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'Book Three
1 Iccnrialiftlit
^ jugcal
ZWEI ERZÄHLUNGEN
I
Goethe in Wetzlar
Geschichte von der Entstehung eines Romans
SEITE i
II
Schillers Aufbruch
SEITE 3i
GOETHE IN WETZLAR
Geschichte von der Entstehung 1 eines Romans
2.
gelernt zu haben. Nur eins hatte er wirklich gelernt:
die Herren Professoren konnten ihm die letzten Wahr-
heiten des Lebens, nach denen er so brennend suchte,'
nicht erzählen.
Als er dann später auf die Universität Straßburg kam, 5
ging es etwas besser. Mit seiner schnellen Intelligenz
wurde es ihm nicht schwer, jetzt das juristische Studium
zu vollenden 2 und seinen Doktor juris zu machen.
Aber auch jetzt lagen seine wirklichen Interessen an-
derswo. Mit der Hilfe von bedeutenden Männern, die 20
er hier traf (wenn sie auch nicht gerade an der Universi-
tät waren), fand er einen eigenen Weg ins Dichten. Und
auch hier verliebte er sich wieder. Es war vielleicht das
glücklichste Liebesidyll seines Lebens, und an das
Mädchen, Friederike Brion, schrieb er Liebeslieder, die 15
noch heute zu den schönsten Liebesgedichten in deutscher
Sprache gehören.
Jetzt kam er als „fertiger" junger Mensch nach Frank-
furt zurück, und nun, meinte der Vater, müßte er sich
beruflich etablieren, die Liebesgeschichten und die zo
Schreiberei müßten ein Ende nehmen. Der junge
Wolfgang selber aber dachte ganz anders. Wohl eta-
blierte er sich als Advokat, aber damit ließ er es auch ge-
nug sein. Während der Vater den größten Teil seiner juri-
stischen Arbeit für ihn machte, blieb er bei seinen eigenen 2. 5
Interessen. Er war viel mit anderen literarisch interes-
sierten jungen Leuten zusammen, und auch seiner
einzigen, sehr geliebten Schwester Cornelie erzählte er
von seinen vielen dichterischen Plänen. Sie brachte ihn
denn auch dazu, endlich eine Sache aufzuschreiben, die 3o
er schon lange im Kopf gehabt hatte. Es war ein Drama
über den mittelalterlichen Ritter Götz von Berlichingen.
i. suchen look for, search. 2. vollenden complete. 3. der Ritter
knight.
3
Dies war jedoch 1 die einzige größere Arbeit, die er
wirklich vollendete. Sein Kopf war voll von litera-
rischen Themen, aber er konnte sich nie lange genug auf
eins konzentrieren, um es zu Papier zu bringen. Er
5 sprang von einer Sache zur anderen, und dazwischen
arbeitete er sogar manchmal ein wenig in seinem Beruf.
Kurz und gut,' der junge Wolfgang liebte überhaupt
keine regelmäßige a Arbeit. Dem Vater war es klar,
daß es so nicht weitergehen könnte. Auf diese Weise 4
ro würde der Sohn, so intelligent er war, doch im bürger-
lichen Leben nie weiterkommen. Er beschloß 5 also,
Wolfgang sollte nach Wetzlar gehen. Dort, bei dem
hohen Gericht, so meinte der Vater, würde das nötige 6
Interesse sicherlich in ihm erwachen.
II
Wetzlar
5
haus, wo man eine Kleinigkeit zu essen und zu trinken
bekommen konnte. Hier saßen also die jungen Herren
aus der Stadt und führten 1 endlose feurige Gespräche
über Gott 2 und die Welt, während sie die Schönheiten
s der Natur genossen und die einfachen Bauern bei der
Arbeit beobachteten.
Eines Tages war wieder einmal eine solche Gruppe
nach dem kleinen Ort gewandert. Goethe lag auf dem
Rücken im Grase unter einem Baum. Ein paar Freunde
ro saßen oder lagen um ihn herum. Da kamen noch zwei
Herren dazu. Der eine, ein Bekannter von Goethe,
stellte ihm den anderen vor. Es war der Herr Legations-
sekretär Christian Kestner. Goethe und Kestner kamen
gleich a in ein lebhaftes philosophisches Gespräch, und
i s Goethe fand, daß dieser neue Bekannte ein ungewöhn-
6
Die beiden sahen sich nun öfter, und bald nach diesem
ersten Begegnen auch einmal in größerer Gesellschaft.
Das kam so. Eine Großtante von Goethe, die in Wetzlar
lebte, die Hofrätin 1 Lange, hielt 2 es für ihre Pflicht,
ihren Neffen in die „bessere" Gesellschaft einzuführen, 5
wo er auch Damen kennen lernen würde. Man hielt 2
damals viel von dem veredelnden a Einfluß der Damen
auf junge Männer. Diese Tante arrangierte also einen
Ausflug nach einem Landhaus und lud ihren Neffen ein,
mit ihr im Wagen dahinzufahren. io
Es war auch noch Platz für ein paar weitere Gäste,
und die Hofrätin ließ 4 den Wagen vorm Hause ihres
Bekannten, eines gewissen Herrn Buff halten, 4 um dessen
neunzehnjährige Tochter Charlotte mitzunehmen. Als
der Wagen hielt, trat eine junge Dame in einem weißen
Ballkleid mit rosa s Schleifen 6 an Brust und Arm aus'
dem Hause. Und als sie dann in den Wagen stieg, sah
Goethe dicht vor sich eine zart gebaute, schlanke 8
kleine Person mit blondem Haar und sehr klaren und
klugen blauen Augen, die vor Glück und Freude glänz- Zo
ten, Freude darüber, daß man zum Tanz fuhr, aber auch
einfach Freude am Leben. Sie bewegte sich leicht und
graziös, sie sprach mit Lebhaftigkeit und Humor, und
wenn sie lachte, mußten alle mitlachen. Ja, sie war
ganz und gar scharmant, und Goethe war fasziniert. i s
Als er sie dann tanzen sah und sogar selber mit ihr
tanzen durfte, verlor er vollständig den Kopf. Man
tanzte Menuett und auch Walzer. Das Zimmer war voll
von hübschen Mädchen in Ballkleidern und elegant
1. die Hofrätin formal title of the wife of a Hofrat (Privy Coun-
cillor). 2. für ihre Pflicht halten consider it her duty; viel davon hal-
ten think highly of it. 3. edel noble; veredeln ennoble. 4. halten
lassen have stop. 5. rosa pink. 6. die Schleife bow. 7. die Brust
breast. chest. 8. schlank slender.
7
gekleideten jungen Herren, aber Goethe sah nur Lotte
Buff. Keine andere tanzte so leicht und graziös wie sie,
und wenn er sie gar im Arm hielt und einen Walzer mit
ihr tanzte, glaubte er, das höchste Glück zu genießen.
S Daß auch noch andere Leute im Zimmer waren, wie
zum Beispiel sein neuer Freund Kestner, merkte er
kaum.
Schon am nächsten Nachmittag machte er einen
Besuch 1 bei Buffs. Hier fand er eine ungewöhnliche
1. der Besuch visit, call.
8
Situation. Die Mutter der Familie war vor ein paar
Jahren gestorben 1 und hatte den viel älteren Vater mit
zwölf Kindern zurückgelassen. Seit dem Tode der
Mutter hatte nun Lotte, obgleich es noch eine ältere
Schwester gab, den ganzen Haushalt übernommen s
Die jüngeren Kinder sahen zu ihr auf wie zur zweiten
Mutter, und sie war ihnen auch eine richtige Mutter.
Wenn einer weinte,' so hatte sie immer ein gutes Wort
für ihn, wenn einer hungrig war, so fütterte sie ihn, und
I. sterben die. 2. weinen weep, cry.
9
wenn einer mit einer Frage kam, so wußte sie immer
eine Antwort. Und das alles tat sie auf die leichteste,
freundlichste Weise, die man sich denken konnte. Unter
ihrem fröhlich leitenden 1 Geist war es, als ob alles von
5 selbst geschähe. 2 Alle waren glücklich unter dieser
Leitung, und am glücklichsten von allen war wohl
Lotte selbst. All dies sah Goethe, als er bei Buffs seinen
i. leiten lead, guide. 2. geschehen happen.
Io
Besuch machte, und er verließ das Haus ganz und gar
verliebt in Lotte Buff.
Aber nun kam eine Überraschung: 1 Lotte Buff war
verlobt und zwar— mit seinem Freund Kestner. Wenn
die Verlobung auch noch nicht offiziell war, so war es 5
doch eine beschlossene Sache, daß die beiden eines Tages
heiraten würden. Was Goethe dazu sagte, wissen wir
T. überraschen surprise; die Überraschung surprise.
II
nicht. Wir wissen nur, daß er sehr bald wieder zu Buffs
ging und dann immer wieder und wieder. Er konnte ja
als Freund der Familie gehen. Er führte lange Ge-
spräche mit dem Vater, spielte mit den Kindern und
s half Lotte bei ihrer Arbeit in Küche und Garten.
Abends kam auch Kestner, um seine Verlobte zu be-
suchen, und dann saßen die drei zusammen und redeten
bis spät in die Nacht hinein. Je 1 mehr Kestner von
diesem außerordentlichen 2 jungen Menschen sah, je '
io besser gefiel er ihm. Er schrieb um diese Zeit einmal an
einen Freund über Goethe: „Er hat sehr viel Talente,
ist ein wahres Genie und ein Mensch von Charakter.
Er besitzt eine außerordentlich lebhafte Einbildungs-
kraft, 3 daher ' er sich meistens in Bildern und Gleich-
15 nissen a ausdrückt." 6 Er schrieb weiter von Goethes
ungewöhnlich starken ' Gefühlen, von seiner Freiheit
von aller Konvention, von seinem Suchen nach der
Wahrheit, und vergaß auch nicht zu erwähnen,' daß
Goethe sehr beliebt bei Frauen und Kindern wäre.
2.o Die beiden trafen sich nicht nur fast jeden Abend bei
I2
hat hier sicher die Wahrheit gesprochen, denn er wollte
ja gar nicht heiraten. Ebensowenig wie an eine Frie-
derike Brion in Straßburg wollte er sich für immer an
eine Lotte Buff in Wetzlar binden.
Es war also das friedlichste 1 Dreieck, das man sich s
denken konnte — oder schien es doch zu sein. Daß Kest-
ner nicht immer ganz glücklich über die Situation war,
sehen wir aus seinem Tagebuch. Ende Juni schrieb er
einmal: ,,... wie ich meine Arbeit getan, geh' ich zu
meinem Mädchen. Ich finde den Dr. Goede da ... Er ,0
liebt sie, und ob er gleich 2 ein Philosoph und mir gut
ist, sieht er mich doch nicht gern kommen, um mit
meinem Mädchen vergnügt a zu sein. Und ich, ob ich
ihm gleich recht gut bin, so sehe ich doch auch nicht
gern, daß er bei meinem Mädchen allein bleiben und sie I S
unterhalten 5 soll."
Aber Wochen vergingen,' ohne daß etwas Unange-
nehmes geschah. Lotte schien die Situation ganz gut
in der Hand zu haben. Den ganzen Tag hatte sie Goethe
um sich, und sie genoß aufs vollste die Gesellschaft 2.0
dieses brillianten jungen Menschen. Auch sie mußte
fühlen, daß er ein Genie war. Und er liebte sie, Lotte
Buff, und sie konnte ihn glücklich oder unglücklich
machen, wie sie wollte. Sie brauchte ihm nur ein
freundliches oder ein unfreundliches Wort zu sagen. 2.
Ohne müde ' zu werden, tat er alles, was sie von ihm
verlangte: er schnitt stundenlang Bohnen, wenn sie ihn
darum bat, oder er lief zur Nachbarin mit irgendeiner 8
Kleinigkeit, wenn sie ihn schickte. Nichts wurde ihm
zu viel, wenn er nur bei Lotte sein durfte. Wahrschein- 3 0
1. der Friede peace; friedlich peaceful(ly). 2. ob er gleich = obgleich
er. 3. einem Menschen gut sein be fond of a person. 4. vergnügt
sein have a good time. 5. unterhalten entertain. 6. vergehen pass.
7. müde tired. B. irgendein any, some, any kind of a.
13
lich 1 hatte er auch eine gewisse objektive Freude an
Lottes scharmanten kleinen Koketterieen.
So konnten die Dinge aber nicht ewig 2 weitergehen,
und mit der Zeit begann Kestner doch zu fürchten,'
5 daß Lotte vielleicht anfing, auch Goethe zu lieben. Als
nun Kestner Lotte eines Tages sagte, er fände, Goethe
wäre etwas zu viel mit ihr zusammen, kam es zu einem
kleinen Streit 4 zwischen den Verlobten.
Da beschloß Kestner, Klarheit in die Situation zu
io bringen. Er schrieb einen langen Brief an Lotte, in dem
er ihr erklärte, daß er sie zwar immer lieben würde, aber
daß, wenn sie den anderen liebte und nur durch ihn
glücklich werden könnte, er sein Recht auf sie aufgeben
würde. Er wünschte keine Liebe aus Pflicht. Er hielt
rs es aber auch für seine Pflicht, sie vor Goethe zu warnen.
Obgleich Goethes Name nicht genannt wird, so ist es
ganz deutlich,' daß dieser gemeint ist, wenn Kestner von
einer „Mannsperson" spricht, von der er sagt, sie sei
„noch an keine gewisse Lebensart oder Beschäftigung 6
Zo gebunden." Es war ein sehr intelligenter Brief, der
14.
von Goethe erwarten? 1 Er hatte ja nicht einmal von
Heiraten gesprochen.
Es scheint, daß Lotte sich recht schnell entschlossen 2
hat, zu Kestner zu halten. Damit war die Situation ein
für allemal klar zwischen den Verlobten. 5
Wahrscheinlich war es aber gerade Lottes innere
Klarheit über ihr eigenes Gefühl, die bald wieder eine
kleine Streitigkeit herbeiführte.' Da sie nun selber
genau wußte, wo sie stand, konnte sie Goethe etwas
mehr Freiheit erlauben.' Da geschah es eines Tages, IO
16
in Koblenz zu treffen. Auch Kestner erzählte er von
diesem Plan.
Am 2_8. August war Goethes und zugleich auch Kest-
ners Geburtstag. 1 Goethe war am 2_7. fast den ganzen
Tag bei Lotte, während Kestner wie gewöhnlich erst 5
am Abend kommen konnte. Die drei saßen den ganzen
Abend zusammen, redeten und schnitten Bohnen. Später
kochte Lotte Tee, und um Mitternacht gratulierte sie
den beiden Freunden zum Geburtstag. Es war ein
schöner Abend gewesen, so schön, daß Goethe sich io
noch immer nicht entschließen konnte, nun wirklich zu
gehen.
In den nächsten Tagen aber kam es wieder zu kleinen
Streitigkeiten zwischen Lotte und Kestner und auch
zwischen Kestner und Goethe, und dieser mußte immer i s
deutlicher merken, daß er nicht bleiben durfte.
Am io. September aß er zu Mittag mit Kestner in
dessen Garten, und am Abend waren die beiden wieder
bei Lotte. Goethe hatte schon fest beschlossen, am
nächsten Morgen abzureisen, aber er sagte nichts davon. i0
Als Lotte nun anfing, über das Leben nach dem Tode zu
sprechen, und die drei einander versprachen, daß sie
einander auch nach dem Tode nicht verlieren wollten,
wurde Goethe sehr erregt.' Er hatte das Gefühl, daß
das Weggehen aus diesem Hause eine Art Tod für ihn 2 5
bedeutete. Sein Gefühl wurde so stark, daß er plötzlich
von seinem Stuhl aufstand, den Freunden „Gute Nacht"
sagte und schnell das Haus verließ, indem Lottes Vater
ihn noch zur Tür begleitete.'
In seinem Zimmer angekommen, setzte er sich an 3 0
seinen Schreibtisch und schrieb schnell zwei kleine
Briefe. An Kestner schrieb er:
i. die Geburt birth; der Geburtstag birthday. 2. erregen excite.
3. begleiten accompany.
17
59
besser erzogen 1 hätte. Später schickte diese ihre Magd
wieder hin mit der Bestellung: sie werde es „an des
Herrn Dr. Goethe Mutter schreiben, wie er sich auf-
geführt 2 habe."
