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Einführung in die theoretische Philosophie - Vorlesung 1

3 Themenblöcke: 1. Aristoteles (Kategorienschrift und Topik) 2. Frege (Mathematiker


und Philosoph) und Russell () 3. Kant
Descartes und Gettier sind beide noch behandelt
Literaturangaben sind das wo Prof. Heinrich darüber noch spricht. Alles sind
Quelltext, Primärliteratur, Klassiker, die man gelesen haben muss.
Prüfung: Fragen sind von 2 Arten, ganz kurz mit einem oder zwei Worten und es gibt
Fragen, die man ausführlicher beantwortet ! Hälfte muss positiv sein

Was bedeutet Ausdruck „theoretische Phil.“ ! v.a. wenn man denkt, dass
Philosophie immer theoretisch ist ! also ein Pleonasmus (also eine rhetorische Figur,
die einen Wortreichtum ohne Informationsgewinn beschreibt). „Der Rosenkavalier“:
Beginn „Philosophier hier nicht jetzt!“ - Sie meint damit, dass er nun was anders
machen soll, außer theoretisieren, damit sagt sie nicht, dass Philosophieren schlecht
ist. Sie wollen nicht auffliegen und nach dem pragmatischen Druck fängt sie selber an
zu philosophieren. Diese Vorstellung von Philosophie, als das Herumtheoretisieren in
einer Zeit in der man sonst nichts zu tun hat ! = eine Grundvorstellung die in der
abendländischen Philosophiegeschichte gewirkt hat. Das war immer auch schon so
bei Aristoteles, wenn man frei hat, dann philosophiert man.
Nun kommt eine Textstelle aus Buch der praktischen Philo. Am Anfang zur
Nikomachischen Ethik des Aristoteles, seine großen Ethik ! da stellt Aristoteles
einen Zusammenhang her zwischen Glückseligkeit und Lebensform. Das ist ein
interessanter Anfang. Leitende Frage: Was ist das höchste Gut für Menschen?
Antwort: Glückseligkeit. Er sagt das glaubt jeder. Aber was das, das heißt
Eudaimonie bei ihm, eigentlich ist, ist eine höchst strittige Sache. Wir sind uns einig
das es das höchste Gut ist, aber was das ist, da ist es vorbei mit der Einigkeit. Diese
Strittigkeit nimmt er auf und erhebt es auf der nächsten Ebene und sagt, dass diese
Strittigkeit muss noch lange nicht Beliebigkeit bedeuten. Das es eine strittige Frage
ist über die man diskutieren kann heißt nicht, dass jegliche beliebige Antwort auch
gilt (nicht jeder hat Recht mit dem was er sagt darüber). Die Auffassung Aristoteles:
wenn es darum geht ein Verständnis zu entw., das der Anforderung gerecht wird, das
wir damit wirklich das höchste Gut bestimmen, dann kann die richtige Antwort nicht
nur eine bestimme einzelne Erfahrung umfassen, oder etwas Partikulares, sondern
dann sollte man eine größere Dimension berücksichtigen: nämlich Glückseligkeit
bedeutet die richtige Lebensform gewählt zu haben. Man kann uneins darüber sein
was Glückseligkeit eigentlich ist, aber die Dimension die man berücksichtigen muss
um diese Frage zu beantworten, steht außer Frage/Streit. Glückseligkeit da geht es
nicht um einen Augenblick, eine begrenzte Zeitspanne ! sondern es geht, um unser
Lebens als Ganzes. So verlagert sich diese Sache mit der Strittigkeit auf die Ebene wo
man sagen muss es gibt verschiedene Lebensformen und des kann für den Einen das
bedeuten und den Anderen das. Aber eine Lebensform bedeutet das in der man auch
leben kann (umgangssprachlich kann es so zu verstehen sein, den Sinn des Lebens
gefunden zu haben). Glückseligkeit geht also immer unter das ganze Leben.
Und dann sagt er folgendes (langsam kommen wir erst zu unserer Sache): Es gibt im
Grund 3 verschiedene Typen von Lebensformen
1) Optimierung (nicht nur das Eintreffen) von Lust und Genuss [ordentlich essen und
trinken und sich zu überlegen und für ein ganzes Leben zu sorgen]
2) Lebensform eines konsequenten Strebens nach Ehre, derjenigen Ehre die mir
gerechterweise auf Grund meiner Taten zu Teil wird. (ist etwas anderes als streben
nach Publicity oder das mich ständig jemand lobt etc). Also Streben nach Ehre, die
mir wirklich verdient ist und des Ruhmes würdige Handlungen zu setzen. Sache in
ethischen und moralischen Theorien in den Jahrhunderten immer wieder eine große
Rolle spielen, in der Rennaissance gab es Theoretiker, die darüber immer wieder
theoretisieren, und was hier immer wieder diskutiert wurde: wie bekommt man das
Verhältnis zwischen politischer Tätigkeit und den Ehren, die man sich an der
Teilnahme am Leben des Staates verdient, und wie man das in ein Verhältnis setzt,
was man für seine Familie tut usw. Also nach Ehre und Erhalt der Familie etc. trägt
im Nachhinein ja auch zur Ehre bei.
3) das Denken: die theoretische Lebensform; die theoretische Einstellung zum Leben
= eine Lebensform. Das ist die Philosophie. Also wenn von der Philosophie als eine
Lebensform die Rede ist (und das ist die eigentliche Botschaft nun hier) dann ist das
was im Vordergrund steht das Theoretische gleich. (in Anlehnung zur oben
aufgeworfenen Frage, ist Philosophie denn nicht immer theoretisch?) Findet hier
Unterstützung bei Aristoteles in dieser Stelle weil Philosophie als eine Lebensform,
der man sein ganzes Leben widmet, d.h. eben die theoretische Lebensform. D.h., dass
man den Sinn des Lebens erfüllt sieht als etwas jenseits des erfolgreichen und
vorzüglichen Handelns sieht (normalerweise sehen wir die Vorzüglichkeit unseres
Lebens in der Vorzüglichkeit unserer Handlungen und der Konsequenz in der wir
unser Handlung aufeinander folgen lassen: so denken wir normal) und Aristoteles
sieht hierzu eine Alternative, die Vorzüglichkeit des Lebens in etwas zu sehen, das
noch jenseits der Vorzüglichkeit des Handelns liegt. Also das ist dann wenn man die
theoretische Lebensform gewählt hat möglich ist die Glückseligkeit zu erreichen,
wenn man auch in dem gescheitert ist was das Handeln aussagt. Was sollen wir uns
darunter vorstellen? Ungefähr das der Sinn das Lebens dadurch erfüllt sein kann, das
man das Leben verstanden hat. Und das ist durchaus möglicherweise in Einklang zu
bringen, das man in dem was man getan hat und tun wollte gescheitert ist. Also diese
mögliche Divergenz/Widerspruch ist eine Grundkonstellation in der Tragödie, das
man scheitert in dem was man tut, obwohl man alles versteht. Das ist ein sehr
wichtiger pronosierter Gedanke: es ist eine ganze Konsequenz fürs Leben zu
verstehen was eigentlich los ist und welche Dimensionen das alles hat. Dass das ein
ernsthafter und wichtiger Gedanke ist, das Theoretische in der Philosophie, heißt
nicht, dass es nicht viele Fragen offen lässt. Zum Beispiel scheint dieser Gedanke
vorauszusetzen, dass man bereits von wo anders ein Verständnis von Theorie hat. Es
liegt keineswegs auf der Hand was ein Verständnis von Theorie ist. Vielleicht stellt
man sich so etwas vor wie, dass in der Philosophie verschiedene Gedanken, Theorien
und Hypothesen vor allem danach bewertet werden, ob sie miteinander vereinbar sind
oder nicht, ob sie gewisse Voraussetzungen die wir auf jeden Fall machen wollen
übereinstimmen oder nicht, aber das wir sie nicht danach bewerten welche
praktischen Konsequenzen sie haben werden und ob sie gewisse Funktionen und
Nutzen sie von uns haben. Das schöpft den Sinn von Theorie nicht aus, weil man nach
dieser Auffassung sagen kann, praktisch (nicht theoretisch) ist eine Disziplin dann
wenn Theorien nach ihrer Nützlichkeit bewertet werden. Also das mit der Theorie
heißt nicht dass nur in der theoretischen Philosophie oder der Philosophie um Theorie
geht, sondern auch dort in praktischen Philosophie oder anderen praktischen
Disziplinen wie der Politik, ist natürlich wesentlich auch durch ihre Theorien
gekennzeichnet sind. Was den Unterscheid ausmacht das in der Philosophie - und v.a.
in der theoretischen Philosophie - Theorien vor allem unter dem Gesichtspunkt ihrer
Überprüfbarkeit, Übereinstimmung usw. thematisiert/ diskutiert werden und in
praktischen Disziplinen gibt es auch verschiedenste Theorien, und die können auch
genauso anspruchsvoll sein, aber es steht auch im Vordergrund ihre Nützlichkeit, und
die Folgen die Folgen die sich daraus ergeben wenn man sie akzeptiert hat. Also
sowohl theoretische als auch praktische Wissenschaftsdisziplinen sind theoriebildend.
Ein realistischer Gesichtspunkt auf theoretische Philosophie ist natürlich dadurch
gegeben wenn wir uns klar machen, seit es Philosophie im Abendland gibt, gab es
immer auch Einteilungen der Philosophie. Also seit von Philosophie die Rede ist wird
auch von ihren Einteilungen und Branchen gesprochen, und theoretische Philosophie
ist ein so ein Glied. Und das könnte durchaus damit im Einklang stehen, dass man
Philosophie als Ganzes sehr theoretisch ansieht. In einem wagen Sinn ist all
Philosophie Theorie und dann gibt es auch noch eine Branche, die heißt theoretische
Philosophie. Solche Einteilungen kommen auf sehr verschiedene Weisen zu stande.
Solche Einteilungen kommen manchmal, eher selten, von einem allgemeinen Prinzip
her getroffen. Also aus einem allgemeinen Gesichtspunkt begründet. So quasi
Philosophie ist eine Sache die muss man einteilen, und wie ergibt sich aus dem
Begriff heraus wie sie eingeteilt werden muss. Viel öfter werden solche Einteilungen
aus zufälligen Überlegungen oder kontingenten Überlegungen heraus getroffen. Also
z.B. sind die längste Zeit hinweg, über 1000te Jahre, die Einteilungen der Philosophie
nach den Haupttexten des Aristoteles vorgenommen worden. Man nahm die Bücher
des Aristoteles her und teilte sie in Gruppen und diese Gruppen bestimmten die
Einteilungen der Philosophie (obwohl es mehr Gruppierungsmöglichkeiten gibt) und
im Laufe der Jahrhunderte haben sich solche Einteilungen wie niedergeschlagen? In
den Lehrplänen haben sie sich niedergeschlagen, allerdings haben die Lehrpläne auch
eine Eigendynamik und können sich verändern unter dem Druck von ganz anderen
Umständen und dann hat man Lehrpläne emanzipiert (und vom ursprünglichen Model
entfernt) nach anderen Gesichtspunkten (wie dann werden die Schüler schneller fertig
etc.). So eine Einteilung , die sich sowohl an der Aristotelischen wie auch stoischen
Philosophie orientiert und die bis in die frühe Neuzeit gültig war die Philosophie in 3
Teilen: 1. Physik 2. Ethik und 3. Organon/Logik. Also Wissenschaft/Disziplin der
Physik als philosophische Disziplin wie die Dinge der Natur sind; die Ethik als
Überlegung wie man Regel aufstellen kann, die sein Handeln verantworten soll; und
Logik als eine Disziplin in der es geht wie man die Voraussetzungen des Diskurses
über diese Sachen erkennen kann und worin die Vorraussetzungen bestehen und
gegeben sind (das wir die Natur so erfassen, dass wir uns nicht ständig widersprechen
würden). Also lange Zeit sind auch die Lehrpläne so eingeteilt gewesen, und heute
sind die meisten Curricula der Philosophie Bachelor in theoretische, praktische
Philosophie und der Rest. Aber das kann auch ganz anders sein und ein Lehrplan kann
auch ganz anders ausschauen wie im Iran vor 10 Jahren noch (nur Aristoteles,
Aristoteles etc).
Wie würde es ausschauen wenn man so eine Einteilung denkend und überlegend -
nach einem vorher genannten Prinzip - anstellt? Mit welchen Fragen ist man damit
konfrontiert? Das ist relativ selten eine solche Einteilung nach einem Prinzip ! Kant
machte das viel.
Fiktives Szenario: Stammtischrunde: Montag Fußball, Dienstag Philosophie etc. Was
reden wir am Dienstag? Wir reden über die Gerechtigkeit.
1. Gerechtigkeit ist das und das.
2. Gerechtigkeit ist das und das.
3. Seid ihr euch sicher das ihr nicht die gleiche Vorstellung habt, ihr nur unter
dem Wort Gerechtigkeit was anderes versteht? Sollten wir eigentlich mal über
die Bedeutung dessen klar werden, worüber wir streiten wollen.
4. Aber, was ist eine Bedeutung? Was ist denn die Frage, wenn wir uns fragen
was ist die Bedeutung von Gerechtigkeit? Was ist dann die Bedeutung von
Bedeutung. Sollten wir nicht zuerst eine allgemeine Bedeutung von
Bedeutung erfassen/kennen?
Dann sagen 1. 2. 3. eigentlich ja, weil wir werden sonst in allem anderen auch
scheitern. Fragen wir jemanden der Philosophie studiert hat.
Und 5., der Philosophie studiert hat und wenn er halbwegs gut ist, wird sagen,
was die Bedeutung von Bedeutung ist, ist schon mehrere Tausend Jahre alt
und eine Antwort haben wir bis heute noch nicht. Es gibt immer wieder neue
Ideen und die Leute sind immer wieder am streiten.
1. 2. 3. 4. Was heißt das für uns nun? Heißt das, wir müssen das tausend Jahre
alte Problem der Bedeutung der Bedeutung lösen, bevor wir diskutieren was
die Bedeutung von Gerechtigkeit ist? Eigentlich hat uns die Bedeutung von
Bedeutung gar nicht interessiert, wir wollten nur wissen was Gerechtigkeit ist.
UND das ist der Punkt.
Viele Philosophen (angefangen bei Plato) haben an dem Punkt inne gehalten und
gesagt haben, wir können uns nicht einfach nur auf ein Pferd setzen. Wir müssen
wenn wir uns so etwas fragen (wie: Was ist eine Gegenstand? Was ist Gerechtigkeit?)
dann müssen wir uns klar sein, dass wir eine Abstimmung finden sollten zwischen
manchen Aspekten. Wir können nicht warten bis wir das eine geklärt haben und dann
fangen wir das andere an, weil wir wollen ja wissen was Gerechtigkeit ist. Wir
müssen in einem Zustand wo wir wissen, dass wir andere Grundfragen noch nicht
geklärt haben, trotzdem noch andere Grundfragen stellen können. Wir müssen davon
ausgehen dass wir nicht eine lineare Priorität setzen, sondern dass Philosophie etwas
ist, das verschiedene Aspekte hat. Und wenn man so denkt dann kann man eventuell
ein Model entwickeln - das ist ein Motiv ein Modell zu entwickeln - wo es eine
Einteilung der Philosophie gibt, die nicht aus einer Schrifteneinteilung aus einem
längst verstorbenen Philosophen abgeleitet ist, sondern aus dem wirklichen Interesse,
das wir, als denkende Menschen, an der Philosophie nehmen und sehen, dass wir
einsehen es nicht in voller Breite sehen können, sondern nur strukturiert und unter
Abgleichung verschiedener Dimensionen der Frage vorgehen müssen. [Wenn man
Bedeutung der Bedeutung erklären will, dann fährt man fort indem man die Begriffe,
mit der man zu beschreiben und erklären versucht, entknüpft und man fragt: Was ist
eigentlich Suchen? Und da sind viele Philosophen haben gefunden - das ist heute
nicht mehr so - aber sie haben befunden, dass dann der Plafond an dem man anstößt
so etwas ist wie Denken. Oder Vernunft. Das wir bei allem, egal was und in welche
Richtung es geht, dass wir vernünftig sind. Aber was heißt das, dass wir eine Einsicht
haben in etwas usw. Aber solche Theorien sind dann sehr komplex, und so jemand
wie Kant, die darüber nachgedacht haben, setzen sich mit ihren Einwänden
auseinander und kommen dann unter Umständen wirklich zu Lösungen, die sagen
nein das ist eine strukturierte Angelegenheit, die nicht auf eine Sache zurückzuführen
und das was uns als das eine Interesse an Philosophie erscheint, sind in Wirklichkeit
doch Sachen die verschiedene Ursprüngen haben. Was folgt daraus, dass ich denken
kann? Eine ganze Menge. Viele sagen, dafür dass ich denken kann, folgt daraus dass
ich eine Verantwortung für meine Handlungen übernehmen muss. Ein Anderer sagt
vielleicht dafür dass ich denken kann, kann ich mich erinnern was gestern war und
das ist wichtig, weil wenn man das nicht so können würde, dann wäre das auch nicht
mit der Verantwortung so.
Also die Challenge/Herausforderung ist also auf mehreren Bällen zu lernen zu tanzen
und sicht nicht nur mit einer Sache zu beschäftigen und dann zur nächsten zu gehen
! damit beschäftigen wir uns nicht in der VO. Hier nur erwähnt weil es um die
Einteilung nach einem zufälligen Prinzip geht, ein zufälliges Prinzip ist also nicht nur
die Einteilung nach den Schriften des Aristoteles, aber auch wenn man nach dem
zufälligen Prinzip was ist das dringendste geht. Viele Schulen und Institute fragen
sich überhaupt ob sie die Philosophie überhaupt noch unterrichten wollen. Sie setzen
dann mehr auf spezialisierte Departments, wie die Ethik etc. Studiengänge gibt es nun
auch bei uns die Ethik sind und keinen Anspruch auf Philosophie und die kommen
durch Einflüsse von außen, das so einzuteilen, dass man das trennt. Was Professor
sagen will, das es im Gegensatz zu dem steht, wenn einer das von einem anderen
Prinzip her anschauen möchte und durchdenken möchte und der kommt dann drauf,
dass es nicht ein Prinzip gibt, sondern es handelt sich um ein ganzes Äquilibrium an
Interessen und Fragestellungen. Also wenn man sich einlässt auf solche Diskussionen
wie Gerechtigkeit und Freiheit - typische Fragen der praktischen Philosophie - und
wenn man das in philosophischen Kreisen durchdiskutiert, wird immer einer kommen
und theoretische Fragestellungen unterstreicht und sagt: Leute hört auf, fragt euch
lieber ob eure Fragestellungen angemessen sind und die Argumentationsstruktur etc.
und solche Fragen reinbringt. Und dann gibt es eine Ethikkommission die Fälle klärt
wie alte Menschen in eine Kohlengrube wirft und dann kommt einer wisst ihr
überhaupt was eine Kohlengrube ist und was die Bedeutung von Bedeutung ist, dann
hauen sie ihn raus, weil uns ist es wichtiger festzustellen das sich das nicht gehört und
dass sie sehen das es unterschiedliche Zugangsweisen und Möglichkeiten gibt. Seine
Absicht ist es nicht über diese Fragestellung zu reden was ist theoretische
Philosophie, sondern eine Einführung in theoretische Philosophie zu geben.
Eine Einführung in die theoretische Philosophie, heißt vor allem einen Überblick zu
bekommen, was das ist. Wenn das ein Teil einer Einteilung ist, dann ist das ein großer
Teil [theoretische Phil. und praktische Phil. und der große Rest], nicht eine homogene
Sache als solche und kann man auch nicht identifizieren mit der Frage nach der
Bedeutung von Bedeutung. Aber ganz klar in der theoretischen Philosophie gibt es
viele, viele Fragestellungen die so weit entfernt sind von dieser Frage und zwar so
viele, dass man sich fragen muss wie kann man einen so großen Topf wie theoretische
Philosophie nochmals in sich teilen um einen Überblick zu bekommen und ein
Verständnis zu bekommen wie diese Sachen miteinander zusammenhängen. Man
kann hierzu Aufzählungen geben. Ein Kollege von Prof., gibt Vo so, dass er eine
Einteilung gibt (wie Prof. sie uns gleich gibt) und zu jedem Punkt der Einteilung sagt
er etwas. Was sind solche Teildiszipline der theoretischen Philosophie, was
vorkommen soll. Metaphysik, Erkenntnistheorie, Naturphilosophie,
Sprachphilosophie, Logik und Wissenschaftstheorie ! das sind so die großen
Brocken. Heute sehr stark Naturphilosophie als Philosophie der Naturwissenschaft
verstanden wird, muss aber nicht so sein. Bei Metaphysik befasst man sich - wenn
man es traditionell sieht - noch viele weitere Ebenen. Unterhalb der Metaphysik:
Kosmologie (berührt die Naturphilosophie sehr), Theologie und v.a. Ontologie. In der
Metaphysik die Konzentration zu den Überlegungen „sein“ gibt. Im Aristotelischen
Buch zur Metaphysik gibt es alles das und die zentralen Passagen haben mit der
Ontologie zu tun, das Sein; Theologie ist heute nicht so. In den Lehrplan heute gibt es
einen Punkt „Metaphysik und Ontologie“, aber es gibt auch vielleicht einen Punkt
„Ontologie und Naturphilosophie“ und „Sprachphilosophie“ und „Erkenntnistheorie“
und „Wissenschaftstheorie“ etc. das sind meistens so die Sachen. Ein Begriff, eine
Angelegenheit, eine Disziplin wo es notorisch schwierig ist sie unterzubringen, ist
Ästhetik. Das kann man unter theoretische Philosophie laufen lassen, aber meistens ist
es in der dritten Schachtel des großen Rests ! das kommt darauf an was man
darunter versteht: versteht man es mehr in die Kunst Richtung dann gehört es zum
dritten Teil des großen Rests, wenn man darunter mehr das Sinnliche, der
Wahrnehmung versteht dann gehört es zur Erkenntnistheorie und kommt in die
theoretische Philosophie. Ganz wichtige ist es zu sehen - ganz pragmatisch - dass
diese Einteilungen keine Abgrenzungen sind, diese Unterscheidungen sind sozusagen
in der Hauptsache Orientierungen wie man die Dinge anschaut, und man kann sie
immer irgendwie anders anschauen und das ist nicht nur eine Angelegenheit wie
dieser Prioritätensetzung von Gerechtigkeitsfrage und Bedeutungsfrage; sondern
wenn man ein fundamentaler Begriff in der praktischen Philosophie der Handlung
hernehmen: Wie unterscheiden sich Handlungen? Was sind die Vorraussetzungen?
Wann ist etwas keine Handlung mehr? Gibt es Sachen, die schauen aus wie
Handlungen, sind aber keine mehr? Wer handelt wen? Wo gehört sie zugerechnet?
Was ist eine Bewegung? Das muss man überlegen in der praktischen Philosophie und
diese Fragen sind auch theoretische Fragen, die man in der theoretischen Philosophie
sich fragen muss. Was ist eine Bewegung? Was ist keine Bewegung? Was ist das
Verhältnis von Ruhe und Bewegung? Wann bewegt sich etwas nicht? Gibt es
verschiedene Arten von Bewegung? Für Aristoteles ganz wichtige Unterscheidung:
Wann bewegt sich etwas aus der Sache selbst - also quasi aus der Natur der Sache
oder die Bewegung liegt in der Natur der Sache - und was ist eine von außen
provozierte Bewegung? Das sind keine exklusiven Behauptungen/Ansprüche die
abgesteckt sind, sondern zunächst sind das mal verschiedene Hinsichten, die ungefähr
sind.
Aufbau der Vorlesung: Vorlesung sind nicht so aufgebaut, dass wir zu jedem dieser
Teilgebiete abhandeln. Sie ist problemorientiert und textorientiert. 2 große
Schwerpunkte: 1. Aristoteles 2. Frege. Das stecken 2 verschiedene gegensätzliche
Modelle Auffassungen was theoretische Philosophie ist. Die muss man auch im
Verhältnis zueinander verstehen und warum genau die? Die sind hinreichend
verschieden, aber auch hinreichend ähnlich. Beide Auffassungen sind um den
gleichen Komplex an Fragestellungen/Grundbegriffen gruppiert. Und es gibt
verschiedene Auffassungen von dem Kern dieser Fragestellungen, die insgesamt
verschiedene Konzeptionen ergeben. Und in beiden Fällen ist das was im Zentrum
steht ein bestimmtes Verständnis vom Zusammenhang von Sprache - Logik -
Ontologie. Also das aller Theoretische vom Theoretischsten und was nicht im
Zentrum steht sind verschiedenen Auffassungen von Natur oder Erkenntnis. Sondern
es geht um einen bestimmten Komplex von Auffassungen von Sprache - Logik - Sein.
In diesen beiden Konzeptionen, man kann sie miteinander vergleichen, weil sie auf
die selben Fragestellungen und Elemente konzentriert sind, aber sie haben ein ganz
bestimmtes Verständnis von der Anordnung der Elemente und von den
Grundeinheiten dieser Elemente. Wir haben etwas wo wir über das gleiche Problem
reden, aber 2 divergierende Grossauffassungen haben und wir vergleichen sie
miteinander. Ziel der Sache: nicht Wörter auswendig zu lernen, sondern zu verstehen
was sind die Probleme in dieser Angelegenheit und was es heißt in diesen
Angelegenheiten verschiedene Auffassungen zu haben ! das ist der springende
Punkt, das ist das was überhaupt „Verstehen“ heißt (man muss also verschiedene
Auffassungen wissen und verstehen sonst kann man nicht unterscheiden ob man nur
etwas nachsagt oder nicht). 4 v. christl. Jh. und 19. n. christl. Jh.
Wenn wir das gegenübergestellt haben dann reden wir über 2 Teile:
1. klassische neuzeitliche Philosophie des 17. und 18. Jh.: Kant und Descartes ! über
Erkenntnistheorie
2. Wissenschaft, Wahrheit ! an moderneren Autoren des 20 Jh.
nicht auf Schlagwörter orientiert, schon Sprache zu können wie man über die Sachen
reden ! aber an den Sachen sind wir interessiert was die Probleme sind und wie sie
in den klassischen Texten verhandelt werden.

Einführung in die theoretische Philosophie - Vorlesung 2

1. Hälfte: Untersucht werden Komplexe von Begriffen die zusammen gehören und die
für die theoretische Philosophie entscheidend sind, in verschiedenen Konstellationen -
dieselben Begriffe/Fragestellungen mal in der sicht in der einen Theorie und dann in
einer kontrastierenden Theorie. Was wären solche Komplexe von Begriffen? Sein -
Wesen - Existenz z.B. Unterschied in Erklärung was ist das Wesen einer Sache und
gibt es die Sache überhaupt. Und so. Ein zweiter Zusammenhang an Begriffen:
Identität - Individualität- Einheit. Das sind so Fragen, die kreisen alle um das Einzel-
Dings. Was ist ein Einzel-Ding? Welche Arten an Einzel-Dingen gibt es? Was ist der
Unterscheid zwischen einem Einzel-Ding und einem Nicht-Einzel-Ding? Man kann
sich vorstellen wo prekäre Fragen liegen, wo problematische sind. Bei einzelnen
Dingen ist man sich bewusst, das es ein Einzel-Ding ist. Z.B. bei diesem Schreibgerät
hier, handelt es sich um ein Einzel-Ding, es gibt zwar viele andere Schreibgeräte, die
ganz ähnlich sind wie dieser, aber er ist ganz speziell vl. im Ausschauen, Machart etc.
und unterscheidet sich doch und wenn es jmd. nachkauft dann hat der allerdings ein
anderes Einzel-Ding (obwohl er das gleiche Schreibgerät nachgekauft hat). Das
ganze rückt in ein anderes Ding wenn man bedenkt, dass die Zahl zwei auch ein
Einzel-Ding ist. Das ist ganz wichtig für unser Weltbild, dass es nur eine Zahl zwei
gibt. Aber ist bei der Zahl zwei sozusagen das Allgemeinere wovon es ein Einzel-
Ding wäre? Hier können wir sagen wir kennen genauso einen, aber was wäre die Zahl
die genauso ist wie die Zahl zwei, die ein Einzel-Ding ist... hier ist ein anderes
Verhältnis zwischen dem von was für einer Art von Sache sie ist. Es ist ein anderes
Verhältnis von dem was sie ist und von dem Exemplar das sie ist und solche Sachen.
Identität - Individualität- Einheit ! was hat das mit Gleichheit zu tun? Unter welchen
Umständen kann das Gleiche-sein zusammenfallen, dass das ein und das Selbe ist.
Hier nicht, hier kann etwas das gleiche sein wie das und es ist nicht das Gleiche. Bei
der Zahl zwei ist das offenbar etwas anderes. Es kann nicht etwas das Gleiche sein
wie die Zahl zwei und doch anders sein. Darauf basiert die ganze Arithmetik.
Noch eine andere Reihe an Begriffen ist: Erkenntnis - Wahrheit - Realität -Bedeutung.
Das bildet auch so eine Gruppe von eigenen Frage ! diese Abgrenzungen sind
natürlich willkürlich.
So bauen wir die Vorlesung auf indem wir zwei verschiedene theoretische Modelle
was die theoretischen Philosophie sein kann gegenüberstellen, die sich mit ähnlichen
Problemen beschäftigen.

1. Schwerpunkt Aristoteles: Schwerpunkt bei ihm auf Ontologie gesetzt: Rolle die das
Sein in verschiedenen Zusammenhängen spielt. Aber wir werden uns bei ihm auch
mit anderen Dingen beschäftigen: Wissenschaft und darin die Rolle der Philosophie.
Hauptziel: Eine Vorstellung, dass er da ein großes Gebiet, das man theoretische
Philosophie nennen kann, als einen Komplex von verschiedenen Fragen aufgreift, die
aber miteinander in einen bestimmten Zusammenhang stehen.
Theoretische Philosophie: sehr groß und gegliedert und diese Fragen werden in einen
Zusammenhang gebracht - bei ihm - und das macht er auf eine bestimmte Art: Wenn
er die Fragen miteinander verbindet, gibt es ein Zentrum und manche Dinge liegen
mehr periphere: dieses Zentrum ist die Auffassung von Logik, das hat mit ganz vielen
Fragen zu tun. Das zu verstehen was eine Auffassung von Logik hat = immer eine
ganz, ganz wichtige Sache, eine ganz zentrale Sache. Warum das so ist, kommt die
und nächste Vorlesung - vorher muss man verschiedene Dinge wissen. [Man muss ein
Verständnis bekommen, warum es bei Logik geht. ! Viele/Meisten Logiker
interessieren sich nicht für das was wir besprechen. Was wir machen ist: Worum geht
es bei Logik aus dem Gesichtspunkt der Philosophie und warum Logik eine wichtige
Position in der Philosophie hatte und noch immer hat! (Da geht es darum was wir
wissen müssen als Philosoph (und auch kapieren müssen) damit wir auch andere
Sachen erst verstehen können.) Viele Logiker interessieren sich nicht für die
Philosophie, sie interessieren sich mehr aus einer mathematischen
Zugangsweise/Fragestellungen (das klammern wir aus).)
Aristoteles hat diese Sache erfunden: Logik - was wir darunter verstehen - wurde von
Aristoteles erfunden. Aber es wurde nicht aus dem Blauen erfunden und es gab etwas,
das danach schon verlangte erfunden zu werden. Es gibt einen Hintergrund für seine
Erfindung: Der Hintergrund besteht darin - muss man historisch erklären - besteht
hauptsächlich darin, dass in seiner Lebenszeit - im 4 Jh. v. Chr. - und dass vor seiner
Lebenszeit in Griechenland und Athen ein vielfältiges Interesse an dem was Sprache
ist artikuliert hat. Was Sprache ist und was man mit ihr machen kann ! als
intellektuelle Kompetenz für alle Intellektuellen, die irgendeine gesellschaftliche
Bedeutung haben. Nun ist es aber immer so, dass alle menschlichen Aktivität die eine
Bedeutung in der Gesellschaft haben sprachlich vermittelt werden. Das ist immer so.
Menschliche Gemeinschaft ohne eine Sprache ist schwer vorstellbar. Jede Art von
Traditionsbildung, politische Organisation und Erziehung hängt untrennbar mit
Sprache zusammen. Und was sich nun in den Generationen vor Aristoteles entwickelt
hat in dieser Kultur, war die Ausbildung eines richtigen Bewusstseins, das dieser
Zusammenhang zwischen Sprache und Tradition (Was war bei ihnen sozusagen der
Inbegriff des Zusammenhangs von Sprache und Tradition ist) waren in dieser Zeit die
großen Epen von Homer, Hesiod - aus denen haben sie traditionelles Wissen über
alles Mögliche gehabt: nicht nur Götter und Helden, auch Schiffbau, wie man Städte
regiert usw. Also hat sich ein Bewusstsein entwickelt zwischen Sprache und
Tradition, zwischen Sprache und Politik, Sprache und Religion, Sprache und Wissen
! also nicht nur das hie ein Zusammenhang besteht und wichtig ist, vielmehr auch
das in diesen Zusammenhang eingegriffen werden und das er optimiert werden kann,
das der Plan voll gestaltet werden kann und das man versuchen kann ihn zu
analysieren worauf er beruht und aus einer genaueren Erkenntnis heraus die
Kompetenzen, die es da zu entfalten gibt, auch wirklich entfaltet - methodisch
sozusagen, oder wir würden heute sagen in Erziehungskompetenzen. Das ist eine Zeit
in der man hauptsächlich an Sprachkompetenz orientierte Erziehungsprogrammen
orientiert ist. Diese Entwicklung in den Generationen vor Aristoteles, ist eine breite
Sache, aber man kann das Kompensat, das Wesentliche, sich verständlich machen,
wenn man einen ganz bestimmten sozialen Menschentypus anschaut, der in dieser
Zeit aufgekommen ist, nämlich der sogenannten sophistischen Bewegung. Das Wort
Sophistik ist heute noch vorhanden: Sophisterei ist heute wenn man die Fähigkeit hat
dem anderen die Worte im Munde zu verdrehen (zum eigenen Vorteil), oder wenn
man sinnlos herumtüftelt. Man spricht von Sophistik wenn man die Fähigkeit hat, mit
lästigen Argumentationen oder Winkelzügen den Anderen zu ärgern. Gibt aber auch
positive Wurzel des Wortes: wie im Englischen „sophisticated“ = „kultiviert,
erfahren, differenziert, durchdacht, gebildet, gründlich durchgearbeitet etc.“. Aber
was war das wirklich? Kein Allgemeinbegriff, es war eine Bewegung eine Gruppe
von Menschen. Man kann das, was die Sophisten sind und waren, nicht ganz getrennt
sehen von der Entwicklung der Rhetorik oder Redekunst. Seit der Mitte des 5. Jh. v.
Chr. gibt es so etwas wie Rhetorik-Lehrbücher und fassbare Regeln und Reflexionen
darüber auf einer kultivierbaren Art und Weise man kultiviert spricht, oder wie man
eine Rede zu halten hat und wie man sie gliedert usw. Oder ob man allgemein was
darüber sagen kann einen allgemeinen Sachverhalt klar zu beschreiben in der
Darstellung was eigentlich passiert ist. Sophistik ist in der Entwickelt der Rhetorik
eine eingegrenzte, oder abgrenzbare, eigene Sache und wir haben ein ungefähres
Zeitraster: 460 - 380 v. Chr. bis zu der Zeit hin wo Aristoteles geboren wurde (ca. 384
- 322 v. Chr.), war die Blütezeit der Sophistik. Sokrates war noch einer der zur
Sophistik dazugezählt werden kann, obwohl er bei Plato so dargestellt wird, als würde
gegen die Sophistik stehen/existieren. Wenn man von den Sophisten als richtig echten
Menschen aus Fleisch und Blut sind, sind die zahlenmäßig sehr beschränkt, die
herausragenden sind vl. 30 Leute, mit denen es sich heute noch wert wäre zu
beschäftigen, wie: Protagoras, Kritias, Proxenos von Theben, Gorgias von Leontinoi,
Thrasymachos, Prodikos, Hippias von Elis, Antiphon, Kallikles, Alkidamas,
Likymnios von Chios, Lykophron, Polos von Akragas, Protarchos von Athen,
Xeniades, (Isokrates und Menon von Pharsalos). Thrasymachos und Gorgias sind
durch Plato bekannt (obwohl es nicht gute Quellenlage ist um sie kennen zu lernen
bei Plato, weil er sie gehasst hat). Die Quellenlage ist nicht sehr gut über sie. Was
waren das für Leute und was haben sie gemacht? Es gibt ein paar ganz äußere
Merkmale, wie (was Plato negativ hervorhebt) was immer sie für eine Tätigkeit
gemacht haben, sie haben sich dafür bezahlen lassen. Ein zweites wichtiges Merkmal
was fast alle betrifft: sie waren Reisende, die eine Kompetenz hatten und sich dafür
bezahlen haben lassen. (So eine Art professionelle Vortragende, die herumreisen und
sich bezahlen lassen.) Es gibt aber für ihre Tätigkeit ein Zentrum: Athen, war das
Zentrum für die Sophistik.
Zitat: Stelle aus Thukydides Geschichtswerk über die Demokratie = Zeit in der die
Demokratie stark ist, der perikleischen Demokratie, und das Zitat wichtig für diesen
Hintergrund ist: „Sie [die Demokratie] wird aus zwei Gründen Demokratie genannt,
weil die Staatsangelegenheiten nicht bei einem oder bei wenigen liegen, sondern bei
vielen und zweitens, weil obwohl in Staatsdingen, in der Politik, alle gleich sind, wird
den Fähigkeiten des Individuums den höchsten Wert beimessen.“ Und dieser zweite
Punkt ist worum es geht: wir haben eine politische Form gefunden, in der bei der
Demokratie viele und nicht eine oder wenige das Sagen haben, und wo aber obwohl
viele das Sagen haben, ein genauso hoher Wert darin besteht, das die Kompetenzen,
die Fähigkeiten, des Einzelnen ausgenutzt werden und sich durchsetzen können !
das ist wichtig zu verstehen. Es geht nicht ihm darum zu sagen: es ist wichtig, dass
viele entscheiden, aber nicht die vielen Trotteln, sondern was wir wollen ist das viele
entscheiden und das diese Entscheidung dadurch optimiert wird, das die einzelnen
sich optimieren und dafür muss es einen Anreiz geben und Programme geben ! und
das ist der politische Hintergrund für das was Prof. sagte, in dieser Zeit entwickelt
sich eine Einstellung um die Kompetenzen - und vor allem um die sprachlichen
Kompetenzen - Einzelner zu fördern und entwickeln. Das hat politischen Hintergrund:
wenn Menschen ihre sprachlichen Fähigkeiten und intellektuellen Fähigkeiten nicht
geübt haben, dann kommen im Parlament keine vernünftigen Diskussionen zu Stande,
dann kommen keine Lösungen zustande zu Problemen die gelöst werden müssen (wie
sollen Leute wirklich in den Krieg ziehen oder schaden die Gegner und eh nicht).
Wenn also viele entscheiden sollen, dann sollen die Vielen auch im Stande seine die
jeweils gegensätzlichen Standpunkte wirklich zu artikulieren ! wenn alle das selbe
sagen dann kommen keine Lösungen zu Stande, wir sehen die Lösungen der
Diskussion in den unterschiedlichen Alternativen = wirklicher Background.
Entscheidende Punkt in dem Zitat über die perikleische Demokratie: Das was der
ausschlaggebender Punkt ist für den Wert des Individuums für die Gemeinschaft, ist
nicht wie reich er ist, nicht die Familie die er angehört, sondern das was man heute
„excellence“ nennt. Also seine „Fähigkeit, Gabe, Kompetenz“ sind der entscheidende
Punkt. Und dieses Prinzip, wenn das ein Prinzip ist in der Gesellschaft führt zu
gewissen Kompetenzen. Es führt zu einer sehr hohen Bewertung des Lernens. Und
nicht nur sich zu akzeptieren wer man ist, sondern danach strebt sich noch weiter zu
entwickeln. Daher kommt aber auch ein hoher Bedarf an Lehrern. Wer sind die, die
als Lehrer fungieren, die sagen was eigentlich gelernt werden muss. Das was gelernt
werden muss, soll doch zu einem gewissen hohen Grad wichtig sein für die
Staatsgeschäfte und für die Stadt. Es geht nicht nur um Fähigkeiten dabei, sondern es
geht wenn es sich um Politik handelt auch darum sich zu präsentieren. Und durch
diesen Aspekt wird es auch klarer was das mit der Rede zu tun hat und mit der
Rhetorik. Und das oben beschriebene ist es, was das aller Allgemeinste ist, was man
sagen kann über die Sophisten. Sophisten waren Lehrer der politische Tüchtigkeit.
Und ein zentrales Gut in dem was sie gelehrt haben, wird immer die Rede,
Redefähigkeit und Artikulationsfähigkeit bleiben. Also deswegen ist das ein Grund
(obwohl es 1000 Gründe gibt) warum das ist und bleiben wird, ist natürlich immer
wenn man jmd. etwas auf methodische Weise beibringen will - egal was - es eine
Rolle spielt, das man es ordentlich erklären kann. Bei Kunst, Handlungsschritte,
Fähigkeiten zu erklären, für alles braucht man Rhetorik, Rhetorik ist die Kunst aller
Künste. Man kann eine Menge lernen durch z.B. nachahmen, aber nicht alles (man
kann es dann nicht erklären). Eine Kunst beherrschen heißt auch wissen was man tut:
Rhetorik ist die Kunst aller Künste.
So das ist das aller Allgemeinste was sie getan haben, wenn man ganz ans andere
Spektrum aber geht und sich fragt was sie noch getan haben (außer durch die Gegend
fahren): die haben betrieben ein Mischmach aus politischer Beratung und politischer
Tätigkeit betrieben. Sie kamen in die Städte und sie haben mit den Leuten das
ausdiskutiert, was wir heute Verfassungsentwürfe nennen würden. In einer Stadt
haben die Bürger gesagt: sie haben ein Problem und in einer anderen Stadt haben sie
es nicht, weil sie eine andere Ordnung haben - als nur ein Beispiel zu nennen - aber
sie man kann, egal an welchen Voraussetzungen man startet, eine Ordnung finden und
sie kamen und haben Entwürfe entworfen = Unterricht in politischer Bildung.
Eine zweite Sache was sie gemacht habe, also Leute wie insbesondere Gorgias waren
Stars und sind aufgetreten und haben Reden gehalten. Z.B. was in der Region in den
nächsten 3 Jahren die größten Probleme der Stadt sein werden, und das aber zu vielen
verschiedenen Themen. Dann haben sie Unterricht gegeben, frei angebotene Seminare
in allem möglichen. Einen richtigen Unterricht für junge Leute, die schon einen
elementaren Unterricht hinter sich hatten, also im Ideal für 15 bis 16 Jahre alte
männliche Jünglinge, die schon rechnen und reden konnten und für die es optimiert
wurde in Geschichte, Literatur, Redeausbildung und richtig rhetorisches Reden.
Eine ganz wichtige Sache, was nicht so leicht ist zu lokalisieren, eine Sache wo sie
eine Kultur entwickelt haben - wofür sie auch am bekanntesten sind - ist die Kultur
des Streitgesprächs und sozusagen eine systematische Auffassung von dem was
systematisches Reden ist. Das hängt ein bisschen miteinander zusammen, weil in
einem Streitgespräch meistens das Ziel ist einen anderen dazu zu bekommen etwas zu
sagen, das er am Anfang gar nicht sagen wollte oder um eine Meinung zu bilden, die
er am Anfang nicht hatte. In der umgekehrten Richtung geht das nicht so, um einen
anderen eine Meinung anzudrehen muss nicht unbedingt die Form eines
Streitgesprächs annehmen. Das hängt auch ein bisserl von dem anderen ab, wer der ist
(wenn er auf den Standpunkt beharrt, dann wird wohl ein Streitgespräch erst
überzeugen). Für sie war interessant: Wie weit kann ich durch sprachliche Mitteln
etwas bezeugen? Das ist keine klare Linie die da verläuft, aber was kann eine Sprache
hier bewirken? Wie weit kann sie gehen/durchdringen? Was kann die Sprache selbst
und nicht nur das was ich dem Gegenüber sonst noch anbieten und versprechen kann.
Aber natürlich gibt es da an der Grenze auch wieder interessante Fragen wie: Was ist
ein Versprechen? Ein Versprechen ist etwas das nur in der Sprache existiert und
trotzdem weist es einen ganz besonderen Bezug auf etwas auf, was außerhalb der
Sprache eine Realität ist. Was heißt es sich darauf zu verlassen. Ein Versprechen ist
etwas worauf die Sprache Konsequenzen hat oder haben soll in einem allgemeineren
Zusammenhang. Ein Versprechen ist etwas woraufhin jmd. sein Verhalten orientiert
oder beibehält oder ändert. Was ist aber nun - abgesehen vom Versprechen - das was
man sprachlich erreichen kann wenn man jmd. überzeugen will oder sich in einem
Streitgespräch durchsetzen will? Das haben sie nicht nur gemacht und zu einer Art
Kunstfertigkeit ausgebildet, sondern sie haben das auch reflektiert und darüber
nachgedacht. Was z.B. Gorgias gemacht hat, war - Entführung der Helena, Lob der
Helena von Georgias (auf Moodle: Prof. Heinrich hat da etwas darüber geschrieben)
und er fragt sich und sagt welche Rolle in solchen Zusammenhängen die Wahrheit
dessen spielt was man sagt. Welche Rolle spielt es, dass es auch wahr ist, wenn ich
rede und jmd. überzeugen möchte. Das ist sozusagen für uns der entscheidende Punkt,
wo wir weiter gehen und wo wir auf den Aristoteles kommen werden. Sie haben
darüber nachgedacht: was kann die Sprache selbst, jenseits von Machtverhältnissen
und Drohungen, von dem Ausnutzen von Schwächen des Gesprächspartners. In der
Sprache selbst. Was heißt das? Wenn man Regelmäßigkeiten herausgefunden hat,
folgt das aus der Natur der Sprache, dann ist das relativ situationsunabhängig, d.h.
methodisch auf einer allgemeinen Weise weiter gegeben kann, weil die Sprache für
alle die Gleiche ist. (Wichtiger Gesichtspunkt.) Man könnte das zusammenfassen zu
so einer Leitfrage/Programm wie Folgender: was ich möchte ist herauszubekommen,
ob ich gewisse sprachliche Zusammenhänge allgemein beschreiben kann, die von der
Art sind, dass wenn einer etwas bestimmtes zugegeben hat, er dann auch noch ein
bestimmtes anderes zugeben muss. Also die von der Art sind, wenn ich einen dahin
gebracht hab oder dabei erwischt hab, dass er an etwas fest glaubt/akzeptiert hat und
von denen er nicht mehr abrückt, ob ich dann auf eine allgemeine Weise solche
Zusammenhänge erklären kann, indem ich ihn dazu bring auch noch etwas anderes zu
akzeptieren, was ihm vorher nicht klar war oder was er vorher wirklich nicht
akzeptiert hat, ob es so etwas gibt IN DER SPRACHE SELBST. Die Sophisten haben
sich die Frage in der Form nicht vorgelegt, sie haben eine ganze Menge von
Dimensionen, die hier eine Rolle spielen können, aufgelistet, sie haben das nicht so
systematisiert und sie haben auch eine ganze Reihe an anderen Sachen mit
einbezogen. Z.B. Gorgias, ihm hat der Gedanke interessiert und eine Rolle gespielt,
dass die Sprache funktionieren kann wie ein Droge (war nicht alles was ihn
interessiert hat, aber war ein wichtiger Gedanke für ihn). Die Sprache kann wie eine
Droge funktionieren, also wenn ich gut reden kann, dann kann das für den anderen
einwirken wie eine Droge, die Sprache ist nicht wie der Alkohol, aber sie kann wie
eine Droge sein. (Der hat ihm Honig um das Maul geschmiert.)
Das hat sie interessiert. Wie ist das in der Sprache selbst, unabhängig von dem der da
spricht. Kann man das typisieren solche Übergänge, wenn man sagt er hat das
akzeptiert, dann wird er das auch akzeptieren müssen. Sie haben das nicht so sehr
konzentriert, das ist das was Aristoteles gemacht hat. Das ist der Punkt wo die
Erfindung der Logik ansetzt. Kann man in der Sprache selbst gewisse
Zusammenhänge auf allgemeine Art formal beschreiben, die so sind wenn etwas
akzeptiert/zugegeben ist, was anderes auch noch zugegeben werden muss. Dafür kann
man einen Begriff bilden, man kann es definierten/einsetzten: notwendige Folge in
der Sprache. Und es ist klar, dass es so etwas gibt in der Sprache. Wenn jmd. einen
„wenn ... dann Satz“ akzeptiert hat, und v.a. wenn er den wenn-Teil des Satzes
akzeptiert hat, dann muss er denn dann-Teil auch akzeptieren. Wenn einer akzeptiert
hat den Satz „Wenn es regnet, dann ist die Strasse nass.“ und wenn er also akzeptiert
hat, dass es regnet, dann muss er akzeptieren, dass die Strasse nass ist. Er würde sich
sonst selber widersprechen. Es ist klar in welcher Situation er ist und wer er ist, es
gibt es in der Sprache selbst. Es gibt noch andere Beispiele: „Wenn einer akzeptiert,
dass A links von B ist, dann muss er auch akzeptieren, dass B rechts von A ist.“ Das
ist ein Beispiel das ist schon wieder nicht so ganz klar und stichfest wie das erste.
Wenn einer nicht akzeptieren würde, wenn es regnet dann ist die Strasse nass, wenn
er das nicht akzeptieren würde, dann diskutiere ich mit ihm über gar nicht mehr, weil
er die Konsequenzen unabsehbar ist. Also notwendige Folge der Sprache.
Ein ganz wichtiger Punkt: Über den Begriff der notwendigen Folge hat Aristoteles
das Wort eingeführt/das beschrieben was der Gegenstand der Logik, einer eigenen
Wissenschaft ist, die es vorher nicht gab. Der Gegenstand der Logik, worum es sich
dabei handelt (aber ohne zu wissen was der Inhalt ist), hat der Aristoteles den Begriff
des Syllogismus eingeführt. So wie wir das nun verwenden in der Vorlesung, was ein
Syllogismus ist, handelt es sich nur um eine Auskunft darüber was der Gegenstand
der Wissenschaft der Logik ist und sonst nichts. Es handelt sich noch nicht im die
Wissenschaft Logik, nur so wie wenn jmd. fragt „Was ist Medizin?“ und die Antwort
gibt „Um die Gesundheit des Körpers.“, hat aber nur den Gegenstand der Medizin
angeschnitten, noch nichts weiß man aber über die Medizin selbst (man hat noch
keine Ahnung von ihr oder was ein menschlicher Körper ist vielleicht).
So sagt Aristoteles: „Ein Syllogismus ist ein Stück Sprache, ein Ausschnitt der
Sprache, von der Art, dass wenn etwas bestimmtes gesetzt ist (akzeptiert ist) in der
Sprache, etwas Anderes davon Verschiedenes mit Notwendigkeit folgt.“ Das nennt er,
wenn so etwas stattfindet, Syllogismus. Das findet in der Sprache statt, egal wer,
wann spricht oder welche Sprache das ist. Es geht um die Sprache selbst. Es ist eine
Konstellation, ein sprachliches Gebilde, dass wenn etwas bestimmtes gesetzt ist
(akzeptiert ist) in der Sprache, etwas Anderes davon Verschiedenes mit
Notwendigkeit folgt. Also es gibt zwei berühmte Stellen 1. in der „Analytica priora“
2. Anfang der „Topik“, wo das fast wortgleich wiederholt wird. Also das ist nichts
anderes worum es damit geht: Die Logik beschäftigt sich was ein Syllogismus ist.
Was sind diese Fälle (2 Beispiele oben genannt). Aber weil es eine Wissenschaft sein
soll, ist das etwas anderes als eine Sammlung an Beispielen. Beispiele kann man sich
leicht einfallen lassen: „Ich bin groß und trage eine Krawatte.“, dann folgt daraus,
dass ich eine Krawatte trage. Oder „ich bin entweder männlichen oder weiblichen
Geschlechts.“, dann folgt daraus, dass ich nicht etwas anderes sein kann außer
weiblichen oder männlichen Geschlechts ! Beispiele haben immer einen Hahnenfuß.
Das liegt an unserem Verständnis des Wortes „oder“ im letzten Beispiel.
Wenn es eine Wissenschaft sein soll, dann geht es nicht nur darum solche Beispiele
anzuführen oder anzuführen ob es überhaupt solche Syllogismen gibt oder nicht,
sondern dann geht es - wenn es eine Wissenschaft sein soll - um das Ziel:
Allgemeinheit: den Versuch zu machen - möglichst allgemein - zu beschreiben
worum es eigentlich geht. Das ehrgeizige Ziel wäre es eine allgemeine Beschreibung
zu geben, die einem erlaubt mit jedem Stück Sprache mit der man konfrontiert ist, zu
sagen, ob das ein Syllogismus ist oder nicht. So allgemein zu beschreiben was ein
Syllogismus ist, um bei allem Stück Sprache, das einem vorgelegt wird, sagen kann
ob es sich um einen handelt oder nicht. Zweites ehrgeiziges Ziel ist, dass man die
Beschreibung so macht, das diese auf alle die faktisch Syllogismen sind zutrifft. Nicht
nur das man sagen kann ob es einer ist oder nicht, sondern das alle bereits in die
Beschreibung hineinfallen (und nicht mehr einer kommen kann und noch einen hat).
Das ist Vollständigkeit als zweites ehrgeiziges Ziel, dann ist es eine Wissenschaft.
Die Warum-Frage: Ein wichtiger Punkt ist der: das, weil es sich ja um Sprache
handelt und eben nicht um eine Drohung oder eine wirkliche Droge, sich in einem
gewissen Sinn der andere immer umdrehen kann und sagen kann „Ich will nicht.“.
Also weil es sich um Sprache handelt ist es ja so, dass man sagen kann, wenn du
akzeptierst den Satz „Wenn es regnet ist die Strasse nass.“ Und dann muss man
akzeptieren, dass es regnet und dann muss man akzeptieren, dass die Strasse nass ist.
Wenn dann aber der eine sagt, ich akzeptier aber schon das erste nicht, ich gehe. Oder
wenn ein anderer den anderen - und das kommt sehr häufig vor - wenn ein
Finanzberater zu seinem Klienten sagt, „wenn Sie nicht ihr ganzes Geld verlieren
wollen, dann müssen Sie das und das“, und dann sagt der Klient „Naja eigentlich ja
dann will mein Geld doch lieber verlieren.“ und geht einfach. Das ist ein wichtiger
Punkt und auf das gehen wir später nochmals ein, wie ist das was Aristoteles hier
erfunden hat, mit dem verknüpft was die Ausgangsposition im Hintergrund war,
nämlich das effektive Überreden. Kann die Sprache selbst, wirklich alleine abgelöst
von den Interessen der Menschen, kann sie diese Wirkung haben? Ist sie denn nicht
letztlich doch immer eine Drohung oder die Aussicht eines Gewinns. Ist schon ein
wichtiger Aspekt, ein andere Aspekt ist was ist es überhaupt in der Sprache wenn es
so eine Auswirkung hat und die Frage dann: Was löst diese Auswirkung aus? Die
Wissenschaft der Logik geht davon aus, dass wir die Vorstellung haben wenn etwas
akzeptiert ist, dann folgt das andere notwendig. Mehr kann man nicht sagen. Und was
ist es nun das diese Bedingung erfüllt? Das sagt dann die Theorie in ihrer Ausführung.
Das ist der theoretische Anspruch: (nicht Beispiele) aus allgemeine Art beschreiben
und zweitens das Ziel wäre von allem sagen zu können ob es ein Syllogismus ist oder
nicht und das dritte ist Vollständigkeit (Theorie will alles erfasst haben.). Eine
Theorie ist dann die bessere, wenn sie vollständig ist und alle Fälle erklären kann.
Wenn wir nun auf den zweiten Punkt schauen: das wir von allem sagen können ob es
ein Syllogismus ist oder nicht: wenn jetzt jmd. mit einem Stück Sprache kommt, wie
„Der Heinrich hat noch 20 Minuten zu reden.“ Ist das ein Syllogismus? Das ist kein
Syllogismus, nachdem was wir nun besprochen haben: Es fehlt der Unterschied
zwischen dem was gesetzt wird und dem was daraus folgt. Es ist sozusagen zu
einfach. „Ich bin 1,80 m groß.“ Ist auch kein Syllogismus. Es gibt viele Sachen die
mit Notwendigkeit darauf folgen, aber das ist zu einfach der Satz und ist kein
Syllogismus. Wir orientieren uns an dem Ausdrücklichen, an dem was an Sprache da
ist. Dann ist es so bei Sätzen wie „Ich bin sehr groß.“ oder „Ich bin 1,80m“ oder „Ich
red noch 20 Minuten“ ! den Sätzen fehlt dieser Schnitt. ! Das ist die Art wir
Aristoteles seine Theorie entwickelt.
(Sehr wichtig:) Aristoteles hat 2 Sachen gemacht: Er hat erklärt was der Gegenstand
der Logik ist, er wollte einen wissenschaftlichen Zugang dazu. Gegenstand der Logik
wissen wir nun auch schon: die allgemeinen Beschreibung alle derjenigen Stücken
Sprache auf die zutrifft, dass wenn etwas akzeptiert wird, das Notwendige darauf
folgt. Und etwas Zweites, das er gemacht hat war: Er hat selber eine logische Theorie
entwickelt. Er hat sie nicht nur beschrieben woraus sie besteht, er hat sie auch
betrieben und eine Theorie aufgestellt. (Wie und was da in seinem Kopf vorgegangen
ist, ist schwierig, darauf versteifen wir uns nun nicht ! wir sehen die Theorie dann
vor uns in seinem Buch „Erste Analytik“) Aber Prof. beschreibt uns wie er zu dieser
Theorie gekommen ist, von oben nach unten, schrittweise wie es zu dieser Theorie
gekommen ist und immer schrittweise zu immer spezielleren und willkürlicheren
Annahmen geht, die er gemacht hat in seiner Theorie. Das erste wo wir drauf
kommen ist, das so ein Stück Sprache, das auf alle Fälle ein solcher Syllogismus ist,
auf jeden Fall einen Schnitt hat ! also komplex ist und auf jeden Fall zwei Teile hat.
Wenn das Stück Sprache so besteht, dann hat es einen Teil was schon gesetzt und
angenommen ist (also Wenn-Teil eines Konditionalsatzes) und der zweiten Teil, der
folgt (= Dann-Teil eines Konditionalsatzes). WENN etwas gesetzt ist, DANN folgt
etwas anderes mit Notwendigkeit. Es unterscheidet sich das hier von einem normalen
Wenn-Dann-Satz, wenn wir sagen, dann mit Notwendigkeit. Wenn man das hat, dann
MUSS man das akzeptieren. Das „MUSS“ hier hat eine Klausel, dass es in der
Sprache selber so ist und keine anderen Interessen akzeptiert werden können (Wenn
er Wenn-Teil akzeptiert, muss er Dann-Teil auch akzeptieren). Und das wenn der
andere sagt, meine Interessen sind anders und ich will gar nicht überzeugt werden -
darüber reden wir noch mal unter anderen Gesichtspunkten. Das ist der erste
Gesichtspunkt von oben in der Analyse dessen was wir sagen was ist der Gegenstand:
1) er besteht aus Sprache 2) er besteht aus solcher Sprache, die eine solche Einteilung
haben. [wie viel auf der einen Seite steht und wie viel auf der anderen Seite ist noch
nicht gesagt]
Nun kommt eine weitere Einengung: Das ganze Stück Sprache - als Ganzes - muss
noch unter einem anderen Gesichtspunkt zerlegbar sein: Nämlich es muss zerlegbar
sein in Sätze. Manchmal fallen diese beiden Zerlegungen zusammen wo wir hier
einen Satz haben und hier einen Satz: „A links von B. B ist rechts von A.“ das muss
aber nicht so sein, man kann links auch 20 Sätze haben und rechts 7 Sätze. Es kann
aber nicht ein Satz über die Mitte gehen: Also links 1 bis so und so viel Sätze. Und
rechts 1 bis so und so viel Sätze. Entweder auf der einen oder anderen Seite. Das
ergibt sich nicht direkt - das kann auch ganz anders sein - das sagt er so diese
Einteilung. Er gibt die Beschreibung, dass es sich um Sprache handeln muss, dass es
diese Einteilung gibt und dass das ganze unter anderem Gesichtspunkt in lauter Sätze
aufteilen kann. Das schließt dann solche Sätze wie „Ich bin sehr groß.“ aus, weil das
nur ein Satz ist und nicht selber in Sätze zerlegt werden kann ! dann ist es kein
Syllogismus nach Auffassung des Aristoteles!
Nun kommt noch etwas dazu: Aristoteles sagt das sind alles seine Theorien, die
können auch falsch sein, oder es kann auch bessere Theorien geben. Von dem Punkt
an wo Prof. gesagt hat: Was ist der Gegenstand von Logik? Syllogismen. Was sind
Syllogismen? Syllogismus ist ein sprachliches Gebilde, von der Art wenn etwas
gesetzt ist, etwas anderes mit Notwendigkeit, davon verschiedenes, folgt. Das ist der
Gegenstand der Sache. Da ist nun Schluss. Und wir stellen uns auf eine ganz andere
Ebene: Was sind denn diese Syllogismen? Und da stellen wir eine Theorie auf. Da
kann es auch andere und vielleicht auch bessere Theorien geben und nun wird schon
beschrieben wie Aristoteles diese Theorie aufstellt. Und zu allem was Prof. sagt, kann
es auch andere Auffassungen geben - wir schauen uns aber die von Aristoteles an.
Und er beschreibt Syllogismen erst einmal mit diesen 2 Hälften. Aristoteles sagt aber
auch es muss in Sätze zerlegt werden können. Und noch was kommt dazu: es muss
von Sätze zerlegt werden können, die von einem ganz bestimmten Typ sind: Alle
Sätze die davor kommen müssen von einem Typ sein, der griechisch „dykatatinos“
„etwas über etwas“: Der Typ: das etwas über etwas anderes gesagt wird, über etwas
sagen. Damit scheidet etwas aus, das wir bisher als Beispiele genommen haben: alle
Wenn-dann-Sätze werden ausgeschlossen. „Wenn es regnet, ist die Strasse nass.“ Auf
der W-Seite die Annahme und auf der D-Seite steht die Strasse ist nass. Aber ein
Wenn-Dann-Satz ist nicht von der Form etwas über etwas. Es hat eine andere Form,
und es besteht vl. aus zwei Sätzen, die vl. von der über etwas Form sind, aber ER
SELBER IST NICHT von der über etwas Form. Z.B. „Ich bin groß.“ ! da wird
etwas (Groß-Sein) über etwas (mich) gesagt. „Fünf ist eine Primzahl“ (kein
Syllogismus, aber es ist ein Satz aus dem ein Syllogismus bestehen kann.) ist auch so
ein Beispiel wo etwas über etwas gesagt wird. „Vier ist eine Primzahl“ ist auch so ein
Satz - er unterscheidet sich von dem vorherigen Satz weil er falsch ist. Es gibt auch
falsche Sätze, aber die können die Form von etwas über etwas sagen haben.
Ob ein Syllogismus aus einem Satz besteht oder nicht ist eine sehr umstrittene
Annahme/Kontroverse - aber es IST ein komplexes Stück Sprache. Z.B. Ilias von
Homer ist auch ein komplexes Stück Sprache, bestehend aus vielen Sätzen und ist
kein einziger Satz und Ilias ist auch kein Syllogismus weil darin viele Sätze
vorkommen, die nicht der Form etwas über etwas entsprechen. ! hier geht es darum,
dass ein Syllogismus ein Stück Sprache ist, das aus Sätzen besteht. Also wir können
nicht sagen der Wenn-Teil ist von der Form etwas über etwas, weil da ja mehrere
Sätze drinnen sind (nach der Auffassung Aristoteles immer 2 Sätze). Aber die Sätze,
die da drinnen sind, müssen von der etwas über etwas Form sein. Bis jetzt nach den
Auffassungen, die bis jetzt behandelt wurden, dann ist das ein Syllogismus „Fünf ist
eine Primzahl. Primzahlen sind durch Eins teilbar. Also ist Fünf durch Eins teilbar.“
Entspricht Aristoteles aber nicht, er führt weitere Einschränkungen ein. Und was wir
zuletzt besprochen haben ist sind Anforderungen an Sätzen AUS DENEN ein
Syllogismus bestehen kann, die Aristoteles erhebt. Und wir gehen von oben nach
unten und besprechen weitere Einschränkungen (werden immer strenger und es fallen
immer mehr Sachen weg), die Aristoteles macht. Es geht, das ist wichtig, nicht um
Grammatik.

