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Die
Wahrhaffte und vollkommene
Sereitung
- Des (gº

- - Der -

Bºhat Ä den Orde!


- - IDes -

Gülden-und Roſen-Creuzes/
Darinne die Materie zu dieſem Geheimnißt
ſeinem Nahmen Ä die Bereitung von
Anfang biß zum Ende mit allen Hand
Griffen gezeiget iſt/
"Ä #
Dabeyantehänget die Geſetz oder Ä
UntgtRegeln/welche
ch

Denen FILIIs DocTRINZE zum Beſei:


publiciret von
SINCERO RENATO,
Nebſt einem Nutz-bringenden und gewiſſen
PARTICULAR,
Welches als ein Vortrab der nachfolgenden/
und von dem Editore ſelbſt gearbeiteten Experimenten/
am Ende dieſes Tractats zur Probe folgetaus gutmeynendem
Herzen denen armen Suchenden geſchencket.
Zoverlegung des Ärzufinden in Brega"
köy EſaiäFellgiebelsſel.Witwe und Erben
- Anxo 1714
- - A -
* - - * ſº
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sºººººººººººººººººººº
SSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSS
SSSS g SKOS

Ä
ZSI FFFFFFFFFFFF
g FFFFFFFFFFZR

Borrede.
Beneigter Leſer!
Sdürfften wohl/beyErbli
ckung dieſes gegenwärtigen
Tractats, denen Spöttern
S der Alchymie dieſe Gedan
ckenbeyfallen: Aber ein neuer Alchy
miſt! Zumahlen bey gegenwärtiger
Zeit dieſe edle Wiſſenſchafft in ziemli
chen Deſpect gerathen/ daß faſt ein
jeder/ ſo nur dieſen Nahmen nennen
höret/ oder einen ſolchen Traétat in
den Buch-Läden liegen ſiehet/ ſchon
die Naſe drüber rümpffet / Urſach/
weil man ſo wenig ſo genannte Al
chymiſten was fruchtbarliches her
vorbringen ſiehet/vielmehr die mei
ſten/ ſo doch ſo viele Jahre geſudelt
und gebraten/alle das Ihrige in die
Lufftgeſchicket. Allein will man º
- M 2 fº.
_s (o) º 1

/weil es in dieſer Kunſtſ


inten giebet/ und die wah
ſichderböſen WeltvorAu
en ſcheuen/deßwegen di
der Sacheläugnen? Mal
t mit geſunden Augen di
itder wahren Chymieun
rſach/warum ſo wenig dar
n; zugleich erwege ein je
em wahren Sinn des Ge
s/ der etwa keine Möglich
enfinden können/mitwa
Zweck oder Intent er da
chtet/ſo wird man bald an
iren lernen. Es iſt dieſe
ſeWahrheit/daßeinwelt
ſch/ſonoch nicht durch de
nalen Weg der Selbſtve
und des wahren Abſte
Eigenheit mit dem ewige
allein den Schlüſſel zu di
n Geheimnißhat/ verſöh
n eine wahre Samº
(o) -
getreten/ohnerachtet aller ſeiner na
türlichen Gelehſamkeit und vermeyn
ten Geſchicklichkeit/ dennoch blind/
ja ſtockblind verbleiben wird. GOtt
wird ihn ſchon davor bewahren/daß
er auch mitſehenden Augen nicht ſehe.
Daheroderjenige/welcher in den kö
niglichen Pallaſt der Natur einzuge
hen trachtet/jaerſt vor allen Dingen
zuſehe/wie er mit demjenigen bekannt
werde/ der allein der Beſitzer deſſel
ben/undden Schlüſſelzuder Natur
Pforte ſelbſten bewahret; Ich verſ
chere dich/lieber Leſer/wer du auch
biſt/hoch oder niedrig/ gelehrt oder
ungelehrt/wodunichterſtaus deiner
Eigenheit ausgeheſt/ in die wahre
Einfalt/undindieſtille Ergeben-und
Gelaſſenheit/du wirſt nichts profiti
ren/ ſondern zeitlichen und ewigen
Schaden nehmen. Wie wollen wir
doch die wahre Scheidung des Se
gens von dem Fluch/ oder des Lichts
- M B HOn
º (9) s. :).

von der Finſterniß erkennen oder ins Erft -


Werck richten/ſo wir noch nicht ein Tºkiº -
mahl wiſſen recht zu unterſcheiden/ -
was Licht oder Finſterniß/ was Se ÄT:
gen oder Fluch/ja/ ich ſage/ſo wir ÄTT:
dieſe wahre Scheidung des Lichtes . . .
und der Finſterniß in unſerer Seele Än.
noch nicht wahrgenommen/ und den “ na
'". -
Unterſcheid des alten und neuen Le
bens/ der alten und neuen Gebuhrt/
noch nicht erkannt; ach! wie wollen
wir dieſes in der äuſſern Naturerken
nen/ oder dem Auge das Unreinerein
darſtellen? Denn das iſt der Zweck
der wahren Chymie, darmitgehet ſie Ä
um/alles andere iſt Sudeley/ſomehr
Schaden als Nutzen bringet. Es iſt
ein einiger und gleichförmiger Weg/
welchen der Geiſt GOttes/ ſo von
dem Vater und Sohne ausgehet/
bey dem innern Menſchen gebrau
# als auch/welchen der Geiſt der
atur/ ſo von GOtt allen Cörpern
in
–**-*-
inder erſten Schöpffung/jadergan
zen Natur einverleibet/inderäuſſern
Natur vornimmet. Beyder Zweck
iſt eine neue Schöpffung/ oder eine
Scheidung des Reinen von dem Un
reinen; beyde/ wo ihnen ihre rechte
Würckung gelaſſen und ſie nicht
durch ſelbſt-eigen verderbliches Wür
cken darinn geſtöhret werden./ruhen
nicht eher/ biß ſie das / was durch
den Fall in das Verderben und den
Fluch gegangen/ wieder aus dieſen
Banden befreyet/ reindarſtellen/ in
einer Gleichheit der Elementen/ als
dasquintum Elementi, oder das rei
ne einige Element. Sollte eine ſol
cheGöttliche Wiſſenſchafftineineun
reine Seele kommen? dasſey ferne;
Wie die SacheanſichſelbſtGöttlich/
alſo will auch ein heiliges von dem
Heiligen Geiſte gereinigtes Hertzeda
zuſeyn/ſonſt iſt es vergebens. Es
wäre zu wünſchen / daß doch alle
M (o) º

Menſchen/ ſo ſich darzu applicire


wollen/ lieber Chriſten als Alchy
miſten würden/ ach! es wäre ihne
ſeliger/ ich meyne aber wahre Chri
ſen/welchewürdig wären des hohe
Königlichen Nahmens CHriſti/di
da mit einem auffrichtigen und rech
kindlichen einfältigen Herzen ſich in
die wahre Nachfolge JEſu begeben,
denn Maul-Chriſten/welche nur der
Schein/ aber nicht die Kraffthaben,
gibt es genug / aber das ſind faul
Glieder / welche ſollten abgeſonder
werden von den friſchen und leben
digen Gliedern. In dieſen wahrer
Chriſten-Orden ſollten wir uns erſ
begeben / und unterdeß alles ander
bißzu ſeiner Zeit liegenlaſſen/ſo wür.
den wir von dem rechten Scheide,
Meiſter / von dem ewigen und eini
gen Allwohl- und Allneumacher die
wahre Scheide-Kunſt lernen/ wenn
wir ihm erſt recht aushielten/ und
UNH
s (o) s.
uns von dem Schlangen-Gifft reini
genlieſſen/ da würden wir den wah
ren Proceſs erſt recht lernen/ und
dann wäre es Zeit/ dann würden wir
mit ganz einem andern Herzen dieſe
Vocationem ſecundariam antreten;
Es würde uns alsdann der liebreiche
GOTT/als ſeinen liebſten Kindern/
nichts verhalten / ſondern endlich
nach und nach alles offenbaren. Ach!
daßdieſe meine gutgemeynteErmah
mung die blinden und in der Welt
ganz erſoffenen Menſchen annehmen
möchten / ſie würden mir einmahl/
wo nicht hier/ doch im Himmel/da
vor dancken. Das habe / als das
Erſte / dem geneigten Leſer zu dem
Eingange dieſes Träétats erinnern
wollen. Wird er den Innhalt die
ſesTractats in dieſem wahren Grun
de anſehen/ſo wird er die Wahrheit
deſſen erkennen. Ich habe dieſen zu
erſt wollen in die Welt gehen an/
- s (o) s.
aus beſonderbaren Urſachen. J
weiß/ daß die recommendirte M.
teria ſchon von vielen genannt/vc
den meiſten auch noch biß dato ung
gründet verworffen worden. J
verſichereaber/daß der wahre Grun
der geheimen Chymie darinnen ſt
cket;Ich werdeinskünfftige/ſo GO
will/ die Wahrheit meiner Recom
mendation ferner legitimiren/nich
durch vieles Wort-Gezäncke / ſor
dern durch gewiſſe Hand-Arbeiten
Wenn meine Experimenta Alchy
miae folgen werden/ aus welchen ic
eines zum Vortrabe an dem End
dieſes Traétatsdenen Filiis dočtrin:
überreichen will / welchem ein iede
ſicher nacharbeiten darff; ſo er nich
in Regierung des Feuers fehlet/wir
ſich die Wahrheit ganz gewiß zeigen
Ich habe es um dieſer Urſache darz
geſetzet / weil dieſe Arbeit der com
mºtºren sº -
(NU
H (c) H
auch das Feuer accurat will geführet
ſeyn/doch einieder/dem es nöthig/
unterdeß dabey ſein Stück Brodtha
ben könne / um deſto beſſer dieſe
Materiam lapidis noſtri remotam
durchzuſuchen/auchdamit die Wahr
heit dieſes Particulars, ſo in kurzen
und mit wenig Mühe kan experi
mentiret werden / den ganzen Tra
état legitimire. Es darf niemand
an meiner Offenherzigkeit zweiffeln/
oder ſich darüber verwundern. Ich
bin entſchloſſen/ ſo GOttwill/ alles
das/was mir GOtt geſchencket/of
fenbar ohne einigen Hinterhalt an
den Tag zu legen. Die blinden Welt
Herzen wird GOtt ſchon bewahren/
daß ſie mit ſehenden Augen ſo lange
nicht ſehen werden / biß ſie erſt mei
ner obigen Ermahnung folgen. Mei
ne Schrifften/ſo etwa folgen möch
ten/ werden nur die Einfältigen/
nicht aber die Groſſen Sassº
• to o
ten/ verſtehen. Damit auch rech
auffrichtig mit dem geneigten Leſe
handele/ ſo wiſſe er/ daß dieſer Tra
čtat nicht meine eigene Ausarbeit
ſondern eine ſolche/ſo mir von einer
Profeſſore der Kunſt/ den ich nich
nennen werde/zur Abſchrifft überla
ſen worden; weißauch/daß es noc
in keines Menſchen Hand öffentlic
kommen iſt. Es iſt die wahrhafft
Praxis der Brüderſchafft des Roſen
KCreutzes/ zugleich deren Ordnung,
nebſt denen zwey Orten/ wo ſie ſtets
zuſammen gekommen / benennet
welche ſie aber jetzo verändert/ wei
keiner mehr von denſelben in Euro
pa / ſondern vor etlichen Jahren al
le nach Indien gegangen / um da
ſelbſt in beſſerer Ruhe zu leben. Ei
nes habe noch gedencken wollen: Es
haben die meiſten alten Philoſoph
nur von einer einigen Materie wiſ
ſen wollen/ wie auch viele von den
- jet
-

e (o) - d
jetzigen neuen; allein/ ich bin verſ
hert/daß indem metalliſchen Reich
in einer iedern etwas zur Verbeſſe
ngder Metallen und des Menſchen
Geſundheit zu finden; ſonderlich iſt
aus allen Metallen eine Tinétur zu
erhalten/ wie auch dieſes der groſſe
Philoſophus, Baſilius Valentfkis,
zeiget/ doch ſind ſie nicht gleich dem
groſſen Stein der Weiſen/ auch iſt
dieſes nicht die nähere Materie, ſo
der Leſer in dieſem Tractat finden
wird/oder dieſelbe/von welcher die
alten Philoſophigeredet; nein/jene
wird expreſs in dem Regno minerali
gefunden/ und iſt die erſtemetalliſche
Wurtzel/ wird gefunden in der Ge
buhrt aller Metallen/ doch am nech
ſtenundvortrefflichſten/wo Goldge
graben wird. Von dieſem uhralten
Wege willich/ſoGOtt will/ zu ſei
ner Zeit auch der Welt was
- -
#
21U
º (9) sº
Augen legen/ weil er mir gleichfalls
von GOTT bekannt worden. Noch
ein höhers Geheimnißhat die Natur
in ſich/ eine ſolche Materie, die ver
acht vor iedermanns Augen lieget/
darinnen der Natur-Geiſt noch nicht
ſpecificiret: dieſe Materie iſt mine
rafſch/animaliſch und vegetabiliſch/
auch coeleſtiſch. Sie participiret von
allen Reichen: von dem Regno coe
lcſti, minerali, animali und vege
tabili, ſie iſt das Centrum Centro
rum. Wie gemein ſie aber iſt/ ſo
verborgen iſt ſie auch/ doch kennen
ſie alle kleine Kinder/Junge und Al
te/ Reiche und Arme. Das iſt nun
das allergrößte Geheimniß / kein
Philoſophus hat davon geſchrieben.
Wie ſie aber aus allen Reichen par
ticipiret: So iſt ſie auch nach ihrer
Reinigung ein Arzt dem Regnoani
mali, minerali & vegetabili. Ihre
Berei
H. (o) H
Bereitung iſt ſchlecht/ und kan von
einem Kinde von acht Jahren/ſo es
denSegenGOtteshat/bereitet wer
den. Dahero es nur ein Kinder
Spiel; die Materié koſtet nichts/
als daß man ſich nach ihr bücke; die
Bereitung macht auch keine Unko
ſien / als das bloſſe Glas; davon
künfftig ein mehrers. Diß alles füh
reichan/ daß man nicht ſogleich alles
vor Sophiſterey ausſchreye/bißman
erſt einen rechten Verſtand von der
Sache habe; die Natur hat noch
mehr verborgen/ weder ich und du
dencken können. Der Weg des be
kannten Philalethae hat auch ſeinen
Grund / welchen doch faſt die mei
ſien einen Sophiſten nennen. Man
verläugnenurerſt den Hochmuth/ſo
in der verdammten Eigenheit regie
ret/ man wird bald mehrere Wahr
heiten erblicken. Zum Beſchluß b
- - - 1H
H (o) HD

teichdich nochmahlen/vor allen Di


Ä das Erſte wohl zu überlege
Man trachte am erſten nach dem R
cheGOttes/ ſo wird uns das ande
alles zufallen. Werde ich ſehen/dc
man meinen guten Willen mit dieſe
Tračtat wird geneigt annehmen/
werde mein Verſprechen halten/un
den Liebhabern der wahren und g
heimen Scheide-Kunſt mit meine
eigenen Schrifften/ und ſelbſt-gea
beiteten Experimentis, nach der G
be/ſomir von GOTTmitgetheile
inskünfftige dienen; vorjetzo verha
redev geneigten Leſers -

allezeit bereitwilliger
Diener

S.R.
PRA
####
“F***
CYQ
k »k 2
Ä
: 2k >k >k
FF
####:
PRACTICA ORD INTIS
M I NO RIS.

CAP. I.
Von der MateriaRemota.
ºYG >.

Je entfernte Materie dieſes Secretes


iſt eine gewiſſe Feuchtigkeit - ſo mit
dem -- Univerſ reichlich begabet.
D Dieſe Materie muß nicht ſpecifici
ret oder eine Ideam einiger Sachen
haben, ſondern aller Specierum indifferent, und
nur alleininchoative eines metalliſchen Geiſtesſi
Firet ſeyn welchen Geiſt ſie in der Lufft von der
Mutter der Erden empſähet; denn dieſer Univer
"Geiſtoperiret durch den Willen GOttes alſo,
"ehmlich, daß er durch die Elementen herunterſtei
und wann er in die unterſte Region der Lufft
kommet, ſo bekleidet er ſich mit 4è und S volatili
ereſtri, wie auch mit dem fixen Haëris und Ignis,
alſo daß dieſe Materie mit Rechtchaos oder fer
Ähaot genannt wird dieweil dieſelbe im
RechNeuridides, die der Jupitem Donner
Änd Blitzen vom Himmelherunter fulminiret ge
ſunden wird.
Unſer lieber Bruder muß dieſen Geiſtſammlen
wenn derſelbe mit dem Fsen Saamen
feucht
2, H (o) SF
ſruchtbar iſt - indem der Himmel unſere Erd
im Donner und Blitz begeußt / ſo ſoll der A
tiſt dieſen Regen auf nachfolgende Art nehmen:
Nehmlich er ſoll ein gläſernes Geſchirr inform
yramidali verfertigen laſſen - und in deſſelb
Ä einander gläſernes Geſchirr, das ob
ſehr weitiſt/den Regen deſtohäufiger damitzuer
pfangen einſetzen. Das erſte Geſchirr ſoll unt
am Boden ein Röhrgen etliche Spannen langh
ben/ alſo/daß das Geſchirr, wenn es auf ein Da
oder ſonſten an einen erhabenen Ort geſetzet wir
gegen dem Himmel offen und das Röhrgen dur
das Dach, wo der Artiſt iſt durchgehen ſoll/ ul
dieweil das V ſich in eine Phiol communiciret
nimmt man deſſelben Regens 2. Drittheil des G
ſchirrs und verſchließt es hermetice, damit ſei
fülphuriſche Geiſter nicht exhaliren / und da
ſetzt man es in den erſten Grad des Philoſophiſch
Ofens. Und wenn man alſo das Laboratoriu
verſchlieſſen will, daß kein Licht hinein ſcheine/
wird es dir in kurzem allerhand Farbenwunder
chen Adſpečts, als ein Regenbogenpraeſentire
und ſich nach und nach in fundo des Glaſes ei
gewiſſe tartariſche Erde, welche unſere Minera
oder die Materia Remota unſers groſſen Secre
iſt ſetzen. Und wenn die Philoſophi agend
unſere Materie oder Subječtum von keine
Werth wie auch daß dieſelbebald Saturniſch/A
T1II)

* Im Mertz/quandoG) inſgnum tranft V us ad“


It. In Oétobr. quando Ointroit in m optime c
D in 7
H (o) H 3
timonialiſch, Arſenicaliſch und Mercurialiſchſey
ſo nicht zu verkaufſen ſondern an allen Orten uns
ſpecificiret gefunden wird / (indem dieſelbe vom
melherabſteiget und von den Sonnen-Strah
len wieder hinauffwerts in forma corporaligezos
gen wird) ſo ſagen ſie recht/ dieweil dieſes unſer
Subječtum ihrer aller NaturÄ
Dieſe Materia oder Subječtum hält in ſich den
Sulphur,welcher mit der Wärme der Lufft vermi
ſchet iſt und das humidum radicale und das wahs
re philoſophiſche G) iſt. Denn hält es auch in ſich
den ſchwefelichten Nitrum terreſtrem, welches der
Saamen der Weltie. Aqua, iſt. Die Natur
thut alſo dieſes Subječtum durch dieſen einzigen
ſimplen Weg produciren wie folget:
Indem das A in der Lufft würcket/produciret
es den A oder die würckende Wärme und indem
die Lufft indem V mit vorbeſagten A würcket/pro
duciretſie den H / ingleichen wenn das V in der Ers
denwürcket ſoproduciretes durch die Bewegung
der centraliſchen Hitze die coagulirende Oeligkeit
des A 1 und alle dieſe Subječta, das iſt der erſte
würckende/ und andere leidende A werden in un
ſerm H / ſo aus der obgeſagten Materia oder Sub
ječto extrahiret wird gefunden. -

CAP. II.
De Operatione Subječti noſtr., -

ſ Materiae Remotae.
KAImm dieſen Univerſal-Prum, reinige ihn
NY(von allerſremden wºrdenhamaj.
2- UN
+ s (o) s.
undthue ihn in eine gläſerne Retorte/ ſigillire c
den Hals derſelben einen Recipienten/ſogutlutir
daß von der Subſtanz des Geiſtes nichts extrah
ren kan/ im Bauch der Retorten ſoll ein Mun
Lochſeyn damit man das Subječtum hinein tht
kan/ welches Mund-Loch hernach mit einem Lu
(von Camphor, Calceviva, Ziegelmehlund Eye
weiß gemacht) wohl ſoll verſchloſſen werden. Di
ſeCucurbita ſoll man im erſten Grad des Feue
ſetzen, ſo wird in 40. Stunden eine ſpiritualiſc
Subſtanz herausdeſtilliren und wenn nichts me
gehen wird ſo nimm das erkalte Geſchirr mit B
dacht aus dem Ofen und verſchlieſſe das Defti
lirte ſo gut du kanſt.
Nimm dann eine andere ordinair Retorte th
das obige überbliebene und wohl-pulverfirte C
put mortuum darein gieſſe auf daſſelbe die ſpi
tualiſche Subſtanz, ſo du vorhero auffgehoben ha
und deſtillire von neuem im erſten Grad des
Dieſes Magiſterium wiederhole ſoofft bißſich
ne gewiſſe ſulphuriſche viſcoſiſche Materie ande
Halſe der Retorten ſehen läßt, welche Materi:
wahrer gemachter güldener A/i.e. Sulphur aur
um elementare, genennet wird.
Zerbrich die Retorte und reibe die hinterlaſſe
Feces zu feinem Pulver / mache mit deſtillirt
Tha-Waſſer eine Laugen daraus/ filtrir es du
ein Papier und evaporir es im 2. Grad des Z
biß 9. Theile davon abgerauchet ſeyn/ deren ein
Theil ſetze an einen kalten Ort - ſo wirſt du d
cryſtalliniſche S (ſo der wahre Beweger
- -. -- *
unº 1.
S (c) H. y
licitator des Microcoſmi oder der kleinen Welt
i.e. des Menſchen iſt/) haben. Thue all dein S
in die obige deftillirte Subſtanz, ſo ſpiritualiſch iſt
fermentir ſie 3. Tage im erſten Grad des Feuers
zuſammen, deſtillir hernach und cohibir wieder
biß ſie alle mit ihrem eigenen S vereinigt und ver
miſcht ſeyn. Und diß iſt das wahre diſſolvens
univerſale, ſovon unſern heutigen Brüdern Alka
heſt genannt wird - das iſt ein unſterblicher Li
quor, welcher agiretd. i. ačtiv und ačtualiſt und
von keinem andern Dinge in der Weltleidet oder
überwunden wird.
CAP. lII. I

Von dem Sulphur oder lebendi


- gen Golde.
Jmm dieſes wohlgereinigte Subječtum_s,
- thue es in ein gläſernesGeſchirr ſo ein O
vum Philoſ. genennet wird und etwas
großſey ſigillire das Mund-Loch hermetice, und
ſetze es im erſten Grad des A ein, ſo wird es in 14.
Tagen wunderlichrothſeyn/ alsdann nimm dieſes
alſoroth-gemachte Subječtum, pulveriſir es in 2.
Theil des Solventis, und laſſe es 2. Tage in dem
erſten Grad des A fermentiren und wenn du eine
gewiſſerothe Sache informa eines Oels wirſt ſe
hen oben aufſchwimmen/ſoſamle dieſes rothe Oel/
dieweiles der wahre Sulphur, das wahre Agens,
und das wahre lebendige Gold iſt / welches das
Punčtum ſeminale ačtivum &ačtuale in ſeinem
A 3 -
Cen
6 H (0) H
Centro hält. Wiſſe/daß dieſes Subječtum ſi
nicht ganz rothmachet ſondern ein Theil deſſelb
weiß bleibet welches das weiſſe Ferment genan
wird / welches der Artiſt mit Bedacht auſ obi
Manier ſepariren ſoll: Nehmlich durch obgedac
tes Solvens ziehet man auch den weiſſen Sulph
oder Lunam vivam aus. Du muſt aber obſe
viren, daß dieſes G) oder D von der einigen wot
bewuſten Wurzel von welcher unſer Waſſerau
gezogen gemacht worden / iedoch aber ſind es
Subſtanzen, da unſer lebendigesG) die Stelle ein
Fermenti maſculini vertritt, welcher ſeine Na
rung von unſerm V empfähet/in welchem Vesſ
gleiches Aliment, ſo ihm eigentlich zugethan / ne
men thut. Jedoch muß ſich dieſes Waſſer er
lich in Erde die Erde in Waſſer das Waſſer
Lufft und die Lufft in Feuer convertiren damit
alimentirenundpenetriren könne wie unſere B
der alles durch die Experimentaklärlich ſehen w
den. Nimm jetzodas andere Theil dieſes beſag
Subječts, ſigillire es hermetice in eine Phiol, u
ſetzees in den erſten Grad des Feuers, ſo wirde
2o. Tagen anfangen roth zu werden und hern
auf die grüne Farbe fallen und wenn es die v
kommene grüne Farbe wird erreicht haben/ſola
gehen, denn dieſe Operation geſchiehet/indemi
Subječtum ſich in ſeinem natürlichen Akochet/w
ches von vielen Vitriolum genannt worden. T
dieſen Vitriol wohl verſchloſſen in einen Topff
mit nichts exhalire/ ſetze ihn in unſern Ofen
demſelben4, natürliche Tage den vierdten Grad
(o) H. 7
Hitze ſo tingirt ſich der Löwe mit ſeinem eigenen
Blute, denn er blutroth wird. Dieſen mit ſeinem
Blutetingirten Löwen thue in eine gläſerne wohle
verſchloſſene Retorte/ gib ihm mit offenem Feuer
reverberir- A nehmlich des vierdten Grads/ ſo
wird ſich des Löwen Blut deſtilliren. Jetzo nimm
das Caput mortuum, und pulveriſire es miſche
darunter ein Theilunſers Sulphurs, und ſetze es in
einen gläſernen Poth ſchlieſſe es wohlzuſetze es in
den Ofen und gibihmdenvierdten Grad Aſo wird
ſich der A verbrennen. Nimm alſo dieſen von dem
Sulphur verbrannten oder calcinirten Löwen und
thue das Löwen-Blut drauf, ſo du obendeſtilliret
haſt miſche ſie wohl untereinanderthue ſie in eine
Retorte und lege einen Recipienten vor ſchlieſſe
ihn wohlzu / ſetze es hernach 24 Stunden in erſten
Grad des Feuers zudigeriren ein hernach in4ten
Grad des Feuers und gib ihm alſo 3. natürliche
Tage Feuer; Dieſe Operation repetir dreymahl/
ſo wirſt du das wahre Ä haben, welches
das wahre Mittel oder Band iſt und von unſern
Brüdern Spiritusunitivus genennet wird, welcher
den Maſculum & Foeminam mit einem unaufflöß
lichen Knopff zuſammen bindet.
Und alſo wird das publicirte AEnigma verifici
ket: Viſitandoir rioraTerrae, Rečtificando in
venies occultum lapidem, veram Medicinam,
dasſt, wenn du die Eingeweide der Erden viſitiren
wirſt ſo wirſt du den verborgenen Stein und die
wahre Medicin finden/allwo die erſten Buchſtaben
nichtmüſſenverſtanden werden, wie ſie der gemeine
A 4. Mann
8 __ s (9) s.
Mann ausleger ſondern wie es unſere Brüderi.
e, von dem philoſophiſchen Vitriolverſtehen.
CAP. IV.
Was auf das Vorhergehende
Q folget.
d Jmm dann obgeſagten Solventis 1. Un
tzen/ingleichen des lebendigen Goldes oder
wahrhafften Sulphurs, ſo aus der bewus
ſten Wurzelextrahiret worden und das ſpiritua
liſche Gold und nicht corporaliſchiſt/ 3#. Unzen/
in das obgeſagte Vaber thue erſt drey Untzen von
obbeſagten Löwen-Blut (i.e. Spiritus unitivus)
und ſetze es 3. Tage zu fermentiren in erſten Grad
des Feuers / und wenn ſich das Diſſolvens als ein
Blut wird roth gefärbet haben, ſo ſetze deinen Sul
phur oder ſpiritualiſchG) am Gewicht 3. Unzen/
wie oben geſaget darein; ſchlieſſe das Geſchirr
wohl zu und ſetze es von neuem 8. Tage zu digeri
ren ein ſo wird die Materie als eine ſchwere und
ſchmutzige Fettigkeit verbleiben.
Dieſe alſo bereitete Materia wird Materia pro
xima, das iſt/ die nechſte von unſer gebenedeyten
Medicin, oder Ä
chem alle Elemente elementi1
in wel
und purificiret
enthalten ſind und in welcher Materie nicht allein
der ačtualiſche und metalliſche A / ſondern auch
das activum agens und das paſſivum recipiens
iſt wie auch die Viſcoſität oder wahres Humi
dum Terrae, ſo da iſt des Löwen Blut/ daß
--
º A
1Q
H (o) B 9.