5 In Kestners Tagebuch steht Folgendes über die Sache:
„Nachmittags brachte ich die Billets s von Goethe an
Lottchen. Sie war betrübt über seine Abreise; es
kamen ihr die Tränen s beim Lesen in die Augen. Doch
war es ihr lieb, daß er fort war, da sie ihm Das nicht
Io geben konnte, was er wünschte. Denn er war sehr ver-
liebt in sie und bis zum Enthusiasmus. Sie hatte Solches
aber immer von sich entfernt.'
„Wir sprachen nur von ihm. Ich konnte auch nichts
anders als an ihn denken ..."
1 5 Damit war also, oder so schien es, die Geschichte zu
Ende. Der liebe, aber doch etwas gefährliche Gast war
fort, und Lotte und Kestner konnten in Ruhe und
Frieden weiterleben, wenn das Leben von nun an auch
etwas weniger interessant und amüsant sein würde.
III
Rastlosigkeit
zI
Als Lotte ihm eines Tages eine von den rosa Schleifen
schickte, die sie bei dem Ball auf dem Landhause ge-
tragen hatte, war er überglücklich.
Von Kestner hörte er auch über die anderen Wetzlarer
5 Bekannten. Er hörte, zum Beispiel, daß der lustige
Goue vin der Tischgesellschaft sich das Leben genom-
men habe. Diese Nachricht 1 war falsch, aber sie war
eine Art Vorschatten einer wirklichen Tat, denn Ende
Oktober schrieb ihm Kestner, daß Wilhelm Jerusalem,
io der ernste junge Mensch, den Goethe oft in Wetzlar
gesehen hatte, sich wirklich das Leben genommen hatte.
Ohne zu wissen, wozu sie gebraucht werden sollten,
hatte Kestner selbst ihm die Pistolen dazu geliehen. 2
Man sagte, der arme Jerusalem hätte sich aus unglück-
1 5 licher Liebe zu einer verheirateten Frau getötet.
Die Nachricht bewegte Goethe bis in die Tiefe seiner
Seele.' Auch er hatte unglücklich geliebt. Auch er
hatte, wie man von Jerusalem erzählte, einen Vater, der
ihn nicht verstand. Der Selbstmord dieses jungen
io Menschen traf ihn fast wie ein persönliches Erlebnis.
Kurz darauf lud ein Freund ihn ein, mit nach Wetzlar
zu gehen, wo dieser geschäftlich zu tun hatte. Hier
hörte er noch viel über Jerusalem. Es schien, daß dieser
ein ungewöhnlich sensitiver und tiefdenkender Mensch
2.5 gewesen war, der nicht so sehr an einer unglücklichen
Liebe gestorben war als an einem erfolglosen Suchen '
22
Es wurde Goethe unendlich schwer, Wetzlar zum
zweiten Mal zu verlassen, aber nach drei Tagen kehrte
er nach Frankfurt zurück. Er hatte jedoch keine Ruhe
und reiste bald nach Darmstadt, um einen längeren
Besuch bei Merck zu machen. Die Wochen hier hatten 5
wohl einen beruhigenden Einfluß auf ihn,, aber auch
hier blieben die Gedanken an die Wetzlarer Tage lebendig
in ihm. Die Darmstädter Freunde und Freundinnen
mußten noch viel über die wunderbare Lotte hören.
Und in dieser Zeit kam von Kestner der genaue Bericht 1 lo
von Jerusalems letzten Tagen und Stunden, um den
Goethe jenen 2 gebeten hatte. Auch diese Sache konnte
Goethe nicht vergessen.
Als er im Dezember wieder nach Frankfurt zurück-
kehrte, kam die alte Unruhe mit größerer Macht a als 15
je über ihn. Am ir. Dezember schrieb er an Kestner:
„(Ich) gehe mit neuen Plans um und Grillen 4 : das ich
all nicht tun würde, hätt ich ein Mädchen." Die
„Plans" waren Pläne zu neuen literarischen Arbeiten.
Er wollte zum Beispiel über Mohammed als große z0
führende Menschengestalt 5 schreiben. Auch schrieb er
„Götz von Berlichingen" neu, das Drama von dem
großen freien Individualisten. Sein Kopf war voll von
Ideen zu neuen Werken, aber er konnte sich nie lange
genug auf eine konzentrieren, um irgend etwas fertig zu z s
machen. Nur kleinere Sachen kamen zu Papier.
Was er mit den „Grillen" meinte, sehen wir aus wei-
teren Briefen an Kestner während dieses Winters 1773.
Einmal schrieb er: „Auch ich bin glücklich. Ist in
mir selbst wohl, denn von außen fehlt 6 mir nie was." 3 0
Aber nicht lange darauf wieder: „Ich wandere in
1. der Bericht report. 2. jener that, that one, the former. 3. die
Macht power, might. 4. die Grille whim. 5. die Gestalt figure.
6. fehlen ail, he missing.
2.3
Wüsten, 1 da kein Wasser ist: meine Haare sind mir
Schatten, und mein Blut 2 mein Brunnen." So stand es
mit ihm. Heute war er glücklich bis in den Himmel,
morgen zu Tode unglücklich. Er wußte nicht, was er
5 wollte oder was ihm fehlte. Alle seine Freunde hatten
einen Beruf und einen Platz in der bürgerlichen Gesell-
schaft. Er aber gehörte in keinen Beruf. Er war
nirgends s zu Hause.
So vergingen die Wintermonate in größter Unruhe,
'
2.4
„... die Talente und Kräfte, die ich habe, brauch ich
für mich selbst gar zu sehr! Ich bin von jeher gewohnt,'
nur nach meinem Instinkt zu handeln 2 ...”
So vergingen auch die Sommermonate, ohne daß er
viel getan hätte. Er war immer noch ruhelos und ein- 5
sam. 3 Sein Freund Merck war auf Reisen, seine Schwester
Cornelie hatte geheiratet und Frankfurt verlassen. Es
war niemand für ihn da.
Da kam Anfang Januar eine alte Freundin nach Frank-
furt. Es war die schöne Maximiliane la Roche, mit der ro
er sich auf der Flucht aus Wetzlar in Koblenz befreundet
hatte. Die Siebzehnjährige heiratete jetzt den neunund-
dreißigjährigen Kaufmann Peter Brentano, einen Wit-
wer mit fünf Kindern. Mutter la Roche hatte die Heirat
arrangiert, da sie einen reichen Mann für ihre Tochter i s
wünschte.
Für das junge Mädchen aber war es ein Unglück, und
sie war froh über die wiederholten Besuche des lebhaften
und immer interessanten jungen Wolfgang Goethe. Was
für ein Kontrast zu dem ältlichen Ehemann 4 Die beiden 2.0
!
2S
vorgelesen. Aber eines Tages wurden die Besuche des
jungen Goethe dem Ehemann Brentano zu viel. Er
machte es so unangenehm für seine junge Frau, daß
Goethe seine Besuche aufgeben mußte. Und Herr
S Brentano hatte wohl nicht ganz unrecht, denn wahr-
scheinlich hatte Maxe angefangen, Goethe zu lieben.
Das Ganze war eine Art Parallele zu der Wetzlarer
Situation. Nun schrieb Goethe schneller und sicherer
als je weiter an seinem Roman. Alles war ihm jetzt
lo ganz deutlich, der Roman war fertig in ihm, er brauchte
ihn nur aufzuschreiben. Und Ende April oder Anfang
Mai — man weiß es nicht genau — lag der Roman fertig
geschrieben vor ihm. Er nannte ihn „Die Leiden 1 des
jungen Werthers."
IV
„Die Leiden des jungen Werthers"
z6
Liebe heller als je, während zugleich ihre Hoffnungs-
losigkeit deutlicher als je ist. Immer mehr erfüllt ihn
der Gedanke, sich durch Selbstmord zu retten.' Als der
Entschluß ganz fest in ihm ist, geht er noch einmal zu
Lotte; es kommt zu einer großen Liebesszene zwischen 5
ihnen, und er fühlt, daß auch sie ihn liebt. Darauf geht
er auf sein Zimmer und erschießt 2 sich mit einer Pistole,
die er sich von Albert geliehen hatte.
„Werther" ist die Geschichte einer unglücklichen
Liebe, aber es ist nicht nur das, es ist auch die Geschichte io
eines Menschen, der sterben muß, weil er die Einschrän-
kung s des Menschseins nicht ertragen kann. In diesem
Buch hatte Goethe sein innerstes Lebensgefühl ausge-
drückt. Er hat dazu ein persönliches Erlebnis gebraucht,
aber der Roman ist durchaus' nicht nur ein Erzählen t s
von persönlich Erlebtem, denn im Kunstwerk wurde es
etwas Überpersönliches. In dem Roman sind eigene
Erlebnisse sowohl wie Erlebnisse anderer Menschen
zusammengezogen und intensifiziert. Goethe, zum
Beispiel, hat sich das Leben nicht genommen, er ist nur zo
fortgegangen. Es war der Selbstmord eines anderen, des
ihm fast fremden Wilhelm Jerusalem, der im „Werther"
Wirklichkeit wird. Und während wir bei der wirk-
lichen Lotte kaum etwas von unerlaubter Liebe zu
Goethe merken, so finden wir sehr wohl eine solche 1 5
Liebe bei Werthers Lotte. Der Albert dieses Romans
aber ist viel langweiliger und unangenehmer als Kestner,
und daran ist Herr Brentano schuld.' Ähnlich ist es
auch mit den schwarzen Augen von Werthers blonder
Lotte. Eine Blondine dürfte kaum schwarze Augen 30
i. retten save. 2. schießen shoot; erschießen shoot to death.
3. einschränken limit; die Einschränkung limitation. 4. durchaus
absolutely; durchaus nicht by no means. s. die Schuld fault, blame,
debt; an einer Sache schuld sein be to blame for a thing.
27
haben, aber Goethe war eben, als er anfing zu schreiben,
fasziniert von den schwarzen Augen von Maxe Brentano.
So bekam sogar dieses höchst persönliche Werk etwas
Überpersönliches und dadurch seinen künstlerischen
S Wert.' Werther ist nicht nur Goethe; in ihm ist etwas
von jedem ernsten, sensitiven jungen Menschen, der
heute so gut wie damals leben könnte. Lotte ist nicht
nur Lotte Buff; sie ist ein Symbol für jedes gesunde, 2
liebende junge Mädchen.
ro Das Buch wurde gedruckt, und sobald Goethe ein
paar Exemplare 3 bekam, schickte er eins an Lotte und
Kestner. Er dachte, den beiden die größte Freude damit
zu machen, und schrieb:
„Lotte, wie lieb mir das Buchelchen ist, magst
Du im Lesen fühlen, und auch dieses Exemplar ist
mir so wert,' als wär's das einzige in der Welt. Du
sollst's haben, Lotte. Ich hab' es hundertmal ge-
küßt, hab's weggeschlossen, daß es Niemand be-
rühre.' 0 Lotte !"
2.0 Wie erstaunt war er daher, als er bald darauf Kestners
Antwort erhielt, der für Lotte sowohl wie für sich selbst
schrieb. Dieser war gar nicht glücklich über die Ide-
alisierung seiher Lotte, da sie sich zugleich einer uner-
laubten Liebe schuldig gemacht hatte. Aber besonders
2. 5 bitter war Kestner über die Rolle, die er selber im Roman
spielte. Er schrieb: „Und das elende 6 Geschöpf 7 von
einem Albert !" Er war wirklich nicht so wie dieser
Albert, aber die Leser würden es doch für ein Porträt
halten. Er und Lotte würden, so meinte er, vor der
3 ganzen Welt kompromittiert sein.
0
t. der Wert value, worth; wert valuable, worth. 2. gesund healthy.
3. das Exemplar copy. 4. berühren touch. 5. besonders especially.
6. elend miserable(ly), wretched(ly). 7. das Geschöpf creature.
18
Goethe schrieb sogleich zurück und bat um Verzei-
hung,' aber er bat sie auch, nichts mehr zu sagen, bis
man gesehen hätte, was das Publikum zu dem Buch
sagen würde. Er war sicher, daß dieses kein falsches
Licht auf Lotte und Kestner werfen würde. s
Und wie recht er hatte ! Das Buch wurde der größte
literarische Erfolg der Zeit, ein richtiger best seller. Die
jungen Männer und Mädchen nicht nur Deutschlands,
sondern auch der anderen Länder Europas (denn der
Roman wurde sogleich in viele andere Sprachen über- ro
setzt) waren hingerissen von der unglücklichen Liebe
Werthers und Lottes. Alle fühlten, daß hier ihre
eigensten und intimsten Gefühle ausgedrückt waren.
Es entstand ein richtiger Werther-Kult. Das Buch
wurde eine Art Heiligtum der Jugend, junge Männer =s
ließen sich Anzüge im Werther'schen Stil machen, viele
Imitationen des Werkes erschienen 2 in allen möglichen
Formen. Goethe wurde sozusagen über Nacht der be-
rühmteste Dichter Deutschlands. Daß die Kritiker, die
ja meist ältere Männer waren, manches dagegen zu sagen 2.0
hatten, bedeutete nicht viel. Und daß sogar Parodien
über das Werk erschienen, verstärkte nur seinen Einfluß.
Was das Schreiben dieses Buches für Goethe selber
bedeutete, kann man vielleicht am deutlichsten verstehen
durch das, was er selber darüber sagt, allerdings 3 erst 2.5
vierzig Jahre später:
„Ich hatte mich durch diese Composition mehr
als durch jede andere aus einem stürmischen Element
gerettet, auf dem ich durch eigene und fremde
Schuld, durch zufällige und gewählte Lebensweise, 3 0
durch Vorsatz und Übereilung, durch Hartnäckig-
i. verzeihen pardon, forgive; die Verzeihung pardon, forgiveness.
2. erscheinen appear. z. allerdings to be sure.
2.9
keit und Nachgeben auf die gewaltsamste Art hin
und wieder getrieben worden. Ich fühlte mich, wie
nach einer Generalbeichte, wieder froh und frei zu
einem neuen Leben berechtigt ... Wie ich mich
S nun aber dadurch erleichtert und aufgeklärt fühlte,
die Wirklichkeit in Poesie verwandelt zu haben, so
verwirrten sich meine Freunde daran, indem sie
glaubten, man müsse Poesie in Wirklichkeit ver-
wandeln, einen solchen Roman nachspielen und
ro sich allenfals selbst erschießen." 1
Eine Zeitlang noch nach dem großen Erfolg gab
Goethe seine juristische Tätigkeit nicht ganz auf, aber
jetzt mußte ihm sowohl wie seinen Freunden und seinem
Vater klar geworden sein, was sein Beruf werden müßte.
i s Der rastlos suchende Revolutionär war ein für allemal
ein Dichter.
1. "Through this composition more than through any other I had
rescued myself from a tempestuous element, upon which through my
own fault and that of others, through an accidental and a chosen way
of life, through intention and recklessness, through obstinacy and yield-
ing I had been tossed about in the most violent manner. As after a
general confession I again felt happy and free with the right to begin a
new life... But while I now felt relieved and clarified through having
transformed reality into poetry, my friends became confused about the
matter, thinking that one must transform poetry into reality, that one
should imitate such a novel and, if need be, shoot oneself."
30
g SCHILLERS AUFBRUCH I
Der Militärschüler
31
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32
konnte fast vergessen, daß es nur möglich war durch die
absolute Despotie des Herzogs.
Aber der Mann und sein langer, rothaariger Knabe
mußten wohl daran denken, als sie vorm Schloß standen.
Es waren der Hauptmann 1 Kaspar Schiller aus der S
herzoglichen Armee und sein einziger Sohn Friedrich,
und es war auf Befehl 2 des Herzogs, daß sie hier waren.
i. der Hauptmann captain. 2. befehlen order, command; der
Befehl order, command.
33
Vor einigen Jahren hatte der Herzog unter dem guten
Einfluß seiner jungen. Geliebten,' Franziska von Hohen-
heim, beschlossen, sich zu bessern: er wollte von nun
an kein despotischer Fürst 2 mehr sein, der nur an seine
5 eigene Freude dachte; er wollte seinem Volk ein wahrer
Vater sein. Er machte auch wirklich einige Reformen,
aber die größte Freude hatte der Herzog wohl daran, die
besten Söhne des Volkes, wie er meinte, väterlich zu
erziehen.
io Zu diesem Zwecke a hatte er auf der Solitude eine
Militärschule gebaut, an der er sowohl wie seine „Freun-
din und Gehilfin" Franziska ein höchst persönliches
Interesse nahmen. Hier wollte der Herzog die intelli-
gentesten Knaben, die er finden konnte, erziehen lassen,
15 damit sie ihm später im Staat dienen könnten, als Offi-
ziere, als Juristen oder in irgend einem anderen Beruf.
