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Kapitel 1
Derivative
Instrumente:
Grundbegriffe
Von Heinz Zimmermann
1. Calloptionen Mit einer Calloption (kurz Call genannt) erwirbt sich der Käufer das
Recht, eine Aktie (eine Obligation, einen bestimmten Betrag einer
Währung, etc.) bei der Fälligkeit der Option zum heute vereinbarten
Ausübungspreis zu kaufen. Die Ausübung der Option im
Verfallszeitpunkt wird davon abhängig sein, ob der dazumalige
Aktienkurs über oder unter dem Ausübungspreis liegt. Bei einem Call
wird das Optionsrecht dann ausgeübt, wenn der Kurs über dem
Ausübungspreis liegt: Die Aktie kann unter ihrem Börsenkurs erworben
werden, was einen Gewinn im Umfang der Differenz zwischen
Aktienkurs und Ausübungspreis bedeutet. Von diesem Gewinn muss
allerdings die Prämie in Abzug gebracht werden, welche im Zeitpunkt
des Optionskaufes für den Erwerb der Option bezahlt werden muss.
Liegt der Aktienkurs unter dem Ausübungspreis, so wird die Option
nicht ausgeübt und verfällt wertlos. Es tritt ein Verlust in der Höhe der
geleisteten Prämie an. Das Gewinn- und Verlustprofil eines Calls unter
Berücksichtigung dieser Prämie ist in Abbildung 1 dargestellt. Damit
man mit einem Call in die Gewinnzone gelangt, muss der Aktienkurs bis
zum Verfallszeitpunkt um mindestens im Umfang der Optionsprämie
über dem Ausübungspreis liegen (von einer Verzinsung wird dabei
jeweils abgesehen).
G G
X K X K
V V
1-3
G G
Call
Festgeld
X K X K
V V
Verkauf von
Dem Calloptionskäufer steht stets ein Verkäufer gegenüber. Wer Calloptionen
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eine Calloption verkauft (oder „schreibt“), verpflichtet sich, im
Verfallszeitpunkt der Option Aktien zum Ausübungspreis abzutreten.
Die Ausübung des eingeräumten Optionsrechts durch die Gegenpartei
wird für den Optionsverkäufer stets zu einem Verlust führen: Er muss
Aktien unter dem Börsenkurs liefern. Der Gewinn des Optionskäufers
entspricht damit exakt dem Verlust des Verkäufers. Für diesen Verlust
wird er durch die Optionsprämie, welche der Käufer leistet, entschädigt.
Das Gewinn- und Verlustprofil des Optionsverkäufers geht aus
Abbildung 1 (rechts) hervor: es ist spiegelbildlich zu jenem des
Optionskäufers.
Wer verkauft Calloptionen? Zunächst einmal jene Investoren, welche
stagnierende oder fallende Aktienkurse erwarten. Das Risiko steigender
Kurse lässt sich in diesem Fall durch das Halten der zugrundeliegenden
Aktien absichern. Man bezeichnet dies als das gedeckte Schreiben von
Optionen (covered call writing). Mit dieser Strategie verzichtet der
Verkäufer auf die Kursgewinne, welche mit Aktienkurssteigerungen, die
den Ausübungspreis übersteigen, verbunden wären. Bei einer
ungünstigen Kursentwicklung bleiben die Aktien im Besitz des
Optionsverkäufers. Abbildung 3 zeigt, dass das Risikoprofil der
Aktienposition asymmetrisch, und zwar zu Lasten des Gewinnpotentials,
beschnitten wird. Diesen Opportunitätskosten (d.h. den entgangenen
Gewinnmöglichkeiten) steht ein höheres Einkommen in Form der
eingenommenen Optionsprämien gegenüber. Deshalb wird die Strategie
von institutionellen Investoren häufig aus Ertragssteigerungsmotiven
eingesetzt - wobei sich diese Vorliebe aus der inadäquaten
buchhalterischen Behandlung von Risiken und Opportunitätskosten
ableitet.
G Aktie G
X K X K
short
V Call V
Mit einer Putoption (kurz Put genannt) erwirbt sich der Käufer das 2. Putoptionen
Recht, eine Aktie (oder eine andere Anlage oder Sache) bei der Fälligkeit
der Option zum heute vereinbarten Ausübungspreis zu verkaufen. Die
Ausübung der Option im Verfallszeitpunkt wird davon abhängig sein, ob
der dann vorherrschende Aktienkurs über oder unter dem
Ausübungspreis liegt. Bei einem Put wird das Optionsrecht dann
ausgeübt, wenn der Kurs unter dem Ausübungspreis liegt: Die Aktie
kann über ihrem Börsenkurs verkauft werden, was einen Gewinn im
Umfang der Differenz zwischen Ausübungspreis und Aktienkurs
bedeutet. Von diesem Gewinn muss auch hier die Prämie in Abzug
gebracht werden, welche im Zeitpunkt des Optionskaufes bezahlt werden
muss. Liegt der Aktienkurs über dem Ausübungspreis, so wird die
Option nicht ausgeübt und verfällt wertlos. Es tritt ein Verlust in der
Höhe der geleisteten Prämie an.
