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Die
Wahrhaffte und vollkommene
Sereitung
- Des (gº
- - Der -
Gülden-und Roſen-Creuzes/
Darinne die Materie zu dieſem Geheimnißt
ſeinem Nahmen Ä die Bereitung von
Anfang biß zum Ende mit allen Hand
Griffen gezeiget iſt/
"Ä #
Dabeyantehänget die Geſetz oder Ä
UntgtRegeln/welche
ch
"W
-
- -
–
»
- -
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» - - -
-
".
sºººººººººººººººººººº
SSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSS
SSSS g SKOS
Ä
ZSI FFFFFFFFFFFF
g FFFFFFFFFFZR
Borrede.
Beneigter Leſer!
Sdürfften wohl/beyErbli
ckung dieſes gegenwärtigen
Tractats, denen Spöttern
S der Alchymie dieſe Gedan
ckenbeyfallen: Aber ein neuer Alchy
miſt! Zumahlen bey gegenwärtiger
Zeit dieſe edle Wiſſenſchafft in ziemli
chen Deſpect gerathen/ daß faſt ein
jeder/ ſo nur dieſen Nahmen nennen
höret/ oder einen ſolchen Traétat in
den Buch-Läden liegen ſiehet/ ſchon
die Naſe drüber rümpffet / Urſach/
weil man ſo wenig ſo genannte Al
chymiſten was fruchtbarliches her
vorbringen ſiehet/vielmehr die mei
ſten/ ſo doch ſo viele Jahre geſudelt
und gebraten/alle das Ihrige in die
Lufftgeſchicket. Allein will man º
- M 2 fº.
_s (o) º 1
e (o) - d
jetzigen neuen; allein/ ich bin verſ
hert/daß indem metalliſchen Reich
in einer iedern etwas zur Verbeſſe
ngder Metallen und des Menſchen
Geſundheit zu finden; ſonderlich iſt
aus allen Metallen eine Tinétur zu
erhalten/ wie auch dieſes der groſſe
Philoſophus, Baſilius Valentfkis,
zeiget/ doch ſind ſie nicht gleich dem
groſſen Stein der Weiſen/ auch iſt
dieſes nicht die nähere Materie, ſo
der Leſer in dieſem Tractat finden
wird/oder dieſelbe/von welcher die
alten Philoſophigeredet; nein/jene
wird expreſs in dem Regno minerali
gefunden/ und iſt die erſtemetalliſche
Wurtzel/ wird gefunden in der Ge
buhrt aller Metallen/ doch am nech
ſtenundvortrefflichſten/wo Goldge
graben wird. Von dieſem uhralten
Wege willich/ſoGOtt will/ zu ſei
ner Zeit auch der Welt was
- -
#
21U
º (9) sº
Augen legen/ weil er mir gleichfalls
von GOTT bekannt worden. Noch
ein höhers Geheimnißhat die Natur
in ſich/ eine ſolche Materie, die ver
acht vor iedermanns Augen lieget/
darinnen der Natur-Geiſt noch nicht
ſpecificiret: dieſe Materie iſt mine
rafſch/animaliſch und vegetabiliſch/
auch coeleſtiſch. Sie participiret von
allen Reichen: von dem Regno coe
lcſti, minerali, animali und vege
tabili, ſie iſt das Centrum Centro
rum. Wie gemein ſie aber iſt/ ſo
verborgen iſt ſie auch/ doch kennen
ſie alle kleine Kinder/Junge und Al
te/ Reiche und Arme. Das iſt nun
das allergrößte Geheimniß / kein
Philoſophus hat davon geſchrieben.
Wie ſie aber aus allen Reichen par
ticipiret: So iſt ſie auch nach ihrer
Reinigung ein Arzt dem Regnoani
mali, minerali & vegetabili. Ihre
Berei
H. (o) H
Bereitung iſt ſchlecht/ und kan von
einem Kinde von acht Jahren/ſo es
denSegenGOtteshat/bereitet wer
den. Dahero es nur ein Kinder
Spiel; die Materié koſtet nichts/
als daß man ſich nach ihr bücke; die
Bereitung macht auch keine Unko
ſien / als das bloſſe Glas; davon
künfftig ein mehrers. Diß alles füh
reichan/ daß man nicht ſogleich alles
vor Sophiſterey ausſchreye/bißman
erſt einen rechten Verſtand von der
Sache habe; die Natur hat noch
mehr verborgen/ weder ich und du
dencken können. Der Weg des be
kannten Philalethae hat auch ſeinen
Grund / welchen doch faſt die mei
ſien einen Sophiſten nennen. Man
verläugnenurerſt den Hochmuth/ſo
in der verdammten Eigenheit regie
ret/ man wird bald mehrere Wahr
heiten erblicken. Zum Beſchluß b
- - - 1H
H (o) HD
allezeit bereitwilliger
Diener
S.R.
PRA
####
“F***
CYQ
k »k 2
Ä
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####:
PRACTICA ORD INTIS
M I NO RIS.
CAP. I.
Von der MateriaRemota.
ºYG >.
CAP. II.
De Operatione Subječti noſtr., -
ſ Materiae Remotae.
KAImm dieſen Univerſal-Prum, reinige ihn
NY(von allerſremden wºrdenhamaj.
2- UN
+ s (o) s.
undthue ihn in eine gläſerne Retorte/ ſigillire c
den Hals derſelben einen Recipienten/ſogutlutir
daß von der Subſtanz des Geiſtes nichts extrah
ren kan/ im Bauch der Retorten ſoll ein Mun
Lochſeyn damit man das Subječtum hinein tht
kan/ welches Mund-Loch hernach mit einem Lu
(von Camphor, Calceviva, Ziegelmehlund Eye
weiß gemacht) wohl ſoll verſchloſſen werden. Di
ſeCucurbita ſoll man im erſten Grad des Feue
ſetzen, ſo wird in 40. Stunden eine ſpiritualiſc
Subſtanz herausdeſtilliren und wenn nichts me
gehen wird ſo nimm das erkalte Geſchirr mit B
dacht aus dem Ofen und verſchlieſſe das Defti
lirte ſo gut du kanſt.
Nimm dann eine andere ordinair Retorte th
das obige überbliebene und wohl-pulverfirte C
put mortuum darein gieſſe auf daſſelbe die ſpi
tualiſche Subſtanz, ſo du vorhero auffgehoben ha
und deſtillire von neuem im erſten Grad des
Dieſes Magiſterium wiederhole ſoofft bißſich
ne gewiſſe ſulphuriſche viſcoſiſche Materie ande
Halſe der Retorten ſehen läßt, welche Materi:
wahrer gemachter güldener A/i.e. Sulphur aur
um elementare, genennet wird.
Zerbrich die Retorte und reibe die hinterlaſſe
Feces zu feinem Pulver / mache mit deſtillirt
Tha-Waſſer eine Laugen daraus/ filtrir es du
ein Papier und evaporir es im 2. Grad des Z
biß 9. Theile davon abgerauchet ſeyn/ deren ein
Theil ſetze an einen kalten Ort - ſo wirſt du d
cryſtalliniſche S (ſo der wahre Beweger
- -. -- *
unº 1.
S (c) H. y
licitator des Microcoſmi oder der kleinen Welt
i.e. des Menſchen iſt/) haben. Thue all dein S
in die obige deftillirte Subſtanz, ſo ſpiritualiſch iſt
fermentir ſie 3. Tage im erſten Grad des Feuers
zuſammen, deſtillir hernach und cohibir wieder
biß ſie alle mit ihrem eigenen S vereinigt und ver
miſcht ſeyn. Und diß iſt das wahre diſſolvens
univerſale, ſovon unſern heutigen Brüdern Alka
heſt genannt wird - das iſt ein unſterblicher Li
quor, welcher agiretd. i. ačtiv und ačtualiſt und
von keinem andern Dinge in der Weltleidet oder
überwunden wird.
CAP. lII. I
\
IG) H (o) ..
wiederum verwandelt ſich das Feuer in die Lufft die
Lufft ins V / und das V in Erde und eben darum
wird dieſer Mercurius mit Rechtunſer unverbrennt
licher Salamandergenennett indem er ſichvon dem
Aernähret und von dem Ahinwiederum reſuſci
tiret,
CAP. V.
Das Gewicht oder Maaß/deſſen
ſich unſere moderne Brüder
gebrauchen.
Bgleich obgemeldte Maaß und Gewicht
von denen alten Philoſophis experimenti
ret/ und wahr befunden worden, ſo geber
wir euch dennoch durch nachfolgende Regeln unſe
Maaß und Gewicht. Es nehme dann unſer Bru
der von obgemeldtem Menſtruo oder Subječto
von obgemeldtem V nehmlich 1o. Theil und 4
TheilSanguis Leonis viridis, und fermentiree
zuſammen im erſten Grad des Feuers biß das V
roth geworden / ſetze hernach 1, Theil lebendige
Goldes in obbeſagtes Waſſer und laß ſie zuſam
men elementiren/ bißdaß ſie viſcosworden/ unl
wenn du alle dieſe Sachen wohl abgemeſſen und
proportionirthaſt, ſo ſetze ſie in eine Phiol, ſigillir
es wohl und thue es hernach im erſten Grad de
Feuers / ſo werden dir gewiſſe trübe Wolcken er
ſcheinen ſo circuliren oder ſich in dem Glas hi
und wieder drehen werden / um einen Ausgangſu
ehen zunehmen/ daß ſie damit alſo das ganze Ge
ſchirr erfüllen werden alsdann wird die das, (M.
s (o) G. - I
M9
I (o) I 17
Tagen anfangen kleine und dünne zu werden man
wird unterſchiedene Vapores in dem Innerſten des
Glaſes ſehen, welches endlich ſo trübe wird daß
man nicht dadurch ſehen kan. Hernach innerhalb
5. oder 6. Tagen werden ſich die Vapores in Waſ
ſer-Tropffen-Geſtalt verſammlen/und infundum
des Geſchirrs abſteigen alſo/ daß innerhalb etli
chen Tagen alle deine Materie in Geſtalt eines V
ſehen wirſt ſo ſich nach und nach in dem Fundodes
Geſchirres in Geſtalt einer Erde ſehen läſſet/ alſo
daß ſie ſich in wenig Tagen in eine ſchwarze trübe
Erde ganz verwandeln wird. Alsdann, wenn man
die Materie mit dem fünfften Theil des Laëtiscru
diſpeiſet/ ſo wird ſie innerhalb 2o. Tagen anfan
gen weiß und kleine in forma einer durchſichtigen
Lufft die mit unterſchiedenen Farben Iridis ver
miſcht iſt zu werden; hernach wird ſie ſich in Form
eines Feuers condenſiren/dasiſt ſie wird dick und
hellglänzend/welches ſchön zu ſehen iſt; von andern
Farben haben wir ſchon oben Meldunggethan/und
mit dieſer Pračtica wird unſer Bruder ohne Zweif
ſel vielexperter ſeyn.
