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VDI-Handbuch Sanitärtechnik
VDI-Handbuch Facility-Management
VDI-Handbuch Medizintechnik
VDI-Handbuch Ressourcenmanagement in der Umwelttechnik
–2– VDI/DVGW 6023 Entwurf
Diese Richtlinie wurde im Einvernehmen mit dem DIN EN 806-1:2001-12 Technische Regeln für
DVGW Deutscher Verein des Gas- und Wasserfa- Trinkwasser-Installationen; Teil 1: Allgemeines;
ches e.V. – Technisch wissenschaftlicher Verein Deutsche Fassung EN 806-1:2001 + A1:2001
aufgestellt. Sie ist als Technische Regel des DVGW DIN EN 1717:2011-08 Schutz des Trinkwassers
in das Regelwerk Wasser des DVGW einbezogen vor Verunreinigungen in Trinkwasser-Instal-
worden. lationen und allgemeine Anforderungen an
Sicherheitseinrichtungen zur Verhütung von
1 Anwendungsbereich Trinkwasserverunreinigungen durch Rückflie-
Die Richtlinie gilt für alle Trinkwasser-Installati- ßen; Deutsche Fassung EN 1717:2000; Techni-
onen auf Grundstücken, in Gebäuden und auf sche Regel des DVGW
Kauffahrteischiffen. Sie kann sinngemäß für DIN EN 12502-1 bis -4 Korrosionsschutz metalli-
alle anderen Wasserversorgungsanlagen nach scher Werkstoffe; Hinweise zur Abschätzung der
TrinkwV § 3 angewendet werden. Korrosionswahrscheinlichkeit in Wasservertei-
Sie gibt Hinweise für die Planung, Errichtung, lungs- und speichersystemen
Inbetriebnahme, Nutzung, Betriebsweise und In- DVGW W 551:2004-04 Trinkwassererwärmungs-
standhaltung aller Trinkwasser-Installationen. und Trinkwasserleitungsanlagen; Technische
Rechtspflichten ergeben sich aus vertraglichen Ver- Maßnahmen zur Verminderung des Legionellen-
pflichtungen und Obliegenheiten (z. B. Mitteilung wachstums; Planung, Errichtung, Betrieb und
von gefahrsteigernden Umständen an die Haft- Sanierung von Trinkwasser-Installationen
pflichtversicherung), gesetzlichen Anforderungen DVGW W 270:2007-11 Vermehrung von Mikro-
und der Schaffung von Gefahrenquellen (z. B. Inbe- organismen auf Werkstoffen für den Trinkwas-
triebnahme eines Arbeitsmittels). serbereich; Prüfung und Bewertung
Oberste gesetzliche Anforderung ist der Schutz DVGW W553:1998-12 Bemessung von Zirkulati-
von Leben und Gesundheit. onssystemen in zentralen Trinkwassererwär-
Wichtiger Hinweis mungsanlagen
Diese Anforderung kann auf Dritte delegiert VDI 2050 Blatt 2:2011-11 Anforderungen an Tech-
werden. Die Erfüllung der Rechtspflichten nikzentralen; Sanitärtechnik
fordert, dass im konkreten Einzelfall der
Nachweis erfolgen kann, dass die im Verkehr VDI 3810 Blatt 2:2010-05 Betreiben und Instand-
erforderliche Sorgfalt (geeignete Auswahl, halten von gebäudetechnischen Anlagen; Sanitär-
geeignete Anweisung, geeignete Kontrolle) technische Anlagen
beachtet wurde. VDI 6028 Blatt 1:2002-02 Bewertungskriterien für
die Technische Gebäudeausrüstung; Grundlagen
2 Normative Verweise
Die folgenden zitierten Dokumente sind für die 3 Begriffe
Anwendung dieser Richtlinie erforderlich: Für die Anwendung dieser Richtlinie gelten die
Verordnung über Allgemeine Bedingungen für die folgenden Begriffe:
Versorgung mit Wasser (AVBWasserV) vom 20.
Anlagenteil
Juni 1980
Komponente der oTrinkwasser-Installation außer
DIN 1988-100:2011-08 Technische Regeln für Trinkwasserleitung.
Trinkwasser-Installationen; Teil 100: Schutz des
Trinkwassers, Erhaltung der Trinkwassergüte; Anschluss
Technische Regel des DVGW Hausanschluss oder Übergabestelle zur Trinkwas-
serversorgung mobiler Anlagen, insbesondere auf
DIN 1988-300:2011-11 (Entwurf) Technische Re-
Schiffen.
geln für Trinkwasser-Installationen; Teil 300: Er-
mittlung der Rohrdurchmesser; Technische Regel Anschlussnehmer
des DVGW Vertragspartner des oWasserversorgungsunter-
DIN 50930-6:2001-08 Korrosion der Metalle; Kor- nehmens. [AVBWasserV, § 8]
rosion metallischer Werkstoffe im Innern von Aufbereitungsstoff
Trinkwasserleitungen, Behältern und Apparaten Stoff, der wasserwerksseitig zur Aufbereitung dem
bei Korrosionsbelastung durch Wässer; Teil 6: Wasser zugesetzt oder in der oTrinkwasser-
Beeinflussung der Trinkwasserbeschaffenheit
Installation zur Behandlung von oTrinkwasser
eingesetzt wird.
–4– VDI/DVGW 6023 Entwurf
oder der Rückführung in diesen, sodass sie die gangs von Trinkwasser aus einer oWasserversor-
geforderte Funktion erfüllen kann. gungsanlage an den oNutzer und den Punkt der
[DIN EN 13306] Entnahme von Trinkwasser befinden.
Kundenanlage [TrinkwV]
Trinkwasser-Installation hinter dem Hausanschluss/ Anmerkung: Trinkwasser-Installationen werden in älteren
Fassungen der TrinkwV als „Anlagen der Hausinstallation“
der Messeinrichtung des oWasserversorgungsun- bezeichnet.
ternehmens.
Anmerkung: Für die ordnungsgemäße Errichtung, Erweite-
Technikzentrale
rung, Änderung und Unterhaltung der Kundenanlage ist der Raum nach VDI 2050, der die für den obestim-
oUnternehmer und sonstige Inhaber verantwortlich. mungsgemäßen Betrieb der oTrinkwasser-Installa-
[in Anlehnung an AVBWasserV, § 12] tion erforderlichen Anlagen oder oAnlagenteile
enthält.
Raumbuch
Ein mit allen Beteiligten (Bauherr, Architekt, Trinkwassererwärmer
oPlaner der oTrinkwasser-Installation usw.) Speicher-Trinkwassererwärmer, zentrale Durch-
abgestimmtes Dokument für ein Gebäude mit flusswassererwärmer, Speicherladesysteme oder
schriftlich festgehaltenen Nutzungsbeschreibungen kombinierte Systeme.
der einzelnen Räume sowie erforderlichem Um- Unternehmer (siehe auch TrinkwV)
fang der Trinkwasser-Installation (siehe auch In- oAnschlussnehmer oder Eigentümer Inhaber einer
stallationsmatrix nach DIN EN 1717) unter beson- Trinkwasser-Installation oder einer Einzel- oder
derer Berücksichtigung der Bedarfsermittlung. Gruppenwasserversorgungsanlage.
Rückbau Anmerkung 1: Er ist verantwortlicher oBetreiber.
Entfernung nicht mehr benötigter Teile. Anmerkung 2: Es ist nicht der Unternehmer nach Baurecht
gemeint.
Schutz des Trinkwassers
Maßnahmen nach DIN EN 1717 und DIN 1988- Verantwortlicher Betreiber
100. Unternehmer und sonstiger Inhaber, z. B. der Be-
sitzer (oAnschlussnehmer, oBauherr, Eigentümer,
Stagnation
Verlängerung der Verweilzeit des Trinkwassers in oUnternehmer oder oNutzer (Pächter, Mieter).
der Trinkwasser-Installation bei fehlender Ent- Verbraucher (Nutzer)
nahme. Person, die oTrinkwasser zum Trinken, zum Ko-
Trinkwasser chen, zur Zubereitung von Speisen und Getränken
Für den menschlichen Gebrauch geeignetes Was- oder insbesondere zu den unter oTrinkwasser ge-
ser mit Güteeigenschaften nach den geltenden ge- nannten anderen häuslichen Zwecken verwendet.
setzlichen Bestimmungen der Trinkwasserverord- Wasser für den menschlichen Gebrauch
nung. [Trinkw, § 3] oTrinkwasser. [TrinkwV]
Anmerkung 1: Trinkwasser ist alles Wasser, im ursprüngli-
chen Zustand oder nach der Aufbereitung, das zum Trinken, Wasserversorgungsanlage
zum Kochen, zur Zubereitung von Speisen und Getränken Anlagen der oTrinkwasser-Installation, aus denen
oder insbesondere zu den folgenden anderen häuslichen Zwe- oWasser für den menschlichen Gebrauch an Ver-
cken bestimmt ist:
x Körperpflege und -reinigung braucher abgegeben wird.
x Reinigung von Gegenständen, die bestimmungsgemäß mit WVU (Wasserversorgungsunternehmen)
Lebensmitteln in Berührung kommen
x Reinigung von Gegenständen, die bestimmungsgemäß Unternehmen, das für die Lieferung des oTrink-
nicht nur vorübergehend mit dem menschlichen Körper in wassers zuständig ist.
