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Charlotte Roche
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Charlotte Elisabeth Grace Roche [ɹəәʊʃ] (* 18. März 1978 in High Wycombe) ist eine in
Deutschland lebende britische Moderatorin, Produzentin, Schauspielerin, Hörspielsprecherin
sowie Autorin.
Inhaltsverzeichnis
1 Leben und Karriere
1.1 Moderation
1.2 Film und Musik
1.3 Literatur
1.4 Auseinandersetzung mit der Bild-Zeitung
1.5 Feminismus
1.6 Einstellung zu Religion und Politik Charlotte Roche während
2 Werke einer Lesung in Berlin, 2007
3 Auszeichnungen
4 Weblinks
5 Einzelnachweise
Erste Bühnenerfahrungen sammelte Roche in Theater-AGs während ihrer Gymnasialzeit. Im Jahr 1993 zog Roche von zu
Hause aus und gründete mit drei Freundinnen die Garagenrock-Band The Dubinskis. Es folgte eine Zeit, in der Roche viel
unternahm, um aufzufallen – so fügte sie sich selbst Wunden zu, um Bilder mit ihrem Blut malen zu können, probierte
verschiedene Drogen aus oder rasierte sich eine Glatze.[1][2] 2001 verunglückten ihr Bruder und ihre zwei Stiefbrüder bei
einem Autounfall tödlich, ihre Mutter wurde schwer verletzt. Sie waren auf dem Weg nach England zu Charlottes Hochzeit.
2002 wurde die gemeinsame Tochter von Roche und Eric Pfeil, dem Produzenten und Autor von Roches ehemaliger Sendung
Fast Forward, geboren.[3][4] Seit 2007 ist Roche mit dem Brainpool-Mitbegründer Martin Keß verheiratet.[5][6]
Moderation
Einem breiteren Publikum wurde Roche nach dem erfolgreichen Casting im Frühjahr 1998 durch ihre Moderatorentätigkeitauf
VIVA Zwei in der Musiksendung Fast Forward bekannt.[7] 2000 war Roche erstmals als Sprecherin in dem Hörbuch Die
Speed Queen von Stewart O’Nan zu hören, zudem erhielt sie mit Trendspotting eine zweite Sendung. 2001 wurde Roche,
mittlerweileAushängeschild des Senders VIVA Zwei, erstmals für „ihren kompetenten und doch eigenen Moderationsstil“ für
den Grimme-Preis nominiert[8]. Ihre unkonventionelle Art der Interviewführung brachte der exzentrischen „Queen of German
Pop Television“, wie sie von Harald Schmidt bezeichnet wurde[9], viel Lob ein.[10]
Auf ProSieben moderierte Roche ab 2003 zwischenzeitlichihre eigene Interview-Sendung Charlotte Roche trifft…, die nach
13 Folgen eingestelltwurde. Außerdem moderierte sie 2006 bei ARTE vier vom ZDF produzierte Folgen des Musikmagazins
Tracks. 2007 führte sie durch die Eröffnung der InternationalenFilmfestspielevon Berlin. Außerdem zählte sie für kurze Zeit
zur Besetzung der Rateshow Pssst…, die für die ARD mit Harald Schmidt als Moderator neu aufgelegt worden war.
Mit dem von Roche und Brainpool gestarteten Medienunternehmen Punani Enterprises[14] produzierte Roche eine Pilotfolge
einer Fernsehversion des GesellschaftsspielsWahrheit oder Pflicht mit verschiedenen Prominenten und Roche als Gastgeberin.
Das Format fand aber keinen interessiertenTV-Sender und wurde nie ausgestrahlt. Über YouTube fanden jedoch im April
2007 vier jeweils sieben Minuten lange Teile der aufgenommenen Sendung Verbreitung und führten daraufhin zu Reaktionen
in einigen Medien.[15] 2008 bekam sie bei 3sat eine eigene Sendung mit dem Titel „Charlotte Roche unter…“, in der sie
Vertreter verschiedener Berufsgruppen bei ihrer Arbeit begleitete.[16] Ab dem 11. September 2009 moderierte sie als
Nachfolgerin von Amelie Fried zusammen mit Giovanni di Lorenzo die Radio-Bremen-Talkshow 3 nach 9.[17][18] Am 18.
Januar 2010 gaben Roche und Radio-Bremen-ProgrammdirektorDirk Hansen bekannt, dass man die Zusammenarbeitim
gegenseitigen Einvernehmen einstellen würde.[19] Vor Roches erstem Auftritt hatte die frühere Bremer Kulturstaatsrätin
Elisabeth Motschmann (CDU), die auch im Rundfunkrat von Radio Bremen (RB) und in der Bremischen Bürgerschaft sitzt,
gegen die Benennung der neuen Moderatorin protestiert.