So war es gekommen, daß die Lehrer der Lateinschule
in Ludwigsburg ihm auch den Namen von Fritz Schiller
genannt .hatten. Dieser war ein guter und ernster
2.0 Schüler, der sehr gern zur Schule ging, denn schon jetzt
wußte er genau, was er werden wollte, wenn er einmal
groß war. Er wollte Pastor werden. Von frühster
Kindheit an hatte er von seiner Mutter religiöse Lieder
gelernt und hatte mit großem Eiger zugehört, 4 wenn der
1 5 Vater aus der Bibel vorlas. Er verließ sogar sein Spiel,
um die Geschichten aus dem dicken, schwarzen Buch
zu hören.
Seine ältere Schwester Christophine erzählt auch, wie
er schon als kleines Kind gern auf einen Stuhl stieg und
30 zu predigen anfing. Die Schwester mußte ihm statt
des Kirchenrocks ihre schwarze Schürze umhängen,
i. die Geliebte beloved, mistress. 2. der Fürst prince, sovereign.
3. der Zweck purpose. 4. zuhören listen. 5. statt instead of. 6. die
Schürze apron.
34
und alle um ihn herum mußten ganz still stehen und ihm
zuhören. Wenn sie das nicht taten, wurde er so böse,'
daß er fortlief und sich lange nicht mehr sehen ließ.
Wenn er endlich zurückkam, folgte gewöhnlich eine
Strafpredigt.' 5
Die einfachen und streng religiösen Eltern waren
glücklich über diese Wahl 3 ihres einzigen Sohnes, und
obgleich es ihnen finanziell nicht leicht werden würde,
wollten sie alles tun, um ihrem Fritz ein theologisches
Studium zu ermöglichen. ro
Als der Herzog nun verlangte, der Hauptmann Schiller
sollte seinen Sohn in die Militärschule auf der Solitude
schicken, hatte der Vater den Mut, zuerst „nein" zu
sagen, sein Sohn wünsche Theologie zu studieren, ein
Fach, das es auf der Militärakademie nicht gab. Die 2 5
kurze Antwort des Herzogs darauf aber war, der Sohn
solle ein anderes Studium wählen. 3 Es blieb dem Vater
also keine Wahl: er mußte seinen Sohn von dem Herzog
erziehen lassen und dafür versprechen, daß der Sohn
später in den Dienst des Herzogs treten und diesen zo
Dienst nicht ohne Erlaubnis verlassen würde.
Nun also am Anfang des Jahres 1773 brachte der Vater
sein Kind schweren Herzens auf die Solitude. Von nun
an würde der Fritz nicht mehr seiner Familie gehören,
sondern dem Herzog Karl Eugen. Die Militärschule 2.5
würde während der nächsten sieben oder acht Jahre sein
Heim sein.
Viel Gepäck brachte der Knabe nicht mit. Er hatte
fünfzehn lateinische Bücher, ein wenig Geld und einige
Kleidungsstücke, unter denen auch „ein blaues Röcklein 3 0
nebst a Kamisol s ohne Armel" s war.
i. böse angry (ily), bad(ly). 2. strafen punish; die Strafe punish-
ment, rebuke. 3. wählen choose, elect; die Wahl choice, election.
nebst besides. 5. das Kamisol doublet. 6. der Ärmel sleeve.
y.
35
Aber der Knabe brauchte nicht viel Kleidung. Die
Schüler der Militärakademie trugen Uniform: einen
grau- blauen Rock, eine weiße Weste, enge weiße Hosen,
weiße Strümpfe, einen dreieckigen Hut mit einem Feder -
5 Busch. Dazu trugen sie einen Degen.' Das Haar mußte
auf bestimmte 2 Weise getragen werden: im Nacken hing
ein langer falscher Zopf,' und an jeder Seite des Kopfes
lag eine steife, gepuderte Locke 4 über dem Ohr.'
Nicht nur die Kleidung des Schülers, auch jede Stunde
io seines Tages war militärisch geregelt. Auch Fritz
Schiller hatte wie die anderen sein hartes Bett in einem
der großen Schlafräume, in denen je fünfzig bis sechzig
Schüler schliefen. Im Sommer mußten sie um fünf auf-
stehen, im Winter um sechs. Dann machten sie unter
r s Aufsicht 6 ihre Betten, zogen sich an, machten Zopf und
Haar zurecht. Auf Kommando marschierten sie zur
Musterung '' und dann zum Frühstück. Auf Kommando
machten' sie Halt, auf Kommando mußte auch der tief
religiöse Schiller mit den anderen die Hände zum Gebet
2'0 falten, auf Kommando die Stühle vom Tisch ziehen und
sich setzen. Man aß das einfache Mahl, ohne zu sprechen,
und dann ging alles wieder auf Kommando: Aufstehen,
Händefalten, Gebet, Abmarsch !
Immer noch unter Aufsicht marschierten die Schüler
2.5 zum Unterricht, der bis elf Uhr dauerte.' Dann folgte
eine böse halbe Stunde für Fritz Schiller: die Schüler
mußten sich fertig machen für die zweite Musterung
unter den Augen des Herzogs selbst. Das Wichtigste
dabei war die „Proprete ", 9 welches wohl das meist
30 gebrauchte Wort auf der Akademie war. Jeder Knopf 10
x. der Degen sword. a. bestimmen determine, define; bestimmt
certain, definite. 3. der Zopf pigtail. 4. die Locke curl. 5. das Ohr
ear. 6. die Aufsicht supervision. 7. die Musterung inspection.
B. dauern last. 9. die Proprete (French) neatness, cleanliness. Jo. der
Knopf button.
36
mußte geputzt sein und jedes Haar glatt 1 liegen. Und
für all dies hatte der junge Schiller mit seinen langen, zu
schnell gewachsenen Armen und Beinen 2 durchaus kein
Talent.
Bei dem Mittagsmahl um zwölf war oft der Herzog 5
mit seiner Freundin da, und dann durften die Schüler
erst anfangen zu essen, wenn der Herzog selbst das
Kommando gegeben hatte: „Dinez, Messieurs !"
So ging es den ganzen Tag Jahr für Jahr. Ferien gab
es nicht. Nicht einmal, als Schillers kleine Schwester ro
starb, durfte er nach Hause gehen. Nur an Sonntag-
nachmittagen durften die Eltern zu Besuch kommen und
auch dann nur unter Aufsicht. Alle Korrespondenz wurde
überwacht, zum großen Teil vom Herzog selbst, und wer
heimlich s einen Brief abschickte, wurde schwer be- 1 5
straft. Der Schüler aber, der es dem Aufseher erzählte,
erhielt ein „Trinkgeld."
Es gab überhaupt sehr viele Strafen auf dieser Schule.
Ein Schüler, der etwas Unerlaubtes getan hatte, bekam
von seinem Lehrer oder Aufseher ein „Billet," worauf 2.0
seine Sünde geschrieben stand. Dieses mußte er bei der
Musterung vor dem Mittagessen im Knopfloch 6 tragen,
und der Herzog persönlich bestimmte seine Strafe.
Nicht einmal zu Weihnachten wurden die kleinsten
Freiheiten erlaubt, wie aus einem „Strafbillet" vom 2. 5
14. Dezember 1773 zu sehen ist:
„Eleve Groß jun., weil er sich durch die Reini-
gungsmagd Koffee machen lassen und der ein Hemd
davor gegeben; Eleve Schiller und Baz, weil die in
der Gesellschaft des Eleven Groß jun. Koffee bei 3o
besagter Magd getrunken."
1. glatt smooth(ly). 2. das Bein leg. 3. „Dinez, Messieurs!"
(French) "Eat, gentlemen!" 4. die Ferien vacation. s. heimlich
secret(ly). 6. das Loch hole. 7. der Eleve (French eure) pupil.
37
Aber der Herzog konnte auch freundlich sein. Er war
ja der Landesvater und ganz besonders der Vater der
Knaben in dieser seiner eigenen Schule. Von ihm per-
sönlich kamen nicht nur alle Strafen, sondern auch alle
5 Ehrungen. Ein adliger 1 Schüler, der einen Preis emp-
fangen hatte, durfte sogar die herzogliche Hand küssen,
ein Bürgerlicher mußte allerdings mit einem Kuß auf
den Rockflügel 2 zufrieden sein.
Manchmal, wenn der Herzog gerade einen guten Tag
io hatte, erlaubte er seinen „Söhnen" noch größere Frei-
heiten. So wird erzählt, wie er einmal, da er von Schil-
lers Talent, Personen zu imitieren, gehört hatte, diesem
befahl, ihn, den Herzog selbst, zu imitieren. Schiller
wollte zuerst nicht, aber als jener seinen Befehl wieder-
r s holte, nahm Schiller des Herzogs Stock und stellte sich
als Examinator vor seinen Fürsten. Dieser antwortete
nicht gerade sehr gut auf Schillers Fragen, und plötzlich
schrie 4 Schiller nach Art des Herzogs: „Potz tausend
Sakerment, 5 Er ist ein Esel ! i," nahm den Arm der
zo dabeistehenden Franziska von Hohenheim und wollte
mit ihr fortlaufen. Da rief der erstaunte Herzog: „Hör
Er, laß Er mir die Franzel !` `
Schon nach einem Jahr auf der Akademie, als Schiller
erst vierzehn Jahre alt war, mußte er sich für einen Beruf
zs entscheiden. Da das Einzige, was er wirklich wollte,
unmöglich war, entschloß er sich schweren Herzens für
Jura. Er war schon im ersten Jahr außer im Religions-
unterricht nur ein „mittelmäßiger" Schüler gewesen,
und nun, da man ihn in ein ungeliebtes Fach zwang,'
1. adlig noble, of the nobility. 2. der Rockhügel coattail. 3. der
Stock stick, rod. 4.. schreien cry, shout. 5. Potz tausend Sakerment
(archaic) what the deuce. 6. Er you (at this time 3d. pers. was com-
monly used instead of and. pers. between persons of different social
standing). 7. der Esel ass, donkey. B. zwingen force.
38
ging es immer schlechter mit ihm, und am Ende des
Jahres 1774 war er der letzte in seiner Klasse.
So streng die Aufsicht über die Schüler auch war, es
gelang 1 ihnen doch, manches Stück Kontrebande einzu-
schmuggeln, ob es nun ein Stück Kuchen oder ein uner- S
laubtes Buch war. Auf diese Weise kamen auch Goethes
„Götz von Berlichingen" und der „Werther" in die
Hände von Schiller und seinen Freunden. In diesen
Büchern fanden sie, wie alle jungen Menschen der Zeit,
die tiefsten Gefühle ihrer eigenen Herzen ausgedrückt. io
Wenn sie einmal eine freie Stunde fanden, so wanderten
Schiller und einige der intimsten Freunde in die herr-
lichen Wälder um die Solitude, und Schiller las vor aus
„Werther" oder aus den religiösen Gedichten von dem
damals sehr beliebten Dichter Klopstock. Denn noch 2 5
immer hielt sich in dem Fünfzehnjährigen das tief re-
ligiöse Gefühl, das ihn schon als Kind zu dem Entschluß
geführt hatte, er müsse Pastor werden.
Aber es war der „Werther", der ihn dazu brachte,
sein erstes Drama zu schreiben. Bald nachdem er .o
Goethes Roman gelesen hatte, las er in einer Zeitung
von dem Selbstmord eines Studenten, und er schrieb eine
Tragödie, „Der Student von Nassau", die er leider sehr
bald wieder zerstörte.
Alle diese Dinge interessierten den jungen Fritz 2. 5
Schiller weit mehr als sein Fachstudium, und man
braucht sich nicht weiter zu wundern, daß er der letzte
in seiner Klasse war.
i. gelingen succeed; es gelang ihnen they succeeded.
39
II
Fachstudium
40
zinische Fakultät,' und Schiller konnte sein juristisches
Studium aufgeben und statt dessen Medizin studieren.
Wenn er dieses Fach auch nicht gerade liebte, so interes-
sierte er sich doch mehr dafür als für Jura, denn es
hatte mit dem lebendigen Menschen zu tun und nicht S
nur mit toten Gesetzen.' Er konzentrierte sich mit
Eifer auf das neue Studium und wurde von nun an ein
guter Schüler.
Sein wahres Interesse aber gehörte der Philosophie.
Gerade in diesem Fach hatte die Schule besonders gute ro
Lehrer, und Schiller empfing in diesen Jahren die Basis
zu klarem philosophischen Denken. In einer Phi-
losophiestunde war es auch, daß er zum ersten Mal
Shakespeares „Othello" kennen lernte. Von nun an
wurde Shakespeare sein Lieblingsdichter. =s
Überhaupt wuchs sein literarisches Interesse immer
mehr, und da es hier in der Stadt auch leichter war,
Kontrebande einzuschmuggeln, lernte er bald einen
großen Teil der deutschen Literatur seiner Zeit kennen.
Die religiöse Dichtung, die er früher so geliebt hatte, 2.0
trat nun in den Hintergrund. Jetzt waren es die Frei-
heitsdichter, die sein Herz gewannen. Einer der berühm-
testen unter diesen war Christian Schubart, der wegen 3
seiner Gedichte und Pamphlete gegen die Tyrannei des
Herzogs von Württemberg viele Jahre lang auf dem 2. 5
Hohenasperg 4 nicht weit von Ludwigsburg gefangen
gehalten wurde.
Schon im Jahre 1777 las Schiller eine kleine Geschichte
Schubarts von zwei feindlichen 6 Brüdern, und diese
Geschichte faßte ihn mit solcher Macht, daß er sogleich 3 0
i. die medizinische Fakultät school of medicine. 2. das Gesetz law.
3. wegen because of. 4. der Hohenasperg name of mountain with
fortress and military prison. 5. fangen catch; gefangen imprisoned.
6. der Feind enemy.
41
begann, eine Tragödie daraus zu machen. Aber er muß
wohl sehr bald gemerkt haben, daß diese Arbeit sein
Studium zu sehr stören 1 würde, und er beschloß, für
zwei Jahre das Dichten aufzugeben und sich nur auf die
5 Medizin zu konzentrieren.
Ein zweiter Grund 2 für diesen Entschluß ist vielleicht
in einem traurigen Erlebnis zu finden, das er um diese
Zeit hatte. Die Freundschaft mit einem etwas älteren,
von Schiller sehr geliebten Mitschüler kam zu einem
ro plötzlichen Ende. Diese Freundschaft war das Schönste
und Wärmste in dem kalten Akademieleben des Knaben
gewesen, und es hatte eine Freundschaft sein sollen, die
bis in alle Ewigkeit dauern würde. Schiller hatte auch
viele Gedichte an den Freund und an ihre Freundschaft
i s geschrieben, die er diesem abends, auf seinem Bette
sitzend, vorlas. Als der Freund nun eines Tages be-
hauptete,' die Gedichte seien nur Produkte der Phantasie
und kämen nicht aus einem wahren Gefühl, tat 4 es
Schiller so weh, 4 daß er dem Freund sogleich in einem
zo langen Brief erklärte, ihre Freundschaft sei zu Ende.
Einen Freund, der ihn so wenig verstand, wollte er nicht.
Schiller hielt, was er beschlossen hatte. Zwei Jahre
studierte er mit Eifer und Konzentration Medizin und
Philosophie. Nur bei den großen Festen der Schule,
2. 5 wie zum Beispiel zum Geburtstag des Herzogs oder
seiner Geliebten, mußte er Gedichte schreiben und
Festreden halten. Ganz im Stil der Zeit lobte 5 er in
splendiden rhetorischen Versen seinen Fürsten und
dessen „Freundin und Gehilfin".
3 0 Schiller hatte im Jahre 1779 eine Arbeit über die
„Philosophie der Physiologie" geschrieben, mit der er
i. stören disturb. 2. der Grund reason, cause. 3. behaupten, main-
tain, assert. 4. weh tun hurt; es tat ihm weh it hurt him. 5. loben
praise.
42.
hoffte, die Endprüfung 1 zu bestehen 2 und aus der
Schule entlassen 3 zu werden, aber seine Lehrer fanden
die Arbeit zu unkonventionell, und er mußte noch ein
Jahr bleiben.