Kontakt kommen [AVBWasserV]
Anmerkung 2: Der Begriff „Trinkwasser“ gilt sowohl für
Kaltwasser (PWC) als auch für Warmwasser (PWH/PWH-C). Zirkulationsleitung (TWZ, PWH-C)
Anmerkung 3: Siehe auch o„Wasser für Lebensmittelbetrie-
Leitung, die ohne oEntnahmestelle (Ausnahme:
be“. Probeentnahmestelle) erwärmtes oTrinkwasser
dem oTrinkwassererwärmer zurückführt.
Trinkwasser-Installation
Gesamtheit der Rohrleitungen, Armaturen und 4 Abkürzungen
Apparate, die sich zwischen dem Punkt der Ent-
nahme von Trinkwasser und dem Punkt des Über- In dieser Richtlinie werden die nachfolgend aufge-
führten Abkürzungen verwendet:
–6– VDI/DVGW 6023 Entwurf
PWC Trinkwasser, kalt (potable water, cold) x hydraulischer Abgleich des Zirkulationssystems
PWH Trinkwasser, warm (potable water, hot) x Verwendung von Installationswerkstoffen, von
denen möglichst wenig verwertbare Nährsub-
TWZ Trinkwasser-Zirkulationsleitung strate abgegeben werden (Anforderungen an
WVU Wasserversorgungsunternehmen Kunststoffe nach Arbeitsblatt DVGW W 270;
metallische Werkstoffe geben keine entspre-
5 Grundlagen der Hygiene chenden Substanzen ab)
In Trinkwasser-Installationen können unter un- x sachgerechte Inbetriebnahme
günstigen Bedingungen Mikroorganismen, unter x Vermeidung von Temperaturbereichen, bei de-
Umständen auch Krankheitserreger wachsen. nen Bakterienwachstum, insbesondere das von
Durch Stagnation, falsche Werkstoffauswahl und Krankheitserregern, gefördert wird
ungeeignete Betriebsweise kann die Trinkwasser-
5.2 Chemische Veränderungen des
beschaffenheit in den Leitungen und Apparaten
Trinkwassers
durch erhöhte Konzentration von in Lösung gehen-
den Anteilen der Werkstoffe oder durch Vermeh- Trinkwasser nimmt durch den Kontakt mit Werk-
rung von Mikroorganismen beeinträchtigt werden, stoffen aus der Trinkwasser-Installation Stoffe in
sodass die an das Trinkwasser gestellten Anforde- unterschiedlichen Mengen auf. Die Trinkwasserbe-
rungen nicht mehr erfüllt sind. schaffenheit kann dadurch beeinträchtigt werden.
Um dies zu vermeiden, muss die Auswahl der
5.1 Mikrobiologische Beeinträchtigungen Werkstoffe nach den Vorgaben der TrinkwV und
Trinkwasser ist nicht steril. Es enthält zahlreiche folgender Regelwerke erfolgen (DIN EN 12502-1
Organismen, die sich in Trinkwasser-Installationen bis DIN EN 12502-4, DIN 50930-6, DVGW W 270,
selbst bei geringen Nährstoffgehalten vermehren Leitlinien des Umweltbundesamts (UBA), KTW-
können. Krankheitserreger können in relevanten Empfehlungen). Es ist unabdingbar, schon in der
Konzentrationen vorkommen, wenn Fehler bei Planungsphase gesicherte Informationen über die
Planung, Bau, Inbetriebnahme oder Betrieb ge- Trinkwasserbeschaffenheit einschließlich ihrer
macht werden. Schwankungsbreiten (siehe DIN 50930-6) einzuho-
Zu unterscheiden ist dabei einerseits das Trinkwas- len, damit durch geeignete Werkstoffauswahl un-
ser selbst und andererseits die mit Mikroorganismen zulässige Veränderungen des Trinkwassers sowie
besiedelten Oberflächen, die in Kontakt mit dem Schäden an der Trinkwasser-Installation vermieden
Trinkwasser stehen. Die höchste Dichte an Mikro- werden.
organismen findet sich als Biofilm auf diesen Ober-
flächen. Entstehung und Wachstum von Biofilmen 6 Planung, Montage und Inbetriebnahme
werden schon durch geringe Mengen verwertbaren 6.1 Allgemeine Planungsregeln
organischen Materials ermöglicht. Auch die Ver-
Die Planung ist von fachkundigen Personen (Pla-
mehrung von Krankheitserregern (siehe Anhang B)
nern) auszuführen. Als fachkundig gilt, wer auf-
wie Legionellen, atypischen Mykobakterien, Pseu-
grund seiner fachlichen Ausbildung, seiner Kennt-
domonaden und anderen heterotrophen Bakterien
nisse und Erfahrungen sowie seiner Kenntnisse der
sowie einzellige Lebewesen wie Amöben und Zilia- einschlägigen Bestimmungen einschließlich der
ten kann durch Biofilme begünstigt werden.
allgemein anerkannten Regeln der Technik die ihm
Unabhängig von der gelieferten Trinkwasserbe- übertragenen Arbeiten beurteilen und mögliche
schaffenheit muss daher die Bildung von Biofil- Gefahren erkennen kann.
men in Trinkwasser-Installationen durch Planung,
Grundlage einer Planung ist das mit dem Bauherrn
Betrieb und Instandhaltung eingeschränkt werden. abgestimmte und detaillierte Raumbuch (siehe
Dies macht Folgendes erforderlich:
auch VDI 6028 Blatt 1) einschließlich Nutzungs-
x Vermeidung von Überdimensionierung beschreibung und ein vollständiges Konzept der
x Vermeidung von Stagnation des Trinkwassers Trinkwasser-Installation (siehe auch Installations-
matrix nach DIN EN 1717 und DIN 1988-100).
Trennung von nicht mehr genutzten Anlagen-
teilen Wichtiger Hinweis
Hierbei muss der bestimmungsgemäße Be-
Empfohlen wird der Rückbau von nicht mehr
trieb zugrundegelegt werden, bei dem sicher-
genutzten Anlagenteilen. gestellt ist, dass an jeder Stelle der Trinkwas-
Anmerkung: Rückbau oder Trennung müssen unmit- ser-Installation ein Wasseraustausch durch Ent-
telbar am letzten durchströmten Abzweig der Anlage nahme innerhalb von 72 Stunden stattfindet.
erfolgen.
Entwurf VDI/DVGW 6023 –7–
Anmerkung: Fehlender Wasseraustausch über mehr als müssen für alle in einem Objekt vorgesehenen und
72 Stunden gilt als Betriebsunterbrechung. installierten Armaturen, Apparate und Trinkwas-
Es sind insbesondere festzulegen: serleitungen in der Instandhaltungsplanung nach
x Entnahmestellen nach Art, Nutzungshäufigkeit, Abschnitt 6 berücksichtigt werden und es sind er-
Ort und Anzahl forderliche bauliche Voraussetzungen zu schaffen
(siehe VDI 2050 Blatt 2). Die Trinkwasser-Instal-
x Anforderungen an die Rohrleitungsführung lation ist so zu planen, dass im späteren Betrieb
einschließlich erforderlicher Probenahmestellen Probenahmen, Reinigungs- oder Desinfektionsar-
und Löschwasserübergabestellen beiten an den Armaturen, Apparaten und gegebe-
x Schutz des Trinkwassers nach DIN EN 1717 und nenfalls Rohrleitungen möglich sind (siehe auch
DIN 1988-100 (insbesondere keine unmittelbare VDI 3810 Blatt 2).