Einführung in die theoretische Philosophie - Vorlesung 3

Zum letzten Mal noch kurz wichtig für uns: wo kommt Begriff der Notwendigen
Folge her? Ein besprochener Ursprung kommt aus der sophistischen Tradition: also
jmd. durch Reden von etwas überzeugen (gibt aber auch noch andere Möglichkeiten:
Geld, Waffen etc.). Sophisten haben schon sprachliche Mittel gesammelt, mit der man
jmd. überzeugt = Hintergrund des Syllogismus von Aristoteles. Das Besondere ist:
reine Formale Struktur in der Sprache selbst hat Aristoteles analysiert - im Gegensatz
zu den Sophisten. Durch diese Erklärung wird ein Forschungsfeld definiert. Wir
können uns Fragen was sind Beispiele dafür, aber Aristoteles hat nicht nru Beispiele
gesucht, er hat versucht eine allgemeine Theorie zu entwickeln mit Eigenschaften und
Begriffen , die möglichst viele Stücke an Sprache damit eingefangen wurden und
damit möglichst wenig Leute daher kommen mit etwas das nicht in die Beschreibung
passt.
Mitten drin wie eine solche Theorie gebildet wurde:
Sprache + Einschnitt + Sätze zerlegt werden und kein Satz kann über die Grenze
schauen. Was nicht ausgeschlossen ist sind Sätze die einmal auf der einen und einmal
auf der andere Seite vorkommen kann. Ein Fall ist noch nicht ganz ausgeschlossen wo
„Ich bin groß. Ich bin groß.“ Weil widerspricht sich mit dem das etwas mit
Notwendigkeit folgt und zwar etwas Verschiedenes!
S1 und S2 ! wie soll so ein Satz ausschauen? Hier weitgehende Einschränkung: nur
etwas das die Form etwas über etwas hat. Was scheidet aus“ riesige Gruppen:
Befehlssätze und Fragesätze wie „Sei still.“ Oder „Hast du schon gefrühstückt. !
aber „Fünf ist eine Primzahl“ passt. Und da kommen wir zu einem wichtigen Punkt:
Dieses etwas über etwas, das bedeutet: jeder Satz besteht wesentlich aus 2 Punkten:
das was über etwas gesagt wird und das über wen es gesagt wird. Und im Grunde
nehmen wir an und im weitern begnügen wir uns damit: es sind 2 verschiedene
Sachen. Und im gegebenen Satz hat es eine assymetrische Beziehung, dass man
genau weiß was es ist und worüber es gesagt wird. Im konkreten Satz spielen sie
verschiedene Rollen! Grammatisch ist das ganz leicht Rollen zu beschreiben =
Unterscheid von Subjekt und Prädikat. Aber es ist immer klar in dem gegebenen Satz
muss immer diese Rollenverteilung unterschieden werden und das muss einen immer
klar sein. Für diese beiden Sachen gibt es auch einen generellen Fachausdruck: die
beiden Termini. Die beiden Termini spielen 2 verschiedenen Rollen: worüber und
was gesagt wird.
Noch viel, viel schärfere Einschränkung als nächster Schritt: in Aristoteles’ Theorie
werden nur solche etwas-über-etwas-Sätze in Betracht gezogen, in denen die Art wie
das eine über das andere ausgesagt wird, eine von 4 verschiedenen Arten ist:
1. Es wird das Eine von allen von den anderen ausgesagt A
2. Es wird das Eine von keinem von den anderen ausgesagt E
3. Es wird das Eine von einigen ausgesagt I
4. Es wird das Eine von einigen nicht ausgesagt O
Die Art wie das ausgesagt wird, ist auf eine der vier Möglichkeiten ausgesagt. Man
hat zwei Termini (in Anlehnung an die Grammatik): Das S (worüber das ausgesagt
wird) und P (was ausgesagt wird; das ist ein Soundso) und wie das ausgesagt wird,
gibt 4 Möglichkeiten /Arten: A E I O = Copular (so hat man das genannt). Die Form
eines solchen Satzes:
PIS: P kommt einigen I S zu „Eine Frau zu sein kommt einigen Wienern zu“ heißt es
gibt unter den Bewohnern Wiens Frauen.
PAS: „ Eine Frau zu sein kommt allen Wienern zu“. Alle Bewohner Wiens sind Frau.
Wen ein Gegenstand aus Wien kommt, ist er eine Frau ! sagt die Behauptung. Das
ist falsch, wissen wir.
PES: „Eine Frau zu seine kommt keinen Wiens zu.“ Was ja auch falsch ist.
Etwas was nicht diese Form hat, was nicht so ausgedrückt werden kann, das man sagt
„das kommt dem zu“, ist in der Theorie kein möglicher Satz. In unseren alltäglichen
Leben und in der Grammatik ein Satz, aber bei uns wird er ausgeschlossen.
Der letzte Schritt kommt nun: Wenn wir das so einteilen, wenn wir Sätze zerlegen
können, wenn wir Sätze von der Art des etwas über etwas haben, und wenn sie
außerdem auf eine dieser 4 Arten ausgedrückt werden und jetzt kommt das letzte
Stück: Ein Syllogismus schaut so aus, dass 1. Auf der rechten Seite (wo das
Notwendig folgende steht) steht nur ein einziger Satz = Conclusion und dass 2. Im
Großen und Ganzen, auf der linken Seite zwei Sätze stehen = Prämissen. Das sind 2
Sätze von dieser Form. Und dass alle 3 Sätze von einander verscheiden sind, aber aus
insgesamt nur drei Termini aufgebaut sind.
Also: Syllogismus besteht aus 3 Sätzen, die getrennt sind in Wenn-Häfte und Dann-
Hälfte. Links = 2 Sätze = Prämissen. Rechts = 1 Satz = Conclusion. Alle Sätze sind
von der Form etwas über etwas und jeder dieser Sätze ist von einem der 4 Varianten.
Und alle dieser 3 Sätzen sind aus 3 Termini aufgebaut also hat 3 verschiedene
Buchstaben.
1) 2) 3) 4)
P M M P P M M P
MS M S S M S M
------ ------ ------ ------
P S P S P S P S

Unter dem Strich sind die Conclusion, oben Prämissen. Was hier fehlt ist die Angabe
wie das ausschaut: also AEIO fehlen. Ist nur eine Möglichkeit wie man diese
Anordnung angehen kann.

ES GIBT ABER 4 VERSCHIEDENE ARTEN, “ETWAS UEBER ETWAS”


ZU SAGEN: das P kommt allen M zu, oder keinem M, oder einigen M, oder
einigen M nicht. Diese vier Arten werden durch die Buchstaben a, e, i, o
bezeichnet, die man zwischen die zwei „Etwasse“ stellt: z.B. „P i M“

DAHER GIBT ES REIN KOMBINATORISCH PRO FIGUR 43


VARIANTEN, UND DAS VIER MAL, ALSO 64 X 4 = 256 SOLCHE
SCHEMATA. DAVON SIND ABER NUR 32 WIRKLICH GUELTIGE
SCHLUESSE. ZWEI BEISPIELE FUER GUELTIGE UND EINES FUER
EINEN UNGUELTIGEN SCHLUSS:

M a P P a M P a M
M e S M i S M i S
P e S P i S P a S

Unten hier sind sie (die 4 Arten) eingefüllt. Das ist derweil alles nur eine rein
kombinatorische Angelegenheit. Das heißt nur jeder Syllogismus - wenn man einen
hat - schaut so aus wie da unten, aber das heißt noch lange nicht, dass alles das so
ausschaut ein Syllogismus ist. In der logischen Theorie von Aristoteles geht es dann
darum, dass er Beweise führt welche der Konstellationen Syllogismen sind. Und das
sind Beispiele - wie oben steht - für zwei gültige und einen ungültigen Schluss. Nur 2
davon sind wirklich Syllogismen. Eins schaut so aus, ist aber keiner. Ein Beispiel
hierfür: Das Zweite: Die Form „P kommt allen M zu. M kommt einigen S zu.“ Wenn
man unten schreiben PIS: unten haben wir P und S = Conclusion. Wenn man I
reinschreiben haben wir einen gültigen Schluss. = „Sterblichkeit kommt allen Tieren
zu. Tier kommt manchen Lebewesen zu. Sterblichkeit kommt also manchen
Lebewesen zu.“ Das wissen wir eigentlich, dass alle Lebewesen sterblich sind, aber
HIER kann man es folgern. Wenn man hier unten P a S hinschreiben: ein A also
hinschreiben = aber NICHT gültig ! wir wissen zwar, dass das wahr ist, man kann es
aber nicht folgern: Sterblichkeit kommt allen Tieren zu. Tier kommt manchen
Lebewesen zu. Sterblichkeit kommt also allen Lebewesen zu.“ = ungültig, nicht
daraus folgbar, es folgt nicht logisch. Es ist ein Unterschied was wahr ist und woraus
man es folgern kann!! So schauen die Beispiele aus: Die Theorie des Aristoteles
besteht darin, durch Beweise zu zeigen, welche von diesen Formen jetzt auch wirklich
diese Bedingungen erfüllen wenn diese 2 gesetzt sind, das dritte akzeptiert werden
muss ohne die Benutzung zusätzlicher Information oder Utensilien (wie einen
Revolver).
Der berühmter Fall ist wo wir erste Figur haben und wo überall A’s stehen. Das ist
der Barbara-Syllogismus: „ Alle Wiener sind Menschen. Alle Menschen sind
sterblich. Also sind alle Wiener sterblich.“ ! 3 mal alle.
Was wir untersuchen, sind nur bestimmte Implikationen, die darinnen stecken.
In der Logik des Aristotelischen Syllogismus, also nach der Aristotelischen eigenen
Theorie ist was ein gültiger Schluss ist, schaut immer so aus. Der Witz ist das sie
miteinander verkettet werden können miteinander = Verkettung von einem
Syllogismus mit einem anderen (kommt später noch, so kann es länger werden).
Nun werden wir auf verschiedene Dinge und Ebenen aufmerksam gemacht, die da
drinnen stecken. Die man erkennen kann. Ein ganz wichtiger Punkt ist folgendes: wir
haben gesagt in dem einzelnen Satz, muss immer klar sein welcher von den beiden
Termini der ist, der über den anderen was sagt und welcher der ist, der den anderen
beschreibt/etwas aussagt. Jeder spielt eine Rolle! Das haben wir gesagt, ganz wichtig,
darum ist es auch wichtig auf welcher Seite was steht. Wenn man sich eine solche
Figur anschauen, erkennt man sofort sehen, dass in einem solchen Syllogismus jeder
im Stande sein muss beide Rollen zu übernehmen/spielen. Das erkennt man v.a. am
Beispiel in den Figuren am M. M ist einmal dass worüber etwas gesagt wird und
einmal ist es das was etwas ausdrückt über etwas. Auf jeden dieser Termini trifft das
zu, dass er beide Rollen spielen kann. Aber in jedem Satz muss feststehen welche
Rolle er spielt. Das ist essenziell in deiner Theorie. Dasjenige worüber etwas gesagt
wird kann beim nächsten mal das sein was über etwas andere gesagt wird. =
Mittelbegriff ! der vermittelt das die beiden in eine bestimmte Beziehung gebracht
werden können. Wenn ich sage „Warum sind eigentlich alle Wiener sterblich?“ Dann
geht es um das Finden eines Mittelbegriffs. „Weil alle Wiener Lebewesen sind. Und
weil alle Lebewesen sterblich sind.“ Aber es ist ganz wesentlich, dass im Prinzip jeder
Termini beide Rollen spielen kann und dass dieser Umstand steht in einer Spannung,
das in jedem gegebenen Satz feststeht muss welche Rolle er spielt. Also wenn man
sagt: Egal, in der Barockoper, welches Geschlecht ein Schauspieler/in hat, jeder
Schauspieler/in kann jede Rolle spielen. Auch Männer können Frauenrollen spielen
und Frauen können Männerrollen spielen, auch in den modernen Opern. Aber man
könnte etwas sagen wie: in der Oper steht immer fest welcher Schauspieler welche
Rolle spielt = wichtiger Punkt. Darauf folgt etwas, das eine große Rolle bei
Aristoteles spielt in seiner Metaphysik und seiner Ontologie, was Prof. nun aber nicht
erklärt: daraus folgt, das in einem Syllogismus als Terminus eigentlich kein
Eigenname vorkommen kann. Warum nicht? Weil ein Eigenname ein sprachlicher
Ausdruck ist, der nur ein Ding ist über das etwas gesagt werden kann und es nie etwas
anderes gibt worüber man den Eigenname aussagen kann. Ein Eigenname ist immer -
grammatikalisch Ausgedrückt - spielt immer die Subjektrolle. Im Grunde ist es so,
dass alle Termini von der gleichen Natur sein müssen und verschiedene Rollen
spielen können müssen (wie alle Schauspieler Menschen sein müssen um alle Rollen
spielen zu können) nämlich Allgemeinausdrücke wie Wiener, Lebewesen, Tier,
Kraftfahrzeug, Kleidungsstück usw. Zu merken ist der Punkt, das es da eine
Spannung gibt: im Satz muss feststehen können wer welche Rolle hat, aber im
Grunde könnten sie jede Rolle einnehmen - haben also alle die gleiche Natur (weil sie
alle Rollen einnehmen können). = Konsequenz technischer Natur.
Etwas anderes, das auf einer ganz anderen Ebene liegt = die Künstlichkeit der ganzen
Sache: er hat allgemeine Anforderung was so ein Schluss des Syllogismus ist (etwas
ist gesetzt und was anderes folgt nämlich mit Notwendigkeit) und wir denken uns: ja
da gibt es Beispiele - und ziemlich sicher gibts viele - und man kann immer welche
erfinden. Was aber in seiner Theorie gesetzt ist, ist sehr speziell: Das sind unter allen
Konstellationen von Sätzen und jeweils 3 Sätzen sind das nur ein paar, sehr festgelegt,
sehr speziell. Wie unter allen Dreiecken die es gibt, ziehe ich alle heraus, die nur
gleichseitig sind, so komme ich von unendlich viele auf nur ein paar reduzierte. Und
ganz so streng ist es hier nicht, es gibt schon eine Varianz hier unter den Figuren, aber
es ist etwas enorm Spezielles. Aber wie beziehe ich das auf den Hintergrund/der
Motivation mit der ich in diese ganze Sache gekommen bin. Dieser Hintergrund ist
der Hintergrund er Sophisten wo notwendige Folge heißt: Das man etwas hat, einen
Trick kennt wie man den anderen dazu bringen kann, indem man etwas sagt, dass der
das dann auch zugeben und sagen muss. Da sieht man das es eine spezielle Sache ist.
Der Nachteil von dem ist, das einer sagt, ich akzeptier das gar nicht oder mich
interessiert das gar nicht was du sagst und sich umdrehen kann und gehen kann. Aber
man kann sagen ich spiel nicht mit, mich interessiert die Logik nicht, mich interessiert
Geld. Und es gibt noch was: das kommt nach Aristoteles: da gibt es jene die einfach
nicht hineinpassen in die Theorie. (Haben wir eine Theorie, dann können wir über
Alternativen nachdenken.) Es gibt vieles das die ursprünglich Gültigkeit der Theorie
passt, aber einiges passt auch einfach nicht rein. So wie der Satz „Wenn A links von
B. Dann B ist rechts von A“ = das passt einfach nicht rein = aber zwingend, ist ein
Argument gegen diese Theorie, das sie nicht alles was sie beschreiben will, beschreibt
sie. Etwas das sehr für die Theorie spricht, ist das in dieser Theorie kann kein
Widerspruch generiert werden: In der Theorie kann wirklich nichts als ein gültiger
Syllogismus abgeleitet werden, das nicht auch tatsächlich wirklich einer ist. Man kann
also richtig Syllogismus erkennen durch die Theorie, sie bekommt nur nicht alle. Das
spielt alles eine Rolle = die Künstlichkeit der Sache, das es gegenüber dem normalen,
argumentativen Reden und sich überzeugen wollen eigentlich nur einen kleinen
Ausschnitt erfasst und der wesentliche Punkt mit diesem kleinen Ausschnitt ist das
jemand sagt ich akzeptiere nicht was du sagt. Fußnote: Ein Redner in der Praxis wenn
jmd. so etwas verwendet, dann ist Start immer hier. Wenn ich jmd. überzeugen will
dann ist das wo ich starte immer ein Wissen womit ich jmd. überzeugen will. Also
praktisch funktioniert so, das ich jmd. überzeugen will von 3 Lebensversicherungen
und ich will ihm etwas einreden, dann muss ich nun einen Mittelbegriff finden und
das in eine Form bringen, das er nicht mehr rauskommt - das muss ich so optimieren.
Das wichtigste nun: wenn das irgendeinen Nutzen haben soll in einer
Überzeugungsstrategie, dann ist es wichtig herauszufinden was wir hier akzeptieren.
Ich brauch etwas zweites: ich habe von der Sache überhaupt nichts, solange ich nicht
eine Vorstellung habe was die attraktiven Prämissen sind für meinen
Gesprächspartner, was er mir glauben wird. Das muss ich auch haben. Was man
braucht ist ein Wissen darüber was ihm gefallen wird, was er schlucken wird, und
natürlich spielt sich das faktisch und technisch so ab, das man den richtigen
Mittelbegriff findet und das filtere ich so das ich ein Argument hab. Was ist der
Vorteil? Der Vorteil der Sache ist Arbeitsteilung: der Fortschritt gegenüber den
Sophisten, die Tricks und Erfahrungen gesammelt haben wie man Leute überzeugt
und Standardisiert haben, der Vorteil denn immer eine Theorie hat: eine Sache, die
relativ unstrukturiert ist, aufgeteilt wird in verschiedene Aufgaben. Wie auch beim
Programmieren: man hat eine Vorstellung wie es ausschauen soll und dann teilt man
Arbeitsgebiete auf. Und auch hier liegt der Vorteil in der Arbeitsteilung. Wenn ich
einmal weiß was er akzeptieren wird, dann erspare ich mir durch diese Theorie sehr
viel Nachdenkerei, das ich ihn von dem was er akzeptiert zu dem führe, das ich
akzeptier. Arbeitsteilung ist der Trick, wenn man es auf diese ursprüngliche Situation
zurückführt. Und aus diesem heraus können wir was neues definieren: hier führen wir
ein neues Wort ein: eine wichtige Sache mit der wir uns nicht weiter beschäftigen in
der Vorlesung: wenn wir sagen das alles sind Aristotelische Syllogismen und das alles
sind eben die gültigen Syllogismen, dann führen wir unter denen eine Subgruppe ein,
in denen wir eine zusätzliche Bedingung einfügen, in der wir sagen die Prämissen
sind plausibel. Und wir nennen einen Syllogismus, bei denen wir die Bedingung
einfügen, das die Prämissen plausibel sind, einen dialektischen Syllogismus. Und wir
können das sagen, das ist für die Überredung geeignet. Jetzt ist Plausibilität eine
enorm kontextabhängige Sache: dem einen ist das plausibel, dem anderen was andres.
Woher sollen wir das wissen. Das ist ein eigenes Feld der Theoriebildung, das
komplementär zu dieser Theorie steht: die Frage: was ist plausibel? Da hat man das
Gefühl das kann man nicht beantworten. Und man kann sagen das ist die wesentliche
Frage in dem was man Rhetorik nennt. Und seit der Antike wird diese Sache so
behandelt, das man Standardsituationen unterscheidet. Also man geht davon aus, dass
die Frage: Was ist plausibel, zunächst einmal unbeantwortet bleibt. Man muss der
Frage eine Struktur geben. Man muss rauskommen aus dem, das es immer etwas
anderes kommen kann. Die Situation kann anders sein, kann sich geändert haben.
Manche Sachen können in dem einen Jahrhundert plausibel sein und im nächsten
nicht mehr. Das kann sich immer ändert. Aber man muss schauen das man ein System
reinbringt. Und in der Rhetorik hat man immer gemacht, nicht nach Zufälligkeiten
gehen, sondern, das man Standardsituationen, in denen immer etwas eher plausibel
ist als andere Sachen, fand. Für die Rhetorik hat man 2, 3, 4 solche
Standardsituationen herausfilterte: eines wäre z. B. vor Gericht, wie man vor Gericht
argumentiert, wenn es darum geht wenn jmd. angeklagt ist, und es geht darum ob es
allgemeine Prinzipien gibt, die gültig und plausibel sind wenn man jmd. anklagt oder
verteidigt. Das sind sehr allgemeine Sachen, über denen viel geschrieben wurde in der
griech. und röm. Antike. Andere Standardsituationen sind die politische Beratung,
oder die Lobrede, oder Kunstrede (wenn man Rede bei Hochzeit hält) was ist
plausibel anzuführen weil die nun heiraten werden und für immer zusammen bleiben
wollen. Bei so einer Gerichtsrede ist so ein Punkt ist die Sache mit dem Leumund,
den man sofort nachvollziehen kann: das man einen Zeugen danach bewertet, ob er
einen guten Leumund hat oder nicht, ob er vorbestraft ist oder nicht. Weil man sagen
kann, dass wenn jmd. unbeschollen ist, geht man davon aus das er eher die Frage
wahr beantwortet, weil er etwas zu verlieren hat. Das sind solche Gedanken, die
Sachen festlegen durch die etwas plausibel oder nicht plausibel gemacht werden.
Unser Punkt ist, wenn man sagt ich kenne das System und ich bin halbwegs klug und
ich kenne den Standpunkt was den Zuschauern halbwegs plausibel sein wird und was
nicht, dann hat das für mich einen sehr großen Nutzten: weil ich hab nicht nur
Erfahrungswissen, ich hab auch eine Technik., Wenn es hart um hart geht in einer
Diskussion bei Gericht, dann ist es wirklich das ob eine gewisse Schlussfolgerung, die
von einem Anwalt hervorgebracht wurde, logisch korrekt ist. Und so ist z.B. in der
deutschen Rechtssprechung, das Argumente, die nicht in einem Zusammenhang mit
formaler Logik stehen, nicht akzeptiert werden müssen. Also da kann man das gut
erkennen, wenn die Gegenseite ihm nachweisen kann, dann muss er das Argument
zurückziehen und das hält einer Berufung nicht stand. Also wir nennen einen
dialektischen Syllogismus einen Syllogismus, dessen Prämissen plausibel sind. Es
gibt auch Leute die unplausible Prämissen akzeptieren - dauernd- und wenn das ein
gültiger Schluss gezogen wird auf Basis von ungültigen Prämissen, dann werden auch
Schlussfolgerungen daraus gezogen, die letztlich auch unerwünscht sein. Ein
Syllogismus, da habe ich eine Zwangsjacke und es kommt darauf an was ich oben
reinstecke in das Maschinchen, wenn das was ich oben reinstecke plausibel ist, dann
ist das was unten rauskommt auch plausibel. Das ist etwas das die Rückverbindung
wo die logische Theorie eine Verbindung zur logischen Ausgangsposition herstellt.
Dokument Syllogismus 2
Wir machen weiter: was könnte man noch für eine Anforderung stellen an die
Prämissen: das sie wahr sind. Ich verlange nicht nur das sie plausibel sind, ich
verlange, das sie wahr sind. Dann haben wir einen Beweis: dann ist das ganze Ding
ein Beweis für die Conclusion. Wir haben eine Conclusion, und wenn wir 2
Prämissen davorstellen, aus denen die Conclusion plausibel zu folgern ist und sie
auch wahr sind, dann haben wir die Conclusion bewiesen. Und das hat einen eigenen
Namen: wissenschaftlichen Syllogismus. Das ist eine Worterklärung = gültiger
Syllogismus, der wahr ist = Beweis. Es ist wichtig was der Unterschied zwischen
einen dialektischen und einen wissenschaftlichen Syllogismus. Es hilft einem nicht
unbedingt bei der Überzeugung, das die Prämissen wahr sind, sondern das sie
plausibel sind. Es gibt vieles, das wahr ist, und auch unplausibel ist. Wenn man von
jmd. überzeugen will, dann hilft es nicht das es wahr ist, sondern das es gut ist und
überzeugend ist. Oft sagt man natürlich wenn es wahr ist, dann ist es gut - aber das
spielt keine Rolle. Es geht ums objektive ob es wahr ist oder nicht, in der Überredung
ist Wahrheit nicht die Überzeugung zu gewinnen, nur in der Wissenschaft, da ist es
wenn mittels einen gültigen Syllogismus aus wahren Prämissen geschlossen worden
ist. (Was gültig ist, ist der Übergang, nicht die Prämissen.) Das ist eine begrenzte
Errungenschaft, die wir hier gemacht haben, wenn wir so etwas nehmen wie „Alle
Wiener sind Österreicher. Alle Österreicher sind Menschen. Also sind alle Wiener
Menschen“ = gültiger Syllogismus, und er hat wahre Prämissen = und es ist ein
wissenschaftlichen Syllogismus nach den Bedingungen, aber es ist weit davon
entfernt einen wissenschaftlichen Nutzen zu haben, es ist eine völlig uninteressante
Alltagswahrheit, es zahlt sich nicht aus das überhaupt zu sagen. Definition
wissenschaftlicher Syllogismus ist eine Nominaldefinition, die erwischt etwas das in
der Wissenschaft wichtig ist = ein Begriff von Beweis, und Beweis ist in der
Wissenschaft ist wichtig, aber damit es Wissenschaft ist, braucht es mehr.
(Seine Art zu erklären, es gibt ein Zentrum (Logik) und da Schließen wir Dinge an
Rhetorik - als Nominaldefinition Wissenschaft ! die Verbindungen, die wir haben,
ist sehr dünn, damit wir eine Wissenschaft ganz haben muss noch vieles dran
geschlossen werden.)