Seine schwere Arbeit hatte jedoch einen gewissen 5
Erfolg, denn bei der Jahresprüfung im Dezember 1779
empfing er sogar einige Preise. Diese Jahresprüfungen
waren immer große Feierlichkeiten.' Sie dauerten volle
vierzehn Tage, und nicht nur der Herzog mit den höch-
sten staatlichen Beamten war dabei, sondern auch eine ro
große Menge von Zuschauern,' die in den Zeitungen
von den Prüfungen gelesen hatten und von nah und fern
gekommen waren, um sich die Sache anzuhören. Und
in diesem Jahr war noch ein sehr besonderer Gast dabei:
der dreißigjährige Geheimrat 6 Goethe, der Lieblings- i s
dichter der ganzen deutschen Jugend. Mit dem Herzog
von Weimar war er auf der Rückreise von der Schweiz,'
und der Herzog von Württemberg war natürlich über-
glücklich, ihm seine Schule, die sein ganzer Stolz war,
zeigen zu können. 2.0
Nachdem die langen Prüfungen zu Ende waren, bei
denen die Schüler mit den Professoren oder auch mit
dem Herzog selbst über Thesen disputieren mußten, die
dieser ihnen stellte, kam der festliche Tag, an dem die
besten Schüler ihre Preise erhielten. Da empfing auch 25
Friedrich Schiller seine Preise aus der Hand seines
Fürsten und durfte jedesmal zum Dank den herzoglichen
Rockflügel küssen. Zur Rechten des Herzogs Karl
Eugen aber stand der Herzog von Weimar und zu seiner
Linken der Geheimrat Goethe. Was für ein Augenblick 3 0
s. die Prüfung examination, test. 2.. bestehen pass. 3. entlassen
dismiss. 4. die Feierlichkeit solemn occasion. 5. schauen look at;
der Zuschauer spectator. 6. der Geheimrat Privy Councillor. 7. die
Schweiz Switzerland.
43
war das für den jungen Schiller ! Dem großen, berühmten
Mann so nahe zu kommen, daß er ihm direkt in die
Augen sehen konnte !
Hier und auf diese Weise standen sich zum ersten Mal
5 die beiden größten Dichter deutscher Nation gegenüber
— Schiller, der arme, hagere t Eleve, und Goethe, der
„Götterliebling."
III
Letzte Schuljahre
44
die Krankenzimmer besuchen und die Aufsicht über die
Kranken übernehmen. Als Schiller eines Tages zu
diesem Zweck zu einem Kranken gehen mußte, setzte
er sich wohl, wie ein Arzt 1 es soll, an das Bett des
Kranken. Statt diesen aber zu befragen und zu beob- 5
achten, begann der junge Autor, mit lauter Stimme zu
dichten, und kam dabei in solch wilde Bewegungen, daß
der arme Kranke Angst 2 bekam, sein Arzt wäre wahn-
sinnig 3 geworden.
So kam das Stück gut vorwärts, und der begeisterte ' ro
junge Dichter behielt 6 durchaus nicht für sich, was er
aus dem überstarken Gefühl seines Herzens hervor-
gebracht s hatte. Wann immer er konnte, las er seinen
Freunden daraus vor, im Garten, in den Höfen oder in
den Korridoren. Und die Freunde, die ja auch alle unter r5
dem militärischen Zwang der Akademie leiden mußten,
hörten zu, ent flammt von den hoch dramatischen Frei-
heitsrufen ihres Mitschülers.
Einmal an einem schönen Sonntag im Mai machten
die Schüler einen Spaziergang in einen nahen Wald, wie 2.0
gewöhnlich unter der Aufsicht eines Offiziers. Als
ältere Schüler hatten Schiller und seine Freunde wohl
etwas mehr Freiheit als früher, und nach einer Weile
gelang es ihnen, sich von der Gruppe zu trennen und
tiefer in den Wald hineinzuwandern. 2s
Als sie an einen freien Platz kamen, stellte der lange,
hagere Schiller sich auf die hervorstehende Wurzel 8
einer großen Tanne, während die Freunde um ihn herum
Platz nahmen. Er holte sein Manuskript hervor und
begann zu lesen, zuerst ganz ruhig, aber bald überkam 3 0
1. der Arzt doctor. 2. die Angst fear, anxiety; Angst bekommen get
frightened. 3. wahnsinnig crazy. 4. begeistert enthusiastic. 5. be-
halten keep. 6. hervor forth, out, forward. 7. zwingen to force; der
Zwang force, compulsion. B. die Wurzel root.
45
ihn das Pathos seiner eigenen Worte. Der Wald ertönte
von seiner dünnen, fast schreienden Stimme, und die
Freunde, hingerissen von der dramatischen Szene,
brachen aus in wilden Applaus.
5 Solche Begeisterung seiner Zuhörer mußte den jungen
Dichter mächtig stärken in seinen großen Träumen 1
für die Zukunft.' Nur wenn er sich in seiner Arbeit oder
seinen Träumen verlor, konnte er die Unfreiheit der
Akademie noch ertragen. Aber es sollte nun auch nicht
i o mehr lange dauern, bis der Tag der Freiheit da war.
Seine zweite Arbeit: „Versuch über den Zusammenhang
der tierischen Natur des Menschen mit seiner geistigen"
wurde angenommen, und dann blieb nur noch die letzte
mündliche Prüfung.
r s Unter den Zuschauern bei der Prüfung war ein junger
Stuttgarter Musiker, Andreas Streicher, der später
Schillers Freund wurde. Von diesem haben wir ein Bild
von Schiller bei der Disputation mit einem Professor:
„die rötlichen Haare, die gegeneinander sich neigenden
zo Kniee, das schnelle Blinzeln der Augen, wenn er lebhaft
opponierte,' das öftere Lächeln während dem Sprechen,
besonders aber die schön geformte Nase, und der tiefe,
kühne Adlerblick, 5 der unter einer sehr vollen .. .
46
IV
Der Regimentsmedikus
47
48
1
J
'-- V ---.^^'
49
Vater bat den Herzog, ob sein Sohn außer den Dienst-
stunden nicht Zivilkleider tragen dürfe, damit er auch
eine Privatpraxis haben könne. Die kurze Antwort
darauf war: „Sein Sohn soll Uniform tragen."
5 Er hatte also viel Zeit und wenig Geld. Aber das
Wenige an Freiheit, das er jetzt nach den langen Schul-
jahren hatte, wollte er doch genießen. Er wohnte
zusammen mit einem früheren Schulkameraden in einem
Zimmer. Ihr einfaches Essen machten sie sich selbst
lo oder nahmen es in dem kleinen, billigen Wirtshaus
„Zum Ochsen".' Hier trafen sie auch andere Freunde,
saßen stundenlang um den Tisch, sangen, lachten, dis-
putierten oder spielten Karten. Dazu tranken sie Bier,
und wenn sie Geld genug hatten, auch Wein, manchmal
i s mehr als gut war. Es war ein lautes, lustiges Leben
the second edition of the work. 3. der Hausierer pedlar. 4. nach und
nach little by little, gradually. s. das Ausland foreign countries; der
Ausländer foreigner. (Since Germany was at this time divided into in-
dependent states, each state regarded the others as foreign countries.)
51
wenig erstaunt waren, als sie in das „nach Tabak und
sonsten 1 stinkende Loch" eintraten und zwei nur halb
angezogene junge Leute fanden. In dem Zimmer waren
nur ein Tisch und zwei Bänke, während die steifen
5 weißen Hosen von Schillers Uniform an der Wand hingen.
In einer Ecke lag ein großer Haufe 2 von Kartoffeln,
leeren Tellern, Flaschen und Ähnlichem untereinander,
während in der anderen ein ebenso großer Haufe von den
„Räubern" lag. Die hohen Gäste sahen sich dies alles
20 gewöhnlich erst ein Weilchen schweigend 3 an, bevor
ein literarisches Gespräch begann.
Aber es sollte noch viel besser kommen. Das Buch
kam auf Umwege in die Hände des Baron von Dalberg,
des Leiters des Mannheimer Theaters im nahen Staat
1 5 Baden. Dieser, ein kluger Theatermann, erkannte so-
gleich den Bühnenwert des hochdramatischen, um
nicht zu sagen melodramatischen Stückes. Er schrieb
auf die freundlichste Weise an den jungen Autor und bat
um eine Theaterbearbeitung der „Räuber" Durch die.
Si
Die Theaterbearbeitung der „Räuber" kostete ihn
viel Zeit und Arbeit, aber endlich war alles so weit.
Die Premiere sollte am io. Januar in Mannheim sein,
und Schiller wollte hinreisen, denn Dalberg hatte ver-
sprochen, die Reisekosten zu bezahlen. Leider hatte S
aber gerade am to. Januar Franziska von Hohenheim,
die Geliebte des Herzogs, Geburtstag, und Schiller als
Militärperson mußte bei der Geburtstagsfeier in Stutt-
gart sein. Also konnte die Premiere erst am 13. sein.
Schiller war erfüllt von Vorfreude und Erregung. Er :o
schrieb darüber: „Ich freue mich wirklich darauf wie
ein Kind. Ich glaube, meine ganze dramatische Welt
wird dabei aufwachen, und im Ganzen einen größeren
Schwung 1 geben: denn es ist das erstemal in meinem
Leben, daß ich etwas mehr als Mittelmäßiges hören i s
werde."
Schiller wußte, er würde nie die Erlaubnis zu einer
solchen Reise erhalten, also fuhr er heimlich ohne Er-
laubnis hin. Angekommen in Mannheim sah er an den
Straßenecken die Theaterzettel: 10
Sonntags den 13. Jänner 2 1782. wird auf der
hiesigen 3 Nationalbühne aufgeführt „Die Räuber".
Ein Trauerspiel in sieben Handlungen; für die
Mannheimer Nationalbühne vom Verfasser 4 Herrn
Schiller neu bearbeitet. Wegen Länge des Stücks 2 5
wird heute präzise um 5 Uhr angefangen.
Aber schon mittags um eins begannen die Leute ins
Theater zu strömen. Sie kamen zu Wagen, zu Pferde
und zu Fuß, um das schon berühmt gewordene Theater-
stück zu sehen. Schiller saß in einer Loge, wo er nicht 30
gesehen werden konnte, denn er durfte nicht gesehen
t. der Schwung impetus. 2. der Jänner = Januar. 3. hier here;
hiesig local. 4. der Verfasser author.
53
werden; seine Gegenwart 1 mußte geheim bleiben.
Aber er selbst konnte Bühne und Auditorium über-
schauen. Die Schauspieler 2 spielten ihre Rollen herr-
lich, alle Kostüme waren neu, und die Szenerie war
5 höchst effektvoll. Schiller selbst war besonders be-
geistert von einem Mond mit blechernem a Spiegel,'
der in einer gewissen sehr dramatischen Szene langsam
„über den Theaterhorizont lief und ... ein schreck-
liches 5 Licht in der Gegend 6 verbreitete." Er saß
io schweigend da in größter Erregung und sah sein eigenes
54
dessen Verlobte, Amalia, mit Gewalt 1 zu nehmen; den
Vater schließt er im Turm in einer Schloßruine im Walde
ein, wo der Alte Hungers ster ben müßte, wenn Karl ihn
nicht fände und rettete.
Franzens böse Taten aber lassen ihm keine Ruhe. Er 5
ist schon fast wahnsinnig vor Angst, als eine kleine
Bande von Karls Räubern kommt, um ihn ihrem Haupt-
mann zu bringen. Noch bevor sie ihn erreichen können,
tötet er sich selbst.
Der gute Bruder hat den bösen besiegt, 2 aber er kann io
den Sieg 2 nicht ertragen, - es hängt zu viel Schuld daran:
der Vater starb, als er hörte, sein Sohn sei Räuber;
Amalia zwang ihn, sie zu töten, weil er, an seine Räuber
gebunden, nicht zu ihr zurückkonnte; und viele un-
schuldige Menschen sind bei den Raubzügen der Frei- r 5
heitsbande getötet worden. In der Erkenntnis, daß
Gerechtigkeit nie durch Rauben und Morden in die Welt
kommen wird, gibt Karl sich dem Gericht in die Hände.
Das war eine kräftige und dramatische Handlung.
Manches darin war ungenügend s motiviert, unglaub- 2-0
haft, aber daran dachte keiner der Zuschauer. Zuerst
hörten sie still zu, aber bald wurden sie hingerissen von
der Macht und Wildheit der Gefühle. Hier waren
maßlose Liebe und ebenso maßloser Haß. Hier waren
Tiraden gegen eine Tyrannei, die alle persönlich kannten; 2. 5
hier war begeisterte Freude an der Natur, und hier war
vor allem feuriges Verlangen nach Freiheit.
Schon in der Mitte des Stückes begannen die Applaus-
stürme der Zuschauer, und als es zu Ende war, war das
ganze Theater wie wahnsinnig. Ein Augenzeuge ' 30
berichtet:
1. die Gewalt power, force. 2. siegen win a victory (intransitive);
besiegen conquer (transitive); der Sieg victory. 3. genügen suffice;
ungenügend insufficient(ly). 4. der Zeuge witness.
55
„Das Theater glich einem Irrenhause, rollende
Augen, geballte Fäuste, heisere Aufschreie im Zu-
schauerraum Fremde Menschen fielen einander
!
Es war ein Erfolg auf seine Weise so groß wie der von
Goethes „Werther".
Und der Autor, dem all dies galt,' durfte sich nicht
einmal sehen lassen. Er war eine Militärperson, die
r 5 ohne Erlaubnis ihren Posten verlassen hatte. Er saß da
in der Dunkelheit seiner Loge und sah in den Zuschauer-
raum hinab. Niemand sah das fast geisterhafte Gesicht,
das zugleich einen Ausdruck von Kraft und Energie
hatte: das buschige, dunkelrote Haar über der breiten
zo Stirn und darunter die roten Augenbrauen, die über der
Nase zusammenkamen, dieser dünnen, weißen Nase,
die sehr spitz a war und gebogen 4 wie ein Papageien
a die tiefliegenden, dunkelgrauen Augen, die-schnabel;
blassen, eingesunkenen Backen; die dünnen Lippen,
2. 5 deren untere hervorstand über dem starken Kinn. Nie-
mand sah dieses Gesicht. Niemand durfte es sehen.
r. "The theater was like a madhouse, rolling eyes, clenched fists,
hoarse outcries in the auditorium! Strangers fell sobbing into each
other's arms; women swayed, nearly fainting, toward the door. It was
a general dissolution as in a chaos from whose mists a new creation
breaks forth." 2. gelten be meant for, be worth. 3. spitz pointed.
4. biegen bend. 5. der Papagei parrot; der Schnabel beak.
56
V
Die Flucht
58
freundlich, zeigte ihm Garten und Park und sagte dann
plötzlich: „Er ist auch in Mannheim gewesen, ich weiß
alles. Ich sage, sein Obrister 1 weiß darum." Schiller
sagte die Wahrheit über seine Reise, aber er behauptete,
daß sein Kommandant nichts davon gewußt hätte. Er 5
wollte diesen nicht kompromittieren. Also war Schiller
ohne Erlaubnis fortgewesen. Das war eine böse Sache.
Er mußte zu Fuß in die Stadt zurückkehren, erhielt
vierzehn Tage Arrest und durfte überhaupt nichts mehr
mit dem „Ausland" zu tun haben. Io
Es scheint, Schillers beide Freundinnen hatten, natür-
lich als tiefstes Geheimnis, ein paar anderen Freundinnen
von ihrer herrlichen Reise nach Mannheim erzählt. So
war die Neuigkeit in der Stadt herumgekommen, und
endlich hatte auch der Herzog davon gehört. 15
Während Schiller im Arrest saß, befestigte sich der
Gedanke in ihm, er müsse fort aus Wurttemberg. Hier
konnte er nicht weiterleben. Kaum aus dem Arrest
entlassen schrieb er einen zweiten Brief an Dalberg, und
zum zweiten Mal blieb er ohne Antwort. Zo
Schiller war jetzt ohne alle Hoffnung und ohne jede
Lebensfreude. Seine Freunde kannten ihn kaum mehr.
Sein Kopf war leer, er konnte nicht arbeiten. Nächtelang
wanderte er hin und her in den Wäldern, die um die Soli-
tude herumlagen. 2.5
Aber die Situation sollte noch unangenehmer werden.
In einer Szene der „Räuber" hatte Schiller, ohne es bös
zu meinen, einen Räuber etwas Unfreundliches über
das Schweizer Land Graubünden sagen lassen. Dieses
erregte den Zofn eines Graubundener Herrn, er schrieb 3 0
darüber in einer Zeitung und verlangte, Schiller sollte
das Wort zurücknehmen. Das wollte Schiller nicht — es
i. der Ob ri st = der Oberst colonel.