Verbindung zwischen Trinkwasser- und Nicht- Die Werkstoffauswahl muss anhand der Wasserbe-
Trinkwasser-Installationen) schaffenheit und der Betriebsbedingungen erfol-
x Instandhaltungsmaßahmen (Inspektion, War- gen.
tung, Instandsetzung, Verbesserung) Hinsichtlich der technischen Maßnahmen zum
x Einhaltung der Temperaturgrenzen (Trinkwas- Schutz vor Legionellen sind die Arbeitsblätter
ser (kalt): möglichst kalt, maximal 25 °C; DVGW W 551 und W 553 einzuhalten. Dabei ist
Trinkwasser (warm): nach DVGW W 551), re- zu prüfen, ob zentrale oder dezentrale Trinkwas-
gelmäßige Prüfung und Dokumentation sererwärmungsanlagen erforderlich sind.
x erforderliche Qualifikation des Betreibers zur Nicht durchströmte Leitungen (z. B. Bypass-
Wahrnehmung seiner Verantwortung Leitungen) und Apparate sind nicht zulässig. Zum
Offene Trinkwassersysteme sind unter dem Ge- bestimmungsgemäßen Betrieb redundanter Anla-
sichtspunkt der Trinkwasserhygiene nicht zulässig. gen gehört eine hinreichend häufige Durchspülung.
Es dürfen nur Apparate für die Trinkwasser-Instal-
Der Bauherr hat die baulichen Voraussetzungen für lation verwendet werden, die zwangsweise durch-
die sichere Errichtung des Hausanschlusses (siehe strömt werden.
AVBWasser § 10) bzw. bei mobilen Trinkwasser-
Feuerlöschanlagen sind z. B. Löschwasseranlagen
Installationen der Übergabestation sicherzustellen.
nach DIN 14462, Löschwasserleitungen (Wandhy-
Der Hausanschluss zum Bezug von Bauwasser muss drantenanlagen, Löschwasseranlagen nass-trocken)
beim Wasserversorgungsunternehmen vor Beginn oder Sprinkleranlagen bzw. Sprühwasserlöschanla-
der Bauarbeiten beauftragt werden. Er muss so gen. Für den Anschluss an die Trinkwasser-Instal-
betrieben und abgesichert werden, dass die Be- lation gelten DIN EN 1717 und DIN 1988-100.
schaffenheit des Trinkwassers nicht beeinträchtigt
oder gefährdet wird. Die technischen Regeln für Bestehende Löschwasserleitungen „nass“, die an
das Errichten, Betreiben und Instandhalten von die Trinkwasser-Installation angeschlossen sind,
Trinkwasser-Installationen sind zu beachten. Soll können nicht hygienisch sicher betrieben werden.
Sie sind nach DIN 1988-600 umzurüsten, zu be-
der Bauwasseranschluss für die künftige Wasser-
treiben und instandzuhalten (siehe VDI 3810
versorgung des Gebäudes weiter benutzt werden,
muss dies rechtzeitig mit dem WVU abgestimmt Blatt 2) und nach DIN EN 1717 und DIN 1988-
werden. Dies gilt insbesondere für die Dimensio- 100 abzusichern.
nierung und Werkstoffauswahl der Anschlusslei- Wird ein Gebäude sowohl von einem WVU, als
tung. auch von einer Eigenversorgungsanlage mit Trink-
wasser versorgt, so dürfen diese Systeme nicht mit-
Die Rohrdurchmesser sind nach DIN 1988-300 zu
einander verbunden werden. Diese Trennung ist
berechnen. Die zu erwartenden Gleichzeitigkeiten
der Trinkwasserentnahme werden in Abhängigkeit nach DIN EN 1717 und DIN 1988-100 auszuführen.
von den Angaben des Raumbuchs (von der Art der Wird vom Bauherrn oder durch baurechtliche Vor-
Nutzung) ermittelt. Dabei sollen nach Möglichkeit gaben neben Trinkwasser die Verwendung anderer
aktuelle Erfahrungswerte vergleichbarer Objekte Wässer in Gebäuden für Nicht-Trinkwasserzwecke
gewertet werden. verlangt, muss sichergestellt sein, dass keine un-
Überdimensionierungen sind sowohl bei Trinkwas- mittelbare Verbindung der Anlagen anderer Wäs-
serleitungen als auch bei Trinkwasserspeichern ser mit der Trinkwasser-Installation besteht (siehe
und Apparaten zu vermeiden. VDI 2070). Eine Befüllung ist nur über den freien
Auslauf nach DIN EN 1717 und DIN 1988-100
Die für den hygienisch einwandfreien Betrieb er- zulässig. Wird die Nicht-Trinkwasseranlage nicht
forderlichen Maßnahmen für die Instandhaltung mehr genutzt, dürfen deren Komponenten, ein-
–8– VDI/DVGW 6023 Entwurf
schließlich der Trinkwasserleitungen, nicht in maßnahme nach DIN EN 13306 und DIN 31051
Trinkwasser-Installationen eingebunden werden. ungehindert möglich ist.
Nicht-Trinkwasserleitungen müssen durchgängig 6.2.3 Anforderungen an
und eindeutig dauerhaft gekennzeichnet werden. Installationsschächte und -kanäle
Entnahmestellen von Nicht-Trinkwasseranlagen Installationsschächte für Trinkwasserleitungen
sind dauerhaft nach DIN EN 806 zu kennzeichnen (kalt) müssen so geplant und gebaut werden, dass
und gegen nicht bestimmungsgemäßen Gebrauch eine Trinkwassertemperatur von 25 °C nicht über-
zu sichern. schritten wird. Trinkwasserleitungen kalt müssen
Einrichtungen zur fachgerechten Probeentnahme so geplant und gebaut werden, dass sie zu warm-
sind planerisch vorzusehen, um die hygienische gehenden Leitungen thermisch entkoppelt sind.
Beschaffenheit des Trinkwassers in der Trinkwas- Falls notwendig, ist eine räumliche Trennung
ser-Installation nach DIN EN ISO 19458 prüfen zu durchzuführen.
können:
6.3 Dimensionierung und Leitungsführung
x Probeentnahmestellen müssen in ausreichender von Trinkwasser-Installationen
Anzahl und an geeigneten Stellen vorgesehen
6.3.1 Leitungen, Apparate und Armaturen
werden. Sie müssen zur sicheren Identifizier-
barkeit gekennzeichnet werden sowie für die Armaturen, Apparate und Trinkwasserleitungen
Probenahme geeignet sein. müssen für die im Raumbuch beschriebenen und in
der Planung festgelegten Nutzungen sowie für den
x Bei Apparaten (z. B. Speicher, Einrichtungen zur daraus ermittelten Bedarf so klein wie möglich und
Wassernachbehandlung) sind geeignete Probe- so groß wie nötig dimensioniert werden.
entnahmestellen jeweils unmittelbar vor und
hinter den Apparaten anzuordnen. Für die Dimensionierung der Trinkwasser-
erwärmer gelten die Hygiene-Anforderungen aus
x Bei Installationen, die aus mehreren Apparaten DVGW W 551. Trinkwassererwärmer sind unter
und Anlageteilen bestehen, sind Probeent- Berücksichtigung des Bedarfs und der zur Verfü-
nahmestellen eventuell auch zwischen diesen gung stehenden Anschlussleistung so klein wie
einzubauen. möglich und so groß wie nötig zu dimensionieren.
x Probeentnahmearmaturen für die Entnahme von Die Dimensionierung der Trinkwasserleitung muss
Wasserproben zur mikrobiologischen Untersu- nach DIN 1988-300 und DVGW W 553 sowie den
chung müssen desinfizierbar, vorzugsweise Angaben im Raumbuch unter Berücksichtigung
abflämmbar sein. des bestimmungsgemäßen Betriebs erfolgen. Ein
6.2 Bauliche Anforderungen kleinstmöglicher Gleichzeitigkeitsfaktor muss ge-
wählt werden, um geringe Nennweiten zu errei-
6.2.1 Technikzentralen
chen. Die Leitungsführung und die Anordnung der
Die Technikzentralen können entsprechend den Entnahmestellen sind so zu planen, dass ein
örtlichen Gegebenheiten zentral oder dezentral höchstmöglicher Wasseraustausch erreicht wird.
angeordnet werden (siehe VDI 2050 Blatt 2).