Was ist eine Wissenschaft? = nächstes Thema. Was erwarten wir von einer
Wissenschaft? Was wollen wir bei Wissenschaft haben? Neue Erkenntnisse ! ist
eine gute Antwort, aber das ist genau die Antwort die Aristoteles nicht gibt. Sehr
wichtig aber. Allgemeine Gültigkeit ist gute Antwort, das bedeutet, das sind Schlüsse
wo wir nicht jedes Mal von vorne anfangen müssen und die immer wieder (oder eine
Zeit lang) stand halten. Von einer Wissenschaft erwarten wir, wenn uns ein Beweis
präsentiert wird, das wir im Stande sind auch einen Beweis zu geben, das die
Prämissen wahr sind. Die Wahrheit der Prämissen beweisen, bei einem gültigen
Schluss, die Wahrheit der Conclusion. Aber jedes Mal wenn ich so etwas vorführe,
kann mein Gesprächspartner prinzipiell die Wahrheit der Prämissen in Frage stellen.
Eine Wissenschaft ist ein Gesamtsystem, in dem wir auf die selbe Weise die Wahrheit
der Prämissen versuchen können zu beweisen. Eine Wissenschaft ist ein
Gesamtsystem, von Sätzen, die in Syllogismen geordnet werden können, aber nicht in
einzelne, sondern so das Verkettungen entstehen können, und das diese Wissenschaft
im gewissen Sinn nach oben hin geschlossen sind und nach oben hin einen Abschluss
hat. Wissenschaft ist eine Verkettung von Syllogismen, die nach oben abgeschlossen
sind und wo es obere Sätze gibt. Der Obere Satz kann nicht angezweifelt werden,
Aristoteles drückte es so aus: von der man nicht verlangen kann bewiesen zu werden,
sonst wäre er nicht ein obere Satz, ist ein sehr wichtiger Punkt. Eine Wissenschaft ist
ein Beweissystem, indem die Beweise formal als Syllogismen funktionieren. Man
kann auch sagen: Eine Wissenschaft ist ein System, das uns zeigt wie wir in einer
Disziplin fortgesetzte Warum-Fragen beantworten. Wir haben eine Warum-Frage,
dann gibt es einen Beweis warum ist es so, dann wird eine Prämisse in Frage gestellt
mit warum ist das so, dann geht man höher und höher, bis man oben ist was, das nicht
bewiesen wird. Wiedurch qualifiziert sich das, was nicht bewiesen wird? Eine
mögliche Antwort: das ist etwas das grundlegend nicht bezweifelt werden kann. Das
ist für Aristoteles aber nicht entscheidend, für ihn ist der formale Gesichtspunkt
entscheidend, das wenn man immer weiter und weiter argumentieren und beweisen
kann dann verliert es an Stabilität. Für ihn hat jede Wissenschaft Sätze, die nicht
bewiesen werden müssen und das sind die oberen Sätze. Z.B. in der Geometrie:
„Zwischen zwei Punkten gibt es eine Gerade, die eindeutig bestimmt ist.“ (- die nennt
man auch Postulate) Das ist eine Wissenschaft. Und da kommen wir auf das mit der
Allgemeinheit.
Ein wichtiger Punkt für Aristoteles: Er hat den Witz der Wissenschaft, was für
Wissenschaft primär ausmacht, genau das ist was wir bisher besprochen haben,
nämlich: Kenntnis dieser obersten Sätze und die Fähigkeit des Beweisens. Ein
Wissenschaftler ist bei Aristoteles jemand, der von einem bestimmten Sachgebiet
diese obersten Begriffe kennt (Mathematiker z.B. muss wissen was eine Gerade ist)
und beweisen kann. Ein Wissenschaftler kennt diese Begriffe der oberen Saetze und
wenn jmd. mit einer speziellen Frage kommt, sagen kann: es schaut zwar komisch
aus, aber es ist das schon, ich kann dir das beweisen und wenn das so ist dann kann
ich das auch beweisen, bis man höher und höher kommt und man ganz oben ist ! das
ist wichtig zu verstehen, weil es ist etwas ganz anderes was wir uns von einer
Wissenschaft vorstellen. Was wir uns heute von einer Wissenschaft vorstellen ist
nicht diese Kompetenz, sondern auf etwas neues drauf zu kommen, oder die Fähigkeit
Probleme zu lösen, wir verstehen darunter nicht das beweisen (wie Aristoteles)
sondern das forschen, wir sind dann Forscher. Aristoteles war auch klar, wenn es
Beweise geben soll muss vorher geforscht werden, ansonsten wäre es ja willkürlich,
aber es ist sozusagen eine Voraussetzung der Wissenschaft und gehört zur
Wissenschaft dazu, ohne Forschen keine Wissenschaft, aber die Wissenschaft selbst -
was der Wissenschaftler macht - ist etwas anderes: das ist das Beweisen. Das ist ein
radikaler Bruch in einer Epoche als wir übergegangen sind zu den Grundlagen
(Physiker erforscht was wir noch nicht Wissen - Aristoteles würde sagen der ist ja
noch in der Ausbildung, der ist ja noch kein Wissenschaftler. Bevor Wissenschaftler
seinen Führerschein als Wissenschaftler bekommen hatte, hat er von unten
angefangen (!) und geforscht - Forschen ist ja die Vorbedingung zur Wissenschaft -
und dann als er oben angekommen ist war/ist er Wissenschaftler [deshalb würde
Aristoteles heutige Forscher als „noch in der Ausbildung steckend“ beschreiben
vielleicht). Wie der Weg von unten nach oben - wie der Forschungsweg - ausschaut.
Aber zuerst halten wir fest das Wissenschaft definiert ist, durch die Grundsätze die es
hat, weil der Apparat hier, wie das Beweisen funktioniert, ist in allen Wissenschaften
gleich, das funktioniert nicht nur in der Wissenschaft, auch in der Rhetorik. Das ist
der triviale Teil. Das was eine Wissenschaft von der anderen Wissenschaft
unterscheidet sind ihre Grundsätze. Hier ist ein wichtiger Punkt: das sich das aus der
Vorstellung des Plafonds ergibt, dass die Wissenschaften prinzipiell von einander
verschieden sind. Definiert durch ihre je eigenen Grundsätze. Die Grundbegriffe der
Wissenschaft Geometrie sind so etwas wie Ebenheit, Maß, Gleichheit etc..
Grundbegriffe der Wissenschaft Logik: Satz, Terminus, Etwas über etwas, etc.
(dialektischer Syllogismus ist kein Grundbegriff). Grundbegriffe der Physik: Form
und Materie bei Aristoteles. Das sieht man schön womit beschäftigt sich die
Wissenschaft und was sind ihre Grundbegriffe sind zwei verschiedene Sachen. Womit
beschäftigt sie sich, ist das wovon wir ausgehen in der Logik, uns interessiert die
notwendige Folge, das wenn etwas gesetzt wird etwas anderes mit Notwendigkeit
folgt etc. Das ist das womit sie sich beschäftigt. Grundbegriffe der Logik sind Satz,
Terminus etc. Physik womit beschäftigt sie sich: die Bewegung der natürlichen
Dinge. Die Grundbegriffe der Physik: Form und Materie. (Wie er dazu kommt ist eine
andere Geschichte allerdings.) Ein wichtiger Punkt: Wissenschaften sind verschieden
von einander, in dem Punkt wo ich an den Grundsätzen angekommen bin und obwohl
ich bisher geglaubt habe, dass die unbeweisbar sind, komme ich nun auf etwas drauf
Grundsätze einer anderen Wissenschaft, in dem diese bewiesen werden können, in
dem Moment fallen die zusammen und sind nur mehr eine Wissenschaften. Weil es
höhere Grundsätze gibt, als bisher angenommen worden war. Wissenschaften kann
man sich vorstellen wie Bergserhöhunen mit jeweils anderen Gipfeln, Wissenschaften
stehen nebeneinander und es gibt bei Aristoteles nicht den Begriff einer
Superwissenschaft, also einer Wissenschaft von der alle anderen Wissenschaften
erklärt werden können. Was in allen gleich ist: die Struktur in der bewiesen wird. Bei
Aristoteles ist ein wichtiger Punkt: er hat 2 oder 3 Wissenschaften selber erfunden
wurden: Biologie und Logik z.B. Am Anfang der Physikvorlesung denkt er (bevor er
zur Physik als Wissenschaft kommt) lange ach auf abstrakte Weise nach, wie viele
Grundbegriffe es geben sollte und die Tendenz ist auf möglichst wenige zu kommen,
das ist bei jedem axiomatischen System so, auch bei der Geometrie., aber es ist von
Wissenschaft zu Wissenschaft verschieden, das kann man nicht allgemein sagen.
Es gibt dann noch etwas anders - jede verschieden, Beweisführung bei allen gleich -
es gibt so etwas wie universale Wissenschaften, die sind universal und die haben nicht
so die Einschränkung, aber sie sind nicht überdehnend, die aber mit allem zu tun hat:
Rhetorik z.B., weil man immer und über alles reden kann. Die zweite
Universalwissenschaft = Philosophie, die Ontologie eigentlich, weil bei allem
worüber wir reden kommt ein Sein zu, also ist die Wissenschaft, die das sein erklärt,
auch universal zu sehen. Aber das heißt aber nicht, dass mit der Philosophie und der
Rhetorik die anderen begründet werden können! Die Begründung einer Wissenschaft,
das Etablieren einer Wissenschaft, funktioniert immer von unten! Also das was
gemacht wird, bevor der Wissenschaftler seine Qualifikation bekommt, das ist nicht
etwas von oben nach unten oder von noch höheren Prinzipien zu hohen Prinzipien,
sondern von unten nach oben. Und wie stellt er sich das vor: Also das ist ganz simpel
und handfest und banal, dass man Erfahrungen macht und sammelt, die vergleichbar
sind. Erfahrungen machen und nicht nur in dem Sinn: „Das war eine schreckliche
Erfahrung!“ beim Zähneziehen. Sondern mehr wie „AHA das ist so etwas wie das.“
Auf einem gewissen Gebiet Erfahrungen machen und diese Erfahrungen auch
weitergegeben können. Solche Erfahrungen, das man weiß wie man aussähen muss
für die Ernte. Oder das man etwas weiß über dem Mond und dem Wechsel der
Gezeiten. Und ein nächster Schritt wäre das man nicht nur in einer Gruppe die
Erfahrung gemacht haben und die das auch wissen (z.B. wann man mit dem Boot
nach draußen aufs Meer fährt), sondern auch in weiterer Folge, das man das mit der
Form der Verschriftlichung festhält über die Generationen. Und eine solche Rolle
haben die Homerischen Epen gespielt, da haben die Leute einen Erfahrungsschatz
gehabt und wenn aus den Büchern rezitiert wurde, dann konnte den jungen Leuten
erklärt werden wie ein Schiff gebaut wurde. Ein nächster wichtiger Schritt für
Aristoteles war es ein Expertentum auszubilden. Bei Homer hat man alles gelernt,
aber das war auch keine Wissenschaft, das ist ein Erfahrungsschatz. IN dem Moment
ist ein entscheidender Schritt wo es Probleme und Aufgabenstellungen gibt, das die
dann das Wissen verwalten und Probleme lösen und die anderen muessen das nicht
alles lernen, sondern gehen zum Experten wenn sie wissen wollen. Und der Experte
hat ein höher-stufiges Wissen und es wird von dem Experten gefordert, das er es
systematisiert: was ist das allgemeine und was ist das spezielle Wissen. Also nicht nur
weiß wie man einen Rumpf bei einem Schiff baut, sondern er auch weiß wie und
warum man einen Rumpf so und so baut. Und ein nächster wichtiger Punkt, das
gehört zu dieser Expertenstufe dazu, das man bereits weiß was das Allgemeinste ist,
was man da wissen kann. Also das es unter den Experten eine Diskussion gibt. Wenn
wir eine Gesellschaft haben wo es Expertin in einen Gebiet gibt, dann sollen diese
auch ein Bewusstsein haben was die allgemeinsten Grundlagen sind was sie können
und auch vermitteln können. Dann stehen wir unmittelbar vor und sind auf der letzten
Stufe bevor es zu einer Wissenschaft wird/ vor dem was eine Wissenschaft zu eine
Wissenschaft macht. Jetzt haben wir einen Prozess beschrieben, der eine relativ
kontinuierliche Steigerung an Erfahrung einsammeln, wie man die Erfahrungen
systematisiert und kultiviert. Ein so systematisiertes Wissen ist noch keine
Wissenschaft, aber das letzte vor einer Wissenschaft, Und das ist die Auffassung von
Aristoteles, das zwischen diesem letzten Punkt vor der Wissenschaft und der Stufe der
Wissenschaft, das ist was die Philosophie macht. Die letzte Aufgabe die gemacht
werden muss, wird von den Fachexperten von der Philosophie genommen = das nennt
er die Prinzipienforschung = die letzte Stufe vor dem Plafond also dem letzten Stufe
im aufwärts gehen. Ist also in dem Aufwärtsweg die letzte Stufe die Philosophie, also
nicht nur Sammeln von Erfahrung, auch systematisieren und höherlegen der
Erfahrung, besser strukturieren und klarer fassen usw. bis zu diesem Punkt und dann
gibt es Punkt der Prinzipienforschung = eine Art der Überlegung oder Aufgabe der
Reflexion, die die Philosophie als Dienstleister für die anderen Wissenschaften
erledigt. Wir haben ein Projekt, wir wollen eine neue Wissenschaft erfinden: die
Wissenschaft des absoluten Blödsinns und wir sammeln Beispiele und erklären was
absoluter Blödsinn ist im Gegensatz zu nicht ganz absoluter Blödsinn und sind wir am
Punkt wo wir sagen, das sind die Grundsätze des absoluten Blödsinns und das sind
etc., aber davor rufen wir an bei der Philosophie: schickt uns einen Prinzipienforscher.

Einführung in die theoretische Philosophie - Vorlesung 4

Kurz haben wir vom letzten mal eine Ergänzung zu machen: Im Zentrum von dieser
Konzeption von theoretische Philo., die komplex ist, ist im Zentrum die Logik und
der Syllogismus. Unterschied zwischen Syllogismus beschreibend ein
Interessensfeld/Arbeitsfeld (Ein Stück Sprache von der Art usw...) und dann
gegenüber dazu die Theorie, wo es bei Aristoteles strenge und künstliche
Einschränkungen gibt. Und wenn man das letzte ins Zentrum stellt, dann kann man
verschiedene Module dranhängen, wie insbesondere die Rhetorik und auch die
Wissenschaft. Und anschließend funktioniert das so wenn wir den allgemeinen
Begriff des Syllogismus haben, führen wir zwei Nominaldefinitionen, also bloß
Postulate das man das so und so verstehen soll, ein: dialektische Syllogismus wo die 2
Prämissen plausibel sind und wissenschaftlichen Syllogismus bei dem die Prämissen
wahr sind. Das nächste: Nominaldefinitionen reichen nicht aus um zu erklären was
Rhetorik ist oder was Wissenschaft ist, das sind sozusagen die Anschlussstücke, aber
es läuft noch kein Strom. Um zu erklären was Rhetorik ist braucht man eine
zusätzliche Disziplin, das ist die Topik, die erklärt wie man plausible Prämissen
findet. Und da ist es nicht nur eine Sache persönlicher Erfahrung, sondern in der
Antike unterschied man Typen von Situation und verglich sie und man fand
allgemeine Regeln für das Plausible. Das andere bei der Wissenschaft: hier geht es
noch um andere Sachen wie Systematik und Allgemeinheit. Für Aristoteles sind
charakteristisch: Wissenschaften sind getrennt, jede durch eigene Grundsätze definiert
stehen. Es gibt keine Superwissesnchaft, die alle Wissenschaften begründet, sondern
die Begründung einer Wissenschaft kommt von unten (nicht von oben von
allgemeinen Prinzipien), nämlich von der Erfahrung mit einer Art von Gegenständen.
Erfahrungen, die wir machen - wenn man keine Wissenschaften betreibt - sind im
Alltag sie schon sehr verschieden. Die Erfahrungen was wir machen wenn wir
miteinander diskutieren, was haut hin und was haut nicht hin, als Hintergrund für die
Wissenschaft der Logik, und andererseits die Erfahrungen mit Gesetzmäßigkeiten und
Regelmäßigkeiten in der Bewegung der natürlichen Dinge. Manche Dinge fallen
runter wenn man sie los lässt, manche fallen nicht runter sondern steigen nach oben
und manche scheinen zu schweben etc. Die Vorstellung von Aristoteles vom Weg zu
einer Wissenschaft wie sich die Erfahrung, die zuerst zufällig, unterschiedlich und
individuell etc. ist, wie diese kultiviert werden kann bis zu einem Punkt hin wo es für
die Sache Experten gibt. Ganz wichtig bei Aristoteles: Bei jeder (!) Wissenschaft der
letzte Schritt auf dem Weg zur Überreichung der Urkunde „Du bist nun eine
Wissenschaft“ von der Philosophie erledigt wird. Das wird delegiert von der
Institution Philosophie und dieser Schritt heißt bei Aristoteles Prinzipienforschung.
Was auch noch eine Rolle spielt, dass man versteht hier kommt Philosophie das erste
Mal zur Sprache in dieser Vorlesung, nämlich Philosophie als Dienstleister.
Philosophen machen das und machen immer ein bisschen was anderes um welche
Sache es auch geht und hier müssen sich die Philosophen mit der Sache vertraut
machen - Physik, Biologie, Rhetorik usw. - und dann kann man diesen letzten Schritt
der Prinzipienforschung erledigen.
Es geht nun um den Schritt: ein Wissen, das vorliegt bei einer Gruppe von Experten,
die sich darüber Gedanken gemacht haben und diese Leute sind sich uneinig was die
Grundbegriffe der Physik/Logik etc. sind. Begriffe wie der notwendigen Folge,
erkennen alle, die verschiedene Theorien aufstellen, an noch bevor sie konkurrierende
Theorien bilden. Hier ein Beispiel wie das Verfahren läuft was die Philosophen hier
machen, wie das in der Physik ausschaut: was die Philosophie hier macht ist das was
man in der modernen Wissenschaft als Sprachanalyse bezeichnen würde. Die Sachen
mit denen er zu tun hat, die Sachen sind schon in Sprache da, weil es Gegensätze
bereits gibt, obwohl es eine Einigung darüber gibt worum es geht. Es geht um die
Bewegung und es geht darum wie kann man sich die Regelmäßigkeiten erklären unter
denen sich die natürlichen Dinge verändern. Unter natürlichen Dingen versteht er,
Dinge, die zumindest zu einem gewissen Grad die Ursachen der Veränderungen in
sich selbst haben. Das ist v.a. eine Abgrenzung zwischen natürlichen Dingen und
Artefakten. Z.B. wenn ein Obst reif wird am Baum, hat in dem Ding seinen Grund:
aber nicht nur, hier spielen trotzdem noch andere Faktoren mit wie Licht usw. Im
Gegensatz zu Artefakten, wo sie Artefakte sind im Gegensatz zu Materialien, aus
denen sie gemacht sind: Das ist der Unterschied zwischen dem Tisch und dem
Material Holz (= Naturgegenstand) aus dem er gefertigt wurde. Wenn ein Ding auf
den Boden fällt, dann gibt etwas in dem Ding selbst - etwas in der Natur - das es
runterfallt, z.B. weil es schwer ist und das ist die Ursache für das runterfallen und die
ist in ihm selbst. Natürlich gibt es auch hier Gründe, dass man sagen kann, es gibt
Ursachen, die nicht in ihm selbst liegen, auf Grund deren es runterfallt, wie z.B. es
wäre nicht runtergefallen, wenn ich es nicht losgelassen hätte. Das ist ein sehr weiter
Begriff von Bewegung. Und er meint was er unter Bewegung versteht ist auch wenn
ein Mensch eine Abmagerungsprozess vollzieht. Nicht nur im Sinne der Veränderung
wenn man dünner oder dicker wird. Also nicht nur Ortsveränderung auch jede andere
Art der Veränderung, die phänomenal ist und man wahrnehmen kann. Das entspricht
in der Physik ungefähr dem was den Gegenstand der Logik ausmachte, nämlich das
wenn etwas gesetzt ist, das etwas anderes mit Notwendigkeit folgt. Er diskutiert
Thesen die seine Kollegen machen und dann sagt er, er macht nun einen Schnitt und
überlegt sich alles von vorne noch einmal von selbst. Und das von vorne selber noch
einmal alles überlegen, das funktioniert so, das er sagt: schauen wir uns an in welchen
Sätzen wir ausdrücken, in denen wir sagen das ein Ding seinen Zustand ändert. Er
nimmt solche Beispiele wie: Ein weißer Mensch wird schwarz. (Wie ein Schauspieler,
der den Ortello gespielt hat und gerade beim Abschminken ist.) Oder ein so und so
Ding wird so und so. Das sind halt nun alles so Beispiele wo es künstlich ist, aber
man kann auch Beispiele nähmen wie: Ein Apfel wird rot wenn er reift. Etc. Solche
Fälle hat er da im Auge. Und er fragt sich: Was verstehen wir, wenn wir solche Dinge
verstehen? Und er sagt etwas plausibles: er sagt in so einem Fall müssen wir immer
unterscheiden, dass es 2 Ebenen gibt: 1. Ebene auf der etwas gleichbleibt (in der
etwas bleibt was es immer war) und 2. Ebene auf der ein Gegensatz ist wie
schwarz/weiß, grün zu rot etc. Und dieser Gegensatz muss bestimmten
Anforderungen haben: es ist ein bestimmter Gegensatz: was nicht geht ist etwas das
während es von schwarz auf weiß wechselt, zugleich von warm auf kalt wechselt und
dass man sagt es wechselt von schwarz auf kalt - das geht nicht. Es wechselt in einem
bestimmten Gegenstand in einer bestimmten Dimension. Was nun so ein bestimmter
Gegensatz ist, ist eine andere Frage. Aber nur wenn es einen bestimmten Gegensatz
gibt und wenn es außerdem etwas gibt was durch die Eigenschaften dieses
Gegensatzes bestimmt ist aber immer der selbe bleibt, nur dann sprechen wir von
einer Zustandsveränderung eines Dings. Wir können nicht von einer
Zustandsveränderung sprechen, wenn wir nicht sagen können woran diese
Zustandsveränderung stattfindet. Ist immer vorausgesetzt das etwas gleichbleibt und
dass wir sagen können woran es den Zustand verändert. Und dann gibt es noch die
Änderung selbst, das ist eine Dimension von 2 Eigenschaften die gegensätzlich sind
und sich ausschließen und selbst dort wo man etwas finden kann das sich nicht
ausschließt gibt es etwas das sich ausschließt, sonst würden wir nicht von einer
Veränderung sprechen, das ist seine Auffassung das man eventuell näher untersuchen
was das ist. Und hier hört es auf das eine zu sein und wird das andere. Er wird von
ruhig zu unruhig z.B. oder Apel wird von grün zu rot. Und dann nachdem sich
Aristoteles das erklärt hat, macht er einen Einwand: Aber es gibt auch einen Fall wo
das nicht eintrifft, nämlich wenn die Veränderung auftritt, die nicht seinen Zustand
verändert, sondern wo ein Ding aufhört zu existieren und ein anderes an dessen Stelle
tritt. Wenn ein Ding kaputt geht und stattdessen etwas anderes da ist, dann fehlt uns
die Sache die uns gleichbliebe: z.B. ein Mensch stirbt und wird zu Staub - vorher war
da nicht Staub, da waren Knochen etc. und das ist nicht mehr da, es ist nicht mehr ein
Mensch und stattdessen ist etwas anderes da. Sein Beispiel ist: eine Statue die
eingeschmolzen wird (da war vorher eine Statue, die nun nicht mehr ist). Und mit
dieser Gegenbeispiel steht er vor einer Alternative: er kann auf 2 Arten reagieren: 1.
Ich halte daran fest, dass es entgegen dem Augenschein, trotzdem etwas geben muss.
2. Ich kann nicht daran festhalten, dass meine Analyse von Veränderung stimmt. Es
gibt also mehrere Veränderungen und möglicherweise sind das dann zwei
verschiedene Wissenschaften statt nur einer. Und da entscheidet er sich für die erste
Variante = „Cornerstone“ für die Aristotelischen Physik: auch wenn das Ding aufhört
zu existieren ist trotzdem die Unterscheidung anwendbar zwischen auf der einen Seite
die Gegensätze und auf der anderen Seite das etwas zurückbleibt. Aber in der
Zustandsveränderung des Apfels, oder Mensch der ruhig und dann unruhig ist, der
Unterschied ist der, dass da klar was gleich bleibt, nämlich das Ding selbst. Oder wie
man auch sagt mit dem Ausdruck: die Substanz des Dings. Das bleibt gleich. Ich bin
ich, ob ich nun nervös bin oder nicht, im Gegenteil es gehört zu meiner Identität von
dem einen Zustand in den nächsten zu kommen, und das gleiche ist mit dem Apfel.
Und diese Entscheidung des Aristoteles auch dort zu sagen das etwas gleich bleibt,
wenn das Ding selber aufhört zu existieren, heißt das, dass das was gleichbleibt das
etwas anderes sein muss als das Ding. Es kann nun nicht mehr als Ding oder Wesen
bestimmt werden. Und Aristoteles sagt hier, das ist also etwas, als das was es ist,
überhaupt keine Bestimmtheit hat. Und das heißt Materie. Materie heißt etwas das
von sich selbst aus überhaupt keine Bestimmtheit hat letztlich, aber was jede Art von
Bestimmtheiten aufnehmen kann. Materie ist etwas anderes als Substanz! Substanz ist
etwas Bestimmtes, ein Apfel ist etwas Bestimmtes anderes als ein Mensch, ein
Mensch ist ein anderes Bestimmtes. Aber Materie ist immer die gleiche, aber es gibt
nichts was man sagen kann was sie eigentlich ist, sie ist das ungeformte was jede
Form aufnehmen kann. Sehr wichtig für uns ist seine Überlegung: Und das ist der
Weg wo Aristoteles zu seiner Überlegung kommt, die ihn dazu führt zu sagen, dass
die Grundbegriffe der Physik sind Materie und Gegensatz, weil Gegensatz sind die
zwei Pole die es gibt, und das nennt man heute Form wenn man die beiden
zusammenfasst. Das ist eine Überlegung an der Sprache selbst geformt wurde, an dem
was eigentlich gemeint ist wenn wir sagen das wird zu dem oder das hört auf zu
existieren und verändert sich in etwas anderes und nun ist nichts mehr da als einzelnes
Ding. Z.B. bei der Statue können wir schon noch sagen, dass etwas da ist wenn sie
eingeschmolzen wird, nämlich Gold, aber letztlich kann man auch über Gold sagen,
es ist aus etwas entstanden das noch nicht Gold war in einer Formel etc. etc. - das
werden dann sehr schwierige Diskussionen. Aber worauf er hinaus will ist, das es
etwas gibt das an sich immer völlig unbestimmt ist und gleich bleibt und dann
sozusagen verwandelt und Formen aufnimmt und seine Form verändert. Es gibt dann
noch viele weiter Beispiele für diese Art an Prinzipien, aber es gibt 2 grundsätzliche
Gegensätze (je nachdem ob man die Grundsätze als 2 oder als 1nes auffasst). Z.B. ist
es wichtig für uns, dass wir uns keine Gedanken mehr machen ob man warm und kalt
als 2 Sachen auffassen soll, weil wir einen Begriff der Temperatur haben. Im
Gegensatz zum Gewicht und dann ist die Frage ob man das in der modernen Physik
auf eine Sache zurückführen kann - das hat er nicht so gegessen. Da hat er moderne
Begriffe wie „Ort“ und „Zeit“, wenn er die diskutiert die allgemeinen Begriffe der
Naturphilosophie, dann ist das Form oder ist das Materie, oder ist da was Eigenes,
und dann ist aber eine Reihe an Grundbegriffen da für das diskutieren. Das nur ein
Beispiel dafür, was macht der Philosoph in dem letzten Abschnittchen, wo der
Physiker dann übernimmt und der Physiker weiß dann: Alles erklären wir so, das wir
es letztlich auf Grundbegriffen zurückführen können wie Form, Materie, und dann
kommen noch 2 oder 3 auf der nächsten Stufe dazu wie Ort, Zeit etc. und dann
tauchen noch sehr allgemeine Fragen auf, die im Hinblick auf diese Grundfragen
geklärt werden, wie „Gibt es Köper mit unendlicher Ausdehnung?“ etc. Also das war
es zu dieser Wissenschaftsidee des Aristoteles.
Bei Prüfung soll man wissen, was ist die Wissenschaft des Syllogismus, was muss
noch dazu kommen muss: Allgemeinheit, Verkettung von Syllogismen,
Prinzipienforschung (als letzter Schritt auf den Erfahrungen zu den Grundbegriffen),
Getrenntheit der verschiedenen Wissenschaften voneinander. Nun haben wir ein
kleines Stückchen von dem Programm was man sich vorstellen kann unter
theoretischer Philosophie: Im Zentrum ist der Syllogismus und wir hängen auf der
einen Seite dran: Wissenschaft und auf der anderen Seite: Rhetorik und zwar immer
mit den Definitionen dialektischer Syllogismus und wissenschaftlicher Syllogismus/
apodiktischer Syllogismus. Das hilft sehr: ein nahes Wort, das an wissenschaftlicher
Syllogismus liegt, ist Beweis. Weil wenn die Prämissen wahr sind = dann ist es
Beweis, dann folgt wenn wir wahre Sätze haben, und auf die wahren Sätze, die diese
Vorstellungen des Aristoteles erfüllen, das es solche A E I O Sätze sind, und wir
wenden auf die wahren Sätze dann die Syllogismustheorie an, dann kommen wir
immer auf einen wahren Satz. Dann haben wir für diesen Satz einen Beweis. Und hier
können wir schon sagen, dass die Philosophie eine große Rolle spielt, aber nur indem
sie den letzten Schritt in der Prinzipienforschung geht.

Und jetzt kommen wir zu einem neuen kleinen Kapitelchen bei Aristoteles, nämlich
zu dem was man im weiten Sinn der Sache Ontologie nennen könnte und zwar als
eine eigene Branche. Philosophie ist eine eigene Wissenschaft. Und da liegt es am
nächsten von dem Begriff des Seins auszugehen. Das ist auch was das Wort
Ontologie meint. Da ist die Philosophie nun eine eigene Wissenschaft, die ihre
eigenen Grundsätzen sucht und für sich selber dann. Ich mach mir nun einen eigenen
Kaffee, sagt der, der immer nur für die anderen einen Kaffee gemacht hat. (Es gibt in
der ganzen Philosophie nichts Schwierigeres zu verstehen als die Überlegungen die
Aristoteles hier anstellt. Wir werden nun versuchen zu verstehen worin die
Schwierigkeiten liegen. Ein Anschluss an zuvor an die Logik wird gewahrt.)
Vorher als wir die Erklärung vom Aristotelischen Syllogismustheorie behandelt
haben, haben wir gesagt das Aristoteles verschiedene charakteristische
Vorraussetzungen die er macht stillschweigend und nicht explizit erklärt. Da war der
eine Punkt: wenn man syllogistische Figuren hat, dass dann klar ist, das die Termini,
das eine worüber es gesagt wird und das andere was gesagt wird, das die im Prinzip
alle von der gleichen Natur sein müssen, obwohl sie in jedem einzelnen Satz klar sein
muss welche Rolle sie spielen. Das ist sehr wichtig. Wir werden in einer anderen
Konzeption sehen, das dies durchaus nicht immer so sein muss. Und eine zweite
Voraussetzung, die da drinnen steht, ist das es eigentliche schon eine Antwort darauf
gibt welche gleiche Natur das ist und das dies alle allgemein Ausdrücke sein müssen
und keine Name für Einzeldinge sein kann, weil ein Einzelding etwas ist worüber
man etwas sagt, aber es kann nichts sein das über etwas anderes ausgesagt wird. Es
gibt keine Fälle, es gibt 1000 Fälle (und Arten) von Äpfel z.B., aber es gibt keinen
zweiten Fall von Sokrates.
Noch eine weitere stillschweigende Voraussetzung ist, noch nicht hier erkennbar, aber
bei einer ganz bestimmten Stelle bei Aristoteles in seiner Topik kann man das
erschließen. Die Voraussetzung ist, das es bei jedem Termini auch immer ein so ein
Ding gibt. Ein Einzelding, das so etwas ist. So sind die Termini immer allgemein:
Wiener, Lebewesen, Apfel, Obst etc. Die sind immer allgemein und hier kann laut
Definition nicht so etwas kommen wie Sokrates, weil unter Sokrates kann nicht
anderes fallen. Deshalb muss in der Rhetorik, wo es wichtig ist das man Schlüsse auf
ein Individuum zieht („Der muss enteignet werden, Der muss eingesperrt werden
etc.“) muss adaptiert werden. Was uns interessiert ist, dass obwohl die Begriffe
allgemein sind, Aristoteles voraussetzt, das sie wie man sagt alle erfüllbar sind oder
nicht leer sind. Das sie nicht leer sind. Das es zu jedem der Dinge über die er spricht
zumindest eines gibt. Also wenn er von Äpfeln redet, das es mindestens eine Sache
gibt, zumindest einen Apfel. Oder wenn er von Wieners spricht muss es mindestens
einen Wiener geben. Das ist eine starke Annahme, die Aristoteles hier macht. Es geht
daraus hervor (!) das er folgendes sagt: „Haben wir gezeigt das etwas allem zukommt,
so haben wir auch gezeigt das es einigen zukommt.“ Also was er hier an dieser Stelle
sagt, ist das er der Auffassung ist: Wenn es stimmt das alle Katzen 4 Beine haben,
dann stimmt es auch zu sagen, das zumindest eine Katze 4 Beine hat. Und das stimmt
nicht in dieser Allgemeinheit. Das kann man so nicht behaupten wie er es hier sagt.
Warum nicht? Weil zu behaupten, dass alle Katzen 4 Beine haben, heißt, dass wenn
etwas eine Katze ist, hat es 4 Beine, und heißt das niemand im Stande ist mir etwas zu
zeigen, das eine Katze ist und das keine 4 Beine hat. Und wenn es keine Katzen gibt,
dann ist es auch nicht möglich mir eine Katze hinzulegen, die keine 4 Beine hat.
Daher ist die Tatsache das es keine Katzen gibt, daher kann man daraus das alle
Katzen 4 Beine haben, nicht schließen, dass zumindest 1 Katze 4 Beine hat, weil der
Satz wäre auch dann wahr wenn es keine Katzen gibt, weil er mir dann auch keine
Katze vorlegen kann (die z.B. 2 Beine hat, weil mir keine Katze vorgezeigt werden
kann). Das ist sozusagen der Punkt warum in dieser Allgemeinheit das nicht gilt was
er da sagt. Das gilt nur, das kann man nur verstehen, wenn man zugleich akzeptiert,
dass er ganz einfach der Überzeugung war, das unabhängig von den logischen
Überlegungen über den Syllogismus anderweitig schon geklärt ist, das bei jedem
Terminus, der da vorkommt in seinem Syllogismus, es auch wirklich eine Sache gibt,
die das ist. Das heißt nichts anderes wie: Der Schlüssel ist: Solange mir keiner ein
Gegenbeispiel liefert, kann ich bei meiner Wahrheit bleiben und wenn es keine
Katzen gibt, dann ist der Satz „Alle Katzen sind 4-beinig.“ auch wahr, aber der Satz
„Einige Katzen sind 4-beinig.“ ist nicht wahr, weil es da mehr als mindestens eine
geben muss und das kann man nicht daraus schließen. Aber hier ist der Gedanke, dass
hinter einem „all“-Satz immer ein Wenn-Dann-Satz steckt, da kommen wir später
noch mal darauf zurück. Was wir uns merken müssen ist nur der Punkt, dass das eine
Überlegung ist, die zeigt, dass die Frage das etwas existiert von einer bestimmten Art
eine Frage ist, die in der Logik selbst nicht auftaucht, und dass die in eine andere
Disziplin gehört (Logik sollte auch dann funktionieren, unabhängig welche Sachen
existieren oder nicht - siehe Fallbeispiel Katzen). Es gibt im Syllogismus nicht noch
eine dritte Prämisse die sagt „es gibt auch wirklich einen Apfel“, das ist der Punkt den
wir verstehen müssen. Das es einen Apfel wirklich gibt ist für ihn in einer
entscheidenden Rolle, die hier eine große Rolle. Aber das ist für ihn nicht im Fach der
Logik, sondern die muss vorher auf einer anderen Ebene geklärt werden. Wir müssen
erkennen können: Die Frage ob es etwas gibt, ob etwas existiert, ist nicht eine Frage,
die in der aristotelischen Syllogismustheorie nicht beantwortet werden kann, weil es
den Umstand, das es sie (z.B. die Katzen, Dinge etc.) gibt, voraussetzt und voraussetzt
das es klar ist und woanders geklärt wurde (wo man sich damit beschäftigt das es
nicht alles gibt worüber man reden kann - man kann über vieles reden was es nicht
gibt und es ist wichtig das es nicht alles gibt und das wird aber nicht in der Logik
geklärt, sondern woanders). Im Falle der Katze und meisten anderen Dingen ist
natürlich völlig offenkundig, das wie das geklärt wird eine Frage der Erfahrung ist.
Manchmal ist das so wenn einer sagt, ich hätte das und das gerne, und der andere sagt,
das gibt es nicht, dann sagt der andere, dann erfinden wir es und dann gibt es das.
Also das ist ganz banal und pragmatisch: man schaut nach ob es etwas gibt oder nicht,
manchmal wenn es das nicht gibt dann erfinden wir es usw.
Womit sich die Philosophie beschäftigt ist eher die Frage was ist damit gemeint oder
was ist nicht damit gemeint wenn wir sagen das gibt es oder das gibt es nicht. Was ist
damit gemeint wenn wir sagen das gibt es und das gibt es nicht. Ein wichtiger Punkt
wo man einsteigen kann in die Überlegungen Aristoteles ist, das auch in dem Fall wo
es irgendwelche Sachen nicht gibt - hier muss man gleich ein Beispiel geben bei
irgendwelchen Sachen weil sonst wird es schwammig/ sonst ist das ein leerer Fall -
das nicht bedeutet das die Ausdrücke mit denen wir die Sachen bezeichnen keine
Bedeutung hätten. Also das man die Frage ob ein bestimmter sprachlicher Ausdruck -
wie Katze z.B. - eine bestimmte Bedeutung hat und wir wissen was wir damit meinen
wenn wir Katze sagen, etwas anderes ist und grundsätzlich mal unterschieden werden
muss von der Frage ob es Katzen gibt (obwohl es zunächst auch erstmal in eine
Beziehung gebracht werden muss). Also wir können wissen was das Wort Katze
bedeutet, auch wenn es keine Katzen gibt. Der Ausdruck Katze daher nicht in einem
Syllogismus vorkommen kann, weil dann der Schluss von a auf i wie man sagt nicht
in Wirklichkeit erlaubt wäre. Warum? Was spricht dafür und was dagegen? Was dafür
spricht ist das wir ja wissen wovon wir sagen das es das nicht gibt, wenn wir sagen es
gibt keine Katzen. Also wir glauben ja zu wissen wovon wir sagen das es das nicht
gibt wenn wir sagen: Das blonde Beispiel das hier immer verwendet wird ist: Die
Eier-legende-Wollmilch-Sau, die gibt es nicht und da haben wir das Gefühl wir
wissen was da gesagt wird was es nicht gibt: eine Sau gibt es ja und die Milch und
Eier legende gibt es das nicht - aber wir haben das Gefühl zu wissen was es ist. Wie
wir dazu gekommen sind die Bedeutung zu kennen ist eine andere Frage, die wir hier
nicht diskutieren. Der springende Punkt: Die Auffassung das Aristoteles - und das ist
nun wichtig - auch wenn eine bestimmte Art von Sachen, wenn da kein solches
existiert, wir trotzdem die Bedeutung kennen können. Und etwas was hier dazu gehört
ist, dass er mit diesem die Bedeutung kennen nicht meint, dass da etwas anderes als
eine einzige Katze existieren müsste. Das ist ein wichtiger Punkt. Nämlich Plato war
der Auffassung das wenn wir die Bedeutung eines allgemeinen Ausdrucks kennen
und erklären wollen, unabhängig davon ob es ein Exemplar gibt von dieser Art oder
nicht, wir voraussetzen, das es so etwas wie das Allgemeine dieser Sache gibt. Also
sozusagen das Konzept der platonischen Idee oder Idealismus ist, das wenn wir ein
einzelnes Ding als eine Katze erkennen, deswegen ist weil wir vorher schon etwas
anderes gekannt haben: ein abstraktes Dinge, die Katzigkeit. Ein Beispiel bei Platon
ist die Gerechtigkeit: Wenn wir eine Handlung, Menschen, Gemeinschaft als eine
gerechte Handlung/Mensch/Gemeinschaft erkennen, das wir dann das deshalb
können, weil wir vorher und unangesehen ob es überhaupt einen Gerechten gibt, die
Gerechtigkeit gekannt haben. Und die Gerechtigkeit als solche etwas ist, was wirklich
existiert als eine abstrakte Idee, unabhängig davon ob es auch wirklich einen
Gerechten gibt. Und das ist auch das was man normalerweise unter einer
idealistischen Einstellung bezeichnet, das man dran glaubt das es gerechte Sachen
gibt auch wenn es keine Exemplare davon gibt. Die Gerechtigkeit gibt es auch wenn
sie noch nie ein Exemplar davon gegeben hat. Das wichtige bei der Auffassung des
Aristoteles, das er zwar glaubt auch wenn es keine Gerechtigkeit gibt, das Wort
Gerechtigkeit eine Bedeutung hat, aber nicht bereit ist zu sagen, eine Bedeutung zu
kennen heißt sich darauf einzulassen, dass es ein bestimmtes, abstraktes Ding geben
muss. Die Bedeutung wäre, das man die Bedeutung irgendwo finden kann - so wie
man in unsere Welt Autos, Birnen, gerechte Menschen finden kann (oder nicht) oder
zumindest suchen kann - in einer anderen geistigen Welt abstrakte Dinge finden kann,
wie die Gerechtigkeit, oder das Auto an sich, die Idee. Das hat er an dem Plato
kritisiert, aber er hat daran festgehalten dass wir die Bedeutung kennen können und
dass das nicht heißt das wir deshalb etwas Abstraktes als etwas existierendes
voraussetzen müssen zu den einzelnen Dingen. Eine Frage, die in der ganzen
Philosophiegeschichte diskutiert wurde: worin besteht es denn eigentlich eine
Bedeutung zu kennen? Was heißt es eine Bedeutung zu haben? Muss es das ein
Exemplar haben, nein. Und so wie man etwas nicht kennt als physisches Objekt ist
etwas anderes als eine Bedeutung zu kennen oder nicht. Die Frage gibt es so etwas
oder nicht; man kann sagen eine Bedeutung zu kennen heißt in bestimmten
Situationen ein bestimmtes Wort zu benutzen - das ist eine sehr gute Antwort: Die
Bedeutung zu kennen eines Apfel, heißt zu benennen was ein Apfel ist und auch zu
beschreiben (Obst, Computer etc.). Man muss nicht in die Richtung gehen, das wenn
ich die Bedeutung kenne, dann gibt es etwas was ich kenne. Man kann auch sagen,
dass Kennen einer Bedeutung kann man auch erklären ohne das ich auf ein eigenes
Ding das die Bedeutung wäre Bezug nimmt.
Also Aristoteles: auch wenn die Sache nicht existiert, können wir die Bedeutung es
Ausdrucks kennen, aber die Bedeutung zu kennen, bedeutet nicht das es da etwas
geben muss wo wir die Bedeutung kennen. Und nun kommt das letzte das er sagt,
aber wenn es so ein Ding gibt, dann darf ich auch von dem Allgemeinen sagen, das es
das gibt. Unter der Bedingung, dass es einen einzelnen Apfel gibt, aber nur wenn es
ihn wirklich gibt, dann darf ich auch von einer allgemeinen Sache reden - die die
Apfelheit ist. Oder unter der Bedingung, dass es auch wirklich einen Gerechten gibt,
dann darf ich auch sagen es gibt die Gerechtigkeit. Das Konzept ist eine Art
Kompromisskonzept = sehr charakteristisch für Aristoteles und sehr wichtig. Gibt’s
so etwas wie Allgemeinheiten? Ist eine sehr grundlegende/grundsätzliche Sache. Da
entscheidet sich sehr viel. Gibt es abstrakte Sachen? Das sind zwei große
Einstellungen die man haben kann: nein, es gibt nur das was gibt. Und dann kommt
einer und sagt: es gibt doch Gerechtigkeit, oder du sagst doch, ich möchte einen
Apfel, dann meinst du ja du willst nicht den einen, sondern du meinst die
Allgemeinheit Apfel, du willst irgendeinen Apfel - also mit etwas Abstraktes hast du
deinen Wunsch geäußert und damit glaubt man doch an etwas Allgemeines. Und
wenn ich sage ich glaube nicht an etwas Allgemeines, dann heißt das nur, dass ich in
einer bestimmten Vielfalt an Situationen das Wort verwende (d.h. er glaubt nicht an
den Apfel der Apfel, der Apfelheit oder den Apfel schlecht hin). Und die anderes
sagen du musst, weil sie Beispiele von abstrakten Sachen bringen wie Gerechtigkeit.
Die Auffassung des Aristoteles versucht beiden Rechnung zu tragen (sehr wichtig!!),
dass er sagt: nur weil ich ein Wort habe, dann gibt es da auch schon etwas, so einfach
kann man es sich nicht machen. Wenn ich sage das und das und das und dann gibt es
das auch wirklich. Wie die Eier-legende-Wollmilch-Sau, dann kommt da einer daher
und sagt in meinem Kopf gibt es die - das ist keine besonders gute Antwort, weil da
ist noch ein weiter Schritt bis man sagt das es auch in den Köpfen eines anderen
Menschen existiert. Er sagt, wenn es ein Einzelnes von einer bestimmten Art gibt,
dann können wir von der Art als solche reden, dass es sie gibt. Was uns interessiert ist
seine Konzeption: man kann nicht hergehen und sagen wenn ich versteh was Sie
meinen, das ich mich auch darauf einlasse das es so ein abstraktes Ding gibt. Aber
unter der Bedingung das es eine einzelne Sache (des Abstrakten) gibt, lasse ich mich
auch darauf ein das es die abstrakte Sache gibt. Also man könnte sagen, das ist eine
Art von Rucksacktheorie: es gibt nicht das Allgemeine vor dem Einzelnen, es gibt
einzelne Sachen und es gibt auch das Allgemeine, aber es gibt das Allgemeine immer
nur auf dem Rücken eines Einzelnen.
Jetzt könnten wir eine kleine Aufzeichnung machen über die Bedeutungen des Wortes
Sein. Man macht 2 Unterscheidungen: Das was existiert - das sind dann Einzeldinge -
+ Das Sosein - das ist Bedeutung: ich verstehe was es heißt Katze-Sein, ich verstehe
die Bedeutung auch wenn es nichts gibt was Katze-Sein ist. Aber ich verstehe was der
andere meint was es hieße eine Katze zu sein. = das prädikative Sein = Sosein („wie
ist er“ er ist gut, er ist auf alle Fälle gut, auch wenn es ihn nicht gibt, er wäre gut) Das
ist einfach nur wie, die Qualität, die Bedeutung, was man versteht wenn man das
Wort versteht, und man kann es anwenden wenn man sagt eine Katze, auch wenn es
keine Katze gibt, auch wenn man es nie wahrheitsgemäß anwenden kann, wenn man
es irrtümlich verwendet. Und nun ist das Entscheidende, das Aristoteles der
Auffassung ist, dass dieses sogenannte Abstrakte = Universalien der Ausdruck, unter
existieren: Auch die Universalien existieren, auch diesen Dingen kommt Existenz zu,
aber immer unter der Bedingung das ein Einzelnes existiert. Also wenn man ihn mit
Plato vergleicht, müsste man sagen er stimmt mit ihm überein, dass es so etwas wie
eine Gerechtigkeit gibt, aber nie unabhängig oder vor dem das es auch einen
Gerechten gibt. Wenn es keinen Gerechten gibt, dann gibt es auch keine
Gerechtigkeit. Aber in dem das es einen Gerechten gibt kann die Gerechtigkeit auch
eine Existenz haben und kann eine Rolle in einem Syllogismus spielen. Das ist sehr
wichtig ein ganz zentraler Punkt. Es gibt einen Spruch von Aristoteles der immer
wieder zitiert wird: Das Sein wird in vielfacher Weise ausgesagt. Wenn wir das Wort
Sein verwenden - ist eine erste Antwort auf was interessiert uns in der Philosophie
überhaupt am Sein, was reden wir in der Philosophie wenn wir über das Sein reden -
hier gibt es verschiedene Aspekte/Fassetten: ist, in dem Sinne ist so und so, aber dann
haben wir uns noch immer nicht auf die Existenz Eines festgelegt (wir können uns ja
auch geirrt haben, oder wir sagen es gibt es nicht also machen wir es und dann wird es
das erst geben). Ist so und so, aber die andere Bedeutung von Sein: es existiert, es ist
unabhängig existent, es gibt das und das gibt es nicht usw. und das was primär
existiert sind die einzelnen Dinge, aber auch von Abstrakta kann man sagen das sie
existiert, aber immer unter der Voraussetzung das ein Einzelnes davon existiert wie
das Beispiel mit der Gerechtigkeit. Die Wichtigkeit von dem wird einem sofort klar,
wie schroff sich die beiden Gegenüberstehen wenn man keinen Kompromiss wie
diesen haben (Es gibt etwas Abstraktes vs. es gibt nichts Abstraktes wie
Gerechtigkeit, man bildet das sich nur ein - die stehen sich schroff gegenüber). Das
macht einem klar wie schroff sich die gegenüberstehen, wie wichtig es ist eine
Konzeption zu entwerfen können, die beiden Rechnung trägt, die sagt wie wichtig das
ist, dass das was es prinzipiell gibt, was wir pragmatischer Weise unsere Vorstellung
unsere Existenz gemünzt haben wirklich einzelne Dinge sind, dass das aber nicht
heißt das wir von der Existenz nur als einzelne Dinge sprechen, sondern in einer Art
Überbau, unter der Voraussetzung das es einzelne Dinge von einer bestimmten Art
gibt, auch von der Existenz dieser Art sprechen und sagen können es gibt Katzen.
Nicht nur sagen wir verstehen was es heißt eine Katze zu sein, sondern das es auch
Katzen gibt, weil es auch wirklich ein Einzelding gibt, eine Katze. Also prädikativ
und Existenz. (prädikativ: also auch wirklich eine Katze anwenden können, nicht nur
zum Computer sagen können oder so und wissen wie man verifiziert ob oder das es
eine Katze gibt).
Also unser Problem: kann man im Bezug von allgemeinen Sachen als Existenz
sprechen und dann haben wir gesehen das Aristoteles so ein Typ ist der sagt unter der
Voraussetzung das es einzelne Sachen gibt usw. können wir auch bei den
Allgemeinen Sachen davon reden. Und das hat nun eine Umkehrung dieser Sache, die
genauso wichtig ist: nämlich das Aristoteles der Auffassung ist, das es nichts
Einzelnes gibt, was nicht auch durch irgendwelche Allgemeinheit bestimmbar wäre.
Also nicht nur dass die Allgemeinheiten als existierend angesprochen werden, wenn
die Allgemeinheiten einzelne Sachen gibt, sondern auch umgekehrt, dass es gar kein
Einzelnes gibt, das nicht durch irgendeine Allgemeine bestimmt ist. (Es macht also
dann gar keinen Sinn von einem Einzelnen zu sprechen wenn es nicht durch etwas
Allgemeines bestimmt ist.) Wenn es ein Einzelding gibt, dann gibt auf jeden Fall auch
irgendetwas Allgemeines. Es gibt nichts was ein nacktes Allgemeines wäre, etwas das
nichts bestimmtes ist, das einfach nur irgendetwas ist, das gibt es nicht. Nichts ist
einfach nur irgendetwas, alles das existiert muss von einer bestimmten Art sein. =
auch ein Grundstein seiner Überlegungen und ist auch sehr plausibel. Da gibt es
schon 1000 Nebenwege wo man etwas problematisieren könnte.
Diese Sache, diese Position - alles muss irgendetwas sein, es kann nicht einfach nur
sein, es muss von einer bestimmten Art sein - muss man sehen in dem Kontext, das es
in unserem normalen Kontext so ist, das alles was existiert seinen Zustand ändert,
immer wieder was anderes ist, bzw. wenn es seinen Zustand nicht ändert
irgendwelche Eigenschaften hat, die es auch nicht haben könnte. Also die meisten
sagen bei denen wir annehmen, das sie sich nicht ändern, von denen nehmen wir an
sie könnten auch die ganze Zeit wo sie sich nicht ändern, sich ändern und wenn sie
sich nicht ändern dann könnten sie sich ändern. Und hier kommt wichtiger Gedanke
von Aristoteles das für alles was ist, jedes einzelne das existiert etwas Bestimmtes
geben muss was es immer ist. Also 1. These: Etwas Allgemeines gibt es nur wenn es
etwas Einzelnes gibt. 2. These: Alles Einzelne ist auch durch etwas Allgemeines
bestimmbar. Und da gehört nun auch dazu: Nicht nur durch einmal dies und einmal
jenes Allgemeine bestimmbar, sondern für alles was als Einzelne existiert, gibt es
etwas als es auf alle Fälle bestimmt sein muss. Das ist klar bei der Statue, die
eingeschmolzen wird, als die Statue die stirbt: die Idee: wenn ich „ich“ bin, ich bin
ein Einzelding, ich kann auf verschiedene Weise definieren das ich ein Einzelding ist:
durch Position im Raum, durch den Umstand ob ich noch immer dort stehe wie schon
vor einiger Zeit (oder ob es einen Austausch gegeben hat mit einem Doppelgänger...),
und wenn man das überprüft dann prüft man ob ich noch das Einzelding bin. Aber
sagt Aristoteles, es gibt eine Sache die ich auf alle Fälle sein muss, es gibt eine
bestimmte Sache die es sein muss, damit es das Einzelding ist. Es ist also etwas
anderes als wenn ich sage das ist dies und das ist jenes, eines gibt es das muss es auf
alle Fälle sein, damit es das Einzelding ist, ob es dann nur kurz oder lang existiert ist
egal. Aber solange und wenn es existiert dann gibt es etwas bestimmtes das es ist
solange es ist, ohne das es aufhört überhaupt zu existieren. Und diese Sache, das was
da gemeint ist, das kann man nennen eine wesentliche Eigenschaft. Eine wesentliche
Eigenschaft ist eine Eigenschaft, die ein Ding hat, und die es nicht verlieren kann
ohne aufzuhören zu existieren. Die meisten Eigenschaften, die wir haben, sind in
Stufen gegliedert, kann man abstufen. Also z.B. ob ich kurzatmig bin oder langsam
atme spielt keine Rolle und ist eine flüchtige Eigenschaft. Ein Beispiel - verwendet
bei Aristoteles - ist das Sokrates stupsnasig. Sokrates war immer stupsnasig (ist was
anderes wie spitznasig). Das ist was anderes als wenn er mal kurzzeitig rot im Gesicht
ist oder nicht. Aber er könnte auch Sokrates sein, wenn er keine Stupsnase hätte durch
OP. Oder z.B. wenn Prof. gar keine Nase mehr hat, durch übermäßigen
Kokaingebrauch oder so, dann wäre Prof. noch immer Prof. Aber es gibt etwas bei
jeden Ding, das man nicht aufhören kann ohne dann zu sein und das ist bei Aristoteles
das Mensch-Sein. Oder bei Aristoteles bei Katz-Sein. Es gibt eine Abstufung von
Eigenschaften, wie diese Stufen gestaltet werden (und wie man zu einer solchen
Abstufung kommt und was in welche Stufe gehört), behandeln wir nun nicht. Aber es
gibt ein Komplex von Eigenschaften bei Aristoteles, was das Wesen der Dinge
ausmacht, was ein Sosein ist, was aber einem Sosein nicht weggenommen werden
kann ohne, dass dem Sosein seine Existenz genommen wird. Die hängen zusammen
diese Unterscheidungen und das ist das Wesentliche in der Ontologie und Seiens-
Philosophie nämlich wie das zusammenhängt.
Nächste Mal folgende Sache: Aristoteles Auffassung ist die, dass das was die
wesentliche Eigenschaft zu einem bestimmten Ding niemals das Allgemeinste ist was
man über das Ding sagen kann. Es ist zwar eine Allgemeinheit, aber es ist eine nahe
dranliegende Allgemeinheit. Die richtige Antwort auf die Frage: was kann ich nicht
aufhören zu sein ohne meine Existenz zu verlieren? Die richtige Antwort ist Mensch
und ist nicht Lebewesen, obwohl Lebewesen auch eine gute Antwort wäre. Aber hier
macht Aristoteles noch einmal einen Unterschied, was das substanzielle Wesen ist
und das was nur eine Allgemeine ist.