59
war eine gar zu lächerliche Affäre. Es kam zu einem
Streit, es wurde viel über die Sache geredet, und auch
hiervon hörte der Herzog. Nun machte dieser Regi-
mentsmedikus ihm auch noch Schwierigkeiten 1 mit
5 dem „Ausland" !
Wieder rief er Schiller zu sich aufs Schloß, und diesmal
nahm er sich nicht die Zeit, erst freundlich zu sein. Er
ließ Schiller seinen herzoglichen Zorn fühlen und ent-
ließ ihn mit den Worten: „Ich sage, bei Strafe der
20 Kassation 2 schreibt Er keine Komödien 3 mehr."
Das war der schwerste Schlag,' der Schiller hätte
treffen können. Daß er leben sollte, ohne zu dichten,
war undenkbar. Jetzt mußte er etwas unternehmen,
wenn nicht mit Dalbergs Hilfe, dann ohne sie. Das
r 5 Einzige, was ihn noch zurückhielt, war der Gedanke an
seinen Vater. Dieser hatte ja ein Blatt unterschrieben,
nach dem der Sohn in herzogliche Dienste treten mußte.
Wenn der Sohn diesen Dienst ohne Erlaubnis verließe,
könnte der Herzog den Vater ruinieren.
Trotz b seines Verlangens nach Freiheit beschloß
Schiller also, noch einen letzten Versuch zu machen,
den guten Willen des Herzogs zu gewinnen. In einem
Brief, der sicher nicht leicht zu schreiben war, bat er
den Herzog um eine mildere Strafe. Die Antwort darauf
zs war ein Befehl an Schillers General, den Regiments-
medikus sogleich in Arrest zu setzen, wenn er es noch
einmal versuchen sollte, einen Brief an den Herzog zu
schicken.
Nun blieb Schiller nichts mehr übrig 6 als die Flucht.
30 Er beschloß, seinem Vater nichts davon zu sagen. Dann
r. schwierig difficult. 2. die Kassation dishonorable discharge.
3. die Komödie play (obsolete in this sense; now means only "com-
edy"). 4. schlagen strike; der Schlag blow. S. trotz in spite of.
6. übrig left over, remaining.
6o
könnte dieser später dem Herzog sein Offizierswort geben,
daß er nichts davon gewußt habe.
Mit der Hilfe seines Freundes Andreas Streicher be-
gann er, alles fertig zu machen für die Flucht. Vor allen
Dingen arbeitete er jetzt mit fiebrigem Eifer an seinem 5
„Fiesko", dem Drama, das er schon viel früher begonnen
hatte. In den letzten schweren Wochen hatte er wenig
daran arbeiten können, aber jetzt mußte es fertig werden,
denn mit diesem Stück hoffte er, in Mannheim sein Glück
zu machen. Er arbeitete bis tief in die Nächte hinein, io
und wenn er am nächsten Morgen seinem Freund Streicher
vorlas, was er in der Nacht geschrieben hatte, kam ein
freudiges Glänzen in seine vor Schlaflosigkeit geröteten
Augen.
Während Schiller so an seinen eigenen Dingen ar- =5
beitete, war in der Stadt eine große Erregung. Der
Großfürst von Rußland war zum Besuch beim Herzog,
und es folgte eine große Festlichkeit auf die andere.
Man konnte sich keine bessere Zeit zur Flucht wünschen.
Sein selbstloser Freund Streicher, der in Hamburg z.o
Musik studieren wollte, beschloß, mit ihm zu gehen
und bei ihm zu bleiben, so lange der Freund ihn
brauchte.
Alles war nun fertig, nur der genaue Tag der Flucht
war noch nicht bestimmt, als Schiller mit Streicher und Z5
ein paar anderen Freunden zur Solitude hinaufging, um
Abschied von den Eltern zu nehmen. Die Mutter wußte
von dem Plan, und sie konnte kaum ein Wort sagen, als
sie ihren Sohn_ ins Zimmer treten sah. Aber bald kam
auch der Vater und hatte viel von den Plänen zu weiteren 3 0
Festlichkeiten zu erzählen. Unter anderem erzählte er
auch, daß am 17. September ein splendides Fest auf der
Solitude gefeiert werden sollte. Das Schloß sollte mit
61
90.00o Lampen beleuchtet werden. Ganz Stuttgart
würde da sein, um die Herrlichkeit zu sehen.
Mutter und Sohn aber verließen das Zimmer, und erst
nach einer Stunde kam der Sohn mit geröteten Augen
s allein zurück.
Wieder in der Stadt angekommen, bestimmten die
Freunde den 17. September * als Tag der Flucht. Aus
der fast leeren Stadt würden sie still und ungesehen
hinausfahren können. Da Streicher keine Militärperson
10 war und also ohne Erlaubnis die Stadt verlassen durfte,
war er selbst in keiner Gefahr. Man beschloß also, von
seiner Wohnung abzufahren, und nach und nach brachte
er Schillers Sachen dahin: Bücher und das wenige an
Kleidung, das er besaß. Am Morgen der Abreise sollte
5 er um zehn Uhr bei Schiller sein, um noch die letzten
Sachen zu holen. Wie erstaunt war er aber, als er kam
und nichts fertig fand. Denn als Schiller um acht Uhr
von seinem letzten Besuch im Militärhospital zurück-
gekehrt war und angefangen hatte, seine noch übrigen
Z o Bücher zusammenzupacken, waren ihm die Oden Klop-
63
EXERCISES
GOETHE IN WETZLAR
I
Dr. juris Goethe
(pp. 1-4)
A. i. Wo wohnte Goethe? 2.. Wo liegt diese Stadt?
3. Wo liegt Leipzig? 4. Warum war der Vater nicht zufrieden
mit seinem Sohn, als dieser von der Universität nach Hause
kam? 5. Was für ein Mann war der Vater? 6. Was hatte ihm
an seinem Kinde gefallen? 7. Was hatte ihm nicht gefallen?
B. Wie endete des jungen Wolfgangs erste Liebesgeschichte?
9. Was sollte er in Leipzig studieren? zo. Was tat er aber lie-
ber? II. Was hatte der junge Student auf der Universität zu
finden gehofft? zz. Was hoffen Sie auf der Universität (dem
College) zu lernen? 13. Warum konnte der Vater zufriedener
sein mit dem Straßburger Studium seines Sohnes? 14. Was ge-
w ann Goethe selbst in diesen Jahren? 15. Warum ist seine Liebe
zu Friederike Brion noch heute interessant für uns? 16. Was
geschah, als Goethe nach Frankfurt zurückkehrte? 17. Was
für Freunde hatte der junge Wolfgang? 18. Wer war Cornelie?
19. Wer war Götz von Berlichingen? 2.0. Warum vollendete
64
Goethe nur die eine größere Arbeit? Li. Was muß man tun,
um im bürgerlichen Leben weiterzukommen? Zi. Warum
sollte Goethe nach Wetzlar? 2.3. Was denken Sie über den
zweiundzwanzigjährigen Goethe?
B. i. stehen z. rufen
entstehen der Beruf
die Entstehung
7. lieben B. lesen
die Liebe vorlesen
sich verlieben die Vorlesung
65
II
Wetzlar
(pp. 4-10)
A. i . Warum gefiel Wetzlar dem jungen Goethe so wenig?
z. Was ist ein Schöngeist? 3. Worüber sprach Goethe mit
seinen Freunden am Mittagstisch? 4. Worüber sprechen
Studenten und Studentinnen heute, wenn sie abends zusammen-
kommen? S. Warum empfing Goethe im „Ritterorden"
natürlich den Namen „Götz von Berlichingen"? 6. Wer war
Siegfried von Goue? 7. Wer war Wilhelm Jerusalem? B. Wa-
rum dürfen wir Jerusalems Namen nicht vergessen? 9. Wann
kam Goethe nach Wetzlar? to. Was sollte man im Frühling
immer tun, wenn man auf dem Lande ist? i1. Warum wander-
ten Goethe und seine Freunde so gern nach Garbenheim?
ii. Wo war Goethe, als er Kestner kennen lernte? 13. Warum
gefiel Kestner dem jungen Goethe so gut? 14. Was war ein
großer Unterschied zwischen Goethe und Kestner? 15. Wofür
interessierte sich Kestner neben seinem Beruf? 16. Was dachte
Kestner über Goethe? 17. Warum wollte die Tante ihren
Neffen in die „bessere" Gesellschaft einführen? 18. Was für
einen Einfluß haben Damen heute auf junge Männer? 19. Be-
schreiben Sie Lotte Buff! zo. Worüber sprachen die Hofrä-
tin, Lotte und Goethe wohl, als sie im Wagen saßen? ii. Was
sagte Goethe wohl zu Lotte, als er mit ihr tanzte? 12.. Worüber
sprechen junge Leute heute, wenn sie tanzen? i3. Wo und
wann lernte Goethe Lotte besser kennen? 2.4. Wie war das
Leben in der Familie Buff? 2.5. Was können Sie über Lottes
Charakter sagen? 2.6. Was hielt Goethe jetzt von Lotte?
2.7. Was hörte Goethe bald danach über Lotte und Kestner?
18. Was dachte er wohl, als er es hörte? 2_9. Was tat Goethe
nun fast jeden Tag? 3o. Warum konnte Kestner nur abends
66
zu Buffs kommen? 31. Warum kann man sagen, daß Goethe
ein außerordentlicher junger Mensch war? 32.. Wonach suchte
Goethe auch jetzt noch, wie er es schon in Leipzig getan
hatte? 33. Wie zeigte sich Goethes Freiheit von Konventionen?
34. Wann und wo sahen sich Kestner und Goethe? 35. Wieso
war die Situation, in der die drei Leute sich fanden, eine un-
gewöhnliche? 36. Was sagten die Leute in der Stadt wohl
darüber? 37. Was, zum Beispiel, sagte wohl die Hofrätin
Lange? 38. Was dachte Goethe selber darüber? 39. Was
waren Kestners Gefühle dabei? 40. Was tat Lotte in dieser
für sie sehr angenehmen Situation? 41. Wodurch sieht man
am besten, wie verliebt Goethe war? 42. Welches Gefühl
hatte er aber wahrscheinlich nebenbei? 43. Warum kam es
endlich doch zu einem Streit zwischen Lotte und Kestner?
44. Warum beschloß Kestner, einen Brief an Lotte zu schreiben?
45. Was können Sie aus diesem Brief über Kestners Charakter
sagen? 46. Warum meinte Kestner, es wäre nicht gut für
Lotte, Goethe heiraten zu wollen? 47. Was war der Unter-
schied zwischen Goethe und Kestner? 48. Wie hat Lotte
gezeigt, daß sie ein recht intelligentes Mädchen war?
49. Warum konnte Lotte nicht erwarten, daß Goethe sie heira-
ten würde? 5o. Was erlaubte Lotte dem Goethe eines Tages?
51. Woraus kann man sehen, daß sie ihre Pflicht als Verlobte
kannte? 52.. Was hat Kestner wohl gesagt, als Lotte ihm von
dem Kuß erzählte? S3. Wie zeigte Lotte Goethe, daß sie ihn
von nun an kürzer halten wollte? 54. Woraus kann man sehen,
daß Goethes Gefühle hin und her gingen? 55. Was hat Lotte
ihm endlich deutlich gesagt? 56. Warum war es ein Glück,
daß Goethes Freund Merck kam? 57. Warum achtete Goethe
seinen Freund Merck so sehr? 58. Was erwartete Goethe von
dem Freund? S9. Was sagte Merck über Lotte? 6o. Was hat
Goethe wohl darauf geantwortet? 6i. Warum sollte Goethe
fortgehen? 62_. Glauben Sie, daß Merck recht hatte? 63. Wa-
rum? Oder warum nicht? 64. Was mußte Goethe Merck
versprechen? 65. Welches Gemüse aß man sehr gern in der
Familie Buff? 66. Warum konnte Goethe sich auch jetzt so
67
schwer entschließen fortzugehen? 67. Warum hat Goethe
seinen Freunden wohl nicht gesagt, genau wann er abreisen
wollte? 68. Worüber haben die drei an Goethes letztem
Abend in Wetzlar gesprochen? 69. Warum erregte dieses
Gespräch Goethe so sehr? 7o. Was tat Lottes Vater, als
Goethe ging? 71. Übersetzen Sie Goethes Briefe in ein gutes,
natürliches Englisch, so daß man daraus sehen kann, was
Goethes Gefühle beim Schreiben waren! 72.. Was ist nach
Goethes eigenen Worten sein Schicksal? 73. Was bedeutet
es in seinem Leben? 74. Woraus sehen Sie, daß Wetzlar eine
kleine Stadt war? 75. Was, glauben Sie, hoffte die Hofrätin
Lange zu hören, als sie ihre Magd ins Buff'sche Haus schickte?
76. Warum nannte sie Goethes Manieren schlecht? 77. Wo-
raus sieht man, daß Lotte eine schnelle Intelligenz hatte?
78. Was waren Lottes und Kestners Gefühle bei Goethes
Abschied? 79. Wieso konnte man Goethe einen lieben, aber
doch gefährlichen Gast nennen? 80. Wie würde Lottes und
Kestners Leben von nun an wahrscheinlich sein?
3. fragen 4. kennen
die Frage bekannt
der Bekannte
die Bekanntschaft
5. die Lust 6. der Teil
lustig teilnehmen
lebenslustig
7. fließen B. klein
der Fluß die Kleinigkeit
der Einfluß
9. sprechen to. schön
die Sprache die Schönheit
das Gespräch
68
ii. leben Iz. das Herz
das Leben warmherzig
lebhaft
die Lebhaftigkeit
35. fern
die Ferne
entfernen
70
III
Rastlosigkeit
(pp. 2.o-16)
A. i. Wo liegt Koblenz? z. Warum gefiel es Goethe so
gut in Koblenz? 3. Warum fühlte er sich nicht wohl in
Frankfurt? 4. Was dachte der Vater über die Wetzlarer Zeit
seines Sohnes? S. Was für eine Atmosphäre entstand im
Goethe'schen Hause? 6. Warum konnte Goethe jetzt keine
regelmäßige Tätigkeit haben? 7. Was bekam er eines Tages
von Lotte? B. Über wen schrieb Kestner ihm? 9. Warum
interessiert uns die falsche Nachricht von Goues Tod? to. Wo-
mit hatte Jerusalem sich getötet? i 1. Warum, sagte man,
hatte er sich getötet? iz. Warum bewegte dieser Selbstmord
Goethe so sehr? 13. Beschreiben Sie kurz den Charakter von
Wilhelm Jerusalem! 14. Wie lange blieb Goethe das zweite
Mal in Wetzlar? 15. Warum war es gut für Goethe, nach
Darmstadt zu gehen? 16. Wovon sprach er viel mit seinen
Freunden und Freundinnen dort? 17. Woraus kann man
erkennen, wie tief Goethes Interesse an Jerusalems Selbstmord
war? 18. Was für literarische Gestalten interessierten Goethe
um diese Zeit? 19. Warum, meinte Goethe selbst, hatte er
so viele Grillen und neue Pläne? zo. Warum schrieb er auch
jetzt kein größeres Werk zu Ende? zi. Warum war es wahr-
scheinlich nicht leicht für Goethes Eltern, ihren genialischen
Sohn im Hause zu haben? zz. Warum fühlte er sich nirgends
zu Hause? z3. In welchem Monat erhielt Goethe die Nachricht
von Lottes und Kestners Hochzeit? 2.4. Was tat er mit Lottes
Silhouette? zs. Was tat er jetzt mit seinem „Götz von Ber-
lichingen"? 2.6. Welches Gefühl wurde nach dem Erfolg
von „Götz" wahrscheinlich noch stärker in Goethe? 2_7. Wa-
rum wollte er nicht einmal einen Posten in Kestners und
Lottes Nähe annehmen? 2.8. Warum war Goethe einsam?
71
2.9. Was geschah am Anfang des Jahres, um seiner Einsamkeit
ein Ende zu machen? 3o. Wann und wo hatte er Maximiliane
kennen gelernt? p. Wie kam es, daß das junge Mädchen
einen so viel älteren Mann heiratete? 31. Wo war Herr Bren-
tano, während Goethe und Maxe musizierten und lange
Gespräche führten? 33. Wieso hatte diese Situation eine
Ähnlichkeit mit der in Wetzlar? 34. Wie kam es wohl, daß
Goethes Rastlosigkeit auf einmal zu Ende war? 35. Was für
Romane waren damals Mode? 36. Warum mußte Goethe
seine Besuche bei Brentanos aufgeben? 37. Wie lange hat
Goethc an seinem Roman geschrieben? 38. Wieso war es
möglich, ihn so schnell zu schreiben?