Überdimensionierung im Hinblick auf künftige
Unter Beachtung von Stagnationszeiten darf sich Gebäude und Gebäudeteile sind nicht zulässig.
das Trinkwasser (kalt) nicht auf eine Temperatur
Einzelzuleitungen sollen auch im Hinblick auf
über 25 °C (Empfehlung: nicht über 20 °C) er-
Ausstoßzeiten (siehe auch VDI 6003) so kurz wie
wärmen. Trinkwasserleitungen kalt müssen so ge-
möglich sein. Ein Wasservolumen von 3 Ɛ darf
plant und gebaut werden, dass sie von Wärmequel-
nicht überschritten werden.
len thermisch entkoppelt sind.
Rohrleitungen für zukünftige Gebäude- oder Anla-
6.2.2 Raumbedarf und Ausstattung für generweiterung dürfen zwar verlegt werden, aber
Installationsbereiche in
nicht angeschlossen sein. Sie sind unbefüllt dicht
Technikzentralen
zu verschließen.
Die baulichen Anforderungen, insbesondere ein
ausreichend bemessener Platz für die Trinkwasser- Wichtiger Hinweis
Verringert sich der Wasserbedarf im späteren
zentrale, sind gemäß den Vorgaben der Richtli-
Betrieb, so ist dennoch ein ausreichender
nienreihe VDI 2050 bei der Planung festzulegen. Wasseraustausch sicherzustellen. Nötigen-
Zu allen Armaturen, Apparaten und Trinkwasserlei- falls ist die Leitungsdimensionierung anzu-
tungen muss ein freier Zugang vorhanden sein, da- passen.
mit jede Art von erforderlicher Instandhaltungs-
Entsprechend DIN EN 12502-1 bis DIN EN 12502-4
und DIN 50930-6 hat die Werkstoffauswahl für
Entwurf VDI/DVGW 6023 –9–
Prüfung der Einhaltung der Anforderungen an die Druckluft oder inerten Gasen (Stickstoff) nach
Hygiene umfassen. Die Pläne sind durch Hinweise Maßgabe der Merkblätter
auf Anforderungen an die fachliche Qualifikation x BHKS 5.001 und
der beauftragten Personen zu erweitern.
x ZVSHK-Merkblatt „Dichtheitsprüfungen von
Bereits mit dem Auftrag zur Installation bzw. Lie- Trinkwasser-Installationen mit Druckluft, Inert-
ferung sollen Maßnahmen zur erforderlichen In- gas oder Wasser“.
standhaltung vereinbart werden (siehe Tabelle A2).
Eine Dichtheitsprüfung mit Wasser muss mit
6.6 Überwachung der Betriebsparameter Trinkwasser erfolgen; sie ist nur zulässig, wenn der
Nach den gebäudespezifischen Erfordernissen des Wasseraustausch entsprechend dem bestimmungs-
bestimmungsgemäßen Betriebs ist der Umfang der gemäßen Betrieb spätestens 72 Stunden nach der
zu erfassenden Datenparameter und Messpunkte Dichtheitsprüfung beginnt.
festzulegen. 6.9.2 Hygiene-Erstinspektion
Dabei sind Parameter wie Temperatur, Druck und Die Einhaltung der im Abschnitt 6 aufgelisteten
Durchflussmenge zu erfassen und zu dokumentie- Anforderungen muss vor der Befüllung der Trink-
ren. Darüber hinaus muss bei sicherheitsrelevanten wasser-Installation geprüft werden. Diese Prüfung
Anlagen die Möglichkeit geschaffen werden, die darf nur von fachkundigen Personen durchgeführt
Funktion aller Komponenten der Trinkwasser- werden, die ihre besondere Fachkunde durch eine
Installation zu überwachen. Es wird empfohlen, die bestandene Prüfung nach VDI/DVGW 6023, Kate-
Betriebsparameter mithilfe einer Gebäudeautoma- gorie A, nachgewiesen haben. Dieser Nachweis
tion zu überwachen, dokumentieren und auszuwer- darf nicht älter als fünf Jahre sein.
ten. Zusätzlich besteht dadurch die Möglichkeit,
die Anlagen effizient unter Gesichtspunkten der Wichtiger Hinweis
Hygiene zu steuern. Eine Schulung nach VDI/DVGW 6023
ersetzt nicht die nach den einschlägigen
6.7 Transport und Lagerung Vorschriften (AVBWasserV) geforderten
Alle später mit dem Trinkwasser in Kontakt kom- Qualifikationen für Arbeiten an Trinkwasser-
menden Oberflächen von Komponenten für die Installationen.
Trinkwasser-Installation sind bei Transport und Die Hygiene-Erstinspektion muss mindestens um-
Lagerung sachgemäß so zu schützen, dass Ver- fassen:
schmutzungen, z. B. durch Erde, Tiere, Schlamm,
x Prüfung der erforderlichen Unterlagen auf Voll-
Schmutzwasser usw., ausgeschlossen sind. Die
ständigkeit, einschließlich Betriebsanweisun-
Transport- und Lageranleitungen der Hersteller sind
gen, Instandhaltungsplan oder Hygieneplan,
einzuhalten. Um den einwandfreien Zustand der
Anlagenteile zu erhalten, dürfen deren Schutzvor- x Prüfung der Trinkwasser-Installation auf Ein-
richtungen, z. B. Beutelverpackungen, erst unmit- haltung der Anforderungen des Raumbuchs und
telbar vor der Montage entfernt werden. des Abschnitts 6 dieser Richtlinie
6.8 Montage x Prüfung von Anschlüssen zu Feuerlöschleitun-
gen und Nicht-Trinkwasser-Installationen auf
Bei der Montage von Anlagenteilen und Apparaten Zulässigkeit
ist darauf zu achten, dass diese nicht verschmutzt
sind oder verschmutzt werden. Bereits montierte Im Rahmen der Hygiene-Erstinspektion festgestell-
Anlagenteile und Apparate sind an den offenen te Mängel müssen vor dem Befüllen der Trinkwas-
Anschlussstellen gegen Verschmutzung zu schüt- ser-Installation behoben werden; die vorhandenen
zen. Unterlagen sind entsprechend zu aktualisieren.
Es ist nicht zulässig, Hilfsstoffe derart zu verwen- 6.9.3 Erst- und Wiederinbetriebnahme,
den, dass sie das Trinkwasser verunreinigen. Aus- Beginn des bestimmungsgemäßen
genommen sind gesundheitlich, geruchlich und Betriebs
geschmacklich unbedenkliche Anteile, die tech- Das Befüllen der Trinkwasser-Installation ist nur
nisch unvermeidbar sind. Überschüssige Hilfsmit- zulässig, wenn der bestimmungsgemäße Betrieb
tel müssen durch Spülen entfernt werden können. spätestens 72 Stunden nach dem Befüllen beginnt
(Inbetriebnahme).
6.9 Dichtheitsprüfung und Inbetriebnahme
Das Befüllen von Trinkwasser-Installationen darf
6.9.1 Trockene Dichtheitsprüfung nur über einen ordnungsgemäß hergestellten und
Die Prüfung auf Dichtheit nach Verlegung der ausreichend gespülten Anschluss durch Trinkwas-
Trinkwasserleitungen erfolgt mit trockener, ölfreier serleitungen mit Trinkwasser, das die Anforderun-
Entwurf VDI/DVGW 6023 – 11 –
gen der TrinkwV erfüllt, erfolgen. Bei nicht orts- x die Schlauchleitungen und Anschlüsse vor der
festen Anlagen und medizinischen Einrichtungen Anwendung zu desinfizieren und zu spülen sind.
in Gebäuden ist zusätzlich zu beachten, dass in dem
Füllwasser Pseudomonas aeruginosa in 100 mƐ Tabelle 1. Nachweis der einwandfreien Beschaf-
nicht nachweisbar ist. fenheit nach Befüllung
Eine Trinkwasser-Installation, die nach den Anfor- Kriterium Grenzwert
derungen dieser Richtlinie geplant und errichtet Koloniezahl bei 22 °C und gemäß TrinkwV, Anlage 3
wurde, kann als einwandfrei gelten und muss daher 36 °C
nicht gespült werden. Escherichia coli und nach TrinkwV, Anlage 1
Die Befüllung der Trinkwasser-Installation ist zu coliforme Bakterien und 3
protokollieren. Temperatur des kalten nach 30 s Entnahme
Trinkwassers höchstens 25 °C
Die Befüllung erfolgt durch Mitarbeiter des aus-
führenden Unternehmers (Fachbetriebs). Dabei Temperatur des erwärm- gemäß DVGW W 551
ten Trinkwassers
muss zum Nachweis einwandfreier Trinkwasserbe-
schaffenheit unmittelbar nach der Befüllung an Pseudomonas nicht nachweisbar in
aeruginosaa) 100 mƐ
repräsentativen endständigen Stellen eine Kontrol-
le der Wasserbeschaffenheit erfolgen. Dabei sind Vorkommen leicht flüchti- 0,001 mg/Ɛ für Benzol
ger Kohlenwasserstoffe 0,0001 mg/Ɛ für polyzykli-
mindestens die Parameter nach Tabelle 1 zu un- (wie Benzol, Toluol und sche Kohlenwasserstoffe
tersuchen. Mit dem dokumentierten Nachweis der Xylol und polyzyklische
einwandfreien Trinkwasserbeschaffenheit nach der aromatische Kohlenwas-
b)
Befüllung geht die Verantwortung für den bestim- serstoffe)
mungsgemäßen Betrieb der Trinkwasser-Installa- a)
für medizinische Einrichtungen und nicht ortsfeste Anlagen
b)
tion auf den Unternehmer und sonstigen Inhaber Gilt nur für Schiffe; es darf frühestens 72 Stunden nach
Befüllung der Speicherbehälter gemessen werden.
