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Anamnese
Frau M. wurde aufgrund in den letzten Tagen zunehmender belastungsabhängiger
Dyspnoe aufgenommen. Thorakale Schmerzen gab sie nicht an, auch Husten oder
Auswurf bestanden nicht. Die Patientin leidet an einer bekannten COPD (GOLD IV),
deren bisherige Therapie mit Spiriva und Viani erfolgte. Weitere Vormedikation:
Ramipril, Hydrochlorothiazid, Bisoprolol, und Polamidon bei Zustand nach
Heroinabusus.
Körperlicher Untersuchungsbefund
Wache, orientierte Patientin, 53 Jahre alt, 162 cm groß, 37 kg schwer (BMI 14,1
kg/m2), reduzierter Allgemeinzustand, kachektischer Körperbau. Blasse Haut, Kopf
und Hals ansonsten unauffällig. Am Thorax seitengleich hypersonorer Klopfschall,
seitengleich abgeschwächtes vesikuläres Atemgeräusch, bds. exspiratorisches
Giemen, keine feuchten Rasselgeräusche. Herztöne rein und regelmäßig,
Herzfrequenz 84/min, kein Herzgeräusch. Bauchdecke weich, keine
Abwehrspannung, kein Druckschmerz. Leber 4 cm unter dem Rippenbogen palpabel,
Milz nicht palpabel. Extremitäten frei beweglich, unauffälliger Pulsstatus, keine
Strömungsgeräusche. Keine Ödeme, kein Anhalt für Thrombosen. Orientierende
neurologische Untersuchung unauffällig. Blutdruck beidseits 90/60.
Verlauf:
Die Einweisung von Frau M. erfolgte aufgrund zunehmender Dyspnoe, vor allem bei
Belastung. Fieber, Husten, Auswurf, oder thorakale Schmerzen bestanden nicht.
Auskultatorisch war ein exspiratorisches Giemen zu hören, außerdem war das
Atemgeräusch abgeschwächt. Die Entzündungswerte befanden sich im
Normbereich. In der Blutgasanalyse zeigte sich eine respiratorische
Globalinsuffizienz und die Lungenfunktion wies mit einer FEV1 von 14% und einem
Tiffenau-Wert von 35% auf eine deutliche Obstruktion hin.
Aufgrund dieser Befunde wurde unter der Diagnose einer exazerbierten COPD mit
systemischen Glucocorticoidgaben (Decortin H 30 – 0 – 20) begonnen. Auf eine
antibiotische Therapie wurde aufgrund fehlender Infektzeichen verzichtet. Die
bisherige Inhalationstherapie mit Viani und Spiriva wurde um Sultanol- und Atrovent-
Feuchtinhalation erweitert. Unter der Therapie besserte sich die respiratorische
Situation deutlich, es traten keine Dyspnoeattacken mehr auf. Um einer
glucocorticoidinduzierten Osteoporose vorzubeugen wurde mit der Gabe von Ca2+-
Brausetabletten und Vigantoletten begonnen. Dies sollte ambulant weiterhin erfolgen.
Empfehlungen:
Decortin H ausschleichen, Blutdruck-Einstellung, Polamidon-Entwöhnung und
anschließende Rehabilitaion oder Beantragung einer Kur über die
Drogenberatungsstelle.