&tiones des Agentis mit dem Patientebindet ge


ſunden wird und von hier anprocedirtman wahrs
haſtig aach Art der Natur; Indem dieſelbe na
türlicher Weiſe in ihrer gebührenden Ačtion durch
die Cauſas produêtivas operiret / daß nehmlich
das Maſculinum & Foemininum, ſo da ſeyn die
Elementa Ačtiva und Paſſiva, haben muß/welche
ſchvermittelſt der Bewegung der Hitzefermenti
ren und ſubtilifiren. Und obgleich die A&tiva Ele
mentaſchwollenloß machen, ſo könen ſie doch das
(weil ſie ſich mit den viſcoſiſchen Elementen con
jungiret und verbunden befinden) auf keine Weiſe
zuwege bringen, ſondern excitiren ſich durch eine
Action und Reačtion ihren Effečt zuproduciren.
Es iſt wahr, daß die Natur in denen Metallen und
Vegetabilien das Agens und Patiens, wie auch
das Band in einer Maſſa zuſammengeſetzt und ſie
nicht ſepariret hat als wir bey dem Saamen der
Animalien das Contrarium ſehen / welche zur
Nahrung ihrer Theile und Delectation ihrer
Sinnen die Frau aparte vonnöthen haben.
Mit dieſem einigen Mercurio, in einem einigen
Geſchirr und in einem einigen Ofen oder Regimi
ne des Feuers haben unſere Brüder alles, was ſie
ſuchen und verlangen. Das iſt: Mit dieſem eini
gen Subječtoproximo und einigen Geſchirr wer
den alle Operationes, ſo die Philoſophigeſagt ha
den gemacht. Denn man ſiehetalsbald alle Con
verſiones oder Veränderungen der Elementen
nehmlich/wieſieſchindie Erde die Erdein Vt das
Vin Lufft und die Lufft Averändern.
5
Ä
W0Es

\
IG) H (o) ..
wiederum verwandelt ſich das Feuer in die Lufft die
Lufft ins V / und das V in Erde und eben darum
wird dieſer Mercurius mit Rechtunſer unverbrennt
licher Salamandergenennett indem er ſichvon dem
Aernähret und von dem Ahinwiederum reſuſci
tiret,
CAP. V.
Das Gewicht oder Maaß/deſſen
ſich unſere moderne Brüder
gebrauchen.
Bgleich obgemeldte Maaß und Gewicht
von denen alten Philoſophis experimenti
ret/ und wahr befunden worden, ſo geber
wir euch dennoch durch nachfolgende Regeln unſe
Maaß und Gewicht. Es nehme dann unſer Bru
der von obgemeldtem Menſtruo oder Subječto
von obgemeldtem V nehmlich 1o. Theil und 4
TheilSanguis Leonis viridis, und fermentiree
zuſammen im erſten Grad des Feuers biß das V
roth geworden / ſetze hernach 1, Theil lebendige
Goldes in obbeſagtes Waſſer und laß ſie zuſam
men elementiren/ bißdaß ſie viſcosworden/ unl
wenn du alle dieſe Sachen wohl abgemeſſen und
proportionirthaſt, ſo ſetze ſie in eine Phiol, ſigillir
es wohl und thue es hernach im erſten Grad de
Feuers / ſo werden dir gewiſſe trübe Wolcken er
ſcheinen ſo circuliren oder ſich in dem Glas hi
und wieder drehen werden / um einen Ausgangſu
ehen zunehmen/ daß ſie damit alſo das ganze Ge
ſchirr erfüllen werden alsdann wird die das, (M.
s (o) G. - I

klar oder dünnewerden und ſich liquificiren und


nach und nach condenſiren/ endlich wird eine ges
woſſe Schwärtze ſo von den Philoſophis das Ra
den Haupt genennet wird, erſcheinen ſo gewiſſe
ſchwarze Flecken ſind / welche auf die Materie -
ſchwimmen und das wahre Zeichen der Putrefa
êtion, und daß die Materie ſchon corrumpiret.
Der wahre Philoſophus operiret durch den fim
pelſten Weg, wie der Bauer thut/ welcher das
Kornnimmt und in die Erden wirfft und alſo cor
rumpiret ſich der Saamen (wenn nehmlich die Er
de wohl dazu diſponiret ſey) durch die Hitze aus
dem Centro Terrae, welche das Humidum movi
ret diſponiret liquificiret und ausbreitet und von
dieſer Maſſa oder Saamenmovirtfichalſo der Spi
ritus, Director Idealis, um die Species zu multi
pliciren. Unſere Materiamuß von den obgeſagten
Wolcken oder ſchwarzen Fleck gereiniger werden
drum muß ſie mit dem Lac Virginis ernähret wer
den.
M CAP. VI.

Zur beſſern Verſtändniß.


Iſſe dann FiliArtis, daß in dem Mercurio
alles enthalten, was der Lehrling ſuchet,
- wir verſtehen aber nicht den H vulgi, ſon
dernden unſrigen Mercuriumſeminalem, welcher
Saamen hat und Saamen machet und in wel
chem die Principiaaller Sachen und aller Elemen
ten gefunden werden und die Kraft des Feuers
oder des wahren Spiritus Univerſalis, welche die
Bünd
IR, H (o) F
Bündniß aller Sachen in ſich hält / ſo ihm vo
GOtt allein/Krafft ſeines heiligen Segens einge
drückt worden wie Moſes ſagt: Der Geiſt de
Äer LUk.
ſchwebete auf dem Waſſer, das iſt in
Dieſer Univerſal-Geiſt operiret durch ſeine ei
gene Aêtion in der Luft und foecundiret es durch
die Foecundität des A ſomit der Wärme der Luff
vermiſcht iſt die Lufft produciret in dem V der
Mercurium, das V in der Erden produciret das
Shernach/ als das Wohnhaus der Stärcke ode
Krafft, das iſt des Univerſal-Geiſtes bekleide
den Mercurium, und erſcheinet uns in Geſtalt des
Regen-Waſſers. Und dieſes iſt der wahre Saa
men oder Menſtruum, in welchem der Saame
aller Dinge verborgen ſteckt. In dieſem Saamen
werden 3. Subſtanzen gefunden und dieſer Urſa
chen wegen excitiren ſieſich und moviren ſich ſelbſt
unter einander / dieweil ſie von einer Univerſal
Wurzel ſind oder davon herkommen. Der Sul
phur iſt nicht der G / der Mercurius und A ſind
nicht das S/iedoch ſind dieſe 3. alſo vereinigte Sub
ſtanzen das Werck der Natur und der Saamen
der metalliſchen Luft und wird von unſern Brü
dern Mercurius genannt, dieſer H/den einiederſu
chet wird nurallein in einer einigen Sachen geſun
den das iſt in unſerm Subječto, welches iſt unſere
Materia Remota. In andern Sachen iſt dieſer
Mercurius todt/ und iſt nicht mehr fruchtbar dies
weil er in andern Sachen ſchon ſeine letzte End
ſchafft oder Periodum, ſo ihm von der Naturaſſi
? gniret
K (o) º I3
gniretwarerreichet und alſo derſruchtbare Geiſt
Ä Umlauff oder natürlichen Sitz ſchon verlaſs
ſen hat und abgeſtorben iſt alſo wird nur in unſerer
Materia, ſo das einige Subječtum dieſes Secrets
iſt, welche auch zu dieſem Effečtvon GOTT ge
ſchaffen worden 7 und von der Natur in ihrem
Schooßlebendig erhalten unſer Mercurius gefuns
den. Unſern Mercurium in andern Sachen zu ſus
chemiſtvergeblich, obgleich unſere Brüder mit groſs
ſer Mühe unterſchiedene Subječta verſuchet ihn
herauszuziehen, ſo iſts doch allezeit vergeblich ge
weſen. Darum ſolltdu GOTT unſern Schöpf
ſerin alle Ewigkeit loben dazu JEſum Chriſtum
unſern Erlöſer wie auch den Heiligen Geiſt/wel
cher die Sinnen unſerer Brüder ſo unter die Fah
ne des Creutzes Chriſti angenommen / erleuchtet
hat. Obgleich unſere Materie an allen Orten gee
ſanden wird in den Sterquiliniis auf öffentlichen
Marckte mit unterſchiedenen Elementen aber alſo
verbunden hat dieſelbe ihre Ideam oder Formam
ſchon verlohren iſt unfruchtbar worden und wird
nichtmehrincircuitunaturae gefunden.
Man kan mit Wahrheitvon keinem andern Dins
geſagen, daß das Svivum, ſo den H und A / das
iſt Leib Seelund Geiſt in ſich hält drinnen ſey
als allein in unſerm Subječto, oder Materia Re
M0ta 2. , A -

Dieſe obgemeldete Erde oder Univerſal-Salz


wird auch unſer Magnet genannt / denn wie der
Magnet die attračtiviſche Krafft hat das Eiſen an
ſich zu ziehen alſo hat auch unſereobgeſagte M
J4 H (c) R
rie Krafft den A und B an ſich zu ziehen das E
hermacher wie oben geſagt iſt convertirt ſich durch
ſeine natürliche Solution zu Waſſer / nehmlich
durch eine ſimple Digeſtio fidentifica, und De
ſtillation, und wird eben ein Ding mit ſeinem glo.
riöſen und unſterblichen Waſſer öffnet den Leit
des Obiß in ſein Centrum, und extrahiret aut
demſelben ſeineTinčtur und wachſendes Ferment
damit man denn mit dem grünen Löwen-Blutun
ſern Mercurium formiret/undobes gleich 3. unter
ſchiedliche Subſtanzien ſeyn/iedoch ſtammenſiera.
dicaliter von einer Wurzel und von einem Baume,
Wir haben dir oben geſagt von der Putrefačti.
on, daßt wenn etliche gewiſſe ſchwarze Wolcken
erſcheinen werden dieſelben von denen Philoſophis
das Caput Corvigenenmet werden alsdann iſt nö.
thig, unſere Materie zu alimentiren/ und zwar mit
wäſſerichter Nahrung, darum muß man wie di
ſchon geſagt worden, das von unſern Brüdern ge
nannte Lac Virginis, wie auch Lac abundantia
haben. -

Alle Dinge ernähren ſich mitebendem/ woraus


ſiecomponiret ſind, wie wir ſolches aus der Expe
rienzſehen, daß alle vegetabiliſchen Sachen ode
die da wachſen ſich durch das Waſſer ernähren
und ihren Wachsthum nehmen/ nehmlich daß das
V durch die Foecundität dieſes gebenedeyeten Mer
curial-Salzes ſo darinn iſt das Aliment giebet
Daß in dieſem gebenedeyeten Salz der Naturall
Foecundität gefunden wird das ſiehet man durch
die Experienz, welches alles dasjenige/ was obet
geſagt worden/confirmireſ, Uni
I (o) 3 15
) Und wenn iemand einige vegetabiliſche Saltze
welche man will/und vorher perlixivium gemacht
worden, nimmet/ und dieſelbe in 3. Theile unſers
Alkaheſts ſolventis ſetzet ſo wird man ſehen, daß
ſich das Salz in wenig Stunden in einſaliniſch W
convertiren wird. -

Wir kommen wieder zu unſerm propoſito, und


ſagen, daß die Wurzel, was für ein Metall es auch
ſeyunſer Mercurial-Waſſer iſt: Eben deßwegen
mußunſer Kind mit dieſer radicaliſchen Humidität
ernähret werden; du muſt aber wiſſen, daß unſer
Lac Virginis oder Nutritivum zweyerley iſt das
erſte iſt Crudum, und das andere Bis-Cočtum-s.
Das Crudum iſt die menſtrualiſche Humidität/
nehmlich unſer Waſſer, mit welchem unſer Kind in
ſeinen erſten Tagen, da es ſich noch im Bauch ſei
ner Mutter befindet/ ernähret wird. Durch das
Lac Bis-Cočtum wird verſtanden das beſagte
Menſtruum oder V/ſo ſchon fermentiret/ und mit
lebendigem G) vermiſcht iſt damit man das Kind
oder unſere Materie, wenn ſie anfähetzuwachſen/
und ſich zu perfečtioniren/ ernähret dieweil ſein
Magen durch die natürliche Hitze ſtärcker wird ſo
kan es auch um ſo viel leichter dasG) oder die Tin
&tur des Goldes verdauen. Dieſe Operation der
Putrefačtion geſchieht in 30, biß40. Tagen mehr
oder weniger/ iedoch werden die Vapores in dem
Glaſe im 2oſten Tage erſcheinen, denn die Materie
ſolvirt ſich ſteigt aufundad/ und circulirt in dem
Glaſe ſo lange herum/bißdaß ſie ſich condenſirett
und wenn die Putrefačtion alſo vorbey iſt ſo
- - -
ſº(IM
I6 s (o) sº
eine gewiſſe weiſſe und grün-vermengte Farbeanz
erſcheinen; wenn ſich dieſe geendiget ſo kommt dº
Pfauen-Schwantz hervor, da es ſich faſt mit alle
Farben der Naturfärbett und wann der Schwa
oder die weiſſe Taube wird anfangen zu erſcheinen
ſo ſetze alsbald das Geſchirr in den andern Gra
des Feuers, ſo der Hitze des Winters gleich iſt da
andere iſt der Hitze des Frühlingsgleich und cor
tinuire das Feuer bißdu die perfečteſte Weiſe ſ
hen wirſt/ oder eine Erde, die in der Mitte mitkle
nen weiſſen Wolcken bedeckt iſt; und wenn die Au
rora oder Diana wird anfangen zu erſcheinen ſ
daß die Materie des Fiſch-Augen glänzetalsdan
gib den dritten Grad des Feuers der Sommer-H
ze gleich ſo im Zeichen des Löwen iſt. Und wen
du die Materie Citron-farbend als vergoldet ſehe
wirſt/ oder daß ſich die Mohn-Blume zeiget al
dann ſetze das Geſchirr in vierdten Grad des Fel
ers/und continuire alſo die Hitzebiß du zuderpe
fečten Mohn-Blum-Farbekomen wirſt/ und di
ſes Feuer muß gleich der Hitze des Herbſtesſeyr
und gleichwie im Herbſt alle Kräuter ihren Sa
men geben alſo wird auch unſer Bruder den Sa
mendesG)inſupremograduexaltirt haben.
CAP. VII.
Von der Subſtanz der Materie.
Enn du dein Ovum Philoſ in den Ofeng
ſ ſetzet und Hitze des erſten Grads wirſtg
-, geben haben, ſo wird die Materie# I

M9
I (o) I 17
Tagen anfangen kleine und dünne zu werden man
wird unterſchiedene Vapores in dem Innerſten des
Glaſes ſehen, welches endlich ſo trübe wird daß
man nicht dadurch ſehen kan. Hernach innerhalb
5. oder 6. Tagen werden ſich die Vapores in Waſ
ſer-Tropffen-Geſtalt verſammlen/und infundum
des Geſchirrs abſteigen alſo/ daß innerhalb etli
chen Tagen alle deine Materie in Geſtalt eines V
ſehen wirſt ſo ſich nach und nach in dem Fundodes
Geſchirres in Geſtalt einer Erde ſehen läſſet/ alſo
daß ſie ſich in wenig Tagen in eine ſchwarze trübe
Erde ganz verwandeln wird. Alsdann, wenn man
die Materie mit dem fünfften Theil des Laëtiscru
diſpeiſet/ ſo wird ſie innerhalb 2o. Tagen anfan
gen weiß und kleine in forma einer durchſichtigen
Lufft die mit unterſchiedenen Farben Iridis ver
miſcht iſt zu werden; hernach wird ſie ſich in Form
eines Feuers condenſiren/dasiſt ſie wird dick und
hellglänzend/welches ſchön zu ſehen iſt; von andern
Farben haben wir ſchon oben Meldunggethan/und
mit dieſer Pračtica wird unſer Bruder ohne Zweif
ſel vielexperter ſeyn.
CAP. VIII.
Von dem Philoſophiſchen Thurn/
oder Ofen/Athanor genannt,
Nſere Brüder ſollen einen kleinen Thurn
bauenlaſſen/mit einem eiſern Roſtdenman
durch das Mund-Loch ausziehen kan, Auf
der Seiten des Thurns ſollen Thüren ſeyn durch
welche die Luftd
ch ºssiges Ä
auf dem Roſt
IZ s (0) 3 .
liget anblaſe/ damit dieſelbige allezeit lebendig auſ
dem Roſt bleiben. Hernach ziehe in gerader Linie
einen Bock oder Heerd von Eiſen oder Ziegel-Stei
nen 6. Spannen lang/ und beyieder 1. Spannen
formir eine Kammer; die erſten Seiten-Kammern
der Mauer von dem Thurn an biß zu der letzten
müſſen offen ſeyn und der Thurn ſoll von der Oeff
nung der erſten Kammer einen nach der Länge der
Stange aufgeſetzten Roſt haben damit die Kohlen
nicht durchfallen können. Die erſte Kammer ſoll
4. Regiſter oder Lufft-Löcher haben die andere 3.
die dritte 2. und die vierdte nur 1. Aufderer Kam
mer-Mauer mußihr Bodenſeyn/ ſo von der vierd
ten Kammer an immer eine von 3. und 3. Zollhöher
gehen ſoll um alſo den völligen Ober-Boden der
Kammer zu formiren. Die Höhe von der vierdten
Kammer ſoll ſo hoch ſeyn, daß das philoſophiſche
Geſchirrhalb verſchloſſen/und zwar gemählich dar
innen ſtehen könne. Die Materie, wormit man
dieſen Thurn auffbauet iſt von Ziegel-Stein und
Leim/ ſomit Haar vermiſcht.
CAP. IX.
Von der Abbreviation und Practica
unſerer Brüder. -

Leichwienach Ordnung der Natur unſer ge


meiner und Univerſal-Tartarus, wenn er in
unſern Philoſophiſchen Ofen eingeſetzt iſt
und ihm die Hitze des erſten Grads des Feuers ge
geben wird ſich in 40. Tagen praecipitiret/ alſ
auch dieſe einige Materia, ſo von Sulphure, Mer
-- - «" CUTIC
S (o) S. I9
curioºd Salereichlich begabet iſt, ſobaldſie in die
Erde eiget ſo breitet ſie ſich durch die Ačtiones
des centraliſchen Feuers in allen Adern derſelben
aus und indem ſie durch unterſchiedene Matrices
gehet ſo bildet ſie ſich nach der ſulphuriſchen Dis
poſition derſelben in unterſchiedliche Metallen/Mi
neralien und Miſomineralien / perfečt oder im
perfečt, geſärbet oder ungeſärbet und nach Art der
unterſchiedlichen Tinčtur derſelben haben oder
participiren ſie die Purität oder Impurität mehr
oder weniger nachdem ſie vondem ºder Matricum
unterſchieden / ordiniret oder digeriret worden.
Und eben deßgleichen, wann der Lehrling eine ge
linde Hitze gibt, ſo wirdſich die Materie, welche als
lein ihre ſpiritualiſche Subſtanz der unterſten Re
gionen der Lufft von dem Sulphure der Erdenem
pfangen hat/praecipitiren wie man ſolches auch
aus der Experienz bey der Aſcenſio, Sufocatio
&Fulminatioſiehet/das iſt eine Sache oder Blitz/
welcheobgedachte Materieproduciret/indem man
ſie nimmt oder fänget. Weil aber der Bruder wes
gender Verſchwiegenheit nicht40. Tageerwarten
kan ſo mager das Werck wie folget/ abbreviren.
Nehmlich/ indem er das Geſchirr zumachen will/
ſo ſoll er 1. oder 2. Gran unſerer gebenedeyeten Me
dicindareinthuß ſo wird unſer Feuer längſtensin
8. oder 10. Tagen den Tartarum liquificiren und
denſelben in fundo des Geſchirresverſammlen
undpraecipitiren machen. Jedennoch aber der H/
von welchem man das himliſcheG) extrahiret das
iſtder lebendige und geiſtliche wie auch animirte H.
- B 2 Wenn
2O H (o)- H.
wenn derſelbe in die Erde fällt./ſokan ihn das ce
traliſche Feuer von wegen Rohigkeit der Luftink
nen höhern Grad exaltiren ſondern multiplici
ihn nur allein in den Eingeweidender Erden aufſ
che Art zu Gold daß viele übereinſtimmen und
gen, daß eine einzige Unze dieſes Sulphurs, ind
Eingeweiden der Erden (nehmlich wenn er ſ
durch die centraliſche Hitze in die reine Matrice
fermentiret und erhebt/) in Zeit hundert Jah
ſich in eine unendliche Zahl Goldes multiplicir
Alſo kan unſer Lehrling und Bruder auch mit
natürlichen Hitze unſers Artificii, in gehöriger u
roportionirter Materia Sulphuris und Terr
und mit Feuchtigkeit unſers Waſſers unſern ob
ſagten Hin einen ſoedlen Grad erheben und exal
ren, daß er ſich in ein perfečtes G) transmuti
oder multipliciret obgleich dieſes bey dem gem
nen Mann unmöglich ſcheinet. Alſo nimm lie
Bruder die Proportion der Materie nach dein
Belieben ſoviel duwillt und ſetzeesineingläſ
Geſchirrſinforma einesEyes/damit 3. Theiled
ſelbenleerbleiben ſigillire das Glas wohl ſetzt
in eiſern Ofen und gib Hitze des erſten Grads,
wird ſich innerhalb 2. oder 3. Wochen der rothet
weiſſe Sulphur ad ſuperficiem von dem Cem
der Materie erheben welche män dividiren.
ſepariren muß und nur allein den ſchwammich
und weiß-bleichen Theil ſo im untern Theilſ
wird / davon wegthun, man muß aber obſervi
daß dieſe Materie die erſte Woche liquid wi
und von unterſchiedlichen Farben erſcheinet / c
* . D
eG) o 21
daunſchickt ſie nach und nach wenn ſie ſich vorher
informa ſolida condenſiret hat - in das obere
Dheil des Glaſes als Flores H hinauf. e ".

Von dieſem A haben ſich unſere Brüder bedie


nett um den grünen Löwen zuerobern damit aus
deſſen Beinen und Nerven die Tinčturen / oder
das weiſſe und rothe Blut auspreſſe/ da man zwar
des Löwen Blutdurchdie Machtdes Feuers extra
hiret wie dir oben geſagt worden. Sie bedienen
ſich auch dieſes Sulphurs, um unſer Odaraus auf
Nachfolgende Art zu extrahiren.
Mannimmt 3. Theil unſers V Plutae,i.e. Alka
heft, in denſelben thut man 1. Theil dieſes A/ und
ſeztihn im erſten Grad des Azudigerirenſoſol
Yiret und dividiret ſich alsbald dieſer ſulphuriſche
Leibin unterſchiedliche Theilen der Eſſentialiſche
Theil aber welcher von unſern Brüdern Quinta
Eſſentia, wahre Tinčtur und Seele der Sache
gemennet wird ſchwimmt als eine ölichte Subſtanz
oben darauf. Unſer Bruder ſoll die QuintamEſ
ſentiam ſammlen um den miraculöſen Mercuri
um daraus zu machen,
Eben deßgleichen von dem weiſſen Hextrahiret
man die M vivam, welches ein ſublimirtes Theil
des obgeſagten Sulphuris iſt, wie man auch aus
dem Leibe ſo ſich unter dem Solventiſezet/ einege
wiſſe Gillam extrahiret, welche per lixivium ge»
ſchiehet ſo der Bruder mit 10. Theil deſtillirten
Thau-Waſſers und 1. Theil dieſes Praecipitates
machen ſoll 1 hernach nach wiederholter Kochung
#
ſtrirt und evaporirtim1. 2, Grad des Saº
3 (
/

22. H (o) H.
da man 9. Theile evaporiren muß, damit nur 1,
Theil überbleibe und in einem kalten Ortcryſtal
liren laſſen. Dieſe Gilla wird auch nach der De
ſtillation und Verbrennung (per A) des Löwen
Blutes/extrahiret. Und wahrhaftig, wenn dieſ
Gillain 3. Theile des Solventis geſetzt und 3. Ta
ge digeriret wird ſo wird die Luna viva obenau
ſchwimmen - von welcher unſere Brüder zu dem
Weiſſen ſich bedienen und von welcher auch da
weiſſe Blut extrahiret wird. Dieſe Gilla iſt vol
der Materia eines grünen Steines ſo ſich allei
durch die Agitation und Bewegung des Feuer
machet alſo daß ſich dieſe Materie in einen grüne
gloriöſen à fixumanodynum, das iſt in eine Me
dicin, ſo die Hitze fermentiret und alle Schmet
zen ſtillet/ erhebt und exaltirt, welcher grüne glo
riöſe Sulphur die innerliche und äuſſerliche Sinne
einſchlaffend macht und erhebt das mumialiſch
Ferment des Geblüts/ die übernatürliche Revolu
tiones und Impreſſiones zu empfangen. In we
chem Stand der Menſch in die natürliche Extaſi
fället / und durch welchen die Seele ſich von d
Seele der Sinnen auswindet unterdeßfliegend
Finſterniſſe und Obſcuritäten von unſerm Leib
und die Operationes der Phantaſie und Imagin
tiones des Auges und der andern Sinnen tra
quilliſiren ſich. Auf dieſe Weiſe bedienet ſich u
ſere Seele nach ihrem Wohlgefallen des groſſ
Mumial- Ferments, in welcher erſtlich von d
Phantaſie ein oder anderes finſteres Obječtimpl
miret war und kommt in ihren reinen ea. Pé!
-

