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Alte Musik

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Alte Musik bezeichnet europäische Musikstile aus verschiedenen


Epochen vor etwa 1750. Sie umfasst die Musik des Mittelalters, die
Musik der Renaissance und des Barock, nicht jedoch die der Antike.
(Für die Musik des Mittelalters und davor wird die Bezeichnung „Frühe
Musik“ verwendet.)

Alte Musik ist im Wesentlichen eine Domäne spezialisierter Musiker


und Ensembles, da besondere historische Musikinstrumente und viel
Fach- und Praxiswissen über Musikgeschichte, Instrumentenkunde,
Spielweisen, Stimmungssysteme etc. vorliegen müssen, um
herauszufinden, wie die Musik früherer Epochen geklungen haben
könnte.

Die Versuche der Rekonstruktion stützen sich auf Bilddokumente und


Notentexte (siehe Notationen). Alte Musik wurde in England relativ
lückenlos von Generation zu Generation weiter überliefert. Dennoch
veränderte sich die Musik durch den Vorgang des Weitergebens
(Tradierens).

Inhaltsverzeichnis
1 Ars Antiqua und „Alte Musik“
2 Alte Musik und die bürgerliche Musikkultur des 19.
Jahrhunderts
3 Wiederentdeckung und Herausforderungen
4 Studium und Fortbildung
4.1 Schweiz
4.2 Deutschland
4.3 Österreich
5 Siehe auch
6 Weblinks

Ars Antiqua und „Alte Musik“


Bereits im Mittelalter gab es eine Unterscheidung zwischen „Alter“ und
„Neuer Musik“. Ab 1320 wurde der nun überwundene Musikstil als
Ars antiqua (‚alte Kunst‘ bzw. ‚Musik‘) bezeichnet und die fortan
komponierte neue Musik, die Ars nova als Überwindung dieses alten
Stils gefeiert.

Der heute übliche Begriff der Alten Musik ist jedoch keineswegs die
Bezeichnung von veralteter Musik. Ganz im Gegenteil wird Alte Musik
als wertvolle Bereicherung (oder sogar als Korrektiv) des gängigen
Repertoires der bürgerlichen Musikkultur, wie sie in den großen
Konzertsälen der Welt stattfindet, verstanden. Immer wieder bringen
engagierte Musiker aus der Alte-Musik-Szene Impulse mit in das
klassisch-romantische Repertoire, wenn sie bereit sind, die Sparten zu
wechseln. Durch den Erfahrungshintergrund der Alten Musik werden
neue Höreindrücke von längst bekannten Werken möglich.

Alte Musik und die bürgerliche Musikkultur


des 19. Jahrhunderts
Mit dem Entstehen des bürgerlichen Konzertlebens um 1800 begann
sich ein Repertoire herauszubilden, das die vorklassische Musik
weitgehend außer Acht ließ und sich auf die gerade neu entstehenden
Kompositionen konzentrierte.

Die Werke Johann Sebastian Bachs wurden nach seinem Tod 1750
zwar von anderen Komponisten studiert, aber nicht mehr für ein breites
Publikum aufgeführt. Erst seit 1829, der Aufführung der
Matthäuspassion durch Felix Mendelssohn Bartholdy, wurden seine
Werke wieder von der musikalischen Öffentlichkeit geschätzt.
Die Romantik und der Historismus spielten eine wesentliche Rolle
dabei, dass sich die Faszination für Musik vergangener Epochen auch
in der Musikpraxis niederschlug. Immer wieder haben sich
Komponisten an bedeutenden Vorgängern abgearbeitet. Im Musikleben
aber hatten die Aufführungen der Musik vergangener Epochen
ansonsten keine Rolle gespielt, da man sie jeweils als überholt ansah.

Alte Musik möglichst mit historisch korrektem Klangbild aufführen zu


können, ist – mit Ausnahme von England – in Europa erst wieder ein
Anliegen des 20. Jahrhunderts. Der Begriff „Alte Musik“ gewann
allgemein seit den Reformbewegungen der 1920er Jahre an Bedeutung,
als im Zuge der Belebung der historischen Aufführungspraxis verstärkt
Nachbauten von originalen Instrumenten angefertigt und verwendet
wurden. Die Alte-Musik-Bewegung verstand sich als Kontrast und
Korrektiv zum herkömmlichen Konzertrepertoire. Die Klanglichkeit der
Alten Musik, egal wie sie aufgefasst wurde, stand auf jeden Fall im
scharfen Kontrast zur spätromantischen Tonalität und Fülle der
Klangfarben.