Einführung in die theoretische Philosophie - Vorlesung 5

Ontologie haben wir das letzte man begonnen zu reden, als einen ersten Bereich wo
Philosophie als eine eigene Wissenschaft ist, nicht so wie Prinzipienforschung, die
einer anderen Disziplin dienlich ist, aber sich eher mit einem anderen
Gegenstandsbereich beschäftigt. Gegenstandsbereiche gibt es viele, aber wir
beschäftigen uns mit dem Sein und seinen Abhandlungen. Da gibt es die Abhandlung
des zunächst einmal in verschiedenen Bedeutungen und Zusammenhängen, nämlich
im Grossen und Ganzen unterschieden in 2 Arten: ist blau, ist ein Mensch, ist eine
Katastrophe - also irgendeine Sache und man erwähnt wie sie ist (!) ist das eine =
prädikative Bedeutung des Seins. Andere Seite: das gibt es oder das gibt es nicht, es
wird geben, es hat gegeben - im Wienerischen: „Es wird a Wein sein“ = „Es wird ein
Wein geben“ oder „Inspektor gibt’s keinen“. Das hat eine Rolle gespielt in: auch
wenn es bestimmte Sachen nicht gibt ist es im Prinzip möglich die Bedeutung des
Wortes zu verstehen mit dem ausgedrückt wird was für bestimmte Sachen das sind.
Auch wenn es keine Katzen gibt, die Bedeutung des Wortes Katze zu kennen - so sein
oder wie sein von dem was man gesagt hat, das es das nicht gibt. Das ist natürlich
etwas wo eine Menge Probleme dahinter stecken: Fragen, wie kommt man dazu so
eine Bedeutung zu kennen? ! aber das blenden wir aus. Aber wir sagen nur soweit,
dass er davon aus das es möglich ist die Bedeutung, die so ein wie-sein ausdrückt
oder so-sein, zu kennen, auch wenn es so ein Ding nicht gibt. Auf der Seite des Seins
als Existenz, also es gibt das und es gibt das nicht, hat er die eindeutige Position, das
was es primär gibt, das was es im eigentlichen Sinn gibt, das sind die einzelnen
Dinge. Also wenn wir sagen können, das ist ein so und so dann kennen wir die
Bedeutung dieses so und so, müssen uns aber nicht darauf festgelegt füllen, das es ein
so und so auch gibt. Was es wirklich gibt sind einzelne Dinge.
Jetzt kommen die nächsten 2 Schritte: 1. Auch so ein so und so - so etwas allgemeines
- kann als existierend angesprochen werden, aber nur unter der Bedingung das es auch
wirklich ein Einzelnes gibt von dem So und so. Da hat Prof. gesagt das ist die Spitze,
die hauptsächlich Plato hat. Über Plato reden wir hier nicht (viele Leute sagen er hat
Philosophie erfunden), er war der Auffassung des es so ein So und so primär gibt und
erst in einem sekundären sind die Einzeldinge ! Beispiel der Gerechtigkeit erklärt.
Man kann viele weitere Sachen hier ausprobieren. Aristoteles nicht dieser
Auffassung: Er macht einem Kompromiss mit Plato: er sagt ja es existiert aber immer
nur mit der Bedingung das es ein Einzelding gibt wo das konkret realisiert ist dieses
So-sein. Das ist ein Punkt, wichtiger. 2. Zu diesem Schritt gibt es einen
komplementären Schritt: Die andere Seite der Medaille ist, dass es ein Einzelnes, das
nur ein Einzelnes wäre und nicht durch irgendeine Art des So-seins bestimmbar wäre,
auch nicht gibt. Also man könnte sagen, aber das ist ein bisschen schwammig: keines
von beiden geht ohne das andere - das ist zu grob: wir müssen verstehen, das wir
zwischen dem Existenz-sein und dem So-sein hin und her wechseln. Man kann sagen
auch ein Einzelnes, was im höchsten Sinn existiert, das die auch nicht ohne Allheit
bestimmbar wären. Alles was ist, ist etwas bestimmtes, es kann nicht irgendetwas
irgendetwas sein.
Und dann haben wir uns zuletzt auf den einen Teil der 2 Punkte konzentriert, wo wir
gesagt haben: das Einzelne kann nicht existieren, ohne etwas bestimmtes Einzelnes zu
sein. Zum Schluss letzte Mal gesagt, was mit dem Begriff der wesentlichen
Eigenschaft erklärt wurde. Die wesentliche Eigenschaft = das Minimum aus was so
ein Einzelnes bestimmbar sein muss. Das Minimum aus was so ein Bestimmbares
sein muss. Die Formel die zu merken ist = es ist eine Eigenschaft von der Art, das
dieses Ding sie nicht verlieren kann ohne aufzuhören zu existieren = Verbindung
zwischen So-sein und existieren, weil es sagt es gibt ein So-sein auf das dieses Ding
nicht verzichten kann um zu existieren. Und man könnte sagen: (Wort sehr vorsichtig
behandeln!:) das ist das was die Substanz des Dings ist: Das was es nicht aufhören
kann zu sein ohne aufzuhören zu existieren = der substanzielle Kern des Dings. Aber
dieser Ausdruck wesentliche Eigenschaft ist ein Allgemeinausdruck, weil für
verschiedene Dinge dieser Ausdruck etwas Anderes/Verschiedenes ist. Für mich ist
es: ein Mensch zu sein ist so etwas. Ich kann alles Mögliche verändern: meinen
Verstand verlieren, Haare, Ohren, Zuhörer etc. alles kann anders werden und kann
alles verlieren und dann trotzdem bin ich „ich“, obwohl ich nicht mehr sagen kann
was ich bin. Ich bin ein Mensch und wenn ich aufhöre Mensch zu sein, dann verrotte
ich. Weiter gehen wir mit folgender Überlegung: Wenn ich sage Mensch ist eine
wesentliche Eigenschaft für mich, für meine Katze Mucki ist Katze-Sein eine
wesentliche Eigenschaft, und jetzt könnte man sagen, wenn wir so etwas mal haben,
dann gibt es noch immer noch etwas Allgemeineres auf das die wesentliche
Eigenschaft zutrifft. Nämlich in beiden Fällen trifft es zu, das sowohl ein Mensch zu
sein wie auch eine Katze sein bedeutet ein Lebewesen zu sein. Das zeigt aus, dass der
Begriff wesentliche Eigenschaft ist nur etwas, das man sein muss um überhaupt zu
sein, zu weit gefasst ist um dem gerecht zu werden was wir meinen als Kern der
Substanz. Weil mit dem Begriff habe ich immer auch das noch mit was noch
Allgemeiner ist als diese wesentliche Eigenschaft. Und hier muss man verstehen, das
die wichtige Idee/Auffassung Aristoteles ist, das wenn wir einen neuen extra Begriff
erfassen wie Substanz oder substanzielle Eigenschaft, unsere Absicht diejenige ist das
zu erfassen von den Allgemeinheiten, was dem Ding am Nächsten liegt. Wir haben
nichts davon wenn wir sagen wir suchen nach der wesentlichen Eigenschaft von mir,
die ich habe und nicht verlieren kann ohne auch aufzuhören zu existieren, und dann
sagen wir aber so etwas wie Lebewesen - wir haben viel weniger davon als wenn wir
sagen Mensch - weil Lebewesen ja auch auf die Katze zutrifft. Aber wir wollen ja nun
wenn wir meine wesentliche Eigenschaft angeben, etwas angeben, dass ja nur auf
mich - als Mensch - zutrifft und nicht auch noch auf die Katze etc. Sehr wichtiger
Gedanke. Hier bleibt noch offen - obwohl für Aristoteles das klar ist - Mensch ist hier
die richtige Antwort und Katze bei der Katze. Man kann aber hier noch sehr viel
herumdiskutieren - das wird dann beim Menschen zu einer politischen Frage und bei
der Katze zu einer biologischen Frage das herumdiskutieren. Man kann ja sagen: was
ist Siamkatze und was ist europäisch gefleckte Katze, wenn Katze Siamkatze ist kann
sie aufhören Siam zu sein? Hier machen wir Schluss: Mensch und Katze ist richtige
Antwort, nicht Lebewesen, weil Lebewesen mehr umfasst als nur mich, ich habe
nichts dann was mich von einer Katze unterscheidet, ich kann aber auch nicht ich
bleiben und Katze bleiben deshalb Mensch = richtige Antwort = das unterste das
Mensch/Individuum am nächsten ist. Ein zusätzlicher Begriff noch - der ein Hinweis
ist - und Prof. verlässt sich auf uns, dass wir ihn verstehen - Aristoteles sagst die
typischen und überzeugendsten Fälle von Angaben von wesentlichen Eigenschaften -
nur die Typischsten, heißt für ihn nicht, dass man nicht über ein paar diskutieren kann
und schwierig sind - ist die Angabe der natürlichen Art zu der das Ding gehört.
Mensch und Katze sind natürliche Arten. Das ist das was hinhaut. Die Bestimmung
der natürlichen Art zu der es gehört wenn es so etwas gibt. Es gibt auch Dinge, die
keine natürliche Arten haben und da kann man dann nur logische Behelfe erfinden
wie bei Artefakten. Was ist es das eine natürliche Art auszeichnet? Das ist das was
wir nicht weiter besprechen. Natürliche Arten haben das an sich, nach Auffassung
von Aristoteles, sich selbst reproduzieren. Der Spruch: Ein Mensch zeugt ein Mensch,
oder ein Apfel zeugt ein Apfel = 1. Kriterium der natürlichen Art. Die Grenzen der
natürlichen Art sind z.B. die Grenzen der Biologie sind die über die man nicht
kreuzen kann. Und hier fangen schon die Probleme an. Das ist hier sozusagen der
Punkt, den wir festhalten, dass der Begriff der wesentlichen Eigenschaft, sofern er auf
die Bestimmung für ein bestimmtes Ding notwendigerweise gelten muss damit es
überhaupt existiert als dieses bestimmtes Ding, nicht zusammenfällt mit der
Vorstellung der allgemeinsten Eigenschaft durch die man dieses Ding bestimmen
kann. Hier denken an Unterschied Mensch/Katze auf einer Seite und Lebewesen auf
der anderen Seite. Ich kann nicht ich selber bleiben und Katze werden.

Nun machen wir einen kleinen Schnitt: Lehre von Kategorien. Das schließt an, was
hier gemeint ist, ist die Art und Weise wie Allgemeinheiten als Allgemeinheiten
klassifiziert werden können. Also wie alles was eine Allgemeinheit, also ein wie-es-
ist klassifiziert werden könnte. Wir haben schon verschiedene Allgemeinheiten
kennen gelernt wie Lebewesen und Katze. Eine Sache, die wir kennen gelernt haben,
die zunächst einmal ausschaut als wäre es eine Allgemeinheit, die Allgemeinheit
schlecht hin, ist aber problematisch, ist das Wort irgendetwas. Oder so ein Ausdruck
wie etwas Bestimmtes, weil alles Bestimmte muss etwas Bestimmtes haben, es kann
nicht einfach nur irgendetwas sein. Das irgendwas schaut aus als wäre es das
Allgemeinste des Allgemeinen ! das ist aber bei Aristoteles nicht so.
Wie klassifiziert man Allgemeinheiten? Eines wissen wir schon, das wir
Allgemeinheiten nach dem Grad der Allgemeinheit klassifizieren können in einer Art
Baumstruktur: Lebewesen ist über dem Mensch und Katze und Pferd z.B. und da
steckt noch eine Menge dazwischen. Womit sich die Kategorienlehre hauptsächlich
beschäftigt, wenn man da von unten nach oben geht, also von ein paar bestimmten
Dingen ausgeht und nach oben geht und nach Allgemeinheiten sucht und noch
weitere Allgemeinheiten sucht, was nichts anderes heißt als Gemeinsamkeiten suchen.
Aber Gemeinsamkeit nicht in dem Sinn das man ein gemeinsames Bankkonto hat,
sondern Gemeinsamkeiten im allgemeinen Sinn und gemeinsames Merkmal. Die
Frage ist also wenn man von unten nach oben ausgeht und nach Allgemeinheiten
sucht, ob das dann auf eine Spitze zuläuft, oder ob wir mehrere Endpunkt haben von
höchsten Allgemeinheiten. Es ist eine akademische Beschäftigung weil es ist beides
interessant: sich zu fragen läuft das auf eine Spitze zu, oder was ist das unmittelbar
nächst Folgende darunter? Wenn alles auf ein gemeinsames zuläuft, dann ist
irgendwas ein guter Kandidat oder Sein wäre ein Kandidat, weil alles was ist „ist“, ist
das gleiche wenn man sagt alles ist irgendwas. Aber es ist genauso interessant sich zu
fragen was ist das nächst Allgemeinste darunter, wo noch verschiedene gibt. Z.B.
könnte man sagen, was sind Kandidaten für solche Allgemeinheiten? Ist diskutabel:
Alles was ist muss irgendwo sein. Wenn es eine Sache gibt = Voraussetzung, dann
muss die irgendwo sein. Wenn es eine Sache gibt, die nicht hier ist dann folgt daraus
das sie irgendwo anders ist. Also kann man sagen eine Allgemeinheit ist, Aristoteles
würde sagen, ist der Ort = das Wo-sein, von der Seite gibt es mehr. Und Aristoteles’
These (4 Kapitel Theorienschrift = Pflichtartikel!!) was Kategorie ist = höchste
Allgemeinheit unter einer höchsten Spitze, diese Spitze meint Aristoteles gibt es gar
nicht, aber wenn man von unten nach oben geht dann kommt man auf einen von 10
Gipfeln, seiner Ansicht nach, 10 von allgemeinsten Begriffen - uns ist egal ob wir
schreiben irgendwas ist eines der Gipfel, für Aristoteles ist das nicht zu schreiben (!) -
interessant bleibt nun was diese 10 Gipfel nun sind. Die ersten beiden Pflichtartikel
lesen! Was sagt er da in der Schrift über die Kategorien, er sagt:
Kapitel 4: „Jedes ohne Verbindung gesprochenes Wort [also wenn wir ein Wort
einfach nur so hinhaut] bezeichnet [jetzt kommt der Sinn, die 10 Möglichkeiten, von
allem was wir sagen fällt das in die Rubrik von 10 Möglichkeiten (mehr sind auch
unter Umständen möglich)] entweder eine Substanz oder eine Quantität oder eine
Qualität oder eine Relation oder ein Wo [Wo-sein] oder ein Wann [Wann-sein] oder
eine Lage oder ein Haben oder Wirken oder ein Leiden.“ Manche von denen kann
man ganz gut zusammenfassen, wie die letzen beiden Leiden und Handeln: Aktion
und Reaktion; oder Wo und Wann: Ort und Zeit - alles was „ist“ ist irgendwo und zu
bestimmten Zeiten, alles was ist hat eine bestimmte Größe, oder eine Beschaffenheit
= Qualität, oder steht in Beziehung zueinander. Substanz das ist das Oberste = Usia -
ist nicht irgendeine Beschaffenheit, sondern eine Wesentlichkeit: „Substanz, um im
Umriss (nur allgemein) zu erklären ist z.B. ein Mensch, ein Pferd; ein Qualitatives
z.B. ein zwei, ein drei Ellen Langes; ein Qualitatives z.B. ein Weißes, ein der
Grammatik Kundiges; ein Relatives z.B. ein Doppeltes, halbes, ein Größeres; ein Wo
z.B. (auf dem Markt), im Lyzeum; ein Wann z.B. gestern, voriges Jahr; eine Lage
z.B. er liegt, sitzt; ein Haben z.B. er ist beschuht, bewaffnet; ein Wirken z.B. er
schneide, brennt; ein Leiden z.B. er wird beschnitten, gebrannt.“
Also das ist mal eine Behauptung, wir beschäftigen uns nun nicht ob das
argumentierbar ist mit den 10 Sachen, aber wir beschäftigen was er im Prinzip damit
gemeint haben kann. Es kann eine ganze Menge verschiedenes mit dieser Sache
gemeint sein. Ein Hinweis, den er gibt ist, das er sagt: jedes ohne Verbindung
gesprochenes Wort bezeichnet entweder. Das ist eine erste Möglichkeit sich diese
Sache verständlich zu machen, das ist eine Klassifikation der Wörter nach ihren
Bedeutungen, das ist mehr Grammatik als Philosophie. Aber das läuft darauf hinaus,
dass man sagt jedes Wort ist entweder ein Eigenschaftswort oder ein Lokaladverb
oder ein Temporaladverb usw. Die verschiedenen Dimensionen in den wir Aussagen
über die Dinge machen und das muss braucht noch nichts mit der Existenzweise zu
tun haben, muss also noch nichts mit Ontologie zu tun haben. Man könnte auch
auffassen, dass sie Aufzählung verschiedener Arten des Seins ist. Also was etwas sein
kann. Seine Beispiele kann man auch so lesen: Etwas kann ein Pferd sein, aber in
einem bestimmten Sinn von Sein kann etwas auch ein doppeltes Sein, oder ein
geschnittenes Sein. Und das macht einen großen Unterschied. Ein gutes Beispiel wo
wir heute noch entlang wurschteln kennen, ist wenn man an Spiele - Scheradenspiele
- denkt, wo 2 Leute wenn sie eine 20-stündige Zugfahrt haben und ihnen langweilig
ist, dann spielen sie das Spiel, wo die eine sich etwas ausdenkt zu sein und die andere
muss erraten was sie ist indem sie Fragen, die nur mit ja oder nein beantwortet
werden können, stellt. Da kann man alles mögliche Sein, es ist möglich, dass man
sich ausdenkt ich bin mein eigenes Auto, oder ich bin ein Doppeltes, oder ich bin eine
Vorlesung oder ich bin die Vorlesung, die wir gestern gehört haben - man kann fast
alles sein. Und wenn man beginnt zu fragen, dann beginnt man Allgemeinheiten zu
fragen: „Bist du ein Lebewesen? Gibt es dich wirklich? Etc.“ Das ist eine Liste die
hilft die ersten Fragen in dem Spiel zu stellen. Die möglichen ersten 10 Fragen zu
stellen. „Jedes ohne Verbindung gesprochenes Wort, bezeichnet entweder...“ etc. !
da muss man seine Formulierungen ein bisschen interpretieren und präziser machen
und sagen „jedes gesprochene Wort, das als Solches etwas bezeichnet, bezeichnet
entweder...“ etc. Weil es natürlich auch Wörter gibt, die etwas nicht bezeichnen wie
„und“ oder „oder“, die eine andere Rolle spielen in unserer Sprache, deshalb muss
man hinzufügen Wörter die etwas bezeichnen. Also was er meint ist der ganze
Bereich des So-Seins also jedes Wort, das eine Bedeutung hat kann man auch sagen.
Und da ist ein Unterschied ob ich sag jedes Wort bezeichnet letztlich - das Wort das
für uns eine Rolle spielt, bezeichnet ja was viel genaueres - nur in der Philosophie
reden wir auf der Allgemeinen Ebene - aber alles was Spezieller ist fällt in diese
Typen, auf der anderen Seite können wir es aber auch verstehen als man kann das
alles Sein, wenn man das Sein so locker versteht wie es in dem Spiel verwendet wird.
Weil in dem Spiel kann man auch das Nichts sein. Das interessante an dieser Sache ist
das wenn wir das so interpretieren mit diesem lockeren - von dem Spiel - wir sehen in
welcher Weise dieses Sein differiert von dem was wir sagten: was existiert eigentlich
primär? Einzelne Dinge und als was müssen die primär existieren? Als etwas
Bestimmtes und da hatten wir diese wesentliche Eigenschaft und die natürliche Art
gehabt und da sehen wir wenn man in dem Spiel nur ein Doppeltes ist oder ich bin die
Grosse oder Quantität, dann ist man ja etwas was in dem eigentlichen ontologischen
nicht existiert. So haben wir ja auch gesagt Lebewesen, existiert in dem Sinn nicht,
was existiert sind Dinge die Lebewesen sind. Es gibt kein Lebewesen das existiert,
das kein Mensch, Katze, Pferd etc. ist. Das ist der Anlass noch mal die
Unterscheidung aufzunehmen zwischen dem primären Existieren der Einzeldinge und
dem das man sagt das auch etwas Allgemeines existieren kann, wenn ein
entsprechendes Einzelnes existiert. Dafür hat Aristoteles den Ausdruck: abgetrennt
existieren können. Im stärksten Sinn von Existieren, existiert nur das was auch
abgetrennt, autonom existieren kann und das sind nur die Einzeldinge. Die
Allgemeinheiten, aber weil es Katzen gibt und weil es unter den Katzen die Mucki
gibt, und weil es Menschen gibt, existiert aber nicht abgetrennt auch Mensch, weil
auch die Gattung existiert. Oder Apfel existiert als etwas der sich selber reproduziert
mit dem ganzen Zyklus der nicht zusammenbricht, das hat Aristoteles interessiert:
was ist der eigentliche Apfel? Ist es das Ding was rot ist und reinbeißt? Es ist nur als
das bestimmbar, das es ein Element des ganzen Zyklus ist. Das ist eine Vorstellung
die in einem totalen Kontrast steht zu dem was wir heute ansehen, mit den sich
getrennt reproduzierenden Arten bei Aristoteles. Im schärften Sinn existieren die
Sachen getrennt bei Aristoteles, autonom ist hier ein besseres Wort. Das interessante
in der Kategorienliste wir sehen, das Substanz in der selben Liste vorkommt mit den
anderen die nicht abgetrennt existieren können = interessanter Punkt, auf den er sich
auch konzentriert nachdem er Liste aufgeführt hat. Dieses „Jedes ohne Verbindung
gesprochene Wort“ damit meint er das Wort an sich und außerhalb des
Satzzusammenhangs genommen, das Wort alleine betrachtet unabhängig von seiner
wahren und falschen Verwendung. Frage wahr oder falsch taucht erst auf wenn es in
einem Satzzusammenhang betrachten, wenn man z.B. sagt „Alle Computermäuse sind
Lebewesen.“ Dann haben wir etwas Falsches gesagt. Das womit er fortsetzt, hackt er
an dem Punk ein warum als Substanz getrennt zu existieren in der selben Liste steht
wie die anderen, die nicht getrennt existieren. Und da sagt er folgendes (das hackt
auch ein in die Wortmeldung das ich „ich“ bin und nicht mein Kollege sein kann):
„Substanz im eigentlichsten, ursprünglichsten und vorzüglichsten Sinne ist die, die
weder von einem Subjekt ausgesagt wird, noch in einem Subjekt ist, wie z.B. ein
bestimmter Mensch oder ein bestimmtes Pferd.“ Also das ist etwas das bereits erklärt
wurde bei Syllogismus: also Substanz im eigentlichsten Sinn - usia verwendet er hier
- ist das was nicht von einem anderen aber von dem alles andere ausgesagt wird. Das
sind die Einzeldinge. Und dann fährt er fort: „Zweite Substanz heißen die Arten, zu
denen die Substanzen im ersten Sinne gehören, sie und ihre Gattungen. So gehören
z.B. ein bestimmter Mensch zu der Art Mensch, und die Gattung der Art ist das
Sinnenwesen. Sie heißen [auch] Substanzen, [nämlich] Mensch z.b. und
Sinnenwesen.“ Wichtiger Unterschied bei Aristoteles ist zwischen erste und zweite
Substanz. Und der Unterschied zwischen den Beiden ist: 1. Substanz ist das
Einzelding über das nur ausgesagt wird, das selber nichts Allgemeines mehr ist. 2.
Substanz ist zu einer jeweiligen 1. Substanz die nächst gelegene Eigenschaft, die
nennen wir auch Substanz. Also man könnte sagen, ich bin als Anna Bäck eine 1.
Substanz und dazu gehört aber auch im Sinn der 2. Substanz Mensch bin. Ich bin
substanziell Mensch, damit meint ich kann nicht aufhören ein Mensch zu sein, dann
steckt hier drinnen ein Unterschied in dem Wort Substanz: Das was ich als Einzelner,
weil das kein anderer Mensch sein kann dieses ich, was ich bin, aber alle anderen
Menschen können aber auch Menschen sein. Aber in einem gewissen Sinn, nämlich
im Sinn der 2. Substanz sind wir alle substanziell Menschen und im Sinne der 1.
Substanz sind wir alle substanziell verschieden. Mensch ist das nächste über mir als
Einzelwesen, was auch über andere gesagt werden kann und dadurch andere
substanziell bestimmt werden können. Und nun kann man sehen wenn er oben Usia
hinschreibt in dieser Kategorienliste der höchsten Allgemeinheiten, und dann gibt er
den Unterschied zwischen erster und zweiter Usia an, dann gibt es hier ein Problem.
Weil ja die 1. Usia, in der ersten Bedeutung von Substanz, etwas ist das gar nicht
aufscheinen kann in der Liste, es ist nicht eine höchste Allgemeinheit, die man über
andere sagen kann, weil es ja das jeweilige Einzelne ist. Die Erklärung die er hier
zwischen 1. und 2. Usia gibt, wenn man die ernst nimmt dann muss man erkennen,
das er hier in der Liste nur die 2. Usia gemeint haben konnte. Weil ja die 1. Gar keine
Allgemeinheit ist. Das was im engsten/schärfsten Sinn Substanz ist das kann nicht
eine Allgemeinheit sein. Das nächste liegende oberhalb des Einzelnen das kommst,
das bestimmt werden soll, nennt 2. Substanz. Zunächst einmal so wie es in der
Kategorienliste steht: scheiden wir die 1. Substanz aus und nehmen Substanz als
allgemeinen Begriff für das Allgemeine. Eine Frage die interessant wäre: ist es dann
auch ein Artefakt? Ein Artefakt ist keine natürliche Art, aber auf die Frage was ist
mein Wesen, kann man auch antworten: mein Wesen ist etwas hergestellten (das nicht
natürlich ist). Mein eigentliches Sinn des Wesens liegt in der Idee warum ich
hergestellt wurde. Aber man kommt auch drauf das man dann wenn man das angibt
natürlich auch in Qualität fällt, was im Bezug zu einem Ding eine bloße Qualität sein
kann, die es auch nicht haben könnte, im Bezug auf ein anderes Ding eine zweite
Substanz sein. Fast alles kann man besser ansprechen, wenn man diese anderen Listen
anschaut. Worauf Prof. aufmerksam machen wollte, ist das er da in der
Katergorienschrift unmittelbar nach der Liste die Unterscheidung zwischen 1. und 2.
Substanz macht und er sagt nicht das es eigentlich nur die 2. Substanz sein kann die er
da meint - das sagt er nicht. Prof. präsentiert nun noch ein wichtiges Wort: (wichtige
Wörter von heute waren: Kategorie [sind die höchsten Begriffe unter die alle
Allgemeinheiten klassifiziert werden können], Substanz [damit muss man sehr
vorsichtig sein; übersetzt kann es Usia sein, aber Usia hat eine bessere Übersetzung:
Wesen - kommt noch] dieses Wort ist entscheidend in der Beschreibung der 1.
Substanz, das ist alles worüber etwas ausgesagt wird und nicht von einem anderen
ausgesagt werden kann und das legt uns nahe zu sagen die 1. Substanz ist das was
allen anderen zu Grunde liegt und alles ist schon drüber und wird darüber gesagt.
Fußnote: was auch der Grund ist warum in einem Syllogismus keine Namen von
Einzeldingen vorkommen dürfen, weil diese immer nur verwendet werden da man
etwas über sie sagt, sie aber nicht verwendet werden können um was über andere zu
sagen und daher kann es die Stelle nicht tauschen. Das Zugrundeliegende - griech.
Hypokeimenon - hier an erster Stelle ist das was die 1. Substanz ist, ganz klar dadurch
gefasst das man sagt es ist was immer das Hypokeimenon ist. Und das was das
Hypokeimenon ist - und darum hat Prof. auch gesagt wir müssen vorsichtig mit dem
Begriff des Substanz sein - weil die Übersetzung von Hypokeimenon ist Substanz,
aber Substanz ist in Wirklichkeit 2 verschiedene Übersetzungen: Usia und
Hypokeimenon = Schwierigkeit/Problem. Natürlich kann auch eine 2. Usia logisch
die Rolle des Hypokeimenon spielen. Man kann z.B. über die Menschen sagen das die
Lebewesen sind = relativ, aber das absolute Hypokeimenon, das immer nur
Hypokeimenon ist - weil „über Menschen kann man sagen, dass sie Lebewesen sind“
dann in diesem einen bestimmten Satz wo ich das behaupte ist Mensch das
Hypokeimenon und über den Menschen kann man sagen das sie Lebewesen sind und
das ist relativ, weil man ja von jedem von uns sagen kann wir sind Menschen oder
aller Wiener sind Menschen, und dann ist Mensch nicht mehr das Hypokeimenon,
sondern dann sind die Wiener das. Das was immer nur Hypokeimenon ist, das
unterste, das was nie über etwas sein kann, das sind die Einzeldinge die ersten
Substanzen wie ein bestimmtes Pferd, ein bestimmter Mensch, Sokrates etc. Das ist
ein wichtiger Punkt.
Nun mit mehr Distanz betrachtet: Und jetzt spielt es eine große Rolle, das Aristoteles
diese Unterscheidung von 1. Und 2. Substanz eigentlich nirgends mehr verwendet,
außer an der zitierten Stelle ! das spielte in der Philosophie große Rolle. In diesen
Unterschied macht er so in dieser Form nie wieder. Um uns das vor Augen zu führen,
T1 und T2 in der Topik Buch 1 ! Pflichtartikel: Da wiederholt er diese Aufzählung
der Kategorien ein weiteres Mal: Gattungen der Prädikationen, wie bereits erwähnt
das prädikative Sein ist das So-sein, und dann wiederholt er die 10. Das interessante
ist, dass er dort an erster Stelle nicht Usia hinschreibt. Sondern dort steht: was ist es
und dann kommen die anderen genauso wie in der ersten Liste ! hier sieht man
Zeichen: er ersetzt bewusst das was vorher dort stand mit dem was, das ja immer eine
Allgemeinheit ist wie Mensch, Katze, Verbrennungsmotor, Bankkonto, aber man
kann noch allgemeiner sein Lebewesen, Artefakt, Fantasiegebilde etc. Der Text geht
so weiter: „Es ist aber von selbst klar, dass der Ausdruck den das Was bezeichnet
eben manchmal eine Substanz bezeichnet, manchmal eine Quantität, manchmal eine
Qualität.“ D.h. das interessante ist das in Wirklichkeit man das anderes aufzeichnen
kann und dort wo bei T1 was es ist steht haben wir unten die ganzen anderen und es
wäre schöner wenn wir die Liste T2 nicht daneben geschrieben hätte, sondern seitlich
verschweigt, dann würde man genau sehen, dass das was es ist Usia Quantität - das ist
das was wir bereits sagten, dass das womit das Eine beschrieben ist, kann für etwas
anderes genau das Wesen sein. In Wirklichkeit hat man das was es ist und darunter
die anderen Sachen wie Qualität und Quantität etc., aber was noch darunter sein
könnte sind Fälle von was es ist und daher sollte man es versetzt schreiben und
querlegen, das entspricht dem was er sagt. In gewisser Weise bereinigt Aristoteles
hier etwas das bereits in der Kategorienschrift hätte stehen müssen - es kann in der
Auflistung nur die 2. stehen und gemeint sein, weil die 1. Usia ja keine Allgemeinheit
ist. Also ist das hier auf einer gewissen Weise klarer was er sich in der
Kategorienschrift noch nicht so klar war. Warum stehen die dann darunter? Antwort:
Denken wir an das Spiel im Zug zurück, wir haben bisher nur einen Aspekt von dem
Spiel besprochen, nämlich was ich alles sein kann, und dass ich im Grunde alles Sein
kann, und das es keine ontologische Bedeutung hat, weil ich kann auch etwas sein,
das in Wirklichkeit nicht alleine bestehen kann. Wer dieses Spiel spielt aber nicht so,
wenn man von oben nach unten geht, wir fragen nicht nur „Bist du ein Lebewesen?
Bist du ein Säugetier? Etc.“, so gewinnt man nicht. Man stellt auch ganz andere
Fragen: „Wo bist du? [nicht die Frage Was bist du?] Lebst du noch? Hast du gelebt?
Und da geht es gar darum, das sind Fragen die sich nicht darauf richten wer oder was
er ist, sondern das sind Fragen wer oder was er ist von außen einzufangen und die
sind mehr oder weniger doch selbstständig. Das sind Bestimmungen wie sozusagen
die neben dem was ist auch interessant ist um herauszufinden um welches Ding es
sich handelt. Weil wir annehmen das jedes Ding was es wirklich gibt irgendwo ist an
einem bestimmten Ort im Raum. Mit Dingen die es nicht wirklich gibt ist das anders,
und man kann auch Dinge sein, die es nicht wirklich gibt wie „Bist du vielleicht etwas
eingebildetes?“ und dann hat es keinen Sinn mit wo-Fragen weiter zu machen. Aber
unter bestimmten Umständen hat es wo-Fragen und wann-Fragen oder Geschnitten/
Nicht geschnitten „Bist du der Chirurg oder der Patient?“.
Warum wird uns das erzählt? Um eine Vorstellung zu bekommen um welche Fragen
es geht in dieser Ontologiesache. Nicht damit wir die Grundlegende Probleme lösen,
die damit verbunden sind oder damit wir Spezialisten werden... Damit wir wissen wie
sieht Kategorie aus, wie sieht der Unterschied zwischen dem Einzelding und dem
Allgemeinen, worin das Problem mit dem Wort Sein bei Aristoteles liegt und das wir
etwas Bestimmtes in die Hand bekommen. 2 Anhängsel wo die ganz großen
Schwierigkeiten liegen: Wir können hier feststellen, dass sich im Übergang von der
Kategorienschrift zu den 2 Listen in der Topik, die Dinge auseinandertrennen ein
bisschen. Das die eigentliche Frage nachdem was im Primären und in der
Kategorienschrift, wie er es nennt, im ursprünglichsten und vorzüglichste Sinne an
Substanz hier in den Kategorienschriften Ti und T2 einfach nicht mehr behandelt
werden, die ist da weggefallen und da ist nur mehr von der 2. Usia die Rede. Und die
Frage vom Verhältnis zwischen 1. und 2. Usia wird auch nicht mehr behandelt und
auch nicht mehr erwähnt. D.h. man kann das so ausdrücken, das bei Aristoteles eine
Klärung stattgefunden hat, das die eigentliche Frage des Seins, eine ist die nicht
unbedingt mit der Allgemeinheit, der Sprachlogik sozusagen, der Kategorien zu tun
hat. Das die Frage der Kategorien eine ist, und das die Frage was ist es letztlich zu
Sein, und was bedeutet es zu sein letztlich im Gegensatz zum nicht sein, in eine
andere Disziplin gehört und das ist eine Bereinigung und der Weg des Aristoteles. Es
trennen sich die Überlegungen, die mehr mit dem Allgemeinen, der Sprache, der
Aussage zu tun hat, das trennt sich von dem was das Sein im schärfsten eigentlich ist.
Was bleibt über auf der Seite der Ontologie? Da bleibt aus der Kategorienschrift über
die Einsicht, dass das was die 1. Substanz ist was unabhängig und autonom existiert,
das zu Grunde liegende ist. Die 1. Usia im stärksten ist = das worüber etwas
ausgesagt wird, nicht aber das was man über etwas anderes aussagt = das
Hypokeimenon, das bleibt uns über. Und das kann man noch logisch deuten, man
kann dem eine sprachlogische Deutung geben, weil es ist das was in der Sprache
immer nur Subjekt sein kann in einem Aussagesatz. Nun geht die Entwicklung des
Aristoteles dahin das er diese Position wieder zurückgenommen hat und er hat sich
selbst korrigiert und von dem Standpunkt abgedrängt, dass die 1. Usia Hypokeimenon
ist. Auf diese Überlegung legt Prof. nicht Wert. Es hat zu tun mit seiner Spachanalyse
des Begriffs Veränderung und wie er auf die Grundbegriffe Materie und Form drauf:
Die Veränderung von 2 Fällen: 1. Das Ding verändert sich in dem es seinen Zustand
ändert. Und da können wir sagen das Ding ist das Hypokeimenon, das
Zugrundeliegende, ist die Usia - da fällt die Usia mit dem Hypokeimenon zusammen
und es gibt die Gegensätze von schwarz zu weiß, von warm zu kalt. 2. Es gibt aber
auch Fälle wo das Dinge aufhört zu existieren und das Zugrundeliegende gibt es in
beiden, das kann aber nicht die Usia sein, weil das Ding dann nicht mehr existiert und
da sagt er das ist die Materie. Und das ist das völlig Unbestimmte. Das
Zugrundeliegende ist hier etwas unbestimmtes. Und dieser Gedanke ist es, der es
ausschließt das die erste Usia Hypokeimenon ist. Da das wirkliche Hypokeimenon
lässt sich allem Zugrundeliegenden, Materie, immer etwas unbestimmtes ist. Und
wenn wir 1. Usia wollen, dann wollen wir etwas dass das Bestimmteste von allen ist.
= nicht Prüfungsstoff letzte. Alle Schriften die wir bis jetzt besprochen haben gehören
in den Bereich Sprachlogik (Die Kategorien, Die Topik) aber in der Kategorienschrift
wird eine ontologische Frage aufgeworfen mit Unterscheidung zwischen 1. Und 2.
Usia. Und dann haben wir gesehen, dass in der Topik diese Frage fein getrennt
werden und übrig bleibt in der Topik nur die eigentliche Kategorienfrage und die
eigentliche Seins-Frage wandert in die Metaphysik. Und in der Metaphysik stellt er
sich die Frage was kann die 1. Usia sein, wenn sie nicht das Zugrundeliegende ist?
Und da gibt er eine schwere Antwort, die schwierig zu verstehen ist und noch
schwieriger zu verifizieren ist. Er verwendet dort einen Begriff, der sehr
missverständlich ist und was er dort faktisch noch sagt, dann meint er dort so etwas
wie eine individuelle Form. Die Frage was kann die 1. Usia sein, wenn sie nicht das
Zugrundeliegende ist, ist die Frage was ist das, das den Sokrates zum Sokrates macht
und zwar unterhalb von dem was ein Mensch ist (weil ein Mensch ist ja auch Plato).
Aber was ist das was man fassen kann was den Sokrates zum Sokrates macht. Und da
verwendet er den Begriff Form, obwohl Form ja immer etwas Allgemeines ist das
übertragen werden kann. Und er stellt sich so etwas vor wie eine individuelle Form.
Das kann man nun in verschiedene Weise deuten: wie Entwicklung ist ein wichtiger
Parameter, das was ihn als inneres Prinzip dieses Individuums, dieses Einzelnen,
seine eigene, mit keinem anderen verwechselbare Entwicklungslinie haben lässt.
Seine unverwechselbare Lebensgeschichte, das Wesentliche aber davon nicht die
Akzedentio. Das ist eine schwierige Frage, was man sich merken sollte: wie die
Fragen auseinander hervorgehen. Zuerst hatten wir die logischen Fragen, dann hatten
wir die Existenz, aber wo bei der Existenz noch ein Teil ist der in der Kategorienleere
behandelt werden kann und dann spaltet sich ein Teil ab, das in einer anderen Leere
behandelt werden muss. Und dann was auch wichtig ist, dass man weiß wie ungefähr
die Begriffe Usia, Substanz, das Zugrundeliegende ! Aristoteles erster Zugang zu
Substanz ist der Gedanke des Zugrundeliegenden/Hypokeimenon und das es dann
noch einen Vorbehalt dagegen gibt, das ist das was von der Materie herkommt. Dass
das aus der Physik und naturphilosophischen Sich das letztlich Zugrundeliegenden ist
etwas unbestimmtes. Deshalb kann es nicht die Antwort auf das Einzelne sein, weil
das Einzelne das aller Bestimmteste ist. Schwierig... Soll Grenzen klar machen was
schwierig ist und was man aber noch verstehen kann, wie das mit den Kategorien und
welche besondere Drehrolle die Usia spielt und das in Listen T1 und T2
einschwenken kann und man kann sich das so erklären, dass das bei T1 alles Fragen
sind, die man von außen stellt - wo ist es usw. - und T2 ist das was es alles sein kann,
nicht nur von außen welche Bestimmung es sein kann, es kann etwas selber der Ort
sein, oder es kann etwas selber der Stephanplatz sein und dann kann aber vl. etwas
anderes genau dadurch gefunden werden das es am Stephanplatz lokalisiert ist. Das ist
der Unterschied zwischen T1 und T2.