H (o) H 23
Freyheit. Und alſokan man daraus ſchlieſſen, daß
dieſe Operation Extaſeos etlichemahlganz natür
lich geſchehen können, und zwar ohne Kunſt und
ohne unſerm Artificio, nehmlich, daß die Phantaſie
denckend und wieder denckend von den äuſſerlichen
Sinnen das Bildniß empfänget/ alſo/ daß dieſe
Bildniß und Charačteres das Mumial-Ferment
des Geblüts etlichemahl moviren durch welches
ſich dieſes ſulphuriſche Theil erhebet ſo die Hitze
fermentiret und in den ganzen Leib ſich ausbreitet
machet die Geiſter wie auch die Bewegung der
Nerven einſchlieſſend und alſo bleibet die Seele in
ihrer völligen Freyheit und ohne Obſcurität des
Leibes und producirt übernatürliche Effecten.
Von dieſem gebenedeyeten H haben wir das Prin
cipium der Cabala, das iſt die allerhöchſte und
alſerſchärfſte Kunſt durch welche ſich der Menſch
zu allen ſcientiſchen Sachen extendiret/ welches
geſchiehet weil das Subject unſerer Seele capa
beloder fähig iſt alle Sachen zu begreiffen.
Von dieſer Materie, wie oben geſagt worden./
haben wir auch den grünen Löwen von welchem
man ſein Blut extrahiret/ welches Blut eigentlich
ein 4 viſcoſum iſt ſo die Form einer Butter hat/
und Mann und Frau in eine perfečte Ehe bindet
und conjungiret; Es iſt auch der Mediator oder
Mittler zwiſchen Leib und Seele, das iſt das wachs
ſende Ferment des Goldes und Waſſers/ in wel
chem das gloriöſe Saltz gefunden wird.
Aufwas Manier dieſese extrahiret wird ha
den wir ſchon oben geſagt, da wir unſern Brüdern
die Practicam gewieſen haben. B4 Der
24 H (o) e
Der Philoſophiſche § hat in ſich den Sulphur
und S/ſonicht allein Ačtualis, ſondern auch Ačti
vus ſind und nur von dem Menſtruo oder Liquo
re Alkaheſt in dem unterſchieden, daß dieſer uns
ſterbliche Liquor nur allein den Sulphur virtuale
und das Saläêtivum in ſich hält durch welches es
die Leiber auffſchlieſſet.
Alſo lieber Bruder nimm dieſen Mercurium,
wie wir ihn oben expliciret haben und ſetze ihn in
ein Ovum Philoſ, ſigillirees hermetice, und wiſs
ſe/daß 3. Theile des Geſchirres müſſen leer bleiben/
oder aufdas wenigſte2. Theiles wird aber gefähr
lich ſeyn und fülle den vierdten Theil mit mercuri
aliſchem Liquore ein ſetze dein Geſchirr im erſten
Grad des Feuers/auf ſo eine Art damit das Ovum
mit dem Sande ganz bedeckt ſey/ laßihn 8. Tage
ſtehen/nach welchen der Bruderſeinen Hoder Saa
men anſehen kan/ ſo wird er finden / daß er ein wes
nig obſcur, und ſeine Geſtalt ein wenig gegen A
ſchen-Farbverändert habe. Uberdecks abermahl
das ganze Corpus des Geſchirres und laſſe ihn an
dere 1o. Tage wie vor ſtehen / alsdann ſiehe dei
ne Materie wieder an / welche ſich wird ein wenig
clarificiret haben / und alſo auff- und abzuſteigen
anſangen wird; bedecke von neuem das Geſchirr
mit dem Sande/und continuir das Feuer 14. Ta
ge/ ſiehe von neuem deine Materie an / ſo wirſt du
dein ganzes Geſchir finſter/tenebrios und ſchwant
ſehen. Setze wie zuvorvon neuem in Sand / und
wenn du einen Philoſ Terminum, nehmlich 1.
Philoſ. Monat wirſt erreichet haben, ſo wirſt
(WU
S (o) H 25
alledeine Materieſchwartz und neblicht/in Geſtalt
als Feces, oder als eine Subſtanz einiger Elemen
ten ſehen alsdann mag unſer Bruderſrölich ſeyn/
dieweil dieſes ein unfehlbares Zeichen iſt, daß die
Materie unſers gekrönten Königes ſchwanger ſey.
Jezo/weil unſere Materie ſchwanger iſt ſiebedürff
tig das Kind zu alimentiren darum muß man es
mit Aliment ernähren, ſo es vertragen kan/ und
welches die Hitze des Magens digerirenkan. Und
alſoernähren wir es auf ſolgende Art: Oeffne dein
Glas/und nimm deine geſchwängerte Materiehers
austreibe ſie in einem gläſernen Mörſel zu ſeinem
Ä und mit dem ſiebenden Theil Laëtis cru
ivermiſche es alſofort wohl ſetze es von neuem
wieder in ein Glas oder in ſein Geſchirrſigillire es
hermetice, und vergrabe es von neuem in Sand /
wieoben und ſetze es in andern Grad des Feuers.
Dumuſtobſerviren/daß du die Materie allezeit im
Feuer halten muſt/ingleichen aus der Lac bis co
ctum & crudum, wenn ſie mit der Materie vermis
ſchet werden ſollen auch warm ſeyn müſſen nehm
lich einer Hitze des erſten Grades und alſo conti
nuire die Operation, ſo wird ſich die Materie in
wenig Tagen liquificiren und die ſchwarze Wol
cken werden vergehen alſo, daß die Materie klar
und leucht-glänzend werden wird; man ſiehet auch
nach und nach die Erdeinfundo des Geſchirrs ſich
praecipitiren 1 und das klare V obenauf ſchwim
men und indem es alſo ſort kochet ſo ſteigen die
Vapores auf und ab und circuliren das iſt ſolvi
Wen und unüren ſich zuſammen und erheben ſich wies
- B 5 Der/
26 H (o) H.
der/und in 40. Tagen/ vom Anfang des Raben
Haupts/ſolvirtoder zerbricht und unirt ſich allezei
die Materie wieder. Nach Verflieſſung der 40
Tage erſcheinet die Erde und das Voben darauf
ſomit unterſchiedlichen Farben gezieret/ und inner
halb 2o. Tagen wird alles nach und nach zu eine
grünen Erde worden ſeyn/ alsdann öffne dein Ge
ſchirr und nimm den 6ten Theil des Menſtrui ode
Lac crud. ſo warm und ſetzees nach und nachau
die Materie, ſchließ von neuem das Glas zu und
continuire noch andere 2o. Tage das A/ ſo wird
die Materie als Fiſch-Augen oder als ein heitere
Himmelklarerſcheinen hernach wird ſie von neuen
anfangen, ſich nach und nachzuliquificirent und
zwar in Form eines Oels / alsdann continuir das
A noch einen Philoſophiſchen Monat lang ſo wirk
- alle deine Materie feſt und fix werden und ſich mi
weiſſen Kleidern anfangen zu bekleiden. Alsdant
ſagt der König: Komme meine Braut und mein
Tauben denn du ſollt mit 7. Edelgeſteinengekröne
werden. Alsdann eröffne das Geſchirr ſetze nach
Und nach von neuem den 5ten Theil des Menſtru
(das iſt Lacbiscočtum,) warm auf die Materie
und continuir die Kochung biß die Materie gant
weiß worden ſey. Alsdann imbibire es von neuen
mit dem 4ten Theil dieſes letzten Menſtrui, und
continuire 20. Tage zu kochen, ſo wird die Materit
anfangen ſich Citron-Farbe zufärben. Dann im
bibire es von neuem mit dem 3ten Theil und ſetz
das Geſchirr in den dritten Gradunſers Feuers ſ
wird die Materie innerhalb 2o. Tagen anaºrott
º (9 e 27
roth zu werden alsdann muß mansimbibiren mit
dem 2ten Theil und einen natürlichen Monat in
dem 4ten Grad des Feuers kochen laſſen ſowird ſich
die Materie mit Kleidern, ſo der Soñengleichſind
bekleiden, welche 7. Sterne zu ihren Füſſen haben
die von dieſem groſſen Lichtilluminiret werden und
wird als wilde Mohn-Blumen ausſehen; alsdann
mag der Bruder wohl frölich ſeyn dieweil unſer
ſchon feſt und fix, auch in gloriöſesG) erhoben iſt ſo
ſichin unendliche Zahlmultipliciret.
CAP. X.
Von der Inceration
KPNſer Stein oder Lapis alſo gekocht und in
höchſten Gradexaltiret hat von ihm ſelbſt
keine metalliſche Tinčtur, esſey denn daß
man ſie ihm erſt gebe/und damit tingire/ingleichen
liquificirt er ſich nicht und hat keinen Ingreſs in die
imperfecten Metallen - wann es nicht durch die
Kunſt geſchiehet; Dieſes aber ins Werck zurich
ten/kan unſer Bruder aufzweyerley Artthun wie
ſolget: Die erſte Manieriſt/ daß du 1. Theil des
GoldzOeles/ und 10. Theil unſerer Materie oder
Steinesnehmeſt ſetze das Oelineingläſernes Ge
ſchirr auf das Feuer und wenn es wird warm ſeyn/
ſo ſetze einTheil nach dem andern unſers Steines
darein/rühre es d.v.a. mit einem hölzern Spatel/
und im Fall die Materie noch allzuhart wäre ſo
kanſt du dazu . Theil des Gold-Oeles ſetzen/ biß
die ganze Maſſa im Geſchirr als Wachs liquid
werde. Alsdann wird der Lapisincerirt sº
X
28 H (o) S
Der Bruder aber ſoll obſerviren / daß man ſich
auch zur Inceration der Tinčtur des gemeinen C
oder Nebener Maſſen bedienen kan; Dieweil dieſ
todte Leiber vermittelſt der Krafft unſers Solven
tis, könnenreſuſcitirt und animirt werden, indem
wenn es aus demCentrodieſerLeiber den perfečter
Sulphur extrahiret es dieſe Seelen revivificire
und auffwecket / da denn der Bruder folgende
Maſſen operiret: Nimm ſo viel G) oder M als di
beliebet/ reducire ſelbe in dünne Bleche/ hernach
cementire es durch das pulveriſirte Sunſrer Ma
terie, ſo perlixivium mit Thau-Waſſergemacht
worden / da ich geſagthabe den 9ten Theil zueva
poriren und den 1. Theilzucryſtalliſiren/facien
do S.S.S. Schließ hernach das Geſchirrfeſt zu /
verlutires überall wohl gibihm 3. natürliche Tage
Ades 4ten Grades. Alsdann nimm das Geſchirr,
und zerbriches, nimm dein Oherauspulveriſires
waſchees wohl aber purificire es von ſeiner Sal
tzigkeit und nachdem das G) - Pulver ausgetrock
net worden, ſothue, wann es eine Untzeiſt/3. Un
tzen des Solventis drauf ſetze die Materie in ein O
vum Philoſophicum, welches Geſchirr man nicht
ſeſtzumachet ſondern nur dieſen Liquorem ſamt
dem corporaliſchen Golde zuſamen im erſten Grad
des Feuers zu digeriren einſetzet/ ſo wirſt du durch
die Kraft des Solventis, ſo das G) in ſo viel Theile
dividiret obenauf eine Tinčtur in Geſtalt eines
Oeles ſchön und herrlich ſchwimmen ſehen, welche
nimmermehr durch natürliche Kunſtkanin ein Cor
pusreduciret werden: Alſokan unſer artificieuſer
Brus
H (o) I 29
Bruder ſich dieſes güldenen Sulphurs, den Lapi
demzuinceriren bedienen.
Der andere Modus iſt wenn man 1.Theil uns
ſers Sulphuris nimmt und 3. Theile des Solven
tis, und ſetzet ſie zur Fermentation 3. Tagelang in
erſten Grad des Feuers wohldiſponirtzuſammen,
ſo wird man auf dem glorieuſen und lebendigen
Sulphur ſchwimmen ſehen/ von welchem/wieges
ſagtworden, ſich unſer Bruder den Lapis zuince
riren wird bedienen können.
CAP. XI.
Von der Multiplication.
Je Multiplication des Steines iſt mit ſehr
groſſen Tugenden begabet; denn wie das
Feuer/ wenn es einmahl angezündet iſt/
nicht mehr auslöſchet/ alſo auch unſer Stein, wenn
er einmahl gemacht worden, ſo nimmt er auch ver
mittelſt dieſer Operation der Multiplication nim
mermehr abe.
Wiſſe/lieber Bruder, daß dieſer Stein in einem
Philoſophiſchen Monat ſowohl in Qualität als
Quantität kan multipliciret werden durch was
vor einen Wegdu nun procedirenſollt will ich dir
offenbaren. e

Nimm . Theil dieſes Steines/ſonoch nicht in


cerirtiſt und 10. Theilunſers Philoſophiſchen H/
thue dieſe Sachen wohl vermiſchet in eine gläſerne
Retorten mit ſeinem Recipienten wohl verſchloſ
ſent und gib ſtarck Feuer ſo wird ſich einesº
/

so H (o) H
rothe Subſtanz deſtilliren dieſe Subſtanz ſolltdu
auf dem Reſiduo des Grundes wieder cohibiren/
und dieſes ſoofftrepetiren/ biß nichts mehr aus der
Retort deſtilliren will und das alles infundo des
Geſchirres fix ſey. Nimm von neuem ein Theil
unſers Steines und 1o. Theil unſers Philoſophi
ſchen H / miſche alles durcheinander und thue ſie
wieder aus obiger Retort ſo lange deſtilliren und
cohibiren/biß die Materie, als oben geſagt/infun
do des Geſchirrs fix bleibe. Nimm wieder von
neuem 1. Theil unſers Steines / und 1c. Theil
Mercurii Philoſ miſce, und thue ſie wieder aus
obiger Retort ſo lange deſtilliren und cohibiren/
biß die Materie, als oben geſagt/infundo des Ge
ſchirrs fix bleibe. Niñnunalle deine fixe Materie,
ſo in 33. Theilen beſtehet/aus der Retorten/ſetze 3.
andere Theile Mercurii noſtri darzu / laß es 3.
Tagedigeriren, ſo werden ſie ſich miteinander ver
einigen und einerley Sache werden / ſetze es alles
wohlverſchloſſen in ein PhiloſOvum, und von o.
zu 1o. Tagen ändere den Grad des Feuers ſo wirſt
du deinen Stein als ich dir geſagthaber multipli
ciret haben.
Jedoch ſoll wohl obſerviret werden, daß wenn
man die Materie des Steins mitdem H vermiſcht
ſo ſoll alles wohl unter einander gerieben werden.
Mit dieſer Methode kanſt du nicht nur dreymahl
ſondern in infinitum multipliciren. Und das iſt
unſern Brüdern eine offenbare Sache, daß der
Stein in quantitate & qualitate, alſo in infini
tum multipliciret werden könne.
CaP
H (o) H. 31
CAP. XII.

Von der Projection unſrer Medicin.


HÄ I. Theil unſers Feuers/ſoduincerirt
haſt/ die andern Theile ſo nicht incerirt
- ſeyn/brauche zur Multiplication, und ha
beo. Theil 2 A vulgi oder Zinn laßes in einem
Tegelflieſſen und thüedieſenobgeſagten The
unſerer Tinéturdarein ſowird alle dein Metall ſich
in einrothes Pulver verwandeln.
Nmmobgeſagte 2. Theiler und wirffſeauf2.
Theile beſagter Metallen eines ſo wirſt du noch
enſº roth Pulver haben und dieſe 5. Theil
ºffauf Zoo, Theile obgeſagter geſchmolzej
Metallen / ſo wirſt du Ohaben, welches auch alle
Prºben ausſtehen wird. Man muß aber doch
wohlobſerviren und wiſſen, daß der Lapis, um die
imperfečten Metallen zu transmutiren aufzweys
ºArincºrporretwerden kanalserſtich durch
dieSublimation oder Exaltation, die unſern Brüs
dern wohlbekannt iſt oder durch Mixtur eines j
dern perfečten Metalles als euchoben gewieſen
worden.
CAP. XIII.
. Von der Multiplication unſerer
weiſſen Medicin. -
Zeſe Medicin wird eben auf die Weiſe
Äpliciret als wie wir oben von der
rothenMedicin geſagt haben nur mitdij
ſm Unterſcheid, daß ſie ihren differenj #hat.
- enn
32 F (o) H.
Denn es iſt zu wiſſen 1 daß zweyerley Mercuriu
nehmlich ein weiſſer und ein rother/ſeyn. Derr
the hält das wachſende güldiſche Ferment, um
der weiſſe das wachſende weiſſe Ferment in ſic
Eines hält in ſich das rothe Löwen-Blut und d
andere das weiſſe. Der rothe wird in 4o. Tage
der weiſſe in 30 Tagen gekocht. Das weiſſe Bl
wird auch von der Gilla Paracelſi extrahiret/w
in ſeinem Buch von natürlichen Sachen im 8. Ca
devirtute lapidis zuſehen iſt. Unſer Bruderſ
wiſſen, daß unſere Medicin alle imperfečte m
talliſchen Leiber exaltiret und perficirt ſie al
wunderbar von aller ihrer Unreinigkeit. Ja di
Medicin iſt von ſolcher Krafft und Würde da
ungeachtet obgeſagte Leiber ſehr hart und feſtz
ſammen verſchloſſen / ſie doch dieſelbe öffnet u
durchdringet und dadurch ihren groſſen Effečtz
get. Um ſo viel leichter wird es bey denen menſ
lichen Cörpern ihre Kraſſt ausüben die Humor
purificiren und die Excrementen ausziehen kö
men/wie ſie auch die natürliche Hitze illuminiret/
vificiret und alle finſtere rohe Humores ausziel
und ausführet, indem ſie ihre Strahlen in fort
austheilet/ das Leben illuminiret das Humidt
radicale vermehret wie auch dieHitze ſoind
frühen mumialiſchen Balſam verborgen wohn
Man mußwiſſen und obſerviren, daß wir den I
pis in der erſten/2.3.4. 5. Proječtion nicht einn
men können, indem er in dieſem Stande einſ
ſchädlich Gifft iſt dieweil er alſo die menſchli
Oeconomiaturbiren würde; wir können ihn a
. .
S (o) Sº ZB

j deren Projection nehmen, indem er alsdann


Djº heiſame Medicin menſchlichen Leibes iſt.
j Mann auch obſerviren, daß man von dem alſo
inſ PGeärtenLapismur 1. Gran nehmen kann und
jÄnderkañeben ſowohlauch ein Grandeſſel
ÄÄxſervation und Conſervation ſeiner
Ändheit einnehmen; allein von dieſer 6ten Pro
etw jeäion erlauben wir allein unſern Brüdern und
8. C. Ä einzunehmen. Denn dieſelbe
derſ. Ä unen Brüdern eine unfehlbare und gewiſſe
Ä zu verſtehen / daß der Menſch auch
ºhleverältere Zeiten gehen muß als die Son
Ämſe die Welt durchdenzodiacum durchs
ſº
da "Ä ſode 4.Jahrs-Zeiten formiren thut.
Ä nehmlich im menſchli
netu Ä iſt d4Mutationes, dadie Kindheit, ſo die
ečtſ ĺne Vergleichung mit dem Frühling hat
maj "gingmitdem Sommer die Mannheit mit
Äſ Herbſt und das Alterthum mit dem Winter.
enkº Ä wº ſich die Erde des Winters mit weiſſen
Ä
irt. MÄ bekleidet, ſo wird eben deßgleichen der
Ä Ä ſeinem Alter kalt und weiß. Die Reno
sº Ä ſº von dem Bruder verſtanden wer
niº j Ä im Herbſti.e. November iſt ſo vers
Und ºſchin Sommer das iſt in die Jugend
yoht. Är auch alt wäre, ſo würde er ſich durch
enL“ Ä unſerer Medicin in mannbaren
inn j Äundſtarck werden aufſo eine
inſch Ä ſie hmdienatürliche Kräffe und Säcke
hº j Ä ºdverneuren wird. ÄuſwasArt nun
ſah "Nation geſchiehet willich dich berichten:
E Nimm
54 s (0) 3
† Nimm 3. Gran dieſer Medicin, ſowie folge
in 6ter Proječtion gemacht thue ſie in 1. Untz
Menſchen-Blut-Waſſer und alſo dieſe Sach
ſollt du in 4. Untzen Corduibenedičten- Waſ
thun hernach nimmes ein/ und lege dich ins Bet
decke dichwohl zu und bleibe alſo 4. Stunden
gen/ ſo wirſt du mit Verwunderung wohl ſchw
zen nachdem laſſe dich mit warmen Tüchern wo
abtrucknen/in währender Zeitaberernähre dich m
fübſtantieuſen Alimenten; dieſe Operation ſo
du in einer Wochen dreymahlthun/ alſo/daßal
zeit 1. Tag ausgeſetzet werde dadu die Medicin
nicht einnimmeſt.
Dieſe Medicin heilet wunderbarlich Apopl
Xiam, Epilepſiam, Paralyſin, Convulſiones u
Morbum caducum, und ſo die Kranckheit von
Monat iſt ſo nimmt man 3. Granvon dieſer Met
cin, nehmlich alle 7. Tage 1. Granein; und ſo
Kranckheitvon 1.Jahriſtſonimmtman4 Gra
und gibt alle 3.Tage nehmlich 1. Gran ein; u
wenn die Kranckheit von einer Wochen, ſo ſoll m
alle Morgen nüchtern 1. Gran trincken. Jede
ſoll von der Medicinder ſiebenden Proječtion v
ſtanden werden, das iſt, wenn 3. Proječt, nehml
mit Succo lačtucae und wohl-purificirten M
ſchen-Blutwerden gemacht ſeyn.
Sie curiret auch Lethargum, wie auch Inc
bum, und alle Kranckheiten ſo von der Schla
ſucht herrühren, ſo ihre Herkunft von einem uni
nen Sulphur haben.
Obgleich dieſer Lapis oder Medicin dem E
- « - PO
- H (o) . . . 35
wichtundMaaſſenach wohltemperiret iſt, ſo iſt ſie -

doch in der Qualität als ein Feuer ſowohl in der


Eſtivitätals Penetration, alſo daß ſie in der erſten
Operation, nehmlich wie ſie erſt gemacht worden
einunvermeidlich tödtlich Gifft iſt. Aus dieſem mö
gendeBrüderſchlieſſen wie leicht man durchdie
ſsMagiſterium das ganze menſchliche Geſchlecht
ſmpatetiſcher Weiſe deſtruiren und zu Grunde
Änne. Welches Myſterium die Brüder
deſwegen halfenſolenfasje Philoſophi
auchchan haben damit ſie ſich nicht die Wj
kºng des HErrn auf den Halsziehen. -

ºdwie durch den Handgriff unſerer Medicin


der Bruder das menſchliche Geſchlecht deſtruiren
önnte: Alſo wird er auchhingej Kranckheis
Äſelbencuriren und die individuamultipli
Än wie ſolches alles die Experienzzei
gen WirD, -, - - - -

Wirhabenſchonoben gedacht alsesvonnöthen


y/daßdasgroſſe Äunſerergebej
Äperret werde damit ſie das Tempera
Ätdesmenſchlichen Geſchlechts und den dicken
undgroben Humoribus etwas linder begegne/oder
Ärne etwas überwinde; Denn ſonſjürde
Äunſerer Medien die kj
Microcoſmiübertreffen ja gar auslöſchen. So
alſo vonnöthen, daß ſie ſchjt pro
ÄrterFreundſchaffbejüje
er Bruder was denjLej zu curi
Ä #Ä
dienen:ºdler ſich dieſer zSicherheit #
senden Metho
ſ nachfolgenden Nimm
-/

36 , H (o) # l

Nimm 5. Granobgeſagter Medicin,inwasv


NB. Projection du willt und wie dir oben geſa
worden und thue ſie in 2 . Tropffen Sanguis,
wohldepurirtſey/ und daßieder von dieſen Tro
fen ein Ä ſchwerwiege/ thue dieſe obg
ſagte 40. Gran in den 5ten Theil einer Untzeu
dieſer te Theilin2. Untzen. Obſervire/daßd
ſer Succus ſangv. wohl purificiret werden m
per filtrum, zehenmahl wohl percolirt, und d
der Lapis in einem gläſern Mörſel ſehr wohl zerr
ben werde.
CAP. XIV.
Wie man den Stein auf die Veget
- - -
bilia appliciren ſoll.
Nd weil die Brüder mit dieſer Medici
Blumen und Obſt zu aller Zeit des Jah
produciren und die unfruchtbaren Pflc
zenfruchtbar machen können darum ſoll man
nicht verwundern/ wenn ſie zuweilen von dem
meinen Mann vor Heren-Meiſter geſcholten w
den/ und daßgeſagt wird, daß ſie mit dem Teu
einen Pact haben ſollen; aber die Wahrheit iſt
daß alle dieſe Effečte natürlich ſeyn/ und daß ſi
denen Kräfften der Naturgefunden werden. D
um ſollen die Brüder zu ieder Zeit GOTT
HERRN/ der ein Erſchaffer und Erhaltere
dieſer Natur iſt loben und preiſen und aufw
für eine Weiſe man dieſe Effečten in dem Sch
der Natur finden ſoll, will ich dir anjetzorevelire(..
-

- Ä
S (o) G 37

„Die erſte Experienzgeſchiehe alſo: Nimm H.


Roſen Aſche ihue ſie in ein gläſern Geſchirr mit
einem langen Hals vergrabe in dieſelbe Aſchen 3
oderwievieimanwill/Roſen-Saamen-Körner
ºhueſ.Gran unſerer Medicin, und H. Regensw
dazuſigilliredas Geſchirrhermetice, und wann
dudieMiracul der Natur ſehen willt ſo ſezda
Geſchirr in Aſchen damit die Wärme der Aſchen
nicht die natürliche Wärmeübertreffe ſowirſt du
" meiner Stunde kleine Roſenvorſchieſſen ſehen mit
ahren Farben Geruch und Perfection, als wenn
teine natürliche Roſe wäre.
Eben auf dieſe Weiſe wird der Bruder in an
denvegetabiliſchen Sachen procediren können!
gröſſer oder kleiner mehr oder weniger, da er denn
wunderbare Sachen aus der Experienz ſehen
ºrd. Wenn ein Baumunfruchtbar iſt, ſoll er 3
Atan von dieſer Univerſal-Medicin in deſſelben
Wurzel oder Hertzthun welcher alsdann Früchte
lagen wird, ---
CAP. XV. ;

DenModum allerhandEdelgeſteine
sace und Perlen zu formiren.
Enn der Bruder die Saphyre Rubinen
oder Smaragden machen will, ſo nimm
"Hj. Smaragd oder andere pretieuſe
Fineſwelchejündjajden kleinen
Äworffenſind und mache mit unſerm4 inde
ÄrgeSSS. lutir ihn wohl und ſetze ihn in
aGraddes Feuers und F eszuſamen sº
3 -

V.
ss – s (9) •
calciniren. Nimm das Geſchirr heraus und zit
he durch vielfältige Abluition oder Abwaſchung
unſern Sulphur aus alsdann nimm Zvj. Berg
Cryſtall, ſo pulveriſirt werden muß/calcinire ihn
eben deßgleichen mit unſerm Sulphur, wie wir oben
mit dem Smaragd zu thun befohlen. Alsdann
ſagich nimm dieobgemeldten Zij. von demobenbe
reiteten Smaragd/ oder was vor ein Steines auch
ſey/undthueſie in Fvj. unſers Solventis, ſetze ſie 3.
Tage in erſten Grad des Feuerszudigerirenein, ſo
wird die angenehme Tinčtur von den Edelgeſtei
nen oben auf dem Solvente ſchwimmen und von
den Fij.wirſt du kaum 1. Untze extrahiren können
Sammle die obgemeldte Tinčtur, und thue ſie it
einen Kolben/ der ein weites Mund-Loch hat ſetz
das Glas in erſten Grad des Feuers und wannd
Tinétur wird ſo ſetze deinen praeparirten Berg
Cryſtall ein Theil nach dem andern drauf, miſch
alles wohl mit einem hölzern Spatel durcheinar
der/ und wenn es in Form eines gewiſſen Teigt
ſeyn wird ſo nimm das Geſchirr abe/und den Tel
Ä vermiſche denſelben wohl mit 2o. Granu
erergebenedeyeten Medicin,ſetze von unſerm Me
curial-Waſſer zum öfftern zu thue ſolches in e
klein irdenes Geſchirr ſowohl verſchloſſen um
mit preparirten Leimen ſa. verlutirtſey ſetze es
4ten Grad des Feuers/ ſo wirſt du hernach dei
Edelgeſteine ſehr ſchön und köſtlich finden: Eb
mit dieſer Regel formirt man auch andere pretić
Steine. . . . .. . .
Denn unſere Medicin liquificiret erweichU
-
- -
G (o) F. 39

und eröffnet ſie alle exaltiret ihre Eſſenzen und


Subſtanzen oder Farben multipliciret und Per
feäionirtſie. Und der Bruder ſollgarnichtzweiſ
ſandaß eben ſolche gemachte Steine die Ä
äionundproprietät haben als diejenigen ſo nicht
dahKunſtgemacht worden; ſondern unſere Brü
der bekennen alle daß ſie noch viel köſtlicher ſeyn.
Unſere Medicin macht auch das Glas malleabel
duweich, alſo daß es ſich wie ein Metall häm
meinläſſet. - -

CAp. XVI. ">

Objection, und contraires Ar


gument.
H:andersaberargumentiren
das Ingenium unſers
wollte und ſagen:
Lehrlings

°° Weiſt das möglich, daß eine einzige Mº


dicin ſo viel unterſchiedliche Effečten producre.
kan auch ſo viele Kranckheiten zu Curiren ndº
dieſe differente Effečten von unterſchiedlichen Ur
ſachenherkommen wie auch von differenten Urſa
hen unterſchiedliche Kranckheiten im menſchlicher
Läbe eine kalt eine andere warm - und endlich
ſeucht und trucken herrühren? Auf dieſes Argu
ment kanmanerſtlich mit der Experienz, zum ane
den mit der ſogenden Rede oder Raiſonement
eine Gnüge thun: . . -

Erſtlich iſt nur eine Natur in dieſer Welt und


eine regierende Facultät in unſerm Leibe / welche
denſelben regieret und
-
sºººº dieſe sº
4.
FaCUll
/

4S G (e) G
Facultät gibt der Maſſa des Saamens ihr Princi
Ä dirigirt die Generation, dem dieſelbe di
deam ihrer Specierum in ſich eingepflantzet und
ein unverbrüchlich Geſetz hat allezeit den Effeč
gleich ſich ſelbſt zu produciren zu verſtehen, da
nehmlich dieſe ſeminaliſche Tugend nur alleil
Krafft des Agentisproduciret von welches Cen
trum die Wahrheit reſultiret. Dieſer Urſache
halber geſchiehetes auch, daß allein dieſeKrafftdis
poniret attenuiret/uniret/kochet/ordiniret aus
iheilet ſammlet liquidiret augmentiret vivifi
ciret und coaguliret.
Deßgleichen in dem Ä undperfečte
Leibethut dieſe Krafft oder Tugend eben dieſelbige
Operationes produciren indem ſie in dem Ge
hirn die animaliſche Geiſter produciret ſo di
Sinnen wie auch die Bewegung der Augen ge
ben; In den Nerven der Ohren gibt es das Ge
hör; Indem Magen digerirtes; In dem Herze
fermentirt und vivificirt es das Geblüte; Jnde
nährenden Theilen ernähretes; Inden Teſticuli
roducirt es den Saamen; In den Inteſtiniszi
j esdieExcrementa aus; Inder Leberfiltrirtes
und machet die Humores lauffen und endlich fol
mirt und producirt es den Umlauff des Geblüts
Woraus erhellet, daß dieſer Spiritus oder Virtu
radicalis oder Archaeus, (welcher von andern auc
Facultas vitalis genennet wird und wie ich ſcho
oben geſagt)ob er gleich ſchon einig iſt, ſo kann
doch in den Theilen die accidentaliſche vº
- QD(
e (8) s. 41
oder Aenderung annehmen; und dieſe Facultätvon
Helmontio und Paracelſo, und von unſern andern
Brüdern wird, wie ich ſchon geſagt habe. Archae
us, das iſt Aura Vitalis, genennet. Wenn denn
dieſer Schmied unſers Leibes von etlichen neblich
len oder finſtern krancken Materien oder äuſſerli
chen Fermenten verdunckelt worden, ſo produci
reter nicht mehr die natürliche Operationes in dem
Schooß der Natur, ſondern operiret Kranckhei
tennehmlicher verdunckelt ſich von den obgeſag
ten finſtern und fremden Nebeln, welche hernach
Kranckheiten genennet werden.
Weil denn unſere Medicin den Archaeum ſtil
let und alles, was dieſe krancke Materie verurſa
chet/ausjaget ſo wird durch unſere Medicin dem
Archaeo eineſröliche und tuhigeldea beygebracht
und ſo der Geiſt befriediget worden, ſo werden auch
die Generationes und Propagationes der kran
cken Idex auffhören - wie auch derſelben Saas
men und Wurzel / welche krancken Idex durch
ein und andere Occaſiones in dem Archaeo ſind
produciret worden - und die Urſachen der Saas
men und Wurzeln der Kranckheiten ſeyn: Deros
halben / weil unſere Medicin alle dieſe Urſachen
ausrottet, ſo heilet ſie auch alle dieſe
Kranckheiten.
4- F (c) S -

PRACTICA O R DI NIS
MA70RIS.
» ,. . . CAPUT XVII.