CAP. VIII.
Von dem Philoſophiſchen Thurn/
oder Ofen/Athanor genannt,
Nſere Brüder ſollen einen kleinen Thurn
bauenlaſſen/mit einem eiſern Roſtdenman
durch das Mund-Loch ausziehen kan, Auf
der Seiten des Thurns ſollen Thüren ſeyn durch
welche die Luftd
ch ºssiges Ä
auf dem Roſt
IZ s (0) 3 .
liget anblaſe/ damit dieſelbige allezeit lebendig auſ
dem Roſt bleiben. Hernach ziehe in gerader Linie
einen Bock oder Heerd von Eiſen oder Ziegel-Stei
nen 6. Spannen lang/ und beyieder 1. Spannen
formir eine Kammer; die erſten Seiten-Kammern
der Mauer von dem Thurn an biß zu der letzten
müſſen offen ſeyn und der Thurn ſoll von der Oeff
nung der erſten Kammer einen nach der Länge der
Stange aufgeſetzten Roſt haben damit die Kohlen
nicht durchfallen können. Die erſte Kammer ſoll
4. Regiſter oder Lufft-Löcher haben die andere 3.
die dritte 2. und die vierdte nur 1. Aufderer Kam
mer-Mauer mußihr Bodenſeyn/ ſo von der vierd
ten Kammer an immer eine von 3. und 3. Zollhöher
gehen ſoll um alſo den völligen Ober-Boden der
Kammer zu formiren. Die Höhe von der vierdten
Kammer ſoll ſo hoch ſeyn, daß das philoſophiſche
Geſchirrhalb verſchloſſen/und zwar gemählich dar
innen ſtehen könne. Die Materie, wormit man
dieſen Thurn auffbauet iſt von Ziegel-Stein und
Leim/ ſomit Haar vermiſcht.
CAP. IX.
Von der Abbreviation und Practica
unſerer Brüder. -
22. H (o) H.
da man 9. Theile evaporiren muß, damit nur 1,
Theil überbleibe und in einem kalten Ortcryſtal
liren laſſen. Dieſe Gilla wird auch nach der De
ſtillation und Verbrennung (per A) des Löwen
Blutes/extrahiret. Und wahrhaftig, wenn dieſ
Gillain 3. Theile des Solventis geſetzt und 3. Ta
ge digeriret wird ſo wird die Luna viva obenau
ſchwimmen - von welcher unſere Brüder zu dem
Weiſſen ſich bedienen und von welcher auch da
weiſſe Blut extrahiret wird. Dieſe Gilla iſt vol
der Materia eines grünen Steines ſo ſich allei
durch die Agitation und Bewegung des Feuer
machet alſo daß ſich dieſe Materie in einen grüne
gloriöſen à fixumanodynum, das iſt in eine Me
dicin, ſo die Hitze fermentiret und alle Schmet
zen ſtillet/ erhebt und exaltirt, welcher grüne glo
riöſe Sulphur die innerliche und äuſſerliche Sinne
einſchlaffend macht und erhebt das mumialiſch
Ferment des Geblüts/ die übernatürliche Revolu
tiones und Impreſſiones zu empfangen. In we
chem Stand der Menſch in die natürliche Extaſi
fället / und durch welchen die Seele ſich von d
Seele der Sinnen auswindet unterdeßfliegend
Finſterniſſe und Obſcuritäten von unſerm Leib
und die Operationes der Phantaſie und Imagin
tiones des Auges und der andern Sinnen tra
quilliſiren ſich. Auf dieſe Weiſe bedienet ſich u
ſere Seele nach ihrem Wohlgefallen des groſſ
Mumial- Ferments, in welcher erſtlich von d
Phantaſie ein oder anderes finſteres Obječtimpl
miret war und kommt in ihren reinen ea. Pé!
-
H (o) H 23
Freyheit. Und alſokan man daraus ſchlieſſen, daß
dieſe Operation Extaſeos etlichemahlganz natür
lich geſchehen können, und zwar ohne Kunſt und
ohne unſerm Artificio, nehmlich, daß die Phantaſie
denckend und wieder denckend von den äuſſerlichen
Sinnen das Bildniß empfänget/ alſo/ daß dieſe
Bildniß und Charačteres das Mumial-Ferment
des Geblüts etlichemahl moviren durch welches
ſich dieſes ſulphuriſche Theil erhebet ſo die Hitze
fermentiret und in den ganzen Leib ſich ausbreitet
machet die Geiſter wie auch die Bewegung der
Nerven einſchlieſſend und alſo bleibet die Seele in
ihrer völligen Freyheit und ohne Obſcurität des
Leibes und producirt übernatürliche Effecten.
Von dieſem gebenedeyeten H haben wir das Prin
cipium der Cabala, das iſt die allerhöchſte und
alſerſchärfſte Kunſt durch welche ſich der Menſch
zu allen ſcientiſchen Sachen extendiret/ welches
geſchiehet weil das Subject unſerer Seele capa
beloder fähig iſt alle Sachen zu begreiffen.
Von dieſer Materie, wie oben geſagt worden./
haben wir auch den grünen Löwen von welchem
man ſein Blut extrahiret/ welches Blut eigentlich
ein 4 viſcoſum iſt ſo die Form einer Butter hat/
und Mann und Frau in eine perfečte Ehe bindet
und conjungiret; Es iſt auch der Mediator oder
Mittler zwiſchen Leib und Seele, das iſt das wachs
ſende Ferment des Goldes und Waſſers/ in wel
chem das gloriöſe Saltz gefunden wird.
Aufwas Manier dieſese extrahiret wird ha
den wir ſchon oben geſagt, da wir unſern Brüdern
die Practicam gewieſen haben. B4 Der
24 H (o) e
Der Philoſophiſche § hat in ſich den Sulphur
und S/ſonicht allein Ačtualis, ſondern auch Ačti
vus ſind und nur von dem Menſtruo oder Liquo
re Alkaheſt in dem unterſchieden, daß dieſer uns
ſterbliche Liquor nur allein den Sulphur virtuale
und das Saläêtivum in ſich hält durch welches es
die Leiber auffſchlieſſet.
Alſo lieber Bruder nimm dieſen Mercurium,
wie wir ihn oben expliciret haben und ſetze ihn in
ein Ovum Philoſ, ſigillirees hermetice, und wiſs
ſe/daß 3. Theile des Geſchirres müſſen leer bleiben/
oder aufdas wenigſte2. Theiles wird aber gefähr
lich ſeyn und fülle den vierdten Theil mit mercuri
aliſchem Liquore ein ſetze dein Geſchirr im erſten
Grad des Feuers/auf ſo eine Art damit das Ovum
mit dem Sande ganz bedeckt ſey/ laßihn 8. Tage
ſtehen/nach welchen der Bruderſeinen Hoder Saa
men anſehen kan/ ſo wird er finden / daß er ein wes
nig obſcur, und ſeine Geſtalt ein wenig gegen A
ſchen-Farbverändert habe. Uberdecks abermahl
das ganze Corpus des Geſchirres und laſſe ihn an
dere 1o. Tage wie vor ſtehen / alsdann ſiehe dei
ne Materie wieder an / welche ſich wird ein wenig
clarificiret haben / und alſo auff- und abzuſteigen
anſangen wird; bedecke von neuem das Geſchirr
mit dem Sande/und continuir das Feuer 14. Ta
ge/ ſiehe von neuem deine Materie an / ſo wirſt du
dein ganzes Geſchir finſter/tenebrios und ſchwant
ſehen. Setze wie zuvorvon neuem in Sand / und
wenn du einen Philoſ Terminum, nehmlich 1.
Philoſ. Monat wirſt erreichet haben, ſo wirſt
(WU
S (o) H 25
alledeine Materieſchwartz und neblicht/in Geſtalt
als Feces, oder als eine Subſtanz einiger Elemen
ten ſehen alsdann mag unſer Bruderſrölich ſeyn/
dieweil dieſes ein unfehlbares Zeichen iſt, daß die
Materie unſers gekrönten Königes ſchwanger ſey.
Jezo/weil unſere Materie ſchwanger iſt ſiebedürff
tig das Kind zu alimentiren darum muß man es
mit Aliment ernähren, ſo es vertragen kan/ und
welches die Hitze des Magens digerirenkan. Und
alſoernähren wir es auf ſolgende Art: Oeffne dein
Glas/und nimm deine geſchwängerte Materiehers
austreibe ſie in einem gläſernen Mörſel zu ſeinem
Ä und mit dem ſiebenden Theil Laëtis cru
ivermiſche es alſofort wohl ſetze es von neuem
wieder in ein Glas oder in ſein Geſchirrſigillire es
hermetice, und vergrabe es von neuem in Sand /
wieoben und ſetze es in andern Grad des Feuers.