Das Gewinn- und Verlustprofil eines Puts unter Berücksichtigung
dieser Prämie ist in Abbildung.4 (links) dargestellt. Damit man mit
einem Put in die Gewinnzone gelangt, muss der Aktienkurs bis zum
Verfallszeitpunkt um mindestens im Umfang der Optionsprämie unter
dem Ausübungspreis liegen (Verzinsung wird vernachlässigt).
G G
X K X K
V V
Wer kauft Puts? Zunächst sicher einmal jene Investoren, welche Kauf von
fallende Aktienkurse erwarten. Im Vergleich zu einem Leerverkauf von Putoptionen
Aktien lassen sich pessimistische Kurserwartungen sehr viel einfacher
umsetzen. Eine Hauptanwendung des Putoptionskaufes ist jedoch die
Portfolioabsicherung, genannt portfolio insurance oder protective-put-
Strategie. Die Zielsetzung dieser Strategie liegt darin, ein Portfolio in
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einem gewissen Umfang gegenüber Kursverlusten abzusichern, sich aber
trotzdem Gewinnmöglichkeiten zu erhalten. Dies ist in Abbildung 5
grafisch veranschaulicht. Man erkennt, dass durch den Erwerb von Puts
das Risikoprofil des Aktienportfolios asymmetrisch, und zwar zu Lasten
des Verlustpotentials, beschnitten wird. Zur Erreichung dieses
Absicherungseffekts muss eine Prämie geleistet werden, in deren
Umfang sich auch das Gewinnpotential reduziert. Die Strategie wird von
jenen institutionellen Investoren eingesetzt, welche
Marktwertschwankungen von Aktienpositionen explizit ausweisen, aber
gleichzeitig auf bestimmte Stichtage hin eine Verlustbegrenzung
respektive eine Mindestrendite wünschen.
G G
Aktie
X K X K
long
V Put V
Der Verkauf von Putoptionen ist nicht im gleichen Masse verbreitet Verkauf von
wie der Verkauf von Calls. Da der Verkauf einer Putoption die Putoptionen
Verpflichtung darstellt, Aktien zu einem späteren Zeitpunkt zu einem
bestimmten Preis zu erwerben (der im Ausübungsfalle über dem
dazumaligen Aktienkurs liegen wird), muss der Verkäufer über die dafür
erforderliche Liquidität verfügen. Der Verkauf einer Putoption ist
demzufolge als Ergänzung zu einer Geldmarkt- oder Festgeldanlage zu
betrachten. Bei einer positiven Kursentwicklung verdient man dabei die
Prämie. Die Konsequenzen dieser Strategie sind in Abbildung 6
dargestellt.
1-8
G G
Festgeld
short Put
X K X K
V V
3. Äquivalenz von Ein Vergleich der Abbildungen 2 und 5 zeigt, dass der Einsatz von
Strategien Calls und Puts zu ähnlichen Effekten führt. In beiden Fällen liefert die
Strategie einen Mindestwert des Vermögens (floor) mit gleichzeitigem
Partizipationspotential bei steigenden Kursen. Die Äquivalenz der
beiden Strategien wird durch die sogenannte Put-Call-Parität
beschrieben. Ein diesbezügliches Zahlenbeispiel findet man in Tabelle 2.
Darin zeigt sich, dass eine Festgeldanlage im Umfang des Barwerts des
Ausübungspreises von 900 (d.h. 857.15) ergänzt um eine Calloption bei
Fälligkeit genau denselben Wert aufweist wie eine Aktienposition, deren
Verlustpotential durch eine Putoption abgesichert ist. Der
Ausübungspreis der beiden Optionen ist identisch (900).
G G
F K F K
V V
G G
long
Call
short
Put
F K F K
V V
Daraus folgt, dass der Kauf eines Calls und der Verkauf eines Puts
(mit Ausübungspreis = Terminkurs) gleichbedeutend mit einem
Terminkauf der Anlage ist. Ebenso kann ein Terminverkauf nachgebildet
werden: nämlich durch den Verkauf einer Calloption (liefert das
Verlustpotential bei hohen Kursen) sowie den Kauf einer Putoption
(liefert das Gewinnpotential bei tiefen Kursen); dies ist in Abbildung 9
ersichtlich.