Von der WeiſenMedicinaus


- O und D.
OTT der erſte Schöpffer und Erhalt
der Welt hat im Anfange alles aus nicht
°“” von dem Chaos oder Abyſſus geſchaffen
und Er allein kan auch alles wieder zu nichts mc
chen. Die Natur producirt immer eine Sack
aus der andern, denn ſie iſt ein feuriger Geiſt /
durch Ä
Willen GOttes ſtets beweget wird. D
Natur fängt an durch einiges erſtes Subječtum
operiren indem ſie daſſelbe ſtets beweget, das iſ
wenn die Naturſtets in der Lufftoperiret ſo prº
duciret ſie den Sulphur vivificatum, welcher dº
erleuchtende Leben hat und der Brunnen der Wä
meiſt die Luſt operiret in dem vdurch den W
lender Natur und producirt den Änutritivun
oder humidum radicale. Das V hernach op
riret durch die natürliche Impresſion der Luff
Krafft deſſelben in ihr habenden Sulphurs um
Mercurii in dem Centro der Erden und produc
ret das feſte und fixe S welches ſich hernach dur
die centraliſche Hitze in die Matrices aller Oer
zerläſſet und nach der Diſpoſition der Matricu
ihrer Sulphurum, unterſchiedene Mineras u
Vegetabilia produciret wie man aus derpeE
- „A
- H -(o) G 43
perienz ſiehet/ daß alle Mixta in dieſelbigen Prin
cipia ſolviret werden aus welchen ſie componirt
ſeynworden, wie man auch in der Anatomirungal
ler Sachen durchſpagyriſche Kunſt ſiehet, daß ſich
dieLeiber in Sal, Sulphur und Mercurium, und in
dieverdammte Erde und Phlegmaſolviren laſſen;
der Sulphur, Mercurius und Sal ſind nur allein
Principia ačtiva, die Erde und Phlegma aber ſind
Principiapaſſiva: Und obgleich Helmontius ſagt
daßdas Principium aller Sachen der Spiritus in
temus, oder das Fermentum des Waſſers der
Schmied der Generation ſey. Ariſtoteles ſagt/
daß es die Materie, ſo von allen Formen entblößt
ſey welche Form ſich von der Paſſivapotentia der
Materie deduciret. -
Dieſe aber ſind nur erſte und ſimple Principia,
ſonur contemplativiſch und durch die Gedancken
und Intelligenz geſaßt werden können. Demo
critus und Epicurus ſagen, daß die erſten Princi
pia gewiſſe Atomi mit unterſchiedenen Figuren
ſeyn welche ſich durch unterſchiedene Motus be
wegen ; deßgleichen ſagen ſie auch, daß ein iegli
cher Atomusdurchſeine Art und Härtigkeit unzärt
lichſey welcher in ſeinem Principio von der Natur
alſocomponiret worden, daß in derſelben keine ſo
groſſe Stärcke gefunden wird der die Macht hät
te ſolchen zu dividiren/indemer ohne porosiſt; die
Philoſophiaber mögen ſagen, was ſie wollen, ſo iſt
und bleibt es auch wahr, daß die Naturaufnachs
ſolgende Art procediret: Nehmlich die Natur iſt
alles und generirt auch alle Sachen ſo ſich dº
44 S (o) Gº
die kurze Diſpoſition der Saamen produciren
wieder Bruder aus der Experienz unſersLiquors,
nachdem er die Solution biß auf den Saamen
wird gemacht haben, wird ſehen können, daß wenn
ſich der Saamen turbiret ſich auch die Genera
tion des ſolvirten Mixti (wie unſern Brüdern
mehrmahl, wenn ſie die Leiber in primam materi
am reſolviret wiederfahren iſt) zu verſtehen, daß
der Saamen von Naturgeſchickt iſt zur Perpetua
tion ihrer Speciei ſich zuſolviren und zuconſervi
ren: Und gleichwieder Menſch um ſich fortzupflans
zen und zu conſerviren durch ſeinen Saamen eis
nen andern ſeines gleichen produciret : und wie
man in allen andern Sachen auf dem groſſen The
atro der Welt durch die Experienz ſiehet. Eben
deßgleichen ſoll der Artiſt, als ein Sohn der Natur/
um die weiſſe undrothe Medicinzuformiren auch
thun; d.i. Er ſoll auch mit dem Werck der Natur
und ihrem Bildniß operiren.
Darum ſoll er den metalliſchen Saamen/ nicht
des todten Leibes, in welchem der Saame ein Ca
daver iſt und in welchem kein vegetabiliſcher und
animaliſcher Saame gefunden wird, ſondern den
lebendigen Saamen nehmen welcher nur allein in
denen Elementen per ſolutionem, congelatio
nem & ſüblevationem in aërem gefunden wird
ſo ſtets in den fruchtbaren Theilen oder Matrices
der Erden in Geſtalt eines Regens oder Thaues
iſt von welchem Gold, Silber und alle Minera
lien produciret werden. Weil aber die Natur
weder das Gold noch das Silber inſupremo ſe
TA1T3
(o) º
minaligradu exaltiren kan/ noch den Saamen in
dem Lapis zur Multiplication, von wegen Rohig
keltderLufftextrahiren;Alſo dann muß die Kunſt
wo die Natur abgehet zu Hülffe kommen alſo
wir deſſen zum Exempel und Beweiß da wir von
denſeptentrionaliſchen Regionen reden/einErems
pel geben allwo auch die Hitze das Clyma übers
winden muß. In dieſen kalten Ländern können die
Früchte aller Specierum nimierzu ihrer Reiffe oder
Perfectiongelangen/iedoch durch Hülffe der Kunſt
indem man denenſelben die benöthigte Hitze admi
niſtriret alsdann werden ſie ohne Zweiffel ihre
Vollkommenheit erreichen. . .
Eben darum das G)zu exaltiren/damites dieſè
minaliſche/multiplicativiſche Tugenderlange ſo
iſt nöthig von dem Saamen des Goldes anzufan
gen wie auch mit dem Saamen des Silbers und
weil ihrer Saamen des mecurialiſchen S in die
ſem einigen bewuſten Subječto ſpiritueus und le
bendig befunden wird auch vermittelſt unſers Ar
tificii in aquam vivam verwandelt wird - alſo
ſagt einer von unſern Brüdern, daß aus dieſem W
viva das S Armoniacum extrahiret wird wel
ches iſt unſer Tartarus, und von unſer SalAmo
niac, das iſt von unſerm Tartaro, unſer Mercuri
us, wie oben gewieſen worden.
Und obgleich G) und D todte Metallen ſeyn ſo
können ſie doch mit alle dem vermittelſt unſers le
bendigen Mercurial-Waſſers reſuſcitiret, das iſt
deÄ inačtum gebracht werden.
iſſe aberlieder Bruder obgleich das G) º
46 S(o) º -

Z) alſo reſuſcitiret worden, daß ſie dennoch nich


den ſeminaliſchen multiplicativiſchen Geiſt hat
ben/ (welcher Geiſt als Aura ſpirituoſa, wie Fun
cken überall ausgebreitet iſt) können ihn aber ver.
mittels unſers H empfangen - in welchem das
Principium ſeminale des 4 nicht allein ačtual
ſondern auch ačtiv geſunden wird. Und dieſes iſ
der Schlüſſelunſerer Kunſt/welcheniemanden/wei
erauchſey ſoll offenbaret werden dieweil es das
principalſte Secret unſerer Kunſt iſt, mit welchem
Schlüſſel unſer Lapis in unendliche Perfection -
exaltiret wird t und mit welchem man auch das
9Werck abbreviret. -

Wir legen dir demnach lieber Bruder/bey dieſer


Pračtica ordinis majoris das Stillſchweigen von
neuem auf und bitten dich um Gottes willenſecret
zu ſeyn/ und mit dieſer nachfolgenden Manier ſo
ich dir hell und klar offenbaren werde / wird das
Werck regulirt und dorgenommen.
Nimm denn alle die Feces, ſo ſichin fundo des
Geſchirres geſetzt haben die du von dem rothen
oder weiſſen A das Fermentum des Ooder Luna
vivae, ſo auf unſerm Univerſal-Solvens in forma
eines Oelsſchwimmet wirſtextrahiret haben/und
mache mit deſtillirtem Thau oder Regen-Waſſer
ein Lixivium ſa. ſo werden gewiſſe Pelliculae er
ſcheinen alsdann ſetze es an einen feuchten Ort ſo
werden Cryſtallen daraus/ ſo von Paracelſo Gil
lagenannt wird / pulveriſire dieſe Gilla, und ma
che damit S.S.S. mit feinem laminirtem G)/ lutir
den Tiegel wohl zu und ſetze es 3, Tage in "Ä
- - M
H (o) M. 47

Grad des Feuers hernach nimm es heraus pul


verifire es thue es in eine gläſerne Retorten und
ſetzees mit 3. Theil unſers Menſtrual-Feuers in I.
Grad des A 8. Tage in unſern Ofen zudigeriren
Nach dem 8ten Tage ſetze das Geſchirr in 3ten
Grad ſo wird ſichin 3. natürlichen Tagen ein ros
ther Liquor deſtilliren/ cohibire von neuem auf
die überbliebenen Feces, deſtillire wieder und re
etire es alſo dreymahl. Alsdann ſetze das Ge
Ä in4ten Grad des A und deſtillire einen ge
wiſſenLiquorem, ſo dick und in Geſtalt eines Ho
nigs iſt; dieſes alſo reducirte Gold verwahre wohl
denn es iſt ſchon vivificiret/ und thue die Feces als
die verdammte Erdeweg/ ſozu nichts mehr dienlich
iſt. Ebendeßgleichen ſoll der Brudermitdercap
Ä Lunaprocediren. Nimm jetzo das le?
ndige G) oder obgeſagtes Oel 1. Theil und 3.
Theil Mercurial-Waſſer/thuees zuſammenin ein
gläſern Geſchirr ſigillire es hermetice, und ſetze
es einen Philoſ. Monat in 1. Grad des Azudige
riren ſo wird es ſich ſubtilifiren. Das Corpus
Lunaeebendeßgleichen ſo auſzuſchlieſſen und von
dem Centro derſelben ad circumferentiam, die
vegetabiliſche Seele/das wachſende Ferment -
oder Tinčtur, ſo in Form eines Oels obenauf
ſchwimmen wird herauszuziehen, dieſes Oels ſollt
dualſo nehmen. »
Nimmobbeſagtes S oder Gilla aus dem Mer
curial-V/von welchem du das G) oder X) Oel ex
trahiret haſt miſche alles untereinander ſigillire
das Geſchirr wohlzu ſetzees 8, oder 10. Tage ein
z!!
48 - (o) G
udigeriren/biß das S den Mercurium
j gezogen haben/ und daß der § in dem Swirdgana
behalten worden. Alsdann ſchleuß das Geſchir
auf nimm die Materie heraus thue ſie in eine Re
torten und deſtillire es im Ades 4ten Grads/ſ
lange biß die weiſſe Eſſenz, welche weiß Blut ge
" nennet wird, wird überdeſtilliret ſeyn. Das ro
the Blut nun zumachen ſo reétificire das weiſſ
Blut aufdie Erden/cohibireſa und vollbringee
mit 7. Cohobationes, ſo wirſt du das rothe Blu
oder Liquorem haben.
Nimm jetzo 10. Theil des Mercurial-Waſſers
und 4. Theil des rothen oder weiſſen Löwen-Bluts
miſcheeswehl zuſammen und ſetzees 20. natürli
che Tage in erſten Grad des Feuers zu fermenti
ren oder zu digeriren ein und wenn die Materie.
wohlmiteinander unirtundincorporirtſeyn wird
(denn die Materie convertirt ſich ganz in die Fan
be, wie das Blut geweſen / entweder roth ode
weiß) alsdann ſetze darein ein Theil lebendiges G
und 1. Theil des Ferments, oder Saamen de
Goldes, das iſt unſers Sulphurs, welcherwahl
hafftig das Principium ſeminalein ſich hält, um
alſo continuire durch die Digeſtion 8:andreTag
ſo wird ſich dieſes alles in mercurialiſche Subſtan
convertiren, welche ein wahrer Philoſophiſcher
und Saamen der Metallen iſt; ſetze dieſes alles
das Philoſophiſche Ovum, ſigillir hermetice,ur
ſetze es in erſten Grad des Feuers ſo wird ſich d
Materie in rothe Vapores (wennszumrothen/)
roth als ein A/ oder (wenns zum weiſſen/) gar
- PPS
W. (c) S 49
weißals der Schnee convertiren. Alsdann wird
die Materie dünn und klar / darnach condenſirt
ſich dieſelbe und ſolvirtſich nach und nach, daß ſie
endlichals ein klares Waſſer wird und ſangen an
kleine Wolcken ſo ſchwarz/ und ein Zeichen der
Putrefačtion ſind zu erſcheinen / welche Caput
Corvigenennet werden. Alsdann ernähre deine
Materie, wie oben geſagt worden und ſetze dein
Geſchirr in andern Grad des Feuers/ ſo wirſt du ein
Theldes V in Erde ſich verwandeln und obenauf
der Erdendas Waſſer ſchwimmen ſehen alsdann
ſetzealsbald das Geſchirr in 3ten Grad des Feuers/
ſowird ſich die Materie ganz in Erde verwandeln/
und wenn ſie anfangenwird Citron-Farbe zu wer
den/ſoſetzees in4ten Grad des Feuers und laßes
alſo ſtehen biß die Materie ganz als wie Mohn
Blumen ſeyn wird (wenn es nehmlich im Rothen
ſt) wenn es aber im Weiſſen, ſo wird ſie weiſſer/
alshell-glänzend Silber und wirſt alſo das Com
plement dieſes Werckes in 15. Monat haben,
CAP. XVIII.
Abbreviation unſerer Brüder.
Bgleich unſere Materia cruda oder remota
den ačtualiſchen Sulphur, S und Ö beſi
° zet ſokaner doch von derſelbenden Philo
ſophiſchen H nicht auf einmahl deſtilliren durch
was vor eine Weiſe er es auch angriffe ; Es ſey
denn daß er dieobgeſagten Principia erſtlich durch
die Philoſ. Sublimation Wº zuſammen ſetze§ UM
5o I (o) H.
und alsdann kan er erſt in einer Operation unſe
Philoſ Queckſilber oder Hermaphrodit haben
welcher den Sulphur ſowohlaëtual als ačtiv, un
iedes anderes Principiumfeminal und activinſic
hält wie auch das Paſſivhumidum, ſo die Ačt
ondes Hempfähet; Dieſer Weg iſt kurz darur
ſoll der Bruder denſelben mit Stillſchweigen inſe
nem Herzen verborgen halten als das Secretalle
Secreten. -

Und obgleich der A/S und F in unſerer Materi


Remotaſehr genau in der Gefängniß der Unreinig
keiten und überflüßigen Humiditäten miteinar
der verbunden ſeyn; dieweil aber unſere Materie
eine einige iſt, ſo ſind auch die obgeſagten Principi
ačtivanur eben dieſelbe Materia, als in ihrer Wu
tzel und Mutter zu verſtehen, daß alle Sachen i
ren Anfang von der Bewegung der Natur hernel
men, welcher die benöthigte Materie aus den El
menten, um alles/was da lebetzuproduciren/he
nimmt zuverſtehen / daß die Seele ſo fruchtbari
und alſo durch Ačtion und Gegen-Action in d
niedrigſten Region der Lufft eine Verbindmiß a
nimmt ſich in eine cbrperliche Erde und Maßſ
convertiret und uns hernach in Geſtalt des I
gen-Thaues erſcheinet. Und weil dieſe Mate
alſo in dieſer Geſtalt durch kein cörperliches Ba
verbunden iſt, indem ihr der Sulphur Terrae,
welchem das Central-Awohnet/abgehet. D
rowegen nach wenig Zeiten, wenn der -- univ
fälis die Matricem der Erden wird foecundiret
ben/ſozieheter wieder aus derſelben den Uberf
- deſ
– H (o) $. 51
deſſelben ſo ſich darinnen befindet oben auf der
Ä perficieder Erden in forma nitri ſulphurei,
ºſliniſchen Äwelcherſichhernachin der Lufft
Ändjeijddensiphur undNeº
Äuium, ſoſchinder Lufftauffhalten in ſein Cen
Ämſammlet; welches Particulhernach durch die
Bewegung der Erden aus dem Waſſer durch die
* Ändejajbrechenjündindem dieſe Par
Äcinanderhartbegegnen/produciren ſie das
Äuoſe A ſo Blitz und Donner generiret/und
ſegen alle dieſe Vapores inGeſtalt eines Re
ab welcher den Saamen oder wahren
piritum univerſälem in ſich hält, ſo der Bewe
undFermentator der Elementen iſt und auch
himmliſchen und geiſtlichen Sulphur und ſali
hen Schweffe in ſich hält alle dieſe Sachen /
º/auf die Art von der Natur vermiſcht werden
annt der wahre H. Und dieweil dieſe unſere
erie eine Wurzel aller Fruchtbarkeit und als
Äazu Gebährung aller Metallen nöthig iſt
ſchhält.djh djſtoff derſe
den den Fuj ſeminalem Metallorum auf
ºah haben wiſſe aber, daß du alles auffol
gende Är arbeiten ſollt: Nimm 1. 2. oder 3. tb.
dieſer Materix crudae, oder UniverſalisTartar»
ÄPurificire ihn von aller überflüßigen Humidi
tätihue ihn in ein Geſchirr, das einen kurzen Hals
ºundſjÄjedes Geſchirres
ºben möchten und Temitder Materie
Ägeſüllet ſetze ihm einen Hut auflegeeinen Reci
Kºntenvorvermache "Fºº
-
alle wohl #
2,
52 e (9) e.
das Geſchirr in erſten Grad des Feuers ſowirſt
alſo durch dieſe gelinde Wärme den mercuria
ſchen Liquoremdeſtilliren. Alsdannnimmd
Caput mortuum, ſoinfundo des Geſchirresv
blieben pulveriſirees ſetze es ineinander derg
chen Geſchirr gieſſe den zuvor deſtillirten Liqu
rem drauf und ſetze es wieder zu deſtillirene
dieſe Operation thueſoofſt/ biß einrother Liqu
als Corallen daraus deſtillire, dieſen verwal
wohl verſchloſſen in einem Glaſe. Nimm hern
von dieſem Liquore 9. Untzen des corporaliſch
reinzcrudirten O/ nehmlich ſo in ſein erſtes We
« reduciret/als wie oben geſagt worden.
Hier wird der Bruder auf eine nähere W
procediren können, nehmlich wie ſolget:
Nimm das Caput mortuum, ſo obeninderl
ten Deſtillation in fundo des Geſchirres verb
ben iſt und vermiſche mit 2. Theilen deſtillir
RegenzV mache daraus eine Lauge/filtrires
chemahl laßes hernach im 2. Grad des Aeva
riren und wenn die Pellicula erſcheinen wird
ſetze es an einen kalten Ort in forma Salis zu c
ſtalliſiren.
Nimm HG)/laminires ganz ſübtil, und mc
S.S.S. in einem Tiegel mit unſerm cryſtalliniſ
Saltz lutir es wohl/undthue ſie 3. oder 4. T
in den Thurn des Philoſopiſchen Ofens herr
zerbrich das Geſchirr ſo wirſt du dein G) pulv
firt finden, welches du etlichemahl waſchenſ
und wann es trucken gemacht worden ſo nimm
Untze dieſe Goldes und 3, Untzen unſersrothen
-- g
sº Go) s §3

j quoisoder Mercurii, vermiſche ſie wohl zuſams


j menſetzeſe in erſten Grad des Feuerst und vere
jgabenSand laſſe ſie alſo I. natürlichen Monat
jºbgeſeden Sand alle Tage mÄ
j Waſ nach dieſenſchauer obindem Glaſ ſch
j denôinmercurialiſch v verwandelt, ſo wirſt du
j
is imvºn
Grunde unſern
eine gewiſſe ſchwammichte
Brüdern Erde ſee
die verdamm Erde
Ä des Goldes genennet wird. Alsdenn nimmº
j Svom Feuerabe und wenn das Lºch
rºl allesinMercurial S convertiret iſt ſolaſſeese“
ÄcheTagelänger ſtehen bißalles zu Waſſerº
den Alsdann nimmdas ſolvirte Goldſamtdem
P dem
mercurialiſchen Liquore, nehmlich der alſº
Liquore einsworden verwahre den halben
de und den andern halben Theiſezen Ä
ve. Whiol, ſigillireſtehermetice, und ſetze es in unſern
j Oenini Grad des Feuers ſowird dieſer Liquº
escº Ä ſchzuheben, als tunckele Vapores oder
Ä undnachundnachſchwarzwerden. Äh
jÄe, wenn ſie ingenennetwird;
jÄuption dieſen Stand und
geſetzetſ.de
deſ muß
Ä in 30.Tagen. Alsdann wird dieſe Ma
ma mit der erſten Nahrung, das iſt mit dem er
ſt
iſſ Ä oder Lačte alimentiret.
Zº M Ä mußindieſem Proceſs obſerviren/daß die
ſ ÄnäÄ auch zweyerley
weil (d Milch iſt der Liquor, ſonoch nicht mit dem
ſº die
Änirtundconjüngirtiſt/welcher
reine Liquº
am Jungfer-Milch genannt wird; wenn es
- - - -

eL- der mit dem Golde conjungirt, ſo jeder Ä


O15
quo -

Z
-
§4. H. (o) H . I

bis cočtum genannt. Die vorgeſagte corrum


pirte Materie wird durch die Putrefaêtion ein
producirende und generirende Materie der ander
Dinge und durch die Cibation des Lačtis crud
ernähret ſie nicht allein, ſondern augmentiretun
erlöſet ſich von der Verbrennung des Feuers un
zum Uberfluß purificirt ſie ſich auch von dene
ſchwarzen Fecibus, ſo ihr von der Putrefačtion
verurſachet worden. Darum muß man ſie auc
als oben geſagt iſt/ mit dem ſechſten Theil dieſ
Laëtis crudi ernähren ; Hernach ſetzet man dº
Geſchirr in andern Grad des Feuers und in et
chen Tagen wird ſich die Materie in die Höhe g
benin Geſtalt der Lufft/ darnach wird ſie abſteig
in Geſtalt des Waſſers und in andern 14. Tag
wird die Materie ganz in V convertiret ſeyn/
mit allen Farben als Regenbogen gezieret und de
Auge ſehr anmuthig zu ſehen. Dieſe alſo gezie
Materie wird von unſern Brüdern Cauda Pav
nis genannt. In andern 14 Tagen nun wird
Erde infundo des Geſchirres anfangen zu erſch
nen / alſo / daß wenn die Materie wird colori
ſeyn/ſo wird ſie ſich congeliren und innerhalb 4
Tageninforma ſolida zuſammen vereinigen u
ſich mit allerhand Farbenzieren.
Jedoch ſolltduſie mit dem 5ten Theilunſers I
étis crudi ſpeiſen/ ſo fängt von neuem die Mate
an ſich zu erheben, und zwar in Geſtalt eines klar
durchſcheinenden Waſſers/ als Fiſch-Augen, u
fängt von neuem wieder an ſich nach und nach
ſammen zu vereinigen/undinforma ſolida zuv
- - - WOC
H (O) - H. 5
wandeln. Jetzo ſollt du dieſelbe von neuem mit
dem4ten Theil unſers Laëtis crudiſpeiſen, ſo ſol
virtſieſich wieder zum V und nach und nach wird
wanſe in Geſtalt eines weiſſen Wachſes vereini
gen und coaguliren ſehen - alsdann wird dir der
Schwan oder die weiſſe Taube erſcheinen dann
ernähre ſie mit dem Lac bis cočto, und ſetze das
Geſchirr in den 3ten Grad des Feuers/ wann ſich
nun die Materie von neuem ſolviret/uniret/con
denſiretauchanfängetdickzuwerden und die C
tron-Farbe erſcheinet ſo muß man ſie von neuem
mitdem andern Theil des Laëtis biscočti ſpeiſen/
und wenn ſie beginnet roth zu werden, oder ſich zu
figren und feſtzumachen alsdann muß man es
von neuem mit dem letzten Theil des Laëtis bisco
étiſpeiſen ſetze das Geſchirr in den4ten Grad des
Feuers / und alſo wird ſich die Materie coaguli
ren/figiren und in perfečtes glorieuſes und gebe
nedeyetes O/ſomultiplicativiſch und mit allen In
fluenzen der Sterne und Elementen reichlich bez
gabet iſt exaltiren. Dieſes Werck wird in ſehr
kurzer Zeit vollbracht, nachdem der Bruder mehr
oder weniger Fleiß anwenden wird. Und wenn
der Bruder dieſen Stein noch mehr exaltiren will/
ſo muß er denſelben von neuem reduciren und in
ſein erſtes Weſen wiederum retrogradiren / und
alſo wird er die glorieuſe Multiplication ſchier in
infinitum erlangen; wie unſere Brüder durch die
tägliche Erfahrung wohl wiſſen. Darum nimm
die Proportion des Steines nach deinem Wohl
gefallen, nehmlich wenn deſſelben H. ſo pulveri
" D 4 ſire

-
56 . H (o) H.
ſire ihn zu einem unbegreiflichen Pulver; dieſem
Pulver ſollt du3. Theil unſers Mercurii, welchen
durch öfftere Cohobation auf die extrahirte Mate
rie gemacht/zuſetzen und vermiſchen/thue es einen
Philoſophiſchen Monat lang in vaſe Circulato:
rio, oder verſahre wie 3. Brüder ſagen: Thuedi
vorbeſagte Materie, nehmlich den mit H vermiſch
ten Stein mit 3. Theil des Goldes/ (ſo Philo.
ſophiſchiſt calciniret worden) ſigillirees herme
tice, und ſetze es einen Philoſophiſchen Monat lang
in unſern Ofen/ und wenn die Portion des Stei
nes und des Goldes in ſubſtantia fluida werden
convertiret ſeyn/ oder ſolviret/ alsdann nimm da
Geſchirr vom Feuerabedieweil durch anterſchied
liche Circulationes, Solutiones, Exaltatione
und Aſcenſiones dieſe Leiber ſich nur um deſto
mehr vereiniget und dünne gemacht haben - und
was in fundo des Circulatorii von Fecibuster
reſtribus ſeyn wird/wirffweg/ und den Liquor
thue in eine Phiole, ſigillire hermetice, und ob
ſervire jetzo/ daß 5. Theile des Geſchirres müſſe
leer bleiben mit 1. Teil des Liquoris aber ange
ſülletſeyn. Dieweil die Materie in die Retrogra
dation viel ſpirituöſer und durchdringender wor
den iſt. Derowegen muß man ihr mehr Spatium
zu circuliren/ zu attenuiren/und um ſich zu vereini
gen laſſen.
Und alſo thue von neuem das Philoſ. Ovum it
Sand eingraben und gib ihm den erſten Grad de
Feuers/ laß ihn die gehörige Zeit der Putrefačtior
darinnen ſtehen gib mit obgeſagter
-
Rºssº
- YD
S (o) Sº 57

Ordnung des Feuers und ſpeiſeauchauſſolche Art


die Materie. Jedoch lieber Bruder obſervire/
daß dieſe Retrogradatio des Steines nicht öffters
alsdreymahl geſchehen kan/ dieweil man kein ſolch
Geſchirr findet, welches alsdenn dieſelbe erhalten
könne, wie ſolches unſern Brüdern offtmahls nach
langer Mühe und Arbeit wiederfahren iſt, daß ſie
den Stein in der allzuflüchtigen Exaltation verloh
renhaben. Obſervir hernach auch, daß die Speis
ſung dieſes Steines von der vorigen unterſchieden
iſt; denn durch die Laccrudum wird hier das Lac
biscočtum, und durch das Lac bis cočtum ver
ſtanden der Mercurius, das G) und der Stein ſo
zuſammen in einen Liquorem reduciret worden/
hernach per Circulationem &c. Und wie zum
Rothenprocediret worden, ſo auch zum Weiſſen.
CAP. XIX.
Von der Inceration unſerer Medicin
der andern Ordnung.
FH Materie wird auf keine andere Weiſe
inceriret als wie obenvon der nichtſoper
fe&ten Medicin geſagt worden - ſo nach
der erſten Ordnung gemacht. Nimm dann als
wie oben geſagt die Quantität des Silber-Oels
ſetzees ins Circulatorium, oder ineine kleine Phiol,
und wann das Oelwird warm ſeyn ſo trage nach
und nach deinen pulveriſirten Stein ein Theil nach
dem andern dreint rühre es wohlwiteinem hölzern
Spatel untereinander damit ſie ſich wohl vermis
D5 ſchen/
58 Hº (o) F
ſchen - und wenn der Stein liquid wird word
ſeyn/als ein Wachs/und auf dem glühenden Ble
nichtrauchet/ alsdann wirſt du deine Materie i
cerirt haben, welche den Ingreſs in denenimpe
fečten Metallen/ wie auch die innerliche Penetr
tion in die andern Sachen haben wird.
CAP. XX.

