kursverluste im Zeitpunkt der Tilgung sind verwertbar!
nach Ansicht des Verwaltungsgerichtshofes
SPÖ FPÖ
Neues Mietrecht, das alle bisherigen Mietzins- Wiederbelebung des sozialen Wohnbaus und Bevorzu-
bildungssysteme vereinheitlicht und auf Standardqua- gung österreichischer Staatsbürger bei der Wohnungs-
dratmeterpreis – abzüglich Abschlägen und zuzüglich vergabe – ohne Deutschkenntnisse keine geförderte
Zuschlägen basiert. Einzige Ausnahme: frei finanzier- Wohnung
ten Neubauten bis zu einem Bestandsalter von 20 Prüfung von Wohnbaugenossenschaften durch den
Jahren. Rechnungshof, um sozialen Wohnbau sicherzustellen
Senkung der Betriebskostenbelastung Erleichterungen bei der Schaffung von Eigentum durch
Abschaffung Maklerprovision für Mieter/-innen Ausbau von Mietkaufmodellen und Reduktion der
Abschaffung der Mietvertragsvergebührung Kaufnebengebühren
Einschränkung von Befristungsmöglichkeiten Gebührenbremse bei typischen Betriebskosten wie
Mehr Bauland für leistbares Wohnen schaffen (Wid- Wasser-, Kanal- und Abfallgebühren
mungskategorie »Sozialer Wohnbau«)
bauvereinigungen sind die Freiheit nen. Der Neubau von Wohnungen dem ABGB unterliegen, die unter-
lichen nicht zufrieden – diese wür- soll durch gesenkte Grund- und Fi- schiedlichen Mietzinsbildungssys-
den immer weniger Wohnraum nanzierungskosten, einer Vereinfa- teme sollen zusammengeführt wer-
schaffen, dafür aber zu viel für Mana- chung der Bauordnung und einer den. Langfristiges Ziel ist ein einheit-
gergehälter und Werbung ausgeben. neuen Stellplatzverordnung unter- liches, klar verständliches Mietrecht.
Unterstützen will die FPÖ das Schaf- stützt werden. Genaue Vorstellungen Geht es nach den NEOS, soll die Miet-
fen von Eigentum durch eine Reduk- haben die Grünen in Bezug auf eine vertragsvergebührung fallen.
tion der Nebenkosten und dem Aus- neugestaltete Wohnbauförderung,
Fazit
bau von Mietkaufmodellen. dabei sollen u.a. die Wohnbauför-
Die Position zu Mietzinsbe- derung im Finanzausgleich ebenso
schränkungen auf dem freien Markt zweckgebunden sein wie die Darle- Im Großen und Ganzen überra-
ist im Wahlprogramm nicht klar dar- hensrückflüsse. schen die Positionen der einzelnen
gelegt, ebenso bezüglich der Einfüh- »Die grundsätzliche Herausforde- Parteien wenig, nach wie vor stehen
rung des Bestellerprinzips für die rung zum Thema ›Wohnen‹ ist, dass sich in den verschiedenen Program-
Vermittlung von Mietwohnungen. Wohnen billiger werden muss.« – so men sehr konträre Sichtweisen und
Ein klares Bekenntnis gibt es hinge- liest man im Parteiprogramm der Ansätze gegenüber. Parteiübergrei-
gen für die Abschaffung der Mietver- NEOS, die leistbares Wohnen auch fende Übereinstimmung herrscht in
tragsgebühr. in den Kontext der Einkommensbe- Bezug auf die Abschaffung der Miet-
steuerung und der Baukultur setzen. vertragsvergebührung, auf die sich
»Kein Artenschutz für Miet-Haie« – Neben der Förderung zur Schaffung SPÖ, FPÖ, Grüne und NEOS einigen
so lautet ein Slogan der Grünen Kam- von Eigentum durch politische Rah- könnten. Die Einführung des Bestel-
pagne 2017, die Wohnen als Grundbe- menbedingungen setzen die NEOS lerprinzips findet sich in den Forde-
dürfnis und nicht als Spekulations- auf eine Erhöhung des Angebots rungen von SPÖ, Grüne und NEOS.
gut verstanden wissen wollen. Leist- auf dem Wohnungsmarkt, das Woh- Bekannte Positionen der Fraktio-
bares Wohnen soll vor allem durch nen durch das »Angebot-und-Nach- nen findet man auch bei der Frage
die Aktivierung und Schaffung von frage-Prinzip« wieder günstiger ma- nach Mietzinsbeschränkungen, für
Wohnraum sowie Mietzinsober- chen soll. Im Sozialen Wohnbau soll die sich traditionellerweise die SPÖ
grenzen erreicht werden. Von einem die Miete durch regelmäßige Über- und die Grünen aussprechen. Aus
neuen, nachvollziehbaren, über- prüfungen an das Einkommen ange- dem FPÖ Wahlprogramm 2017 lässt
prüfbaren Mietrecht mit Mietzin- passt werden, die daraus entstehen- sich weder die Position zu Mietzins-
sobergrenzen versprechen sich die den Mehreinnahmen sollen zweck- beschränkungen noch zum Bestel-
Grünen leistbares Wohnen für Mie- gebunden verwendet werden. Ebenso lerprinzip klar herauslesen. Wohin
ter/-innen und die »Erhaltbarkeit bei sehen die NEOS Verbesserungspo- die wohnpolitische Reise gehen wird,
einer konservativen Verzinsung« für tential im Bestandsmanagement des hängt stark vom Ergebnis dieser äu-
Vermieter/-innen. Weiters fordern sozialen Wohnbaus. Großen Reform- ßerst spannenden Wahl und der da-
die Grünen den Wegfall der Vertrags- bedarf sehen die NEOS beim Miet- rauf folgenden Regierungsbildung
vergebührung und die Abschaffung rechtsgesetz. So soll die Geschäfts- ab.
der Makerprovision für Mieter/-in- raummiete künftig statt dem MRG
ONLINETIPP
4. Österreichsicher Verwaltertag:
Donnerstag 9. und Freitag, 10. November 2017,
Hotel Crowne Plaza, Rainerstraße 6, 5020 Salzburg.
Mag. Michael F. Damitner, Mag. Sylvia Unger, Dr. Karin Prutsch
Versicherungsfragen:
Hotline von Herbert Jindracek, Firma Consecura, unter (0699) 171 34 799.
Makler-Hotline:
RA Dr. Herbert Gartner, während der Bürozeit unter (01) 586 62 10.
Sachverständigenprüfung
Mag. Markus Reithofer, Mag. Gerald Stocker
Wien, 30.01.2018 – 09.04.2018 Details und weitere Termine finden Sie auf www.immobilienakademie.at
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