Einführung in die theoretische Philosophie - Vorlesung 6

Also wir beginnen heute mit einer neuer Sache. Wir machen ein bisschen eine
Zusammenfassung (auch kritisch betrachtet): Das womit wir dann weiter machen
werden wo wir etwas unbefriedigend finden können oder wo uns klar ist das Sache
nicht der letzte Schluss sein kann = die Syllogismustheorie des Aristoteles, während
die allgemeine Festlegung von dem was der Gegenstand der Logik ist, ein
Syllogismus im Allgemeinen ist, nämlich ein sprachliches Gebilde von der Art das
wenn man etwas akzeptiert hat etwas anderes mit Verschiedenheit mit Notwendigkeit
folgt. Das ist eine Angelegenheit, die stimmt auch heute noch. Das ist auch heute
noch der Gegenstand der Logik. Die Logik ist auch heute noch die Lehre von gültigen
Schlüssen, im Großen und Ganzen. Aber welche sind diese sprachlichen Gebilde, die
diese Anforderungen erfüllen. Wir machten Schritt für Schritt reihenweise die Schritte
Aristoteles’ nach, welche Eigenschaften solche sprachlichen Gebilde haben sollen,
damit es zutrifft, dass das Andere mit Notwendigkeit folg. Und wir haben gesehen,
dass diese Einengungen sehr, sehr scharf sind und da kommen nur mehr einige
wenige am Ende durch. Das kommen ganz bestimmte Konstellationen von Sätzen
heraus, die in der freien Wildbahn nur schwer anzutreffen sind. Worin der Nutzen
besteht ist eine Art von Arbeitsteilung. Völlig klar ist, dass auf diese Art und Weise
nicht alles erklärt werden kann, dass diese ursprüngliche Definition eines Syllogismus
beinhaltet. Eine ganze Menge sprachliche Gebilde passen darauf zu, aber die werden
in der Aristotelischen Syllogismustheorie nicht so getroffen. Z.B. solche Sachen wie
„Wenn das A rechts von B. Dann B links von A.“ und da gibt es noch eine ganze
Menge anderer Typen von sprachlichen Gebilden, die gültige Schlüsse haben, die
aber in der Aristotelischen nicht berücksichtigt werden. Also es ist sehr schnell klar
geworden, dass es eine bessere logische Theorie geben sollte. Eine bessere heißt eine,
die alle ableitet die Aristoteles sie abgeleitet hat + noch einige hinzu. Das alle erfasst
erden = schwierige Sache (es geht auch nicht um eine optimale, sondern eine bessere)
! was eine Rolle spielt in der Vorlesung ist, dass es einige Jahrhunderte dauerte bis
man eine bessere fand. Diese Jahrhunderte der Philosophiegeschichte sind sehr
interessant, und dass können wir nicht aufrollen. Aber was man wissen soll: man fand
früh heraus, das diese Theorie nicht optimal ist und man fand sehr früh
Gegenbeispiele, und man hat diese Beispiele einfach dazuaddiert, und auf diese Art
und Weise fand man immer mehr, also man hat schon sich weiterentwickeln. Was
man nicht fand war eine bessere Theorie, welche die von Aristoteles unter einen Hut
brachte und die Gegenbeispiele. Man hat heterogene Stücke gehabt, aber man hat
keine einheitliche Theorie gefunden - das dauerte bis Ende des 19. Jh., dass man eine
definitivere und allgemeinere (als die von Aristoteles) Theorie entwickelte hatte. Und
das war der Mathematiker Gottlob Frege (1848-1925) = nächster Programmpunkt.
Hat das natürlich auch nicht aus heiterem Himmel gezogen. Unmittelbar vor ihm gab
es viele die wichtig waren und es gab vor ihm unglaublich dynamische Ansätze von
Theorien. Ein wichtiger von jenen war Leibniz (1646 - 1716) gewesen. Das ist eine
Sache wo man sieht da kann Aristoteles nicht das letzte Wort haben.
Eine andere Sache ist die Wissenschaftsauffassung: hier kann man sehen, dass das
etwas ist das interessant ist, aber für uns nicht verbindlich sein kann. Unser
Verständnis was eine Wissenschaft sein soll und wie sie funktioniert, ist eine ganz
anderes als das Aristoteles. Der Minimalpunkt wo wir uns auf alle Fälle unterscheiden
ist das Gewicht das er auf das beweisen legt und das die moderne
Wissenschaftsauffassung auf das Forschen legt. Für ihn ist die Ausübung der
eigentlichen wissenschaftlichen Kompetenz das Beweisen, das Forschen muss vorher
stattgefunden haben, sonst haben wir nicht die allgemeineren Sätze aus den wir
beweisen können. Während wir das schon seit langem schon sehen - seit dem 17. Jh.
schon - wenn man schon mal die Grundbegriffe verstanden hat, auf denen das
aufbaut, dann ist das Beweisen nicht so eine dringende Sache, die
schwierige/dringende Sache ist herauszufinden was die Grundbegriffe sind, von
denen man beweist. Man müsste heute noch nach Grundbegriffen suchen, von denen
Aristoteles glaubte er hat sie schon und die ändern sich nicht mehr.
Dann gibt es noch einige weiter Punkte, die noch nicht angesprochen wurden, aber
von denen wir sehen müssen, dass es Alternativen gibt. Das ist etwas Allgemeineres,
nämlich alles was wir so besprochen haben, was über die Syllogismustheorie im
engeren Sinne hinausgeht. Er zeigt ein Bild:
von dem was wir am Anfang
DIALEKTISCH  
versprochen bekommen haben - ein
Gesamtkonzept von theoretischer
SCHLUSS  
Philosophie, wo die Logik im
WISSENSCHAFTLICH  
Zentrum steht und verschiedene
Anschlüsse uns gezeigt wurden. Zu
LOGIK   TOPOS  
der Logik das sind diese 3 Aspekte
die man da daran unterscheiden
BEGRIFF  
kann bei einem Syllogismus bei
TERM  
ihm. Das sind 1. Ein Schluss ist 2.
SATZ   Schluss aus Sätze bestehen 3. Sätze
von der Art sind, dass sie aus
diesen 2 Termini bestehen, die
dann als Begriff angesprochen werden können und die man dann nach Allgemeinheit
ordnen kann in der Kategorienlehre und wie da die verschiedenen einzelnen
Disziplinen angeknüpft werden können - die Rhetorik, Wissenschaftstheorie, Topos
(gehört zur Rhetorik), über die Reflexion, über die Begriffe und Termini sind wir ja
auf die Kategorienlehre und Existenzfragen gekommen. Wenn man sich insbesondere
das letztere, diese Ontologie, aus der Distanz anschaut dann kann man sehen, dass da
eine Sache völlig unbefragt angenommen wird und für alles andere eine
Voraussetzung dasteht. Nämlich, dass alle theoretischen Begriffe die er da entwickelt
hat wie Kategorien, Usia, 1. Usia, 2. Usia, Form - alle diese Begriffe haben bei ihm
eine Bedeutung genau insofern als sie etwas an einem einzelnen Ding sind. Die Form
ist immer die Form eines einzelnen Dings. Das was primär existiert ist ein Einzelding.
Das was er hier im Grunde kaum jemals thematisiert, das diese ganze Philosophie
eine vorphilosophische Annahme macht in dem Sinn, ganz grob gesprochen, dass das
woraus die Welt besteht einzelne Dinge sind und das alles worüber wir uns sonst
unterhalten wollen, sollten wir so erklären welche Rolle es spielt bei der
Beschreibung einzelner Dinge und dem Verhältnis einzelner Dinge zueinander usw.
Am schärfsten kommt diese Auffassung zu tragen in der Aussage, dass das was
primär existiert immer einzelne Dinge sind und alles was sonst noch existiert muss
sich sozusagen auseisen als etwas das uns etwas über die einzelnen Dinge erklärt. Das
ist nicht so ohne weiters. Ein Beispiel was bis nun überhaupt nicht besprochen wurde,
in der Reflexion was ein Ort ist. Die Antwort auf die Frage des Wo’s bei den
Kategorien, da ist diese Reflexion total davon abhängig das er sagt warum interessiert
uns das überhaupt und da sagt er, weil wir von einzelnen Dingen und die Bewegung
von einzelnen Dingen sprechen und die Bewegung der einzelnen Dinge können wir
nicht anders erklären als, etc. ! und das ist dann ein kompliziertes Argument das er
dann bringt und Prof. sagt es uns nicht. Aber das läuft immer so, bei jedem Begriff
wird angedeutet das er gerade deshalb wichtig ist, weil er eine Rolle dabei spielt, dass
wir uns verständlich machen können was mit der Rolle von einzelnen Dingen los ist.
Und wenn man das so erklärt, dann kommt einem das so natürlich vor als ob man das
gar nicht anders machen kann. Aber das sieht die neuzeitliche Philosophie ganz
anders. Das ist überhaupt nicht mehr verbindlich und das werden wir uns in den
nächsten 2 Abschnitten verständlich machen. Zu diesem Punkt gehört auch noch ein
anderer: eine Sache über die wir nicht geredet haben bei Aristoteles = die
Erkenntnisseite. Wir haben über Dinge, Sprache und Logik etwas gehört, aber von
Erkenntnis nichts. Das tun wir im Bezug auf Aristoteles nicht erklären.
Die Sache bei der wir weitermachen wollen ist das was Prof. uns als erstes jetzt
beschrieben hat: die Logik. Wir versuchen noch einmal von vorne anfangen und
schauen was sich da aus einer anderen Konzeption des Kerns, den wir bei Aristoteles
hatten, bei den anderen Sachen für Veränderungen ergeben. Als erstes sprechen wir
über Gottlob Frege, aber dieses kleines Programm wie sich eine kleine Abweichung
der Logikauffassung auch vieles andere ändert, das rundet sich erst ab wenn wir über
den Philosophen Russell gesprochen haben. Dann rundet sich das ab (das braucht nun
3 Vorlesungen)
Dieser Gottlob Frege (1848 - 1925): Er hat keine wirklich erfolgreiche - oder seinen
Leistungen entsprechenden - akademische Lehre zusammengebracht, war ein
Einzelgänger, und war schon zu Lebzeiten unter allen führenden Denker weltweit
führend gewesen. Die Leute auf die es ankommt haben verstanden wie bedeutend er
ist. V.a. nach seinem Tod, aber auch schon zu Lebzeiten, einen enormen Einfluss
gehabt. Jemand der sehr einflussreich war, der aber die berühmt war. Jemand der alles
effektiv beeinflusst und bewegt hat, aber er war sozusagen der, der das Denken auf
dem Gebiet der theoretischen Philosophie geprägt hat, dann war das er. Und was der
v.a. als erster ein System, eine logische Theorie entwickelt hat, die das Desiderat
erfüllt, dass sie enorm viel mehr als Aristoteles erfasst und mehr gültige Schlüsse
gültig nachzuweisen erlaubt und natürlich auch alles das Aristoteles nachgewiesen hat
auch. Der erste der so eine homogene Theorie entwickelt hat.
Eine kleine Vorwegnahme: wie funktioniert so etwas im Allgemeinen, wenn man eine
so große Theorie hat und man weiß, man sollte eine bessere haben, die
erklärungsstärker ist als die erste, dann wird das im Allgemeinen so funktionieren -
also die vorbildliche Art und Weise ist - das man feiner Grundbegriffe hat. Also eine
Theorie wird stärker, wenn sie elementarere Grundbegriffe hat. Bei einem
Beispiel/Veranschaulichung: wenn man eine Zeit lang mit Legosteinchen gerne spielt,
dann hat man Projekte, dass man etwas zusammenbauen möchte, was nicht geht, weil
die Legosteine alle eine gewisse Minimalkomplexität haben und gewisse Dinge gibt
es da nicht und wenn man die noch kleiner zerlegen könnte - oder stellen sie sich
umgekehrt vor die Legosteine werden noch zusammengesetzter, es gäbe z.B. keine
geraden mit 3 Noppen, sondern es gibt überhaupt keine Geraden sondern nur die
rechtwinkeligen, dann würde das was man bauen kann sehr eingeschränkt. Oder es
fehlen immer die runden Steine um etwas Rundes zu bauen. Und so ist es da auch.
Ein Desiderat wäre etwas aus denen man sowohl etwas rundes, als auch eckiges
bauen könnte. Und hier sind wir bei einer philosophisch sehr interessanten Frage
angekommen. Das verfolgen wir nicht weiter, wir benutzen sie nur als Analogie: eine
Theorie wird so stärker in dem Maß, wie sie sozusagen das was die Grundlage ist
verfeinert hat. Weil man aus feineren, einfacheren, kleineren Grundlagen mehr
ableiten kann und bauen kann. Und so wird der springende Punkt bei dem
Unterschied zwischen Freges und Aristotelischen Theorie, das er eine sehr viel mehr
elementarere Auffassung von einem Satz ist, der in einem logischen Schluss
vorkommen kann. Bei Aristoteles ist es das aller Eingeschränkteste. Ein Satz muss
aus diesen 2 Termini bestehen und diese 2 Termini müssen mit einem der 4 Arten
verbunden sein ! und darin liegt die Künstlichkeit. Und Frege hat eine Vorstellung
von einem Satz, die einen gültigen Schluss haben kann, die viel, viel elementarer ist,
die uns auch unserem natürlichen Verständnis viel einfacher erscheint und das zeigt
Prof. uns nur ganz kurz indem wir wiederholen was die Aristotelischen
Einschränkungen waren und dann sagen was Frege da abweicht:
Also aus der allgemeinen Beschreibung was ein Syllogismus sein soll, haben wir ja
schon etwas was er sein soll: Sprache soll es sein auf jeden Fall. Und dann kommt das
nächste: es muss einen Schnitt geben von dem was angenommen ist und von dem was
mit Notwendigkeit folgt. Und dann kommt der nächste Schritt bei Aristoteles: das
Gesamte Stückchen Sprache muss aufgeteilt werden können in Sätze. Und zwar das
ist eine stillschweigende Einschränkung: in Behauptungssätze. (Frage- oder
Befehlssätze interessieren wir uns nicht.) Und von dem was ein Behauptungssatz ist,
gibt’s dann bei Aristoteles noch eine speziellere Anforderung: ein Behauptungssatz
muss etwas sein, das etwas über etwas gesagt wird. Also muss aus 2 Sachen bestehen,
die in diesem speziellen Satz 2 Rollen spielen: 1. Ist das was ausgesagt wird über
etwas, 2. Worüber etwas gesagt wird. Und da gehen wir auch noch mit nun. Und jetzt
überspringen wir 2 - 3 weiter Schritte: nämlich, dass das etwas über etwas muss in der
Form des A E I O sein, und dann müssen die in diese Figuren geordnet werden: 2
Prämissen und 1 Conclusio. Und aus dem was er das über diese Figuren sagt, konnten
wir dann entnehmen, dass obwohl in jedem einzelnen Satz die Rollenverteilung der
beiden Termini immer geklärt sein muss, jeweils an sich betrachtet diese Termini alle
von der gleichen Natur sein müssen. Weil es für den Syllogismus nach Aristoteles
wichtig ist, dass sie die Position wechseln könnten. Also das ist der wichtige Punkt:
obwohl im einzelnen Satz die Rollenverteilung klar und assymetrisch sein muss,
prinzipiell die Dinger von der gleichen Art sein müssen, weil sie beide Rollen spielen
müssen. Das ist der Punkt der Trennung, da hört sich die Einigkeit auf zwischen
Frege und Aristoteles. Die Position von Frege ist die: diese Austauschbarkeit gibt es
nicht, wir setzen hier total auf das erste Prinzip, das etwas über etwas und sagen das
sind 2 verschiedene Arten von sprachlichen Ausdrücken. Es gibt 2 grundsätzlich
verschiedene Arten von sprachlichen Ausdrücken, die einen sind dazu da festzuhalten
worüber wir etwas sagen wollen und die anderen sind dazu da etwas zu sagen. Er sagt
er bleibt bei Aristoteles bei dem etwas über etwas. Während Aristoteles sagt, das eine
etwas und das andere etwas müssen im Prinzip aber trotzdem von der gleichen Natur
sein, und Frege sagt hier die sind von ganz verschiedener Natur! Das eine ist eines das
bezeichnet nur Dinge, über die immer etwas gesagt wird. Und das andere ist eben das
was darüber gesagt wird und die können immer nur jeweils eine Position jeweils inne
haben. Es gibt gewisse sprachliche Ausdrücke, deren Funktion deren Leistung besteht
darin, dass sie uns zeigen worüber wir etwas sagen wollen. Und es gibt eine andere
sprachliche Ausdrücke mit denen sagen wir eben über die etwas. Wenn man schnell
einen intuitiven Zugang haben möchte, dann sind die paradigmatischen Ausdrücke
von der Art wie wir das festhalten worüber wir etwas sagen, die Eigennamen sind.
Genau das was es im Aristotelischen Syllogismus nicht vorkommen soll, weil die
nicht vertauschbar sind. Es gibt die Namen mit denen benennen wir den Gegenstand
über den wir etwas sagen wollen und dann gibt es eine andere Art von sprachlichen
Ausdrücken, die Prädikate, das was wir darüber sagen. Der typische Satz, der dem
entspricht ist „Der Heinrich ist groß.“ „Diese Tafel ist grün.“ Der Ausdruck „diese
Tafel“ kann das selbe leisten wie ein Eigenname, weil er identifiziert genau diesen
einen Gegenstand, über den wir etwas sagen wollen. Wäre das die Hauptwörter, wäre
das nicht so gut, weil die spielen nämlich eine entscheidende Rolle bei der Bildung
von Prädikaten. Also ein typisches Prädikat wäre nicht nur im Sinne „ist groß/grün“,
sondern genauso gut kann man sagen: „ist ein Haus“ eben ein allgemeines Hauptwort.
Daher ist das Prädikat das was darüber gesagt wird, ist ein so und so. Der Unterschied
ist der, dass ein Typ von sprachlichen Ausdrücken die identifizieren worüber wir
etwas sagen wollen und mit dem anderen transportieren wir das was wir sagen
wollen. 2 Sachen auf die man stoßt: die Eigennamen sind paradigmatisch von dem 1.
Typ, aber nicht die einzigen, wie „diese Tafel“ oder „das da“ - in einem bestimmten
Kontext wo es alle sagen können ist „das da“ vom 1. Typ, oder „ich“, „du“, („Du
gehst mit auf die Nerven.“) - bei den letzteren Beispielen identifizieren nicht alleine,
als sprachliche Ausdrücke, den Gegenstand, sondern da braucht man immer einen
bestimmten Kontext dazu, und das hängt davon ab wen ich gerade anschaue und mit
„du“ bezeichne. Und dann gibt es noch einen Typ: Eines der größten Probleme der
Sprachphilosophie des 20 Jh. ausgelöst hat: das sind Ausdrücke, die mit einem
Prädikat dadurch gebildet werden, das man den bestimmten Artikel davor setzt. „Der
größte Betrüger aller Zeiten.“, das ist auch ein Ausdruck der dazu dient einen
bestimmten Gegenstand festzuhalten und über den können wir sagen „hat nie einen
Hut aufgesetzt“ = das Prädikat; auf das kommen wir noch zu reden, ist eines der
größten Probleme, die funktionieren dann wieder situationsunabhängig, so wie die
Eigennamen.
Aber wenn wir verstehen wollen, damit haben wir uns eine Atmosphäre zu Aristoteles
geschaffen, aber Frege selbst hat seine Theorie nicht so entwickelt: schauen wir uns
an wie Aristoteles seine Theorie entwickelt hat und wo Platz ist, wo man dann
abweichen kann. Sondern er hat seine Theorie unabhängig, frei entwickelt aus einem
eigenen Ansatz heraus. Alles was nun kommt ist sehr, sehr flüchtig, aber Prof. hofft
man kann die wichtigen Konturen erkennen. Sein Ziel war sozusagen völlig
selbstständig und unabhängig von dem was bisher da war, eine neue Grundlage zu
schaffen für die Logik und nicht nur das Maschinchen das jetzt schon existiert sich
anzuschauen welche Teile man da austauschen kann. Sondern die Maschine
wegräumen und ganz was Neues zu machen. Er hat eine Schrift 1879 publiziert, ist
eine dünne Abhandlung und heißt „Begriffsschrift“ und im Untertitel „Eine der
arithmetischen Nachgebildete Formalsprache des reinen Denkens“. Pflichtartikel
reden wir auch noch. Heute reden wir über einen anderen Aufsatz, der im Hintergrund
genauso wichtig ist und den Titel „Funktion und Begriff“ hat. Den Gedankengang des
Aufsatzes wird besprochen heute. Im Grund alles was er dann weiterentwickelt hat ist
ausgegangen von der Begriffsschrift. Seine letzte Absicht was er wollte, war etwas
anderes: er wollte eine Begründung der Arithmetik, sein Lebensziel war zu definieren
was ein Zahl ist und seiner Auffassung nach ist das entscheidende zu definieren was
die Zahl 1 ist ! aber das lassen wir bei Seite. Das sind schwierige Sachen. Wir
beschäftigen uns nur mit dem was für die Logik herausgekommen ist. Und sein
Ansatz war das alles völlig neu zu begründen und wovon kann man ausgehen? Gleich
am Anfang: ich sage was mich interessiert und alles andere sage ich nicht. Und am
Anfang sagt er etwas - das ist natürlich etwas das Aristoteles auch gesagt hat - womit
wir es zu tun haben ist Sprache. Und Sprache ist etwas was zerfallen kann in
verschiedene Einheiten und zunächst einmal hat er einen sehr offenen Begriff von
Sprache. Was heißt das, das kann man aus dem Titel der Begriffsschrift entnehmen:
„Eine der arithmetischen Nachgebildete Formalsprache des reinen Denkens“ also der
Begriff von Sprache, ist offen, zumindest vor allem zunächst einmal, dass die
arithmetische Sprache, die Sprache der Formeln auch eine Sprache ist. Wenn wir hier
von Sprache reden, dann schließen wir die Formelsprache der Arithmetik nicht aus.
Und auch in der Formelsprache der Arithmetik kann man Zerlegungen vornehmen. In
verschiedene Arten von sprachlichen Ausdrücken, also ein sprachlicher Ausdruck der
uns interessieren kann ist nicht nur so ein Ausdruck wie „Johannes Breger“ oder
„Johannes Breger spricht Wienerisch“, sondern ist auch so ein sprachlicher Ausdruck
„a + b = c“ so wie „Manche Kühe geben Milch. ! auf der Ebene sind wir einmal.
Das nächste was er sagt ist: wir gehen einmal davon aus, dass wir und beschäftigen
zunächst einmal: wir nehmen an dass jeder sprachlicher Ausdruck etwas bezeichnet.
Das ist schon eine Sache wo man nachdenken und Skrupel haben könnte, die wir aber
einmal bei Seite lassen und nur Beispiele anschauen wo das völlig klar ist. Also der
sprachliche Ausdruck „Johannes Breger“ oder „der, der neben im Zimmer ist“ ist
ganz klar was der bezeichnet. Was bezeichnet „4“ die Zahl 4. Es gibt nun andere
Ausdrucke die „4“ bezeichnen = „Vier“ = sind verschiedene sprachliche Ausdrücke
die den selben Gegenstand bezeichnen. Das nächste was er sagt ist: wir beschäftigen
uns mit komplexen sprachlichen Ausdrücken im Weiteren, und komplex heißt nichts
anderes die man zerlegen kann. Da sieht man schon, dass das ein anderes Klima ist:
da wird nicht gesagt von Anfang an, dass wir uns mit Sätzen in der Logik
beschäftigen, sondern da gehen wir viele Stufen tiefer los - sehr viele! Und zwar und
jetzt kommt ein ganz wichtiger Punkt was er unter Zerlegen im Auge hat: „Denken
wir den Umstand, dass „Wasserstoffgas ist leichter als Kohlensäuregas“ [=
sprachlicher Ausdruck], in unserer Formelsprache ausgedrückt, so können wir an die
Stelle des Zeichens für Wasserstoffgas das Zeichen für Sauerstoffgas oder das
Zeichen für Stickstoffgas einsetzen.“ Also Wasserstoffgas ist leichter als
Kohlensäuregas ! zerlegen wir in die 2 Teile: 1. Wasserstoffgas und 2. ist leichter als
Kohlensäuregas. Und tun dort von Teil 1. etwas anderes hin wie Stickstoffgas oder
Sauerstoffgas - sodass Stickstoffgas z.B. in die Rolle von Wasserstoffgas tritt. „In
dem man einen Ausdruck in dieser Weise veränderlich denkt [Veränderung ist
Zerlegung - in 2 Teile - und Ersetzung - statt dem 1. Teil etwas anderes], zerfällt der
selbe in einen bleibenden Bestandteil (= ist leichter als Kohlensäuregas) und einen
veränderlichen Bestandteil. Also in einen bleibenden Bestandteil und in einen
veränderlichen Bestandteil, was das Zeichen ist, was durch andere ersetzbar gedacht
wird, und welches den Gegenstand bedeutet, der in diesen Beziehungen, nämlich
leichter als Kohlensäuregas zu sein, sich befindet. Den ersten Bestandteil, den der
gleich bleibt, (= ist leichter als Kohlensäuregas) nenne ich Funktion den letzteren ihr
Argument.“ Also wir haben sprachliche Ausdrücke, nun hatten wir einen Satz ist aber
ein sprachlicher Ausdruck. Sprachliche Ausdrücke sind komplex und sind so
zerlegbar in 2 Teile, dass wir einen gleichbleiben Teil festhalten und einen anderen
Teil als veränderlich denken. Und den veränderlichen, da hat er etwas Bestimmtes im
Auge worüber wir da etwas sagen wollen und der ausgetauscht werden kann und den
nennen wir Argument. Wie würden wir das anwenden? Wenn man Beispiel mit Gasen
fortsetzt, dann haben wir eine Plusfunktion und das Argument und da können wir uns
vorstellen 3 354 usw. Und je nachdem würden wir sehen, je nachdem welches wir in
die Plusfunktion einsetzten, haben wir einen neuen/anderen Gegenstand, dem das
wieder gewonnene Ganze dann wieder bezeichnet. Weil das bezeichnet die Zahl 4,
das bezeichnet die Zahl 6 etc. Und hier gibt es etwas, das ein bisschen unsauber ist =
Wort Plusfunktion, wir sollten eigentlich dazu eigentlich sagen Verdoppelung und
zwar warum? Weil wir stillschweigend annehmen das wir die selbe Zahl
dazuaddieren. D.h. eigentlich sollten wir Plusfunktion so schreiben, dass wir wie bei
dem Ausdruck deutlich machen, das wie bei einer Variablen etwas eingesetzt wird
[Tafel geschrieben????], weil man kann ja 2 verschiedene Zahlen zusammenzählt,
aber das ist hier nicht intendiert, weil man soll ja die gleiche Zahl links und rechts
vom Plus hinschreiben [4 + 4 (?)] - Plusfunktion gibt es auch, die schreibt man aber
anders hin. Der Unterschied: der gleichbleibende Teil und der austauschbare Teil =
Funktion der Verdoppelung und Argument. = sehr grundlegender Versuch die
eigentliche Bedeutung von Funktion einmal zu platzieren. Zwischen diesen beiden
beim Beispiel von 2 + 2 ist ein zusätzlicher wesentlicher Unterschied zwischen den
beiden in die das zerlegt wird, also wenn er das nennt ich nenne das Funktion und das
andere Argument, dann ist das nur eine Verbaldefinition, eine Nominalerklärung. Es
zerfällt in 2 Teile, das eine bleibt gleich und das andere ist austauschbar, und den
einen nennen ich Funktion und den anderen Argument, Was wir aber sehen hier ist
aber, dass zwischen der Funktion und dem Argument ein wesentlicher Unterschied
besteht, den wir extra benennen können: Dieses Zeichen ist ein richtiges,
ordentliches, sprachliches Zeichen/Ausdruck in dem Sinn, dass einen bestimmten
Gegenstand bezeichnet, nämlich der Zahl 4 - wenn man das zerlegt in 2 Teile, dann ist
1 Teil das Argument auch wieder ein ordentlicher, braver, sprachlicher Ausdruck weil
es einen Gegenstand bezeichnet nämlich die Zahl 2 [vl. auf der Tafel gestanden: 2 + 2
= 4 (????)] und da kommt nun: so wie wir oben andere Beispiele nehmen konnten, die
den gleichen sprachlichen Ausdruck bezeichneten konnten, so können wir das hier
auch ! aber das ist nicht die Art an Zerlegung, die er hier im Sinne hat. Wir können
für den selben ohne Verlust von Information hinschreiben: 100 - 98 (ergibt ja auch 2),
Also das wäre ja auch irgendwie komisch wenn wir sagen wir zerlegen 2 + 2 in x + x
nämlich in die Verdoppelungsfunktion und in der anderen Seite 100 - 98. Das wäre
nicht vernünftig, aber über die Gründe war das nicht vernünftig ist reden wir nicht.
Aber es ist in Ordnung. Welche Unterschiede fallen uns auf? Wir haben, wenn wir
das zerlegt haben einen Teil, der ist genauso ein sprachlich ordentlicher Ausdruck wie
von dem wo wir ausgegangen sind, aber der andere nicht. Es gibt nichts was von dem
bezeichnet wird, +, was plus? 2 plus 2, 3 plus 3, was plus was? Das bezieht sich ja
noch nichts. Das ist ein sprachlicher Ausdruck (2 + 2), kein Satz, ableitbar aus dem
Untertitel des Buches. Die Arithmetik ist eine Sprache, hat Regeln wie Ausdrücke
zusammengesetzt werden und was sozusagen als ein grammatischer Ausdruck gilt.
Z.B. in der elementaren Arithmetik gibt es genauso gut Zeichen die nichts bedeuten,
genauso wie man mit unserer Sprache Ausdrücke machen, die nichts bedeuten ! !
wir setzen eine Ebene tiefer an. Das ist der springende Punkt: Diese Zerlegung ist von
der Art das, dass unterhalb der Ebene von Sätzen erklärt werden kann. Wo wir es
noch gar nicht mit Sätzen zu tun haben, haben wir trotzdem diesen Unterschied von
Funktion und Argument, der darin besteht, dass das Argument ein ordentlicher
sprachlicher Ausdruck ist, der selbstständig was bezeichnet, weil das andere nichts
bezeichnet. Die Funktion bezeichnet zumindest zunächst einmal nicht in dem selben
Sinne etwas wie der ganze Ausdruck. Sondern wenn man erklären will was sie ist,
dann ist die richtige Formulierung dafür: Sie ist eigentlich nur etwas das verschiedene
sprachliche Ausdrücke miteinander gemeinsam haben aber was sozusagen nicht
selbstständig lebensfähig überbleibt wenn man es zerlegt, nur wenn wir wieder ein
Argument einsetzt - kann auch ein anderes sein - dann haut es wieder hin. Dafür hat
Frege einen Ausdruck gefunden, der enorm plastisch ist und genial ist auf gewisse
Weise (weil er das so gut beschreibt, dass es den Anschein hat, es gäbe keine
Probleme mit dem Begriff), nämlich: das zerfällt in einen selbstständigen und einen
ungesättigten Teil. Metapher kommt aus der Chemie; in einen unvollständigen und
ungesättigten Teil. In dem Moment wo ein Argument eintritt passt wieder alles und
wir haben wieder etwas das bezeichnend ist. Aber solange wir so etwas hernehmen
wissen wir ja nicht was davon bezeichnet wird. Was man verstehen muss, das
wichtige ist, wir sprechen noch nicht von Sätzen, sondern wir reden von: sprachlichen
Gebilden - Zerlegbarkeit - Bezeichnung. Wir sind auf einer Ebene wo über das
Verhältnis von Logik und Sprache noch nicht so viel ausgemacht ist. Wir sollen
Grundzüge verstehen und sich merken worum es hier geht und v.a. verstehen:
gesättigt und ungesättigt hilft sehr hier.
Jetzt machen wir einen nächsten wichtigen Schritt: nun kommt ein Beispiel aus
unserer gewöhnlichen Sprache, das so funktioniert wie das 2 + 2, das ist ein Ausdruck
von der Art „Die Hauptstadt von Niederösterreich“ = so ein Ausdruck wie 2 + 2, es
bezeichnet auch einen bestimmten Gegenstand, ist von einer komplett anderen Natur
und Art wie Zahl 4 (Man kann z.B. die Stadt durch eine Autobahn erreichen und die
Zahl 4 nicht usw.). Aber etwas ist klar, dass bezeichnet genauso seinen Gegenstand
wie 2 + 2. Und wir können hier im Grund das gleiche machen wie bei dem 2 + 2 !
wir zerlegen das (man kann es auf verschiedene Weise zerlegen, aber wir wollen sie
so zerlegen, dass es am nahesten an dem von 2 + 2 liegt): Wir zerlegen es in: „Die
Hauptstadt von“ „Niederösterreich“ und wenn wir jetzt Niederösterreich
rausgenommen haben, dann sehen wir wieder das was wir vorher gesehen haben: wir
sehen einen Ausdruck, der bestimmt einen gewissen Gegenstand und wir haben bei
der Zerlegung einen anderen Ausdruck, der einen bestimmten Gegenstand bezeichnet:
nämlich der Eine bezeichnet St. Pölten und der andere das Land Niederösterreich.
Und der 2. Teil den wir bei der Zerlegung bekommen bezeichnet nichts: wenn wir
sagen „die Hauptstadt von“ dann bezeichnet der nichts und dann wenn ich erst die
Antwort sage weiß jeder was Bezeichnet wird. Als Antwort kann ich auch wieder
sagen z.B. „der Steiermark“ dann habe ich es so wie bei dem Verdoppeln wieder, da
habe ich einen tollen Ausdruck der Bezeichnet einen anderen Ausdruck, aber ich habe
davor die gleiche Funktion wie bei der Niederösterreich-Antwort.
Wir können jetzt beginnen langsam eine Tabelle zu basteln, wo wir je nach der Art
von Gegenständen mit denen wir es hier zu tun haben, verschiedene Funktionen zu
klassifizieren. Wir würden jetzt sagen Beispiele angeben: Wir haben gewisse
Argumente und gewisse Funktionen und wir können dann den Wert herausfinden, das
ist das was der Ausdruck jeweils bezeichnet. Wir können sagen so etwas wie plus und
als Argument die Zahlen und was davon bezeichnet wird sind auch wieder Zahlen.
Funktion wie Plus, Argument eine Zahl und als Wert auch wieder eine Zahl ! diese
Zeile ist so quasi eine Wunscherklärung von dem wenn man sich fragt was kann hier
noch alles stehen, außer Plus = die Frage einer Arithmetischen Theorie, Frage der
Zahlentheorie = elementare Arithmetik. Was gibt es noch außer bestimmte Zahlen?
Wieder andere Zahlen. Was wir mit dem Beispiel mit St. Pölten gehabt haben =
Vorerinnerung, dass man das Verallgemeinern kann und für irgendwelche
Gegenstände, Funktionen, die andere Gegenstände zuordnen. Das müssen aber nicht
Gegenstände von der selben Art sein. Wir haben diesen einen Schritt nur gemacht von
Arithmetischen Ausdrücken zu umgangssprachlichen Ausdrücken, einer bestimmten
Art natürlich.
Und jetzt macht er einen Schritt in diesem Aufsatz „Funktion und Begriff“ in dem wir
sehen werden, wie es sozusagen eingreift in unser Thema. Er beschäftigt sich
zunächst genau mit dem was hier gemeint ist. Es gibt nicht eine systematische
Antwort, eine systematische Antwort wäre ein Lebensprojekt in der Arithmetik. Das
hat er nie vorgehabt. Sondern er geht so vor, dass er ein paar Beispiele hat und mal
das Mal oder das Minus nimmt. Sind solche Funktionen und dann gibt es eine Stelle
wo er sagt (es geht darum das man einmal ein Plus nimmt und einmal ein Minus und
dann erklärt man wie man die gebraucht): „Ich nehme zu den Zeichen Plus, Minus
usw., die zur Bildung eines Funktionsausdrucks dienen, jetzt noch Zeichen dazu wie
Ist-Gleich, Ist-Größer-Als, Ist-Kleiner-Als und bilde jetzt einen Funktionsausdruck
von z.B. dieser Art x + 5 = 7 oder x2 = 1“ ! wenn ich mich dazu entschlossen habe
das Ist-Gleich-Zeichen ebenso als ein Funktionszeichen zu verwenden, dann ist das
ein Funktionsausdruck ! man hat mit dem x eine ungesättigte Stelle, weil was zum
Quadrat ist die Frage. = unvollständiger Ausdruck, 1 bezeichnet bestimmten
Gegenstand ! aber wir haben hier einen unvollständigen Ausdruck, da gehört 1 als
integrierter Teil dazu - das Ganze soll ein Funktionsausdruck sein und jetzt ergänzen
wir ihn. Wir Setzen Zahlen an die Argumentsstelle und schauen dann was da
bezeichnet wird und da schreibt er selber folgende Reihe: Wir können einsetzen: -1, 0,
1, 5, 6, 113 usw. und dann bekommen wir eine Reihe von ordentlichen, sprachlichen
Ausdrücken von denen jede etwas bezeichnet. Also wir bekommen -12 = 1, 02 = 1, 52
= 1, 12 = 1. Wir sind nach dem gleichen Schema vorgegangen, wie wir damals bei x +
x Zahlen eingesetzt haben. Wir haben dort lauter Ausdrücke bekommen, die etwas
Bestimmtes bezeichnen, also müssen wir auch hier jetzt im Resultat jeden dieser
Ausdrücke etwas bezeichnen. Und jetzt stellt es sich die Frage: Was ist es denn das
bezeichnet wird? Welcher Gegenstand von dem sprachlichen Ausdruck 52 = 1 z.B.
wird bezeichnet? Was wird davon bezeichnet? Gegenstand den ich dadurch bezeichne
(liegt nicht auf der Hand) zunächst einmal gibt es den ganzen Gegenstand nicht ! er
bleibt dabei das Zeichen einzuführen und wir müssen ein Gegenstand finden wollen.
Und das ist zunächst einmal schwierig, weil es weil es ja unendlich viele natürliche
Zahlen als sprachliche Ausdrücke gibt, das wir sehen können das es unter allen
sprachlichen Ausdrücken, die wir hier bilden können, es 2 gibt, die sich von den
übrigen total unterscheiden, nämlich dadurch das man sagt alle sind falsch und die 2
sind die Wahrheit = intuitiv mal dahingesagt. Und da sagt er darauf, wenn ich darauf
bestehen möchte, dass diese Ausdrücke alle einen Gegenstand bezeichnen und
ordentliche, sprachliche Ausdrücke sind, dann sollte ich sagen, das diese 2 auf alle
Fälle einen anderen Gegenstand bezeichnen als alle anderen. Und das führt ihm dazu,
dass er sagt zu allen Gegenständen, die es sowieso (natürlich) gibt, also die kann man
nicht alle aufzählen [„meine Brille“, „ihre Brille“, „mein Auto“, „die transzendentale
Deduktion von Kant“, „die Stadt St. Pölten“, usw.] ! zu allen Gegenständen, die es
sowieso gibt, gibt es noch 2 ganz besondere Gegenstände dazu, nämlich: den
Gegenstand das Wahre und den Gegenstand das Falsche. Die werden extra eingeführt,
diese 2 Gegenstände, damit es Gegenstände gibt, auf die sprachliche Ausdrücke von
dieser Art, die vollständig sind und nicht unvollständig, verweisen, die von denen
bezeichnet werden. In einer bestimmten Hinsicht ist das intuitiv überzeugend, auf
einer anderen Hinsicht ist einem das zuwider. In einer bestimmten Hinsicht ist es klar,
weil es den Unterschied widerspiegelt, der da tatsächlich besteht. Bei den
Ausdrücken, die man in der Arithmetik mit dem Gleichheitszeichen bilden, ist es ja
tatsächlich so das es sich entweder darum handelt, dass es stimmt oder nicht. Das ist
das intuitive dran, was uns gefällt, was uns nicht gefällt ist: zu sagen das Wahre ist ein
Gegenstand und das Falsche ist auch ein Gegenstand. Aber das kommt daher, dass er
darauf besteht, dass jedes gesättigte sprachliche Zeichen etwas hat, das es bezeichnen.
(Was das Wort Gegenstand bedeutet kann man nicht definieren, da kann man nur so
das was von einem vollständigen Zeichen bezeichnet wird ! aber er meint das kann
man nicht so ohne weiteres definieren, das ist ein Grundbegriff was Gegenstand ist.
Etwas das selbstständig existieren kann. Ist sehr schwierig! Man hat hier einige
Probleme, wenn jemand kommt und sagt definiere mir das, dann kann und wird der
zurück sagen, wenn sie das nicht ohnehin schon begriffen haben - zumindest einen
Teil davon - dann kann ich ihnen das sowieso nicht erklären. Z.B. muss man es so
verstanden haben, dass es das ein und das selbe ist worüber wir reden. Unabhängig
davon das dieser Gedanke läppisch und schwammig ist, hinter diesem Gedanken
steckt natürlich das es nicht so sehr darum geht wie man es definieren kann, sondern
mehr wie man es verwenden will. Man kann sagen man kann den Begriff Gegenstand
mit Strengengraden verwenden/sich einlassen und wenn man es auf ein Minimum
reduzieren wollen, dann ist das auf den Gegenstand der Rede, das worüber wir reden
als das selbe festhalten können = wage abgegrenzt von Wörtern wie Themen.
Worüber reden wir heute? Unsere Gegenstand ist Zahlen, wir reden über Zahlen.
Aber dann sagt wer: Bei meinen ist das so, wenn ich sie ins Wasser gebe, dann lösen
sie sich immer auf. ! dann würden wir sagen wir haben nicht den selben Gegenstand
gehabt. Oder machen wir es so: denken wir uns einen Gegenstand aus. Nennen wir
ihn Hans. Und sagen wir er ist ganz rund und hohl und überall gleich rund. Dann sagt
wer: aha eine Kugel also. Dann sagt der andere: Dann machen wir einmal einen
Durchmesser fest!. Und dann ist klar, wir haben alle den gleichen Gegenstand,
nämlich die Kugel Hans, und an irgendwelchen Punkten könnte man merken, dass
jmd. den Gegenstand verloren hat und nicht mehr mitkommt ! das ist also ein
eingebildeter Gegenstand und ist trotzdem ein Gegenstand. Und jetzt kann man
immer schärfere Anforderungen stellen, also Gegenstände die abseits davon sind, dass
wir sie einbilden können. Also Unterschiede von Gegenstände wie Hans und
geometrische Gegenstände ! der Unterschied ist völlig groß, weil Hand ist
willkürlich eingebildet, aber wenn ich mal definiert habe, dass er eine Kugel ist, dann
gibt es gewisse Dinge, die man sich, wenn man sich das eingebildet hat, einbilden
muss. Auch wenn die Kugel nur eingebildet ist, muss sie in gewissen Bedungen
gleich sein als andere Kugeln. Obwohl alle Kugel in unserer Vorstellung einmal
eingebildet sind. Eine Definition von Gegenstand im Allgemeineren ist eine viel
schwierigere.)
Aber man muss verstehen dass Gegenstände und vollständige Ausdrücke
Wechselbegriffe sind, in seiner Vorstellung sind Gegenstände vollständig gesättigte
Zeichen und zu denen gibt es auch einen Gegenstand, der sie bezeichnet. Und zu den
Funktionen gibt es nicht so einen Gegenstand. Und jetzt haben wir, weil wir ja eine
zusätzliche arithmetische Funktionszeichen genommen haben, nämlich das Ist-
Gleich-Zeichen usw., gezwungen gesehen, weil nichts anderes das bezeichnen würde,
die 2 Gegenstände gesehen, die erfinden. Frege sagt auch an einer Stelle: „Das ist eh
kein Problem, weil die kennt ja eh jeder.“ ! da kann man sich auch ein bisschen auf
die Schaufel genommen fühlen, wenn man das liest, weil gesehen hat es noch
niemand ! aber es hat etwas intuitives: 2 sind wahr, alle anderen sind falsch.
(Unterschied Einzelding und Allgemeinheit ist nicht der gleiche wie bei konkret und
abstrakt. Weil Zahl 2 und Zahl 4 keine konkreten Dinge, aber sie sind Einzeldinge,
obwohl sie eine abstrakte Sache ist. Und es ist sehr, sehr wichtig für uns, dass wir nur
eine Zahl 4 haben.)
Wir hätten hier möglich ein 3te Zeile hinzuzufügen, die dem Rechnung trägt, dass wir
diese neuen Gegenstände haben. Nämlich wir haben jetzt Funktionen, die z.B. mit
dem neuen Gleichheitszeichen gebildet werden, wo wir als Argument die Zahlen
haben, dann haben wir so eine Funktion, aber als Wert haben wir entweder das Wahre
oder das Falsche = das sind eben die sogenannten Gleichungen. Jetzt kommt ein ganz,
ganz hochspringender Punkt: Jetzt sagt er: „Der sprachliche Ausdruck einer solchen
Gleichung [Prof. würde eher sagen, der umgangssprachliche Ausdruck für eine solche
Gleichung, weil das ist ja schon Sprache oben] ist ein Behauptungssatz.“ ! und das
entspricht unserer Intuition: Das Problem mit dem 12 = 1, ist dass wir haben das
Gefühl es ist ein Satz und der Satz bezeichnet ja nicht so etwas wie ein Name etwas,
aber Frege sagt, oh ja muss er. Und wenn das nicht auf der Hand liegt, dann gebe ich
es dazu, weil alle Sätze ja auch entweder wahr oder falsch sind. Etwas was er nicht
dazuschreibt an dieser Stelle, aber was er sich gedacht hat, ist die Umkehrung.
Nämlich: nicht nur der sprachliche Ausdruck eine Gleichung ist ein Behauptungssatz,
sondern die Umkehrung: alle Behauptungssätze sind von der Art der Gleichungen.
Jetzt kommen wir auf die nächste Stufe seiner Grundlegungen. Und jetzt kommen wir
zu unseren Beispielen wie: „Richard Heinrich ist kurzsichtig“ = Argument: Richard
Heinrich. Die Funktion: ist kurzsichtig. Wert: das wahre oder Falsche. Er spricht es so
nicht aus, aber er benutzt es = der Spirit der Sache, das man alle Behauptungssätze so
verstehen kann wie Gleichungen. Wir haben so was wie in Prädikat „ist kurzsichtig“,
„ist ein Haus“ etc.; dann haben wir ein Argument, das Argument wie bei den Zahlen
bezeichnet einen bestimmten Gegenstand. Und weil es von der Natur der Gleichung
ist, ist das was es davon bezeichnet wird entweder das Wahre oder das Falsche. Seine
Strategie ist Folgende: Der Unterschied von Argument und Funktion erklärt er, und
dann die Behauptungssätze von einer bestimmten Art von Funktion her erklärt. Also
der Funktionsbegriff ist viel tiefer angesetzt als Begriff des Prädikats und eine
besondere Art von Funktionen generiert dann die Behauptungssätze. Nun sind wir
wieder dort bei dieser ersten Skizze, wo er den Aristoteles verändert. Und noch eine
Definition (Erklärung folgt): Diejenigen Funktionen, deren Werte Wahrheitswerte
sind, also alle die bei denen Wahres oder Falsches herauskommt, nenne ich Begriffe.
Also Begriffe sind einfach eine bestimmte Art von Funktionen, er definiert Begriffe
so dass er erklärt das ist eine Funktion deren Wert entweder das Wahre oder das
Falsche ist. Hier soll man erkennen = suche nach einer radikaleren/tieferen Grundlage
für alles was in der Logik bei Aristoteles schon relevant war.