Von der Proječtion.


Jeſe Materie der andern Ordnung wi
auf eine andereArtproječtiret als diev
der erſten Ordnung / dieweil ſie als w
oben geſagt/ dreymahlrečtificiret und reincruc
ret worden alsdenn ſie von vielen gröſſern Krä
tenzuſammen geſetzet. Nimm alſo ein Theld
ſes rečtificirten Steines und trage ihn auf 1c
Theilgefloſſen Metall, dieſe 1oo. auf 1ooo. di
Icoo. auf ioooo. und dieſe 1oooo. auf 1oooc
Und alſo procedire biß auf die 1o. Proječtion,
wird ein Theilaufhundert fallen und ein perfečt
Metall von allen Proben ſeyn.
Die weiſſe Medicin von der erſten Ordnu
wird auf eine andere Art proječtirt, als die von
andern Ordnung: Nimm 1. Theil von dieſer w
ſen Medicin der erſten Ordnung und trage ſie
Io. Theil ſein Silber ſowird es ſich in ein brüc
ges M verändern ſo man in Geſtalt eines Gla
FO d -
kan welches der Bruder zerbrec
Alsdann nimm ein Theil dieſer Medicin,
- - - W)
« (» - »
M wieſ ſie auſ 10. Theil wohlspurificirten H vulgi,
der Bruder aber ſoll auf ſolgende Artpračticiren:
Thue die 10. Theile des purificirten in einen
Titzſcheſeaufglühende Kohlen/undwann der
Mercuriusanfangen wirdzurauchen ſo wirff den
I,The dieſer Medicindarein/iedoch muß ſie aü
nachfolgende Art praepariret ſeyn: Erſtlich mu
mandieMedicinwohpulveriſiren hernach nim
nwenig Wachs und mache eine Höhle darein/
ſhſeeinTheilderpulveriſirtenMedicin drein/
wenn der Mercurius, wie oben geſagt, wird
auſangenzurauchen ſowirff deinwächſernes Kü
gehen mit der Medicin darauf alsdann bedecke
den Tiegel mit brennenden Kohlen und gib Fluß
Feuer. Wenn du nun wirſt das hölliſche Gethö
Mel und die Furien des Donners hören, ſo conti
Äre das Feuer noch eine kleine Zeit. Hernach
jedene Materie in den Einguß ſowirſt du das
inſeSilber ſo alle Proben ausſtehen wirdha
dºn. Die weiſſe Medicin der andern Ordnung
ºdebenauſ dieſe Weiſeproječtiretalsdiroben
derrothenMedicinzumachen gelehretworden.
CAP. XXI.
Von der Multiplication.
Ir haben ſchon oben von dieſer Multipli
cation Meldung gethan / wie auch von
der Speiſung und alſo wird auch die
Äſſe Medicinebenſo geſpeiſet und multiplici
"wie-oben von der rohen geſagt wordenallein/
Ä
6Ö H (o) H.
allein daſ ſie durch das Silber und das weiſſ
Blut unterſchieden wird.
Car. XXI.
Der ep
Epilogus, oder Beſchluß
“ſes Wercks. ſch ß die
Trop, Danech, Azot, oder Salnaturae, wel
ches als das Fundament des Wercks der
Sulphur und Mercurium in ſich hält, ſo von den
Univerſal-Geiſt der Welt/ welcher im Centro die
ſes feminaliſchen Saltzes reſidiret ſtetsfoecun
diret wird - - - Und dieſes Mercurial-Saltz/ſ
mit dem V als mit dem Univerſal-Saamen ode
Menſtruo aller Sachen conjungiret iſt/wanne
in das Centrum der Erden kommt und von den
.Motu der unterirdiſchen Hitze beweget wird ſo er
- hebt ſiches deſtillirt, condenſirt und ſolvirtſic
wieder; Breitet ſich in alle Adern der Erden in un
terſchiedliche Matrices aus / und alſo ſuccentrir
und verändert ſich dieſes Mercurial-S nach de
Art der digerirenden Hitze der Oerter und ſolvir
ſich ſelbſten und producirt nach denen Fettigkei
ten oder Sulphuren der Erden in dieſem oder jenen
Ort einen Baum / an andern Orten das G)/an an
dern Orten X) / das Bley/ oder den Vitriol, in an
dern Oertern aber producirt es die Edelgeſteine
in einem andernden Saphyr/ in einem andern de
Smaragd und ſonſt andere Sachen mehr. Dan
nenhero wann dieſer Mercurius von dem v ge
ſchwängert worden, ſo thut er das OfficiÄ
UNIIl
S (o) H 6I

umidi radicalis, und die Kraft des centrali


en Feuers der Erden thut das Officium caloris
citantis, und der Spiritus Univerfälis, ſo im

ieSpeciem ſeiner Idea produciret wie ihme von


itallezeit im Anſange der Creation bißzum Pe
iodoſeiner Conſtitution, oder zu der endlichen Li
ea ſeiner Idee iſt imprimiret worden / welche
das Ende ſeines Verlangens erlangt zu haben)
kangenennet werden. Drum muß man ſchlieſſen,
daßindem S und in dem ſulphuriſchen Saamen
alle Dinge beſtehen - ſo der Philoſophus ſuchet.
Dieſes lebendige und fruchtbare Saltz aber hat
ſeine Wohnung in dem reinen und lebendigen «7/
welches durch die Kraft des centraliſchen Feuers
und der Strahlender Sonnen/ſich beweget/ rare
ficirt, und in Vaporesconvertiret und indem es in
die Lufftkommet/ſonimmt es in derſelben magne
tiſcher Weiſe das Humidum radicale, ſomit der
Wärme vermiſcht iſt an ſich hernach ſteigetes von
neuem in die Erde ab/ da ſich ſulphuriſche und ni
troſiſche Vapores mit Gewalt aus den Waſſer
Wolcken mit Blitzen und Donnern durchdringen
und ausbrechen. Derowegen wenn ſie Himmel»
auſſteiget und wenn ſie wieder herabfället, ſo iſt
ſie von der foecundirten Ideaſchwanger und durch
die Krafft des Aoder Hitze der Erden/unirtſie ſich
wieder von neuem / coagulirt und vertirt ſich in
- unſe
62 s (o) s.
„unſere ſaturniſche gebenedeyete Materie, welc
das Subječtum iſt von welchem unſer Werckſ
nen Anfang nimmet. Und man muß unſern Me
curium in keinen andern Sachen der Weltſuche
als allein in dieſer einigen / allwo er lebend u
ſruchtbar gefunden wird, welche Sache der geb
nedeyete GOtt allein unſern Brüdern durch ſei
unendliche Barmherzigkeit offenbaret hat d
ſchon in Mutter-Leibe dazuerkohren waren. D
ſe Materie wird auch in denen Büchern der Phil
ſophorum Chaos & Abyſſus, ſed non Lapis g
nannt, dieweil aus derſelben als das Principiur
die Generationes aller Sachen ihren Anfangne
men. Darum ſagt auch einer von unſern Br
dern: Der Menſch von der Erden gebohren/le
von der Lufft dieweil in der Lufft eine verborge
Speiſe des Lebens gefunden wird, ſo wir d
Nachts Thaut und des Tages Regen oder Aq
rarefačta, heiſſen, mit welchem der Univerſal-u
unſichtbare Geiſtuniret und coaguliret und ſod
Beſte der ganzen Erden iſt. Und eben dieſer U
ſachen wegen ſoll man es verſchwiegen halten u
keinem einigen Menſchen offenbaren / anders
gienge man ein crimen laeſe Majeſtatis Divin
wie die Philoſophiſolcheaffirmiren.
Nimm dieſes Subječtum, wenn es erſtlich v
aller fremden Humidität purificiret worden ſe
es in ein gläſern und offenes Geſchirr in die Dig
tiº der Sonnen Hitze und zwar in dem Zeich
des Löwen an die freye Lufft, ſo wird ſich eing
Theit deſſelben in ein klares und durchſcheinend
V –

# (o) H. 63
º, wº Vconvertiren, welches Waſſerpura & viva-,
Welck wie auch Fluëtus maris Philoſ und lebendiger
ſetM Bhgenannt wird, welchen du wenn du Knie
eſ ſicſ gäbeſt findenwirſt.
bendu DesSubječtum (alſo in Vconvertiretr wo
dergt nichtales/doch ein guter Theil) dieſen convertir
urch enThalhueineingläſernGeſchir?ſo Serpentina
hat genannt wird und ſetze es in unſerm Ofen in erſten
N. GaddesFeuers ſo wird der Liquor in achtTa
erPksgenſchanſangen zu deſtilliren/ welcher von uns
LaptºFluvioſägenannt wird; was in fundo des
ciº Ceſhins verblieben ſollt du mit halb ſovielSul
ang. Äurunſerer Materie im 4ten Grad des Feuers 3.
nWTage lang wohlzverlutirt calciniren damit nichts
enºampirre; hernachzerbrich das Geſchirr ſowirſt
ja deine Materie ſo weiß als der Schnee finden.
j Vermiſche dieſe weiſſe Materie oder Saltzmitob
Ärgeſagtemdeſilirten Waſſer und deſtillirees von
lººtmabe und cohobire es auf die infundo zus
dſd Äcke bliebenen Materien wieder das thue 3. und
jÄahl oder ſolangebiß nichts mehr deſtilli
Ä Äº
)ers M Yºº-
bißſich das Waſſer in Erde wird figi
:
jº Aſes alſo reducirte Subječtum ſetze in 4ten
Ä des Feuers zu ſublimiren ein - ſo wird ſich
ich'ſ º "aufelneweiſe Erde erheben, welche Terrafo
ſ Äuſern Brüdern genennet wird. Dieſe
ÄÄ data oder unſer Camphorkanwieder in
eia Nºviretwerden wenn man denſelbenin 1. Grad
ing Ä Feuers in unſern Öſj Philoſophiſchen
"a langſzet obſervire aber, daß der Sand
- in
64 H (o) -
in währender Zeitmitwarmen Waſſer wohlbe
ſenwerden muß. Dieſes Waſſer wird ſchwer
viſcos ſeyn das die Hände nicht naßmachet/
ches von unſern Brüdern wahrer Mercurius
nennet wird. Wenn du 3. Untzen dieſes Merc
nimmeſt/ und 1. UntzeG)/ ſo philoſophice ca
niret worden./miſcebene, und ſetze es alſover
ſchet in eine Phiol, ſigillir es hermetice, und ac
ſtire das Geſchirr in unſern Ofen im erſten G
des Feuers/ ſo wird ſich in einem Philoſophiſc
Monatdas Ophyſiceſolvirenunddieſes Wa
vereiniget ſich intime mit dem G/ oder werden
ihren Innerſten miteinander eines/ unddascörp
licheG) wird ſpiritualiſch.
Alsdann nimt man dieſen Mixtum aus dem
und ſetzetes von neuem ineinander PhiloſOvu
ſigillirees, ſo werden dir in2.andern Monaten
Farben erſcheinen wie auch die Solutiones, Cc
gulationes, Sublimationes und Deſtillation
der Materie, und alſo wird unſer Lapis in ob
dachter weniger Zeit perfektionirt und zu Ende
bracht. Zu verſtehen/ daß/ wenn das Regim
Ignis, wie auch die Speiſung und andere Sach
mit ihren Circumſtantienobſerviret wird/wiew
oben ſchon geſagt haben.
CAP. XXIII.
Die Tugend des obgeſagten ſolvi
ten Subječti unter dem Aſpect
des Löwen.
§ÄS iſt ein wunderbar und variº
- - 1UI
(e) H. 65
dium, alle Arten des Fiebers zu curiren, wenn man
im Anfange des Paroxiſmi 3. Unzen deſſelben eins
giebt vornehmlich aber in Tertiana, und in den
Febrbus malignis, in welchen das corrumpirte
ſaliniſche Ferment ſehr ſauer iſt und (ſo die Maſ
ſà desGeblüts diſſolviret) iſt esein gewiſſes Anti
dotum daſſelbe zu corrigiren ſo man4. Untzenda
donnüchtern eingiebet; Iſt auch wunderbar wider
das Gifft; nur um dieſer Urſachen wegen ſammlen
viele von unſern Aromatoriis dieſes gebenedeyete
Subječtum, machen das Vdaraus und behaltens
zur Noth. Darum ſagt auch Lud.de Sonitibus,
daß dieſe Materie in unſern Landen zuweilen ſchon
prxpariret gefunden wird. -

CAP. XXIV.
Von den 7. Operationibus in Arte,
ſo nicht auf gemeine Weiſe ſollen ver
ſtanden werden.
Anmuß obſerviren wenn man die Bücher
der Philoſophorum lieſet/daß man indens
ſelben7. Operationes findet, welche in uns
ſerer Kunſt um unſernLapidem zuformiren/vore
gehen ſo nicht nach der gemeinen Art, ſondern nach
der Philoſophiſchen Experienz ſollen verſtanden
werden. Ä Bruder Artiſte, als ein Imitator
der Natur verrichtet auch die obgemeldeten Ope
ationes, um die vorgeſagte Philoſophiſche Tin
euroder Lapiszumachenedenaufſo eine Art als
wie die Natur operiret, wenn ſie die natürliche
E Sachen
66 H (o) -
Sachen vorbringet; denn die Natur würcket du
die nachfolgende Operationes, welche ſind: Pr
paratio oder Fermentatio, Sublimatio oder D
ſtillatio, Solutio&Coagulatio, Putrefačtio,Pu
gatio, Calcinatio und Inceratio, welche nicht
unterſchiedenen Geſchirren oder Operationib
geſchehen, ſondern in einem einigen Philoſoph
ſchen Geſchirr und mit einer einigen Operation
gemacht werden - ſo ſtets continuiret wird a
uns die Natur ſelbſt weiſet/ welche in dem einig
Geſchirr der Matricis der Erden und mit ihrerei
zigen Operation oder Action auch einiger Mat
rie, alle Vegetabilia und Mineralia producir
Alſo thut auch der Bruder Artiſte mit ſeiner eit
gen Materie, in einem einigen Geſchirr und mitd
einigen Aêtion des A eben die obgeſagten Oper
tiones, um ſeinen Lapis zu produciren.
Nimm das erſte Subjectum oder Chaos, w
ches ſich in dem Aquaviva & currente, aber nic
in dem ſo durch die Erde / ſondern durch die Lu
lauffett in welchem Waſſer es iſt, worinnenſ
der Germen oder Philoſophiſche Mercurius au
hält welcher das erſte Germen und Humidur
ſo praepariret und fermentiret iſt und (wie w
oben geſagt/) ſiehetman durch die Krafft der Wä
me wie ein Geiſt oder Waſſer mit der Lufft infc
ma eines reinen Waſſers aus dem Centro unſe
Ofens ausgehet/ und der andere Theil oder Fl
ſo hart verblieben wird in Form einer Erden, wo
auf das Waſſer bleibet ſeyn. Und dieſe iſt
wahre Diviſion der Elementen / nach Intentic
- U
-
H (o) H. 67
unſerer Brüder welche ſtets und gemeiniglich der
Natur ſuccediret und nicht wie die gemeine Phi
loſophi, die Diviſion der Elementen zu thun ver
ſtehen nehmlich durch ſo vielfältige Operationes,
welche vielmehr Diviſiones Deſtructionis ſind/
ſo durch das groſſe Feuer geſchehen. Indem ſie
dadurch den vigoreuſen Spiritum vegetativum
&vivificativum vielmehr deſtruiren und turbirent
deſuchtbare Idea unfruchtbar gemacht wird. .
Derentwegen deſtruiren ſie vieleher unſern Spi
ritumoder AEthera, durch die allzuviolente Quali
tätdesFeuers und diſſipiren und reduciren ihn in
Funcken ſo in der Lufftverfliegen und ſie thun un
recht, daß ſie vermeynen ihn dadurch zupurifici
ren/ weil er vielmehr dadurch deſtruiret wird.
Wenn unſer Bruder hernach die Lufft und das
Waſſer wird verſammlet haben ſo cohibir es
nach unſerer Inſtitutiön auf die Erden, ſo wird das
Feuerwit7. Cohibirungen zu Waſſer. Unſer Foc
coſa oder Feuriges/ oder unſer Menſtruum Uni
verſäle, Aquaviva, Humidum univerſale, ſo
Lei
alle berrundinſpeciedas O/ ohne Gethößoder
Gewaltin Tinčturam Sulphuream vivificatam,
oder im Spiritum tingentem, ohne Perturbation
des Saamens # ice coloriret. Derowegen
ſagen unſere Brüder: Der gemeine Mannbrenne
durch das Feuer wir aber durch Waſſer; und
ſo geſchiehet die innerliche SolutioPhyſica, ſo die
Materialiſche Leber penetriret und ſie ſpiritua
kſch und volatiliſch machet. -

- - E 2 Cap.
68 s (9 o /

- -

CAP. XXV.
Continuatio der Tugenden unſe
Lunaria oder Chaos.
F Materie wird auch Lunaria o
Chaos genannt: Denn gleichwie der N
** die Conſervation aller Sachen ſo ſicht
in der Welt in ſich hält: Alſo hält auch unſere M
terie die Ideam aller Sachen in ſich. Sie hei
auch Chaos; denn gleichwie in dem Chaos alle
lementenconfus waren: Alſo auch in unſerer M
terie; Und gleichwie aus dem Chaos alle Ope
tiones ausgangen ſind alſo gehet und fängt ſ
auch an aus unſerer Materie die Generation v
ſersglorieuſen und gebenedeyeten Lapidis.
Daß der Geiſt oder vunſter Lunarixdie Kra
hat alle Farben zucuriren auch allen Gifft aus
treiben bekräfftiget die Experienz.
Jetzowollen wir von der wunderbaren Krafftſ
nes Salzes Schwefels und Mercurii hande
Nimm nach deinem Belieben unſerer Lunariſch
- Materie, oder das Wohnhaus des Univerſ
Geiſtes und nachdem du von dieſem das Waſ
extrahiret haſt ſo reducire das/ſoinfundod
Geſchirrs verblieben durch den 1. Theil ſeines
zuAſchen/nachdem du ſieerſtlich miteinanderin
nen Tiegelwohlverlutirtwirſt gethan haben. Al
dann thue es 3. Tagelang in 4ten Grad des Fe
ersſowirſt dudieMaterie ganzweißfinden. M(
-
-
H (o) H 69
ehe hernach mit deſtillirtem Regens Waſſer eine
Lauge filtrir es / und laß 2. Theil des Waſſers
evaporiren, wann nun das Pellicula obenaufer
ſcheinen wird ſo nimm das Glas heraus und ſetze
san einen kalten Ort zu cryſtalliren. Alsdann
wirſt du in 4. oder 5. Tagen ein fixes cryſtalliſches
Salz haben deſſen Tugenden ſo groß ſind, daß
ſich auch die Natur darüber verwundern muß in
dem es alle unfruchtbare Sachen fruchtbar ma
het. Und ſo man deſſen 10. Gran einer Frauen/
ſbunfruchtbar iſt, alle Morgen nüchtern eingebet
ſo wird ſie, wenn ſie 40. Tage nehmlich damit
continuiret fruchtbar werden. Wie man
auch an den unfruchtbaren Bäumen experimen
tiren kan/ wenn man in dieſelben ein Loch biß an
das Marckmachet und ein Drachma dieſes Sal
zesdrein thut hernach das Loch mit Erde/ Eyer
weiß und Wachs wieder wohlvermachet ſo wird
man in kurzem Wunder ſehen. -

Dergleichen Experienz ſind dem gemeinen


Mann zwar unbegreifflich / dieweil ihm die Se
crete der Natur nicht bekannt ſind; denn es ſind
Wercke ſo von der Hand des HERRN her
rühren und darum werden ſolchenur von weiſen
und verſtändigen Leuten comprehendiret/ und
dieſelbe haben es mur durch die unendliche Güte
und Barmherzigkeit GOttes ins Werck
gerichtet.

/
E3 Cap.
70 e» (o) -
CAPUT XXVI.
Eine Experienz dieſes Salzes.
- Jmm 3. Unzen Mercurii purgati, Ul
thue ihn in einen Tiegel auſglühende Ko
len, wann er wird anfangen zu rauche
ſo thue eine Unze obbeſagten Saltzes pulverif
darauf, ſo wird es alsbald wie Wachsflieſſen / T
cke den Tiegel mit einer groſſen Kohle zu und gi
eine Viertel Stunde lang Flußs Feuer gieſſe
in einen Einguß/ ſo wird alles durch den Segen d
HERRN zu gutem ſeinen Silber ſo perfečt
als das ſo aus der Minera gegraben iſt verwa
delt ſeyn. Durch dieſe Experienz ſoll unſer Let
ling erwegen wie daß er durch dieſe Acquiſitic
einer ſo ſpecial und nobeln Sache unter allena
dern Sachen dieſer Welt das Beſte erlanget hat
ſo da iſt unſer Tartarus oder Materie, welches mit
allein unſere Brüder ſondern auch die Lehrlin
öfftermahls vor einen Zeitvertreib halten.
CAP. XXVII.
Von dem Sulphure unſerer Lunar
ſchen Materie-.
Er Sulphur unſerer Lunariae Materiae
nicht wie der gemeine Sulphur, welch
" . ſpecificiret und ein Mixtum, ſo aus
Principien beſtehet ſondern es iſt ein Sulphur Ph
loſophicum und externum, welcher nur eine g
- - Wl-
s (o s 71
wiſſe Analogie oder Gleichniß mit dem gemeinen
verbrennlichen Sulphur hat / dahingegen unſer
Sulphur homogeneum &purum iſt und in Ge
ſtatt eines Oels oben auf dem Solvente ſchwimmet.
Daherkömts/ daß alle die Oeler ſo aus den Mix
tis per Artem Chymicam extrahiret worden./her
nach Sulphura genannt werden - weil ſie Forma
oder Species Ignis ſind. Wie in dem Wein ſein
Spiritus ardens von dem Profeſſor der Kunſt auch
Sulphur genannt wird, weil er als der gemeine
Sulphur brennet. Alſo wenn du den Sulphur -
aus unſerm Univerſal-Tartaro extrahiren willt,
ſo ſollt du, wie folget procediren.
Nimm unſer Lunarium, oder Tartarum Mun
di, ſo viel duwillt und welches von aller überflüſ
ſigen Humidität purificiret worden / thue ihn in
ein gläſern Geſchirr in die Putrefačtion, verſchließ
das Glas hermetice, damit nichts ausrauche ſetze
es in erſten Grad des Feuers in unſernOfen oder
in den Pferde- Miſt; obſervire/ daß die Hitze
continuirlich ſey/ denn wenn das Glas erkalten
ſollte / ſo würde die Fermentation dadurch ver
hindert. Darum muſt du deine Lage allezeit von
5oo. biß 6oo. Pfund Miſt machen / denſelben
alle 5. biſ 6. Tage verneuen auch alle Tage mit
warmen Waſſer oder Urin einmahl begieſſen/laſ
ſees alſo2o. Tage darinnen ſtehen hernach nimm
die Materie heraus thue ſie in eine lutirte Retorte
mit ſeinen Recipientenvermach die FugenmitEy
weiß Mehl und Maſtix wohl ſetze hernach die
Retorte in erſten Grad "Feuers gibanfänglich
4 ges
72 I (Ö). Wº
gelinde und gegen das Ende etwas ſtärcker A
ſo wird der Geiſt deſtilliren welchen man wied
auf die Feces gieſſen ſoll. Setze ihn wieder wº
zuvor in den Miſt/ 8. Tage lang zu fermentire
deſtillire von neuem den Geiſt/ cohobire ihn wi
der aufdie Feces, und ſetze ihn mit eben dieſen Gr
des Feuers / wie oben 8. Tage lang zu ferment
renein. Und dieſes Werck ſolltduſiebenmahl r
petiren/ ſo wirſt du an dem Halſe der Retorte e
gewiſſes Fett oder Pech in Geſtalt einer Butte
ſo roth und durchſichtig iſt - können ſehen. Al
dann lege das Feuer näher an, damit ſich der Gun
mi liquificire und continuire das Feuer ſolang
biß nichts mehr deſtilliret, ſo wird ſich dieſe Olit
in fundo des Geſchirres zu praecipitiren ſuche
und an demſelben anhangen. Nimm herna
den Recipienten abe und ſeparire das Waſſ
vom Schwefel / welcher ein glänzendes ſchwer
Gummi ſeyn wird ſo wirſt du mit harter Mül
von 2o. Pfund unſers Tartari 1. Pfund dieſ
pretieuſen Sulphurs ausgezogen haben - welch
wunderbare Tugend in ſich hält. Obſervire/dc
unſer Sulphur mit der continuirlichen Hitze ul
ſers Ofens auch kan ausgezogen werden iedo
iſt derſelbe nicht von ſo kräftiger Tugend / ob
gleich ſteter kan regieret werden als in dem Miſ
dieweil aber die Fermentation nicht ſo leicht ka
verrichtet werden - ſo iſt ſie auch in unſerm Of
ſicherer und gewiſſer als in der Hitze des
Miſtes zu machen.
--- - Ca
$ (o) Sº 73