über. Bis zum Vorliegen des Nachweises hat der
Errichter den bestimmungsgemäßen Betrieb sicher-
zustellen und zu dokumentieren. Der Unternehmer 6.9.4 Einregulierung
und sonstige Inhaber (Betreiber) ist spätestens zu Trinkwasser-Installationen (warm) müssen hydrau-
diesem Zeitpunkt auf seine bestehenden Pflichten lisch abgeglichen werden. Zirkulationssysteme
zum bestimmungsgemäßen Betrieb der Anlage sind nach DVGW W 553, DIN 18380 oder
hinzuweisen. Hierüber ist ein Protokoll anzuferti- DIN 1988-300 zu berechnen, zu planen und zu
gen. betreiben. Die Einhaltung der nach DVGW W 551
In Einrichtungen der medizinischen Versorgung geforderten Temperaturen ist zu dokumentieren.
muss grundsätzlich auch das Vorkommen von
Pseudomonas aeruginosa zusätzlich untersucht 7 Nutzung und Betriebsweise
werden. Im Rahmen dieser Richtlinie sind nur die 7.1 Allgemeine Hinweise
Untersuchungen nach ISO 19458, Probenahme-
Der bestimmungsgemäße Betrieb einer Trinkwas-
zweck (b) zu berücksichtigen.
ser-Installation nach Raumbuch ist sicherzustellen.
Das Befüllen der Trinkwasser-Installation auf Regelmäßige, sachkundige Instandhaltung einer
Schiffen darf nur über einen ordnungsgemäß her- Trinkwasser-Installation ist Voraussetzung für
gestellten und ausreichend gespülten Anschluss einen hygienisch unbedenklichen, bestimmungs-
und geeignete Schlauchleitungen (z. B. nach gemäßen Betrieb. Der verantwortliche Betreiber
DVGW W 270 und „Leitlinie zur hygienischen hat die Risiken, die aus dem Betrieb der Trinkwas-
Beurteilung von organischen Materialien im Kon- ser-Installation resultieren können, unter besonde-
takt mit Trinkwasser (KTW-Leitlinie)“ für Rohre rer Berücksichtigung seiner Organisationsverant-
DN < 80 mm) mit Trinkwasser erfolgen, die die wortung und der Verkehrssicherungspflichten aus-
Anforderungen der TrinkwV sowie der DIN 2001-2 zuschließen.
erfüllen.
Insbesondere ist der sonstige Inhaber einer Trink-
Dabei ist insbesondere zu berücksichtigen, dass wasser-Installation (z. B. Mieter oder Pächter) vom
x die Verbindung zwischen Anschluss und mobi- Anschlussnehmer auf den bestimmungsgemäßen
ler Anlage nur mittels Anschlussleitungen er- Betrieb der Trinkwasser-Installation zu verpflich-
folgen darf, die die Anforderungen nach ten; dazu ist ein regelmäßiger Wasseraustausch
DVGW W 549 (VP) und W 550 (VP) erfüllen, erforderlich.
x die Verbindung auch gegen Rückfluss gesichert Bei nicht ortsfesten Anlagen kann die grundsätzli-
sein muss, che Anforderung des Minimierungsgebots der
– 12 – VDI/DVGW 6023 Entwurf
standsetzung und Verbesserung. Sie sind bei einge- Über die durchgeführten Instandhaltungsmaßnah-
tretenem Mangel (Instandsetzung) im definierten men ist ein Betriebsbuch zu führen, in das auch die
Zeitintervall (Inspektion und Wartung) oder aus aus den Instandhaltungsmaßnahmen abgeleiteten
besonderem Anlass (Verbesserung) durchzuführen. Folgerungen und weiteren erforderlichen Maß-
Für jede Anlage und jeden Apparat sind Instand- nahmen einzutragen sind.
haltungsklassen A, B oder C nach Tabelle 3 fest- Anmerkung: Das Betriebsbuch soll zur Dokumentation und
zulegen. Oberstes Bewertungskriterium ist die Klärung eventueller verdeckter Mängel zehn Jahre aufbewahrt
werden.
Gefährdungsbeurteilung bei einem Mangel. Die
zugewiesene Instandhaltungsklasse berücksichtigt Tabelle 2. Bewertungsgruppen für Mängel
zusätzlich die Erkennbarkeit eines Mangels (siehe
Tabelle 4 bis Tabelle 7) sowie insbesondere Bewertungsgruppe Beschreibung
den Umfang und die Qualität einer installierten 1 Der Mangel hat nur geringe
Gebäudeautomation. Wirkung ohne Personen-
oder Sachgefährdung
Die Instandhaltungsplanung muss auch die vor- („Schönheitsfehler“).
handenen Sicherungseinrichtungen umfassen. Ist 2 Der Mangel kann zu erhöh-
ein Hygieneplan erforderlich, so sind die Instand- ten Betriebskosten oder Ver-
haltungspläne nach Tabelle A1 um die zusätzlichen brauchswerten ohne Perso-
Angaben und Anforderungen zu ergänzen bzw. zu nen- oder Sachgefährdung
modifizieren. Der Hygieneplan ist der auf diese führen.
Weise erweiterte Instandhaltungsplan. 3 Der Mangel kann zu Nut-
zungsbeeinträchtigungen
Anwendungshinweise zu Tabelle 2 bis Tabel- führen.
le 7: 4 Der Mangel kann zu Perso-
x Alle Komponenten bzw. Anlagenteile der nen- oder Sachgefährdung
Trinkwasser-Installation sind aufzulisten. führen.
Anhang A Instandhaltung
A1 Checkliste
Die für die Instandhaltung erforderlichen Tätigkeiten, Maßnahmen und Prüfungen sind der DIN 1988-8 so-
wie den Betriebs- und Wartungsanleitungen der Hersteller zu entnehmen und für die jeweilige Trinkwasser-
Installation festzulegen.
Tabelle A1 dient lediglich als Checkliste und Beispiel und muss dem Einzelfall durch Ergänzungen oder
Streichungen angepasst werden (siehe Abschnitt 6.2).
Die Instandhaltungsklassen müssen individuell in Abhängigkeit von der Gebäudeautomation festgelegt wer-
den.
3.13 Einzelwasserzähler
3.14 Sonstige
4 Druckminderungseinrichtung
5 Druckerhöhungsanlagen
6 Sicherheitseinrichtungen
6.1 Freier Auslauf
6.2 Rohrunterbrecher
6.3 Rohrtrenner
6.4 Rückflussverhinderer
6.5 Rohrbelüfter
6.6 Sicherheitsventile
6.7 Sonstige
7 Einrichtungen zur
Wasserbehandlung
7.1 Filter
7.2 Dosieranlagen
7.3 UV-Desinfektionsanlagen
7.4 Anlagen zur Vermeidung von
Steinbildung
7.4.1 Enthärtungsgeräte
7.4.2 Kalkschutzgeräte
7.5 Andere Geräte
8 Feuerlösch- und Brand-
schutzanlagen
9 Verbrauchseinrichtungen
9.1 Entnahmearmaturen
9.1.1 Einhebelmischer
9.1.2 Zweigriffarmaturen
9.1.3 Selbstschlussventile
9.1.4 Thermostatarmaturen
9.1.5 Strahlregler
9.2 Anschlussleitungen
Heizung
9.3 Füllwasser für
Schwimmbad
9.4 Sonstige
10 Einrichtung zur Trinkwasser-
speicherung
11 Sonstige Anlagen
11.1 Regenwassernutzungsanlage
11.2 Eigenversorgungsanlage
11.3 Sonstige
Entwurf VDI/DVGW 6023 – 19 –
A2 Musterhygieneplan
Die Tabelle A2 zeigt beispielhaft den Hygieneplan für ein Krankenhaus. Die Prüfungsintervalle sind, wie
unter Abschnitt 4.5 beschrieben, individuell festzulegen.