Vom 4. März 2012 an moderierte Roche zusammen mit Jan Böhmermann die Talkshow Roche & Böhmermann bei
ZDFkultur. Am 28. Januar 2013 gab das ZDF bekannt, dass die Talkshow, von der insgesamt 16 Folgen ausgestrahltwurden,
nicht fortgesetztwird.[20]
2002 hatte Roche einen Auftritt im Musikvideo zum Song Club der schönen Mütter der Band Fehlfarben. 2003 übernahm sie
eine Sprecherrolle für das Hörbuch zu Nick McDonells Zwölf. 2004 sang sie auf dem Album Here Comes Love von
Superpitcher den Titel Träume und drehte ihren ersten SpielfilmEden, der im Herbst 2006 ins Kino kam. Bis heute schreibt
Roche in unregelmäßigen Abständen Artikel für die ZeitschriftSpex. Des Weiteren hatte sie in dem Horrorfilm Demonium
von Andreas Schnaas aus dem Jahr 2001 eine Nebenrolle.
2005 ging Roche zusammen mit Christoph Maria Herbst und bei einigen Terminen mit Heinz Strunk auf eine Lesereise durch
Deutschland, bei der sie Auszüge einer Dissertation von Michael Alschibaja Theimuras aus dem Jahr 1978 mit dem Thema
Penisverletzungen bei Masturbation mit Staubsaugern vortrug.[9] Im Hörbuch Henry Silber geht zu Ende ist sie als Sprecherin
zu hören. Ebenfalls 2005 trat Roche als Gastmusikerin bei der Rocko-Schamoni-Single Mauern im „Walls Remix“ auf. Ein
Jahr später produzierte Roche mit Bela B. ein Duett mit dem Titel 1. 2. 3. …, das auf dem Album Bingo erschien und auch als
Single ausgekoppelt wurde. Roche trat auch im dazugehörigen Musikvideo auf.[21]
Literatur
Im Februar 2008 erschien Roches Roman Feuchtgebiete, in dem Themen wie
Analverkehr, Intimhygiene, Masturbationstechniken, Intimrasurund Prostitution
provokant behandelt werden, aber auch die Auseinandersetzung der Ich-Erzählerin mit
der Scheidung ihrer Eltern beschrieben wird. Das nach eigenen Angaben zu 70 %
autobiografischeBuch plädiert für eine weniger rigide Körperhygiene.[22][23][24] Das
Buch wurde zum Bestseller und war der erste deutschsprachige Titel, der es auf Platz
eins der internationalenBestsellerlistedes Online-Versandes Amazon schaffte.[25]
Dem MarktforschungsunternehmenMedia Control zufolge wurde die Geschichte
mehr als eine Million Mal verkauft, das Buch stand zudem mehr als sieben Monate an
der Spitze der Literatur-Charts.[26] Feuchtgebiete war in Deutschland das
Vor ihrer für den 30. Juni 2001 in London geplanten Hochzeit verunglückte das
Fahrzeug von Roches Mutter in Belgien auf dem Weg zur Feier. Dabei starben ihre
drei Brüder, die Mutter wurde schwer verletzt. Daraufhin soll ein Journalist, der sich
Roche gegenüber als Bild-Mitarbeitervorstellte, versucht haben, ein Interview mit ihr
zu erzwingen, indem er damit drohte, andernfalls einen negativen Bericht über Roche
zu veröffentlichen. Obwohl Roche ein Interview verweigerte, gab es – zumindest
direkt danach – keine negative Berichterstattung; Bild bestrittvielmehr, mit den
Vorkommnissen etwas zu tun zu haben.[28][29]
Roche dagegen sah sich als Opfer von Bild und ging gegen die Zeitung vor. So trug
sie am 8. Februar 2006 als Gast bei Harald Schmidt ein Kleid mit einer Aufschrift der
Charlotte Roche auf der Frankfurter
URL des kritischen Watchblogs Bildblog.[30] Im Oktober 2007 beteiligtesie sich an
Buchmesse 2011
einer Bild-kritischen Lesung.[31]
Bild brachte ferner im Zusammenhang mit der Veröffentlichung ihres Buches „Feuchtgebiete“ Schlagzeilen zum Thema wie
„Was treibt Sie zu Schamlos-Charlotte?“[32] oder „Reich dank Sex-Buch – So ekelt Charlotte Roche ihr Konto voll“.[33]
Dabei wurde von Bild unter anderem eine Literaturkritikverfälscht wiedergegeben, wodurch aus einer positiven Kritik von
Roger Willemsen eine negative Aussage wurde.[34] Nachdem 2001 bereits gegen ihren Willen über ihre Familie berichtet
worden war, beging Bild im Juni 2008 ihr gegenüber eine weitere Persönlichkeitsrechtsverletzung. Unter Missachtung des
Verbots einer (schon 2003 geplanten) Veröffentlichung wurde ein Foto von ihr und ihrem Ehepartner in einem Artikel
abgedruckt.[35]
Feminismus
Charlotte Roche gilt seit einigen Jahren als Vertreterin einer neuen feministischenGeneration. Im Mai 2001 war sie auf dem
Cover der ZeitschriftEmma zu sehen;[36] einige Standpunkte des klassischen 1970er-Jahre-Feminismus – wie etwa die
vollständige Ablehnung von Pornografie – hält Roche für überholt und vertritteher einen sex-positiven Feminismus.
