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Die Verwandlung

Franz Kafka
Franz Kafka lebte von 1883 bis 1924, die meiste Zeit in Prag, das damals zum
Vielvölkerstaat Österreich gehörte.
Prag ist in dieser Zeit geprägt durch die Konflikte zwischen seinen drei
Hauptbevölkerungsgruppen, den Tschechen, den Deutsch-Österreichern und den Juden.
Theodor Herzl entwickelt die Idee eines eigenen Judenstaates. Der neue Beruf des
Angestellten entsteht.
»Die Verwandlung«, eine von Kafkas Erzählungen, ist 1912 entstanden und wurde
1915 erstmals veröffentlicht. Neben seinem erzählerischen Werk besteht Kafkas
Gesamtwerk auch aus Tagebüchern und Briefen.
Die fantastische Erzählung »Die Verwandlung« von Franz Kafka stammt aus dem
Jahr 1915. Im Mittelpunkt steht der Vertreter Gregor Samsa, der für den Lebensunterhalt
seiner Familie sorgt. Als er über Nacht zu einem riesigen Käfer wird, sperren Eltern und
Schwester ihn weg. Hilflos und verunsichert erlebt er seine fortschreitende Verwandlung.
Er nimmt zusehends tierische Züge an, bevor er einsam zugrunde geht. Das Werk wird
dem Expressionismus zugeordnet und gilt als Klassiker der Weltliteratur.
Franz Kafkas 1915 erschienene Erzählung »Die Verwandlung« ist eines seiner
wichtigsten Werke. Sie handelt von der plötzlichen Verwandlung des Vertreters Gregor
Samsa in ein Ungeziefer. Nahezu unfähig sich zu bewegen, denkt er über Abhängigkeiten
und Unzulänglichkeiten seines Daseins nach. Eltern und Schwester Grete, die er bisher
versorgt hat, wenden sich von ihm ab. Der körperlichen Metamorphose folgt die
psychische. Gregors menschliche Züge verblassen, bevor er einsam stirbt. Schauplatz der
Handlung ist die Wohnung der Familie Samsa; die Handlung erstreckt sich über einen
Zeitraum von mehreren Monaten.
Erster Teil. Gregor Samsa arbeitet auf Wunsch seines strengen Vaters als Vertreter
und hält mit seinem Einkommen sich, seine Schwester und die Eltern über Wasser. Alle
vier wohnen zusammen und so kann es geschehen, dass seine Eltern eines Morgens
seltsame Geräusche aus Gregors Zimmer wahrnehmen. Hinter der Tür erwacht der
Vertreter gerade aus dem Schlaf und muss feststellen, dass er sich während der Nacht in
etwas verwandelt hat, das von Kafka als »Ungeziefer« beschrieben wird. Da sich der
verwandelte Gregor nur minimal bewegen kann, muss er nun die meiste Zeit in seinem Bett
verbringen, wo er beginnt, über sein bisheriges Leben nachzudenken. Dabei wird ihm
schnell die Unzulänglichkeit seiner Existenz bewusst, da er seine Arbeit nur wegen der
Schulden seines Vaters ausübt. Als einziger Ernährer der Familie kann er aber nicht
kündigen und sein Leben in die eigenen Hände nehmen. Frustriert muss Gregor die
zweifache Abhängigkeit (zu seiner Familie und zu seiner Arbeit) zur Kenntnis nehmen.