Dumuſtobſerviren/daß du die Materie allezeit im
Feuer halten muſt/ingleichen aus der Lac bis co
ctum & crudum, wenn ſie mit der Materie vermis
ſchet werden ſollen auch warm ſeyn müſſen nehm
lich einer Hitze des erſten Grades und alſo conti
nuire die Operation, ſo wird ſich die Materie in
wenig Tagen liquificiren und die ſchwarze Wol
cken werden vergehen alſo, daß die Materie klar
und leucht-glänzend werden wird; man ſiehet auch
nach und nach die Erdeinfundo des Geſchirrs ſich
praecipitiren 1 und das klare V obenauf ſchwim
men und indem es alſo ſort kochet ſo ſteigen die
Vapores auf und ab und circuliren das iſt ſolvi
Wen und unüren ſich zuſammen und erheben ſich wies
- B 5 Der/
26 H (o) H.
der/und in 40. Tagen/ vom Anfang des Raben
Haupts/ſolvirtoder zerbricht und unirt ſich allezei
die Materie wieder. Nach Verflieſſung der 40
Tage erſcheinet die Erde und das Voben darauf
ſomit unterſchiedlichen Farben gezieret/ und inner
halb 2o. Tagen wird alles nach und nach zu eine
grünen Erde worden ſeyn/ alsdann öffne dein Ge
ſchirr und nimm den 6ten Theil des Menſtrui ode
Lac crud. ſo warm und ſetzees nach und nachau
die Materie, ſchließ von neuem das Glas zu und
continuire noch andere 2o. Tage das A/ ſo wird
die Materie als Fiſch-Augen oder als ein heitere
Himmelklarerſcheinen hernach wird ſie von neuen
anfangen, ſich nach und nachzuliquificirent und
zwar in Form eines Oels / alsdann continuir das
A noch einen Philoſophiſchen Monat lang ſo wirk
- alle deine Materie feſt und fix werden und ſich mi
weiſſen Kleidern anfangen zu bekleiden. Alsdant
ſagt der König: Komme meine Braut und mein
Tauben denn du ſollt mit 7. Edelgeſteinengekröne
werden. Alsdann eröffne das Geſchirr ſetze nach
Und nach von neuem den 5ten Theil des Menſtru
(das iſt Lacbiscočtum,) warm auf die Materie
und continuir die Kochung biß die Materie gant
weiß worden ſey. Alsdann imbibire es von neuen
mit dem 4ten Theil dieſes letzten Menſtrui, und
continuire 20. Tage zu kochen, ſo wird die Materit
anfangen ſich Citron-Farbe zufärben. Dann im
bibire es von neuem mit dem 3ten Theil und ſetz
das Geſchirr in den dritten Gradunſers Feuers ſ
wird die Materie innerhalb 2o. Tagen anaºrott
º (9 e 27
roth zu werden alsdann muß mansimbibiren mit
dem 2ten Theil und einen natürlichen Monat in
dem 4ten Grad des Feuers kochen laſſen ſowird ſich
die Materie mit Kleidern, ſo der Soñengleichſind
bekleiden, welche 7. Sterne zu ihren Füſſen haben
die von dieſem groſſen Lichtilluminiret werden und
wird als wilde Mohn-Blumen ausſehen; alsdann
mag der Bruder wohl frölich ſeyn dieweil unſer
ſchon feſt und fix, auch in gloriöſesG) erhoben iſt ſo
ſichin unendliche Zahlmultipliciret.
CAP. X.
Von der Inceration
KPNſer Stein oder Lapis alſo gekocht und in
höchſten Gradexaltiret hat von ihm ſelbſt
keine metalliſche Tinčtur, esſey denn daß
man ſie ihm erſt gebe/und damit tingire/ingleichen
liquificirt er ſich nicht und hat keinen Ingreſs in die
imperfecten Metallen - wann es nicht durch die
Kunſt geſchiehet; Dieſes aber ins Werck zurich
ten/kan unſer Bruder aufzweyerley Artthun wie
ſolget: Die erſte Manieriſt/ daß du 1. Theil des
GoldzOeles/ und 10. Theil unſerer Materie oder
Steinesnehmeſt ſetze das Oelineingläſernes Ge
ſchirr auf das Feuer und wenn es wird warm ſeyn/
ſo ſetze einTheil nach dem andern unſers Steines
darein/rühre es d.v.a. mit einem hölzern Spatel/
und im Fall die Materie noch allzuhart wäre ſo
kanſt du dazu . Theil des Gold-Oeles ſetzen/ biß
die ganze Maſſa im Geſchirr als Wachs liquid
werde. Alsdann wird der Lapisincerirt sº
X
28 H (o) S
Der Bruder aber ſoll obſerviren / daß man ſich
auch zur Inceration der Tinčtur des gemeinen C
oder Nebener Maſſen bedienen kan; Dieweil dieſ
todte Leiber vermittelſt der Krafft unſers Solven
tis, könnenreſuſcitirt und animirt werden, indem
wenn es aus demCentrodieſerLeiber den perfečter
Sulphur extrahiret es dieſe Seelen revivificire
und auffwecket / da denn der Bruder folgende
Maſſen operiret: Nimm ſo viel G) oder M als di
beliebet/ reducire ſelbe in dünne Bleche/ hernach
cementire es durch das pulveriſirte Sunſrer Ma
terie, ſo perlixivium mit Thau-Waſſergemacht
worden / da ich geſagthabe den 9ten Theil zueva
poriren und den 1. Theilzucryſtalliſiren/facien
do S.S.S. Schließ hernach das Geſchirrfeſt zu /
verlutires überall wohl gibihm 3. natürliche Tage
Ades 4ten Grades. Alsdann nimm das Geſchirr,
und zerbriches, nimm dein Oherauspulveriſires
waſchees wohl aber purificire es von ſeiner Sal
tzigkeit und nachdem das G) - Pulver ausgetrock
net worden, ſothue, wann es eine Untzeiſt/3. Un
tzen des Solventis drauf ſetze die Materie in ein O
vum Philoſophicum, welches Geſchirr man nicht
ſeſtzumachet ſondern nur dieſen Liquorem ſamt
dem corporaliſchen Golde zuſamen im erſten Grad
des Feuers zu digeriren einſetzet/ ſo wirſt du durch
die Kraft des Solventis, ſo das G) in ſo viel Theile
dividiret obenauf eine Tinčtur in Geſtalt eines
Oeles ſchön und herrlich ſchwimmen ſehen, welche
nimmermehr durch natürliche Kunſtkanin ein Cor
pusreduciret werden: Alſokan unſer artificieuſer
Brus
H (o) I 29
Bruder ſich dieſes güldenen Sulphurs, den Lapi
demzuinceriren bedienen.
Der andere Modus iſt wenn man 1.Theil uns
ſers Sulphuris nimmt und 3. Theile des Solven
tis, und ſetzet ſie zur Fermentation 3. Tagelang in
erſten Grad des Feuers wohldiſponirtzuſammen,
ſo wird man auf dem glorieuſen und lebendigen
Sulphur ſchwimmen ſehen/ von welchem/wieges
ſagtworden, ſich unſer Bruder den Lapis zuince
riren wird bedienen können.
CAP. XI.
Von der Multiplication.
Je Multiplication des Steines iſt mit ſehr
groſſen Tugenden begabet; denn wie das
Feuer/ wenn es einmahl angezündet iſt/
nicht mehr auslöſchet/ alſo auch unſer Stein, wenn
er einmahl gemacht worden, ſo nimmt er auch ver
mittelſt dieſer Operation der Multiplication nim
mermehr abe.
Wiſſe/lieber Bruder, daß dieſer Stein in einem
Philoſophiſchen Monat ſowohl in Qualität als
Quantität kan multipliciret werden durch was
vor einen Wegdu nun procedirenſollt will ich dir
offenbaren. e
so H (o) H
rothe Subſtanz deſtilliren dieſe Subſtanz ſolltdu
auf dem Reſiduo des Grundes wieder cohibiren/
und dieſes ſoofftrepetiren/ biß nichts mehr aus der
Retort deſtilliren will und das alles infundo des
Geſchirres fix ſey. Nimm von neuem ein Theil
unſers Steines und 1o. Theil unſers Philoſophi
ſchen H / miſche alles durcheinander und thue ſie
wieder aus obiger Retort ſo lange deſtilliren und
cohibiren/biß die Materie, als oben geſagt/infun
do des Geſchirrs fix bleibe. Nimm wieder von
neuem 1. Theil unſers Steines / und 1c. Theil
Mercurii Philoſ miſce, und thue ſie wieder aus
obiger Retort ſo lange deſtilliren und cohibiren/
biß die Materie, als oben geſagt/infundo des Ge
ſchirrs fix bleibe. Niñnunalle deine fixe Materie,
ſo in 33. Theilen beſtehet/aus der Retorten/ſetze 3.
andere Theile Mercurii noſtri darzu / laß es 3.
Tagedigeriren, ſo werden ſie ſich miteinander ver
einigen und einerley Sache werden / ſetze es alles
wohlverſchloſſen in ein PhiloſOvum, und von o.
zu 1o. Tagen ändere den Grad des Feuers ſo wirſt
du deinen Stein als ich dir geſagthaber multipli
ciret haben.
Jedoch ſoll wohl obſerviret werden, daß wenn
man die Materie des Steins mitdem H vermiſcht
ſo ſoll alles wohl unter einander gerieben werden.
Mit dieſer Methode kanſt du nicht nur dreymahl
ſondern in infinitum multipliciren. Und das iſt
unſern Brüdern eine offenbare Sache, daß der
Stein in quantitate & qualitate, alſo in infini
tum multipliciret werden könne.
CaP
H (o) H. 31
CAP. XII.
36 , H (o) # l
- Ä
S (o) G 37
DenModum allerhandEdelgeſteine
sace und Perlen zu formiren.
Enn der Bruder die Saphyre Rubinen
oder Smaragden machen will, ſo nimm
"Hj. Smaragd oder andere pretieuſe
Fineſwelchejündjajden kleinen
Äworffenſind und mache mit unſerm4 inde
ÄrgeSSS. lutir ihn wohl und ſetze ihn in
aGraddes Feuers und F eszuſamen sº
3 -
V.
ss – s (9) •
calciniren. Nimm das Geſchirr heraus und zit
he durch vielfältige Abluition oder Abwaſchung
unſern Sulphur aus alsdann nimm Zvj. Berg
Cryſtall, ſo pulveriſirt werden muß/calcinire ihn
eben deßgleichen mit unſerm Sulphur, wie wir oben
mit dem Smaragd zu thun befohlen. Alsdann
ſagich nimm dieobgemeldten Zij. von demobenbe
reiteten Smaragd/ oder was vor ein Steines auch
ſey/undthueſie in Fvj. unſers Solventis, ſetze ſie 3.