Einführung in die theoretische Philosophie - Vorlesung 7

Vorige Woche mit Frege begonnen und das was schon bei Aristoteles im Zentrum
war: seine Auffassung von Logik. Letztes Mal und diese Woche schwierige Sachen in
kurzer Zeit. In welchem Sinn können oder sollten wir sagen, dass wir bei Frege so
etwas wie eine neue Grundlegung der logischen Theorie, eine Grundlegung auf
tieferem Fundament. Kann man auf 2 Arten beantworten: 1. Vergleich mit Aristoteles
macht und wie weit sie zusammen gehen und wo trennen sie sich. Mit Frege kommen
wir bis zu dem Punkt mit, wo Aristoteles über die Behauptungssätze spricht, das sie
alle die Form haben sollen von etwas über etwas gesagt wird, und dann macht
Aristoteles weitere Schritte, die diese Sätze noch weiter normieren und einschränken.
Insbesondere macht Aristoteles die Annahme, dass eine Assymetrie zwischen dem
was gesagt wird und dem worüber etwas gesagt wird herrscht und im Prinzip diese
Termini von der gleichen Natur sind. Und das ist der Punkt wo Frege sagt, dass die
beiden nicht die gleiche Natur haben, sondern die einen haben diese Rolle und die
anderen spielen andere Rolle und grundsätzlich mal können die nicht ihre Rollen
tauschen. Das ist die eine Art und Weise zu erklären. 2. Die viel interessanter und
grundlegende Art wie man das erklären kann, ist die, dass man rekonstruiert einen
Zusammenhang in dem Frege prinzipiell das Verständnis von dem was ein Satz ist auf
einer anderen Basis schafft. Nämlich einer Basis wo wir es primär mal nur mit
irgendwelchen sprachlichen Ausdrücken zu tun haben, die etwas entsprechen. Und
dem entspricht auch, dass er zunächst einmal unter einer Sprache mehr versteht als
natürliche Sprachen, die man in Sätze aufgliedern kann. Nämlich wo auch die
Formelsprache der Arithmetik darunterfallen (wichtiger Punkt für ihn!!!), oder andere
Zeichen- und Symbolsysteme, die nicht unbedingt etwas mit unseren natürlichen
Sprachen und deren Grammatiksystemen zu tun. Und da beginnt auf einer viel
tieferen Ebene diese Überlegung über die Unterscheidung von Funktion und
Argument und diese Unterscheidung - das ist der springende Punkt - trifft auch auf
sprachliche Ausdrücke zu, die keine Sätze sind. Eben solche Ausdrücke wie in der
Arithmetik 2 + 2 ! also alles was ein komplexer sprachlicher Ausdruck ist und etwas
bezeichnet kann auf diese Art und Weise gedacht werden, in einen Teil der gleich
bleibt = Funktion, und einen Teil der austauschbar ist = Argument. Und die
unterscheiden sich schon - jetzt reden wir noch nicht von Sätzen - das so wie der
komplexe Ausdruck, von dem wir ausgegangen sind, selbstständig etwas bezeichnet,
den einen Teil den wir bei der Zerlegung bekommen, nämlich der an die Stelle des
Arguments tritt, auch wieder selbstständig ist und der andere Teil, der das
gemeinsame in verschiedenen Ausdrücken ist, der bezeichnet nichts selbstständig, der
ist einfach nur das gemeinsame = die Funktion. Und dann haben einfach intuitiv -
nicht systematisch von oben - so eine Art ansatzweise Klassifikation von solchen
Funktionen probiert.
Argument Funktion Wert
Zahl x+x Zahl
Ggst Die Hauptstadt von .... Ggst
Zahl x2=1 WW=WF
Ggst ... ist ein Raucher WW
Ww=WF ? ww=WF
Das war diese Zeichnung (oben) auf die wir uns weiter beziehen. 1. Zeile: man wirft
in dem Argument als Zahl den 2er rein und bekommt als Wert die 4. Oder man wirft
einen 3er rein, und bekommt 6 heraus = Verdoppelung diese Funktion. Nächster
Schritt in 2. Zeile: man kann nicht nur Zahlen einsetzen, sondern auch sprachliche
Ausdrücke und das splittet sich dann auf in einen Teil „Die Hauptstadt von ...“, aber
das bezeichnet noch gar nichts = die Funktion, und einen Teil „Niederösterreich“ und
das ist der Gegenstand, der sehr wohl etwas bezeichnet und ist austauschbar gegen
was anderes wie Steiermark und dann bekommen wir wieder was anderes bezeichnet.
Aber was wichtig ist, wir haben sehr wohl einen umgangssprachlichen Ausdruck bei
„Die Hauptstadt von Niederösterreich“, aber ein Satz ist das noch immer nicht, das ist
eine mögliche Nominalphrase für einen Satz.
Und dann war der ganz, ganz entscheidende Punkt, dass er bei seinen arithmetischen
Gleichungen gesagt hat und jetzt nehme ich das Ist-Gleich-Zeichen/
Gleichheitszeichen dazu und bildet aus dem arithmetischen Ausdrücke so wie wir
arithmetischen Ausdrücke mit Mal- und Plus- und Minus-Zeichen bilden können und
da hatten wir dann das Beispiel x2 = 1 und das ist von der ganz gleichen Struktur wie
x + x im Grund, wenn wir erlauben das Gleichheitszeichen dazuzunehmen, aber wir
kommen in eine Schwierigkeit: Weil wenn wir bei x + x eine bestimmte Zahl
einsetzen haben wir immer einen Wert, wenn wir 3 einsetzen, haben wir 6 etc., aber
wenn ich in x2 = 1 einsetze und 5 einsetze ! was ist der Gegenstand hier? Und da
steht Frege vor einer Alternative: entweder sagt er ich gebe es auf ich ziehe das
Gleichheitszeichen zurück, oder ich bleib dabei und muss einen Gegenstand finden !
es ist intuitiv ziemlich klar welcher Gegenstand es sein muss und da gibt es 2
mögliche Gegenstände: entweder das Wahre oder das Falsche. Und jetzt muss Prof.
uns warnen in der Zeichnung: 3. Zeile: WW = Abkürzung für Wahrheitszeichen, aber
es kann immer entweder der Gegenstand das Wahre sein, oder der Gegenstand das
Falsche sein. Also wenn wir z.B. da gibt es einen Punkt in Frege’s Theorie: wenn man
nimmt „die Hauptstadt von Niederösterreich“ und man ersetzt letzteres durch
Steiermark, da hat man das Gefühl, da muss schon vorher eine Einigung darüber
bestehen, dass man einsetzt entweder „Australien“ oder „Steiermark“ und nicht „das
gestrige Erdäpfelgulasch“, weil man nichts damit anfangen kann (weil ein Gulasch
hat keine Hauptstadt). Sozusagen, dass man unterschwellig vorher sich schon einig
ist. Aber wenn man in die 3te Zeile schauen - x2 = 1 -, da ist eine Auffassung von
Frege das bei so einer Funktion, egal was man an die x-Stelle setzt, einen
Wahrheitswert ergibt. Also wir haben auch gesagt geben wir 5 rein, kommt das
Falsche raus, nur wenn man -1 oder 1 einsetzt, kommt das Wahre raus, und da ist
Frege der Auffassung, dass wenn man „das gestrige Erdäpfelgulasch“ einsetzt, dann
kommt nicht gar nichts raus, sondern dann kommt das Falsche raus. (Woher wissen
wir was falsch ist und was nicht - das Gulasch keine Hauptstadt hat ist klar, aber das
kommt nicht von der Logik, sondern von unseren Erfahrungen - ist nicht deutlich
festgesteckt). Aufgehört haben wir letztes mal, dass Frege der Auffassung ist, dass
solche Funktionen wie in der 3ten und 4ten Zeile, nämlich Funktionen deren Werte
Wahrheitswerte haben, bekommen bei ihm einen eigenen Namen, nämlich die heißen
Begriffe. Diese Funktionen bekommen den Namen Begriffe. Also erinnern wir uns:
die Funktion ist der Teil eines Ausdrucks, der bei eine Zerlegung des Ausdrucks
entsteht, der mehreren Ausdrücken gemeinsam sein kann, aber nichts selber
bezeichnet: „ist ein Raucher“ oder „ x2 = 1“ bezeichnet selber ja noch nichts, das
muss man immer erst vervollständigen. Und diese Funktionen, die so einen
Wahrheitswert als Wert haben, nennt er Begriffe. Also wie würden wir
umgangssprachlich den Begriff in Zeile 4 nennen? Ist Begriff „Raucher“, bezeichnet
selber nichts und muss man noch vervollständigen. Das entspricht auch dem was wir
bei Aristoteles gesehen haben: „Raucher“ ist eine Allgemeinheit, dieser kann ein
Raucher sein, jener kann ein Raucher sein, wir können verstehen was ein Raucher ist
auch wenn es vl. gar keinen Raucher gibt und die Funktion ist etwas Allgemeines.
Und die Funktion ist gar nichts anderes als etwas Allgemeines. Jetzt eine Frage: wie
nennen wir umgangssprachlich den Begriff nennen in der 3ten Zeile? Aus x2 = 1 da ist
der Begriff Wurzel aus 1. Gleichung ist auch eine mögliche Antwort, aber nicht die
Antwort hier, weil es ist ein Metabegriff unter dem auch andere Gleichungen fallen,
wie z.B. Gleichung 4 + 3 = 12 und das ist ein Ausdruck von einer Gleichung. Eine
wirkliche Gleichung ist es erst wenn wir an die Stelle etwas einsetzen. Wir haben
auch erst einen Behauptungssatz wenn wir an die Stelle von „ist ein Raucher“ vorher
etwas einsetzen. Was wir vorher haben ist das was nach der alten Auffassung von
Logik ein Prädikat wäre in einem Behauptungssatz. Sehr wichtig ist das bei Frege gibt
es eine Definition was in der Geschichte in der Philosophie wirklich so erfolgreich
definiert wurde, nämlich für das Wort Begriff. Und zwar ein Begriff ist eine Funktion
deren Wert immer ein Wahrheitswert ist. Das muss man sich merken! Das setzt
natürlich voraus das man versteht was eine Funktion ist und wie er auf die Idee mit
den Wahrheitswerte gekommen ist, nämlich anhand der Gleichungen. ! Diesen
Zusammenhang soll man präsent machen können
Ausgehend von 4. Zeile: kann man sagen, dass Frege eine Auffassung von
Behauptungssatz hat, in der man allgemeine Form eines Behauptungssatzes, die jeder
hat, eben genauso aufschreiben kann wie man in der Mathematik eine Funktion
aufschreibt. ! Zeichen auf Tafel??????? Das vertritt den Funktionsausdrucks und
zeigt das etwas leer bleibt: „Ist eine Raucher.“ - Wer ist ein Raucher? Bleibt leer. Das
x markiert die Argumentstelle. ! ist die allgemeine Form, als Werte kommen immer
nur das Wahre oder das Falsche in Frage. Also wenn wir uns das vor Augen halten,
dann können wir sehen, dass es eine viel grundlegende Auffassung eines
Behauptungssatzes ist.
Jetzt gehen wir zurück zur Tabelle: Und wir sehen die 5. Zeile: diese Zeile ergibt sich
ganz von selbst. Woraus? Daraus, das Frege der Auffassung ist wie „ist ein Raucher“
ergibt einen Wert egal was man einsetzt. Oder x2 = 1 ergibt wenn man Gulasch
einsetzt den Wert F (Falsch). Und wenn aber das gilt, was wir ganz am Anfang gesagt
haben, dass das Wahre und das Falsche Gegenstände sind, dann muss es auch
Funktionen geben, deren Werte Wahrheitswerte sind und für die man auch als
Argumente Wahrheitswerte geben. Wenn ich alles nehmen kann, wenn ein Begriff für
jeden Gegenstand den Wert W oder F produziert, dann ist es eine interessante Frage
festzustellen was diejenigen Funktionen sind die auch wenn man einen Wahrheitswert
als Argument nimmt manchmal den Wert das Wahre liefern. Beispiel einer solchen
Funktion ist die einfachste, ist die Verneinung. Verneinung wenn man vorne das
Wahre hineinschmeißen, kommt hinten das Falsche raus, wenn man vorne das
Falsche angibt, dann kommt hinten das Wahre heraus. Verneinung ist so eine
Funktion, die liefert als Wert immer entweder das Wahre oder Falsche je nachdem
welches Argument wir eingesetzt haben genau das andere: Verneine ich das Wahre,
habe ich das Falsche behauptet. Verneine ich das Falsche, so habe ich das Wahre
behauptet. Wenn ich irgendeinen Satz nehme von dem ich genau weiß das er falsch ist
und verneine ihn, so habe ich das Wahre behauptet: Ich verneine, dass 2 und 2 27
ausmacht = Wahrheit behauptet. Das ist ein sehr wichtiger Punkt: diese Funktionen,
die Wahrheitswerte als Argument nehmen um daraus wieder Wahrheitswerte machen
- das sind Begriffe nach unserer Definition, weil ja jede Funktion deren Werte
Wahrheitswerte sind Begriffe sind - also Verneinung ist bei Frege ein Begriff! Das
sind wichtige Funktionen und die haben einen eigenen Name: sind Begriffe nämlich
Wahrheitsfunktionen, weil sie auf Wahrheitswerte Wahrheitswerte bilden. Ganz
entscheidend ist bei den Wahrheitsfunktionen wird einem erst klar, wenn wir eine
Möglichkeit mit einbezieht: natürliche die Fregische Auffassung von der
Unterscheidung von Argument und Funktion lässt zu dass es Funktionen von
mehreren Argumenten gibt. Z.B. sind wir ein bisschen darauf gestoßen, bei unserem
Anfangsbeispiel 2 + 2, da haben wir ursprünglich gesagt, dass es sich um Summe
handelt, genau genommen wir immer nur die selbe Zahl haben wollen dann handelt es
sich eigentlich nicht um die Summe, sondern um Verdoppelung. Aber wenn wir
Summe allgemein verstehen, dann ist das Plus eine Funktion mit zwei Argumenten,
weil wir ja dann das Plus bei x + x aus zwei Teilen besteht + und xy - und so gibt es
auch in der Umgangssprache eine ganze Menge an Begriffen, die mehrere Argumente
haben. Also z.B. x liebt y, x beneidet y oder es gibt welche mit drei Stellen „Der Fluss
x grenzt das Land y von Land z ab“ oder so etwas. Darüber sprechen wir noch mal,
weil das ist eigentlich eine triviale, aber technisch eine folgenreiche Möglichkeit ist,
und konzentrieren wir uns v.a. einmal darauf, dass das bei den Wahrheitsfunktionen
in der letzten Zeile eine große Möglichkeit spielt, weil nämlich außer der Verneinung
die Wahrheitswerte immer mehrere Stellen haben. Außer was wäre dann noch so eine
Wahrheitsfunktion, die mehrere Stellen hat: und ist so eine. Und ist eine zweistellige
Wahrheitsfunktion das eine und das andere und die liefert das Wahre nur wenn man
an beiden Stellen das Wahre reingesteckt haben. Und wenn an einer oder beiden
Stellen das Falsche steht dann liefert es das Falsche. „Ich bin klein und besitze ein
Auto.“ = liefert Falsche weil eines davon das Falsche ist, obwohl man das als eine
Auffassung auffasst und man muss sich dann darauf konzentrieren was dann von den
zweien falsch ist. Oder ist auch noch so etwas, oder Wenn...dann. Wenn-dann ist die
Reihenfolge nicht egal, es spielt eine große Rolle was man in eine der beiden Stellen
gibt, es ist immer wahr außer in einem Fall, nämlich wenn der Wenn-Teil wahr ist
und der dann-Teil falsch ist ! dann ist Falsch. Wenn der Wenn-Teil falsch, ist ein
Wenn-Dann-Satz wahr! „Wenn Napoleon hier im Raum sitzt, dann ist 3 und 3 gleich
11.“ ! ist wahr, weil Napoleon nicht da ist und 11 nicht rauskommt. „Wenn das wahr
ist, heiße ich Hugo.“ = Wahr. Diese Funktionen werden eigens untersucht und hier
entspringt eine wichtige moderne Branche in der Logik = die Aussagenlogik, die sich
mit den Wahrheitsfunktionen beschäftigt.
Also jetzt haben wir im Grund die ganze Tabelle durchgeschaut. Vor allem wenn man
das letzte in Betracht ziehen, diese Definition von dem was eine Wahrheitsfunktion
ist, dann können wir erkennen wo hier in diesen Festlegungen der Effekt ausgeht
welche Rolle das bei der Auffassung eines gültigen Schlusses spielt. Erinnern wir uns
zurück: Aristoteles sagte der Gegenstand der Logik sind gültige Schlüsse,
Syllogismen in dem Sinne das es sprachliche Gebilde handelt, von der Art wenn
etwas akzeptiert ist, etwas anderes mit Notwendigkeit daraus folgt. Das ist eine
Formulierung, die kann man leicht in diese Sprache übersetzen, in die Sprache dieser
letzten Zeile der Tabelle. Das ist nicht viel anders als wenn man sagt ein gültiger
Schluss ist ein sprachliches Gebilde von der Art, dass wenn man etwas bestimmtes als
Wahr akzeptiert hat, etwas anderes davon verschiedenes auch als Wahr akzeptieren
muss. Man muss nur den Begriff etwas als wahr akzeptieren, ein bisschen
einschränken. Aber das fällt uns ja nicht schwer, weil etwas in einem Diskurs
akzeptieren oder zustimmen, heißt ja zu sagen „Ja, das ist wahr.“. Also wir können
sehen, dass er mit der Wahrheitsfunktion ein Mittel in der Hand hält wie man so
Schlusszusammenhänge rekonstruieren kann. Und das was Wahr ist kann auch eine
Verneinung sein, wenn es etwas Falsches ist das verneint wurde. Das ist der eine
Faktor, der ausmacht wie diese neue Logik ausschaut = das mit den
Wahrheitsfunktionen. 2. Faktor: ist das mit der Auffassung des einzelnen
Behauptungssatzes, als zusammengesetzt aus den beiden Elementen Funktion und
Argument.
Ein drittes Stückerl fehlt jetzt noch: Die Idee hat einen eigenen Namen (es steckt ja
schon drinnen): Die Rolle, welche die Generalisierung spielt. Jeder Behauptungssatz
ist in Funktion und Argument geteilt und zu zerlegen, und nun nehmen wir an der
Funktionsstelle etwas Bestimmtes wie „ist ein Raucher“ - nun haben wir noch immer
keinen Satz. Aber in den Formeln mit dem x, da steht das x ja nur da um uns zu
sagen, dass da nix steht. Und das x (gegenüber 0 ??) hat den Vorteil, dass wenn wir
mehr haben, dann hat das den Vorteil zu sagen, dass wir eventuell mehr haben. Als
bei „ist ein Raucher“ haben wir einen Satz, wenn wir links einen Namen hinstellen.
Verbalphrase + Nominalphrase = dann ist ein Satz und die nächste Frage ist, ist er
wahr oder falsch. Aber wenn wir eine solche bestimmte Funktion haben, dann haben
wir noch eine andere Art wie wir einen Satz machen können, als das wir sagen „der
ist ein Raucher“, wie „Keiner raucht“, „Alle rauchen“, „Jemand raucht“, „Irgendwer
raucht“, „Einige/Einer raucht“, „Niemand“ ! dann haben wir auch Sätze, aber die
sagen nicht auf einen was aus. Gegen wir wieder auf das etwas über etwas zurück: Im
erst genannten Beispiel ist zum Beispiel der Prof. der, der raucht. Aber alle ist nicht
ein Gegenstand wie ich/Prof. Und jemand auch nicht. Aber dies sind Wörter, die diese
Stelle auch benutzen können, und diese Sätze sind dann von einem anderen Typ, aber
es sind auch Sätze und diese nennt man generalisierte Sätze. Jetzt zu dem keiner oder
nichts ! da sieht man wie die verschiedenen Teile der Theorie ineinander greifen:
nämlich keiner kann man übersetzen als entweder alle, oder mindestens 1er jemand.
Und jemand und alle kann man auch ineinander übersetzen, nämlich mit Hilfe der
Verneinung. Wenn man die Wahrheitsfunktion der Verneinung hat, dann kann man
keiner aus jemand definieren. Keiner heißt nicht ein einziger. Und umgekehrt kann
man auch einer oder jemand auf der einen Seite und alle auf der anderen Seite
durcheinander definieren. Es genügt zu verstehen was ein generalisierte Satz ist 1
Typus zu kennen. Wie würde man aus dem alle das jemand finden: nicht alle nicht:
heißt auf alle Fälle einer. Der eine sagt „nicht alle nicht“ = „einer schon“. Es trifft
nicht auf alle zu, dass sie nicht rauchen. „Auf alle trifft es zu, dass sie nicht rauchen“
zu „Nein, es trifft nicht auf alle zu, dass sie nicht zu rauchen.“ = er kann mindestens
einen präsentieren der raucht. Hier kann man dafür nun Symbole einführen - für alles
wird in der Logik extra Symbole eingeführt: z.B. wenn man sagen will, dass
mindestens einer raucht kann heißen: ∃ ! (x) ∃ (Tafel so das Beispiel???) !
Klammer um auszudrücken, dass alles und jeder raucht also „alles raucht“. Man
braucht nur eines von beiden Zeichen.
Wichtig, so sieht man wie das eine feiner Vorstellung von Logik ist: Wenn man diese
Mittel zur Verfügung hat, dann kann man zeigen, dass so ein Satz wie “Alle Wiener
sind sterblich.” in dieser Auffassung nun nicht ein elementarer und einfacher Satz ist.
In dieser Theorie kann man formal etwas aufschreiben/zeigen, was Prof. und
umgangssprachlich gezeigt hat, dass „Alle Wiener sind sterblich.“ Oder „Alle Katzen
haben 5 Beine.“ in Wirklichkeit ein Gebilde aus mehreren Sätzen ist, ein
Konditionalsatz: „Wenn es ein Wiener ist, dann ist er sterblich.“ „Wenn etwas eine
Katze ist, dann hat es 4 Beine.“ Passt auch wenn es keine Katzen gibt, ist Satz auch
wahr. Hat damit zu tun, dass der Wenn-Dann-Satz dann wahr ist, auch wenn der
Wenn-Teil falsch ist. „Alle Wiener sind sterblich.“, kann man auch so aufschreiben,
dass man sagt, „Für alle Gegenstände die es überhaupt gilt, dass wenn der Gegenstand
ein Wiener ist, dann ist er sterblich.“ Und dann haben wir einen Satz „Der
Gegenstand ist Wiener“ und den anderen Satz „Der Gegenstand ist sterblich“ ! und
die stehen in einer Wenn-Dann-Beziehung ! hier feinere Legosteine, die eine feinere
Theorie darstellen und mehr Möglichkeiten/Kombinationen erlauben ! Das woraus
die Sache besteht ist nicht auf einer molekularen, aber einer atomaren Ebene. Es ist
eine feinere Aufgliederung woraus das Ganze besteht. Was nun alles abgeleitet
werden kann, beschäftigen wir uns gar nicht. Nur einen letzten Punkt hierzu: Der
große historischer Vorteil bei dieser Auffassung ist, dass sie sehr gut anschlussfähig
und erweiterbar ist. Wo man das sofort sieht, wie sie erweiterbar ist, ist die
Verallgemeinerung auf mehrstelligen Funktionen, da ergibt sich dann eine
Relationslogik. Eine mehrstellige Funktion (lernen wir diese Vorlesung später noch
kennen): da hat man dann eigene Typen von gültigen Schlüssen für solche Begriffe
wie „der eine liebt den anderen“ oder dreistellig „etwas grenzt ein zweites von einem
dritten ab“. Andere Richtungen, wie man das leicht erweitern kann, ist eine leichtere
Einbeziehung von solchen Schlüssen, wo wir einen Behauptungssatz mit einem
Modaloperator versehen. Es gibt einen Typ von gültigen Schlüssen, die waren
natürlich dem Aristoteles schon bekannt, die haben wir wenn wir zu einem
Behauptungssatz dazu sagen ob es wirklich so ist, notwendigerweise so sein muss
oder möglicherweise so ist. Also wir können sagen „Es ist notwendigerweise so und
so “ dann kann man daraus schließen, dass „es ist möglicherweise so und so“, weil
wenn es notwendigerweise so ist, dann kann es auch möglich sein. Aber wenn etwas
möglich ist, dann kann man nicht daraus schließen, dass es wirklich so ist! Und das ist
ein eigener Typ von Überlegung, die man hier leicht einbauen kann, und hier ist die
Logik ist hier von Anfang an nicht so abgeschlossen, sondern kann man leichter
erweitern. Es ist schon eine Theorie mit gewissen Set an Grundbegriffen - Satz,
Funktion, Argument - und man kann aber noch andere Sachen einbauen und dann
bekommt man einen anderen Typ von gültigen Schlüssen von solchen notwendigen
Folgen, die wir in einem bestimmten Bereich verfolgen.
Nun Ende und etwas neues: Frege Teil 2: Andere Überlegung zu Gebiet der
sogenannten logischen Semantik = Theorie der Bedeutung. Haben wir bei Aristoteles
schon kennen gelernt, dass das eine bedeutende und interessante Dimension ist mit
der Behauptung: auch wenn es von einer Sache kein bestimmtes Exemplar gibt das
wirklich existiert, kann man unter Umständen verstehen was es heißt so eine
bestimmte Sache zu sein. D.h. man kennt die Bedeutung. Was ist eine Bedeutung? Da
geht es nicht darum das jemand einmal die genaue exakte Definition erbringt, sondern
da geht es darum welche verschiedenen Zugänge man zu diesem Thema haben kann.
Und ein ganz bestimmter (interessanter) und für die ganze Philosophie des 20 Jh.
entscheidender Zugang kommt von Frege. Er ging in bestimmter Weise davon aus,
dass wir eine Ahnung haben alle was eine Bedeutung ist. Was er gesagt hat, was ihn
interessiert sind sprachliche Gebilde, die selbstständig etwas bezeichnen können. Also
das waren Ausdrücke wie „2 + 2“ oder „Richard Heinrich“, oder „die Hauptstadt von
Niederösterreich“ ! sind komplex (außer Richard Heinrich ist nicht komplex!) = sind
sprachliche Ausdrücke alle drei, die selbstständig etwas bezeichnen. Wenn wir uns
einen Fall anschauen wollen, wie in der 4. Zeile mit „ist ein Raucher“, wo wir in diese
Funktion ein Argument einsetzten wie z.B. ein Name oder so etwas wie „der da in der
5ten Reihe links ist ein Raucher“ und wir sagen dann für dieses Argument liefert die
Funktion dann einen bestimmten Wert, vorher hat sie keinen Wert gehabt weil „ist ein
Raucher“ ist weder wahr noch falsch, da fehlt noch was. Und das 2te das passiert:
zugleich wir einen Wert bekommen mit einem eingesetzten Argument ist es auch ein
Satz geworden. Wir haben nun einen Satz, der wirklich etwas bezeichnet. Und wie ist
die Beziehung zwischen den beiden Resultaten, die wir durch die Einsetzung
bekommen haben? Und da sagt Frege, dass die Beziehung ist die, dass der ganze Satz
den wir haben, den Wahrheitswert den wir als Wert bekommen bezeichnet. So wie
der Name Richard Heinrich den Prof. bezeichnet so bezeichnet der Satz „Richard
Heinrich ist ein Nicht-Raucher“ ebenso auch einen bestimmten Gegenstand, aber nun
wissen wir nicht genau welchen, aber es ist einer von 2 - wahr oder falsch. Das haben
wir ja auch schon gesagt bei dem x2 = 1, was bezeichnet der Ausdruck dann?
Entweder das Wahre oder das Falsche. Das allgemeine Wort für diese Bezeichnung
ist das Wort Bedeutung. Wenn wir einen bestimmten sprachlichen Ausdruck haben,
der etwas bezeichnet, so sagt Frege (wichtig!), dann ist dieser Gegenstand die
Bedeutung des sprachlichen Ausdrucks. Also Preisfrage: der sprachliche Ausdruck
„Richard Heinrich“ was ist die Bedeutung davon? Prof. selber ist die Bedeutung, Prof.
ist der Gegenstand den der Name „Richard Heinrich“ bezeichnet. „Prof. ist ein
Hochschullehrer“ z.B. ist ein Prädikat das auf Prof. zutrifft = eine Funktion und da
kann man nun einsetzen z.B. „Frau Fritz ist eine Hochschullehrerin“ - Gegenstand ist
das Falsche nun also ist das Falsche die Bedeutung dieses Satzes, weil er sagt, der
Ausdruck der von dem Gegenstand bezeichnet wird, ist seine Bedeutung. Also
wirklich der Gegenstand selbst ist was die Bedeutung ist, nicht irgendetwas was man
einsetzen kann. Die Bedeutung von „Der gegenwärtige Bundespräsident von
Österreich ist der Mensch, der das ist.“, der Mensch selbst als Individuum als
einzelnes Ding, und die Bedeutung des Satzes von „2 + 2 = 7“ ist auch ein ganz
bestimmter Gegenstand - der Gegenstand das Falsche. Sehr wichtig! Wenn man sehr
viel darüber nachdenkt kommt man drauf, dass das blöd ist, warum ist das beim 2ten
Mal blöd? Weil die furchtbare Konsequenz daraus wenn wir sagen beim Satz „2 + 2 =
7“ ist der Gegenstand das Falsche, ist die das alle falschen Sätze, die selbe Bedeutung
haben offenbar. Und auch alle wahren Sätze haben die selbe Bedeutung. Wenn wir
das so sagen, dann führt das dazu, dass der Satz „Ich bin groß.“ die selbe Bedeutung
hat wie der Satz „Napoleon ist schon lange tot.“, weil beide sind wahr und haben die
selbe Bedeutung = und das ist eine höchst unerwünschte Konsequenz, weil wenn 2
Leute was unterschiedliches sagen, dann meinen sie auch was unterschiedliches und
wollen das es 2 unterschiedliche Bedeutungen jeweils haben, aber das wird hier
enttäuscht. Wir verstehen „Napoleon ist schon lange tot“ mit einer anderen Bedeutung
also mit einer anderen Leistung als „2 + 2 = 4“ ! also geht uns das irgendwie gegen
den Strich zu sagen sie haben die selbe Bedeutung ! aber Frege hält daran fest zu
sagen, dass sie die selbe Bedeutung haben: die Bedeutung ist immer der Gegenstand
bei einem sprachlichen Ausdruck, der von dem sprachlichen Ausdruck bezeichnet
wird, wenn der sprachliche Ausdruck überhaupt etwas bezeichnet wird. Was ist der
Ausweg wenn wir darauf beharrt (wie Frege): man muss intuitiv eine 2te Theorie
haben, mit der man erklärt was es heißt etwas zu verstehen. Also man braucht eine 2te
Komponente, in dem von dem wir normalerweise die Bedeutung erfassen/verstehen.
Da führt uns Prof. einen Gedanken vor, den muss man sich selbstständig erarbeiten
durch Pflichtartikel „Über Sinn und Bedeutung“ (da kann man auch etwas weglassen
- aber die Eingangs-Überlegung am beginn müssen wir verstanden haben) Diese
Überlegung ist genau auf dieses Problem fokussiert, aber von einer Seite her, nämlich
diese Überlegung beginnt nicht von dem Problem der Frage nach der Bedeutung eines
Satzes. Da konnten wir nun schön ersehen, dass da ein Problem vorliegt, wenn man
sagt die Bedeutung eines Satzes ist der Gegenstand den er bezeichnet, dann führt kein
Ausweg mehr daran vorbei, dass wir sagen alle falschen Sätze bezeichnen den selben
Gegenstand, das ist ein unerwünschter Nebenfolge, die wir kompensieren müssen.
Die Überlegung am Beginn von Frege’s Pflichtartikel hat nicht mit den Problemen bei
Sätzen zu tun, sondern mit dem Problem bei Namen. Im Gunde haben wir das Gefühl,
dass bei Namen so ein Problem nicht besteht. Wenn wir Namen haben wie „Richard
Heinrich“ oder Ausdruck wie „der Fünfte von rechts in der vorletzten Reihe“ dann
haben wir nicht das Problem, weil jeder bezeichnet sein Eigenes. Das einzige Problem
was uns auch sehr geläufig ist, ist dass wir für den Selben verschiedene Namen haben
können, weil der, den wir identifizieren mit „der 5te von rechts“ heißt vl. noch „Paul“
oder „Meister Tennisspieler“. Da scheint das Problem nicht zu bestehen hier, ist aber
doch. Die Überlegung setzt ein bei einer ganz besonderen Funktion, einer 2-stelligen
Funktion, bei der Gleichheit. Er beginnt sich Gedanken zu machen was Gleichheit ist,
das selbe sein, Identität. Das ist eine besondere Funktion, die wir zunächst einmal als
eine 2-stellige Funktion behandeln, über die man verschiedenes sagen können. Aber
sie ist eine ganz wichtige besondere Funktion, weil Sachen auseinander zu halten und
zu identifizieren ist sehr wichtig = fundamentale Angelegenheit im Verhältnis zur
Welt überhaupt. Wenn wir in einer Unterhaltung an eine Stelle kommen, wo jemand
sagt, das ist das Selbe, dann wäre ein Missverständnis, das darauf beruht das der
andere das Selbe nicht identifizieren kann, verheerend und einer von beidem im
Irrenhaus landen wird, das wird nicht toleriert in der Gesellschaft. Was in der Logik
eine große Rolle spielt - schon vor Frege - hat man versucht herauszufinden oder
Sachen zu definieren wie man das Ist-Gleich verwendet. Da lassen wir uns nicht
darauf ein = ein Eigenes. Identität ist ein zentraler Begriff in der theoretischen
Philosophie.
Nun charakterisieren wir 2 Grundprinzipien, von denen immer schon klar war, dass
wir uns an sie halten, wenn wir von Gleichheit reden: 1. Wir verwenden Wort gleich
so, dass jeder Gegenstand auch sich selbst gleich ist. Das Grundprinzip, dass jeder
Gegenstand zu sich selbst in dieser Beziehung steht. Ob irgendein Gegenstand zu
einem anderen Gegenstand in dieser Beziehung steht, ist eine Frage der Empirie, aber
jeder Gegenstand ist auf alle Fälle zu sich selbst gleich. Also für alles überhaupt gilt,
ohne jede Einschränkung, gilt für alle x ist das wahr, es kann nichts existieren was
sich selbst ungleich wäre. 2. = wichtiger: wenn 2 Sachen gleich sind, wenn so eine
wirkliche Gleichung wie „a = b“, das bedeutet das in jedem sprachlichen Ausdruck
das a durch das b ersetzt werden kann, ohne das sich an der Wahrheit was ändert. Ist
auch klar, wenn wir wissen das „der Fünfte von links“ der einzige ist der mit einem
Bankkonto über 5 Millionen Euro, dann können wenn wir genau definieren in welcher
Vorlesung der sitzt, „der ein Bankkonto von 5 Millionen Euro hat“, dann können wir
das immer austauschen wenn Eigenname und Beschreibung nur auf einen zutrifft
dann können wir das austauschen ohne das sich die Wahrheit ändert. Das erwarten
wir wenn es die selbe Sache ist, weil es nur darum geht ob bestimmte Ausdrücke auf
einen zutreffen, wie wir ihn identifiziert haben ist egal = das Prinzip der
Austauschbarkeit bei Wahrheitserhaltung = Grund der Identität. Und nun bringt
Frege, nachdem er sich diese beiden Grundideen vergegenwärtigt hat, bringt Frege ein
Argument. Das ist ganz einfach und lautet so: nehmen wir an wir haben so einen Satz,
so ein a = b, wir haben eine Identität von a und b, dann sagt uns das 2te Prinzip das
wo a vorkommt wir es durch b ersetzen können ohne das wir einen Verlust an
Wahrheit erleiden, also können wir immer wenn ein Satz a = b wahr ist, an der Stelle
b das a einsetzen und können aus dem Satz selbst den Satz a = a machen ! das folgt
aus dem 2ten Prinzip. Natürlich denkt man, wenn man den Satz f = a hat man immer
übergehen kann zu f von b, wenn a gleich b ist, die Gleichheit ist symmetrisch sagt
man. Wenn das aber so ist = ist höchst unerwünscht: Wenn das die Erlaubnis ist im
Falle der Wahrheit von a = b immer auf a = a über zu gehen, dann ist das eine höchst
unerwünschte Sache. Warum? Was man feststellen muss ist das beide Sätze
unterschiedliche Rollen spielen, wir können nicht erlauben, dass das durch das eine
ersetzt wird. Das darf nicht sein, warum weil Satz a = b ! ist typisch, wenn wir das
haben dann können wir uns gar keine neue Information mitteilen. Der
Erkenntnisgewinn besteht ja darin festzustellen das der und der und der, der ist.
Beispiel: „Mein Gärtner ist der Mörder.“ = höchst wichtig, Gärtner wird verhaftet,
wird verurteilt ! In Kontrast der Satz „Der Gärtner ist der Gärtner“ hat gar keine
Folgen. So ein Satz ist wertlos. Weil ja auf Grund dieses Prinzips ja ohnehin schon
gilt, dass sie mit sich selbst identisch sind. Das ist entscheidend. Während der obere
Satz eine interessante Information vermittelt, wie: das Dingsi ist das und das. Wenn
so ein Satz a = b wahr ist, was heißt das? Der Gegenstand der a bezeichnet ist der
selbe Gegenstand, der von b bezeichnet wird. Also verschiedene Zeichen bezeichnen
den selben Gegenstand. Wenn wir nur von bezeichnenden Gegenstand ausgehen,
dann hätten wir hier keinen Unterschied zwischen den beiden Sätzen a = b und a = a.
Wenn wir sagen der Wahrheitsgrund, der Grund warum die Gleichung wahr ist, ist
nur die Identität des Gegenstandes, der davon bezeichnet ist, also die Identität der
Bedeutung, dann können wir den Unterschied der beiden Sätze nicht erklären. Das ist
der Punkt wo Frege selbst sagt (was wir vorher bei den Sätzen sagten): es muss etwas
geben das differenziert. Es muss in dem wo wir normalerweise die Bedeutung von a
bezeichnen, von dem wo wir normalerweise verstehen welcher Gegenstand gemeint
ist, dann muss es noch eine andere Komponente geben als nur dieser Gegenstand
selbst. Die Bedeutung von „der Gärtner von Lord“ und „der Mörder der Lady“, haben
wenn der Satz wahr ist, die selbe Bedeutung haben ! aber es muss trotzdem etwas
geben das verschieden ist, damit der Satz ein interessanter ist im Unterschied wie „der
Gärtner ist der Gärtner“. Ist das selbe was wir vorher bei den Sätzen hatten. Und dafür
hat Frege einen eigenen Namen. Er besteht weiterhin darauf, dass der Gegenstand
selbst, der von dem Namen bezeichnet wird die Bedeutung ist ! so ist es auch bei
den Namen. Er führt einen eigenen Namen ein, was es ist, wenn wir eigentlich einen
Namen verstehen wenn wir einen Namen verstehen, der hilft diesen Gegenstand zu
finden: nämlich - da gibt es mehrere Ausdrücke - der eigentliche = Sinn. „der Gärtner
von Lord“ und „der Mörder der Lady“ haben die selbe Bedeutung wenn der Gärtner
der Mörder ist, haben die selbe Bedeutung, aber einen anderen Sinn. Es kann sein,
dass wir die beiden Ausdrücke haben, dass wir nicht verstehen, dass sie die selbe
Bedeutung haben. Das ist so in der Kriminalgeschichte, erst in der letzten Seite
entdeckt der Detektiv, dass die beiden Ausdrücke den selben Gegenstand bezeichnen.
Und da gibt es einen anderen, sehr schönen Ausdruck - der erfasst welchen Sinn der
Ausdruck hier gemeint ist - die Gegebenheitsweise des Gegenstandsweise. Wir
kommen auf den selben Gegenstand auf einen anderen Weg. Wir untersuchen wer die
Lady erdrosselt hat und auf einen anderen Weg untersuchen wir was der Gärtner
gestern zwischen 5 Uhr und 7 Uhr getan hat. A = a ist nicht vorstellbar, ist ein Axiom.
„Eva ist nicht blond.“ Ist eine informationshaltige Aussage, und kann man auch
verneinen, während das vordere keine Informationen haben weil es ja ein Prinzip ist.
Es gibt nichts was nicht mit sich selbst identisch ist. Natürlich kann es schon geben in
Wirklichkeit, das etwas, von dem wir geglaubt haben das es 1 Sache ist in
Wirklichkeit 2 Sachen sind. Also das was wir (die noch nie von Frege gehört haben)
normalerweise die Bedeutung nennen, das zerfällt für Frege in 2 Komponenten.
Nämlich das eine = der Gegenstand selbst den dieser Ausdruck bezeichnet und das
nennt er Bedeutung und das ist gegen unser normales Sprachgefühl. Und das andere
ist das was wir verstehen müssen um den Gegenstand überhaupt finden zu können,
und das nennt er den Sinn. Also etwas verstehen heißt den Sinn zu verstehen. Und
wenn man den Sinn richtig verstanden hat dann findet man die Bedeutung, nämlich
den Gegenstand. Also ein Hauptbeispiel das er hat ist Beispiel von Abendstern und
Morgenstern, 2 verschiedene sprachliche Ausdrücke mit 2 verschiedene Sinne und die
geben uns sozusagen schon verschiedene Anweisungen mit Namen wie man den
Gegenstand findet: Das man den Himmel beobachten soll am Abend oder Morgen.
Und das sind 2 Ausdrücke in denen ein und der selbe Gegenstand eine Bedeutung hat
(ist der selbe Stern), aber verschiedene Sinn. Der selbe Ausdruck ist auf 2
verschiedene Weisen zugänglich.
Eine Sache, Ankündigung nächstes Mal, und von dem ausgehend erklärt er dann wie
das mit den Sätzen ist. Auch bei einem Behauptungssatz ist es so, dass wir
unterscheiden zwischen der Bedeutung des Satzes = der Wahrheitswert, und da haben
wir gesagt alle wahren Sätze haben dieselbe Bedeutung, alle falschen Sätze haben die
selbe Bedeutung. Alle Sätze haben nur eine von zwei Bedeutungen, aber natürlich
sind die in unendliche viele Weisen verschieden. Und das worin sie verschieden sind
ist der Sinn. Wie „Napoleon ist schon lange tot“ hat dieselbe Bedeutung wie „2 + 2 =
4“ ! die kann man aber nicht einfach austauschen. Aber wenn es in der Logik
einfach darum geht irgendetwas zu haben was wahr ist, dann können wir jeden von
beiden nehmen. Und das was verscheiden ist, ist der Sinn. Und bei den Sätzen hat er
einen ganz bestimmten Ausdruck was der Sinn ist, das ist der Gedanke sagt er. Also „
Napoleon ist schon lange tot“ drückt einen anderen Gedanken aus wie Satz „2 + 2 =
4“ ! hat aber dieselbe Bedeutung. Also wir können sagen, Sinn ist ein Oberbegriff,
für das was bei den Sätzen der Gedanken ist und bei den Eigennamen die
Gegebenheitsweise. Wo wir nächste Mal fortfahren ist die einfache Idee, dass wenn
man an das Beispiel mit dem Raucher denkt, das Kompositionalprinzip. Die
Bedeutung des Satzes hängt von der Bedeutung des Argument ab und nicht vom Sinn
des Arguments. Ist klar, hab ich so eine Funktion „ist Raucher“ und dann setze ich ein
Argument ein, und dann werde ich für den Satz als Bedeutung das Wahre oder das
Falsche bekommen und das hängt davon ab wer von dem eingesetzten Namen
wirklich bedeutet wird. Also das Ganze ist eine Folge von der Bedeutung des
Arguments, weil für mich „ist Raucher“ ist ein falscher Satz, für einen Rauscher wird
das zu einem wahren Satz. Das ist der Punkt wo das miteinander zusammenhängt.
Also man kann sagen die Bedeutung des Ganzen hängt von der Bedeutung der Teile
ab und Sinn des Ganzen hängt vom Sinn der Teile ab. Der Gedanke kann natürlich ein
verschiedener sein, auch wenn die Bedeutung das Gleiche ist. Diese 2-
Gleisigkeitsidee muss man verstehen warum er auf diesen Gedanken kommt, das was
wir normalerweise die Bedeutung nennen von dem was wir sagen, in diese 2
Komponenten aufzuspalten, das was davon bezeichnet wird und das was wir sonst
noch verstehen.