„Junge Feministinnenmüssen Alice Schwarzer für viel dankbar sein, zum Beispiel dafür, dass Frauen ihre
Männer nicht mehr fragen müssen, ob sie arbeiten gehen dürfen. Bei vielen ihrer neuen Kampagnen, wie bei der
Verteufelung von Pornos, können wir aber nicht mehr mitgehen. Frau Schwarzer möchte Sadomaso-Sex
verbieten. Frauen sind aber total masochistisch, das wird auch sie nicht mehr ändern können. Ich habe keine Lust,
Frau Schwarzer um Erlaubnis zu fragen, bevor ich im Bett richtig loslege.“
– ROCHE IM SPIEGEL-INTERVIEW[37]
„Ich betrete keine Kirche, ich bin so rigoros, dass ich nicht mitmache, wenn mich jemand auf eine Hochzeit
einlädt, Beerdigungen, Taufen … Ich betrete nicht die Kirche, weil ich das Unsinn finde, da rein zu gehen, wenn
man so was von nicht daran glaubt.“
– ROCHE IM INTERVIEW MIT DEM HUMANISTISCHEN PRESSEDIENST, 2011[38]
Roche ist Mitglied bei attac und engagiert sich für die Abschaffung der Atomkraftwerke in Deutschland. Roche plädiert für ein
starkes Urheberrecht und betrachtet dies als historische Errungenschaft.[39]
Werke
Bücher
Chartplatzierungen
2008: Feuchtgebiete, Roman. DuMont, Köln, ISBN 978-3-8321-8057-7; Ullstein Erklärung der Daten
Berlin 2009, ISBN 978-3-548-28040-0. [40]
2011: Schoßgebete, Roman. Piper München, ISBN 978-3-492-05420-1. Singles
1., 2., 3. … (mit Bela B.)
Hörbücher DE 16 03.08.2006 (9 Wo.)
AT 37 03.08.2006 (11 Wo.)
2000: Die Speed Queen (Stewart O'Nan), 2 CDs, 150 Min., BMG Wort, ISBN
CH 95 13.08.2006 (1 Wo.)
978-3-89830-115-2
2006: 1. 2. 3. … (Bela B. feat. Charlotte Roche )[41]
2008: Feuchtgebiete, 5 CDs, 335 Min., Ungekürzte Lesung von Charlotte Roche, Random House Audio Köln, ISBN
978-3-86604-872-0.
2011: Schoßgebete, 8 CDs, 581 Min., Ungekürzte Lesung von Charlotte Roche, Osterwold audio Hamburg, ISBN
978-3-86952-088-9.
Auszeichnungen
2002: Bayerischer Fernsehpreis für die Moderation von Fast Forward (VIVA )
2004: Grimme-Preis in der Kategorie Wettbewerb „Spezial“ für die Moderation von Fast Forward
2008: Bestseller des Jahres von Media Control für mehr als 1,3 Millionen verkaufte Exemplare ihres Romans
Feuchtgebiete
2012: Journalist des Jahres in der Kategorie Unterhaltung, gemeinsam mit Jan Böhmermann
Weblinks
Wikiquote: Charlotte Roche – Zitate
Commons: Charlotte Roche (//commons.wikimedia.org/wiki/Category:Charlotte_Roche?uselang=de) – Sammlung
von Bildern, Videos und Audiodateien
Einzelnachweise
1. Oliver Link und Thomas Rabsch: Die Neue in der Klasse. (http://www.stern.de/kultur/tv/2-charlotte-roche-die-neue-in-
der-klasse-515816.html) Stern, 22. November 2003, abgerufen am 27. Juni 2012.
2. Charlotte Roche: We just want the right to be different. (http://www.fernsehmoderatoren.de/ROCHE .HTM) Das
Lexikon der TV-Moderatoren, 20. April 2004, abgerufen am 27. Juni 2012.
3. Antje Hildebrandt: Der Kindergeburtstag ist vorbei! (http://www.welt.de/print-welt/article192143/Der-
Kindergeburtstag-ist-vorbei.html) Die Welt, 20. Januar 2006, abgerufen am 27. Juni 2012.
4. Wenn die Eltern schon coole Musik hören, was machen dann die Kinder? (http://
replay.web.archive.org/20090403115722/http://www.vanityfair.de/vanityfaces/charlotte-roche/1926.html) (Version vom
3. April 2009 im Internet Archive)
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