Bakterien der Biofilme. Neben extrem seltenen zu berücksichtigen. Zur Feststellung erhöhter Kon-
Gehirnhautentzündungen können einige Arten eine zentrationen von Blei, Kupfer und Nickel sind
schwere Entzündung des Auges (z. B. bei Kontakt- gestaffelte Stagnationsbeprobungen durchzuführen.
linsenträger) verursachen. Sie sind gegenüber Für nicht metallische Werkstoffe sind bei der
Chlor und Chlordioxid und anderen Desinfekti- Auswahl die Einhaltung der Anforderungen der
onsmitteln viel resistenter als Bakterien und über- KTW-Empfehlungen und das Arbeitsblatt DVGW
stehen in der Regel die in Trinkwasser-Instal- W 270 einzuhalten. Die Angaben der Hersteller
lationen zulässigen Maximalgehalte an Wirksub- sind in Hinsicht auf ihre Werkstoffe zu berücksich-
stanzen. Amöben und andere Einzeller sind ideale tigen.
Überträger für pathogene Bakterien. Pseudomona-
Entsprechend DIN EN 12502-1 bis DIN EN 12502-4
den und insbesondere Legionellen können Einzel-
und DIN 50930-6 müssen Werkstoffe für Trink-
ler infizieren und sich intrazellulär vermehren.
wasser-Installationen so ausgewählt werden, dass
Innerhalb der Zelle sind die Erreger weitestgehend
Korrosionsschutzmaßnahmen durch Trinkwasser-
dem Angriff von Desinfektionsmitteln (z. B. Chlor)
behandlung nicht erforderlich sind. Die Auswahl
entzogen und überstehen so auch widrige Lebens-
geeigneter Behandlungsmaßnahmen zur Vermei-
umstände.
dung/Verminderung der Steinbildung hat unter
Nur Maßnahmen, die ein Wachstum des Biofilms Berücksichtigung von Wasserbeschaffenheit, ver-
verhindern oder vermindern, sind gleichermaßen wendeten Werkstoffen und vorgeschriebenen Be-
auch bei Einzellern wirksam. triebsbedingungen zu erfolgen.
Amöben werden in der TrinkwV nicht erwähnt. Mit steigender Wassertemperatur können bei ei-
Durch übliche mikrobiologische Untersuchungs- nem Wasser chemische und physikalische sowie
methoden werden sie nicht erfasst. Spezielle An- unter Berücksichtigung der Betriebszeit auch
zuchttechniken sind notwendig. mikrobielle Änderungen eintreten. Die Beeinflus-
sungen sind zum Teil spezifisch für die Betriebs-
Anhang C Chemisch-physikalische bedingungen bzw. Materialien.
Trinkwasserbeschaffenheit
Die Wasserbeschaffenheit des zum Einsatz kom- Anhang D Qualifikation von Personal,
menden Trinkwassers hat den Anforderungen der welches hygienerelevante
Normen DIN 2000 und DIN 2001 und der Tätigkeiten ausführt
TrinkwV zu entsprechen. Trinkwasser unterliegt D1 Einleitung
im Kontakt mit allen Werkstoffen chemischen, phy- Die nach VDI/DVGW 6023 durchzuführenden
sikalischen und mikrobiellen Änderungen. Diese Maßnahmen erfordern eine gezielte Schulung des
Veränderungen sind abhängig von den Betriebsbe- damit betrauten Personals. Die Richtlinie
dingungen, den Inhaltsstoffen und den Wechsel- VDI/DVGW 6023 dient der Qualitätssicherung
wirkungen mit den Werkstoffen. So kann sich die dieser Maßnahmen, indem
Wasserbeschaffenheit in Abhängigkeit von der
Dauer der Stagnation, durch Erwärmung und/oder x Anforderungen an die mit diesen Schulungen
durch Kontakt mit dem Material der in dem betrauten Referenten gestellt,
Trinkwasser eingesetzten Werkstoffe in Leitungen, x die Schulungsinhalte konkret dargelegt,
Armaturen und Dichtungen ändern. Trinkwasser ist x Rahmenbedingungen für den Ablauf der Schu-
in jedem Fall bei Stagnation chemischen, physika- lung vorgegeben und
lischen und mikrobiellen Veränderungen unterwor-
fen. Da die Veränderungen vom Verbraucher im x die Prüfungsbedingungen für die Abschluss-
Einzelfall nicht bewertet werden können, wird prüfung festgelegt werden.
empfohlen, aus Vorsorgegründen das Wasser, das Der VDI empfiehlt, die Inhalte der Richtlinie
längere Zeit in Trinkwasser-Installationen gestan- VDI/DVGW 6023 in die Studien- und Ausbil-
den hat, grundsätzlich nicht zur Zubereitung von dungspläne der jeweiligen Studien- und Ausbil-
Säuglingsnahrung zu verwenden und zusätzlich dungsgänge aufzunehmen. Personen ohne ein-
durch Ablaufen lassen auszutauschen. schlägige Berufsausbildung (eingewiesenes Perso-
Für die Auswahl der geeigneten Werkstoffe haben nal) müssen vor Aufnahme der Tätigkeiten die
Gesichtspunkte der Hygiene eine vorrangige Be- Einweisung der Kategorie C absolviert haben. Eine
deutung (siehe Abschnitt 4.4). Für metallische Einweisung nach Kategorie C vermittelt das not-
Werkstoffe sind die Anforderungen der DIN wendige Wissen zum hygienisch sicheren Betrei-
EN 12502-1 bis DIN EN 12502-4 und DIN 50930-6 ben und Nutzen einer Trinkwasser-Installation.
Entwurf VDI/DVGW 6023 – 23 –
enebewusste Durchführung von Arbeiten, wie sie x Die Teilnehmer werden einer schriftlichen Prü-
im Rahmen von Errichtungs-, Instandsetzungs- und fung gemäß Anhang D9 dieser Richtlinie un-
Wartungsarbeiten anfallen. terworfen.
Nach Kategorie C ist qualifiziert, wer als Inhaber, x Die Teilnehmer erhalten nach der Teilnahme
Betreiber, Nutzer oder Dritter durch eine nach und erfolgreichen Prüfung eine Urkunde, die
Kategorie A geschulte Fachkraft in die Trinkwas- den Kriterien nach Anhang D10 entspricht.
ser-Installation bei deren Übergabe oder Inbetrieb- D6.2 Kategorie C
nahme ausführlich eingewiesen wurde. Dies ist
durch ein Einweisungsprotokoll (siehe An- x Die Einweisung wird theoretisch und praktisch
hang D12) nachzuweisen. an derjenigen Trinkwasser-Installation durchge-
führt, deren Eigentümer und Nutzer der Einzu-
D5 Voraussetzungen zur Durchführung einer
weisende ist.
Hygieneschulung
Zur Schulung soll zu Demonstrations- und Prakti- x Der Eingewiesene erhält schriftliche Unterlagen
kumszwecken eine betriebsfähige Trinkwasser- zur Anwendung der VDI/DVGW 6023 an der
Installation zur Verfügung stehen. Anhand von jeweiligen Trinkwasser-Installation.
Modellen, Abbildungen oder Ähnlichem sind alle x Der Eingewiesene erhält ein Protokoll (siehe
Komponenten einer Trinkwasser-Installation hin- Anhang D12) über die durchgeführte Einwei-
sichtlich einer denkbaren hygienischen Gefährdung sung.
darzustellen und zu erläutern. Die Teilnehmerzah- D7 Themen und Inhalte der
len der Schulung A und der Schulung B sollen in Hygieneschulungen
der Regel 30 Teilnehmer je Schulung nicht über- D7.1 Themen und Inhalte der Schulung A
schreiten. Tabelle D1 gibt eine Übersicht der in Schulung
D6 Qualitätsmerkmale von Schulungen und A zu behandelnden Themen.
Einweisungen
Thema 0: Einführung in die VDI/DVGW 6023
Die Schulungen/Einweisungen nach VDI/
DVGW 6023 können durch nachfolgende Kriterien Die Struktur und die Inhalte der VDI/DVGW 6023
qualitativ bewertet werden. sind zu erläutern.