CAP. XXVIII.
Von der Tugend unſers Sul
phurs.
Nſer lebendig machendes und durchdrins
gendes A iſt unſer herrlicher und Schmers
tzenzſtillender Sulphur; denn wenn du 4.
Gram von demſelben eingiebeſt ſo ſtilleter alsbald
allen Schmerzen / und erwecket ein angenehmes
Verlangen zu ſchlaffen darum ihn auch die Alten
Helenam Veſperam genannt haben / ſtärckt auch
das Herz und reſtituirt die Lebens-Wärme al
lenerkalteten und faſt verſtorbenen Gliedern ſo die
natürliche Wärme verlohren haben / fortificiret
auch den Geiſt / der in dem Magen turbiret undW
ſchwach iſt. Diejenigen ſo keine Hoffnung zur
Geſundheit haben können ihn auch gebrauchen
wenn anders die beſtimmte Stunde von dem Höch
ſten nicht vorhanden iſt, ſo ſollen ſie wunderbar
gleichſam belebet werden. Es thut auch in allen
mercurialiſchen und phlegmatiſchen Kranckheis
ten und abſonderlich in der Waſſerſucht auch in
Ohnmacht und Herzklopfſen unvergleichlichen
Effečt. Ein gewiſſer Stadt Rath in Namour
war 3. Jahre am Arm contračt, wurde mit dieſem
Sulphur geſchmieret als er ſchlaffen gieng / den
andern Tag früh als er wiederauffſtund/ befand
er ſich mit Verwunderung der ganzen Stadt ganz
heil. Und wenn du die Miracula der Natur wei
ter erforſchen wiſt ſo nimm 1o. Unzen Mercurii
E5 vulgi
74 G (o) -
vulgipurificati, thue ſelben in einen Tiegel a
glühende Kohlen und wann derſelbe wird anſa
gen zu rauchen ſowirff eine Unze von dieſer pre
euſen Gemma darauf, decke den Tiegel oben m
einer groſſen Kohlezu und gib eine Viertel-Stu
de Fluß-Feuer gieß es hernach in einen Einguß
wirſt du durch Göttlichen Segen das beſte G) h
ben ſo alle Proben ausſtehen wird.
CAP. XXIX.
Von dem MercuriounſererLunari.
Oder Materie.
F Mercuriorum gibt es zweyerley/ der e.
ſte kommt von der Natur der andere iſt d
Mercurius der Weiſen und zwar derj
nige/ welcher durch die Werckeder Kunſt den Su
phur und Saltz in ſich hält; der Mercurius ab
der Natur iſt der ſpirituöſe Theilſo alle Mixta
der Welt in ſich hält und in der Wahrheit, es i
das Salvolatile unſers Mercurii, und iſt alſo vor
nöthen/ von dieſem zu reden und zu handeln.
Dieſer Mercurius, welcher ačtualiter in alle
Mixtis gefunden wird, iſt eines von denen Princi
iis, ſounſern Mercurium in ſich hält dieweil di
atur um die Sachen zu componiren ſich de
Principiorum ſecundorum gebraucht - das iſt
Sal, Sulphur und Mercurius; und weil in unſe
rer Materie die drey Principia lebendig und ſpiri
tuös geſunden werden und in den Weg der natür
lichen Urſachen, als der Saamen in dem Centrº
t
ſper
I (o) G 75
ſpermatis, um dieſer Urſachen willen ſoll alles, was
wir von dem Sale und Sulphure geſagt haben eben
deßgleichen auch von dem Mercurio der Naturvers
ſtanden werden.
Nimm unſere Materiam crudam, und thue ſie
in einen gläſernen Kolben / damit 5. Theile leer
bleiben und eines geſülletſey/ſetze ihm einen Alem
bicum auf ! und thue ihn in unſern Oſen in 4ten
Grad des Feuers ſetzen, ſo wird ſich in 3. oder 4.
Tagen ein aquoſer Liquor abdeſtilliren und die
Feces werden in fundo des Geſchirres bleiben
welche du ſammlen/ und/wie mehrmahls geſagt
mit Sulphur verbrennen ſollt. Nimm alsdann
den Kalck oder die Aſchen/ mache mit deſtillirtem
Regens Waſſer ein ſtarckes Lixivium, filtrir es
evaporir es im erſten Grad des Feuers und cry
ſtalliſirees welches in ſechs oder ſieben Tagen an
einem kalten Orte geſchehen wird; thuedas ange
ſchoſſene Salz in ein gläſern Geſchirr 1 und den
4ten Theil des obgeſagten Liquoris oder deſtillir
ten Waſſersdrauf laßes alſo 2. Wochenlang ſte
hen/ ſo wird das Salles an ſich ziehen; thue wiea
der von dieſem Liquoreden 8ten Theilaufdie Ma
terie, und laßes wie oben/digeriren, ſolange biß
das S ſeinen Liquorem wird in ſich gezogen ha
ben; dieſe Operation wiederhole ſo ofſt biß das
S kein V mehr an ſich ziehen will, ſondern obenauf
ſtehen bleibet.
Nimm jetzo deine Materie, thue ſie in ein glä
ſern Geſchirr / und einen Helm drauf ſetze es in
zten Grad des Feuers ſo wird nach und nach ein
--- etwas
-

) :
76 H (c) H.
etwas ſpirituöſer Liquor das erſtemahl überg
hen. Darum muſt du dieſen Geiſt dreymahl an
ſein zurückgebliebenes Salzcohobirenſo werde
letzlich die ſpiritualiſchen und mercurialiſchen Ht
mores Salis volatilis deſtilliren/ welche unendl
che Tugenden haben allerhand Kranckheitenz
curiren: Heilet wunderbar Apoplexiam, al
Kopff-Schmerzen wie auch Lethargum&mo
bosſoporoſos, wenn der Krancke an dieſe ſpiri
tualiſche Subſtanz riechet/ ſo werden ſich alsbal
ſeine Geiſter - wenn ſie auch gleichſam erſtarret
wieder erwecken ; Wenn man deſſelben 1.2. 3
oder 4. Tropffen in 1. Untzen Wein eingiebet/ſ
corroborirtes den Magen und ſein Ferment, exci
tiret den Appetit, und digerirt die Speiſe. Wan
man des Morgens nüchtern 7. Tropffen in 3. Un
zen weiſſen Wein nimmet, ſo wird es Hydropſi
am wunderbarlich heilen, indem ſie alles Phlegm:
durch den Urin, wie auch alle ſeuchte Excrement:
austrocknet. Wenn man in denen Fiebern 1o
Tropffen in 1. fb. Carduibenedičten oder weil
Rauten-Waſſer davon eingiebt, ſo werden ſie ohn
fehlbar davon vertrieben, wenn ſich der Patient
wohl zudecket und ſchwitzet / denn durch den
Schweiß wird das Fermentum febrile mit aus
getrieben; macht auch Mann und Frauſruchtbar
wie es öffters von uns iſt experimentiret worden
Es ſolvirt auch das G) und exaltirt ſolches da
denn der Bruder auf folgende Art operiren ſoll:
Nimmrein und durchs Spreparirtes Gold 3. Un
zen/ elimir es/ und mache S.S.S. mit dem S
- der
D (o). 77
der obbeſagten Materie in einem Tiegel, wie dir
ſchon oben gewieſen worden/ dieſes alſo calcinirte
und auffgeſchloſſene Goldthue in eine Phiol, und
gieß9. Untzen von obgeſagter mercurialiſcher Sub
ſtanz darauf ſigillire das Glas hermetice, und
ſetzees 30. Tagein erſten Grad des Feuers ſowird
ſich das Gold alſo in einen Liquorem ſolviren und
die Terra damnata & excrementiva in fundo
verdleiben. Sammle mit Fleiß und behalt den
Liquorem, die Feces aber thue weg.
Nimm von dieſem Liquore 9. Theil und Mer
curium F oder Saturni 12. Theil vermiſche ſie
wohlzuſammen/thueſie inein Ovum Philoſophi
cum, ſigillire es hermetice, obſervire/ daß fünff
Theile des Geſchirres müſſen leer bleiben und ein
Theilgefüllet ſey / ſetze es hernach in den andern
Grad des Feuers/ ſo wirſt du in einem Philoſophi
ſchen Monat die Materie in Geſtalt eines Zinno
bers figirt haben. - -
Dieſes Pulver iſt wunderbar alle Species der
Fieber zu curiren / wenn man deſſelben 3. Gran
eingiebet/heletauch wunderbar das Podagra, wie
auch das Chiragra und alle andere Kranckheiten/
perexpulſionem cauſe, wie auch die Morbos lu
naticos, Febresphreneticas, wenn man deſſelben
alle Tage 3. Gran eingiebet.
Wenn man von dieſem Zinnobriſchen Pulver
3ſ. in 6o. Kannen Weinthut/ und seinen Philo
ſophiſchen Monat beyſammen ſtehen läſſet, ſo kan
man ſich deſſelben gebrauchen alle Kranckheiten
aus dem menſchlichen Leibe zu vertreiben das
- W)
#
7s - e (0) Es
wicht und Doſis dieſes Weins iſt Fiij. eröffnet d
Leib und treibt aus demſelben ſowohl per ſed
als urinam, nach denen Umſtänden der Kran
heiten auch zuweilen per vomitum, und öffte
durch den Schweiß. Obſervire/ daß dieſes R
medium ſicherer iſt als vor geſagt worden, da
die Maſſa des Geblütes corroboriret und denn
türlichen Geiſtvivificiret, indem es ihn verſtärcke
und was ihm mangelt erſtattet. Denn wen
durch dieſes Remedium dieſer Geiſt alſofortific
ret und erſtattet worden, ſo treibt er alle Kranckhe
ten aus. Dieſes Pulver verwandelt auch die im
perfečte Metallen in perfečte / wann man vo
demſelben 5. Theil auf 3o. Theile geſchmolze
Metall einträgt.
CAP.XXX.
Abbreviatio.
Nſer Werck hat 2. Methoden, das iſt 2
Wege einen trockenen und einen naſſen
Durch den trockenen ſind die alten Philo
ſophizu Werckegangen, mit dem naſſen aber ope
riren die Moderni. Der trockene Weg iſt von de
Unſerigen verlaſſen worden, weil dieſes Werck an
ders nicht als mit langwieriger und ſchwerer Ar
beit konnte verrichtet werden. Darum haben ſi
dem naſſen Wegegeſolget, weil er nicht ſolangwie
rig und beſchwerlich als der truckene iſt. Dieſe
Weg iſt nach Meynung unſerer Brüder von Ba.
filio Valentino erfunden worden und beyuns ſ
I
z
F (o) H. 79
ihn erſtlich Paracelſus,iedochin 3. Ordnungen/de
monſtriret.
Die erſte Ordnung wird in 7. Monaten vollen
det die andere in 9. Monaten und die letzte in 1 1.
Monaten. Jedoch kan unſer Bruder ihn noch
mehr verkürzen oder auch verlängern/ nachdem er
mehr oder weniger Fleiß anwendet, wie er ſolches
durch die Erſcheinung der Farben und Projection
des Wercks erkennen wird.
Und ob ſich gleich etliche Philoſophi gerühmet
daß ſie das Werck in kürzerer Zeit machen können
darum ſie es auch das dreytägige Werck genennet
haben ſozeigetunſere Experienz doch ein anders/
nehmlich, daß es nichtehender kan vollendet wer
den als inobbeſagter Zeit wie von den 3. Ordnuns
gen geſagt worden.
Nachdem der Bruder unſern Mercurium wird
gemacht haben / nehmlich dieſen Mercurium und
Mixtum Sanguinis Leonis & Sulphuris, oder les
bendiges Gold oder Fermentum, oder dieſes Mix
tum, ſo mit dem Ferment, das iſt mit dem Saa
mendes cörperlichen Goldes und Sanguis Leonis
iſt gemacht worden. Dieſem nun ſage ich kan
unſer Bruder das Werck um ſo viel mehr zu ver
kürzen vivificiren und per cauſam minimam
auffolgende Art vermiſchen:
Nimm dieſes Compoſitum oder Philoſophi
ſchen Mercurium, und thue ihn in eine Retorten/
mit ſeinem Recipienten verſchlieſſe die Fugen mit
dem obengewieſenen Luto wohl und ſetze die Re
torte in erſten Grad des Feuers und wann Ä
Mé!)
69 G (o) #
mehr deſtilliren will, ſo ſetze alsdann die Retorte
andern Grad des Feuers und will dann von n
em nichts deſtilliren / ſo ſetze die Retorte in drit
Grad des Feuers/und continuire alſo bißzum 4
Grad den Liquoremcohibir allezeit auf das R
ſiduum, ſoinfundogeblieben iſt. -

Obſervire/daßehe du dieſe deſtillirte Subſta


mit dem Reſiduo vermiſcheſt du ſie zuvor in ein
gläſern Mörſel wohl untereinander reiben und d
miſchen muſt hernach ſothue es erſt in die Retor
deſtillire es / und cohibire das Deſtillirte wie
auf das Reſiduum, und dieſesthueſo offt/bißal
in fundo der Retorte fix, und in forma Liqui
bleiben wird. Setzees hernach in das Philoſopl
ſche Geſchirr ein ſo wirſt du die Abbreviatiov
11. Monat haben. ---

Wenn du alſo die Materiain liquidaforma


ein Circulir-Glasthuſt und dieſelbe einen Phil
ſophiſchen Monat lang in erſten Grad des Feue
ſetzeſt ſo wird ſich alles in eine ölichte Materieco
vertiren/ welche du wie ſchon oben geſagt in
Ovum Philoſophicum ſetzen und das Feuer a
regieren ſollt / ſo wirſt du die Abbreviation in
Monat haben. Wenn du dieſeölichte Materie
Theil mit 2. Theil Mercurii Philoſ. vermiſche
und 20. Tage im erſten Grad des Feuers dige
reſt/ hernach in eine gläſerne Retorte ſetzeſt u
einen Recipienten mit wohl verſchloſſenen Fug
vorlegeſt / damit nichts evaporiret/ und endl
durch den 2.3. und 4ten Grad des Feuers deſtil
reſt ſo wird in dem Hals der Retorten eine sºV9
Ä (o) Sº 81

volatiliſche gläſerne Materie, in Geſtalt einer


durchfichtigen rothen Erden erſcheinen dieſe rothe
Erde vermiſche mit dem Geiſt ſo herübergangen/
und ſetze es 2o. Tage in ein Circulir-Glas in an
dern Grad des Feuers ein hernach ſetze es in ein
Philoſ. Ovum, und gib das Feuer nach der gegebe
wenRegul/ ſo wirſt du dieſes Werckin7. Monat
vollendet haben.
CAP. XXXI.
Von der Vivification des cörperli
chen Goldes mit Erhaltung ſeines Saa
mens/ ſo das groſſe Secret der
- Kunſt iſt. -

Ascörperliche Gold wird alſo/ wie ſolget


von der Natur oder von dem Univerſal
Geiſt generiret. Indem derſelbe durch
die Elementen abſteiget nimmt er von Feuer und
Luſſt den fixen Mercurium, und von Waſſer und
Erde den flüchtigen Sulphur an ſich das iſt: In
der Sphaera der Atomorum, allwo die Particulae
von ſaliniſchen Waſſern und Sulphuro nitroſo
ſind von dieſen Sachen oder Particulis, ſage ich
bekleidet ſich dieſer Univerſal-Geiſt und indem er
in das Centrum der Erden abſteiget ; Alsdann/
wenn er in den Matricibus und fruchtbaren Oer
tern derſelben durch unterſchiedene Depurationes
und Circulationes wird beweget, welche Aêtion
das centraliſche Waſſer Fºss
-
ſo ſich Ä
(e?
82 H (o) ..
den ſulphuriſchen Particulis monturis ſtets
nähret alſo wird die Idea, ſo in dem Schooß
Univerſal-Geiſtesruhet/erwecket/ und alſo erh
ſich eben dieſelbe Natur das Gold zu producir
welche den reinen und depurirten Sulphur, a
das cryſtalliniſche mercurialiſche Saltz und M
telder Erden und des Waſſers behält, welche P
ticulae ſowohl von der Natur miteinander ſub
liſiret/depuriret und ſo eng zuſammen worde
daß eben dieſelbe Natur ſie nicht höher hat exal
ren können.
Und alſo wird von dieſen Particulis einperfeč
Metall (nehmlich das Gold/) produciret. U
wenn die Natur dieſes Werckinſohohen Grad
bracht, ſokan ſie ihre Ačtion auf dieſe Sacheni
höher verrichten, ſondern höretaufzuwürcken;
Spiritus vivificatus & ſeminalis aber verlieh
ſich dieweil ein iedes Agens nur ſo lange operi
biß es ſeinen Effečt, und die ihm aſſignirtel.de:
producirett und alſo wenn er ſein Ende oder
Perfečtion der Sachen verrichtet ſo höret er a
zuwürcken; denn derSpiritus Mundi würcketi
merwährend auf die Elementa, damit er ihnen
Idea imprimire / ſo ihm von dem Segen d
HErrn aſſigniret worden - und wenn er die
Terminum verrichtet, ſo höreter aufzuwürck
Alſo auch das cörperliche Gold/ wenn es die Ic
am und Bildniß ſo ihm von der Natur imprin
ret worden, empfangen hat, ſo höret er auch
weiterzuwürcken, Alsdann fängt die Natur v
-
NEU
S (o) º 83
neuem an von dem Saamen das Gold zu operi
Nº tent und das thut ſie auf denſelben ſo lange biß ſie
den Saamen ſamt ſeiner perfe&ten Endſchafft/
herausbringet und alles dieſes geſchicht durch eben
dieſelbe Natur oder Spiritum Idealem & Ačtua
ſº lem, alſo daß ſich die Natur allemahl wieder von
g: Neuem moviret um neues Gold zu produciren/
- und durch dieſe circulariſche Bewegung werden
a ſtisdieCorruptiones & Generationes aller Sa
5 hen auf dieſem Welt-Theatro vorgebracht.
, Alkan unſer Bruder auch durch die Kunſt das
ä ºperliche Gold in ſeine primam Materiam diſ
ſº ºviren wie auch durch dieſen Weg dieſeminali
dfeldeamzugleich erhalten um damitunſernLa
Pºu formiren wie dir folgender Maſſen ſoll ge
wieſenwerden, welches du mit Stillſchweigen be
halten ſollt: Nimtz. dieſer Materie, ſetze ſie in
ja?hiloſophiſche Ovum, damit 3. Theil davon
-kºrbleiben und eines geſüüetſey ſigillirees her
cººeundſetzees in erſten Grad des Feuers laß
º alſo etliche Tage ſtehen biß daß du es von dem
ſo Äphur wirſt coloriret ſehen dann ſeparire mit
Bedachtdenweiſen von dem rothensuphur.
ſº . Nun ſage ich den weiſſen Sulphur, wenn du
hmlich zum weiſſen arbeiten wüt oder den ros
enSulphurjºhen Arbeit wiegeihnabeſ
e H
rpk.
Ä imme
Ä dem ſiebenden Theil unſerer Erde (ſo ſub
r möglich gemacht) in erſten Grad
h. ÄFeuers zu deſiliren ein und obſervire, daß
sº "den Sand alle Tage einmahl mit warmen,
(( . F 2 bes
84 H (o) ..
begieſſeſt und daß du es in einem Glaſe von groſ
Capacität deſtillireſt auch das 3te Theil deſ
benleer bleiben (denn ſonſt würde deine Mate
alles zerſprengen auslauffen und das Werck
nichte machen") ſo wird in 14 Tagen der Merc
rius ſo glänzend und roth-hellſcheinend die Hä
de nicht naß machet/ und ſchwerer iſt deſtillire
welchen du wohl verſchlieſſen und behalten ſollt/i
Erde aber ſo in fundo des Geſchirres verblieb
reibe von neuem wohl/ ſubtilifirees/thue es h
nach in ein irdenes Geſchirr / mit einem gläſe
Helm / ſublimire ſie in unſerm Ofen und au
mentire das Feuer alle 14 Tage von Grad
Grad/ ſo wird ſich der Sulphur in 2. Tagen ſe
roth ſüblimiren. Und alſo lieber Bruder wi
du das Germen extrahiret/ und die Elementa
ariret haben; und das iſt das Secretum, ſo
Ä nothwendig in ſeinem Herzen verborg
halten ſoll.
Nimm dann von dem obgemeldten Mercu
oder von unſerm Aquaviva, ſo die Hände ni
naß machet und trucken iſt niñ/ſage ich deſſelt
6. Theil und 3. Theilpraeparirtes cörperliches
als der Bruder ſchon weiß und wie wir ſchon ob
geſagt haben, nimm daſſelbe ſag ich/3. Theil/U
von obgemeldten Germine oder Sulphure auch
Theile/ vermiſche alle dieſe Sachen wohl zuſa
men / und ſetze ſie in ein Circulir-Glas in erſ
Grad des Feuers ein, ſo wirſt du in 45. Tagen
Element von dem Element extrahiret se U
“, U
-
Ä (0) .. 85
durch die Continuation des A wird die Schwär
erſcheinen und alſodascörperliche Goldſchzu
gleich ſolviren und das Germendes lebendigen
Woldes erlangen oder wird vom Tode zum Leben
ºdePotentia adAêtum aufferſtehen ſo wirſt
hernach durch die Continuation des Feuers ſe
ÄGradus die Aſchen-Farbe gegen das Weiſ
ſchlenckend erſcheinen ſehen Fjten Grad
Feuers wirſt du deine Materieröther als Dra
he. Blut ſehen.
ddiß iſt das wahre Philoſophiſche Meiſter
Stück ſoaſe Sachen nehmlichſjl die Ele
"Äe als Metallen in ihre Natur convertiret.
Dieſes Pulver habe ich mit ebenſo viel feinem
ºdeinceriret daſſelbe aber erſtlich mit obbe
ſºgem § radicaitej Pulver mit
"Owohl vermiſcht und asdajmt obgeſag
Kunſt wohl gekocht, ſo habe ich den gebenedeye
Stein gemacht welcher wider alle Franckhei,
Äſºwohl der menſchlichen asmejäiſchene,
ºdienet; vojechejGjan Lepram heilet/
Ä00. The Singut Överwandjch
ºhſogarvonderincÄtion experimentiretha
Ä daß 1. Theil 1o. Theil Silber in gut Gold
Ätiret habe. Wie ich dieſes erhaltenſoha
Ähernach von dieſem gebenedejuij
ent am ausgezogen welches in dieſeröpe
Ä an ſeinem Gewicht zwar etwas verlohren
aber dadurch Ä
sein GranjähjÄ
F3 Me
86 e (9) s.
Metallen in perfeete verkehren kann und mit eben
dieſer Methode wird das Silber und andere Me
tallen vivificiret.
CAP. XXXII.

Eine Ermahnung an unſere Brüder/


ehe ſie zu denen Particularien
ſchreiten.
Ein Bruder ! obſervire/ daß man unſere
Ä Materie auf zweyerley Manier erhalten/
und daß man auch den Ä
auf ſiebenderley Weiſe proje tiren kann die Me
tallen damit zu transmutiren. Unſer Subječtum
oder Materie iſt das wahre Principium aller Sa
chen/ rwelches Adam / unſer erſter Vater mit ſich
aus dem Paradieß gebracht hat, wie ſolches in der
Heil, Schrifft gefunden wird, daß der Allerhöch
ſte dieſe Medicin creiret habe welche in ſich hält.
oder componirt iſt von 5. Theil Mercurii, und 3.
Theilen Sulphuris, Salis & Terrae mortuae, von
welcher Materie Adam formiret worden. Dieſe
unſere Materie wird durch das Waſſer erhalten
wenn ſie in demſelben iſt. Dieſe ſo in V wird E
lečtrum und eine kreydichte Materie geheiſſen / ſo
ſchwärtzlicht/ ſchleimicht ſchlüpffricht und in Ge
ſtalt einer Butter iſt, da ich ſie denn einmahl über
dem Alp» Gebirge/ wie auch bey Caſal in Mont
ferrat, wie auch vor der Stadt Rom und Neapo
lis gefunden; endlich findet man ſie überall/
- -
Ä
ehr
H (o) I 87
ſehr ſchwer welche GOTT aus Gnaden unſern
Brüdern im Waſſer offenbaren wollen. Jedoch
ſollt du wiſſen, daß unſere Brüder/ ſoin CHriſto
JESU geſammlet ſind dieſes Electrum auch in
der Lufft zu finden wiſſen. -

Soproječtirt man auch, wie ſchon vorhin ge


ſagt worden/unſern Lapis auſſiebenderley Weiſe/
um dadurch die imperfecte Metallen in perfečte
zuverwandeln; darum ſoll unſer Bruder obſervi
ren, daß weil unſer Lapis gantz flüchtig und als
ein Blitz durchdringend iſt ſomußercörperlich und
feſte gemacht werden - welches erſtlich durch den
Geruch einiges Metalles oder mit eben einem der
ſelben Metallen geſchiehet. Die erſte Manieriſt/
daß du unſere Tinčtur einnehmeſt und ſie in einen
Tiegel einſetzeſt / ſchicke einen Deckel von Gold/
Silber oder Kupffer auf denſelben und wenn dein
Geſchirr alſo wohl verſchloſſen - und herum ver
lutirt iſt dann ſetze es in erſten Grad des Feuers
ein, ſo wird ſich die Materie in dreyen Tagen er
heben / und an den Deckel des Geſchirres anlegen;
dieſelbe ſammle mit Fleiß weil ſie ſchon geſchickt
iſt Projection damitzuthun. Jedoch ſolltduob
ſerviren/ daß wenn der Lapis mit den fixen Me
tallen incerirt wird ſo ſteigt er ab und alsdann
muß das Geſchirr darnach gerichtet werden, daß
das Feuer oben auf das verkehrte Geſchirr kommt
mit den Flüchtigen aber ſteiget der Lapis auf.
Die andere Manier iſt leichterer und ſicherer
- und geſchiehet alſo:
F 4 Nimm
V
88 R (o) .. -

Nimm i.Theilperfečtes Metall, und 2.Theile


des Lapidis, und wenn das Metallgeſchmolzen iſt/
ſo trage den Lapidem drauf welcher Lapis erſtlich
in Aquanoſtra conjunctiva diſſolviret ſeyn muß -
welches Waſſer du zu ſeiner Zeit muſt auffbehal
ten; und aiſoproječtirt man den mit dieſem Me
tall alſoincorporirten Lapidem.
Die dritte Manier zuproječtiren iſt, wenn man
1. Untze von dem Sulphur unſerer Materie nim
met und daß man denſelben in unſerm lebendigen
Waſſer oder Solvente aufflöſet; was nun oben
auſ ſchwimmen wird das ſammle mit Bedacht/
zu dieſem ſetze 3. Untzen unſers Lapidis, und in
corporire es zuſammen in Geſtalt eines Teiges/
wird es kräfftig und geſchickt zur Proječtion »
eyn.
Die vierdte Manieriſt/wenn man unſern Lapi
dem mit dem 3ten Theil des Silber- oder Gold
Oels vermiſcht und es zuſammen in 2. Grad des
Feuers, um ſich dadurch zu incorporiren/einſetzet/
ſo wird er die Geſtalt eines Pulvers annehmen mit
welchem man proječtirenkam.
Die fünffte Manieriſt/wenn man den Lapidem
mit dem dritten Theil des Salzes einiges Metal
les vermiſchet/ und hernach damit Proječtion »
thut; das Saber der imperfečten Metallen wird
nicht auf eine gemeine ſondern auf eine Philoſo
phiſche Weiſe extrahiret wie folget: Man muß
die Materie mit dem S unſerer Materie erſtlich
Calciniren/ hernach ſolvirt man ſie mit unſerm Oz
-
COI
H (o) . 89
conjunctiva, laßes 12. Stunden digeriren her
nach filtrir das Waſſer; ſetze ein neues Waſſer
aufdie Calcination des Metalles/digerire und fil
trire von neuem / und dieſes wiederholeſoofſt biß
alles ſolviret / darnach evaporire 3, Theile des
Äs
lrel.
und den erſten Theil ſetze einzucryſtal
Dieſechſte Manier iſt, wenn man den Lapidem
witdem 4ten Theil des Salzes unſerer Materie -
wohlzuſammen pulveriſiret und vermiſcht, ſo iſt es
häffig die Metallenzutransmutiren.
Und endlich wenn man die perfečte Metallen
nimmt (nehmlich, wenn der Lapisroth iſt/nimmt
man das G) iſt es aber weiß/ nimmt man das M/)
undſchlägt es zudünnen Blechen und macht dann
mit dem Saltz unſerer Materie S.S.S. calcinirt
ſeim 4ten Grad des Feuers hernach pulveriſirt
man die Calces wohl nebſt dem Lapide, unirt
undvermiſcht ſie ſo gut man kan/zuſammen und
incorporiret ſie hernach vermittelſtunſers Solven
ts in Geſtalt eines Teiges miteinander/ denſelben
hue in ein Philoſophiſches Ey/ und wenn es durch
den andern Grad des Feuers wohl ausgetrocknet
bnimm es heraus und pulveriſires/ alsdann iſt
ſie zur Projection geſchickt.
- CAP. XXXIII. d