1-14
G G
F K F K long
Put
V V short
Call
Synthetische Wenn die Gleichung „Terminverkauf gleich long Put plus short Call“
Putoption Gültigkeit hat, so muss sich die Putoption aus dem Termingeschäft und
der Calloption replizieren lassen. Aus der Gleichung „Terminverkauf =
long Put + short Call“ folgt „Terminverkauf + long Call = long Put“.
Eine grafische Veranschaulichung dieses Zusammenhangs findet man in
Abbildung 10.
1-15
G
G
long
Call
F K
K F
V long
Termin- V
verkauf Put
11. Spreads Als nächstes werden einfache Strategien mit Optionen betrachtet -
Spreads, Straddles und Strangles. Ein Spread beinhaltet den
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gleichzeitigen Kauf und Verkauf von mehreren Calloptionen (Putoptio-
nen) auf denselben Basiswert. Die Optionen unterscheiden sich in der
Laufzeit (horizontaler Spread), im Ausübungspreis (vertikaler Spread,
Butterfly Spread) oder in beidem (diagonaler Spread). Die Begriffe
"horizontal", "vertikal" und "diagonal" beziehen sich auf die Organisa-
tion der Kursnotierungen in Zeitungen und auf Bildschirmen, wo die
Restlaufzeiten auf der Horizontalen und die Ausübungspreise auf der
Vertikalen notiert sind. Je nachdem, ob ein Gewinnpotential bei
steigenden oder fallenden Kursen besteht, wird der Spread als bullish
oder bearisch bezeichnet. Der "Bulle" bezeichnet in der Börsensprache
den Optimisten, der auf Kursavancen hofft, während der "Bär" den
Pessimisten bezeichnet, der mit Kursrückgängen rechnet.
Bei einem horizontalen Spread wird eine Option mit kurzer Laufzeit
gekauft (verkauft) und eine Option langer Laufzeit verkauft (gekauft) -
beide Optionen weisen denselben Ausübungspreis auf. Bei einem
vertikalen Spread wird eine Option mit tiefem Ausübungspreis gekauft
(verkauft) und eine Option mit hohem Ausübungspreis verkauft
(gekauft) - beide Optionen weisen denselben Verfallszeitpunkt auf.
S S
X1 X2 X1 X2
2 short X2 2 long X2
2 long X1, X2 2 short X1, X3
S S
X1 X2 X3 X1 X2 X3
2 long X2 , X3 2 short X2 , X3
2 short X1, X4 2 long X1, X4
S
X1 X2 X3 X4 X1 X2 X3 X4
1 long X1 1 short X1
2 short X2 2 long X2
S S
X1 X2 X1 X2
Bei einem Straddle werden gleichzeitig Call- und Putoptionen 12. Straddle und
gekauft (oder verkauft). Man nennt einen Straddle auch volatility spread. Strangle
Mit dieser Strategie versucht man, Volatilitätserwartungen auszunützen.
Wer aufgrund bestimmer Erwartungen eine höhere Volatilität am
Basismarkt erwartet - aber die Richtung der Volatilität nicht festlegen
kann -, wird einen Straddle kaufen (long-Position). Wer hingegen eine
stabile Marktentwicklung voraussieht, wird einen Straddle verkaufen
(short-Position). Mit einem Straddle werden also Volatilitätserwartungen
gehandelt (siehe Abbildung 15).
long Put X1
long Put X1
long Call X2
long Call X1
S S
X1 X1 X2
• pay-later Optionen: Hier muss der Optionspreis erst dann geleistet Kontrakt-
werden, wenn die Option bei Verfall im Geld liegt und somit modifikationen
ausgeübt wird. Ein Verlustrisiko ergibt sich bei diesem Kontrakt
daraus, dass die Option - wenn immer sie im Geld liegt - ausgeübt
werden muss und somit der geschuldete Optionspreis höher sein kann
als der Ausübungswert der Option.
• Delayed Options: Hier hat der Inhaber der Option das Recht, im
Ausübungsfalle eine neue Option mit einer bestimmten Laufzeit und
einem Ausübungspreis, der dem Aktienkurs im Verfallszeitpunkt
entspricht, zu beziehen.
Mehrfaktor- Bei einer normalen Option ist der Ausübungswert von genau einer
optionen Zufallsvariablen (unsicheren Grösse) abhängig: dem Aktienkurs bei
einer Aktienoption, dem Zinssatz bei einer Zinsoption, etc. Bei
Mehrfaktoroptionen ist der Ausübungswert bei Verfall von mehreren
Zufallsvariablen, genannt "Faktoren", abhängig. Die folgenden Beispiele
vermögen dies zu illustrieren:
• Compound Option: Hier besteht eine Option auf den Kauf einer
weiteren Option. Ein Anleger hat beispielsweise das Recht, nach drei
Monaten eine sechsmonatige Option auf die Anlage YXC zu einem
heute bestimmten Preis zu erwerben.
Literaturhinweise