Zweiter Teil. Noch am selben Tag erscheint bei der Familie ein Prokurist von
Gregors Arbeitgeber, um sich nach Gregors Verbleib zu erkundigen. Der Vater führt den
Prokuristen in das Zimmer des Verwandelten. Beim Anblick des Insekts ergreift der
umgehend die Flucht, während Gregors Vater – einem Dompteur gleich – versucht, den
Sohn wieder in sein Zimmer zurückzutreiben.
Als sich die Familie später am Tag mit der Situation auseinandersetzt, wird schnell
klar, dass vor allem den Vater die bevorstehenden finanziellen Sorgen mehr belasten als
der Zustand seines Sohnes. Die drei Angehörigen des bisherigen Ernährers beraten
darüber, wie die Familie nun finanziell abgesichert werden kann. Der Vater sieht sich dazu
außerstande, weil er seit seinem Konkurs vor einigen Jahren nicht mehr gearbeitet hat.
Außerdem hat er seitdem erheblich an Gewicht zugelegt und ist lethargisch geworden.
Auch für die Mutter kommt eine Anstellung nicht infrage. Neben den Aufgaben einer
Hausfrau obliegt ihr auch die Pflege und Versorgung ihres von Selbstmitleid zerfressenen
Ehemannes. Wie fast alle Frauen des 19. Jahrhunderts hat auch sie niemals gelernt, eigene
Entscheidungen zu treffen. Als ähnlich unfähig zum Broterwerb erweist sich Gregors
Schwester Grete. Im Gegensatz zu ihrem Bruder hat sie alle erdenklichen Freiheiten
innerhalb der Familie, bekommt nahezu jeden Wunsch erfüllt und lebt vorwiegend in den
Tag hinein. Weil Gregor seiner Schwester dieses süße Leben aber gönnte und sie förderte,
hatten die beiden bis zu jenem Morgen ein harmonisches Geschwisterverhältnis. Nun wird
Grete damit beauftragt, den verwandelten Bruder zu versorgen. Allerdings wird diese
Aufgabe bei ihr schnell zum Kalkül, denn Grete liegt nun weniger an ihrem Bruder als viel
mehr an ihrer gesteigerten Bedeutung innerhalb der Familie.
Währenddessen wird immer deutlicher, dass es sich bei Gregors Verwandlung wohl
um etwas Endgültiges handelt. Seine menschlichen Wesenszüge verblassen immer mehr
und auch seine Hoffnung auf eine Änderung der Lage schwindet. Gregor versucht, sich mit
der Situation zu arrangieren und kriecht über immer öfter durch sein Zimmer. Weil ihm
das vor allem an den Wänden schon recht gut gelingt, wollen Mutter und Schwester das
Zimmer völlig leerräumen, um dem Sohn mehr Möglichkeiten zur Fortbewegung zu bieten.
Neben den Möbeln soll auch Gregors Lieblingsgemälde entfernt werden. Um dies zu
verhindern, krabbelt Gregor auf das Bild, um es zu schützen, was allerdings von der Mutter
als Attacke auf sie fehlinterpretiert wird. Gregors Mutter fällt vor Schreck in Ohnmacht. Als
die herbeieilende Schwester nach einer Medizin für die Mutter greift, fällt versehentlich ein
Fläschchen vom Regal, trifft Gregor im Gesicht und verletzt ihn. Weitere Wunden erleidet
Gregor, als der Vater später am Tag von dem Vorfall erfährt und mit alten Äpfeln nach
seinem Sohn wirft.
Dritter Teil. Weil Gregors Verletzungen unbehandelt bleiben, verschlechtert sich
sein allgemeiner Zustand zusehends. Auch Grete, die ihren Bruder eigentlich mit
Küchenabfällen versorgen sollte, vernachlässigt ihre Pflichten gegenüber ihrem Bruder
immer öfter und in dem eigentlich freigeräumten Zimmer sammelt sich nun der Unrat.
Ferner ist auch Gregors »Auslauf« innerhalb der Wohnung stark eingeschränkt, weil die
Familie als Einnahmequelle mehrere Zimmer vermietet hat.
Die Familie hat sich insgesamt also arrangiert, die Aufgaben neu verteilt und geht mehr und
mehr wieder zum Alltag über. Als die Tür zu Gregors Zimmer eines Abends versehentlich
nicht verschlossen ist, schleppt er sich durch die Wohnung und wird prompt von den
Untermietern entdeckt, die ihn für echtes Ungeziefer halten und daraufhin ausziehen.
Dadurch reift bei den Eltern und bei Grete der Entschluss, sich des verwandelten
Gregors zu entledigen. Schon lange waren alle wegen des fehlenden Einkommens, der
Versorgung und der Geheimnistuerei frustriert, aber nun ist Gregor endgültig nur noch ein
Störenfried in den Augen seiner Angehörigen. Aber noch bevor die Familie Gelegenheit
zum Handeln hat, wird Gregor von seinem letzten Lebenswillen verlassen und stirbt in der
nächsten Nacht. Mit der lieblosen Entsorgung seiner Überreste sind alle Spuren von
Gregors Existenz vernichtet, was den Hinterbliebenen nicht wirklich ungelegen kommt.
Bei einem gemeinsamen Ausflug beschließt Gregors Familie, das Erlebte hinter sich
zu lassen und hoffnungsvoll in die Zukunft zu schauen, womit insbesondere die Zukunft
Gretes gemeint ist. Eine neue Wohnung und vor allem ein Ehemann für Grete sind nun die
Ziele der Familie; über den verlorenen Sohn wird nie wieder ein Wort gesprochen.

Kafkas Sprache steht im krassen Gegensatz zum geschilderten fantastischen


Geschehen. Sie ist:gehobene Alltagssprache, präzise, nüchtern , sachlich und sprachlich
genau. Auch sein Erzählstil ist eigenwillig: monoperspektivisches Erzählen, innerer
Monolog szenisch.
Es gibt eine Vielzahl unterschiedlichster Deutungsversuche. Hier sind
vier Möglichkeiten zur Interpretation: »Die Verwandlung« ist eine stark autobiografische
Erzählung, eine Metapher für das Judentum , eine sozial- und gesellschaftskritische Schrift ,
eine grotesk-komische Schrift.
Für die Literaturwelt trägt »Die Verwandlung« eindeutig autobiografische Züge
Kafkas. Der Schriftsteller hielt sich selbst oft für unzulänglich und wurde von Zweifeln
hinsichtlich seiner Rolle als Vater und Ehemann geplagt, die zeitweise bis zum Verlust der
eigenen Identität reichten. In »Die Verwandlung« zeigt Kafka auf, wie das wohlgeordnete
Gleichgewicht innerhalb der Familie durch ein plötzliches, unbeherrschbares und noch
dazu völlig sinnloses Ereignis in Schieflage gerät. Kernpunkt ist dabei die Frage nach der
Machbarkeit von etwas eigentlich Unmöglichem.
Dabei nutzt Kafka geschickt die Kontraste zwischen verschiedenen Handlungen und
der Kommunikation. So werden die Gedanken Gregors als Käfer durch innere Monologe
dargelegt, die restliche Familie aber versucht nicht, mittels Gesprächen weitere Lösungen
zu finden und umgeht dadurch das offensichtlich normale Handeln. Unterstrichen wird das
durch die betonte Absurdität der Geschehnisse. Die eher oberflächlichen Unterhaltungen
im Hause Samsa stehen im krassen Widerspruch zu den Ereignissen, mit denen sich Gregor
konfrontiert sieht.
Auf den Leser wirkt die Erzählung oftmals irritierend, denn er sieht sich gleich
mehreren moralischen Wechselwirkungen ausgesetzt. Dazu zählt insbesondere der
Gegensatz zwischen einem Käfer (= Ungeziefer) und der Gedankenwelt Gregors (=
fühlendes Individuum mit menschlichen Werten). Auch die anfängliche Verleugnung der
Geschehnisse durch Gregor selbst ist ein literarischer Kniff des Autors, der die Spannung
des Stücks durch das Weglassen von Tatsachen vorantreibt

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