Wiederentdeckung und Herausforderungen


Wichtige Meilensteine der Wiederentdeckung der Alten Musik waren:

Wiederaufführung von Johann Sebastian Bachs Matthäuspassion


durch Felix Mendelssohn Bartholdy im Jahre 1829, rund 100
Jahre nach der Uraufführung in Leipzig;
die Gesamtausgabe der Werke J. S. Bachs, 1851 begonnen, der
bereits im 19. Jahrhundert etliche weitere sogenannte
Denkmalausgaben folgten;
Historisierende Kompositionspraxis wie beispielsweise bei
Ottorino Respighi
die Rückbesinnung auf Musik und Instrumente des 16. und 17.
Jahrhunderts im Rahmen der Jugendmusikbewegung in den
1920er-Jahren, die ähnlich der Wandervogel-Bewegung eine
Form des Protestes gegen das – in diesem Fall künstlerische –
Establishment war (sog. Gambenbewegung, auch Fideln, Zinken,
Blockflöten u. a. Instrumente);
mit der Gründung der Cappella Coloniensis im Jahre 1954
beginnt der Durchbruch der heutigen sogenannten historischen
Aufführungspraxis als Grundstein für eine wissenschaftlich
fundierte Auseinandersetzung mit alter Musik. Die gleichzeitig im
Kölner WDR gesendeten Beiträge zur Geschichte der Alten
Musik verhalfen parallel den praktischen Versuchen im
Orchesterbereich zu ungeahnter Popularität.
Bereits in den 1950er-Jahren begannen auch die Arbeiten des
Dirigenten Nikolaus Harnoncourt auf dem Gebiet der
Bach-Interpretation, allerdings fanden unter ihm erst 1957 mit
dem Concentus Musicus Wien erste Konzerte auf historischen
Instrumenten statt.

Studium und Fortbildung


Schweiz
Ein grundständiger musikpraktischer Vollzeitstudiengang für die Musik
des Mittelalters wird in der Schweiz an der Schola Cantorum Basiliensis
– der Hochschule für Alte Musik in Basel – angeboten.

Deutschland
Diplomstudien für Alte Musik werden in Deutschland an folgenden
Universitäten angeboten: Hochschule für Künste Bremen, Hochschule
für Musik „Carl Maria von Weber“ Dresden, Hochschule für Musik
und Theater „Felix Mendelssohn-Bartholdy“ Leipzig, Staatliche
Hochschule für Musik Trossingen, Hochschule für Musik „Franz Liszt“
Weimar, Hochschule für Musik Würzburg. Eine zweijährige berufs-
oder studienbegleitende Fortbildung zur überlieferten Frühen Musik
wird an der Akademie Burg Fürsteneck angeboten.

Österreich
In Österreich gibt es Studiengänge für Alte Musik an folgenden
universitären Einrichtungen: Anton Bruckner Privatuniversität Linz,
Johann-Joseph-Fux-Konservatorium Graz, Universität für Musik und
darstellende Kunst Graz, Universität Mozarteum Salzburg (Standort
Innsbruck), Konservatorium Wien Privatuniversität.

Siehe auch
Historische Aufführungspraxis
Epochen der Musik
Historischer Tanz
Innsbrucker Festwochen der Alten Musik
Tage Alter Musik in Herne
Tage Alter Musik Regensburg
Donaufestwochen im Strudengau

Weblinks
Early Music Network (http://www.earlymusic.net/) (englisch)
Early Music FAQ (http://www.medieval.org/emfaq/) (englisch)
Ensembles für Alte Musik in Deutschland
(http://www.miz.org/suche_547.html) (Liste des Deutschen
Musikinformationszentrums)

Normdaten (Sachbegriff): GND: 4691269-1


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Kategorie: Alte Musik

Diese Seite wurde zuletzt am 9. November 2013 um 21:06 Uhr


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