Von dem Mercurio Antimonii


Und Saturni.
Man extrahirt dieſe côrperliche
F
Mercurios,
Und
so - es (o) e.
und ſie ſeynd@und Dinpotentia,iedoch kanman
ſie in aëtum formalem bringen, wenn dieſelben
mit vivificirtem Gold oder Silber animirt wer
den (wir haben dir zuvor die Vivification ein und
des andern Metalles gewieſen/) und der Proceſs,
Äolget:
obgemeldte Mercurios zu machen / ſind wie
Nimm 10. b. Minii, theile ſie in 5. Kolben ein /
die ein wenig einen langen Hals haben/ gieſſe dar
aufgutendeſtillirten Wein-Eßig, daß er vier Fin
ger hoch darüber gehe/ ſetzees 12. Stunden in 2.
zudigeriren ein und wenn der Eßig ſüſſe wird ſo
decantire ihn mit Bedacht und gieſſe wieder von
neuem ſo viel Eßig drauf ſetze es wieder zu digeri
renein/ wie oben geſchehen und dieſes wiederhole
ſoofft biß der Eßig nicht mehr ſüſſeſeyn wird, fil
trir hernach alle deinen Eßig durch ein vierfaches
Papier ſetze ihn zu evaporiren ein biß der dritte
Theil zurückbleibet/ dann laſſe ihn cryſtalliſiren.
Nimm dieſe Cryſtallen oder Saltz gieſſe von
neuem deſtillirten Eßig drauf/ digerire/ filtrire/
und evaporire/ wie oben; und dieſe Operationes
thue dreymahl / ſo wirſt du ein ſchönes lauteres
Saltz haben. -

Diſſolvire dieſes Saltz mit unſerm Aqua con


junctiva, digerires hernach 24 Stunden deſtil
lir es durch eine Retorte/ das Deſtillirte cohobir
von neuem auf dein Saltz und deſtillire von neus
em/ und dieſes wiederhole ſoofft/biß der Mercuri
uscurrenstrübegehet, welches mit 7.Deſtillatio
nen und Cohobationen geſchiehet. Der
-

H (o) H. 91

Der Mercurius aber des Antimoniiwird nach


ſolgender Weiſeextrahiret: Man nimmt ein Theil
Antimonii maſculini, und vermiſcht es mit z.
Theil der Materie unſers Subječti,beydewohlver
miſcht und pulveriſando incorporiret ſetze es
in ein weites Ä auf glühende Kohlenſo wird
ſich das Antimonium alſofortcalciniren; die Kals
che wohl pulveriſirt, und mit 3. Theil unſers A
qux unitivx wohl vermiſcht deſtillirt man durch
die gläſerne Retorten wie du mit dem Saturnoge
than/ biß du den Mercurium currentem des An
timonii haben wirſt.
CAP. XXXIV.
Ein particulaires Secret, welches
unſern Brüdern communiciret
- wird.
Nſere gebenedeyete Brüderſchafft hat alles
zeit dieſen Brauch gehabt dem Lehrlinge
ein und andere particulairSecret zu com
municiren damit ſich derſelbe ehender, als er das
groſſe und kleine Werck anfängt in ſeiner Noth
durfft helffen könne. Das allergröſte Werck aber
ſoll ihm ſelbſt unendlich offenbaret werden.
Nimm im Nahmen unſers HErrn JEſu Chri
ſti unſere Materiam crudam, und pulveriſire ſie
und miſche dieſelbe mit dem 3ten Theil unſers A
quae unitive, laßes 8. Tage digeriren/thue her
nach die digerirte Materie in eine gläſerne se
E/
92 H (o) $
te, lege einen weiten Recipienten vor verſchlieſſe
die Fugen thue ſie in obbeſagten Ofen und de
ſtillir gradatim; das V ſo du abdeſtilliret haſt
cohobire wieder zurück auf deine zurückgebliebene
Materie, und dieſes thue ſo offt/biß du einſpiri
tualiſch Waſſerſoroth iſt erhalten wirſt, welches
duim Glaſewohlverſchloſſen bewahren ſollt. Jetzo
nimm 3. Untzen capellirtes Silber ſomit Schei
dewaſſer calciniret worden (das Scheidewaſſer
ſoll mit Vitriol und Salnitricomponiretſeyn)und
waſche dieſelben Calces mit dem gemeinen warmen
v, ſoofft biß ſie nicht mehr nach den Vaporen des
Scheidewaſſers riechen.
Jedoch lieber Bruder obſervire/daß dieſe Cal
cination mit einer weit gröſſern Krafft begabt ſeyn
wird / wann du ſie more Philoſoph. thun wirſt.
Darum thue auf 3. Unzen Silber/ ſo capelliret
und alſo calcinirt, wie oben geſagt/ .t5.obgeſag
tes ſpiritueuſes und rothes Waſſer oder Mercu
rium, laßes alſo zuſammen 8. TageinDigeſtion
ſtehen deſtillirees hernach und das Waſſer ſo
du abdeſtilliret haſt, ſoll wieder auf die Luna ſo
oſt cohobirt werden biß das Cryſtall in fundo
des Geſchirrs in Geſtalt eines Oels verbleibe.
Jedoch obſervire/ daß dieſe alſo in Oelreducir
te Luna ſehr vegetabiliſch iſt - dieweil ſie ſchon
durch das Ferment des lebendigen Äunſers gebe
nedeyeten Subječti animirt iſt worden.
Sonimmnun das obgeſagte Oel/thue auf daſ
ſelbe tb Mercurii,Saturnioder Antimonii,oder
MUL
S (o) s “ 93
nur vulgi, ſo ſiebenmal mit CD und Sal comm.de
crep. und Eßig nach gemeiner Art ſublimiret ſey:
Und dieſes Sublimat ſoll von neuem zu § revivifici
ret werden/alſo: -

Nimm deinen Sublimat, und pulveriſire ihn


wohl vermiſche ihn mit 3. TheilTerrae figulina,
oder Bolo, und mit deſtillirtem Eßig mache einen
gewiſſen Teigaufſolche Art damit nehmlich durch
genugſame Vermiſchung der Sublimat nicht mehr
kanerkannt werden. Hernach deſtillir es durch
eine gläſerne Retorte mit einem weiten Recipien
lenſohalb mit reinem Waſſer angefüllet ſchlieſſe
die Fugen wohl und ſetze es in Reverberir-Ofen
ein ſowird der Mercurius purificirtund glänzend
ganz rein herüber gehen.
Dieſe Mixtur des Silber-Oels und Mercurii,
wovon oben geſagt worden, ſetze in eine Phiol in 2.
Grad des Feuers ſigillires hermetice, laßes alſo
einen Philoſophiſchen Monat lang darinnen ſtehen
und wenn du dieſen Terminum würcklich zu En
degebracht, ſo nimm 2. Theil deiner Materie oder
Medicin heraus und das erſte Theil derſelbenlaß
in dem Ovo ſtehen / auf dieſes thue von neuem 2.
TheilMercurii, und koche wieder wie oben/nehms
licheinen Philoſophiſchen Monat. Alſo wirſt du
lieber Bruder eine immerwährende Mineram_s
haben darum preiſe den Nahmen unſers HErrn
JEſu Chriſti, ſo dieſe Weisheit den kleinen Kin
dern geoffenbaret.
Miſche nun I, Theil dieſes Pulvers mÄ (
94, * S (o) .
Theilen Mercuriivulg. pur. und kocheſie8. Tage
lang im 2. Grad des Feuers / ſo wirſt du deine
Materie weiſſer als Perlenfinden. . Zerbrich her
nach das Geſchirrthue deine Materie in einen Tie
gel mit ein wenig Seiffen und Salnitri. Jchſchwe
redir.bey GOtt Lehrling! daß du wirſt das feinſte
Silber haben ſo immer möglichzubekommen ſeyn, -
mag und alle Proben ausſtehen wird.
Ebenaufdieſe Weiſekanſtduauchzum Rothen/
das iſt mit dem Golde/operiren. Darum dancke
GOTT dem HErrn / und ſeinem heiligen Nah
men, denn ihm allein gebühret alle Ehre / Macht
und Stärcke und von ihm kömmt alles Gute her.
Es iſt ein rühmlicher Gebrauch, daß wir GOTT
vor alle Gutthaten, ſo Er uns armen Menſchen vers
leihet/nicht um unſers Verdienſtes willen, ſondern
aus ſeiner unendlichen Güte und Barmherzigkeit
Danck ſagen, welcher durch die Gröſſe ſeiner un
endlichen Majeſtät die ganze MachinamMundi
mit 3, Fingern conſerviret alle Sachen in ihrer
Ordnung erhält die Figuras bildet alles mit Maaß
und Gewicht diſponiret und mit Uberflußuns ſei
ne Gnade austheilet.
CAP. XXXV.
Von dem Opere maximo.
Jºº GOTT allein als dem Vater des
Lichts/kommen her alle vollkommene und
gute Gaben, GOtt gibt das Sentiment
*. -
denen
H- (o) I 95.
denen Animalien/ die Vernunfft denen Menſchen/
unddas Wachsthum denen Vegetabilien und Mi
neralien. Wer glaubts nicht, daß ſeine Geheims
niſſe dem menſchlichen Verſtand unbegreifflich
ſind? dennoch aber hat GOtt dieſes nachfolgendes
Geheimniß aus Gnaden unſern Brüdern offenba
tenwollen, welche (als wie Paulus/ indem er biß
wdritten Himmel erhoben/) dieſe hohe Myſteria
geſehen. Alſo ſind auch unſere Brüder wie Paus
lus in dieſem allergröſten Geheimniß/ oder Opere
maximo, ſo nur allein bey denenſelben und in der
eder zweyer alten Philoſophen gefunden wird.
ieſelben experimentiren wie das einige geringe
undverachte Subječtum, ſo auf dieſer Welt nichts
geachtiſt; ſie experimentiren ſag ich/wieindie
ſem einigem Subječto der Univerſal-Geiſt und
Mumial-Ferment reſidiret/ und wie man mitges
ringer Mühe aus demſelben dieſes Fermentinfor
maNitri oder Salis Univerſalis ausziehen könne/
aus welchem der Sulphur Agens in dem Mercu
rio erſcheinet/ welcher wahrhaftig unſer Mercuri
usgenannt wird, in welchem realiter alles gefun
den wird, was die Philoſophi ſuchen / welcher
Mercurius ohne einigen Ofen ſich in dem glorieu
ſenElixir ſelbſt kochet/ welches beyuns das Opus
maximum genanntwird. Und was noch wunder
darer iſt, daß indem unſer Bruder dieſen ſemina
liſchen Mercurium bey ſich trägt er gehe oder ſtes
heterſchlaffe oder wache ſo thuter ſich doch ſelbſt
Weine Tinéturamglorioſam kochen.
-
am (E
V

96 $ (o) S
ſer Mercurius hat das innerlich-natürlich-lebendig
machende ernährende Feuer und Agens in ſich./
welches ſich nur allein von dem lüfftigen Univerſal
Feuer ernähret. Darum wenn man dieſen Mer
curium in ein Philoſophiſches Geſchirr thut - ſo
ſänget er alſobald ohne einige Aêtion deszerſtöhr
lichen Feuers zu fermentiren und zu kochen an. O
wunderbarer GOTT! welcher aus dem Nichts
oder Abgrund alles erſchaffen, alſo auch aus die
ſem geringen Subječto, ſo an allen Orten von den
Menſchen verlaſſen und verachtet gefunden wird./
extrahiret man mit geringer Mühe dieſen Philo
ſophiſchen Mercurium, aus welches Centro alle
Linien herkommen und ausgezogen werden / und
eben in daſſelbe Centrum wieder eingehen / das
iſt in dieſem Opere maximo Philoſophico, wel
Ä
Let hat.
Höchſte allein unſern Brüdern geoffenbas
Dieweil der Allerhöchſte ſelbſt unſere Brüder
ſo den Schatz haben - erwählet hat, welche ſich
nicht hoch ſchätzen und reich ſind aber doch ſolches
nicht achten / auch groſſe Verfolgung von böſen
neidiſchen Leuten/ edoch mit Gedult und um des
HERRN willen leiden ſo ſeynd ſie auch allein
in GOtt ſchätzbar allein in GOtt reich hoffen
auch von GOtt den Recompensaller Sachen.
Die Offenbarung dieſes Subječti und des Feuers
iſt mir dir anjetzozu offenbaren nicht erlaubt denn
ſo lange man die Praëtique Ordinis Minoris &
Majoris nicht hat/ſokan man nicht zur Theº HD
H (o), R. 97

oder Praëtica dieſes Operis maximi gelangen.


Denn dieſes gebenedeyeie groſſe Secret hat GOtt.
gar wenig Menſchen geoffenbaret; und wenn ſich
einer von unſern Brüdern unterſtünde nur allein
das Subječtum einigen Menſchen zu offenbaren/
ſo Ä
Werden.
er augenblicklich vom Schlag gerühret
. . . . . . . .. . -

Jedoch ſollt du obſerviren, daß dieſes Subje


äum von demjenigen Subječto, ſo dir ſchon com
municiret worden das Subjectum Ordinis mi
noris & majoris nicht unterſchieden iſt es dif
feriretnur in dieſem/ daß jenes ſo vermittelſt des V
zu uns hergebracht und aus den Elementen extra
hiret wird; dieſes aber ſo geringe und verachtet/
wird von der Q, Eſſenz und perfeéteſten Extraët.
der Elementen 7 nicht vermittelſt der Kunſt und
Fleiß der Menſchen ſondern nur allein durch die
allmächtige Hand des HErrn und der Natur
ausgezogen worden. - - - - -
Alſo daß man von jenem Subječto vermittelſt
des Vulcani unſern Mercurium extrahiret; So
bekommt man ihn aus dieſem vermittelſt eines an
dern Feuers. Wenn jener Mercurius vermittelſt
unſers artificialiſchen Feuers gekocht wird, ſo thut,
ſich dieſes ſelbſt in ſeinem eigenen und natürlichen
Feuer kochen. Ingleichen auch wenn jenes durch
die vielfältigen und continuirlichen Arbeiten das
Ingenium humanum turbirett ſo ſtillet es dieſes
eben um obbemeldten Urſachen willen, weil es mit
ganz geringer Mühe in den glorieuſen Lapidem
exaltiret wird, G O
»s o (o) s -

O Vater Hermes! der in dem Opere minor


majore & maximo der Weiſeſte war. O Vat
Raymundus! welcher da er dieſe Philoſophiſt
Scienz verrichtet hatte/ zu Ende derſelben ſaat
ch bin ſchon halb Divinus gemacht. Und di
es Elexir, ſage ich/ iſt nicht allein zur Transmut.
tion der Metallen ſondern auchzudenenmenſchl
chenund vegetabiliſchen Leibern dienlich.
CAP. XXXVI.
Ein Particular- Secret.
d Iñ unſern Sulphur, extrahire mit höchſ
rečtificirtem W/ aus demſelben ſeine Tin
čtur, ſetzees in ein gläſernes oder wohlve
ſchloſſenes Geſchirr laß es in gelindem Feuer kc
chen damit es langſamebullire/ſchaumehernac
mit einem hölzernen Löffel den oberſten Schaut
ab dieſe Decoétion continuire 3. Tage; nac
dieſem ſo decantire die ſolvirte Tinčtur, und at
die Feces, ſo infundo verblieben/ gieſſe von neu
emW/, und wenn es durch die wiederholte Decc
&tion wird ſolvirtſeynºſothue es zur vorigen Sc
lution, und repetire ſolches ſo offt bißaller Su
phur in Tinčtur verwandelt ſeyn wird. Wen
dieſe Solution alſo geſchehen ſo trockene den Su
# durch die Deſtillation, alsdann wirſt du i
undo des Geſchirres die perfe&te Tinčtur ha
ben. Dieſe Tinétur vermiſche mit
- -
sººº €1
-
_º (e) º_ 99
Mercurii lavati, ſetze hernach dieſe Mixtion in ein
Maſtraciam, ſowohl ſtarck ſey/ und infundire ſo
viel Spiritus Vini darauf, daß es fünffFingerhoch
drüber ſtehe/ ſigillire das Geſchirr wohl zu ſetze
es in 3ten Grad des Feuers/oder in warmen Roßs
Miſt 1. Tage lang ſo wird ſich der W auf der
Materie eintrucknen / hernach transportire dieſe
Materie in eine warme linde Aſchen/ biß die Ma
terie ſchwarz wie Pech wird / welches in wenig
Tagen geſchiehet. Continuire dieſe Hitze des
Feuers biß die Materie durch die Farben gangen/
und endlich roth als ein feiner Rubin/worden iſt.
Hernach figire die Materie in unſerm Ofen einen
Philoſophiſchen Monat lang / biß bey Oeffnun
des Geſchirres der Geruch gut und annehmli
worden iſt. Diſſolvire hernach die Materie in
Lačte Virginali, truckne es wieder aus und diſ
ſolvire es von neuem in dem Geiſt unſers Waſſers
oder Lac Virginal, biß dieſelbe vollkommen ſüß -
worden,

CAPUT XXXVII.
Wie man das LacVirginalema
chen ſoll.
(d Jmm 1. fb. Mercurii vulgi, ſo ſiebenmahl
nach gemeiner Art ſublimiret diſſolvire
denſelben in folgendem Waſſer: --

Nimm von unſerm Aqua cruda, ſo ſiebenmahl


deſtilliretworden, 1,Pfünd gemeines Aquafort
- - G 2. 1,Pfund/
-
1OO B (o) -
1. Pfund/ vermiſche es zuſammen und deſtil
es aus der Retorte / diſſolvire hernach in dieſ
Waſſer den ſiebenmahl ſublimirten Mercuriu
und wenn die Solution geſchehen ſo thue alles
nen Philoſophiſchen Monat lang in Pferde-M
putreficiren hernach deſtillire ihn und das D
ſtillirte cohobir wieder auf das Zurückgeblieben
biß der Mercurius aller auffgeſtiegen und herüb
deſtilliret iſt.
Dieſe Operation geſchiehet bald und unſ
Waſſer wird mit dem Mercurialtrocken Waſſer
ſo ſich herüber deſtilliret multipliciret und de
Mercurium, ſo infundo verbleiben wird der
ſoll man mit unſerm deſtillirten Waſſer wiedet
ſolviren und deſtilliren/ biß endlich alles auffſtei
get/ und in einem ſauren Geſchmack herüber gehet.
Welches Waſſer der Geiſt unſers Waſſers oder
Lac Virginale genannt wird.
CAPUT ULTIM UM
XXXVIII.
Von der Projection
culars.
dieſes Parti
In Gewichte oder ein Theilgehet auf 100,
Theilgeſchmolzen Silber und alle Metal
len, ſo es transmutiret wird es in perfe
Etes Gold verwandeln. Hiermit wirſt du nun al
les haben was zu dem Werck Ordinis minoris &
majoris, wie auch die Particularia zu verfertigen
benöthiget iſt. - - Das
* (o) - 1or
Das Opus maximum aber dir zu offenbaren/
iſt noch nicht Zeit, indem mein Vater ſich noch ſol
ches vorbehalten; machenuran ſtatt dieſe particu
lare Experienz/ zur Ehre des HERRN ſo in
Ewigkeit lebet und regieret/ und allein Wunder
thut ins Werck zu ſtellen,

Kºssssssssssssssssssssssssssssse
CAPITULATIO.
Geſetz oder Regul/ welche die
Brüderſchafft des göldnen Creutzes
obſerviren müſſen/ nachdem ſie die Profeſ
ſion gethan haben / wie ſolches bey
uns noch heute zu Tage
üblich,
Jeſe unſere Congregation war vor dieſem
von unſern alten Helden mit ſehr ſtrengen
Clauſuln und Geſetzen auffgerichtet wor
den durch welche unſere neue Brüderſchafft wahr
genommen, daß dieſes allein die Urſachſey/war
um jetzoſo wenig derſelben gefunden werden deß
wegen haben ſie um das Jahr 1624 durch die gan
ze Welt ihr Vatum und Stimme ergehen laſſen
um die Brüder zu beruffen von welchen nur ihrer
9. und 2. Lehrlinge gefunden worden, welche nach
langer und reiffer Unterredung endlich beſchloſſen
G3 haben/
-
- io2 S. (o), G.
"haben / daß man dieſe Brüderſchafft vermehren
müſſe damit ein ſo unſchätzbaresKleinod als dies
ſes ſodasallergröſteiſt unter denen zeitlichen Gü
tern dieſer Welt nicht verlohrengehen möchte.
Darum auch die ganze Zuſammenkunfft übers
einſtimmig worden und confirmiret nachfolgende
Punčta zu halten: -

I.
Daß die Brüderſchafft ſoeſſedeſſen in 23. Brü
dern beſtanden / biß auf 63. und keiner mehr ſoll -
augmentiret werden.
2.
Daß wir bey dem vorigen Schluß/ nehmlich in
36. Articuln / man keinen Papiſten ſolle aufſneh
men/ welches geſchehen iſt da unſere meiſten Brüs
der Evangeliſch waren. Und weil doch Catholis
dken erheblicher Urſachen wegen aufſgenommen
worden und ſolches nur untereinander einen Haß
erwecket/ ſo wird hiermit ordiniret dieſer Con
ſequenzvorzukommen/daß ein Bruder den andern
– ſeines Glaubenshalber nicht befragen, ſondern er
lauben / daß ein ieder was Religion er zugethan
wäre ſrevleben möge; und wenn einige dieſe Fra
ge thun möchten/ ſo ſollt ihr daraus judicirendaß
er nichteiner von unſern Brüdernſey indem es ein
#Pß,
iſt/ daß er von unſerer Conſtitution nichts
- -

- 3
Daß / wenn man nach Abſterben des jetzigen
Käyſers einen andern wählen wird derſelbe
" - H
G (c) . IO3
ſo biß an ſein Ende bleibe / und dadurch die alte
Wahl / nehmlich von 1o. zu 10 Jahren auffge
hoben werden. -
- 4- .
Daß der Imperator ſoll eines ieden Nahmen
und Patria auf ſeiner Liſte haben / wie auch das
Land/ da ſie ſich auffhalten, damit ſie einander im
Fall der Noth retten können. Auch ſoll der Im
perator allezeit nach der Antiquität/ nehmlich der
älteſte Bruder / erwählet werden. Zu welchem
Ende wir die 2. Häuſer nehmlich in MTürnberg
und Ancona , allwo unſere Zuſammenkunfft ins
künfftige geſchehen ſoll, auffgerichtet.
%.
Wir verſtehen, daß wenn 2. oder 3. Brüder
beyſammen ſind, dieſelben einen andern Bruder
nicht erwählen können ohne den Inſiegel unſers
Imperatoris. Und wenn man einen andern finden -
möchte, der ſoll nicht in unſerm Reich vor gültiger
kannt werden. -

6.
Daß ein jeder Lehrling oder Bruder ſeinem
Herrn auch biß in Tod Gehorſam leiſten ſoll.
7.
Daß die Brüder nicht miteinander eſſen ſollen/
ausgenommen des Sonntags, wenn ſie aber mit
einander arbeiten, ſo können ſie auch beyeinander
wohnen und miteinander eſſen und trincken,
G4 Z. Wir
1e » te) •
v
8.
Wir verbieten, daß wenn wir einen Bruder ers
wählen wollen, der Vater ſeinen Sohn oder Bru
der erwähle/er habe denn erſtlich ſeine Naturphy
ſicaliſch erkannt und wohlprobiret; im widrigen
Fall ſoll er lieber einen Fremden erwählen damit
man nicht ſagen könne daß die Kunſterblich ſey.
9.
Obgleich der Brüder ihrer drey oder 4,beyſam
men ſeyn / ſo können ſie doch niemanden / wer er
auch ſey Profesſion thun laſſen, wenn ſie nicht
erſtlich eine genaue Praëticam mit demſelben geü
bet und in allen Operationen wohl experimen
tiret, daß er ein ſehnlich Verlangen nach der Kunſt
trage. - IO,

Wann die Brüder einen Erben machen wollen/


ſo ſoll er das Bekänntniß in einer auf unſere Unko
ſten erbaueten Kirchen ablegen hernacher ſollen ſie
ihn 2. Jahr als einen Lehrling halten denſelben
nach und nach von der Gröſſe unſerer Congrega
tion inſtruiren / und den Imperatorem von des
Lehrlings Nahmen und Zunahmen Vater-Land/
Profeſſion und Herkommen unter der Hand Part
geben, damit er zu gehöriger Zeit 2. oder 3. Brü
der mit dem Inſiegelabfertigen könne, um denſel
benanz und auffzunehmen.
I ls
- Wenn die Brüder zuſammen kommen ſoll der
gewöhnliche Gruß ſeyn: Ave Frater, und
-
"Ä LLE
W (o) H. Io;
dere ſoll antworten: Roſe & Aurex, ſo wird der
erſte wieder ſagen und zuſetzen: Crucis. Und
wenn ſie ihren Stand werden erkannt haben ſo
werdenſie miteinander ſagen: Benedictus Domi
wusDEus noſter, qui dedit nobis ſignum-.
Danach werden ſie einander ihr Siegel auffwei
ſºn; und wenn ja der Nahme möchte ſipponiret
dºrſalſch ſeyn ſokan man doch das Siegel nicht
verfälſchen und wenn man mercket/ daß ſolches
geſchehen wäre, ſo ſoll man alſobald aus der Stadt
# und nicht wieder in ſein Logiment zurück
lºhſ,
I 2.

Manbefehletexpreſſe, daß nachdem der Brus


der in unſern groſſen Häuſern iſt acceptiret wor
den/der Eydabgeleget und dann mit dem Lapide
abgeſertiget worden (denn man ihm allezeit ſoviel
gibt, daß er 60. Jahr reichlich leben kan) daß er
alſobald anfange zu arbeiten / ſich aber erſtlich
GOTT befehle und verſpreche ſich des Magi
ſterſ, nicht ihn zubeleidigen einiges Reich zu zer
ſöhen oder zu verderben einen Tyrannen durch
Ambition oder wegen anderer Urſachen halben zu
erhöhen, ſondern daß ſich der Bruder allezeitigno
rantbezeige und ſage, daß dieſes divulgirte Ma
gifterium nur ein Betrug der Menſchenſey.
I 3.