Tage in erſten Grad des Feuerszudigerirenein, ſo
wird die angenehme Tinčtur von den Edelgeſtei
nen oben auf dem Solvente ſchwimmen und von
den Fij.wirſt du kaum 1. Untze extrahiren können
Sammle die obgemeldte Tinčtur, und thue ſie it
einen Kolben/ der ein weites Mund-Loch hat ſetz
das Glas in erſten Grad des Feuers und wannd
Tinétur wird ſo ſetze deinen praeparirten Berg
Cryſtall ein Theil nach dem andern drauf, miſch
alles wohl mit einem hölzern Spatel durcheinar
der/ und wenn es in Form eines gewiſſen Teigt
ſeyn wird ſo nimm das Geſchirr abe/und den Tel
Ä vermiſche denſelben wohl mit 2o. Granu
erergebenedeyeten Medicin,ſetze von unſerm Me
curial-Waſſer zum öfftern zu thue ſolches in e
klein irdenes Geſchirr ſowohl verſchloſſen um
mit preparirten Leimen ſa. verlutirtſey ſetze es
4ten Grad des Feuers/ ſo wirſt du hernach dei
Edelgeſteine ſehr ſchön und köſtlich finden: Eb
mit dieſer Regel formirt man auch andere pretić
Steine. . . . .. . .
Denn unſere Medicin liquificiret erweichU
-
- -
G (o) F. 39
4S G (e) G
Facultät gibt der Maſſa des Saamens ihr Princi
Ä dirigirt die Generation, dem dieſelbe di
deam ihrer Specierum in ſich eingepflantzet und
ein unverbrüchlich Geſetz hat allezeit den Effeč
gleich ſich ſelbſt zu produciren zu verſtehen, da
nehmlich dieſe ſeminaliſche Tugend nur alleil
Krafft des Agentisproduciret von welches Cen
trum die Wahrheit reſultiret. Dieſer Urſache
halber geſchiehetes auch, daß allein dieſeKrafftdis
poniret attenuiret/uniret/kochet/ordiniret aus
iheilet ſammlet liquidiret augmentiret vivifi
ciret und coaguliret.
Deßgleichen in dem Ä undperfečte
Leibethut dieſe Krafft oder Tugend eben dieſelbige
Operationes produciren indem ſie in dem Ge
hirn die animaliſche Geiſter produciret ſo di
Sinnen wie auch die Bewegung der Augen ge
ben; In den Nerven der Ohren gibt es das Ge
hör; Indem Magen digerirtes; In dem Herze
fermentirt und vivificirt es das Geblüte; Jnde
nährenden Theilen ernähretes; Inden Teſticuli
roducirt es den Saamen; In den Inteſtiniszi
j esdieExcrementa aus; Inder Leberfiltrirtes
und machet die Humores lauffen und endlich fol
mirt und producirt es den Umlauff des Geblüts
Woraus erhellet, daß dieſer Spiritus oder Virtu
radicalis oder Archaeus, (welcher von andern auc
Facultas vitalis genennet wird und wie ich ſcho
oben geſagt)ob er gleich ſchon einig iſt, ſo kann
doch in den Theilen die accidentaliſche vº
- QD(
e (8) s. 41
oder Aenderung annehmen; und dieſe Facultätvon
Helmontio und Paracelſo, und von unſern andern
Brüdern wird, wie ich ſchon geſagt habe. Archae
us, das iſt Aura Vitalis, genennet. Wenn denn
dieſer Schmied unſers Leibes von etlichen neblich
len oder finſtern krancken Materien oder äuſſerli
chen Fermenten verdunckelt worden, ſo produci
reter nicht mehr die natürliche Operationes in dem
Schooß der Natur, ſondern operiret Kranckhei
tennehmlicher verdunckelt ſich von den obgeſag
ten finſtern und fremden Nebeln, welche hernach
Kranckheiten genennet werden.
Weil denn unſere Medicin den Archaeum ſtil
let und alles, was dieſe krancke Materie verurſa
chet/ausjaget ſo wird durch unſere Medicin dem
Archaeo eineſröliche und tuhigeldea beygebracht
und ſo der Geiſt befriediget worden, ſo werden auch
die Generationes und Propagationes der kran
cken Idex auffhören - wie auch derſelben Saas
men und Wurzel / welche krancken Idex durch
ein und andere Occaſiones in dem Archaeo ſind
produciret worden - und die Urſachen der Saas
men und Wurzeln der Kranckheiten ſeyn: Deros
halben / weil unſere Medicin alle dieſe Urſachen
ausrottet, ſo heilet ſie auch alle dieſe
Kranckheiten.
4- F (c) S -
PRACTICA O R DI NIS
MA70RIS.
» ,. . . CAPUT XVII.
Z
-
§4. H. (o) H . I
-
56 . H (o) H.
ſire ihn zu einem unbegreiflichen Pulver; dieſem
Pulver ſollt du3. Theil unſers Mercurii, welchen
durch öfftere Cohobation auf die extrahirte Mate
rie gemacht/zuſetzen und vermiſchen/thue es einen
Philoſophiſchen Monat lang in vaſe Circulato:
rio, oder verſahre wie 3. Brüder ſagen: Thuedi
vorbeſagte Materie, nehmlich den mit H vermiſch
ten Stein mit 3. Theil des Goldes/ (ſo Philo.
ſophiſchiſt calciniret worden) ſigillirees herme
tice, und ſetze es einen Philoſophiſchen Monat lang
in unſern Ofen/ und wenn die Portion des Stei
nes und des Goldes in ſubſtantia fluida werden
convertiret ſeyn/ oder ſolviret/ alsdann nimm da
Geſchirr vom Feuerabedieweil durch anterſchied
liche Circulationes, Solutiones, Exaltatione
und Aſcenſiones dieſe Leiber ſich nur um deſto
mehr vereiniget und dünne gemacht haben - und
was in fundo des Circulatorii von Fecibuster
reſtribus ſeyn wird/wirffweg/ und den Liquor
thue in eine Phiole, ſigillire hermetice, und ob
ſervire jetzo/ daß 5. Theile des Geſchirres müſſe
leer bleiben mit 1. Teil des Liquoris aber ange
ſülletſeyn. Dieweil die Materie in die Retrogra
dation viel ſpirituöſer und durchdringender wor
den iſt. Derowegen muß man ihr mehr Spatium
zu circuliren/ zu attenuiren/und um ſich zu vereini
gen laſſen.
Und alſo thue von neuem das Philoſ. Ovum it
Sand eingraben und gib ihm den erſten Grad de
Feuers/ laß ihn die gehörige Zeit der Putrefačtior
darinnen ſtehen gib mit obgeſagter
-
Rºssº
- YD
S (o) Sº 57
# (o) H. 63
º, wº Vconvertiren, welches Waſſerpura & viva-,
Welck wie auch Fluëtus maris Philoſ und lebendiger
ſetM Bhgenannt wird, welchen du wenn du Knie
eſ ſicſ gäbeſt findenwirſt.
bendu DesSubječtum (alſo in Vconvertiretr wo
dergt nichtales/doch ein guter Theil) dieſen convertir
urch enThalhueineingläſernGeſchir?ſo Serpentina
hat genannt wird und ſetze es in unſerm Ofen in erſten
N. GaddesFeuers ſo wird der Liquor in achtTa
erPksgenſchanſangen zu deſtilliren/ welcher von uns
LaptºFluvioſägenannt wird; was in fundo des
ciº Ceſhins verblieben ſollt du mit halb ſovielSul
ang. Äurunſerer Materie im 4ten Grad des Feuers 3.
nWTage lang wohlzverlutirt calciniren damit nichts
enºampirre; hernachzerbrich das Geſchirr ſowirſt
ja deine Materie ſo weiß als der Schnee finden.
j Vermiſche dieſe weiſſe Materie oder Saltzmitob
Ärgeſagtemdeſilirten Waſſer und deſtillirees von
lººtmabe und cohobire es auf die infundo zus
dſd Äcke bliebenen Materien wieder das thue 3. und
jÄahl oder ſolangebiß nichts mehr deſtilli
Ä Äº
)ers M Yºº-
bißſich das Waſſer in Erde wird figi
:
jº Aſes alſo reducirte Subječtum ſetze in 4ten
Ä des Feuers zu ſublimiren ein - ſo wird ſich
ich'ſ º "aufelneweiſe Erde erheben, welche Terrafo
ſ Äuſern Brüdern genennet wird. Dieſe
ÄÄ data oder unſer Camphorkanwieder in
eia Nºviretwerden wenn man denſelbenin 1. Grad
ing Ä Feuers in unſern Öſj Philoſophiſchen
"a langſzet obſervire aber, daß der Sand
- in
64 H (o) -
in währender Zeitmitwarmen Waſſer wohlbe
ſenwerden muß. Dieſes Waſſer wird ſchwer
viſcos ſeyn das die Hände nicht naßmachet/
ches von unſern Brüdern wahrer Mercurius
nennet wird. Wenn du 3. Untzen dieſes Merc
nimmeſt/ und 1. UntzeG)/ ſo philoſophice ca
niret worden./miſcebene, und ſetze es alſover
ſchet in eine Phiol, ſigillir es hermetice, und ac
ſtire das Geſchirr in unſern Ofen im erſten G
des Feuers/ ſo wird ſich in einem Philoſophiſc
Monatdas Ophyſiceſolvirenunddieſes Wa
vereiniget ſich intime mit dem G/ oder werden
ihren Innerſten miteinander eines/ unddascörp
licheG) wird ſpiritualiſch.
Alsdann nimt man dieſen Mixtum aus dem
und ſetzetes von neuem ineinander PhiloſOvu
ſigillirees, ſo werden dir in2.andern Monaten
Farben erſcheinen wie auch die Solutiones, Cc
gulationes, Sublimationes und Deſtillation
der Materie, und alſo wird unſer Lapis in ob
dachter weniger Zeit perfektionirt und zu Ende
bracht. Zu verſtehen/ daß/ wenn das Regim
Ignis, wie auch die Speiſung und andere Sach
mit ihren Circumſtantienobſerviret wird/wiew
oben ſchon geſagt haben.
CAP. XXIII.
Die Tugend des obgeſagten ſolvi
ten Subječti unter dem Aſpect
des Löwen.
§ÄS iſt ein wunderbar und variº
- - 1UI
(e) H. 65
dium, alle Arten des Fiebers zu curiren, wenn man
im Anfange des Paroxiſmi 3. Unzen deſſelben eins
giebt vornehmlich aber in Tertiana, und in den
Febrbus malignis, in welchen das corrumpirte
ſaliniſche Ferment ſehr ſauer iſt und (ſo die Maſ
ſà desGeblüts diſſolviret) iſt esein gewiſſes Anti
dotum daſſelbe zu corrigiren ſo man4. Untzenda
donnüchtern eingiebet; Iſt auch wunderbar wider
das Gifft; nur um dieſer Urſachen wegen ſammlen
viele von unſern Aromatoriis dieſes gebenedeyete
Subječtum, machen das Vdaraus und behaltens
zur Noth. Darum ſagt auch Lud.de Sonitibus,
daß dieſe Materie in unſern Landen zuweilen ſchon
prxpariret gefunden wird. -
CAP. XXIV.