B. 1. fliehen z. die Ruhe
die Flucht die Unruhe
ruhig
3. der Schatten 4. tief
der Vorschatten die Tiefe
tiefdenkend
5. das Geschäft 6. folgen
geschäftlich der Erfolg
erfolglos
7. ähnlich B. die Ruhe
die Ähnlichkeit beruhigen
9. das Leben Ia. irgend
lebendig irgendwo
nirgends
ix. sich entschließen 1z. fern
der Entschluß sich fernhalten
13. alt 14. das Glück
ältlich das Unglück
glücklich
15. recht haben
unrecht haben
72 .
C. i. Goethe macht einen Spaziergang mit Maximiliane
la Roche.
z. Goethes erster Brief an Kestner.
3. Kestners Brief über den Selbstmord Jerusalems.
4. Goethes zweiter Besuch in Wetzlar.
5. Ein Gespräch zwischen Goethe, Merck und zwei
Darmstädter Freundinnen.
6. Goethes Brief an Lotte und Kestner, als er die Nach-
richt von ihrer Hochzeit erhält.
7. Ein Besuch Goethes bei Maximiliane Brentano.
B. Ein Gespräch zwischen Brentano und seiner Frau
über Goethe.
IV
„Die Leiden des jungen Werthers"
(pp. 2.6-2-9)
73
das Buch gelesen? 17. Warum liebten besonders junge Leute
das Buch so sehr? i8. Warum gefiel es manchen Kritikern
nicht so gut? 19. Was sieht man daraus, daß Goethe sich noch
nach vierzig Jahren so deutlich an das Schreiben dieses Buches
erinnerte? io. Was hatte er nun endlich gefunden?
heute.
3. Kestners Brief an Goethe, nachdem er den „Werther"
gelesen hat.
74
SCHILLERS AUFBRUCH
I
Der Militärschüler
(pp. 3 1- 39)
A. 1. Beschreiben Sie den Knaben auf dem Wege zur Soli -
tude! z. Wo lag die Solitude? 3. Was war um das Schloß
herum? 4. Was tat der Herzog auf diesem Waldschloß?
5. Wie amüsierten sich seine Freunde? 6. Wer hatte die
Arbeit am Schloß gemacht? 7. Woran mußten Vater und
Sohn wohl denken, als sie vor dem Schloß standen? B. Warum
waren die beiden hierher gekommen? 9. Wer war Franziska
von Hohenheim? io. Wie wollte der Herzog sich bessern?
11. Auf welche Weise wollte er seinem Volk ein wahrer
Vater sein? Iz. Wer sollte auf der Militärschule erzogen
werden? 13. Was sollten die Knaben dann später tun? 14. In
was für eine Schule ist Schiller zuerst gegangen? 15. Wodurch
hatte er ein so starkes Interesse an der Religion gewonnen?
16. Woraus kann man sehen, daß Schiller schon als Kind ein
Moralist war? 17. Was für Leute waren Schillers Eltern?
18. Warum wollte der Hauptmann Schiller seinen Sohn so
ungern auf die Militärschule schicken? 19. Warum verlangte
es Mut, dem Herzog „nein" zu sagen? zo. Was mußte der
Vater aber endlich doch tun? 2.1. Mit welchen Gefühlen
gingen Vater und Sohn also auf die Solitude? zz. Wem
würde der Fritz von nun an gehören? 2.3. Was war in dem
Gepäck des Knaben? z4. Warum brauchte er nicht viel
Kleidung? z5. Beschreiben Sie die Uniform! z6. Wo mußten
die Schüler der Akademie schlafen? 17. Wann standen sie
auf? z8. Was mußte auf Kommando getan werden? z9. Was
war besonders schwer für den tief religiösen jungen Schiller?
75
3o. Erklären Sie „proprete" auf deutsch! 31. Warum hatte
Schiller so wenig Talent dafür? 31. Wann aß man zu Mittag?
33. Worauf mußten die Schüler warten, wenn der Herzog mit
seiner Freundin da war? 34. Was muß an dieser Schule be-
sonders schwer gewesen sein für die jüngeren Kinder? 35. Wa-
rum, glauben Sie, durften die Kinder sogar ihre Eltern nur
unter Aufsicht sehen? 36. Was geschah, wenn ein Schüler
heimlich einen Brief abschickte? 37. Wie hörte der Herzog
davon, wenn ein Schüler etwas Unerlaubtes getan hatte?
38. Was war Schillers Sünde an seinem ersten Weihnachts-
abend fort von zu Hause? 39. Woraus sehen Sie, wie stark
die Klassenunterschiede um diese Zeit in Europa waren?
40. Was verlangte der Herzog eines Tages von Schiller?
41. War der Herzog ein guter Schüler? 41. Wie alt war
Schiller, als er sich für einen Beruf entscheiden mußte? 43. In
welchem Fach war Schiller ein guter Schüler gewesen? 44. Was
geschah, als er in ein ungeliebtes Fach gezwungen wurde?
45. Was gelang den Schülern trotz der strengen Aufsicht?
46. Warum, glauben Sie wohl, waren Goethes „Götz" und
„Werther" auf der Militärakademie nicht erlaubt? 47. Wo-
hin wanderten Schiller und seine Freunde gern, wenn es
ihnen gelang, sich für kurze Zeit frei zu machen? 48. Was für
Gedichte las Schiller gern um diese Zeit? 49. Wo fand Schiller
die Idee für sein erstes Drama? 5o. Warum war Schiller im
Jahre 1774 der letzte in seiner Klasse?
77
II
Fachstudium
(PP. 4o 44)
-
78
als er Goethe sah? 3o. Warum ist dieser Augenblick inte-
ressant für die Geschichte der deutschen Literatur?
B. t. einsam 2. ander
die Einsamkeit ändern
anders
die Veränderung
3. nahe 4. das Militär
die Nähe militärisch
nähern
79
III
Letzte Schuljahre
(pp. 44 46)
-
IV
Der Regimentsmedikus
(pp. 47- 5 6)
A. 1. Was ist Schiller später geworden? 2. Warum mußte
er jetzt in herzogliche Dienste treten? 3. Warum hoffte er,
einen guten Posten zu bekommen? 4. Was für einen Posten
aber erhielt er wirklich? 5. Was mußte er jeden Morgen tun?
6. Was war den herzoglichen Soldaten nicht erlaubt? 7. Wieso
war Schiller arm? B. Worin zeigte sich die Despotie des Her-
zogs ganz besonders? y. Wo aßen Schiller und sein Freund
gewöhnlich? Io. Warum ist es leicht zu verstehen, daß sie
81
jetzt ein so lautes, lustiges Leben führten? rr. Was tranken
die jungen Leute am liebsten, wenn sie im Wirtshaus saßen?
rz. Was ist ein großer Unterschied im Leben Goethes und
Schillers? 13. Warum bearbeitete Schiller seine „Räuber"
so genau? 14. Wie alt war Schiller jetzt? 15. Warum mußte
er seine „Räuber" selber drucken lassen? 16. Was mußte er
tun, um das Geld dafür zu bekommen? 17. Wie halfen seine
Freunde ihm? 18. Mit welchem Gefühl empfing Schiller die
billig gedruckten Bücher? 19. Warum hat er sein Werk wohl
anonym erscheinen lassen? zo. Aber was geschah nach und
nach? zr. Erklären Sie auf deutsch, was ein Ausländer ist!
zz. Warum hielten elegante Kutschen manchmal vor Schillers
einfacher Wohnung? z3. Warum schwiegen die hohen Gäste
erst ein Weilchen, wenn sie ins Zimmer traten? 2.4. Was für
Gespräche führten sie dann wohl mit dem jungen Autor?
2.5. Wer war der Baron von Dalberg? z6. Warum hatte
Schillers Stück großen Bühnenwert? 2_7. Auf was für eine
Weise antwortete Schiller auf Dalbergs Brief? z8. Worüber
war Schiller so maßlos glücklich? 2_9. Warum konnte er
nicht nach Mannheim reisen? 3o. Was meinte er, wenn er
von seinen „näheren Verbindungen mit Württemberg" schrieb?
31. Warum konnte die Premiere des Stückes nicht am io.
Januar sein, wie man zuerst geplant hatte? 32.. Was hielt
Schiller von seinem eigenen Stück? 33. Worüber freute sich
Schiller sicher, als er in Mannheim ankam? 34. Warum mußte
seine Gegenwart geheim bleiben? 35. Was hatte der Thea-
terleiter getan, um das Stück so effektvoll wie möglich zu
machen? 36. Mit welchen Gefühlen sah Schiller sein eigenes
Werk sich vor seinen Augen entfalten? 37. Warum mußte
Karl sein Vaterhaus verlassen? 38. Warum wurde er zum
Räuberhauptmann? 39. Warum haßten die Räuber die herr-
schenden Mächte? 40. Wieso waren diese Räuber und Mörder
doch auch gute Menschen? 41. Was wünschte der böse Bruder
Franz für sich? 4z. Was wollte er mit Gewalt tun? 43. Wohin
brachte erseinenaltenVater? 44. Was geschah am Ende mit dem
bösen Bruder? 45. Warum war Karl trotz seines Sieges nicht
8z
glücklich? 46. Zu welcher Erkenntnis war er am Ende des
Stückes gekommen? 47. Was gefiel den Zuschauern am meisten
an diesem Stück? 48. Was würde man heute wohl dazu sagen?
49. Was taten, nach dem Bericht des Augenzeugen, manche
Frauen im Auditorium? 5o. Was mußte der junge Autor, dem
all dies galt, tun? 51. Was war fast geisterhaft an Schillers
Gesicht? 52. Was hat Schiller wohl gedacht, als er den Applaus
der Zuschauer hörte?
B. i. schreiben 2. erlauben
vorschreiben die Erlaubnis
3. die Jugend 4. drücken
jugendlich unterdrücken
ausdrücken
der Ausdruck
5. genau 6. hoffen
die Genauigkeit die Hoffnung
7. das Land B. wohnen
das Ausland die Wohnung
der Ausländer
9. der Weg Io. sprechen
der Umweg besprechen
11 . der Hof 12. binden
höflich verbinden
die Verbindung
13. schwer 14. arm
erschweren die Armut
15. die Freude 16. erregen
die Vorfreude erregt
die Erregung
17. hier 18. traurig
hiesig das Trauerspiel
83
19. lang zo. schauen
die Länge der Schauspieler
V
Die Flucht
(PP- 57 -63)
A. i. Was tat Schiller, nachdem das Stück zu Ende war?
z. Schon wann mußte er in sein altes Leben zurück? 3. Warum
war er jetzt unglücklicher als je? 4. Was muß Schiller sich
beim Anblick Schubarts gesagt haben? 5. Wo (außer in den
„Räubern") hatte Schiller sich deutlich gegen die Tyrannei
ausgedrückt? 6. Warum war der Herzog auch stolz auf
Schiller? 7. Wieso war Schillers Situation unklar und falsch?
B. Mit wem hat Schiller, bevor er abfuhr, über seine zweite
Reise nach Mannheim gesprochen? 9. Aber wer durfte nichts
davon wissen? io. Wann wurde die Reise gemacht? II. Was
hielt Schiller von Dalberg? rz. Zu welchem Zweck schrieb er
an Dalberg? 13. Woraus sieht man, daß Dalberg es nicht so
ernst gemeint hatte mit seinem Versprechen? 14. Wo mußte
Schiller eines Tages erscheinen? 15. Wie kam er dahin?
16. Was war der Grund für des Herzogs Zorn? 17. Warum
war Schiller nach dem Gespräch mit dem Herzog außer sich?
18. Wie hatte der Herzog von Schillers Reise erfahren?
19. Woran dachte Schiller viel, während er im Arrest saß?
zo. Wie zeigte sich Schillers Hoffnungslosigkeit in der nächsten
85
Zeit? zi. Was hatte den Zorn eines Graubündener Herrn
erregt? zz. Worüber war dann der Herzog zornig? 13. Was
geschah, als Schiller das zweite Mal aufs herzogliche Schloß
kam? z4. Warum war des Herzogs Befehl eine so sehr schwere
Strafe für Schiller? 15. Warum verließ Schiller seinen Posten
nicht sogleich? z6. Was tat er trotz seines Verlangens nach
Freiheit? 2.7. Wie antwortete der Herzog auf Schillers Brief?
z8. Was bedeutete des Herzogs Befehl für Schiller? z9. Warum
durfte der Vater nichts von der Flucht wissen? 3o. Warum
wollte Schiller jetzt gern seinen „Fiesko" fertig schreiben?
31. Was tat er morgens oft, wenn er fast die ganze Nacht
gearbeitet hatte? 31. Was geschah um diese Zeit in der Stadt?
33 • Woraus sieht man, wie selbstlos Andreas Streicher war?
34. Zu welchem Zweck ging Schiller noch einmal zur Solitude
hinauf? 35. Warum konnte Schillers Mutter kaum sprechen,
als ihr Sohn ins Zimmer trat? 36. Worüber sprach der Vater
mit seinen Gästen? 37. Was sollte am 17. September geschehen?
38. Warum waren Schillers Augen gerötet, als er ohne seine
Mutter zurückkam? 39. Warum war der 17. September ein
guter Tag für die Flucht? 40. Warum wollten die beiden
Freunde von Streichers und nicht von Schillers Wohnung
abfahren? 41. Was erfahren wir durch die kleine Geschichte
von Klopstocks Oden über Schillers Charakter? 41. Wie lange
dauerte es, bis alles fertig war? 43. Wieso war es lächerlich,
daß Schiller die beiden Pistolen unter seinem Kleide mitbrachte?
44. Was für Gepäck hatten die beiden jungen Leute? 45. Warum
fuhren sie an das dunkelste Tor der Stadt? 46. Was für ein
Gefühl kam über sie, als die Schildwache sie anrief? 47. Was
machte die ungewöhnliche Röte am Himmel? 48. In was für
eine Zukunft fuhr Schiller?