Einführung in die theoretische Philosophie - Vorlesung 8

Wir waren beim 2. großen Thema bei Frege, die Bedeutung, eigentlich der Ursprung
für alles was man in der modernen, theoretischen Philosophie die philosophischen
Probleme der Semantik nennt. Semantik ist ein Begriff der in anderen Disziplinen
wichtig ist, wie Linguistik (die Syntax und Grundelemente der Semantik machen eine
Grammatik aus) und da gibt es auch einen Zwischenraum wo die Philosophie
interessiert ist, wie allgemeine Zeichentheorien, Semiotik wo Bedeutung eine Rolle
spielt etc. Das sind alles Sachen die auch in der Philosophie diskutiert werden, aber
womit wir hier zu tun haben ist eigener Bereich: logische Semantik. Womit das bei
Frege aufkommt ist seine Grundidee (worüber wir schon gesprochen haben), dass er
sich interessiert für sprachlich Ausdrücke, die komplex sind und von der Art sind,
dass von einem solchen sprachlichen Ausdruck etwas gefunden werden kann, das von
ihm bezeichnet wird. Und dieses was von dem Ausdruck bezeichnet wird nennt er die
Bedeutung des sprachlichen Ausdrucks. Das Paradigma des sprachlichen Ausdrucks,
also das Vorbild des sprachlichen Ausdrucks wo er sich da orientiert, ist der
Eigenname und das was der Eigenname bezeichnet ist ein bestimmter einzelner
Gegenstand und dieser Gegenstand ist dann die Bedeutung. Was dafürsteht das so zu
sehen, weil es ist ein ganz bestimmter Fall klar macht was die Bedeutung ist: für Fälle
wie „Richard Heinrich“ oder „mein Auto Schnurli“ dieses einzelne Ding macht ganz
klar was die Bedeutung ist. Es gelingt niemanden eine Bedeutung genau zu
definieren, weil es immer schwammig ist und von verschiedenen Menschen
verschieden gesehen wird. Er klärt für einen bestimmten Typ von Fällen was die
Bedeutung zumindest einmal ist, es ist nicht eine globale, universelle Erklärung, aber
er klärt zumindest mal einen Typ an Beispielen. Und zunächst einmal ist es so dass
für solche Ausdrücke, die nichts Bestimmtes bezeichnen, die Frage nach ihrer
Bedeutung entfällt - die haben zunächst einmal keine Bedeutung. Aufbau einer
semantischen Theorie ist, dass man zunächst einmal ausgehend einem klar gelegten
Fall geht auch für andere Fälle erklärt worin da die Bedeutung entsteht. Also einen
solchen Fall einer weitergehenden Erklärung = der Übergang von Argument und
Funktion von Ausdrücken wie Namen und bestimmten arithmetischen Ausdrücken zu
setzen ! genau so einen Fall haben wir hier schon gehabt. Natürlich ist es uns
zunächst einmal nicht besonders intuitiv, und auf den ersten Blick unterschreibt man
nicht wenn einer sagt: Ein Satz ist nicht etwas was zunächst einmal etwas Bestimmtes
bezeichnet und das ist seine Bedeutung und was ist das? Und da haben wir gesehen
wie er das macht: Man sucht etwas das seine Bedeutung sein kann: und da sucht man
etwas Wahres oder Falsches und dass sind dann die beiden Bedeutung, weil das ist
etwas das für Sätze ganz charakteristisch ist, das sie entweder Wahr oder Falsch ist.
Wenn eine Sache von der Art ist, dass für sie nicht dieses Grundprinzip gilt entweder
wahr oder falsch zu sein, dann ist es kein Satz. Das ist dann kein Behauptungssatz.
Das ist so ein Schritt. Und man baut noch weitere Schritte zu einer wissenschaftlichen
Theorie zusammen. Man erklärt in einigen Beispielen was ist die Bedeutung und geht
in weiterer Folge dann weiter und erklärt weiter in Beispielen wo die Bedeutung nicht
so klar ist, da geht man weiter und erklärt es mit höherem theoretischen Aufwand was
die Bedeutung ist. Jetzt kann man natürlich auch sagen so einen Blödsinn mach ich
nicht mit, dass das Wahre oder Falsche ein Gegenstand sind, und der muss dann eine
eigene Theorie entwickeln und er muss prüfen on wo aus er nicht mehr mitgeht, und
ob er z.B. noch zu dem Eigennamen zustimmen würde. Und das ist etwas sehr
charakteristisches für die ganze theoretische Philosophie des 20 Jh. wo die Idee von
Frege geblieben ist: Wir gehen aus von dem klaren Fall Namen, gehen weiter zu
weniger klaren Fällen nämlich Sätzen und haben dann aber gesehen wie man von
Namen zu Sätzen kommen kann wenn man von Funktion und Argument Idee ausgeht.
Sätze sind das was wir aus einer Funktion, die mit dem Gleichheitszeichen gebildet
ist, mit Ergänzung einem Argument bekommen. Dann hebt er dies ganze Sache mit
dem Argument auf eine allgemeinere Ebene mit der Idee der Identität. Das ist wichtig
- das muss man verstehen von Pflichtartikel die ersten Sätze auf alle Fälle verstehen
müssen. Was war das Argument? Identität ist sehr wichtig, wenn wir diese nicht
wissen würden dann könnten wir Sprache gar nicht verwenden. Und hierfür gibt es
bestimmte Regeln. Eine dieser Regeln ist jeder Gegenstand ist mit sich selbst
identisch (keine Ausnahmen), es stimmt mit sich selbst überein, wenn nicht, dann ist
es ein anderer Gegenstand. Aber man muss hier einkalkulieren, dass es auch
Gegenstände gibt, die sich verändern - da wird es komplizierter. Wenn es 2 Sachen
gibt die identisch sind, dann kann das eine mit dem anderen ausgetauscht werden in
jedem Kontext und es vertreten, ohne dass sich an der Wahrheit des
Behauptungssatzes ändert. „Der Heinrich hat heute eine Weste an.“ Dann kann man
statt Heinrich „der, der an dem Ort ein Streichholz an hat“ kann man austauschen und
in allen Sätzen kann man dies austauschen wenn Heinrich genannt ist. Und wenn das
ist, dann dürfen wir in einem Satz a = b, kann man immer das b statt a einsetzten und
so erhalten wir immer Sätze a = a und Sätze b = b. Aber Sätze, von der Form a = a
unterscheiden sich von Sätzen b = b ganz fundamental! Die spielen ganz
unterschiedliche Rollen in unserem Leben und man muss darauf bestehen, dass sie
ganz anders sind. A = b sind sehr wichtig draufzukommen in seinem Beispiel
Abendstern ist Morgenstern ! die sind wichtige Entdeckungen, dass es der selbe
Stern zu unterschiedlichen Tageszeiten ist, ist eine wichtige Entdeckung für die
Himmelskörper und deren Beschreibung. Ist ganz was anderes wenn man sagt „Der
Maxi ist ein Maxi“ und dass muss man erklären. Worauf beruht es wenn wir sagen a
= b? Es heißt die Bedeutung des Zeichens/Gegestand/Name a bezeichnet ist der Selbe
der b bezeichnet. Aber wenn Bedeutung nur darin bestünde was das eine und das
andere bezeichnet, dann gebe es keinen Schutz dagegen, dass a = a und b = b ! wenn
die verschieden sein soll, dann kann es nur darin liegen dass a und b verschieden sind,
also muss es zwischen diesen beiden Namen Verschiedenheiten geben (weil sonst
wären es nicht 2 verschiedene Sätze) und da kann es aber nicht darin liegen dass diese
beiden Namen verschiedenen Gegenstände bezeichnen, weil die Identität ja genau
sagt, dass diese den gleichen Gegenstand bezeichnen. Und da gibt es bei Frege einen
Gedanken, der ist noch vor der eigentlichen Lösung davor geschoben = die Abwehr
eines Missverständnisses, dass jemand glauben könnte das ein Satz a = b gar nicht
aussagt die Beziehung zu dem Gegenstand, sondern nur sagt, dass wir egal was davon
bezeichnet wird, nur etwas über die Zeichen als Zeichen sagt, dass da gar keine
informative Behauptung ist so ein Satz, sondern nur unseren Willen ausdrückt, statt a
immer b sagen zu dürfen. So als wenn ich sag, ich mach einen Punkt auf die Tafel und
nenne diesen Punkt Hugo. Und wir machen aus, dass wir sagen zu dem immer Hugo
und dann sagen einige Menschen sie fühlen sich beleidigt, weil sie Hugo heißen und
so nennen sie den Punkt Franzi und so sagen wir zu ihm Hugo oder Franzi ! aber das
liefert uns gar keine Information. Was er meint, was wir erklären müssen, ist dass so
ein Satz a = b eine Information liefert. Es geht sehr wohl um die Beziehung auf den
Gegenstand, aber nicht nur darum dass er bezeichnet wird von den Zeichen = Passage
ganz am Anfang des Aufsatzes. Die Verknüpfung jedes der beiden Zeichen mit
demselben Bezeichneten, wenn wir das nur feststellen wollen, dann müssen wir
zugeben dass eine solche Verknüpfung vollkommen willkürlich ist. Man kann
niemanden verbieten irgendeinen willkürlich hervorzubringenden Vorgang oder
Gegenstand also Namen zum Zeichen für irgendwas anzunehmen ist, dann würde so
ein Satz a = b aber nicht mehr die Sache selbst sondern nur unsere
Bezeichnungsweise treffen, wir würden keine Erkenntnis darin ausdrücken. Aber was
wir erklären wollen ist ja wie und das wir mit Sätzen wie „a = b“ oder „Der Gärtner
ist der Mörder“ oder die Frage der „Earl of so und so ist in Wirklichkeit Shakespeare
gewesen“ (Falsch letztere, einige Leute gibt es immer noch, die das sagen) ! das ist
das was wir erklären wollen. Und das führt ihn dazu das er sagt, wir müssen in dem
was wir normalerweise Bedeutung nennen und zudem was Frege bisher Bedeutung
genannt hat, noch eine zweite Komponente berücksichtigen. Das haben wir das letzte
mal kurz besprochen: Das was wir verstehen wenn wir den Namen als Namen einer
bestimmten Sache verstehen. Außerdem was das bezeichnet, noch die
Gebendheitsweise, die Art und Weise wie uns der Name zeigt wie wir dieses Ding
finden. Und so zeigt und der eine Name wie wir das Ding auf die eine Weise finden
und der andere Name zeigt und wie wir das Ding auf die andere Weise finden. Wir
finden ein und das selbe Ding durch Beobachtung des Morgensterns und durch
Beobachtung des Abendsterns, kommen wir auf das selbe Ding/Stern, aber wir
kommen durch verschiedene Weisen drauf und das kann informativ sein: wir gehen
entweder den einen Weg, oder den anderen Weg, und dann ist man überrascht
herauszufinden, dass es der selbe ist. Und das ist doch was für die Wissenschaft so
wichtig ist: herauszufinden ob 2 Sachen von der man nicht denkt das gleiche zu sein, ,
dass sie zum gleichen Ding angehören. Also das andere Beispiel das er bringt ist:
Schwerpunkt des Dreiecks: Wenn wir Schwerlinien in Dreieck zeichnen, dann können
wir den Schwerpunkt (Punkt an den sich alle Schwerlinien schneiden) des Dreiecks
auf verschiedene Weisen beschreiben: als Schnitt der Schwerline a und b, oder der
Schnitt von b und c oder der Schnitt von c und a. ist immer der Gleiche Punkt, aber
man muss erst einmal draufkommen, dass es der gleiche Punkt ist (gilt auch für
Höhenschnittpunkt und Schnitt der Winkelsymetralen etc.) Also er unterscheidet in
dem was wir normalerweise Bedeutung nennen die 2 Komponenten bei den Namen,
nämlich die 1. Komponente das was er Bedeutung nennt, und das ist etwas sehr
Spezielles, weil es ist das Ding selbst, das davon bezeichnet wird. Die 2. Komponente
ist das was wir Sinn nennen, es ist das was wir verstehen wenn man den Ausdruck
versteht. Er führt dieses Argument zuerst im Bezug auf Namen vor und es ist so, dass
bei den Namen große Unterschiede sind. Und eigentlich das was er im Sinn hat sind
nicht nur Namen ! von Anfang an gilt es für alle, aber es gibt mindestens 3 Typen.
Das was sein schönstes Beispiel ist, ist das Abendstern und Morgenstern Beispiel.
(Und auch das Dreiecksbeispiel, aber ersteres ist besser) Weil Abend-/Morgenstern ist
ein Eigenname, ist ein Wort, und wie ein Name und hat trotzdem schon an sich ein
entsprechender Name und weist und schon darauf hin wie man das findet was der
bezeichnet. Ist bei so einem Beispiel wie „Wuffi“ nicht so, kann alles Mögliche sein,
meine Katze, Hund, Stofftier, Perücke etc. und bei so einem Namen gibt es natürlich
auch einen Sinn und was er meint ist, jeder, der so einem Namen wirklich verwenden
kann (wir können so einen Namen nicht wirklich verwenden, wir müssen vorher ihn
erklären den Begriff wen er bezeichnet ! dann haben wir den Sinn erklärt weil er
nicht selbst sprechen kann für sich). Und dann gibt es noch jene Ausdrücke (die hier
eingemünzt werden können), die wir normalerweise nicht als Ausdrücke bezeichnen
würde, das sind jene, die mit Adjektiven, und vl. auch Subjektiven und den
bestimmten Artikel gebildet werden wie „der augenblicklich hier Vortragende“ oder
„die einzige Dame in der ersten Reihe, die etwas Grünes anhat“ ! die funktionieren
auch und sind besonders toll. Da kann man nur aller Nachsicht Namen nennen, und
die tragen den Sinn überhaupt ganz offen in sich, man kann sie finden indem man die
Bedeutung der Prädikate nachgeht: man schaut in die erste Reihe, sucht jemanden mit
grünen Kleidern etc. Das sind grundsätzlich verschiedene Typen, auf die alle aber
dieser Gedanke zutrifft, dass sie eine Bedeutung haben und das ist der jeweilige
Gegenstand, der davon bezeichnet wird, und dass sie einen Sinn haben und das ist
etwas worin sie sich unterscheiden können diese Ausdrücke, obwohl sie diesen selben
Gegenstand bezeichnen. Man könnte sagen wie man diesen bestimmten Gegenstand
identifizieren kann, wie man auf ihn zugeht ! und sein Wort ist Gegebenheitsweise.
Und nun kommt noch etwas zum Sinn: das ist ein sehr wichtiger Punkt für Frege:
wenn man das so erklärt, dass ist das was wir verstehen wenn wir den Ausdruck
verstehen, dass was wir verstehen wenn wir so ein Wort wie „Wuffi“ verwenden
können ! dann liegt es nahe zu glauben, dass Sinn etwas Subjektives ist, etwas ist,
dass wir uns dazu denken. Dass das für jeden von uns die Vorstellungen ist was wir
damit verbinden. In der Linguistik setzt man sich auch mit diesen Unterschieden
zusammen, und da gibt es ein Begriffspaar, dass das auch so ungefähr ausdrückt, was
das hier meint = Konnotation und Denotation ! mit Denotation ist das was hier bei
Frege Bedeutung ist, der Gegenstand ist = Denotat; aber Konnotation meint nicht
genau das Selbe, dass Frege Sinn bezeichnet, weil man unter Konnotation das
verstehen kann was jemand dazu denkt, die Assoziationen die dazu gehören, aber das
meint Frege nicht ! er meint dass auch der Sinn etwas objektives, nicht einfach nur
das was jemand dazu denkt, da gibt es auch ein Argument warum es nicht nur das
bezeichnet was jemand darunter vorstellt. Dieses Argument wäre in dieser Richtung
wenn jeder nur das versteht was er darunter denkt, wie macht man es dann, dass man
es miteinander vergleicht? Wie vergleichen ich das was ich dazu denke, mit dem was
Prof. sich denkt ! wir müssen dazu reden und wir müssen das beschreiben: und hier
muss ich verstehen was er denkt und er muss verstehen was ich denke. Und dazu
brauchen wir nicht nur das was ich denke und das was er denkt, sondern wir brauchen
auf alle Fälle etwas das für uns das Gleiche ist, und in hier muss der Sinn etwas
objektives sein. Und er hat ein tolles Beispiel dafür, eine Analogie. Eine Analogie
was er damit meint, wenn er sagt der Sinn ist, obwohl er nicht der Gegenstand ist,
etwas Objektives, etwas das für uns alle das Gleiche ist. Da hat er das Beispiel mit
dem Fernrohr (auch im Pflichtartikel), wenn wir durch ein Fernrohr blicken, dann
kann man alle drei Sachen von einander unterscheiden: Man hat den Gegenstand
selbst, das ist der Mond, das ist die Bedeutung. Und dann gibt etwas das ist nur meine
Vorstellung (was nur ich habe und kein anderer hat), nämlich das ist das Bild auf
meiner Netzhaut, kein anderer kann das Bild haben auf meiner Netzhaut (obwohl das
jemand andere sehen kann - was bei Descartes schon wichtig war, heißt nicht das man
es haben kann) und dann gibt es noch das virtuelle Bild auf der Linse und das ist der
Sinn, das können wir alle sehen und dann sehen wir alle das Gleiche (das ist weder
der Mond selber, noch ist das dass was nur jeder für sich haben kann, es ist die
Abbildung vom Mond, jeder hat die Gleiche). Es ist etwas Gemeinsames, es ist eine
Analogie. Es gibt etwas das nicht der Gegenstand selbst ist, es ist aber trotzdem
objektive und es ist für alle von uns das Gleiche und nicht etwas Privates für jeden
von uns. Also für alle von uns ist der Sinn von Morgenstern der Gleiche, insofern ist
er etwas objektives, aber er ist nicht der Gegenstand, weil der Gegenstand ist die
Bedeutung " so etwas kann eine Prüfungsfrage sein. Was ist die Bedeutung eines
Namens? (hier gibt es nur eine Antwort, ein Wort) Was ist der Sinn? (hier gibt es
verschiedene Antworten: die Gegebenheitsweise, die Weise wie man von dem Namen
zu dem Gegenstand findet den er bezeichnet oder so ungefähr).
Dann haben wir letztes Mal schon über die wichtige Rolle des
Kompositionalitätsprinzips gesprochen: Die Unterscheidung von Sinn und Bedeutung
(die wir gerade hatten) im Bezug auf ganze Sätze. Das hat ja eigentlich alles
ausgelöst: das Unbehagen darüber, dass nach seiner Theorie alle falschen Sätze
dieselbe Bedeutung haben und alle wahren Sätze dieselbe Bedeutung haben. Das ist
eine fundamentale Schwäche seines Ansatzes, die ausgeglichen werden muss, wie?
Auch bei Sätzen machen wir diesen Unterschied zwischen Bedeutung und Sinn. Und
das können wir uns wenn wir das mit den Namen schon ganz gut erklären, wenn wir
das mit dem Kompositionalitätsprinzips akzeptiert haben. Nämlich dieses Prinzip,
dass die Bedeutung des ganzen Behauptungssatzes, wenn die Funktion, der Begriff,
gegeben ist von der Bedeutung des Arguments abhängt. Wenn wir einen bestimmten
Begriff gegeben haben wie „ist ein Haus“ ist ein Begriff, eine Funktion, eine Funktion
von dem bestimmten Wert dass ihr Wert immer ein Wahrheitswert ist. Je nachdem
was man hier einsetzt. Also Bedeutung ist immer ein Wahrheitswert. Die Bedeutung
ist - was dann rauskommt - entweder was Wahre oder das Falsche. Und das hängt
komplett davon ab was ich da dann einsetze, wenn ich einsetze „das neue
Institutsgebäude ist ein Haus“ kommt das Wahre heraus, wenn ich „Mein
Kaffeeheferl ist ein Haus“ einsetze, dann kommt das Falsche raus, es hängt nur davon
ab was ich einsetze. Wenn ich einen Namen verwende, der dieselbe Bedeutung aber
einen anderen Sinn hat ! ändert sich die Bedeutung des Satzes nicht = das
Kompositionalitätsprinzips und das kann ich nun nutzen um zu sagen, wenn ich den
Sinn von dem Bedeutung ist der Gegenstand ! dann erhalte ich auch den Sinn des
Satzes. Und der Sinn eines Satzes = Gedanke (eigener Ausdruck). Die Idee ist, dass er
sagt, die Bedeutung des Satzes hängt von dem Argument ab und der Sinn des Satzes =
der Gedanke bei gegebener Funktion - hängt vom Sinn des Arguments ab. Also da
gibt es 10000 Beispiele, wie „Der Mann, der John F. Kennedy erschossen hat, war
unter 1,90 m groß.“ Und dann nehmen wir einen Satz wie „Der Mann, der von Jack
Ruby erschossen wurde, war unter 1,90 m groß.“ Und dann nehmen wir den Satz
„Richard Heinrich war unter 1,90 groß.“ Da haben wir 3 Sätze, wo wir, weil die
Bedeutung der Argumente ganz verschieden ist, dann durch die verschiedene Sinne
verschiedene Gedanken haben (weil v. einer nicht alle der 3 Sinne identifizieren
kann). Nun wichtig die Tabelle, die gut wäre, wenn man sich die merkt.
NAME PRÄDIKAT SATZ

BEDEUTUNG Gegenstand Wahrheitswerte


SINN Gegebenheitsweise Gedanke
Wenn wir Namen haben und wenn wir Sätze haben, dann kann man unterscheiden
zwischen Sinn und Bedeutung. Und bei einem Namen ist ganz unspezifisch der
Bedeutung der Gegenstand, und auch bei einem Satz ist die Bedeutung ein
Gegenstand, aber da sind es die beiden besonderen Gegenständen das Wahre oder das
Falsche. Und bei dem Sinn vom Namen ist die Gegebenheitsweise und bei einem Satz
ist es der Gedanke. Und der Gedanke eines Satzes hängt davon ab auf welche Weise
in diesem Satz der Gegenstand geben wird. So wir der Mann 3 verschiedene 3
verschiedene Weisen ausgedrückt werden kann. Hier ein kleiner Hinweis auf ein
Problem was sehr wichtig ist: „Der Mann, der John F. Kennedy erschossen“ = sehr
unproblematisch, da sehen wir kein Problem zu sagen, dass ist der Oswald gewesen,
hingegen bei dem anderen Fall „ Der Mann, der von Jack Ruby erschossen wurde, ist
1,90 m groß.“ ! wenn ich das sag, dann bleibt die Bedeutung auf Grund der Identität
gleich mit dem Satz „Liam Oswald war 1,90 m groß.“ ! Da taucht aber ein Problem
auf: Was ist wenn Jack Ruby schon wen anderen davor erschossen hat, dann ist nicht
wirklich klar wer der Mann ist der von Jack Ruby erschossen wurde, vielleicht gab es
da ja mehr. Das lassen wir nun auf sich beruhen und darauf kommen wir später
wieder darauf zurück. Das ist etwas worin sich so eine Beschreibung wie „Der Mann
der von Jack Ruby erschossen wurde“, dass die sich doch vl. unterscheiden von
Namen wie „Richard Heinrich“ unterscheiden, weil wir nehmen auf Grund des
Axioms an, dass jedes Ding mit sich selbst identisch ist, nicht noch jmd. anderer sein
kann. Der Name „Richard Heinrich“ wird so verwendet, dass er nur er gemeint sein
kann. Frege macht diesen Unterschied nicht, er behandelt das als ein.
Noch etwas nachtragen " eine Prüfungsfrage: Was ist dieser Gedanke mit der
zweiten Regel für die Identität = principium substitutionis salva veritate = dieses
Prinzip, wenn 2 Sachen identisch ist, dann kann man in einem Behauptungssatz, das
eine durch das andere ersetzen ohne das sich etwas an der Wahrheit ändert !
wichtiges Prinzip damit das Kompositionalitätsthese funktioniert. Das sollten wir
wissen was das heißt, ein Philosophie der immer mit diesem Prinzip in Verbindung
gebracht wird, weil er seine große Bedeutung in der Sprachphilosophie und in der
Logik besonders betonte war Leibniz (und auch Frege).
Noch einmal zur Tabelle: Was können einem für Probleme kommen wenn die
Bedeutung immer der Gegenstand ist, aber es ist nicht klar wenn wir eine Funktion
haben, welche dann die Rolle in einem Satz des Prädikats spielt wie „ist ein Haus“
von dem haben wir ja ursprünglich gesagt, dass es nichts bezeichnet. Also ist es mit
dieser Parallelität dass wir bei allen sprachlichen Ausdrücken, zwischen Bedeutung
und Sinn unterscheiden zu Ende bei den Prädikaten, gibt es da keine Bedeutung? Das
skizziert uns nun ein Gedanke, der auch ein bisschen bei Frege vorkommt, und wir
sollen sehen, dass er eine neue Denkweise ist die in der Philosophie auch eine große
Rolle spielt. Was wir wollen ist das wir auch bei den Prädikaten, bei den Funktionen,
von einer Bedeutung reden können von dem was sie bezeichnen ohne das wir
annehmen müssen das es etwas gibt das sie bezeichnen/ ohne dass es einen
bestimmten Gegenstand gibt den sie bezeichnen. Das wollen wir nicht, weil wir haben
ja von den Funktion - so wie sie bei Frege eingeführt worden waren - das sie jene sind
die überbleiben bei einer Zerlegung eines Ausdrucks, die nicht selbstständig etwas
bezeichnen und trotzdem wollen wir von einer Bedeutung reden. Warum wollen wir
von einer Bedeutung reden bei ihnen? Weil wir von Bedeutungsgleichheit reden
wollen. Wir wollen ja davon reden können, dass 2 Funktionen bedeutungsgleich sind,
nämlich in dem Sinn bedeutungsgleich sind, dass sie - und hier spielt das principium
substitutionis salva veritate eine Rolle - nämlich in dem Sinn, dass sie im Sinn
bedeutungsgleich sind, dass sie im Bezug zu verschiedene Gegenstände, warum man
sie sozusagen aussagt, gleiche Wahrheitswerte liefern. Wir würden sagen, dass 2
Funktionen „ist ein Haus“ ist bedeutungsgleich mit „ist eine bewohnbare,
hochbauliche Struktur“ ! wir wollen ja davon reden können das diese
bedeutungsgleich sind, und zwar in dem Sinn, dass wenn das eine gesagt wird über
etwas andere aussagt und das Wahre liefert, das andere dann auch das Wahre liefert.
Jetzt haben wir aber gesagt, dass sie keine Bedeutung haben. Wenn wir unseren
Wunsch genauer definieren, dann wollen wir nicht so sehr irgendwelche Identitäten
finden, die die Bedeutung von solchen Ausdrücken sind, sondern wir wollen etwas in
der Hand haben, sogenannte Entscheidungskriterien, ob sie gleich sind oder nicht.
Wir wollen einen Ersatz haben, ob sie gleich sind oder nicht, obwohl wir nicht sagen
es gibt dann noch eine Bedeutung. Nun sind wir an einer Stelle, die recht nahe ist bei
etwas, das wir bei Aristoteles diskutiert haben: wir haben die Bedeutung und unter
welchen Umständen verstehen wir Bedeutung und heißt es, dass es eine Bedeutung
auch gibt. Heißt dass die Bedeutung kennen, gibt es so eine auch... etc. Und hier gibt
es etwas ganz Bestimmtes, wann zwei Begriffe die selbe Bedeutung haben: (Synonym
ist keine Erklärung = nur eine Übersetzung von Bedeutungsgleichheit ! wir suchen
also ein Synonymkriterium:) Jetzt kann wer kommen und sagen ein Lexikon ist so
etwas,. Aber die Rückfrage ist dann wie macht man ein Lexikon? Der Begriff den
man in der Logik verwendet ist Umfang = der Begriffsumfang. Man sagt, dass 2
Begriffe (= eine bestimmte Art von Funktion, wie „ist ein Haus“ oder „eine Hochbau-
Struktur“etc.) die selbe Bedeutung haben, wenn sie den gleichen Umfang haben. Und
was ist ein Umfang? Ein Umfang ist die Menge der Gegenstände, auf die sie
wahrheitsgemäß angewendet werden können. Wenn unter allen Gegenstände, die es
gibt, die Menge derjenigen Gegenstände das Prädikat wahrheitsgemäß angewendet
werden kann, bei beiden Prädikaten angewendet werden können, dann haben sie den
selben Umfang und sind bei genau den selben Gegenständen wahr. Und dann sagen
wir sie sind bedeutungsgleich und synonym. Wenn wir sagen würden, dass sie die
gleiche Bedeutung haben, dann verpflichte ich mich nicht dazu zuzustimmen, dass
diese ein extra Ding ist, das die Bedeutung wäre. Sondern es gibt nur die ganz
gewöhnlichen Dinge und die stehen fest bei allen Dingen, dass die Dinge bei denen
das eine wahrheitsgemäß ausgesagt werden kann, dass dieselbe Menge ist, wovon das
andere wahrheitsgemäß ausgesagt wird. Umfangsgleichheit. Umfangsgleichheit ist ein
Kriterium für Synonymie. Das sind nun 2 Sachen dazuzusagen: ganz wichtige Dinge!:
1. Punkt: man muss sich klar machen wie der Umfang, was für ein Unterschied ist
zwischen den umfang und dem was wir Sinn nennen. Ein Sinn einer solchen Funktion
ist ja völlig unproblematisch, weil die Funktionen sind ja die Sinnträger schlecht hin.
Das ist ja nicht nur das was wir verstehen selbst, das ist auch bei den Namen das was
wir verstehen wenn wie die Namen selbst verwenden (wenn wir über Wuffi sprachen
hat der eine einen Hund in Sinn und der andere sein Auto und dann verwenden wir
bestimmte Prädikate um zu beschreiben was der eine und der andere ist) aber das ist
kein Problem. Aber um zu verstehen was die Beziehung zwischen dem was die
Bedeutung und dem was der Sinn eines solchen Ausdruck ist, ist die Aussage von
einem späteren Philosophen Willhard Quine (?), wie alle Beispiele gibt es am Rand
etwas zu kratzen, nehmen wir aber den Ausdruck „Lebewesen, das ein Herz hat“ und
„Lebewesen, das eine Niere hat“ ! Lebewesen mit Herz und Lebewesen mit Niere
! haben den gleichen Umfang, also die sind bedeutungsgleich nach diesem
Kriterium (jedes Lebewesen, das eine Niere hat, hat auch ein Herz und umgekehrt,
aber was wir nicht sehen = sinngleich, es sind 2 verschiedene Begriffe (Niere und
Herz), aber sie sind bedeutungsbleich (deshalb kann man auch an jedem Beispiel
herumkratzen weil es gibt auch Lebewesen mit einer künstlichen Niere und
Lebewesen ohne einer Niere etc.). Das ist der eine Punkt. Das ist ein sehr
interessanter Gedanke, der in der Philosophie eine Rolle spielt: wie man das macht
wenn man etwas haben will, wovon man sich selber verboten hat, dass man es haben
kann, wie eine Bedeutung von Funktionen, weil die ja gerade eingeführt worden sind
als etwas das nicht selbstständig einen Gegenstand bezeichnet, wie man dann einen
Ausweg finden kann auf einer anderen Ebene, um die Bedürfnisse, die wirklich hinter
einem Wunsch gestanden sind zu befriedigen ! was wir wirklich wollten. Wir
müssen analysieren wenn wir sagen, die sollen eigentlich auch eine Bedeutung haben,
wir wollen nicht nur die Tabelle ausfüllen. Was wir wirklich wollen ist von
Bedeutungsgleichheit zu sprechen, weil das spielt eine große Rolle um festzustellen
ob die Bedeutung die gleiche ist bei dem Ausdruck den ich verwende und dem
Ausdruck den Prof. verwendet. Das müssen wir unter Umständen klären können
bevor wir von einem Einzelfall sprechen können, ob er das ist. Also wenn ich an die
Sache gehe mit Wuffi ist Hund und Prof. sagt Wuffi ist sein Auto, wenn wir uns
Frage nähern ob das Wuffi ist, dann brauchen wir Bedeutungsgleichheit auch bei
Prädikaten. Und da ist das eigentliche Motiv, und da ist wichtig zu erkennen, dass wir
dieses Motiv befriedigen können auch wenn wir nicht annehmen, dass es einen
eigenen Gegenstand gibt, den wir da hernehmen können und sagen können das ist die
Bedeutung von dem und dem. Und trotzdem sagen können ob die Bedeutung gleich
ist oder nicht und hierzu brauchen wir keinen extra Gegenstand, sondern nur die
gewöhnlichen Gegenstände und müssen natürlich bei jedem einzelnen Gegenstand
nachschauen, ob es wahr ist das wenn es auf ihn zutrifft auch das andere zutrifft. Statt
einen Gegenstand einzuführen, gibt man ein Kriterium - ein Entscheidungsverfahren -
an ob was ein so und so ist der nicht. = sehr wichtig = schritt der Abstraktion. Nicht
jede Frage ist sinnvoll. Viele Fragen sind nicht sinnvoll in der Philosophie, sie sind
unsinnig. Aber die Aufgabe des Kritisierens in der Philosophie ist aber nicht erschöpft
damit festzustellen, dass es sich um einen Unsinn handelt, sondern worauf es
ankommt: Herauszufinden was ist das Motiv von so einem Unsinn. Und das man das
Motiv herausschält, das es in uns veranlasst daran zu glauben. Aristoteles hat ja die
Idee mit der Rucksacktheorie gehabt - aber das ist eine Alternative dazu, da brauchen
wir keinen Sonderfall annehmen, dass es eine Bedeutung gibt, sondern wir brauchen
nur annehmen was es ohnehin schon gibt. Und wir ersetzen die Frage nach einer
engeren Frage: Was ist die Frage der Bedeutung? Ersetzen wir durch: Wann sagen
wir, dass sie die gleiche Bedeutung haben?
2. Punkt: so ein zusätzlicher Punkt - ist nicht das selbe und geht in eine andere
Richtung - nun wurde die ganze Zeit gesagt, wir beantworten nicht die Frage so wie
sie daher kommt - was ist die Bedeutung von einem Punkt - sondern wir schälen so
ein Motiv heraus dass uns veranlasst daran zu glauben und so können wir - wenn wir
es präzisiert haben - vielleicht beantworten. Und der Inhalt um den es geht, das wir
uns nicht darauf festsetzen wollen, dass es so einen Gegenstand gibt, damit haben wir
ja aufgehört, aber wenn wir uns das anschauen, dann ist da etwas noch nicht ganz
geklärt. Nämlich der Ausweg mit den Synonymiekriterium, der erspart es uns zwar,
dass es eigene Gegenstände gibt, die die Bedeutungen der Begriffe wären, aber er
geht ja doch/es wird ja doch eine Schuld aufgenommen: Er verlangt von und
anzunehmen, dass es doch eine eigene Art von Gegenständen gibt. Nämlich die
Umfänge, die Mengen. Er sagt ja die beiden sind genau dann bedeutungsgleich, wenn
ihre Umfänge bedeutungsgleich sind. Und der Umfang ist die Menge der
Gegenstände auf die das wahrheitsgemäß zutrifft. Nun wissen wir alle, dass eine
Menge von Gegenständen immer etwas anderes ist als die Gegenstände, die ihre
Elemente sind. Was ist eine Menge eigentlich? Welche Art von Gegenständen sind
Mengen, im Unterschied zu Gegenständen, die ihre Elemente sind? In der
Mengenlehre wird nie von etwas anderes gesprochen als von Mengen. Aber was sind
Mengen? Eine Menge von Katzen, oder eine Menge von allen Gegenständen = etwas
anderes. Ist eine wichtige Frage hier! Ich habe mir zwar erspart nicht von Bedeutung
zu sprechen, aber ich habe auf mich genommen, dass ich von Mengen spreche. Aber
durch ein Prädikat bestimmte Menge, aber was ist eine Menge überhaupt, aber das ist
der Punkt wo man sich fragt: wo fängt die wirklich moderne, ontologische
Fragestellung an? Die fängt da an. An dem Punkt wo man sich fragt: (bis nun haben
wir von normalen Gegenständen gesprochen) wenn wir von Gegenständen sprechen,
dann bilden wir noch irgendwelche andere Gegenstände. Nämlich Mengen von
Gegenständen. Bis zu welchen Grad ist das erlaubt? Bei Frege wichtig, wenn wir
irgendeine Funktion haben, irgendeinen Begriff wie „ist ein Haus“, können wir dann
wirklich immer ausgehend von diesem Bergriff sagen was der Umfang dieses Begriffs
ist? Kann man das immer? Das kann man nicht so ohne weiters, das war dem Frege
aber nicht so klar. Eine Sache wie man Mengen bilden kann, ist durch Aufzählung
ihrer Elemente, aber das ist hier nicht so hilfreich, weil wir hier von allen
Gegenständen überhaupt reden müssen, und dass wir alle Gegenstände überhaupt
aufzählen können ist eine Illusion. Wenn man nicht alle aufzählt, dann zählt man nur
bestimmte Gegenstände auf und dann muss man die, die man aufzählt, durch ein
Prädikat genauer bestimmen. Das ist eine Frage: was gibt es? Wir haben außer den
Mengen schon etwas gehabt wo diese ontologische Frage aufkam, das war bei Wahr
und Falsch. Das sind ja Gegenstände, die seltsam sind. Das mit den Mengen ist nicht
so klar. Jede Menge ist eindeutig bestimmt, durch die Elemente, die sie bestimmt.
Aber sie ist nicht identisch mit denen, mit keinem davon. Also was ist dann eine
Menge? In der Mengenlehre von der Mathematik kann man ganz bestimmte Tricks
anwenden, um irgendwann eine Menge zu bekommen und wenn man eine mal hat,
dann kann man aus ihr andere Mengen bilden. Z. B. wenn man eine Menge hat, dann
kann man die Menge bilden, die die gegebene Menge als einziges Element hat. Dann
hat man eine zweite Menge, und da sieht man wenn man eine Menge hat, dann kann
man unendlich viele Mengen haben, die Frage hier nun: Kann man überhaupt eine
Menge haben? Und da gibt es den Trick mit der leeren Menge.
Jetzt machen wir eine kleine Wiederholung von dem was zurückgelegen wurde bisher
- dann verlassen wir Frege nicht ganz, er hat beim nächsten Kapitel auch noch zu tun
und schließt unmittelbar an - wovon sind wir ausgegangen? Das ist diese Ersetzung,
oder Veränderung im Verständnis von dem was ein elementarer Satz ist, der in einer
Schlusszusammenhang eine Rolle spielen kann. Bei Aristoteles schaut so ein
elementarer Satz, der in einer Schlusszusammenhag eine Rolle spielen kann, aus: er
besteht aus 2 sogenannte Termini - Subjekt und Prädikat - diese Termini spielen
verschiedene Rollen im Satz obwohl sie von der Natur gleich sind und sind auf eine
von 4 Weisen miteinander verbunden - alle, keines, einige, einige nicht -, so schaut
bei Aristoteles ein elementarer Satz aus. Bei Frege wird diese Unterscheidung von
Subjekt und Prädikat ersetzt durch eine viel grundlegendäre Unterscheidung, nämlich
von der Unterscheidung von Funktion und Argument. Also bei Frege ist „Alle
Menschen sind sterblich“ kein elementarer Satz, aber der typische Fall eines
elementaren Satz bei Frege sind: „Richard Heinrich ist kleiner als 1,90m.“ oder „Ich
bin ein Mensch.“ oder „Richard Heinrich trägt eine Krawatte.“. ein bestimmtes Ding
und über das bestimmte Ding wird etwas gesagt ! das ist das elementare, und das
kann man Zerlegen in Argument und Funktion, weil Begriff ist eine Funktion, deren
Wert immer ein Wahrheitswert ist und dann kann man so einen Satz zerlegen, z.B.
wenn wir so einen Begriff haben wie „... ist sterblich“ und da diese freie Stelle für das
worüber wir das sagen wollen, dass es sterblich ist. Und wenn wir da etwas einen
Ausdruck haben der diese Rolle spielen kann wie „Richard Heinrich ist sterblich“
haben wir einen Satz, und dann setzen wir ein „Die viertgrößte Primzahl ist sterblich“
ist auch ein Satz, aber ist ein falscher Satz ! und hier sieht man schon, dass das viel
was Einfacheres ist. Der nächste wichtige Punkt war, das wir sehen müssen das es da
noch einen anderen wichtigen Punkt gibt da so einen Satz zu bilden indem man einen
Namen hinstellt. Nämlich durch Verallgemeinerung oder Generalisierung.
Generalisierung heißt beides: sowohl die Existenzgeneralisierung und Universelle
Generalisierung. Nämlich in dem ich z.B. sagen „Jemand ist sterblich.“ Das ist auch
ein Satz, nicht nur „Ich/Heinrich/die viertgrößte Primzahl bin/ist sterblich“, sondern
auch „Jemand ist sterblich“ ist ein Satz, weil es tatsächlich wahr oder falsch ist.
Jemand ! ergibt einen allgemeinen Satz, genauso wie wenn man sagt „Alles ist
sterblich“. Wenn man sozusagen die Logik der allgemeinen/generalisierten Aussagen
verstehen will, dann braucht man als Grundbegriff nur eines von beiden, also ich kann
jemand ersetzen, durch das Verständnis von alle - weil „jemand“ heißt „nicht alle
nicht“ = mindestens einer, wenn ich die Verneinung kenne. Wenn man diese Mittel
zur Verfügung hat, dann kann man zeigen wie man bei den Sätzen, die bei Aristoteles
elementar sind, dann die Sätze, die bei Frege noch elementarer sind, aufbauen. Dann
haben wir das was wir ursprünglich gesagt haben: wir haben feinere Strukturen bei
unseren Legosteinen. Und dann kommen wir auf eine Formulierung, dass „Alle
Menschen sind sterblich“, das heißt das für alle Menschen überhaupt gilt, dass „wenn
der Gegenstand ein Mensch ist, dann ist er auch sterblich.“ ! so erkennt man, dass
das was hier einfach ist, hier als etwas komplexes erscheint und durch das Erscheinen
als komplex, können die inneren Beziehungen zwischen die verschiedenen
komplexen Gebilden jetzt abgebildet werden und benutzt werden um ein Meer an
Plus von logischen Schlussfolgerungen abzuleiten oder zu typisieren. Also dann gibt
es eigene logische Grundgesetze, die auch die Verbindung von den einzelnen und
generalisierten Sätzen darstellen, wie wenn wir einen Satz haben wie „Richard
Heinrich ist sterblich“ dann kann man immer generalisierte Sätze daraus ableiten,
nämlich „wenn Richard Heinrich sterblich ist, dann ist jemand sterblich“ und dann
kann man auf allgemeine Sätze übergehen ! das lernt man in der Logik, sind
allgemeine Sachen des Prädikatenkalküls.

Jetzt gehen wir auf was Neues über von hier aus: wenn wir uns fragen, was waren die
Probleme die hier aufgeworfen wurden: 1. Problem war die Bedeutung von
Prädikaten, das lässt sich durch diese Synonymie-Regel: wir wollen wissen was es
heißt von Bedeutungsgleichheit zu sprechen, da bleibt uns aber der Rest übrig, der
Seinsstatus von Mengen zu erklären. Da gibt es viele Ansätze ! ist eine der großen
Denklinien der Philosophie des 20. Jh. gewesen. Und nun gehen wir ein auf 2.
Problem, das überbleibt bei Frege: das ist ein Problem, das man so auffassen kann,
das es herrührt davon, das er nicht richtig unterschieden hat von richtigen
Eigennamen und bestimmten Ausdrücken mit einem bestimmten Artikel, wo das
kleine Problem sein kann bei „Der Mann der J. F. K. erschossen hat“, ist das selbe
wie „Der Mann, der von Jack Ruby erschossen wurde.“ Wir mutmaßen wer Mann war
der J. F. erschossen hat und wir wissen nicht ob Jack Ruby noch jemanden erschossen
hat ! so sind die Sätze sehr ähnlich. Das Problem das wir nun behandeln hat damit
zu nun, nämlich es ist das Problem (neuer Pflichttext von Russel!!!) ist das wenn wir
an der Argumentstelle so einen Ausdruck haben, wie der Mann der den erschoss, was
ist wenn es diesen Gegenstand nicht gibt. Was ist wenn es den nicht gibt. Man kann
sich hier Ausdrücke vorstellen wie „Der Mann, der Tom erschoss“, - hier hätten viele
Ausdrücke gesagt werden können, die wir nicht verstehen - das ist sehr wichtig:
dieser Ausdruck funktioniert wie ein Name und man kann sie auch verstehen, also in
dem Sinn man erkennt den Sinn. Und wenn ich über den was sage, wie „Der Mann,
der Tom erschoss, hat eine Glatze“ da kann man versuchen ihn zu finden, wir würden
zur Polizei gehen und uns die Akte von Tom geben lassen etc., und dann fragen wir
nach ist der Mörder je gefasst wurde, kann man ihn identifizieren etc. oder man hat
doch einen Name und man sagt es der war es. Aber was ist wenn man draufkommt,
der lebt eh noch, oder wenn man draufkommt der ist erschossen worden aber von
einer Frau, oder was ist wenn man draufkommt er ist zwar erschossen worden aber er
ist nicht tot, alles möglich, was ist dann? Nun ist es wichtig das man sich klar macht,
das es für uns eine große Rolle spielt, das wir den Sinn eines solchen Ausdrucks
verstehen können ohne sicher zu sein, das es ihn gibt. Das ist wichtig. Die Forschung
überhaupt oder der Sinn von wissenschaftliche Forschung beruht ja genau auf, dass
wir solche Ausdrücke bilden, der sowieso und nachschaut ob es den oder den gibt.
Also Paradefall auch Beispiele die bei Frege schon eine Rolle spielen und die in der
ganzen Diskussion der Philosophie verwendet wurden, sind aus der Astronomie, also
auch aus der Elementarteilchen Physik. Das man sagt das Teilchen, das und das ! ist
eine Hypothese und dann gibt es wirklich jemand der forscht und weist nach, dass es
den gibt und das Teilchen gibt es wirklich oder jemand weist nach das Teilchen gibt
es nicht ! aber dann hat der Ausdruck der die das so und so hat einen bestimmten
Sinn gehabt. Vor allem die Astronomie ist natürlich hier, weil in der Astronomie geht
es um Sachen die wirklich existieren wie Sterne etc. Aber wenn der Gegenstand nicht
existiert, dann bedeutet das für einen Satz in dem diese Bezeichnung an der
Subjektstelle steht, dass man nicht feststellen kann ob er wahr oder falsch ist, weil ja
die Wahrheit oder Falschheit von der Bedeutung des Argumentausdrucks abhängt und
wenn der keine Bedeutung hat, dann können wir nicht sagen ob der Satz wahr oder
falsch ist. In der deutschen Fassung von Russel, ab Seite 26 geht diese Überlegung
los, wir wollen aber wenn etwas ein Satz ist, dann wollen wir an dem Prinzip
festhalten, das etwas wahr oder falsch ist und nicht beides zu gleich. Etwas wovon wir
nicht sagen können ob etwas wahr oder falsch ist, ist kein Satz. Also sind wir in dem
Dilemma das wir sagen müssen wie in Russells Beispiel „Der gegenwärtige König
von Frankreich ist kahlköpfig“ ! es gibt gar keinen so einen gegenwärtigen König
also ist es gar kein Satz, weil jeder Satz entweder wahr oder falsch ist. Oder wir
müssen sagen es ist eine Abschwächung: es ist irgendwie ein Satz, aber kein richtiger
! nicht sehr befriedigend so etwas zu sagen. Oder wir müssen sagen, die Bedeutung
von so etwas ist noch was anderes als wahr oder falsch, weil er findet eine extra
Bedeutung, weil er sagt etwas über das aus wo etwas gesagt werden soll, oder - und
das wäre das liebste sagen zu können - es ist falsch ! unseren Intuitionen entspricht
es am ehesten zu sagen so ein Satz ist falsch, wie Russell auch sagt, aber von Frege
und seiner Sicht aus spricht vieles dagegen so etwas zu sagen, dass es falsch ist.
Nächstes Mal was Russells Lösung des Problems ist, das von Frege abweicht.