Von den 7. Operationibus in Arte,
ſo nicht auf gemeine Weiſe ſollen ver
ſtanden werden.
Anmuß obſerviren wenn man die Bücher
der Philoſophorum lieſet/daß man indens
ſelben7. Operationes findet, welche in uns
ſerer Kunſt um unſernLapidem zuformiren/vore
gehen ſo nicht nach der gemeinen Art, ſondern nach
der Philoſophiſchen Experienz ſollen verſtanden
werden. Ä Bruder Artiſte, als ein Imitator
der Natur verrichtet auch die obgemeldeten Ope
ationes, um die vorgeſagte Philoſophiſche Tin
euroder Lapiszumachenedenaufſo eine Art als
wie die Natur operiret, wenn ſie die natürliche
E Sachen
66 H (o) -
Sachen vorbringet; denn die Natur würcket du
die nachfolgende Operationes, welche ſind: Pr
paratio oder Fermentatio, Sublimatio oder D
ſtillatio, Solutio&Coagulatio, Putrefačtio,Pu
gatio, Calcinatio und Inceratio, welche nicht
unterſchiedenen Geſchirren oder Operationib
geſchehen, ſondern in einem einigen Philoſoph
ſchen Geſchirr und mit einer einigen Operation
gemacht werden - ſo ſtets continuiret wird a
uns die Natur ſelbſt weiſet/ welche in dem einig
Geſchirr der Matricis der Erden und mit ihrerei
zigen Operation oder Action auch einiger Mat
rie, alle Vegetabilia und Mineralia producir
Alſo thut auch der Bruder Artiſte mit ſeiner eit
gen Materie, in einem einigen Geſchirr und mitd
einigen Aêtion des A eben die obgeſagten Oper
tiones, um ſeinen Lapis zu produciren.
Nimm das erſte Subjectum oder Chaos, w
ches ſich in dem Aquaviva & currente, aber nic
in dem ſo durch die Erde / ſondern durch die Lu
lauffett in welchem Waſſer es iſt, worinnenſ
der Germen oder Philoſophiſche Mercurius au
hält welcher das erſte Germen und Humidur
ſo praepariret und fermentiret iſt und (wie w
oben geſagt/) ſiehetman durch die Krafft der Wä
me wie ein Geiſt oder Waſſer mit der Lufft infc
ma eines reinen Waſſers aus dem Centro unſe
Ofens ausgehet/ und der andere Theil oder Fl
ſo hart verblieben wird in Form einer Erden, wo
auf das Waſſer bleibet ſeyn. Und dieſe iſt
wahre Diviſion der Elementen / nach Intentic
- U
-
H (o) H. 67
unſerer Brüder welche ſtets und gemeiniglich der
Natur ſuccediret und nicht wie die gemeine Phi
loſophi, die Diviſion der Elementen zu thun ver
ſtehen nehmlich durch ſo vielfältige Operationes,
welche vielmehr Diviſiones Deſtructionis ſind/
ſo durch das groſſe Feuer geſchehen. Indem ſie
dadurch den vigoreuſen Spiritum vegetativum
&vivificativum vielmehr deſtruiren und turbirent
deſuchtbare Idea unfruchtbar gemacht wird. .
Derentwegen deſtruiren ſie vieleher unſern Spi
ritumoder AEthera, durch die allzuviolente Quali
tätdesFeuers und diſſipiren und reduciren ihn in
Funcken ſo in der Lufftverfliegen und ſie thun un
recht, daß ſie vermeynen ihn dadurch zupurifici
ren/ weil er vielmehr dadurch deſtruiret wird.
Wenn unſer Bruder hernach die Lufft und das
Waſſer wird verſammlet haben ſo cohibir es
nach unſerer Inſtitutiön auf die Erden, ſo wird das
Feuerwit7. Cohibirungen zu Waſſer. Unſer Foc
coſa oder Feuriges/ oder unſer Menſtruum Uni
verſäle, Aquaviva, Humidum univerſale, ſo
Lei
alle berrundinſpeciedas O/ ohne Gethößoder
Gewaltin Tinčturam Sulphuream vivificatam,
oder im Spiritum tingentem, ohne Perturbation
des Saamens # ice coloriret. Derowegen
ſagen unſere Brüder: Der gemeine Mannbrenne
durch das Feuer wir aber durch Waſſer; und
ſo geſchiehet die innerliche SolutioPhyſica, ſo die
Materialiſche Leber penetriret und ſie ſpiritua
kſch und volatiliſch machet. -
- - E 2 Cap.
68 s (9 o /
- -
CAP. XXV.
Continuatio der Tugenden unſe
Lunaria oder Chaos.
F Materie wird auch Lunaria o
Chaos genannt: Denn gleichwie der N
** die Conſervation aller Sachen ſo ſicht
in der Welt in ſich hält: Alſo hält auch unſere M
terie die Ideam aller Sachen in ſich. Sie hei
auch Chaos; denn gleichwie in dem Chaos alle
lementenconfus waren: Alſo auch in unſerer M
terie; Und gleichwie aus dem Chaos alle Ope
tiones ausgangen ſind alſo gehet und fängt ſ
auch an aus unſerer Materie die Generation v
ſersglorieuſen und gebenedeyeten Lapidis.
Daß der Geiſt oder vunſter Lunarixdie Kra
hat alle Farben zucuriren auch allen Gifft aus
treiben bekräfftiget die Experienz.
Jetzowollen wir von der wunderbaren Krafftſ
nes Salzes Schwefels und Mercurii hande
Nimm nach deinem Belieben unſerer Lunariſch
- Materie, oder das Wohnhaus des Univerſ
Geiſtes und nachdem du von dieſem das Waſ
extrahiret haſt ſo reducire das/ſoinfundod
Geſchirrs verblieben durch den 1. Theil ſeines
zuAſchen/nachdem du ſieerſtlich miteinanderin
nen Tiegelwohlverlutirtwirſt gethan haben. Al
dann thue es 3. Tagelang in 4ten Grad des Fe
ersſowirſt dudieMaterie ganzweißfinden. M(
-
-
H (o) H 69
ehe hernach mit deſtillirtem Regens Waſſer eine
Lauge filtrir es / und laß 2. Theil des Waſſers
evaporiren, wann nun das Pellicula obenaufer
ſcheinen wird ſo nimm das Glas heraus und ſetze
san einen kalten Ort zu cryſtalliren. Alsdann
wirſt du in 4. oder 5. Tagen ein fixes cryſtalliſches
Salz haben deſſen Tugenden ſo groß ſind, daß
ſich auch die Natur darüber verwundern muß in
dem es alle unfruchtbare Sachen fruchtbar ma
het. Und ſo man deſſen 10. Gran einer Frauen/
ſbunfruchtbar iſt, alle Morgen nüchtern eingebet
ſo wird ſie, wenn ſie 40. Tage nehmlich damit
continuiret fruchtbar werden. Wie man
auch an den unfruchtbaren Bäumen experimen
tiren kan/ wenn man in dieſelben ein Loch biß an
das Marckmachet und ein Drachma dieſes Sal
zesdrein thut hernach das Loch mit Erde/ Eyer
weiß und Wachs wieder wohlvermachet ſo wird
man in kurzem Wunder ſehen. -
/
E3 Cap.
70 e» (o) -
CAPUT XXVI.
Eine Experienz dieſes Salzes.
- Jmm 3. Unzen Mercurii purgati, Ul
thue ihn in einen Tiegel auſglühende Ko
len, wann er wird anfangen zu rauche
ſo thue eine Unze obbeſagten Saltzes pulverif
darauf, ſo wird es alsbald wie Wachsflieſſen / T
cke den Tiegel mit einer groſſen Kohle zu und gi
eine Viertel Stunde lang Flußs Feuer gieſſe
in einen Einguß/ ſo wird alles durch den Segen d
HERRN zu gutem ſeinen Silber ſo perfečt
als das ſo aus der Minera gegraben iſt verwa
delt ſeyn. Durch dieſe Experienz ſoll unſer Let
ling erwegen wie daß er durch dieſe Acquiſitic
einer ſo ſpecial und nobeln Sache unter allena
dern Sachen dieſer Welt das Beſte erlanget hat
ſo da iſt unſer Tartarus oder Materie, welches mit
allein unſere Brüder ſondern auch die Lehrlin
öfftermahls vor einen Zeitvertreib halten.
CAP. XXVII.
Von dem Sulphure unſerer Lunar
ſchen Materie-.
Er Sulphur unſerer Lunariae Materiae
nicht wie der gemeine Sulphur, welch
" . ſpecificiret und ein Mixtum, ſo aus
Principien beſtehet ſondern es iſt ein Sulphur Ph
loſophicum und externum, welcher nur eine g
- - Wl-
s (o s 71
wiſſe Analogie oder Gleichniß mit dem gemeinen
verbrennlichen Sulphur hat / dahingegen unſer
Sulphur homogeneum &purum iſt und in Ge
ſtatt eines Oels oben auf dem Solvente ſchwimmet.
Daherkömts/ daß alle die Oeler ſo aus den Mix
tis per Artem Chymicam extrahiret worden./her
nach Sulphura genannt werden - weil ſie Forma
oder Species Ignis ſind. Wie in dem Wein ſein
Spiritus ardens von dem Profeſſor der Kunſt auch
Sulphur genannt wird, weil er als der gemeine
Sulphur brennet. Alſo wenn du den Sulphur -
aus unſerm Univerſal-Tartaro extrahiren willt,
ſo ſollt du, wie folget procediren.