B. 1. lachen z. fest
lächerlich befestigen
3. schwer 4. denken
schwierig undenkbar
die Schwierigkeit
86
7. schlagen B. selbst
der Schlag selbstlos
xi. rot
röten
die Röte
87
IDIOMS
88
zu Hause home, at home
das heißt that is, i.e.
hin und her back and forth
schweren Herzens with a heavy heart
Hochzeit halten have a wedding, get married
Hunger haben be hungry
immer mehr more and more
Interesse an einer Sache neh- take an interest in a thing
men
sich für etwas interessieren be interested in something
jemand anders someone else
kennen lernen get acquainted with
kurz halten keep a close rein on
kurz und gut in short
aufs Land to the country
den Wagen halten lassen have the carriage stopped
leben Sie wohl farewell
zur Linken at the left
zum ersten Mal for the first time
Lust zu etwas haben take an interest in something;
have a desire to do some-
thing
mittags at noon
Mitte Mai the middle of May
nach und nach little by little, gradually
nachts at night
noch nicht not yet
ein paar a few, a couple
zu Pferd on horseback
Platz nehmen take a seat, be seated
die Prüfung bestehen pass the examination
zur Rechten at the right
recht haben be right
unrecht haben be wrong
eine Reise machen take a trip
auf Reisen sein be traveling
bei Strafe on pain of
ein Stück Kuchen a piece of cake
jeden Tag every day
Tag für Tag day by day
zum Teil in part
um sechs Uhr at six o'clock
sich in jemand (acc.) verlieben fall in love with someone
89
sich mit jemandem verloben become engaged to someone
vor Freude lachen laugh with joy
vor kurzer Zeit a short time ago
auf jemand (acc.) warten wait for someone
es tut ihm weh it hurts him
auf diese Weise in this way
auf sein Zimmer gehen go up to his room
auf seinem Zimmer sein be in his room
zu diesem Zweck for this purpose
BF49
9°
VOCABULARY
91
allerhand all sorts of an- rufen, rief an, an-geru-
allerlei all kinds of fen call to
alles everything an- sehen, sieht an, sah an,
allgemein general an- gesehen look at
a ll zu all too, only too die Antwort, -en answer
als as, when antworten answer
also thus, so; therefore an- ziehen, zog an, an-
alt, älter, ältest old gezogen put on
ältlich oldish der Anzug, -s, 'e suit of
amüsant amusing clothes
amüsieren amuse der Applaus, -es applause
an at, near, by, on; to, up der Applaussturm, es, 'e
—
92
auf-geben, gibt auf, gab der Ausflug, – s, ye trip, ex-
auf, auf-gegeben give cursion
up das Ausland, – s foreign coun-
auf- gehen, ging auf, ist tries
auf gegangen rise
- der Ausländer, -s, — foreigner
auf -klären clear up, en- aus-sehen, sieht aus, sah
lighten aus, ausgesehen look
die Auflösung dissolution like
auf-nehmen, nimmt auf, außen outside
nahm auf, auf-ge- außer outside of, except,
nommen take up, ab- beside
sorb außer sich beside him-
der Aufschrei, -es, -e outcry self
auf-schreiben, schrieb auf, äußer outer
auf geschrieben write
- außerordentlich extraordi-
down nary
der Aufseher, – s — , supervisor der Autor, -s, -en author
die Aufsicht supervision
auf-springen, sprang auf,
B
ist auf-gesprungen
spring up, jump up die Backe, -n cheek
auf stehen, stand auf, ist
- bald soon
auf-gestanden get up, der Ball, -es, "e ball
stand up ballen clench
auf-wachen, wachte auf, die Bande, -n band
ist aufgewacht wake die Bank, 'e bench
up der Baron, -s, -e baron
das Auge, -s, -n eye die Basis, Basen basis
der Augenblick, -s, -e moment bauen build
die Augenbraue, -n eyebrow der Bauer, -s, -n peasant,
der Augenzeuge, -n, -n eye- farmer
witness der Baum, -es, 'e tree
der August, – s August der Beamte, -n, -n official
aus out of, from bearbeiten work over,
aus-brechen, bricht aus, work
brach aus, ist ausge- bedecken cover
brochen break out bedeuten mean
der Ausdruck, -s, 'e expression bedeutend significant
ausdrücken express der Befehl, -s, -e order, com-
auseinander-reißen, riß mand
auseinander, ausein- befehlen, befiehlt, befahl,
ander-gerissen tear befohlen order, corn-
apart mand
93
sich befestigen take hold, der Beruf, —s, —e calling, occu-
fasten pation
befeuern fire, inflame beruhigen pacify, calm
beflecken spot berühmt famous
befragen question berühren touch
sich befreunden make besagt said, aforementioned
friends beschäftigen occupy
begegnen, begegnete, ist die Beschäftigung, —en occupa-
begegnet meet, en- tion
counter beschließen, beschloß, be-
begeistert enthusiastic schlossen decide
die Begeisterung enthusiasm besiegen conquer
beginnen, begann, begon- besitzen possess
nen begin besonder especial
begleiten accompany, es- besonders especially
cort besprechen, bespricht, be-
behalten, behält, behielt, sprach, besprochen
behalten keep discuss
behaupten assert, main- bessern improve
tain bestehen, bestand, be-
bei at, with; near, by standen exist, consist,
beide both pass
das Bein, —es, —e leg die Prüfung bestehen
das Beispiel, —s, —e example pass the examination
zum Beispiel for exam- die Bestellung, —en message,
ple order
bekannt known, well- bestimmen determine, de-
known fine, fix
der Bekannte, —n, —n acquaint- bestrafen punish
ance der Besuch, —s, —e visit, call
die Bekanntschaft, —en, ac- zu Besuch kommen come
quaintance for a visit
bekommen, bekam, be- besuchen visit
kommen get, receive betrübt sad
beliebt popular das Bett, —es, —en bed
beleuchten illuminate beunruhigen disturb, alarm
beobachten observe, watch bevor before (conj.)
berauben rob bewegen move
berechtigt entitled, justi- die Bewegung, —en motion
fied bezahlen pay, pay for
der Berg, —es, —e mountain die Bibel, —n bible
der Bericht, —s, —e report biegen, bog, gebogen bend,
berichten report incline
94
die Biegung, -en bend, turn der Brunnen, -s, — well
das Bier, -es, -e beer die Brust, 'e breast, chest
das Bild, -es, -er picture der Bube, -n, -n boy, lad
bilden form, educate das Buch, -es, -er book
bildhübsch pretty as a pic- das Büchelchen, -s, — little
ture book
das Billet, -s, -s note (French) Buff'sch of Buffs
billig cheap die Bühne, -n stage
die Binde, -n cravat bunt many colored, gay
binden, band, gebunden der Bürger, - s, — citizen,
bind, tie middle class person
-
95
dauern last, continue die Disputation, -en disputa-
dazusetzen add tion, debate
die Debatte, -n debate disputieren debate
der Degen, -s,— sword die Disziplin discipline
dein your (familiar) doch yet, however; never-
denken, dachte, gedacht theless; but; surely
think der Doktor, -s, -en doctor
an jemand (acc.) denken seinen Doktor machen
think of someone take a doctor's de-
denn for (conj.) gree
der the, who, which, he der Dorfplatz, -es, -e village
der Despot, -en, -en despot square or common
die Despotie despotism dort there
despotisch despotic das Drama, -s, Dramen drama
deutlich clear, distinct dramatisch dramatic
deutsch German drei three
das Deutschland, -s Germany das Dreieck, -s, -e triangle
der Dezember, -s, — Decem- dreieckig triangular
ber dreißigjährig thirty-year-
der Diameter, -s, — diameter old
dicht close, dense dreizehn thirteen
dichten write creatively, der Dr. juris doctor of law
compose drucken print
der Dichter, -s, — creative du you (familiar)
writer, poet dunkel, dunkler, dunkelst
dichterisch poetic dark
die Dichtung, -en creative die Dunkelheit darkness
writing, poetry dünn thin
dick thick, fat durch through, by
die the, who, which, she durchaus absolutely, thor-
dienen serve oughly
der Dienst, -es, -e service, dürfen, darf, durfte, ge-
duty durft may, be allowed
dies this
das Ding, -es, -e thing
vor allen Dingen above E
all eben just, just now
dinez dine (imperative, ebenso in the same way,
French) just as
direkt direct die Ecke, -n corner
der Diskurs, -es, -e discourse, effektvo ll effective
conversation die Ehe, -n matrimony, mar -
96
der Ehemann, -es, 'er mar- einundzwanzigjährig
ried man, husband twenty-one-year-old
die Ehre, —n honor einwürgen squeeze in
die Ehrung, —en honor con- einzig only
ferred elegant fashionable, elegant
der Eifer, —s eagerness, zeal das Element, —s, —e element
eigen own elend miserable, wretched
eilig hasty der Eleve (French eleve), —n, —n
ein a, one pupil
einander each other elf eleven
die Einbildungskraft, 'e power die Eltern parents
of imagination empfangen, empfing, emp-
der Eindruck, —s, 'e impres- fangen receive
sion empfinden, empfand, emp-
einfach simple funden feel, sense
der Einfluß, -es, 'e influence das Ende, —s, —n end
einführen lead in, intro- Ende Mai at the end of
duce May
einig united, agreed zu Ende at an end
ein -laden, lädt ein, lud endlich finally, at last
ein, ein - geladen invite endlos endless
einmal once die Endprüfung, —en final ex-
nicht einmal not even amination
noch einmal once more die Energie energy
ein - pressen press into eng narrow, tight
eins one, one thing die Enge narrowness
einsam lonely entfalten unfold
die Einsamkeit loneliness entfernen remove, take
ein- schließen, schloß away
ein, ein -geschlossen entflammen inflame, set
lock in afire
ein - schmuggeln smuggle in entgegen-reiten, ritt ent-
die Einschränkung, -en limita- gegen, ist entgegen -
tion geritten ride to meet
ein - sehen, sieht ein, sah der Enthusiasmus, Enthusias-
ein, eingesehen see mus' enthusiasm
into, understand entlassen, entläßt, ent-
ein - sinken, sank ein, ist ließ, entlassen dis-
ein - gesunken sink, miss
sink in sich entscheiden, ent-
ein-treten, tritt ein, trat schied, entschieden
ein, ist ein - getreten decide, make up one's
enter, step in mind
97
sich entschließen, ent- erschießen, erschoß, er-
schloß, entschlossen schossen shoot to
decide death
der Entschluß, -es, -e decision erschweren make difficult
entstehen, entstand, ist erst first, not until
entstanden originate erstaunt astonished
die Entstehung, -en origin, ertönen resound
genesis ertragen, erträgt, ertrug,
er he, it ertragen bear, endure
erfahren, erfährt, erfuhr, erwachen awaken
erfahren experience, erwähnen mention
learn erwarten await, expect
der Erfolg, – es, – e success erzählen tell, relate
erfolglos without success erziehen, erzog, erzogen
erfüllen fill, fulfill bring up, educate
erhalten, erhält, erhielt, es it
erhalten receive; main- der Esel, – s, — donkey, ass
tain der Essay, -s, -s essay
erkennen, erkannte, er- das Essen, -s, — food, meal
kannt recognize essen, ißt, aß, gegessen eat
die Erkenntnis, – se recogni- etablieren establish
tion, insight etwas something, some-
erklären explain, declare what
erlauben allow, permit das Europa, – s Europe
die Erlaubnis permission ewig eternal
erleben live through, expe- die Ewigkeit, -en eternity
rience der Examinator, -s, -en exami-
das Erlebnis, – ses, –se experi- ner
ence das Exemplar, -s, -e copy
erleichtern lighten, ease,
relieve
ermöglichen make pos- F
si ble das Fach, -es, 'er subject,
ermorden murder branch, line of work
erneuen renew das Fachstudium, –s speciali-
ernst serious zation
erregen excite, stir up fahren, fährt, fuhr, ist ge-
erregt excited fahren ride, drive, go
die Erregung, -en excite- die Fakultät, – en faculty,
ment school of the univer-
erreichen reach, attain sity
erscheinen, erschien, ist fallen, fällt, fiel, ist ge-
erschienen appear fallen fall
98
falsch false, incorrect, der Filz, -es, e felt
-
99
die Frühlingslandschaft, -en der Geburtstag, -s, -e birth-
spring landscape day
das Frühstück, -e breakfast der Gedanke, -n, -n thought
fühlen feel das Gedicht, -s, -e poem
führen lead, guide die Gefahr, -en danger
ein Gespräch führen gefährlich dangerous
carry on a conversa- gefallen, gefällt, gefiel, ge-
tion fallen please
der Führer, -s, — leader, guide es gefällt mir I like it
fünf five das Gefängnis, -ses, -se prison
fünfzehn fifteen gefaßt composed
fünfzehnjäh rig fifteen- das Gefühl, -s, -e feeling
year-old gegen against, toward
fünfzig fifty die Gegend, -en region
für for, in place of das Gegenstück, -es, -e corn-
fürchten fear, be afraid / panion piece
der Fürst, -en, -en prince, gegenüber opposite, face
sovereign to face
der Fuß, -es, "-e foot die Gegenwart present, pres-
zu Fuß on foot ence
das Fußwerk, -s footgear geheim secret
füttern feed das Geheimnis, -ses, -se se-
cret
der Geheimrat, -es, y-e Privy
G Councillor
die Galerie, -en balcony, gal- gehen, ging, ist gegangen
lery go, walk
die Gamasche, -n legging es geht ihm gut he is
der Gang, -es, 'e course, walk, well
way die Gehilfin, -nen helpmate
ganz quite, entire gehören belong to
ganz und gar completely, der Geist, -es, -er spirit, ghost;
entirely mind, intellect
gar very; done, ready geisterhaft ghost-like
gar nicht not at all geistig spiritual, intellec-
der Garten, -s, u garden tual
der Gast, -es, 'e guest die Geliebte, -n beloved, mis-
geben, gibt, gab, gegeben tress
give das Geld, -es, -er money
es gibt there is, there are gelingen, gelang, ist ge-
das Gebet, -s, -e prayer lungen succeed
gebrauchen use, make use es gelingt mir I suc-
of ceed
IOo
gelten, gilt, galt, gegolten ein Gespräch führen
be for, be meant for, carry on a conversa-
be worth tion
das Gemüse, s, – vegetable
— die Gestalt, en figure, form
–
IOI
Graubündener of Grau- die Hartnäckigkeit obstinacy
bünden der Haß, -es hate, hatred
graziös graceful hassen hate
der Grenadier, -s, -e grenadier der Haufe, -n, -n heap, pile;
die Grille, -n whim crowd
groß, größer, größt big, der Hauptmann, -es, 'er cap-
large tain
der Großfürst, -en, -en grand das Haus, -es, -er house
duke nach Hause home, home-
die Großstadt, 'e large city ward
die Großtante, -n great aunt zu Hause home, at
grün green home
der Grund, -es, ue reason, der Haushalt, -s housekeeping,
cause household
die G ru ppe, -n group der Hausierer, -s, — pedlar
grüßen greet, salute das Heiligtum, -s, 'er some-
gut, besser, best good, well thing sacred
das Heim, -es, -e home
heimlich secret
H die Heirat, -en marriage
das Haar, -es, -e hair heiraten marry
haben, hatte, gehabt have heiser hoarse
hager lean heißen, hieß, geheißen be
halb half named
der Hals, -es, 'e neck, throat das heißt that is
der Halt, -es pause, stop helfen, hilft, half, geholfen
Halt machen come to a help
stop der Helfer, -s, — helper
halten, hält, hielt, gehalten hell bright, light
keep, hold; stop das Hemd, -es, -en shirt
man hält viel davon one her to, hither; ago
thinks highly of it hin und her back and
er hält es für seine forth
Pflicht he considers it herbeiführen bring on,
his duty bring about
eine Rede halten give a der Herr, -n, -en gentleman,
speech Mr.