Man verbietet, daß die Brüder einige Bücher


WonunſermSecreto Frºg ſollen laſſen, wenn
- ſ ſie
ze6 s (o) s.
ſie nicht erſtlich von unſerer Congregation revidi
ret worden - noch mit denen Knigmatibus oder
Charačteren der Brüderzuſchreiben wie auch das
Contrarium, wider die Kunſt nehmlichen nichts
imprimiren zu laſſen.
I4.
Wenn die Brüder von dem Secreto reden wol
len ſollen ſie unter einander allein in einem wohl
verſchloſſenen Orteſeyn und alsdann kan ein ieder
dem andern ſein Hertzoffenbaren. -

Iſ.
Daß ein Bruderdem andernden Lapidem ge
ben könne / und zwar umſonſt damit nicht könne
geſagt werden, daß dieſe Gabe GOttes um Geld
zu verkauffen ſey.
I6.
Man verbietet vor keinem Menſchen Proječtion
zu thun / um was vor Urſach es auch ſeyn möge
wann derſelbe nicht beyunsauffgenommen iſt.
I7.
Daß die Brüder groſſe Converſation melden
ſollen und nicht ſuchen eine Frau zunehmen. Wenn
ihn aber nach dem Fleiſch gelüſten ſollte ſo erlaubt
man ihm eine zu haben - doch daß er mit derſelben
Philoſophiceleber und wenn er Frau und Kind
hat j er ſie nicht viel mit jungen Brüdern pra
čticiren laſſen ſondern mit alten wegen der Con
quenz wie Anno 166 geſchehen iſt und daßer
die Ehre ſeiner Kinder als die ſeinige ſchätzen Ä
- . I8. PM0!
-
G (c) - H 107
i
M I 8.

M Man gebietet
ährenden Haß denen Brüdernunter
noch Extaſes keinen
denimmer
Men
Ä zU Ä Äden Stand der Seelen/an
Menſchen Bäumen oder Pflanzen als Sachen
ſ Nebeyuns ganz natürlich ſeyn und dem gemeinen
annganzmiraculeus vorkommen zu berühren/
indem man dadurch leicht ausgekundſchaftet were
den kan wie zu Rom Anno 162 9. geſchehen; ie
dochSecreta
könnender
ſichNatur
die Brüder
weiſen.wenn ſie allein ſind/
W

I9.
„Man verbietet von dem Lapis keiner ſchwan
gern Frauen zu geben, ſonſten würde ſie vor der
Zeit gebähren 9
2O.
Man verbietet auch ſich des Lapidis auf der
99d zugebrauchen.
2 Is

Man verbietet, wann man den Lapis bey ſich


FangeSnade by wºmes auch vºr -

/ -
22.
Wº verbietet/pretieuſe Steine oder Perlen
bgröſſer als Äſind zumachen.
23.
Mamverbietet (bey Straffe ſich in einem von
'
ſern groſſen Ä zu ſtellen) daß einiger die
Pldenedeyee Materie, noch einige Manipulation»
- - - - Con ?
Io8 G (c) G
Congelation oder Solution deſſelben zu offen
ren unterſtehen ſoll. *
24.
Dieweilin einigen Städten ſich dannundwa
einige von dieſen Brüdern befinden, ſo gibt m
dieſen zum Rath/ doch nicht zum Gebot, daß
Pfingſt-Tage wenn man will bekannt ſevn m
zu dem Thor/ ſo gegen der Sonnen Aufſgangſ
het hinaus gehen ſoll und in der Gegend deſſ
bigen Thores (wenn man von der göldenen Cre
tzes Brüderſchafft ein rothes Creutz; wenn m
aber von dem Roſen-Creutze iſt ein grünes Cre
auffhencken) und daſelbſt in der Gegend biß z
Sonnen Auffgang bleiben und Achtung gebe
ob etwan ein anderer Bruder kommen möchte ſe
Creutz auch auffzuhencken / daß ſie denn einand
mit dem gewöhnlichen Gruß begegnen / ſich b
kanntmachen und dem Imperatordavon Partg
ben können, -

2 $.
Man gebietet, daß der Käyſer von 1o. zu 1«
Jahren ſeine Reſidenz, wieauch den Nahmenun
Zunahmen ändern ſoll welches er auch um ſo vi
öffters wird thun können, wenn er es vornöthigun
gut befindet und dieſer Sachen wegen wird er m
möglicher Praecaution und Secreteren denen Brü
dern davon Part geben,
26.
Es iſt ein expreſſes Gebot/daß ieder Bruder
nachdem er von uns aufgenommen worden/ #
(N)
H (o) H. IO9

Nahmen und Zunahmen verwechſele und die Jah


re mit dem Lapis verändere auch ſo vielmahl er
von einem Reich zu dem andern reiſet/ den Nah
menmutire damit er nicht möge erkannt werden. -
27.
Daßder Bruder nicht länger als 10. Jahr aus
ſeinem Vater-Lande bleibe/ und wenn er nach ans
dern Ländern verreiſet, ſo ſoll er nur Partgeben, wo
er hingehet/ und was er vor einen Nahmen ange
Mommen hat. -

28.
Eben auch, daß einer nicht arbeiten ſoll ehe er
nicht zuvor ein Jahr an ſelbigem Orte gewohnet/
und ſich erſtlich ſowohl des Ortes als der Leute,
wohl erkundiget auch die Profeſſores ignorantes
expreſſe fliehe. -

29.
Daß keiner von unſern Brüdern ſo keckſeyn ſoll,
ſeinen Reichthum/ esſey auch Gold oder Silber/
oder was es ſeyn möchte niemanden, wer es auch
ſey/ aufzuweiſen; abſonderlich aber ſoll er ſich vor
Religiöſenhüten, weil wir A. 1641. in Oeſterreich
2. von unſern Brüdern durch ſolche Offenbarung
verlohren haben. Darum gebietet man auch keis
nem/ unter was Praetext es auch geſchehen möge/
aus dieſen Oertern zu acceptiren noch einigen All
moſen zu geben. -

3O.
Wenn die Brüder werden arbeiten ſollen ſie
ſich lieber von alten betagten Leuten als von jun
geM
I IO H (o) #
gen bedienen laſſen, doch auch ſovielmöglich dies
ſelben nicht manipuliren laſſen.
3I
Wann ſich die Brüder erneuren wollen/ſoſols
len ſie ſolches nicht eher thun/ bißſie durch ein ans
ders Königreich gereiſet / und wo ſie ſich werden
erneuret haben da ſollen ſie ſolange bleiben/ oder
anſtehen laſſen / ehe und bevor ſie wieder in das
Ort zurückreiſen/ wo ſie waren biß ſie wieder in
den Stand kommen daſiewaren, ehe ſie ſich ver
NEULé.
32.
. Wenn die Brüdermiteinander eſſen ſoſolder
jenige/ ſo die andern eingeladen dieſelben ſo viel
möglich/iedoch mit obgedachten Conditionen zu
lehren und zu inſtruiren ſuchen.
- 33«. -

Daß ſich die Brüder / ſo offt möglich / zur


Pfingſt-Zeit in unſern groſſen Häuſern einfinden!
und einander des Käyſers Nahmen wie auch deſ
ſen Reſidenz communiciren ſollen / auch wegen
anderer erheblichen Urſachen mehr.
34
Wenn die Brüder reiſen ſollen ſie ſich nicht an
Weibes Bilder hängen noch einige Converſa
tion mit denenſelben pflegen, ſondern etwa mit I.
oder 2:guten Freunden umgehen. iedoch wann es
möglich von unſerm Myſterio nichts wiſſen.
25. Wenn
– s (o) s. 111
h 3ſ- -

Wenn die Brüder von einem Orieabreiſenwol


len/ ſollen ſie niemand ſagen, wo ſie hingehen noch
e Sachen, ſo ſie nicht mitnehmen könnenver
auffen ſondern dem Haus, Herrn ſagen, daß
Änn ſie in 6. Wochen nicht wieder kämen er dies
Wºbe den Armenaustheilen ſollte. -

36. - -

. Daßderreiſende Bruder nichts in Oel- ſondern


Äder Geſtalt beyſchund war in erſter Pro
Ä, in einer metallenen Büchſen mit ſeinem
"allenen Abſatzeingeſchloſſen tragen ſoll,
' - 37. -

„Df der Bruder keine Operation von unſerm


gerio ſchriftlich bejſichtragen ſoll/undwann
'Äehätte, ſo ſollenſeſonumeriretſeyn, daß
ſelbeniemaj verſtehen könne. -
38. Ed

DBrüder ſowandern und die Weltpracti


Äſollen nichts eſſen, esſeydenn daß die Spei
ſen vondej der ſie eingeladen zuerſt probirtſey/
Ä ſolches nicht wohlgeſchehenkann ſo ſolo
Äedes Morgenseheſe ausgehen. Gran
Äunſerer Mejin injer Proječtion einneh»
Ä Ärnachkaner ohne einige Sorge eſſen. Je
Äen ſie joch Tjncen einen
Exceſs thun,
ſ 39. - -
RºßkeinBruder deſ Lapis in 6ter Proječtion
ºdej
Brüdern Vancken geben ſoll, ohne allein
40.unſern
Daß
II2 a (9) º
4O.
: Daß der Bruder/ wenn er mit andern pračti
ciret und um ſeinen Stand befragt würde ſagen
ſolle: daß er einer von denen Neulingen ſey/ und
ſich ignorant anſtelle. .
. . - 4. I«
Man befiehlet expreſſe, daß wenn der Bru
der arbeiten will und derſelbe einen andern Bru
der haden kan / er keinen Fremden ſeine Arbeit
ſehen laſſe/ wo nicht ſo ſoll er ſich eines Lehrlings
bedienen und doch denſelben ebenfalls nicht alles
ſehen laſſen. - - - -
42
Man verbietet einigen verheyratheten Mann in
unſere Brüderſchafft aufzunehmen - und wenn
man einen Erben erwählen will, daß es ein ſolcher
ſey/ſo wenig als Ä reundſchafft habe. Und
wann er noch Freunde hätte ſo ſoll er ein Special
Jurament ablegen, daß er nicht das Geringſte/bey
Straſſe/ſoihm vom Käyſeraufferleget wird/com
municiren wolle. -
- 43
Die Brüder, ſoda Erben machen wollen, kön
nen dieſelben/nachdem ſie das Io. Jahr werden er
reichet haben vor Lehrlinge aufſnehmen und ſie
Profeſs thun laſſen; und nachdem ſie die Confir
mation vom Käyſer werden erlanget haben,/ das.
durch er in die Brüderſchafft würcklich angenom
men wird ſo können ſie denſelben erſtlich zu ihren
Erben machen, - –
- 44. Wir
*-m-
sº (o) D 113
44.
Wir declariren hiermit, daß wenn einiger un
ſere Brüder durch Ünglücks-Fan oderünvorſich
etvoneinem Potentaten entdecket werden ſolle
ſo ſoll der Brüder ſich eher dem Tode ergeben
K
das Secret offenbaren. Und wir ſamtunſerm
ºſer verſprechen ihm hiermit: daß, wenn wir
ſolch erfahren werden unſer Leben ſogar um ſeie
Erlöſung verpfänden werden. Wenn aber das
Unglü
glück wollte daßobbeſagter Potentat obſtinat
h
Ät und der Bruder ſich des Secrets wegen dem
ergeben ſollte, ſo erklären wir ihn vor einen
Äyrer und verſprechen einen von ſeinen Ver
Änden an ſeine Ä auffzunehmen ſeinen
Senden Ähjen jijmij
"gºatiſchen Inſcriptionibus auffzurichten.
4ſ.
Ägebietet expreſſe, daß wenn man einen
ÄBruder machet die gewöhnliche Solenni
allein j auf unſere Unkoſten erbaueten
Än / in Gegenwart der 6, erforderten Brüder
Äherjej
denj geſchehe. Den neuen Bruder
Ämajlich Änatajen ihn
Ä mit aller Nothdurfft verſehen alsdann
Zeichen des Friedens nehmlich einen Pal
Äegundſey Küſſedirgeben,
Ä wir befehlen ſagende Le
das Stillſchweigen.
"dasgeſchehenſoknietder Bruder vor dem
– H Käyſer
II4 (o) F
Käyſer jeder in einem pontificialen Habit, nach
Art unſerer Ceremonien / mit 2. Beyſtehern auf
ſeiner Seiten nehmlich auf der rechten Seiten ſei
nen Magiſter, und auf der lincken einen andern
Bruder und ſaget alſo wie folget: -

FÄ N.N. verſp
digen
reche dem ewigen
t/das
und leben GOt Se
cretum, ſo mir von euch communi
ciret worden/ (hernachreckt er die2.
Finger auf/) keinem einigen Men
ſchen zu offenbaren/ſondern daſſelbe
Zeit meines Lebens mit dem natürli
chen Siegel bey mir verſiegelt zu be
halten/ wie auch von deſſelben Effe
öten/ſovielmir wird bewuſtſeyn/ſo
mir von euch durch ſchriftliche Reve
lation, oder von euch gelehret/ nicht
das Geringſte zu offenbaren/ noch
etwas von dem Stand unſerer Brü
derſchafft/ weder den Ort/ noch den
Nahmen und ZunahmendesKäyſes
zu entdecken/ auch niemanden den
".. Stein
S (c) H Iry
Hºr
Ä Seinzuweiſen und
zuweiſen/unddeſſen allesver
Ä Ä
tº º
Ä
# # / zu hal
mcw Worthelffe.
en/ o wahr mir TTund ſein º.

/dasd „Asdann kommt ſein


Ä Püſchlein
)mmllll
E
Lehrmeiſter/ Und
Haar ab/undthut Ä
fterd Ä ſchreibet auf dieſelben des
My dem Käyſ ahmen und Zunahmen / und gibt es
en My hen die Ä Den andern Tag ge
Ä
ndaſ Ä Ä
ÄÄeiniges Wort ſprechen/
ie aber weggehen/ ſow G.

Ä
Ä
Äni;
(der und werden ſo 3. Tage nach ein
/ 46. >

ret/ ſ Wenn
htem die 3.Tagevorbeyſeºynſoſolenſienach
Gutdü
cn/ ſº Eas en austheilen.
utdüncken ntention denen Armen ei
und Int

noch Ä
Könn 47. unſern -

skyº Än wen Monat lang aber länger nicht


LM.

Eſ Bºwährende Zeit werden die Brüder mit dem


H-2. - neuen
y I6 H (o) -
neuen Bruder frey werden und denſelben/ ſo viel
als möglich inſtruiren und lehren können.
49. -

Mangebietet denen Brüdern nicht mehr als 3.


ExÄſes, weil ſie in unſerm groſſen Hauſe ſeyn ſo
da gewiſſe Operationesſind, welche aenzºne
jMägiſterio gehörig um mehr Lichtdeº
jsecrétzuſchöpffenfunddamit alles verſchwie
gen bleibe.
- FO. -

Daß wenn die Brüder mit einander umgehen


ſie ſich bey dem Nahmen nennen ſollen ſo ihnen an
dem Tage ihrer Profeſs gegeben worden.
§ 1.
Von denen Fremden aber ſollen ſie ſich bey ih
rem rechten Tauff- und Zunahmen nennen laſſen.
- § 2.
Dem neuen Bruder ſoll man allezeit des letzte
verſtorbenen Bruders Nahmen geben. Und alſo
ſollen obgeſagte Regeln von allen Brüdern ſo bey
jnsauffaenommen ſind und den Eyd des Äla
bens imhaben
geleget Nahmen unſersobſerviret
ſtričte HErrn JEſ CHriſtiab
werden.

Bebeth/
So nach abgelegtem Jurament ins
geſamt verrichtet wird. Ä.
MF die in dem NahmenIE.
KChri
s (o) - 117

Khriſti/unſers Erlöſers/in dieſerge


benedeyeten Congregation desgöld
men Creutzesverſammlet ſind/bitten
gehorſamſt den lebendigen/ unaus
ſprechlichen und allmächtigen GOtt/
welcher von Ewigkeit lebet/ daß Er
durch ſeine unendliche Güte und
Barmherzigkeit/auch mit ſeiner all
mächtigen HanddieAugender Weis
heitunddes Verſtandes unſerer Brü
der eröffnen/ und ihnen das Silent
um oder Stillſchweigen alſo verlei
hen wolle/damit ſie niemahls/ was
es auch ſey/ aus unſerer heiligen
Congregation, oder Secreto Secre
torum, denen Menſchen/ſouns nicht
anverwandt/ etwas offenbaren mö
gen. Wir bitten ihn auch/ daß er
nicht erlaubenwolle/daß dieſes Licht/
oder Wahrheitdieſerheiligen Wiſſen
ſchafft/ in die vº O 3
der Welt- sº
er
"_* * * -
der kommen möge / ſondern nur al
lein auf diejenigen/ denen die Gaben
des Heiligen Geiſtes verliehen ſind./
und welche GOTTüber alles lieben/
und Mitleiden mit ihrem Nechſten
tragen/welchen auch allein dieſegroſ
ſe Gaben von dem Allerhöchſten um
ſonſt verliehen werden: Darum
Nicht uns/HErr! nicht uns/
ſondern deinem Nahmen/ dir
allein in der Höhe / Ogroſſer
GOttgeben wirdieEhre/von
aller Ewigkeit zu Ewig
keit/Amen.
s (0) s. II9

Das
Verſprochene
PARTICULAR,
Wie man
EinegeſtöſſeExALTATIONEM
SoLis treffen/
Und hernach -

LEin ſolch exaltirtes Ozu einer gereinig?


ten und dazu poros gemachten
Nna bringen ſoll/
Welches exaltirte Odie bereitete M mit
zu vollſtändigen in allen Proben beſte
henden Ozu ſich nimmet;
Aus eigener Hand-Arbeit ohne Hin
terhalt einiger Handgriffe denen
Armen geſchencket
PHI

S. R.
FHÄRF ÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄs
Im Jahr 1714.
-

L2C) H
--- -

## -
#

I. N. 7.
ÄSQZemeiſten Bücher heutu Tage
I-KN von der Alchymieºrliegen ſind
gemeiniglich nach ihrer Wahrheit
nicht ſo viel werth als davor geges
ben wird doch ſcheinetes / als woll»
ten ſich noch einige auſfrichtige Gemüther finden /
ſo da noch mit ihrer Gabe den armen ſuchenden
Jüngern ein Stück Brodts gönnen wollten. Ich
will denen nachſolgen derer zwar gar wenig und
mit meiner mir von GOtt geſchenckten Gabe denen
Liebhabern auffrichtig dienen. Zum Anfange ſols
len inskünfftige etliche Particular-Proceſſe ſolgen/
ſo meine eigene ausgearbeitete Experimenta ſind/
und werde ich mich gar nicht daran kehren, ob denen
Liebhabern ſchon einige Sachen möchten bekannt
ſeyn / die ſie ehmalen geleſen; genug, daß ich dies
ſes thue / und keine andere als da ich ſelbſt die
Wahrheit experimentiret darlegen werde; zu
dem ſollten einige Arten wie in denen folgenden
alſo auch in dieſem vorangehenden Experiment,
bekannt ſcheinen / ſo wird der geneigte Leſer es in
meinen Schrifften doch mit den völligen Handgrif
fen finden die ich ob ich ſchon andere zum #
Weiſe
(o) s. Z1

weiſer gehabt mit vieler Mühe habe erlernen müſ


ſen. Alſo, wo ich ſehen werde, daß meine gute In
tention geneigt wird aufgenommen werden in
Publicirung dieſes Tračtats, ſo ſoll meine erſte Arp
beit ſeyn denen Liebhabern in Via particulariet
was nach meiner Erkänntniß zu zeigen; hernach
aber inskünftige ſoGOtt will de Viauniverſali,
ſollte aber das Widerſpiel ſolgen wird mein Ver
ſprechen auch caſſiret ſeyn und möchte es an dies
ſem einigen Experiment genug ſeyn - darinn ich
doch vielleicht mehr aus gutem Herzen möchte
communiciret haben als viele groſſe ſogenannte
Philoſophi, deren Schrifften faſt kein Ende. Ich
gebein öffentlichen Druckwas manche ſogenann
te Alchymiſten vor viel 1000. Rthlr, ausbieten
würden. Man arbeite nur auſ dieſes Experiment
getroſtloß / es iſt die gewiſſe Wahrheit darinn ent
halten und fehlet kein einiger Handgriff: So man
nur mit GOTT in eine wahre Freundſchafft ge
treten / (ohne welches alle Mühe vergebens) ſo
kan man unmöglich fehlen; nur alles accurat ob
ſerviret. Man wird auch noch einige Autores
finden, die in öffentlichen Druck liegen die wer
den uns noch weitläufftiger unterrichten. GOtt
ſegne eines ieden ſeiner Hände Arbeit! Ich meines
Theils will gerne alles hergeben - das Wenige
was ich habe damit mein armer Nechſter ſolan
ge er noch hier in der böſen Welt leben muß auch
ſein Brodt habe. GOtt ſegne einenieden, der es
würdig iſt,
H I Ex
122 ". • (o).

EXPERIMENT,
Wie man einerhöhtes Omachen/und
daſſelbe mit
Of,
º vereinigen
NA

F GOkan durch kein anderDing beſſer als


durch ?/ wie Baſilius Valentinus gleiche -
- falls zeiget / in ſeiner Farbe exaltiret und
erhöhet werden, wiewohl es nach gewiſſen Hand
Arbeiten durch andere Dinge als durch einen A
Vitrioli, durch cº/ 5/5/ &c. möglich; doch wie
gedacht, mit nichts beſſer als mit 2. Es kan ge
ſchehen mit dem corporaliſchen 2/ aber mit groſs
er Mühe; ich will aber den Liebhabern den nechſten
eg zeigen: Nehmlich mit einem ausgezogenen
Sulphure Veneris.
Extractio Sulphuris ex Venere.
Nimm 8. Loth ?/ſolvire das in ſo viel Aq.fort.
als darzu nöthig, wenn du es ſolviret filtrire es/
thue es in einen kurzen Kolben/ damit die Spiritus
corroſivi deſto beſſer auffſteigen / ſetze einen Helm
auf und deſtllire über die Helffte das Aq. fort.
davon; hernach weil die Remanenz noch etwas
warm (damit es ſich nicht im Kolben cryſtallire)
ſo gieſſe dazu Guttatim 4. Loth des beſten & Vi
trioli, ſchwencke es hernach wohl untereinander/
deſtillire das Aqfort. ſo noch dabey/ ºsen zU
Lt!!
B (c) G. I23
dem andern herüber, daß ſich nichts ſüblimiregieß
es mit ein wenig ſtiſchen Aq fort. vermiſcht wieder
drauf ziehe es herüber das repetire noch zwey
mahl dann reverberiret man hernach die Rema
nenz, thue ſie in geſchmolzen Wachs/geſtoſſen/
brenne diß Wachs in einem Crucioldavon ab/her
nach nimm deſſen 1. Theil -ti, auch ein Theil
ſchönen Ak . Theil ein iedes zart gerieben wohl
zuſammen gemiſcht / hernach in einen Schmeltza
Tiegelgethan erſtlichſachtes Feuer gegeben, daß
es nur erwarmet hernach mit ſtarckem A zuſam
menflieſſen laſſen; wenn die Materien wohl durch
einander gefloſſen ſo thue es nach Erkaltung aus
dem Tiegel zerreibe die Maſſam, und gieſſe einen
guten deſtillirten # darauf, daß er 2. Finger
hoch darüber gehe und ziehe damit den A in einer
grünen Geſtalt aus abgegoſſen neuen Eßig dar
auſgethan und ſo lange biß kein + ſich mehr fär
bet. Den gefärbten Eßig thue in einen Kolben
deſtillire den Eßig über den Helmbiß auf die Tru
ckene willt du/ſokanſt du ihn durch öffters Solvi
ren und Abziehen entweder in neuen Eßig oder ſehr
ſtarcken W noch geiſtlicher machen; das iſt der A
Veneris, damit man das durchs F gereinigte G) in
ſeinerFarbe als eine ſehrrothe Coralle/ auch noch
höher exaltiren kan.
ExaltatioSolis cum Sulphure
Veneris.
'- Jetzo nimm 4. Loth O ſo durchs F
-
sºn. Uli
-
124 H (o) H
und klein gefeilet / hernach von dem praeparirten
Sulphureex Venere 2. Loth/reibe alles wohl un
tereinander thuedarzukleingeriebenen „tum 6.
Loth/reibe alle 3. Stücke ſehr wohl untereinander
in einem ſteinern Mörſel. Dieſe Mixtur thue in
einen darzubequemen und etwas groſſen Schmeltz
Tiegel lege erſtlich um den Tiegel nur todte von
auſſen aber angezündete Kohlen/ und laßes erſtlich
ſacht warm werden und immer ſtärcker biß der §
aller davon gegangen / ſoduwillt, kanſt du auf den
Tiegel ein durchfeuchtes Flecklein legen / ſo wird
ſich der H als ein weiß Pulver anhängen, den naſs
ſen Hader muſt duofft umſchlagen, welches Puls
verdu zuſammen ſtreichen und waſchen kanſt ſo
bekommſt du den Mercurium lebend wieder. Die
Gold-Maſſa nimm aus dem Tiegel/ reducire und
capellire ſie ſecundum artem, ſo wirſt du ein hoch
rothesG) haben; willt duesröther haben ſo repe
tiredieſe Arbeit mit neuem Abißesdir gefällt. Mit
dieſem exaltirten G) wirſt du nicht verderben / es
wird dir deine Koſten reichlich bezahlen. Die Maſ
famkamſt du zuvor ſie reduciret wird in geſchmol
tzen Wachsthun und abbrennen hernach mit ei
nem bequemen Fluß reduciren, -

Wie dieſes exaltirte @ mit der Over


einiget/ und dieſelbe dadurch gefär
bet wird, -

Jetz0 nimm von einer darzubereiteten Luna fixa


I, Theil/ Und gleich ſchwer des exaltirten Ä /
Ifflº
H (o) Sº 125
ſchmelze erſtlich die Lunam fixam, wenn ſie im
Flußſtehet ſothuedarzu das exaltirte O/ und laß
es wohl durch einander ſchmelzen gieſſe es aus/
und granulire es nach der Kunſt oder laß es klein
feilen hernach nimm die Gold- und Silber-Maſ
fa, vermiſche ſie mit gleich ſchwer reinem und gutem
Mercurio ſublimato, reibe es wohl durch einan
der / thue es in einen ſchon im Feuer ſtehenden und
heiß gewordenen Cruciol,laß den Mercurium ſub
limatum davon gehen / hernach nimm die Maſ
ſa, brenne ſie mit Wachs abe/ wie bekannt und
reducire ſie ſo man in den Praeparationibus wie
gemeldet recht verfahren, ſo iſt die ganze Maſſa
vollkommenes und in allen Reichs-Probenbeſtäns
diges G). NB. Das meiſte iſt daran gelegen, daß
du reinen Mercurium ſublimatum zum Werck
nehmeſt / der nicht mit Arſenico vermiſcht, wie
man ihngemeiniglichinden Läden findet wäre alſo
am beſten / daß du ihn ſelber mit (D und S/wiege
bräuchlich ſublimirteſt/ ſo iſt man ſicher. Den
A Veneriskanman, ehe er in das G) getragen wird/
noch um ein Gutes verbeſſern, wenn man deſſen 1.
Theilmit 3. Theil Mercurioſublimatopraepari
rett den ein Aq. Reg auffgelöſt wie auch den L
in einem andern Glaſe/ eben mit einem Aq. Reg.
Beyde Solutiones zuſammen gegoſſen das Aq.
Reg. 15mahl abſtrahiret allemahl im 5ten Abzu
gemitſriſchem Aq. Reg hernach ſo ſublimirt man
ganz gelinde den L.- von dem Hure, hernach mit
dieſem Pure procediret wie gemeldet
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I26 H (e) -
Zur Nachricht ſage ich dieſes ie mehr der A gereis
niget und geiſtlich gemacht wird ie lieber wird er
vom G) angenommen / hierinnen ſpar man keinen
Fleiß. Es wird die Koſten und Mühereichlich be
zahlen. Die Lunam fixam kan man gar leicht
machen iſt auch bey vielen Autoribus, ſo im Druck
liegen beſchrieben; Es kan dieſe Praeparation ge
ſchehen mit Calce viva und Meer-Saltz/ ſo man
die X) 5 mahl damit cementiret / auch noch ſonſt
auf andere Weiſe. Vorjetzo wird es genug ſeyn;
inskünfftige ſo GOtt will, werde dieſen Proceſs
(welchem / ich ſage es nochmahl ein ieder ſicher
nacharbeiten darff) mit mehrerm/wenn meine Ex
perimenta folgen werden erläutern; vorjetzomag
er in dieſer Geſtalt ſehen, ob es die jetzige böſe Welt
würdig, daß man ſo auffrichtig gegen ſie handelt.
Mache alſo mit dieſem erſten Anfangemeine Arbeit
ein kurzes, aber doch einemieden Nacharbei
tenden glückliches und erwünſchtes
- ENDE h

1.
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