Nimm unſer Lunarium, oder Tartarum Mun
di, ſo viel duwillt und welches von aller überflüſ
ſigen Humidität purificiret worden / thue ihn in
ein gläſern Geſchirr in die Putrefačtion, verſchließ
das Glas hermetice, damit nichts ausrauche ſetze
es in erſten Grad des Feuers in unſernOfen oder
in den Pferde- Miſt; obſervire/ daß die Hitze
continuirlich ſey/ denn wenn das Glas erkalten
ſollte / ſo würde die Fermentation dadurch ver
hindert. Darum muſt du deine Lage allezeit von
5oo. biß 6oo. Pfund Miſt machen / denſelben
alle 5. biſ 6. Tage verneuen auch alle Tage mit
warmen Waſſer oder Urin einmahl begieſſen/laſ
ſees alſo2o. Tage darinnen ſtehen hernach nimm
die Materie heraus thue ſie in eine lutirte Retorte
mit ſeinen Recipientenvermach die FugenmitEy
weiß Mehl und Maſtix wohl ſetze hernach die
Retorte in erſten Grad "Feuers gibanfänglich
4 ges
72 I (Ö). Wº
gelinde und gegen das Ende etwas ſtärcker A
ſo wird der Geiſt deſtilliren welchen man wied
auf die Feces gieſſen ſoll. Setze ihn wieder wº
zuvor in den Miſt/ 8. Tage lang zu fermentire
deſtillire von neuem den Geiſt/ cohobire ihn wi
der aufdie Feces, und ſetze ihn mit eben dieſen Gr
des Feuers / wie oben 8. Tage lang zu ferment
renein. Und dieſes Werck ſolltduſiebenmahl r
petiren/ ſo wirſt du an dem Halſe der Retorte e
gewiſſes Fett oder Pech in Geſtalt einer Butte
ſo roth und durchſichtig iſt - können ſehen. Al
dann lege das Feuer näher an, damit ſich der Gun
mi liquificire und continuire das Feuer ſolang
biß nichts mehr deſtilliret, ſo wird ſich dieſe Olit
in fundo des Geſchirres zu praecipitiren ſuche
und an demſelben anhangen. Nimm herna
den Recipienten abe und ſeparire das Waſſ
vom Schwefel / welcher ein glänzendes ſchwer
Gummi ſeyn wird ſo wirſt du mit harter Mül
von 2o. Pfund unſers Tartari 1. Pfund dieſ
pretieuſen Sulphurs ausgezogen haben - welch
wunderbare Tugend in ſich hält. Obſervire/dc
unſer Sulphur mit der continuirlichen Hitze ul
ſers Ofens auch kan ausgezogen werden iedo
iſt derſelbe nicht von ſo kräftiger Tugend / ob
gleich ſteter kan regieret werden als in dem Miſ
dieweil aber die Fermentation nicht ſo leicht ka
verrichtet werden - ſo iſt ſie auch in unſerm Of
ſicherer und gewiſſer als in der Hitze des
Miſtes zu machen.
--- - Ca
$ (o) Sº 73
CAP. XXVIII.
Von der Tugend unſers Sul
phurs.
Nſer lebendig machendes und durchdrins
gendes A iſt unſer herrlicher und Schmers
tzenzſtillender Sulphur; denn wenn du 4.
Gram von demſelben eingiebeſt ſo ſtilleter alsbald
allen Schmerzen / und erwecket ein angenehmes
Verlangen zu ſchlaffen darum ihn auch die Alten
Helenam Veſperam genannt haben / ſtärckt auch
das Herz und reſtituirt die Lebens-Wärme al
lenerkalteten und faſt verſtorbenen Gliedern ſo die
natürliche Wärme verlohren haben / fortificiret
auch den Geiſt / der in dem Magen turbiret undW
ſchwach iſt. Diejenigen ſo keine Hoffnung zur
Geſundheit haben können ihn auch gebrauchen
wenn anders die beſtimmte Stunde von dem Höch
ſten nicht vorhanden iſt, ſo ſollen ſie wunderbar
gleichſam belebet werden. Es thut auch in allen
mercurialiſchen und phlegmatiſchen Kranckheis
ten und abſonderlich in der Waſſerſucht auch in
Ohnmacht und Herzklopfſen unvergleichlichen
Effečt. Ein gewiſſer Stadt Rath in Namour
war 3. Jahre am Arm contračt, wurde mit dieſem
Sulphur geſchmieret als er ſchlaffen gieng / den
andern Tag früh als er wiederauffſtund/ befand
er ſich mit Verwunderung der ganzen Stadt ganz
heil. Und wenn du die Miracula der Natur wei
ter erforſchen wiſt ſo nimm 1o. Unzen Mercurii
E5 vulgi
74 G (o) -
vulgipurificati, thue ſelben in einen Tiegel a
glühende Kohlen und wann derſelbe wird anſa
gen zu rauchen ſowirff eine Unze von dieſer pre
euſen Gemma darauf, decke den Tiegel oben m
einer groſſen Kohlezu und gib eine Viertel-Stu
de Fluß-Feuer gieß es hernach in einen Einguß
wirſt du durch Göttlichen Segen das beſte G) h
ben ſo alle Proben ausſtehen wird.
CAP. XXIX.
Von dem MercuriounſererLunari.
Oder Materie.
F Mercuriorum gibt es zweyerley/ der e.
ſte kommt von der Natur der andere iſt d
Mercurius der Weiſen und zwar derj
nige/ welcher durch die Werckeder Kunſt den Su
phur und Saltz in ſich hält; der Mercurius ab
der Natur iſt der ſpirituöſe Theilſo alle Mixta
der Welt in ſich hält und in der Wahrheit, es i
das Salvolatile unſers Mercurii, und iſt alſo vor
nöthen/ von dieſem zu reden und zu handeln.
Dieſer Mercurius, welcher ačtualiter in alle
Mixtis gefunden wird, iſt eines von denen Princi
iis, ſounſern Mercurium in ſich hält dieweil di
atur um die Sachen zu componiren ſich de
Principiorum ſecundorum gebraucht - das iſt
Sal, Sulphur und Mercurius; und weil in unſe
rer Materie die drey Principia lebendig und ſpiri
tuös geſunden werden und in den Weg der natür
lichen Urſachen, als der Saamen in dem Centrº
t
ſper
I (o) G 75
ſpermatis, um dieſer Urſachen willen ſoll alles, was
wir von dem Sale und Sulphure geſagt haben eben
deßgleichen auch von dem Mercurio der Naturvers
ſtanden werden.
Nimm unſere Materiam crudam, und thue ſie
in einen gläſernen Kolben / damit 5. Theile leer
bleiben und eines geſülletſey/ſetze ihm einen Alem
bicum auf ! und thue ihn in unſern Oſen in 4ten
Grad des Feuers ſetzen, ſo wird ſich in 3. oder 4.
Tagen ein aquoſer Liquor abdeſtilliren und die
Feces werden in fundo des Geſchirres bleiben
welche du ſammlen/ und/wie mehrmahls geſagt
mit Sulphur verbrennen ſollt. Nimm alsdann
den Kalck oder die Aſchen/ mache mit deſtillirtem
Regens Waſſer ein ſtarckes Lixivium, filtrir es
evaporir es im erſten Grad des Feuers und cry
ſtalliſirees welches in ſechs oder ſieben Tagen an
einem kalten Orte geſchehen wird; thuedas ange
ſchoſſene Salz in ein gläſern Geſchirr 1 und den
4ten Theil des obgeſagten Liquoris oder deſtillir
ten Waſſersdrauf laßes alſo 2. Wochenlang ſte
hen/ ſo wird das Salles an ſich ziehen; thue wiea
der von dieſem Liquoreden 8ten Theilaufdie Ma
terie, und laßes wie oben/digeriren, ſolange biß
das S ſeinen Liquorem wird in ſich gezogen ha
ben; dieſe Operation wiederhole ſo ofſt biß das
S kein V mehr an ſich ziehen will, ſondern obenauf
ſtehen bleibet.
Nimm jetzo deine Materie, thue ſie in ein glä
ſern Geſchirr / und einen Helm drauf ſetze es in
zten Grad des Feuers ſo wird nach und nach ein
--- etwas
-
) :
76 H (c) H.
etwas ſpirituöſer Liquor das erſtemahl überg
hen. Darum muſt du dieſen Geiſt dreymahl an
ſein zurückgebliebenes Salzcohobirenſo werde
letzlich die ſpiritualiſchen und mercurialiſchen Ht
mores Salis volatilis deſtilliren/ welche unendl
che Tugenden haben allerhand Kranckheitenz
curiren: Heilet wunderbar Apoplexiam, al
Kopff-Schmerzen wie auch Lethargum&mo
bosſoporoſos, wenn der Krancke an dieſe ſpiri
tualiſche Subſtanz riechet/ ſo werden ſich alsbal
ſeine Geiſter - wenn ſie auch gleichſam erſtarret
wieder erwecken ; Wenn man deſſelben 1.2. 3
oder 4. Tropffen in 1. Untzen Wein eingiebet/ſ
corroborirtes den Magen und ſein Ferment, exci
tiret den Appetit, und digerirt die Speiſe. Wan
man des Morgens nüchtern 7. Tropffen in 3. Un
zen weiſſen Wein nimmet, ſo wird es Hydropſi
am wunderbarlich heilen, indem ſie alles Phlegm:
durch den Urin, wie auch alle ſeuchte Excrement:
austrocknet. Wenn man in denen Fiebern 1o
Tropffen in 1. fb. Carduibenedičten oder weil
Rauten-Waſſer davon eingiebt, ſo werden ſie ohn
fehlbar davon vertrieben, wenn ſich der Patient
wohl zudecket und ſchwitzet / denn durch den
Schweiß wird das Fermentum febrile mit aus
getrieben; macht auch Mann und Frauſruchtbar
wie es öffters von uns iſt experimentiret worden
Es ſolvirt auch das G) und exaltirt ſolches da
denn der Bruder auf folgende Art operiren ſoll:
Nimmrein und durchs Spreparirtes Gold 3. Un
zen/ elimir es/ und mache S.S.S. mit dem S
- der
D (o). 77
der obbeſagten Materie in einem Tiegel, wie dir
ſchon oben gewieſen worden/ dieſes alſo calcinirte
und auffgeſchloſſene Goldthue in eine Phiol, und
gieß9. Untzen von obgeſagter mercurialiſcher Sub
ſtanz darauf ſigillire das Glas hermetice, und
ſetzees 30. Tagein erſten Grad des Feuers ſowird
ſich das Gold alſo in einen Liquorem ſolviren und
die Terra damnata & excrementiva in fundo
verdleiben. Sammle mit Fleiß und behalt den
Liquorem, die Feces aber thue weg.