D6.1 Kategorie A und Kategorie B Thema 1: Hygiene-relevante Grundlagen im
Zusammenhang mit der Bedeutung und
x Die Schulung wird mit Nennung der Referenten Notwendigkeit der Hygiene bei Planung,
und deren Eignung für die Schulungsthemen Errichtung, Betreiben und Instandhaltung von
angeboten. Trinkwasser-Installationen
x Die Schulungsinhalte, Schulungsumfang und Unter Berücksichtigung gesundheitlicher, techni-
Referenten/Trainer entsprechen mindestens den scher und wirtschaftlicher Gesichtspunkte sind den
Anforderungen dieser Richtlinie. Schulungsteilnehmern die Anforderungen an die
x Die als Vortrag vorgesehenen Schulungsthemen Hygiene bei Planung, Errichtung und Betrieb von
werden zeitgleich in der Regel mit maximal 30 Trinkwasser-Installationen zu erläutern. Entspre-
und die messtechnischen Unterweisungen und chend dem Stand der Technik ist ein Überblick
Praktika mit maximal 15 Teilnehmern durchge- über Art und Umfang der durch Trinkwasser-
führt. Installationen bei unzureichender Planung, Errich-
tung, Instandhaltung oder nicht bestimmungsge-
x Die Teilnehmer erhalten ausführliche, schriftli-
mäßem Betrieb möglichen Mängel darzustellen,
che Schulungsunterlagen.
welche die Genusstauglichkeit und Reinheit des
x Die Teilnehmer erhalten oder haben ein Exemp- Trinkwassers beeinträchtigen können.
lar dieser VDI-Richtlinie und lernen im Verlauf
der Schulung, damit zu arbeiten.
Entwurf VDI/DVGW 6023 – 25 –
Unterstützend wird eine praktische Demonstra- sichtlich aufzuzeigen. Die relevanten Passagen der
tion an einer Trinkwasser-Installation vorge- Vorschriften sollen ausführlich beschrieben und
nommen. anhand von Fallbeispielen vertieft werden. Dabei
Thema 4: Messverfahren zur Überwachung von
soll auf wichtige, für die Praxis in hohem Maße
Trinkwasser-Installationen relevante Passagen hingewiesen werden. Beson-
ders hervorzuheben sind die TrinkwV, DIN 1988,
Teil 1 – Physikalische Messungen DIN EN 806, DIN EN 1717, DIN 50930 und die
Den Schulungsteilnehmern sind die grundlegenden Arbeitsblätter DVGW W 551 und W 553.
Messverfahren für die Trinkwasser-Installation zu D7.2 Themen und Inhalte der Schulung B
erläutern. Schwerpunkte bilden hierbei die Mess- Tabelle D2 gibt eine Übersicht der in Schulung B
verfahren für Differenzdruck-, Temperatur- und zu behandelnden Themen.
Strömungsmessung sowie für den zeitlichen Tem-
peraturverlauf bei Entnahme und die Bestimmung Nachfolgend werden die Inhalte der Schulung B
der Temperaturcharakteristik der Trinkwasser- themenweise dargelegt. Diese Inhalte stellen einen
Installation. Die mit diesen Verfahren erzielbaren Rahmen dar, der durch die Referenten entspre-
Genauigkeiten, die notwendige Positionierung der chend dem aktuellen Stand der Technik des jewei-
Messfühler und geeignete Messorte sind darzustel- ligen Fachgebiets auszufüllen ist.
len. Thema 0: Einführung in die VDI/DVGW 6023
Teil 2 – Mikrobiologische Bestimmungen und Die Struktur und die Inhalte der Richtlinie
Probenahmen VDI/DVGW 6023 sind zu erläutern.
Mikrobiologische Bestimmungen sind ausschließ- Thema 1: Bedeutung und Notwendigkeit der
lich von dafür qualifizierten Fachleuten und Labo- Hygiene bei Errichtung, Betrieb und Instand-
ratorien vorzunehmen (entsprechend § 15 der haltung von Trinkwasser-Installationen
TrinkwV 2001). Bezüglich der Bestimmungen und Den Schulungsteilnehmern sollen potenzielle Hy-
Probenahmen sind die Ausführungen der gienegefahren beim Errichten, Betreiben und
TrinkwV 2001, der DIN ISO 5667-5 sowie der Instandhalten von Trinkwasser-Installationen nahe
UBA-Leitfaden vorzustellen. Den Schulungsteil- gebracht werden. Sie sollen in die Lage versetzt
nehmern sind geeignete Probenahmestrategien zum werden, das Auftreten hygienisch relevanter Prob-
Beleg einer einwandfreien Trinkwasserhausinstal- leme vorbeugend zu erkennen, zu vermeiden und
lation sowie besonders zur Abklärung von eventu- sachgerecht zu reagieren.
ellen Qualitätsbeeinträchtigungen zu erläutern, z. B. Thema 2: Problemzonen der Hygiene und
Entnahme von Proben zur Bestimmung von mikro- Instandhaltung von Trinkwasser-Installationen
biologischen Parametern (KBE, coliforme Bakteri-
Ausgehend von den zu Thema 1 vermittelten
en, E. coli, Legionellen), Flaschenmaterial,
Grundlagen sollen die Teilnehmer über wasser-
Entnahmetechnik, Probenahmeprotokoll, Proben-
bürtige Erkrankungen, Befindlichkeitsstörungen
transport, Bedeutung von Stichproben.
und Leistungsbeeinträchtigungen in Kenntnis ge-
Teil 3 – Chemische und physikalisch- setzt werden. Neben der Beschreibung von Krank-
chemische Bestimmungen und Probenahme heitsbildern und typischen Symptomen sollen vor
Wichtiger Hinweis allem auch die kausalen Zusammenhänge zwi-
Die Probenahme für chemische und physi- schen diesen und den gebäude- und anlagenbezo-
kalisch-chemische Untersuchungen sind genen Ursachen dargestellt werden.
ausschließlich von dafür qualifizierten Fach- Thema 3: Messverfahren zur Überwachung von
leuten und Laboratorien vorzunehmen. Trinkwasser-Installationen
Bezüglich der Bestimmungen und Probenahmen Physikalische Messungen
sind die Ausführungen der TrinkwV und der
Den Schulungsteilnehmern sind die grundlegenden
DIN ISO 5667-5 vorzustellen.
Messverfahren für die Trinkwasser-Installation zu
Thema 5: Maßgebende Vorschriften und erläutern. Schwerpunkte bilden hierbei die Mess-
technische Regeln verfahren zur Druck-, Temperatur- und Strö-
Den Schulungsteilnehmern ist ein Überblick über mungsmessung. Die mit diesen Verfahren erzielba-
die maßgebenden Vorschriften und technischen ren Genauigkeiten, die notwendige Positionierung
Regeln zur Hygiene von Trinkwasser-Installa- der Messfühler und geeignete Messorte sind darzu-
tionen zu geben und deren Geltungsbereiche über- stellen.
Entwurf VDI/DVGW 6023 – 27 –
Thema 4: Maßgebende Vorschriften und techni- bracht werden. Das mögliche Auftreten von Prob-
sche Regeln für das Betreiben von lemen im Hinblick auf die Hygiene bei nicht be-
Trinkwasser-Installationen stimmungsgemäßem und nicht sachgerechtem
Den Schulungsteilnehmern ist ein Überblick über Betrieb der Anlage ist zu erläutern. Die Anforde-
die maßgebenden Vorschriften und technischen rungen und Bestimmungen der TrinkwV und der
Regeln zur Hygiene von Trinkwasser-Installa- AVBWasserV sind zu erklären.
tionen zu geben und kurz deren Geltungsbereich
Thema 2: Hygienisch begründete
und Inhalt zusammenzufassen. Dabei soll auf Instandhaltung jeder Komponente der
wichtige, für die Praxis in hohem Maße relevante Trinkwasser-Installation
Passagen hingewiesen werden. Besonders hervor-
Bei der Unterweisung sind Funktion, Bedeutung
zuheben sind die TrinkwV, DIN 1988 und DIN EN
und hygienisch erforderliche Instandhaltungsmaß-
806, DIN EN 1717, die Arbeitsblätter DVGW
nahmen aller Komponenten der jeweiligen Trink-
W 551 und W 553 sowie die Arbeitsstättenver-
wasser-Installation zu erläutern. Voraussetzung ist
ordnung. Die maßgebenden Vorschriften und tech-
die Übergabe einer vollständigen Dokumentation
nischen Regeln sind den Schulungsteilnehmern in
der zu betreibenden Trinkwasser-Installation.
den Seminarunterlagen aufgelistet zu übergeben.