die Hand, ue hand herrlich splendid, excellent,
handeln act magnificent
die Handlung, -en action die Herrlichkeit, -en splen-
der Handwerker, -s, — artisan dor
hängen, hing, gehangen herrschen rule, reign
hang herum around, about
IO2
he rum-kommen, kam der Hof, – es, 'e court, yard,
herum, ist herum- farmyard
gekommen get around hoffen hope
hervor forward, out, forth die Hoffnung, -en hope
hervor-brechen, bricht hoffnungslos hopeless
hervor, brach hervor, die Hoffnungslosigkeit hope-
ist hervor-gebrochen lessness
break forth der Hofgärtner, s, – court
—
103
inliegend inclosed jemand anders someone
inner inner, interior, in- else
ward jen- that, the former
der Instinkt, -s, -e instinct die Jugend youth
intelligent in telligent jugendlich youthful
die Intelligenz intelligence jung, jünger, jüngst
intensifizieren intensify young
intensiv' intensive der Juni, -s June
interessant interesting die Jura law (Latin)
das Interesse, -s, n interest
- der Jurist, -en, -en lawyer
Interesse an einer Sache die Juristerei jurisprudence
nehmen take an in-' juristisch concerning the
terest in a thing law
interessieren interest
sich für etwas interes-
sieren be interested in K
something kalt, kälter, kältest cold
intim intimate das Kamisol, -s, -e doublet
irgendein any, anyone das Kammergericht, -s, -e
irgendwo anywhere, some- court of appeals
where der Kampf, - es, y- e fight, strug-
das Irrenhaus, - es, - er mad- gle
house, insane asylum kämpfen fight, struggle
italienisch Italian das Kapitel, -s, — chapter
die Karte, -n card
die Kartoffel, -n potato
J die Kassation dishonorable
ja yes; indeed, to be sure, discharge
in fact kaufen buy
das Jahr, - es, -e year der Kaufmann, -s, -er mer-
jahrelang for years chant
die Jahresprüfung, en yearly
- kaum hardly, scarcely,
examination barely
der Jänner = Januar kein no, not a
der Januar, -s January kennen, kannte, gekannt
je ever, at any time know, be acquainted
je .. je the ... the with
jed- each, every kennen lernen get ac-
jedesmal every time quainted with
jedoch however der Kerl, -s, -e fellow
jeher always das Kind, -es, -er child
jemand someone, some- die Kindheit, -en childhood
body das Kinn, -es, -e chin
104
der Kirchenrock, -s, -e pas- die Kontrebande contraband
toral gown die Konvention, -en conven-
klar clear, distinct, plain tion
die Klarheit clarity konzentrieren concentrate
die Klasse, -n class der Kopf, -es, 'e head
das Klavier, -s, -e piano der Kopfwirbel, -s, — top of
das Kleid, -es, -er dress, Pl. the head
clothes die Korrespondenz, – en corre-
kleiden dress, clothe spondence
die Kleidung, – en clothing der Korridor, -s, -e corridor
klein small, little kosten cost
die Kleinigkeit, -en trifle das Kostüm, -s, -e costume
kleinlich petty die Kraft, 'e power, strength
Klopstock name of German kräftig strong, powerful
poet krank, kränker, kränkst
klug, klüger, klügst intelli- sick
gent kriegen get
der Knabe, -n, -n boy der Kritiker, -s, — critic
knapp tight die Küche, -n kitchen
das Knie, -s, -e knee der Kuchen, – s, — cake, cookie
der Knopf, -es, 'e button kühl cool
das Koblenz name of city on kühn keen, bold
the Rhine der Kult, -es, -e cult
kochen cook, boil die Kunst, -e art
der Koffee = Kaffee, –s coffee künstlerisch artistic
der Koffer, – s, — trunk, valise die Künstlerjugend artist's
die Koketterie, – en coquetry youth
komisch comical, funny das Kunstwerk, – es, – e work
der Kommandant – en, – en of art
commandant kurz, kürzer, kürzest short,
das Kommando, – s, – s com- brief
mand kurz halten keep a close
kommen, kam, ist ge- rein on
kommen come kurz und gut in short
die Komödie, – en comedy, play der Kuß, -es, 'e kiss
die Komplikation, – en compli- küssen kiss
cation die Kutsche, –n carriage, coach
kompromittieren compro-
mise
können, kann, konnte, ge- L
konnt can, be able; lächeln smile
know how lachen laugh
der Kontrast, -s, -e contrast lächerlich ridiculous
1 05
die Lampe, -n lamp lehnen lean
i
das Land,-es, 'er country, land der Lehrer, -s, — teacher
aufs Land to the country leicht easy, light in weight
der Landesvater, -s, u father die Leichtigkeit lightness
of the country leiden, litt, gelitten suffer
das Landhaus, -es, 'er country leider unfortunately
house leihen, lieh, geliehen lend,
die Landschaft, -en landscape borrow
lang, länger, längst long das Leipzig name of city
lange a long time leiten guide, lead, direct,
die Länge length manage
langweilig boring der Leiter, -s, — manager
lassen, läßt, ließ, gelassen die Leitung, -en management,
let, leave, permit direction
den Wagen halten las- lernen learn
sen have the carriage kennen lernen get ac-
stopped quainted with
lateinisch Latin lesen, liest, las, gelesen
die Lateinschule, -n Latin read
school der Leser, -s, — reader
laufen, läuft, lief, ist ge- letzt last
laufen run leuchten shine, gleam
laut loud, noisy die Leute people
das Leben, -s life das Licht, -es, -er light
leben live lieb dear
leben Sie wohl farewell die Liebe love
lebendig alive lieben love
die Lebensart, -en manner of das Liebesgedicht, -s, -e love
living poem
die Lebensfreude, -n joy of die Liebesgeschichte, -n love
living story
das Lebensgefühl, -s, -e feel- das Liebesidyll, -s, -e love idyl
ing of life das Liebeslied, -es, -er love
lebenslustig taking pleas- song
ure in life die Liebesszene, -n love scene
die Lebensweise, -n manner der Lieblingsdichter, -s, — fa-
of life vorite author
lebhaft lively das Lied, -es, -er song
die Lebhaftigkeit liveliness liegen, lag, gelegen lie
leer empty die Linde, -n linden tree
der Legationssekretär, -s, -e die Linie, -n line
secretary in the lega- die Linke left hand
tion zur Linken at the left
io6
I O]
der Mitschüler, -s, — fellow der Mut, -es courage, state of
pupil mind
der Mittag, -s, -e noon mutig courageous, brave
mittags at noon die Mutter, u mother
zu Mittag essen eat the
noonday meal
das Mittagsmahl, -s, -e noon- N
day meal nach after; to, toward; ac-
der Mittagstisch, -es, -e din- cording to
ner table nach und nach gradu-
die Mitte middle, center ally, little by little
Mitte Mai the middle of die Nachbarin, -nen neighbor
May woman
mittelalterlich medieval die Nachbarprovinz, -en neigh-
mittelmäßig average boring province
mitten in the middle of, in nach - geben, gibt nach,
the midst of gab nach, nach -ge-
die Mitternacht, 'e midnight geben yield
die Mode, -n fashion nachher afterwards
mögen, mag, mochte, ge- der Nachmittag, -s, -e after-
mocht like; may noon
möglich possible die Nachricht, -en report, news
der Monat, -s, -e month nach - spielen imitate
der Mond, -es, -e moon nächst next
der Mondschein, -s moonlight die Nacht, 'e night
monoton monotonous nächtelang through the
der Mord, -es, -e murder nights
morden murder nachts at night
der Morgen, -s — morning der Nacken, -s, — neck
morgen to-morrow nah, näher, nächst near
motivieren motivate die Nähe nearness, proximity
das Motto, -s, -s motto nähern approach, draw near
müde tired der Name, -ns, -n name
mündlich oral namens by the name of
die Musik', -en music die Nase, -n nose
der Musiker, -s, — student of die Nation, -en nation
music, musician die Nationalbühne state the-
musizieren make music ater
müssen, muß, mußte, ge- die Natur, -en nature
mußt must, have to, natürlich natural
be compelled to der Nebel, -s, — fog, mist
die Musterung, -en inspec- nebenbei on the side, in
tion addition
IOö
das Nebengebäude, -s, — ad- obgleich although
joining building objektiv' objective
nebst in addition to, be- der Obrister = Oberst, — en,
sides — en colonel
der Neffe, -en, -en nephew der Ochse, -n, -n ox
nehmen, nimmt, nahm, die Ode, — n ode
genommen take oder or
neigen bend, incline offen open
nein no der Offizier, — s, e officer
-
1 09
das Pferd, -es, -e horse das Publikum, -s public
zu Pferd on horseback pudern powder
die Pflicht, -en duty putzen polish, shine
die Phantasie, -en fancy,
imagination
der Philosoph, -en, -en philos- R
opher rastlos restless
die Philosophie philosophy die Rastlosigkeit restlessness
die Philosophiestunde, -n phi- der Rat, -es advice
losophy class rauben rob
philosophisch philosophi- der Räuber, s, - robber
—
IIO
auf Reisen sein be trav- ruhen rest
eling ruhelos restless
die Reisekosten traveling ex- ruhig quiet, calm
penses der Ruhm, -es fame
reisen travel ruinieren ruin
reißen, riß, gerissen tear rund round
reiten, ritt, ist geritten ride das Rußland, -s Russia
der Religionsunterricht, -s
teaching of religion
religiös religious S
retten save, rescue die Sache, -n thing, matter,
der Revoluti onär, -s, -e revo- affair
lutionary sagen say
revolutionär revolutionary scharf, schärfer, schärfst
der Rhein, -s Rhine sharp, keen
rhetorisch rhetorical scharmant charming
richtig right, correct, ac- der Schatten, -s, — shadow,
curate shade
das Risiko, -s, -s risk schauen look, gaze
der Ritter, -s, — knight der Schauspieler, -s, — actor
der Ritterorden, -s, — order of scheinen, schien, geschie-
knights nen shine, appear,
der Rock, -es, -e coat, jacket seem
der Rockflügel, -s, — coattail der Schenkel, -s, — thigh
das Röcklein, -s, — little coat der Scherz, -es, -e joke, jest
das Rokokoschloß, -es, -er ro- schicken send
coco castle das Schicksal, -s, -e fate, des-
die Rolle, -n röle; roll tiny
rollen roll die Schildwache, -n sentry
der Roman, -s, -e novel schlafen, schläft, schlief,
römisch Roman geschlafen sleep
rosa pink die Schlaflosigkeit sleepless-
roßhären of horsehair ness
rot red der Schlafraum, -s, 'e sleeping
die Röte redness room
röten redden der Schlag, -es, blow, stroke
-
rrr
schluchzen sob schwarz black
schmal narrow, slender schwarzäugig black-eyed
schmecken taste schweigen, schwieg, ge-
schneiden, schnitt, ge- schwiegen keep quiet,
schnitten cut be silent
schnell fast, quick die Schweiz Switzerland
der Schni tt , -es, -e cut schwer heavy, difficult
schon already die Schwester, -n sister
schön beautiful die Schwierigkeit, -en diffi-
der Schöngeist, -es, -er es- culty
thete der Schwung, -es, 'e swing,
die Schönheit, -en beauty impetus
die Schöpfung, -en creation sechs six
schrecklich terrible, fearful sechzehnjäh ri g sixteen-
schreiben, schrieb, ge- year-old
schrieben write sechzig sixty
die Schreiberei, -en writing, die Seele, -n soul
scribbling sehen, sieht, sah, gesehen
der Schreibtisch, -es, -e writ- see, look
ing desk sehr very, very much
schreien, schrie, ge- sein his
schrieen cry, scream, sein, ist, war, ist gewesen
shout be
Schubart name of German seit since, for
writer die Seite, -n side
die Schuhwichse shoe polish selber self
die Schuld, -en fault, blame; selbst self
debt selbstlos unselfish
schuld an einer Sache der Selbstmord, -es, -e suicide
sein be to blame for a sensitiv' sensitive
thing die Sentimentalität sentimen-
schuldig guilty tality
die Schule, -n school der September, -s September
zur Schule gehen go to setzen set, place, put
school sich himself, herself, it-
der Schüler, -s, — pupil self, themselves
das Schuljahr, -es, -e school sicher sure certain
year sicherlich surely, certainly
der Schulkamerad, -en, en - sie she, it, they
school friend sieben seven
die Schürze, -n apron siebzehnjäh ri g seventeen -
schwach, schwächer, year-old
schwächst weak der Sieg, -es, -e victory
II2
siegen win a victory springen, sprang, ist ge-
die Silhouette, –n silhouette sprungen j ump, spring,
singen, sang, gesungen leap
sing der Staat, -es, -e state
die Situation, -en situation staatlich concerning the
sitzen, saß, gesessen sit state, of the state
so so, thus, in this manner das Staatsgeschäft, s, e busi-
– –
rr;
bei Strafe on pain of das Tagebuch, -es, «er diary,
die Strafpredigt, -en severe journal
sermon täglich daily
das Straßburg, —s name of city das Talent, -s, -e talent
die Straße, —n street, way die Tanne, — n fir tree
die Straßenecke, — n street die Tante, -n aunt
corner der Tanz, -es, 'e dance
der Streit, — es, — e quarrel, tanzen dance
fight die Tat, — en deed, act
die Streitigkeit, — en dispute, die Tätigkeit, -en activity
quarrel tausend thousand
streng stern, strict, severe Tausendsakerlot what the
strömen stream deuce
der Strumpf, -es, 'e stocking der Tee, -s tea
das Stück, -es, -e piece der Teil, -es, -e part
ein Stück Kuchen a zum Teil in part, partly
piece of cake teilnehmen, nimmt teil,
der Student, -en, -en student nahm teil, teilgenom-
studentisch in the manner men take part
of students der Teller, -s, — plate
studieren study der Teufel, -s, — devil
das Studium, -s, -ien study das Theater, -s, — theater
der Stuhl, -es, ue chair der Theaterabend, -s, -e the-
die Stunde, — n hour, class atrical evening
stundenlang for hours die Theaterbearbeitung, — en
stürmisch stormy, tempes- adaptation of play for
tuous use on stage
das Stuttgart, — s name of city der Theaterhorizont, —s, — e
Stuttgarter of Stuttgart stage horizon
suchen search, look for das Theaterstück, -es, -e play
die Sünde, -n sin der Theaterzettel, -s, — play
die Suppe, -n soup bill
das Symbol', — s, — e symbol das Thema, — s, Themen theme,
die Szene,-n scene subject
die Szenerie, -en scenery on die Theologie theology
stage theologisch theological
die Thesis, Thesen thesis
tief deep
T die Tiefe, -n depths
der Tabak, -s, -e tobacco tierisch animal, animal like
-
114
der Tisch, -es, -e table überhaupt at all, on the
der Titel -s, — title whole, altogether
die Tochter, daughter
- übermorgen day after to-
der Tod, -es, -e death morrow
der Ton, — es, 'e tone, sound übernehmen, übernimmt,
das Tor, -es, -e gate, arch übernahm, übernom-
tot dead men take over
töten kill überpersönlich beyond the
das Totengedicht,-es,-e eulogy personal
tragen, trägt, trug, ge- die Überraschung, -en sur-
tragen carry, bear; prise
wear überschauen have a view
tragisch tragic of
die Tragödie, -en tragedy übersetzen translate
traktieren treat überwachen watch over,
die Träne, -n tear guard
das Trauerspiel, -s, -e tragedy übrig left over, remaining,
der Traum, -es, "e dream rest
traurig sad die Uhr, -en clock
treffen, trifft, traf, ge- um sechs Uhr at six
troffen meet; hit o'clock
treiben, trieb, getrieben um around, about; in order
drive, carry on to
das Treiben, -s goings on
- der Umweg, -es, -e rounda-
trennen separate bout way
treten, tritt, trat, ist ge- unangenehm unpleasant
treten step, walk unbekannt unknown
trinken, trank, getrunken unbeträchtlich inconsider-
drink able, insignificant
das Trinkgeld, -es, 'er tip unbezahlt unpaid
der Triumph, -es, -e triumph unbrauchbar useless, unfit
die Trompete, —n trumpet for use
trotz in spite of und and
tun, tat, getan do, act; make undenkbar unthinkable
die Tür, -en door undurchdringlich impene-
der Turm, -es, 'e tower trable
die Tyrannei tyranny unerfahren inexperienced
tyrannisch tyrannical unendlich endless
unerlaubt not allowed, for-
bidden
U unfrei not free
über over, above; across die Unfreiheit lack of free-
die Übereilung recklessness dom
I15
unfreundlich unfriendly
ungeliebt unloved V
ungenügend insufficient der Vater, -s, father
-
116
das Versailles name of French der Vorgesetzte, -n, n supe-
-
I17
warten wait wer who, he who
auf jemand (acc.) warten werden, wird, wurde, ist
wait for someone geworden become, get,
warum why grow
weder ... noch neither ... werfen, wirft, warf, ge-
nor worfen throw, cast
der Weg, -es, -e way, road, das Werk, -es, -e work
path wert worth
weg away, forth, off; gone der Wert, -es, -e worth, value
wegen because of, on ac- Werther'sch of Werther
count of die Weste, -n vest
weh-tun, tat weh, weh- das Wetzlar, -s name of a
getan hurt town
es tut ihm weh it hurts Wetzlarer of Wetzlar
him wichtig important
weich soft wie how; as, like
die Weihnachten Christmas wieder again
weil because; since immer wieder again and
die Weile, -n while again
das Weilchen, -s, — little wiederholen repeat
while wieder-kehren return
das Weimar, -s name of city wieso how so
and duchy wild wild
der Wein, -es, -e wine die Wildheit wildness
weinen weep, cry der Wille, -ns, -n will, will
die Weise, -n way, manner power
auf diese Weise in this willkommen welcome
way der Winter, -s, — winter
weiß white wirklich real
weit far, wide die Wirklichkeit reality
weiter further, on das Wirtshaus, -es, 'er inn,
weiter - kommen, kam wei- tavern
ter, ist weitergekom- wissen, weiß, wußte, ge-
men advance, progress wußt know
weiter - machen keep doing die Wissenschaft, -en science
weitgehend extensive der Witwer, -s, — widower
welch which, what, who wo where, at what place
die Welt, -en world die Woche, -n week
welterfahren experienced wohin where, whither, to
in the ways of the what place
world wohl well; indeed, in fact;
wenig little probably, no doubt
wenn when, if, whenever leben Sie wohl farewell
IIö
die Wohnung, -en dwelling, zornig angry
apartment zu to, toward; closed; too
wollen, will, wollte, ge- zuerst at first
wollt want to, be will- zufällig by chance
ing to, intend to, will zufrieden contented, satis-
worauf whereupon fied
das Wort, -es, -e (-er) word der Zug, es,
- train, pro-
wozu for what cession
wunderbar wonderful zugleich at the same time
wundern wonder zuhören listen
wünschen wish, desire der Zuhörer, -s, — listener
das Wurttemberg, -s name of die Zukunft future
German province zurecht aright, in order
die Wurzel, -n root zurück back, behind
die Wüste, -n desert zurück-kehren return
zusammen together
der Zusammenhang, -s, -e con-
Z nection
zart tender, delicate der Zuschauer, -s, — specta-
zehn ten tor
zeichnen sketch der Zuschauerraum, s, 'e -
rr9