Nimm von dieſem Liquore 9. Theil und Mer
curium F oder Saturni 12. Theil vermiſche ſie
wohlzuſammen/thueſie inein Ovum Philoſophi
cum, ſigillire es hermetice, obſervire/ daß fünff
Theile des Geſchirres müſſen leer bleiben und ein
Theilgefüllet ſey / ſetze es hernach in den andern
Grad des Feuers/ ſo wirſt du in einem Philoſophi
ſchen Monat die Materie in Geſtalt eines Zinno
bers figirt haben. - -
Dieſes Pulver iſt wunderbar alle Species der
Fieber zu curiren / wenn man deſſelben 3. Gran
eingiebet/heletauch wunderbar das Podagra, wie
auch das Chiragra und alle andere Kranckheiten/
perexpulſionem cauſe, wie auch die Morbos lu
naticos, Febresphreneticas, wenn man deſſelben
alle Tage 3. Gran eingiebet.
Wenn man von dieſem Zinnobriſchen Pulver
3ſ. in 6o. Kannen Weinthut/ und seinen Philo
ſophiſchen Monat beyſammen ſtehen läſſet, ſo kan
man ſich deſſelben gebrauchen alle Kranckheiten
aus dem menſchlichen Leibe zu vertreiben das
- W)
#
7s - e (0) Es
wicht und Doſis dieſes Weins iſt Fiij. eröffnet d
Leib und treibt aus demſelben ſowohl per ſed
als urinam, nach denen Umſtänden der Kran
heiten auch zuweilen per vomitum, und öffte
durch den Schweiß. Obſervire/ daß dieſes R
medium ſicherer iſt als vor geſagt worden, da
die Maſſa des Geblütes corroboriret und denn
türlichen Geiſtvivificiret, indem es ihn verſtärcke
und was ihm mangelt erſtattet. Denn wen
durch dieſes Remedium dieſer Geiſt alſofortific
ret und erſtattet worden, ſo treibt er alle Kranckhe
ten aus. Dieſes Pulver verwandelt auch die im
perfečte Metallen in perfečte / wann man vo
demſelben 5. Theil auf 3o. Theile geſchmolze
Metall einträgt.
CAP.XXX.
Abbreviatio.
Nſer Werck hat 2. Methoden, das iſt 2
Wege einen trockenen und einen naſſen
Durch den trockenen ſind die alten Philo
ſophizu Werckegangen, mit dem naſſen aber ope
riren die Moderni. Der trockene Weg iſt von de
Unſerigen verlaſſen worden, weil dieſes Werck an
ders nicht als mit langwieriger und ſchwerer Ar
beit konnte verrichtet werden. Darum haben ſi
dem naſſen Wegegeſolget, weil er nicht ſolangwie
rig und beſchwerlich als der truckene iſt. Dieſe
Weg iſt nach Meynung unſerer Brüder von Ba.
filio Valentino erfunden worden und beyuns ſ
I
z
F (o) H. 79
ihn erſtlich Paracelſus,iedochin 3. Ordnungen/de
monſtriret.
Die erſte Ordnung wird in 7. Monaten vollen
det die andere in 9. Monaten und die letzte in 1 1.
Monaten. Jedoch kan unſer Bruder ihn noch
mehr verkürzen oder auch verlängern/ nachdem er
mehr oder weniger Fleiß anwendet, wie er ſolches
durch die Erſcheinung der Farben und Projection
des Wercks erkennen wird.
Und ob ſich gleich etliche Philoſophi gerühmet
daß ſie das Werck in kürzerer Zeit machen können
darum ſie es auch das dreytägige Werck genennet
haben ſozeigetunſere Experienz doch ein anders/
nehmlich, daß es nichtehender kan vollendet wer
den als inobbeſagter Zeit wie von den 3. Ordnuns
gen geſagt worden.
Nachdem der Bruder unſern Mercurium wird
gemacht haben / nehmlich dieſen Mercurium und
Mixtum Sanguinis Leonis & Sulphuris, oder les
bendiges Gold oder Fermentum, oder dieſes Mix
tum, ſo mit dem Ferment, das iſt mit dem Saa
mendes cörperlichen Goldes und Sanguis Leonis
iſt gemacht worden. Dieſem nun ſage ich kan
unſer Bruder das Werck um ſo viel mehr zu ver
kürzen vivificiren und per cauſam minimam
auffolgende Art vermiſchen:
Nimm dieſes Compoſitum oder Philoſophi
ſchen Mercurium, und thue ihn in eine Retorten/
mit ſeinem Recipienten verſchlieſſe die Fugen mit
dem obengewieſenen Luto wohl und ſetze die Re
torte in erſten Grad des Feuers und wann Ä
Mé!)
69 G (o) #
mehr deſtilliren will, ſo ſetze alsdann die Retorte
andern Grad des Feuers und will dann von n
em nichts deſtilliren / ſo ſetze die Retorte in drit
Grad des Feuers/und continuire alſo bißzum 4
Grad den Liquoremcohibir allezeit auf das R
ſiduum, ſoinfundogeblieben iſt. -
H (o) H. 91
96 $ (o) S
ſer Mercurius hat das innerlich-natürlich-lebendig
machende ernährende Feuer und Agens in ſich./
welches ſich nur allein von dem lüfftigen Univerſal
Feuer ernähret. Darum wenn man dieſen Mer
curium in ein Philoſophiſches Geſchirr thut - ſo
ſänget er alſobald ohne einige Aêtion deszerſtöhr
lichen Feuers zu fermentiren und zu kochen an. O
wunderbarer GOTT! welcher aus dem Nichts
oder Abgrund alles erſchaffen, alſo auch aus die
ſem geringen Subječto, ſo an allen Orten von den
Menſchen verlaſſen und verachtet gefunden wird./
extrahiret man mit geringer Mühe dieſen Philo
ſophiſchen Mercurium, aus welches Centro alle
Linien herkommen und ausgezogen werden / und
eben in daſſelbe Centrum wieder eingehen / das
iſt in dieſem Opere maximo Philoſophico, wel
Ä
Let hat.
Höchſte allein unſern Brüdern geoffenbas
Dieweil der Allerhöchſte ſelbſt unſere Brüder
ſo den Schatz haben - erwählet hat, welche ſich
nicht hoch ſchätzen und reich ſind aber doch ſolches
nicht achten / auch groſſe Verfolgung von böſen
neidiſchen Leuten/ edoch mit Gedult und um des
HERRN willen leiden ſo ſeynd ſie auch allein
in GOtt ſchätzbar allein in GOtt reich hoffen
auch von GOtt den Recompensaller Sachen.
Die Offenbarung dieſes Subječti und des Feuers
iſt mir dir anjetzozu offenbaren nicht erlaubt denn
ſo lange man die Praëtique Ordinis Minoris &
Majoris nicht hat/ſokan man nicht zur Theº HD
H (o), R. 97
CAPUT XXXVII.
Wie man das LacVirginalema
chen ſoll.
(d Jmm 1. fb. Mercurii vulgi, ſo ſiebenmahl
nach gemeiner Art ſublimiret diſſolvire
denſelben in folgendem Waſſer: --
Kºssssssssssssssssssssssssssssse
CAPITULATIO.
Geſetz oder Regul/ welche die
Brüderſchafft des göldnen Creutzes
obſerviren müſſen/ nachdem ſie die Profeſ
ſion gethan haben / wie ſolches bey
uns noch heute zu Tage
üblich,
Jeſe unſere Congregation war vor dieſem
von unſern alten Helden mit ſehr ſtrengen
Clauſuln und Geſetzen auffgerichtet wor
den durch welche unſere neue Brüderſchafft wahr
genommen, daß dieſes allein die Urſachſey/war
um jetzoſo wenig derſelben gefunden werden deß
wegen haben ſie um das Jahr 1624 durch die gan
ze Welt ihr Vatum und Stimme ergehen laſſen
um die Brüder zu beruffen von welchen nur ihrer
9. und 2. Lehrlinge gefunden worden, welche nach
langer und reiffer Unterredung endlich beſchloſſen
G3 haben/
-
- io2 S. (o), G.
"haben / daß man dieſe Brüderſchafft vermehren
müſſe damit ein ſo unſchätzbaresKleinod als dies
ſes ſodasallergröſteiſt unter denen zeitlichen Gü
tern dieſer Welt nicht verlohrengehen möchte.
Darum auch die ganze Zuſammenkunfft übers
einſtimmig worden und confirmiret nachfolgende
Punčta zu halten: -
I.
Daß die Brüderſchafft ſoeſſedeſſen in 23. Brü
dern beſtanden / biß auf 63. und keiner mehr ſoll -
augmentiret werden.
2.
Daß wir bey dem vorigen Schluß/ nehmlich in
36. Articuln / man keinen Papiſten ſolle aufſneh
men/ welches geſchehen iſt da unſere meiſten Brüs
der Evangeliſch waren. Und weil doch Catholis
dken erheblicher Urſachen wegen aufſgenommen
worden und ſolches nur untereinander einen Haß
erwecket/ ſo wird hiermit ordiniret dieſer Con
ſequenzvorzukommen/daß ein Bruder den andern
– ſeines Glaubenshalber nicht befragen, ſondern er
lauben / daß ein ieder was Religion er zugethan
wäre ſrevleben möge; und wenn einige dieſe Fra
ge thun möchten/ ſo ſollt ihr daraus judicirendaß
er nichteiner von unſern Brüdernſey indem es ein
#Pß,
iſt/ daß er von unſerer Conſtitution nichts
- -
- 3
Daß / wenn man nach Abſterben des jetzigen
Käyſers einen andern wählen wird derſelbe
" - H
G (c) . IO3
ſo biß an ſein Ende bleibe / und dadurch die alte
Wahl / nehmlich von 1o. zu 10 Jahren auffge
hoben werden. -
- 4- .
Daß der Imperator ſoll eines ieden Nahmen
und Patria auf ſeiner Liſte haben / wie auch das
Land/ da ſie ſich auffhalten, damit ſie einander im
Fall der Noth retten können. Auch ſoll der Im
perator allezeit nach der Antiquität/ nehmlich der
älteſte Bruder / erwählet werden. Zu welchem
Ende wir die 2. Häuſer nehmlich in MTürnberg
und Ancona , allwo unſere Zuſammenkunfft ins
künfftige geſchehen ſoll, auffgerichtet.
%.
Wir verſtehen, daß wenn 2. oder 3. Brüder
beyſammen ſind, dieſelben einen andern Bruder
nicht erwählen können ohne den Inſiegel unſers
Imperatoris. Und wenn man einen andern finden -
möchte, der ſoll nicht in unſerm Reich vor gültiger
kannt werden. -
6.