Zusätzlich sind die jeweils zuständigen Ämter und Thema 3: Protokoll
Institutionen zu benennen. Auf der Grundlage von Thema 1 und Thema 2 ist
Themen und Inhalte der Einweisung ein vollständiges schriftliches Einweisungsproto-
(Kategorie C) koll nach Anhang D12 anzufertigen, das der Un-
terwiesene durch Unterschrift bestätigt.
Tabelle D3 gibt eine Übersicht der in der Ein-
weisung zu behandelnden Themen. D8 Abschließende Diskussionsrunde
Bei den Schulungen A und B werden zur Klärung
Thema 1: Bedeutung und Notwendigkeit der
Hygiene beim Betreiben und Nutzen von übergreifender Fragen und zur Festigung des ver-
Trinkwasser-Installationen mittelten Wissens abschließende gemeinsame Dis-
kussionen mit allen Referenten durchgeführt.
Bei der Unterweisung sollen potenzielle Gefahren
im Hinblick auf die Hygiene beim Betrieb und
Nutzen von Trinkwasser-Installationen nahe ge-
– 28 – VDI/DVGW 6023 Entwurf
Tabelle D4. Themen, Veranstaltungsart und Mindestzeiten der Prüfungsveranstaltung für die Prüfung der
Kategorie A
Veranstaltunga)
b)
Nr. Thema Mindestzeit
in min
0 Einführung in die VDI/DVGW 6023 V 15
1 Hygiene-relevante Grundlagen im Zusammenhang mit der Bedeutung V 30
und Notwendigkeit der Hygiene bei Planung, Errichtung, Betreiben und
Instandhaltung von Trinkwasser-Installationen
2 Gesundheitliche Aspekte
Problemzonen der Hygiene und Instandhaltung von Trinkwasser-
3 V, D 45
Installationen
4 Messverfahren zur Überwachung von Trinkwasser-Installationen V, D 15
4.1 Verfahren zur Messung und Kontrolle physikalischer Kenngrößen V, D 30
4.2 Mikrobiologische Bestimmungen und Probenahme
5 Maßgebende Gesetze, Vorschriften und weitere technische Regeln V 45
TrinkwV, DIN 1988, DIN 50930 und entsprechende europäische
Normen (EN), insbesondere DIN EN 806, DIN EN 1717,
DVGW-Arbeitsblätter und VDI-Richtlinien, insbesondere
DVGW W 551 und W 553 und VDI/DVGW 6023
Summe 180
a)
V – Vortrag, D – Demonstration an einer Trinkwasser-Installation
b)
Diese Mindestzeiten müssen ausreichend Zeit zur gemeinsamen Diskussion der Schulungsinhalte enthalten.
– 30 – VDI/DVGW 6023 Entwurf
Einweisungsprotokoll
über die Einweisung an einer Trinkwasser-Installation nach VDI/DVGW 6023
Betreiber:
Die/der Eingewiesene wurde zu folgenden Punkten an der vorstehend genannten Trinkwasser-Installation unterwiesen:
DVGW VP 670:1999-04 Anforderungen und Prüfungen für VDI 3807 Blatt 1:2007-03 Energie- und Wasserverbrauchs-
Trinkwassererwärmer. Berlin: Beuth Verlag kennwerte für Gebäude; Grundlagen. Berlin: Beuth Verlag
DVGW W 270:2007-11 Vermehrung von Mikroorganismen VDI 3807 Blatt 3:2000-07 Wasserverbrauchskennwerte für
auf Werkstoffen für den Trinkwasserbereich; Prüfung und Gebäude und Grundstücke. Berlin: Beuth Verlag
Bewertung. Berlin: Beuth Verlag VDI 3810 Blatt 2:2010-05 Betreiben und Instandhalten von
DVGW W 291:2000-03 Reinigung und Desinfektion von gebäudetechnischen Anlagen; Sanitärtechnische Anlagen.
Wasserverteilungsanlagen. Berlin: Beuth Verlag Berlin: Beuth Verlag
DVGW W 534:2004-05 Rohrverbinder und Rohrverbindun- VDI 6001 Blatt 1:2004-07 Sanierung von sanitärtechnischen
gen in der Trinkwasser-Installation, Berlin: Beuth Verlag. Anlagen; Trinkwasser. Berlin: Beuth Verlag
DVGW W 551:2004-04 Trinkwassererwärmungs- und Trink- VDI 6002 Blatt 1:2004-09 Solare Trinkwassererwärmung;
wasserleitungsanlagen; Technische Maßnahmen zur Vermin- Allgemeine Grundlagen, Systemtechnik und Anwendung im
derung des Legionellenwachstums; Planung, Errichtung, Wohnungsbau. Berlin: Beuth Verlag
Betrieb und Sanierung von Trinkwasser-Installationen. Berlin: VDI 6003:2011-09 (Entwurf) Trinkwassererwärmungs-
Beuth Verlag. anlagen; Komfortkriterien und Anforderungsstufen für Pla-
DVGW W553:1998-12 Bemessung von Zirkulationssystemen nung, Bewertung und Einsatz. Berlin: Beuth Verlag
in zentralen Trinkwassererwärmungsanlagen. Berlin: Beuth VDI 6003:2004-10 Trinkwassererwärmungsanlagen; Kom-
Verlag fortkriterien und Anforderungsstufen für Planung, Bewertung
DVGW W 557:2012-01 (Entwurf) Reinigung und Desinfekti- und Einsatz. Berlin: Beuth Verlag
on von Trinkwasser; Installationen. VDI 6004 Blatt 1:2006-06 Schutz der Technischen Gebäude-
DVGW W 560:1994-07 Bewertung von Chemikalien für die ausrüstung; Hochwasser; Gebäude, Anlagen, Einrichtungen.
Klasseneinteilung nach DIN 1988-4. Berlin: Beuth Verlag Berlin: Beuth Verlag
VDI 1000:2010-06 VDI-Richtlinienarbeit; Grundsätze und VDI 6023 Blatt 1:2006-07 Hygiene in Trinkwasser-
Anleitungen. Berlin: Beuth Verlag Installationen; Anforderungen an Planung, Ausführung, Be-
VDI 2047 Blatt 2: Rückkühlwerke; Hygiene; Anforderungen trieb und Instandhaltung. Berlin: Beuth Verlag
(VDI-Kühlturmregeln). Berlin: Beuth Verlag (in Vorberei- VDI 6028 Blatt 1:2002-02 Bewertungskriterien für die Tech-
tung) nische Gebäudeausrüstung; Grundlagen. Berlin: Beuth Verlag
VDI 2050 Blatt 1:2006-12 Anforderungen an Technikzentra- ZVSHK-Merkblatt „Dichtheitsprüfungen von Trinkwasser-
len; Technische Grundlagen für Planung und Ausführung. Installationen mit Druckluft, Inertgas oder Wasser (2004)
Berlin: Beuth Verlag ZVSHK-Merkblatt „Spülen, Desinfizieren und Inbetriebnah-
VDI 2050 Blatt 2:2011-11 Anforderungen an Technikzentra- me von Trinkwasserinstallationen (2004)
len; Sanitärtechnik. Berlin: Beuth Verlag
VDI 2069:2005-02 Verhindern des Einfrierens von Wasser Literatur
führenden Leitungen. Berlin: Beuth Verlag Grohmann, Andreas (Hrsg.): Die Trinkwasserverordnung –
VDI 2070:2011-06 (Entwurf) Betriebswassermanagement für Einführung und Erläuterungen für Wasserversorgungsunter-
Gebäude und Liegenschaften. Berlin: Beuth Verlag nehmen und Überwachungsbehörden. 4. neu bearbeitete Auf-
lage. Berlin: Erich Schmidt Verlag 2002. ISBN: 3-503-05805-2
VDI 2895:2010-10 (Entwurf) Organisation der Instandhal-
tung; Instandhalten als Unternehmensaufgabe. Berlin: Beuth Feurich: Sanitärtechnik. 10. erweiterte Auflage. Düsseldorf:
Verlag Krammer Verlag 2011. ISBN: 978-3-88382-087-3.
VDI 2895:1996-12 Organisation der Instandhaltung; Instand-
halten als Unternehmensaufgabe. Berlin: Beuth Verlag