Daß ein jeder Lehrling oder Bruder ſeinem
Herrn auch biß in Tod Gehorſam leiſten ſoll.
7.
Daß die Brüder nicht miteinander eſſen ſollen/
ausgenommen des Sonntags, wenn ſie aber mit
einander arbeiten, ſo können ſie auch beyeinander
wohnen und miteinander eſſen und trincken,
G4 Z. Wir
1e » te) •
v
8.
Wir verbieten, daß wenn wir einen Bruder ers
wählen wollen, der Vater ſeinen Sohn oder Bru
der erwähle/er habe denn erſtlich ſeine Naturphy
ſicaliſch erkannt und wohlprobiret; im widrigen
Fall ſoll er lieber einen Fremden erwählen damit
man nicht ſagen könne daß die Kunſterblich ſey.
9.
Obgleich der Brüder ihrer drey oder 4,beyſam
men ſeyn / ſo können ſie doch niemanden / wer er
auch ſey Profesſion thun laſſen, wenn ſie nicht
erſtlich eine genaue Praëticam mit demſelben geü
bet und in allen Operationen wohl experimen
tiret, daß er ein ſehnlich Verlangen nach der Kunſt
trage. - IO,
Iſ.
Daß ein Bruderdem andernden Lapidem ge
ben könne / und zwar umſonſt damit nicht könne
geſagt werden, daß dieſe Gabe GOttes um Geld
zu verkauffen ſey.
I6.
Man verbietet vor keinem Menſchen Proječtion
zu thun / um was vor Urſach es auch ſeyn möge
wann derſelbe nicht beyunsauffgenommen iſt.
I7.
Daß die Brüder groſſe Converſation melden
ſollen und nicht ſuchen eine Frau zunehmen. Wenn
ihn aber nach dem Fleiſch gelüſten ſollte ſo erlaubt
man ihm eine zu haben - doch daß er mit derſelben
Philoſophiceleber und wenn er Frau und Kind
hat j er ſie nicht viel mit jungen Brüdern pra
čticiren laſſen ſondern mit alten wegen der Con
quenz wie Anno 166 geſchehen iſt und daßer
die Ehre ſeiner Kinder als die ſeinige ſchätzen Ä
- . I8. PM0!
-
G (c) - H 107
i
M I 8.
M Man gebietet
ährenden Haß denen Brüdernunter
noch Extaſes keinen
denimmer
Men
Ä zU Ä Äden Stand der Seelen/an
Menſchen Bäumen oder Pflanzen als Sachen
ſ Nebeyuns ganz natürlich ſeyn und dem gemeinen
annganzmiraculeus vorkommen zu berühren/
indem man dadurch leicht ausgekundſchaftet were
den kan wie zu Rom Anno 162 9. geſchehen; ie
dochSecreta
könnender
ſichNatur
die Brüder
weiſen.wenn ſie allein ſind/
W
I9.
„Man verbietet von dem Lapis keiner ſchwan
gern Frauen zu geben, ſonſten würde ſie vor der
Zeit gebähren 9
2O.
Man verbietet auch ſich des Lapidis auf der
99d zugebrauchen.
2 Is
/ -
22.
Wº verbietet/pretieuſe Steine oder Perlen
bgröſſer als Äſind zumachen.
23.
Mamverbietet (bey Straffe ſich in einem von
'
ſern groſſen Ä zu ſtellen) daß einiger die
Pldenedeyee Materie, noch einige Manipulation»
- - - - Con ?
Io8 G (c) G
Congelation oder Solution deſſelben zu offen
ren unterſtehen ſoll. *
24.
Dieweilin einigen Städten ſich dannundwa
einige von dieſen Brüdern befinden, ſo gibt m
dieſen zum Rath/ doch nicht zum Gebot, daß
Pfingſt-Tage wenn man will bekannt ſevn m
zu dem Thor/ ſo gegen der Sonnen Aufſgangſ
het hinaus gehen ſoll und in der Gegend deſſ
bigen Thores (wenn man von der göldenen Cre
tzes Brüderſchafft ein rothes Creutz; wenn m
aber von dem Roſen-Creutze iſt ein grünes Cre
auffhencken) und daſelbſt in der Gegend biß z
Sonnen Auffgang bleiben und Achtung gebe
ob etwan ein anderer Bruder kommen möchte ſe
Creutz auch auffzuhencken / daß ſie denn einand
mit dem gewöhnlichen Gruß begegnen / ſich b
kanntmachen und dem Imperatordavon Partg
ben können, -
2 $.
Man gebietet, daß der Käyſer von 1o. zu 1«
Jahren ſeine Reſidenz, wieauch den Nahmenun
Zunahmen ändern ſoll welches er auch um ſo vi
öffters wird thun können, wenn er es vornöthigun
gut befindet und dieſer Sachen wegen wird er m
möglicher Praecaution und Secreteren denen Brü
dern davon Part geben,
26.
Es iſt ein expreſſes Gebot/daß ieder Bruder
nachdem er von uns aufgenommen worden/ #
(N)
H (o) H. IO9
28.
Eben auch, daß einer nicht arbeiten ſoll ehe er
nicht zuvor ein Jahr an ſelbigem Orte gewohnet/
und ſich erſtlich ſowohl des Ortes als der Leute,
wohl erkundiget auch die Profeſſores ignorantes
expreſſe fliehe. -
29.
Daß keiner von unſern Brüdern ſo keckſeyn ſoll,
ſeinen Reichthum/ esſey auch Gold oder Silber/
oder was es ſeyn möchte niemanden, wer es auch
ſey/ aufzuweiſen; abſonderlich aber ſoll er ſich vor
Religiöſenhüten, weil wir A. 1641. in Oeſterreich
2. von unſern Brüdern durch ſolche Offenbarung
verlohren haben. Darum gebietet man auch keis
nem/ unter was Praetext es auch geſchehen möge/
aus dieſen Oertern zu acceptiren noch einigen All
moſen zu geben. -
3O.
Wenn die Brüder werden arbeiten ſollen ſie
ſich lieber von alten betagten Leuten als von jun
geM
I IO H (o) #
gen bedienen laſſen, doch auch ſovielmöglich dies
ſelben nicht manipuliren laſſen.
3I
Wann ſich die Brüder erneuren wollen/ſoſols
len ſie ſolches nicht eher thun/ bißſie durch ein ans
ders Königreich gereiſet / und wo ſie ſich werden
erneuret haben da ſollen ſie ſolange bleiben/ oder
anſtehen laſſen / ehe und bevor ſie wieder in das
Ort zurückreiſen/ wo ſie waren biß ſie wieder in
den Stand kommen daſiewaren, ehe ſie ſich ver
NEULé.
32.
. Wenn die Brüdermiteinander eſſen ſoſolder
jenige/ ſo die andern eingeladen dieſelben ſo viel
möglich/iedoch mit obgedachten Conditionen zu
lehren und zu inſtruiren ſuchen.
- 33«. -
36. - -
FÄ N.N. verſp
digen
reche dem ewigen
t/das
und leben GOt Se
cretum, ſo mir von euch communi
ciret worden/ (hernachreckt er die2.
Finger auf/) keinem einigen Men
ſchen zu offenbaren/ſondern daſſelbe
Zeit meines Lebens mit dem natürli
chen Siegel bey mir verſiegelt zu be
halten/ wie auch von deſſelben Effe
öten/ſovielmir wird bewuſtſeyn/ſo
mir von euch durch ſchriftliche Reve
lation, oder von euch gelehret/ nicht
das Geringſte zu offenbaren/ noch
etwas von dem Stand unſerer Brü
derſchafft/ weder den Ort/ noch den
Nahmen und ZunahmendesKäyſes
zu entdecken/ auch niemanden den
".. Stein
S (c) H Iry
Hºr
Ä Seinzuweiſen und
zuweiſen/unddeſſen allesver
Ä Ä
tº º
Ä
# # / zu hal
mcw Worthelffe.
en/ o wahr mir TTund ſein º.
Ä
Ä
Äni;
(der und werden ſo 3. Tage nach ein
/ 46. >
ret/ ſ Wenn
htem die 3.Tagevorbeyſeºynſoſolenſienach
Gutdü
cn/ ſº Eas en austheilen.
utdüncken ntention denen Armen ei
und Int
noch Ä
Könn 47. unſern -
Bebeth/
So nach abgelegtem Jurament ins
geſamt verrichtet wird. Ä.
MF die in dem NahmenIE.
KChri
s (o) - 117
Das
Verſprochene
PARTICULAR,
Wie man
EinegeſtöſſeExALTATIONEM
SoLis treffen/
Und hernach -
S. R.
FHÄRF ÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄs
Im Jahr 1714.
-
L2C) H
--- -
## -
#
I. N. 7.
ÄSQZemeiſten Bücher heutu Tage
I-KN von der Alchymieºrliegen ſind
gemeiniglich nach ihrer Wahrheit
nicht ſo viel werth als davor geges
ben wird doch ſcheinetes / als woll»
ten ſich noch einige auſfrichtige Gemüther finden /
ſo da noch mit ihrer Gabe den armen ſuchenden
Jüngern ein Stück Brodts gönnen wollten. Ich
will denen nachſolgen derer zwar gar wenig und
mit meiner mir von GOtt geſchenckten Gabe denen
Liebhabern auffrichtig dienen. Zum Anfange ſols
len inskünfftige etliche Particular-Proceſſe ſolgen/
ſo meine eigene ausgearbeitete Experimenta ſind/
und werde ich mich gar nicht daran kehren, ob denen
Liebhabern ſchon einige Sachen möchten bekannt
ſeyn / die ſie ehmalen geleſen; genug, daß ich dies
ſes thue / und keine andere als da ich ſelbſt die
Wahrheit experimentiret darlegen werde; zu
dem ſollten einige Arten wie in denen folgenden
alſo auch in dieſem vorangehenden Experiment,
bekannt ſcheinen / ſo wird der geneigte Leſer es in
meinen Schrifften doch mit den völligen Handgrif
fen finden die ich ob ich ſchon andere zum #
Weiſe
(o) s. Z1
EXPERIMENT,
Wie man einerhöhtes Omachen/und
daſſelbe mit
Of,
º vereinigen
NA
1.
-
- -
*
-
>
- -
“-
/ »