Einführung in die theoretische Philosophie - Vorlesung 9

Vorige Woche haben wir wiederholt was Frege interessant macht und was wir von
ihm wissen sollen, nämlich wir haben über 2 Themen bei ihm gesprochen:
1. die fundamentale Veränderung zur Aristoteles’ Auffassung was die Grundform des
elementarsten Satzes ist, ist bei Frege viel feiner weil (bei Aristoteles’ Theorie)
Subjekt und Prädikat wird bei Frege durch Funktion und Argument ersetzt, wobei
logisch - nicht grammatisch - gesehen was das Subj. und Prädi. ist, ist bei Aristoteles
schon festgelegt mit etwas über etwas ! worüber = Subjekt und das was gesagt wird
= Prädikat. Der Unterschied ist, dass Aristoteles die Termini von gleicher Natur
beschreibt und Frege geht gar nicht davon aus, dass wir es ursprünglich mit einem
Behauptungssatz zu tun haben, sondern nur mit einem komplexen, sprachlichen
Gebilde wo auch ein arithmetischer Ausdruck so wie Ausdruck für eine Summe
dastehen könnte und wir hier eine Grundunterscheidung machen können, die uns dann
wenn wir über Gleichungen reden die Behauptungssätze bringt wo wir dann einen
seinem Sinn sagen können, das sind 2 verschiedene Arten von sprachlichen
Ausdrücken, wo nicht der eine dann in die Rolle des anderen schlüpfen kann.
2. semantische Theorie/Theorie der Bedeutung: deren Kern ist die Auffassung der
Zweigleisigkeit ist, das was wir normalerweise die Bedeutung nennen, wird bei ihm
auf 2 Ebenen analysiert:
a. der Gegenstand der von dem Ausdruck bezeichnet wird = Bedeutung.
b. das was wir verstehen wenn wir den Ausdruck verstehen = Sinn allgemein
gesprochen
und nun kommt es auf die Art des sprachlichen Ausdrucks an: wenn es ein Name oder
Kennzeichnung ist, dann ist die Bedeutung der Gegenstand und der Sinn heißt
Gegebenheitsweise ! Beispiele sind „der Morgenstern“ oder „Der Mann der Oli
erschoss“. Und wenn es ein Satz ist, dann ist die Bedeutung entweder das Wahre oder
das Falsche - also der Wahrheitswert und der Sinn ist bei einem Satz der Gedanke.
Der hat den besonderen Namen Gedanke. Da sind wir dann zu Schwierigkeiten und
Restproblemen gekommen. Ein solches Restproblem war dann und was ist mit der
Bedeutung eines Begriffs? Ein Begriff kann im Grunde keine Bedeutung haben, weil
ein Begriff ist eine Funktion, und die sind ja genau die, die keine Bedeutung haben
und nicht selbstständig etwas bezeichnet sondern nur das Gemeinsame von
verschiedenen solchen Ausdrücken. „... ist ein Haus“ hat keine Bedeutung da fehlt
noch was zu einem Satz und dann ist es wahr oder falsch. Und da haben wir gesagt
und trotzdem gibt es ein Bedürfnis zu schauen ob ein bestimmter Begriff die selbe
Bedeutung hat wie ein anderer und dann besteht der Prozess in dem wir feststellen ob
es die selbe Bedeutung hat, besteht darin das wir ein anderes Kriterium für den
Vergleich der beiden Begriffe anstellen: nämlich den Umfang der Begriffe betrachten
= die Menge der Gegenstände von denen die Begriffe jeweils wahrheitsgemäß
ausgesagt werden können und wenn diese Mengen gleich sind dann sagen wir, dass
die beiden Begriffe die gleiche Bedeutung haben. Das Bespiel hier: Lebewesen das
ein Herz hat und Lebewesen das eine Niere hat ! 2 verschiedene Begriffe, weil ein
Herz ist keine Niere, aber wir gehen davon aus, haben aber die selbe Mengen (weil
wir gehen davon aus, dass eine Lebewesen wenn es ein Herz hat auch eine Niere hat).
Die andere große Restproblem ist das was uns weiterführt - insbesondere von Russell
aufgenommene Frage, im Zusammenhang mit dem Kompositionalitätsprinzip, was ist
die Bedeutung eines Satzes, der etwas über einen Gegenstand aussagt den es gar nicht
gibt. Kompositionalitätsprinzip = sehr wichtiges Prinzip = die Bedeutung eines Satzes
- immer in Klammer dazu denken die Wahrheit oder Falschheit eines Satzes - hängt
davon ab welchen Gegenstand der Argumentsausdruck bezeichnet. Hängt nicht davon
ab, wie der gegeben ist, davon hängt nur der Gedanke ab den der Satz ausdrückt; die
Bedeutung hängt nur vom Gegenstand ab. Die Bedeutung aller Sätze die mit dem
Begriff „... ist ein Raucher“ gebildet werden, hängt davon ab wen der Ausdruck an
der Leerstelle bezeichnet, weil es dann entweder einen Raucher bezeichnet oder nicht.
Wie einer bezeichnet wird ist egal, nur wer bezeichnet wird ist wichtig: ob „Anna ist
eine Raucherin“ oder „Die 22 jährige Steirerin ist eine Raucherin“ ist egal. ! aber
was ist nun wenn es den Gegenstand den es bezeichnet nicht gibt? Dann können wir
nicht feststellen ob der Satz wahr oder falsch ist; aber wenn wir einen Satz haben der
nicht feststellbar ist ob er wahr oder falsch ist, dann ist er gar kein Satz ! diese Sache
steht schon seit Aristoteles immer fest. Das ist der Punkt wo Russell sagt, dass können
wir nicht akzeptieren. Weil wenn wir einen Satz haben wie „Der gegenwärtige König
von Frankreich ist kahlköpfig“ = einschlägiges Beispiel, dann ist das eigentlich ein
ordentlicher Satz, aber bei dem steht nicht so eindeutig fest, das er falsch ist (also wie
z. B. bei dem Satz „die gegenwärtige Königin von England ist kahlköpfig“ - der ist
falsch). Sein Text: Kennzeichen ist eine Übersetzung der Phrase „on denoting
phrase“, wenn man ersten paar Seiten lesen, z.B. auf S. 26 beginnt er über Frege zu
reden und sagt: „Frege unterscheidet in kennzeichnenden Ausdrücken zwei
Bestandteile, die wir Bedeutung und Gekennzeichnetes nennen können.“ Da sehen
wir das es sehr schwieriges mit den Termini in einer Übersetzung, weil hier heißt die
Bedeutung genau das was bei Frege nicht die Bedeutung ist. Es heißt hier deshalb die
Bedeutung, weil es eine Rückübersetzung ins Deutsche ist vom Englischen und dort
steht das Wort „meaning“, das ist aber das was bei Frege der Sinn ist (das was wir
verstehen). Das was bei Frege die Bedeutung heißt, heißt hier das Gekennzeichnete
und heißt bei Russel aber „denotation“. Dieser Wirrwarr kommt deshalb zustande,
dass eben die ursprüngliche Übersetzung vom Deutschen ins Englische so schwierig
ist. Hingegen das Wort mit dem Russel Frege’s Bedeutung (also den Gegenstand
selbst) übersetzt ist nämlich „denotation“, das ist nicht gleich geblieben. Da sagen
zeitgenössische Autoren „reference“ dazu (im Gegensatz zu dem 1905 erschienenen
Artikel). Übersetzt wird es mit Bezugsgegenstand! Auf das muss man sehen, was eine
Rückübersetzung ins Deutsche anrichten kann. Der nächste Punkt ist, das wenn wir
nun sachlich vor dem Problem stehen, was machen wir mit Sätzen deren Wahrheit
oder Falschheit sich nicht feststellen können, weil es den Gegenstand nicht gibt !
was haben wir in solche Situation für Alternativen wie man damit umgehen kann, bei
Frege selbst ist bei den ganzen Möglichkeiten nicht klar für welche er sich
entscheiden würde. Aber bei Russel gibt es 3 entscheidende Möglichkeiten:
S. 28: „Nach dem Gesetz des ausgeschlossenen Dritten ist entweder der „A ist
B“ oder „A ist nicht B“ wahr. Also ist entweder „Der gegenwärtige König von
Frankreich ist kahlköpfig“ oder „ Der gegenwärtige König von Frankreich ist
nicht kahlköpfig“ wahr. Wenn wir aber die Dinge aufzählen, die kahlköpfig
sind, und dann die, welche es nicht sind, würden wir den gegenwärtigen
Koenig von Frankreich auf keiner von beiden Listen finden [weil es den gar
nicht gibt].“
Dann gibt es 3 Möglichkeiten die wir sagen können:
1. und Philosophen gab es die folgendes gesagt haben: wenn wir nicht einen
Wahrheitswert daraus entnehmen können, also erkennen können, dass der Satz
entweder wahr oder falsch ist, dann ist das gar kein Satz. Das ist aber sehr schlecht !
Russell ergreift diese Überlegung nicht, eben aus dem Grund mit dem Beispiel mit
der gegenwärtigen Königin von England.
2. zu sagen, in so einem Fall führen wir extra was Eigenes ein als Bedeutung. Also
wir sagen die Bedeutung des Satzes ist weder das wahres noch das falsche, sondern es
ist etwas anderes, aber es ist ein Satz! Dann gäbe es wieder verschiedene
Möglichkeiten was das andere sein soll: Alle Sätze jener Art wo es den Gegenstand
nicht gibt haben die gleiche Bedeutung - etwas das sich anbietet ist der unmögliche
Gegenstand und da kann es nur einen so einen geben, deshalb ist von all jenen Sätzen
dieses Falles der gleiche Gegenstand, und da sagt man dann, es ist ein Gegenstand der
nicht mit sich selbst identisch ist (ist aber schon eine sehr künstliche Angelegenheit) -
, oder ad hoc kommt es immer auf den Satz an.
3. Und da sagt Russel S. 27
„Daher müssen wir entweder in den Fällen, wo es auf den ersten Blick nichts
Gekennzeichnetes gibt [wo es also kein Denotat gibt], für so etwas sorgen
[Mathematiker tendieren dazu für solche Fälle etwas zu erfinden wie
irrationale Zahlen etc. so wie Frege er erfindet was dazu, aber Russell macht
das nicht, er sagt es gibt noch eine dritte Möglichkeit], oder wir müssen die
Ansicht aufgeben, dass es in Propositionen, die gekennzeichnende Ausdrücke
enthalten, um das Gekennzeichnete geht.“
Oder auf gut Deutsch: Eine Alternative wäre es auch noch das
Kompositionalitätsprinzip aufzugeben. Das Prinzip aufzugeben, dass es bei der
Beurteilung an der Wahrheit eines Satzes, zuerst und unabhängig von dem was da
ausgesagt wird, einfach nur von dem Namen her der an der Argumentstelle steht, den
Gegenstand zu finden - wenn man das erledigt hat, dann kann man nachschauen ob
wenn an diesem Gegenstand ausgesagt der Satz wahr oder falsch ist. Also sozusagen
wir könnten versuchen die Ansicht aufzugeben, dass eine Vorbedingung dafür ist, das
der Name wirklich denotiert eine Vorbedingung dafür ist, die wir erst einmal erfüllt
haben müssen, wenn wir dann herangehen zu schauen ob der Satz wahr oder falsch
ist. Und das ist der wichtige Punkt in dem Aufsatz, dass Russell eine Theorie
entwickelt, die unabhängig vom Kompositionalitätsprinzip ist! Was das heißt ist
etwas sehr folgenreiches.
Was wir nun jetzt machen: wie baut er das Argument auf? Er entwickelt das
Argument nicht mit einer argumentativen Auseinandersetzung mit Frege. Sondern das
sagt er erst nachträglich, und das ist sein Motiv, das er so eine Theorie unabhängig
vom Kompositionalitätsprinzip entwickelt. Er macht das aber nicht mit einem hin und
her mit Frege’s Theorie und in so keiner argumentativen Auseinandersetzung mit
Frege’s Gesagten. Er entwickelt seinen eigenen Vorschlag in der Form einer eigenen
Theorie, die er als eine allgemeinere Theorie präsentiert, nicht nur um einen Fehler
auszugleichen, sondern es ist eine allgemeinere Theorie und das ist die sogenannte
Kennzeichnungstheorie. Die Russellsche Kennzeichnungstheorie (engl. „theory of
description“) . Die Grundidee: Ist eine Theorie über kennzeichnende Ausdrücke = im
engl „denoting phrases“. Der ganze Aufsatz beginnt damit, was er unter einem
kennzeichnenden Ausdruck verstehen will. Was er darunter versteht ist etwas relativ
schwaches, es ist von Anfang an, dass Frege’s Theorie unterliegt, schlechter ist
sozusagen. Was er sich darunter versteht: wir haben einen bestimmten Begriff (wir
reden also von wirklichen Begriffen, also Funktionen deren Wert immer einen
Wahrheitswert haben) und dann haben wir gesagt wenn wir einen Begriff „F“ haben
dann ist er ungesättigt, weil da fehlt noch was weil er ja ein Begriff ist, und dann
haben wir ja gesagt, dass haben wir 2 Art und Weisen wie wir aus so etwas einen Satz
machen können. Variante 1: wir schieben einen Namen hinein, einen Ausdruck mit
einem bestimmten Artikel, oder ein hinweisendes Fürwort (also Richard Heinrich/der,
der dann und dann geboren ist,/ich ist/bin ein Raucher) dann haben wir einen Satz
daraus gemacht oder durch Verallgemeinerung „Jemand raucht“. Es gibt mindestens
irgendwo irgendjemanden, auf das es zutrifft, dass er raucht ! Zeichen an der Tafel
?? Da haben wir hier nicht einen Namen, aber wir wollen einen bestimmten Bezug
fixiert haben. Bestimmt ist hier wichtig. Und was Russell am Anfang sagt „Unter
einem kennzeichnenden Ausdruck verstehe ich [das unterbietet diese Unterscheidung
weil das beides zusammenfasst: Russell sagt ein kennzeichnender Ausdruck ist jeder
sprachlicher Ausdruck, der wenn man ihn hier her tut einen Satz liefert und diesen
Unterschied lasst er weg und er gibt für das was wir bei den allgemeinen Sätzen
haben, setzt er das ein was wir in der Umgangssprache für Wörter verwenden,
nämlich hierfür verwenden wir das Wort jemand, jemand der das bestreiten will sagt
niemand. Wenn wir sagen „Alle rauchen“ geht auch - das sind drei ganz bestimmte
Ausdrücke wie jemand (oder irgendwas, irgendwer - Hauptsache mindestens einer) ,
alle, keiner sind Wörter die wir hier verwenden können ! und das sind
kennzeichnende Ausdrücke. Die zweite Gruppe von Kennzeichnenden Ausdrücken:
ein so und so ! man nimmt einen unbestimmten Artikel und man nimmt irgendeinen
Ausdruck der selber ein Begriff ist, man nimmt einen der seinerseits ein Begriff ist,
stellt an seiner Leerstelle einen unbestimmten Artikel und setzt das was daraus
gebildet worden ist dann hier in diesen Begriff ein: „ist ein Autofahrer“ - daraus
macht man „ein Autofahrer“ und setzt ein in „ein Autofahrer ist ein Raucher“ also es
gibt mindestens einen Autofahrer der raucht. Da kommt dann heraus das jeder Satz
von der Form „ein Autofahrer ist ein Raucher“ oder „ich habe einen Autofahrer
getroffen“ (ich habe getroffen ist dann der Begriff) dann haben diese Sätze die Form
dass es unter allen Gegenständen gibt es einen der ist ein Autofahrer und der ist auch
ein Raucher. Dann gibt es noch eine dritte Gruppe von kennzeichnenden Ausdrücken,
sind der 2ten Gruppe ähnlich nur haben sie statt dem unbestimmten, einen bestimmten
Artikel = der/die/das. Und das ist alles was er unter kennzeichnenden Ausdrücken
versteht. „Der Erfinder des Autos ist ein Raucher.“ Eigennamen kommen nicht vor !
das ist wichtig bei ihm das sie nicht vorkommen bei ihm - ist später ein Problem.
Mögliche Prüfungsfrage: nenne die 3 Gruppen was Russell unter kennzeichnenden
Ausdrücken versteht.
Nun sagt Russell: Ich habe eine Theorie, die ist die, dass für alle kennzeichnenden
Ausdrücken gilt, dass die Wahrheit oder Falschheit der Sätze in denen sie
vorkommen, nicht davon abhängt, das wir unabhängig schon einen
Referenten/Bezugsgegenstand für den jeweiligen bezeichnenden Ausdruck hätten.
Also Prof. macht noch einen Sprung zurück? Wie viele kennzeichnende Ausdrücke
gibt es? Beste Antwort: 3 + unendlich + unendlich viele. Und Russell sagt für all
diese kennzeichnenden Ausdrücken, die ich da habe, werde ich euch zeigen, dass um
zu sagen, dass ein Satz wahr oder falsch ist, es nicht notwendig ist vorher schon unter
Betrachtung des kennzeichnenden Ausdrucks allein dessen Bezugsgegenstand
gefunden hätten. Das ist die Idee die er hat, er will eine Theorie haben, die
unabhängig vom Kompositionalitätsprinzip ist. Nun ist folgendes: Für die ersten
beiden Gruppen ist das völlig klar, man braucht sich das nur durch den Kopf gehen zu
lassen. Das ist auch etwas das genauso von Frege gesehen wäre, was nur so ausschaut
als wäre es eine neue Idee, weil er diese Analyse unterschlagen hat, weil er diesen
Unterschied unterschlagen hat, aber im Grund ist das jedem klar wenn ich sage -
nehmen wir einen Beispielssatz „Alles stinkt.“ Dann ist kein normaler Mensch der
Auffassung, dass um zu sehen ob das wahr ist, er dann auf die Suche gehen muss
nach einem bestimmten Gegenstand, der das alles ist. Kein Mensch macht das,
sondern man muss sich nur die ganz gewöhnlichen Gegenstände sich anschauen und
wenn man einen gefunden hat der nicht stinkt, dann kann man sagen das der Satz
falsch ist, in der Zwischenzeit ist er sozusagen im Prüfungsstadium. Und genauso ist
es mit nichts oder jemand. Es gibt keinen der weder ich noch du sondern der jemand
ist. Es gibt keinen jemand. Dieses Argument haben wir bei Aristoteles schon kennen
gelernt, es gibt nichts das nur Lebewesen ist. Wenn etwas Lebewesen ist, dann muss
es auch etwas anderes sein. Kein Mensch hätte das je geglaubt das es hier so ist und
bei der 2ten Gruppe ist das auch so, wenn wir sagen „Ein Autofahrer ist ein Raucher“
dann glaubt auch keiner, dass wir einen Besonderen finden müssen der kein
besonderer ist. Es gibt keinen unbestimmten (Autofahrer) es gibt keinen -
Lebewesenbeispiel hier besser: es gibt keinen unbestimmten/irgendeinen/allgemeinen
Menschen, jeder, der ein Mensch ist, ist ein besonderer Mensch. Das heißt, das hat
eine technische Seite - bei Russell sehr einfach - wie schauen Sätze aus wie „F von
alle“ „F (alle)“ ??? Tafel ! wie würden sie umschreiben müssen? Wenn man „alle
sind Raucher“ so anschreiben, dann kann das Missverständnis entstehen weil das so
ähnlich ausschaut wie „Richard Heinrich ist ein Raucher“ - weil wir auf einen
bestimmten Gegenstand Bezug nehmen müssen durch den Namen Richard Heinrich,
so müssen wir hier dann Bezug nehmen mit dem Wort alle - ist aber ein Blödsinn,
weil es weiß ja jeder das es nicht so ist. Wir sollten eine Notation, eine Sprache, zum
Ausdruck bringen um zu klären was hier der Unterschied ist. Das ist eben diese
Notation: für alle Gegenstände gilt im Allgemeinen - für die ganz gewöhnlichen
Gegenstände gilt - das jeder einzelne ein Mensch ist. Schreibweise Tafel?? =
technische Seite, und so kann man das mit dem 1er machen etc. Der Spirit der Sache
ist das niemand dagegen wäre. Der springende Punkt ist nur die dritte Gruppe, um die
geht es eigentlich bei der ganzen Sache: da ist es nicht das wir das glauben, sondern
da ist es genau das Gegenteil: das ist der Witz des bestimmten Artikels in der
Umgangssprache. Das wir eben mit dem bestimmten Artikel auf ein bestimmtes
Objekt Bezug nehmen. Es geht faktisch - der Theorieanspruch ist ein Allgemeiner -
aber das warum es eigentlich geht ist, bei den Ausdrücken zu zeigen das es nicht so ist
und wir unabhängig vom ganzen Satz zuerst einen Bezug auf diesen Gegenstand
herstellen müssen und dann können wir erst sagen, ob der Satz wahr oder falsch ist.
Man könnte auch so sagen: Unter dem Gesichtspunkt, das er hier eine
Auseinandersetzung mit Frege führt, was ja nicht wirklich sein Gesichtspunkt ist, aber
unter diesem Gesichtspunkt betrachtet ist nur die 3te Gruppe interessant. Und da
entwickelt er einen speziellen Gedanken hierfür, um zu zeigen, dass auch in so einem
Fall in Wirklichkeit wir nur eine Aussage machen (wie in 1ten und 2ten Gruppe), über
alle Gegenstände die es sowieso ist im Allgemeinen - entgegen dem was wir sonst
glauben, weil wenn wir sagen „der, der da die Vorlesung hält“ da glauben wir das wir
eine bestimmte Aussage machen und da sind wir auch ganz im Recht, aber Russell
sagt, dass er uns überzeugen kann, dass das eine Aussage ist über alle Gegenstände
überhaupt, so wie „jemand ist ein Raucher“ auch eine allgemeine Aussage ist,
nämlich dass es unter allen mindestens einen gibt der ein Raucher ist. Wie macht man
das? Hier sagt Prof. nur die Idee. Wenn man das technische nachvollziehen kann,
dann versteht man die Idee leichter ! deshalb Artikel lesen. Idee ist folgende: Russell
erklärt das in 2 Stufen. Sein Beispiel ist „Der Vater von Karl II ist hingerichtet
worden“ - „Der Vater des Karl II“ spielt die Rolle des der/die/das so und so und das
wird eingesetzt in Begriff „wurde hingerichtet“. Der kennzeichnenden Ausdruck ist
„der Vater des Karl II“ ! Russell will uns zeigen, dass es nicht notwendig ist
anzunehmen, dass es in diesem Satz um einen bestimmten Gegenstand geht der durch
diesen Ausdruck bezeichnet wird, sondern er wird uns das Ganze so reformulieren,
dass es das gleiche aussagt wie euer Satz und klar wird, das es in Wirklichkeit um
einen Satz geht über Allgemeines. Und das macht er in 2 Stufen. 1. Stufe: Ich
behandle den Satz so, als ob er von dieser Sorte des unbestimmten Artikels wäre.
Also dann wäre es der Satz „Ein Vater des Karl II wurde hingerichtet“. Und was heißt
der Satz? Unter allen Gegenständen gibt es mindestens einen, der war Vater Karl des
II und von dem gleichen Gegenstand gilt auch, dass er hingerichtet wurde ! bei dem
also beides zusammenfällt. Aber das ist nur die erste Stufe, weil dann ist das nicht das
was wir meinen wenn wir sagen „Der Vater ...“, also brauchen wir eine 2te Stufe. 2
Stufe: Er hängt die Einzigkeitsbedingung dazu: Er sagt einfach etwas dazu, zu dem
was er auf der 1ten Stufe dazu gesagt hat (also wir haben das was wir auf der 1ten
Stufe gesagt haben, es gibt mindestens einen Gegenstand der Vater des Karls II war
und auch ermordet wurde) und dann setzt er dazu: Und außerdem gilt für alle
Gegenstände, y, das wenn so ein Gegenstand Vater von Karl II war, er identisch ist
mit dem einen den wir schon vorher hatten. Die zusätzliche Anforderung/Bedingung,
dass also alle Väter des Karl II der selbe Gegenstand sind. Es gibt mindestens einen
Gegenstand - das können auch mehrere gewesen sein am Anfang - der Vater des Karl
II war, und für alle Gegenstände gilt, das wenn er Vater von Karl II war, daraus folgt,
dass er mit dem 1ten den wir hatten identisch ist. Aus. Das ist eine Konstruktion von
dem was wir umgangssprachlich dazu sagen würden: es gibt nur einen. Und er Witz
der ganzen Sache liegt in dem was er analysiert in dem wenn wir sagen es gibt nur
einen. Was heißt es zu sagen es gibt nur einen? Wenn wir sagen es gibt nur einen,
dann meinen wir, dass alle die noch solche Kandidaten wären, der selbe Gegenstand
sind. Dann haben wir in einer formalen Weise eindeutig zum Ausdruck gebracht, dass
wir sagen wollen, dass es nur einen gibt. Wenn wir dann draufkommen, dass der 2
Väter hatte, dann ist der Satz einfach falsch, weil wir ja behauptet haben in der
Zusatzbehauptung, dass wenn noch einer in Frage kommen würde, er sowieso
identisch wäre mit dem ersten. Und genauso ist der Satz falsch wenn es keinen gibt,
weil ein Teil des Satzes war die Behauptung, dass es einen gibt. Es ist überhaupt kein
Problem zu sagen ob er wahr oder falsch ist, weil wenn es keinen gibt dann ist er auf
ganz normale Art und Weise falsch, weil wir eine Behauptung aufgestellt haben, die
falsch ist, weil es keinen Gegenstand gibt der, der Vater sein kann. Der Witz an der
Sache ist das in den 2 Stufen ein Weg gefunden wird, dass es auf eine astreine Weise
der bestimmte Artikel, das es nur einer ist, formal fassen kann, mit der Forderung das
alle die in Frage kommen identisch sind mit dem einen, dessen Existenz wir schon
postuliert haben. Der Satz ist kein Satz über einen bestimmten Gegenstand, sondern
ist nach Russells Auffassung ein Satz über alle Gegenstände im Allgemeinen,
genauso wie der Satz „Jemand ist ein Raucher“; er sagt über den Satz es gab
mindestens einen der Vater von Karl II war und hingerichtet wurde und dass es genau
nur einen gab auf den das zutreffen kann, weil wenn es noch andere gibt dann sind sie
mit dem identisch ! diese 3 Aussagen sagt er aus die mit und verbunden sind, und ist
eine der 3 nicht erfüllt dann ist der Satz einfach falsch. Wenn er z.B. nicht
hingerichtet wurde dann ist der Satz falsch. Der Trick wie man reformuliert - der Kern
der Sache - wo man versteht wie man transkribiert in einer formalen Sprache „es ist
nur einer“ ! nämlich es wird so transkribiert das ich behaupte alle die es noch sein
können sind mit dem einen - der es auf alle Fälle ist - identisch.
2 ganz generelle Folgerungen ziehen wir daraus: 1. Das der entscheidende Begriff der
ganzen Sache ist Identität, weil er nur mit Hilfe dieses Begriffs kann er den Ersatz
gewinnen kann in seinem Satz, nur durch den Begriff funktioniert das. Man muss
diese Regeln der Identität kennen, die wir da bei Frege angesprochen haben wie
„Jedes Ding ist mit sich selbst identisch etc. etc.“. Das heißt auch anders gewendet:
was man hier sieht ist eine ganz tiefliegende/fundamentalen Beziehung zwischen 2
Grundbegriffen der theoretischen Philosophie, nämlich Begriffe wie der Einzelheit
oder Einzelgegenstand vl auch und dem Begriff der Identität, weil man bei Russell
sieht das über den Begriff der Identität der Begriff der Einzelheit eliminiert werden
kann. Was war die Strategie gewesen, was war für ihn der Ersatz das man sagt es war
nur ein einziger? Beispiel Vater = nur ein einziger. Und dieses ein einziger kann man
verzichten indem man sagt das jeder andere, der auch infrage kommen kann, ist mit
dem, den wir auf alle Fälle postulieren können, identisch ist = sehr, sehr wichtiger
Punkt, das sind ja fundamentale Begriffe in unserem Alltag. Und wir sehen hier auch
schon eine Brücke zur 2ten Beobachtung, dass das etwas sehr un-Aristotelische ist,
weil worauf sich alle Theorien und Überlegungen beziehen ist der Begriff des
Einzeldings. Die Substanz, die im ersten und zweiten Usia, ist das Einzelding selbst
und das verschwindet hier in dem Meer von Identitätsfeststellungen. Das ist die 2.
Beobachtung, dass hier der Gedanke drinnen steckt, das wir die Vorstellung der
Einzelheit eliminieren können und alle Sätze überhaupt, alle Behauptungssätze
überhaupt, tendenziell in generalisierter Form fassen können. Wenn wir das auf die
Zeichnung von Frege rückbeziehen, wenn wir auf die zurückgehen, dass es in
Wirklichkeit so ist, dass man den einen Fall vernachlässigen können, zumindest so
weit, dass wir das was wir einsetzen als ein Kennzeichen im Sinne von Russell
verstehen. Weil wir ja nicht nur diese sondern auch die 3te Gruppe, die singulären
Kennzeichnungen (die in der Umgangssprache mit dem bestimmten Artikel gebildet
werden) weil wir die ja alle reformulieren können als allgemeine Sätze. Also unser
Bezug auf alle Gegenstände in der Welt, das ist die Konsequenz, ist immer nur ein
Bezug auf alle Gegenstände in der Welt, welche auch immer das sein mögen. Das ist
genau das Gegenteil von dem was Aristoteles gemeint hat, oder von dem was Prof.
sagte natürlich die höchste Allgemeinheit, wenn man von den Kategorien spricht, das
man das Gefühl hat die Kategorien sind allerhöchste Allgemeinheiten, so das man das
Gefühl hat man kann eine Stufe höher gehen und sagen: Aristoteles sagt alles ist
entweder eine Qualität oder Quantität etc. und man hat das Gefühl man kann noch
eine Stufe höher gehen uns sagen, naja eigentlich ist alles, das gesprochen wird,
irgendwas ! und das ist für Aristoteles inakzeptabel gewesen ! aber das ist hier der
Punkt: ich muss um in der Welt über etwas bestimmtes einzelnes sagen zu können,
nie etwas anderes vorher zu wissen, das eben alles, alles ist so quasi, alles ist
irgendwas, ich beziehe mich immer auf etwas das alles ist und dann stelle ich eine
Behauptung auf von der Art wie und dann gibt es etwas das hat die Eigenschaft etc.
Es verschwindet das Problem einer 1. Usia, es gibt nur alle Gegenstände überhaupt
ganz im Allgemeinen ohne Spezifikation. Und jede Spezifikation führen wir nur ganz
im Allgemeinen ein über bestimmte Begriffe. " das muss man verstehen, das ist ein
vollkommen anderer Ansatz. Es bringt auch nichts hier eine Unterscheidung zu
machen wie die Aristotelischen irgendwelche und wesentliche Eigenschaften, weil
von jeder Eigenschaft, die man sagt das es ein Ding haben kann, kann man sagen,
dass es ein Ding gibt, die diese nicht hat, weil man sowieso nur von den Dingen ganz
im Allgemeinen spricht. Das passt natürlich in einer gewissen Weise in ein größeres
Bild der Entwicklung des wissenschaftlichen Denkens in der Neuzeit im Unterschied
zur Antike, das passt ja auch in das Bild wie die Physik Newtons z.B. nicht eine
Theorie ist über unsere Erde und was auf unserer Erde los ist, sondern eine Theorie
über alle möglichen Welten in den diese und jene Gesetze gelten ! das es eine
allgemeine Theorie eben ist. Das sind die 2 Punkte, die zusammenhängen: 1. Punkt
Verhältnis von Einzelheit und Identität, also wenn eine Prüfungsfrage wäre: Wie kann
man in Russells Auffassung den Begriff des Einzeldings reformieren? Dann ist eine
gute Antwort: Durch die Forderung der Identität. Wenn einer kommt man immer
zeigen kann es ist so oder so das selbe.
Jetzt sprechen wir über ein Problem, das diese Theorie aufwirft: (jede Theorie die ein
Problem löst, produziert neue Probleme) Diese Theorie steht in der Nachfolge von
Frege, und löst aber produziert auch Probleme und eines beruht darauf, dass er unter
den kennzeichnenden Ausdrücken die Namen weggelassen hat. Das ist ein Problem
das die analytische Philosophie bis in die 70er J. stark dominiert hat: Was ist wenn
man hier als 4te Gruppe wirkliche Namen wie „Aristoteles“ „Richard Heinrich“ etc.
einführt/ dazu nimmt? Im Grund ist es ja so, dass wir davon ausgegangen sind und
auch Frege das voraussetzt, dass man das mit der 3ten Gruppe immer austauschen
kann, dass wenn wir einen Namen haben und wir ihn aber nicht verwenden müssen
wenn wir den Namen kennzeichnen können durch solche Ausdrücke, und auch
umgekehrt: wenn wir eine Kennzeichnung haben, in der die Einzigkeitsbedingung
erfüllt ist, dass wir dann diesen einen Gegenstand einen Namen geben können, wenn
es ihn auch wirklich gibt. In der Mathematik und Geometrie macht man das ja auch so
indem man sagt „ der Punkt so und so“ anstatt das man sagt „der Punkt der .. so und
des so, und der das und das“, man sagt Punkt a und Punkt b - davon geht man aus,
aber das ist eben nicht so ! das ist keine Prüfungsbeispiel, aber wir sollen noch das
Beispiel mit dem Koenig George, der wissen wollte, ob Sir Walter Scott der Autor
des Romans XY war, lesen. Das ist in einem ganz bestimmten Setting, nämlich der
beschreibt das Beispiel so, der geht bei der Uni raus nach der Vorlesung mit deinem
Leinwächter und auf der anderen Seite vom Ring steht ein Mann und der will wissen
von seinem Leibwächter ob das der Walter Scott, der Schriftsteller, ist. Nun ist Walter
Scott der Autor des Romans XY gewesen und ist v.a. wegen dem bekannt und wenn
man den Eigennamen Walter Scott und die bestimmte singuläre Kennzeichnung der
„Autor des Romans XY“ gegeneinander austauschen kann, was wir ja annehmen und
normalerweise tun, dann könnte man auch sagen statt ob das der Walter Scott ist,
könnte man auch sagen, dass er wissen wollte ob er der Autor von XY ist. Und wenn
wir das wirklich miteinander austauschen können, dann müssten wir ja sagen können,
dass er wissen wollte, weil wir ja wissen, dass das der Walter Scott ist, ob der Walter
Scott der Walter Scott ist. Also wenn wir den Satz haben, er wollte wissen ob das der
Walter Scott ist und wenn wir ihn auch beschrieben können als Autor des Romans
XY, dann haben wir 2 verschiedene Situationen, wo wir eine Situation imaginierten
können, ob das der Autor des Romans XY Scott war, oder der Hugo. Also das ist
durchaus möglich, aber was die Austauschbarkeit möglich macht ist mehr. Wenn die
Austauschbarkeit möglich ist, dann könnte man die Situation wo der wissen wollte ob
das Walter Scott ist, er wissen wollte ob Walter Scott der Walter Scott ist. Und das ist
etwas was niemand wissen will. Das interessiert niemanden. Das ist genau das wo
Frege das mit der Identität bei dem Satz a = a sagte, wo alle Sätze von der Form a = a
alle Sätze wertlos sind, das interessiert niemanden. Niemanden interessiert, dass ich
ich bin, weil das ist von allen schon vorausgesetzt. Wie kann man das verhindern?
Das ist ein wiederaufleben der Idee von Frege: Wie kann man das verhindern, dass
wenn die austauschbar sind miteinander, sozusagen auf einmal etwas was einer
wirklich wissen wollte und nicht mehr unterscheidbar ist von etwas das ihn gar nicht
interessiert hat, und da ist Russells Idee: Das da er wissen wollte ob das der Walter
Scott ist, dass das in Wirklichkeit nicht völlig klar ist was das ist, sondern das es 2
Möglichkeiten gibt das zu verstehen. Nämlich 1. die eine wo der Satz so geht er
wollte wissen ob und die 2. Möglichkeit das zu schreiben ist die, von einem
Gegenstand der faktisch der und der ist, wollte er wissen ob er der Walter Scott ist.
Und wenn wir das sagen, von einem Gegenstand der faktisch Walter Scott ist, wollte
er auch wissen ob er der Walter Scott ist, dann ist das in Ordnung, weil ein Platz dafür
ist, dass mein Kenntnisstand sagt, das ich das jetzt sag, nicht der selbe ist von dem
Koenig. Von einem Gegenstand der faktisch Walter Scott ist, wollte er - der nicht
über dieses Wissen verfügt - wissen ob er der Walter Scott ist. Also es kommt darauf
an ob das davor steht, das Wissen das er das ist davor steht, bevor ich über seinen
Wissens- oder Glaubenszustand spreche. Wenn ich hingegen schon vom Vorhinein
nur über seinen Wissens- oder Glaubenszustand spreche und sage, er wollte wissen ob
Walter Scott der Autor von XY ist, dann darf ich es nicht austauschen. Dann darf ich
das nicht gegeneinander austauschen, weil ihn das ja gar nicht interessiert, weil in das
nur interessiert ob Walter Scott der Autor war, aber ich darf sie nicht austauschen weil
ihn nicht interessiert ob Walter Scott, Walter Scott war. Aber wenn man das sich so
durchdenkt, dann kommt man drauf das es sich hier um eine ganze Menge an
Kontexten handelt, wo es nicht möglich ist einen Eigennamen durch so eine
Kennzeichnung auszutauschen, weil die Sache dann trivial wird, weil eine Sache die
nicht notwendigerweise trivial ist, dann nicht mehr unterscheidbar ist von der Sache
die trivial ist. Es ist ein legitimes Anliegen wissen zu wollen ob Walter Scott der
Autor ist, weil es uns einmal jemand gesagt hat, aber das würde verschwinden wenn
man erlauben würde, dass man die gegeneinander austauscht. Man darf es aber schon
austauschen wenn man eine unabhängige zweite Perspektive von außen hat, wenn
man sagt: Von einem Mann, der faktisch Walter Scott war, wollte der und der wissen
ob er der Autor von XY war. Und dann hat es schon Sinn, wenn ich es so verstanden
habe, er wollte Wissen von Walter Scott ob er der Walter Scott war, wenn das eine
mein Erkenntnisstand ist und das andere sein Erkenntnisstand ist. Auf dieser Linie -
das ist eine Theorie, die besagt, letztlich ganz Allgemein gesprochen, darf man nicht
sagen, dass man immer einen Eigennamen durch eine singuläre Kennzeichnung
austauschen darf. Man muss den Kontext wissen. Man muss sozusagen wissen ob es
sich um eine Fakten-Aussage handelt, oder eine Aussage wo es um den
Glaubenszustand geht, wo es darum geht was einer glaubt. Und so verhält es sich
letztlich aber auch mit Möglichkeiten, und andere Dingen. Also das man sozusagen
nicht generell sagen kann, sie können gegeneinander ausgetauscht werden, aber das
man schon sagen kann, man kann die Fälle bestimmen in denen sie ausgetauscht
werden können, die Eigennamen und die entsprechende Kennzeichnen. Das ganze
geht zurück auf eine Unterlassung von Frege hinreichend Namen und solchen
kennzeichnenden Ausdrücken zu unterscheiden. Hier im Grunde hätten wir etwas mit
den Namen auf das wir uns auf ein einzelnes Ding beziehen, hätten wir etwas was
sozusagen den Generalitätsanspruch der Russellschen Theorie untergräbt im Grunde.
Jetzt kommen noch 2 wichtige Dinge dazu: Quine - über den hätten wir ausführlicher
sprechen sollen über den Amerikanischen Philosophen und sehr bedeutend in der
Entwicklung der amerikanischen Philosophie - da haben wir einen Artikel au Moodle
„Was es gibt“, der hat eine Theorie bevorzugt und skizziert wie man dieses Problem
löst, in dem er Vorschläge macht wie man die Namen eliminiert/ wie man die los
wird. Der hat die Russellsche Theorie auf die Spitze getrieben, indem er gesagt hat:
Wir können die Namen einfach loswerden. Dieses ganze Problem der
Austauschbarkeit erledigt sich, wenn ich euch zeige, dass man alle Namen durch
Begriffe ersetzen kann und wir haben kein Problem der Austauschbarkeit, weil wir
keine Namen zulassen. Hier gibt es einige Tricks wie z.B. das er alle Namen in
Begriffe verwandelt also „Richard Heinrich“ wenn das ein zu großes Problem
darstellt eine singuläre Kennzeichnung zu finden, die mich wirklich fasst, dann
verwandeln wir es. Darum geht es ja: man muss Kennzeichen finden für die Dinge die
wirklich geklärt sind, wo ausgeschlossen ist, dass dann ein anderer daher kommt der
diese Eigenschaften hat. Das ist nicht so einfach dieses Problem. Aber Quine sagt,
wenn das Problem zu ungut wird, dann mache ich aus dem Namen einen Begriff:
Dann sage ich statt „Richard Heinrich ist ein Nicht-Raucher“ dann sage ich folgendes:
„Unter alle Gegenständen, die es gibt, gibt es mindestens einen der Richard
Heinrichisiert und dieser Gegenstand ist ein Nicht-Raucher.“ Dann muss man
nachschauen wie viele Gegenstände es gibt die Heinrichisieren und wenn man das
nicht zeigen kann dann ist der Satz falsch. Damit beschäftigen wir uns noch mit dieser
Theorie, was man dafür und dagegen (dass, man also die Namen doch unterscheiden
soll) sagen kann. Aber das Problem das wir hauptsächlich im nächsten Teil verfolgen
kann, ist schon bei Russell zu stellen und betrifft den Wert der Theorie. Das ist eine
gute Theorie die Kennzeichnungstheorie, es ist sehr wichtig zu verstehen, dass es auf
diese Weise möglich ist, alle Sätze von denen man glaubt sie handeln von bestimmten
Einzeldingen, in Sätze verwandeln, die einfach nur von Dingen im Allgemeinen
handeln ! das ist sehr wichtig. Aber es gibt etwas sehr wichtiges, dass diese Theorie
nicht erklärt. Diese Theorie erklärt nur was wir verstehen wenn wir einen Satz
verstehen, einen Satz von der Art „der gegenwärtige König von Frankreich ist
kahlköpfig“ oder „Der Vater von Karl II wurde hingerichtet“ wenn wir so einen Satz
verstehen. Was es ist wenn wir so etwas sagen. Was diese Theorie nicht erklärt ist
was wir machen um festzustellen ob der Satz wahr ist. Wie machen wir das um
festzustellen ob er wahr ist, im gegebenen Kontext, ob er wahr oder falsch ist, was
müssen wir tun? Wenn wir ihn verstanden haben, ok ich weiß jetzt was sie sagen
wollen: nämlich dass es unter allen Gegenständen einen gibt, der Koenig ist und alle
identisch ist mit ihm und alle ein Glatze haben. Das habe ich nun verstanden aber was
muss ich tun um festzustellen ob er wahr oder nicht ist. Ich muss alle Gegenstände,
die es gibt, alle durchgehen - weil der Satz sagt ja auch: unter allen Gegenständen etc.
-. Ich fang an und schau ob es der gegenwärtige Koenig von Frankreich ist und schau
ob er kahlköpfig ist. Solange ich nicht alle durch hab, kann ich nicht sagen ob es wahr
oder falsch ist. Wie mache ich das aber, wie muss ich den ersten finden, wie den
zweiten etc.? Wenn ich alle durchgehen muss, dann muss ich erst alle
Einzelgegenstände als Einzelgegenstände durchgehen mit einem
Nummerierungssystem, aber ich kann mich nicht noch einmal als alle Gegenstände
im Allgemeinen beziehen. Also brauche ich erst recht wieder so etwas wie Namen
oder Nummern, oder wie man sagt Indizes, um ein System der Lokalisierung zu
schaffen. Der dort, der da, etc. Was heißt das? Das heißt an dieser Stelle - das ist nicht
nur ein Defizit der Theorie - sondern das ist nur ganz einfach eine andere
Fragestellung an Theorie entdeckt haben. Es ist eine Fragestellung die nicht identisch
ist mit der Klärung der Bedeutung eines Satzes, sondern die mit der Überprüfung der
Wahrheit direkt zu tun hat. Und das ist das was man das Problem der Erkenntnis zu
tun hat, es geht um die Klärung der Wahrheit, im Unterschied zu der Klärung der
Bedeutung. Wenn es um die Erkenntnis geht - nämlich Herauszufinden ob es Wahr
oder Falsch ist - dann brauchen wir Ressourcen die wir für die Klärung der Bedeutung
nicht brauchen. Dann brauchen wir tatsächlich den Bezug zum Einzelnen, weil wir ja
jedes Einzelne zum Prüfen durchgehen müssen. Und das ist ein Punkt den Russell
verstanden hat, nicht sofort, aber er hat kapiert, dass das eine andere Frage geklärt
werden kann mit anderen Fragen.

Einführung in die theoretische Philosophie - Vorlesung 10

Bei Russell hatten wir: eine Frage was wird unter einer Kennzeichnung verstanden
von ihm? Da geht er einen Schritt hinter den Analysen von Frege indem er sagt unter
einem Kennzeichen ist alles zu verstehen was wir in Konformität mit der
Umgangssprachliche und Grammatik also der gewöhnlichen Sprache an die
Argumentstelle so eines Begriffs (weil ein Begriff ist eine Funktion usw.) und
insgesamt teilt er diesen Ausdrücke, die er im Sinn hat, teilt er in 3 Gruppen auf
1. 3 ganz bestimmte Ausdrücke: alles nichts, einiges (nur 3)
2. Ausdrücke eines beschreibendes mit unbestimmten Artikel gebildet (viele)
3. Ausdrücke eines beschreibendes mit bestimmten Artikel gebildet (viele)
Seine Theorie ganz generell betrachtet läuft darauf hinaus, dass er behauptet es ist
möglich in einem Behauptungssatz wo so eine Kennzeichnung vorkommt, dass man
so einen Anschein zerstört/eliminiert als müsste man zuerst mithilfe der
Kennzeichnung einen bestimmten Gegenstand identifiziert haben um dann
festzustellen ob er wahr oder falsch ist = Kompositionalitätsprinzip von Frege
gewesen. Er sagt seine Theorie ist dazu da um die Plausibilität dieser Theorie zu
zerstören und er zeigt eine andere Theorie. Und das was er zeigt könnte man nennen
Kontextprinzip. Man könnte 2 gegenüberstellen und sagen: Erst wenn man den
ganzen Zusammenhang des Satzes betrachtet sieht man was mit dem
kennzeichnenden Ausdruck gemeint ist. Und letztlich läuft seine Theorie darauf raus,
dass alle Behauptungssätze und insbesondere die aus der 3ten Gruppe, in Wirklichkeit
eben Sätze über alle Gegenstände insgesamt sind. Auch ein Behauptungssatz von der
Form „Der, der jetzt hier die Vorlesung hält, trägt heute eine Krawatte“ ! es ist nicht
eine Satz über einen bestimmten Gegenstand, sondern über alle Gegenstände. Das
logische (und nicht das grammatische) Subjekt des Satzes sind alle Gegenstände
gemeint, weil es aussagt: Unter allen Gegenständen, gibt es mindestens einen der jetzt
diese Vorlesung hält und alle anderen, die auch jetzt diese Vorlesung halten, sind mit
dem einen identisch. Und das ist eine enorm konsequenzreiche Sache und es ist genau
das Gegenteil, was für Aristoteles die Selbstverständlichkeit war. Nämlich, dass die
Beziehung der einzelnen Gegenstände als einzelne Gegenstände einer bestimmten Art
die Grundlage für alles ist was wir überhaupt über irgendwelche Sachen aussagen
können. Dan eben über etwas Allgemeineres wie die Katzen überhaupt. Für
Aristoteles wäre es absurd gewesen, dass das Höchste was man fassen kann unter das
Wort irgendwas fällt, aber genau das ist die Russellsche Auffassung: Alles worüber
wir reden, kann letztlich aufgefasst werden als irgendetwas allem was es überhaupt
gibt. Der springende Punkt hier ist aber die dritte Gruppe, mit dem bestimmten
Artikel, weil bei den anderen, wenn wir bei Sinnen sind, nicht glauben dass es einen
einzelnen Gegenstand gibt, der das nichts ist den man suchen müsste und überprüfen
müsste wenn man die Auffassung bestätigen müsste wie „das nichts zugleich ganz
rund ist und 7 Ecken hat“ von der Art eben.
Am Schluss haben wir über ein sehr spezielles Problem gesprochen, dass sich daraus
ergibt das er in seiner Theorie auf die Namen vergessen zu haben scheint. 1. Gedanke:
Es gibt einen guten Grund auf die Namen vergessen zu können, weil man ja im
Normalfall annehmen kann, dass man Namen mit den speziellen Ausdrücken/
Kennzeichnungen austauschen kann. Dafür das man die Tatsache glaubt ist, wenn
man einen mit einem Namen konfrontiert den er nicht kennt, dann verwendet man um
zu erklären was den Namen bezeichnet genau solche speziellen Kennzeichnungen.
„Du kennst den Hugo nicht? Das ist der, der gestern das und das machte.“ Aber 2.
Gedanke: ganz so ist es ja doch nicht, denn wenn wir so einen Fall hernehmen wie
jemand möchte wissen ob Sir Walter Scott der Autor des Romans XY gewesen ist,
dann sieht man auf einmal, dass das nicht geht. Weil es ist eine natürliche Sache, das
jmd. das wissen will, weil es viele Menschen gibt die das noch nicht wissen, aber es
wissen wollen. Man kann das wissen wollen und danach fragen. Aber was man nicht
kann in diesem Fall bei der Behauptung ist die 2 Sachen miteinander austauschen!
Weil er will nicht wissen, ob Sir Walter Scott der Sir Walter Scott ist, weil alles sich
gleich ist. Also es gibt entgegen dem ersten Fall, sehr nahe liegende Fälle wo man das
nicht kann - Eigennamen und Kennzeichnungen gegeneinander austauschen. Hier hat
Russell eine neue Theorie entwickelt: Wenn man so einen Satz hat wie „Der Koenig
wollte wissen ob Sir Walter Scott der Autor von XY war“ man trotzdem seine
Rekonstruktion anbieten kann, in der man sie wieder austauschen kann. Aber nur für
eine bestimmte Art: so einen Satz mit „er wollte wissen ob...“ kann man immer auf 2
Arten rekonstruieren, das ist der Punkt von dem Russell ausgeht:
1. Man kann davon ausgehen so wie wir das bisher gemacht haben: wenn die
Behauptung die ist, er wollte seinen Erkenntnisstand verbessern.
2. Art: Wenn man einen Bezug zu dem Gegenstand zu dem ich etwas wissen
will, unabhängig von meinen Bedürfnis etwas wissen zu wollen, einführt.
Wenn man in so rekonstruiert: von einem Mann von dem wir wissen, dass er
der Autor von XY war, von diesem Mann wollte wer anderer als wir wissen
ob er Sir Walter Scott ist ! in diesem Fall kann man es schon austauschen,
weil man dann rekonstruieren kann: Von einem Mann, der faktisch und nach
unserem Wissensstand Sir Walter Scott ist, wollte ein anderer, dessen
Wissensstand nicht darüber verfügt, wissen ob er Sir Walter Scott ist. Und da
ist nichts Komisches dabei = ganz normaler Satz weil Wissensstände
differieren. = Theorie der primären und sekundären Vorkommen der
Kennzeichen. (formal kann man sie anderes rekonstruieren und dann schauen
sie komplett anders aus - und das machen wir aber nicht)
Das ist eine sozusagen Notlagentheorie, eine Theorie, die sozusagen etwas flickt was
nicht ganz in Ordnung war bei der ursprünglichen Theorie. Und man kann das Gefühl
haben, dass die Sache man es besser bereinigen kann, wie Quine auch vorschlagt,
wenn man die Namen überhaupt wegnehmen, wenn wir davon ausgehen, dass man
überhaupt alle Namen eliminieren können durch eine Kennzeichnung, weil es immer
ersetzbar ist und dann haben wir das Problem nicht. Oben finden wir eine Strategie.
Aber man kann letztlich sagen, dass sich diese Strategie auch immer darauf verlässt,
wenn wir einen Gegenstand identifizieren wollen als den was er ist/als den
Einzelgegenstand, das wir dann auch immer solche Einzelgegenstände haben, die
sicher einen einzelnen Gegenstand herausgreifen. Da kommt noch was dazu: was sehr
wichtig ist für die sprachanalytische Philosophie im letzten halben Jahrhundert: das
man gegen diese Position wieder einen anderen Einwand erheben kann zu Gunsten
der Namen, der nicht einfach ein Zurückgehen auf Russell und Frege ist, sondern
etwas anderes artikuliert: nämlich das der Unterschied zwischen solchen bestimmten
Kennzeichnungen mit dem bestimmten Artikel und den Eigennamen doch ein
systematisch sehr wichtiger Unterschied ist. Das ist eine Position, die ab den 60er J.
von einigen sehr bedeutenden Philosophen stark vertreten wurden, die Berühmtesten
sind (beides Männer) Hilary Putnam und der Wichtigste, dessen Name für diese Art
Theorie steht = Saul Kripke. Die Überlegungen von Kripke: die funktionieren in die
Richtung, dass man die Überlegungen daran erklären kann wie sich Kennzeichnungen
in modalen Kontexten verhalten. Das sind Kontexte die sind so ähnlich wie mit
glauben: also entweder man will wissen oder man will glauben ! das erzeugt eine
Umgebung für den Gebrach des Eigennamens und dessen Verwendung, das erzeugt
also etwas. Und wenn man Behauptungen betrachtet wo etwas möglich ist, dann hat
man auch so einen Kontext. Und da verhalten sich in solchen Kontexten die
Kennzeichen anders im Unterschied zu den Eigennamen. Aber im Unterschied zu den
vorherigen Überlegung besteht er darauf, oder macht darauf aufmerksam, dass diese
sich nicht nur anders verhalten, sondern das dieses besondere Verhalten von
Eigennamen nicht ersetzt werden kann. Also wenn wir einen Satz haben wie
„Möglicherweise Aristoteles hat nicht nie nikomachische Ethik geschrieben.“ ! ist ja
möglich, wir nehmen an das Aristoteles in einem vagen Sinn von geschrieben -m
kann ja auch diktiert haben - aber wir glauben, dass Aristoteles der Autor der Ethik
ist, aber es wäre auch möglich das er es nicht war. Es wäre auch prinzipiell möglich,
dass man draufkommt das er es nicht geschrieben hat, nachdem man es für sehr lange
als sicher gegolten haben, es ist aber trotzdem möglich das er es nicht war. Wenn wir
sagen, wer ist Aristoteles? Dann ist es möglich das wir Aristoteles durch eine
bestimmte Kennzeichnung ersetzen, dann gilt für jede Kennzeichnung, die man
einsetzen könnte, das sie auch nicht zugetroffen hätte auf ihn. So wie viele von uns
wenn wir gefragt werden wer Aristoteles eigentlich war als „der, der vor lange Zeit
gelebt hat und angeblich der Lehrer von Alexander der Grosse gewesen war“ oder
„der, der dort und dort geboren ist“ ! aber es könnte auch sein, dass er nicht der
Lehrer war oder dort geboren ist. Wenn wir nun so über den Aristoteles nachdenken,
dann kann es sein das wir irgend so eine Kennzeichnung nehmen statt den Namen
Aristoteles, dann kriegen wir ein großes Problem, von wem wir eigentlich sagen das
er das oder das nicht war. Wenn wir sagen, dass Aristoteles möglicherweise nicht der
Autor der nikomachischen Ethik war, dann können wir wenn wir keine andere
Möglichkeit haben auf ihn zuzugreifen als durch so einen Ausdruck, und können wir
das bei jedem derartigen Ausdruck machen, nicht sagen zu wollen, dass er eigentlich
das andere war. Also das statt zu sagen er hat die Ethik geschrieben hat er eben
Fußball gespielt in dieser Phase seines Lebens. Wenn wir das sagen, würden wir
sozusagen das Individuum verlieren, das wir festhalten wollen und von dem wir sagen
wollen, dass er möglicherweise der war der was anderes gemacht hat. Das ist im
Grund eine sehr vage Charakterisierung in welche Richtung diese Theorie geht. Das
wir sozusagen im Stand sein müssen, unabhängig von dem Zutreffen irgendeiner
einzelnen bestimmten Kennzeichnung, das Individuum als dieses eine Individuum auf
Korn zu nehmen. Wenn man sagen könnte aufzuspießen, wenn es möglich ist, das
jede Charakterisierung, die mit so einer Charakterisierung einhergeht auch in
Wirklichkeit als falsch herausstellen könnte. Da gibt es ein großes Hin und Her weil
einige sagen alles kann sich als falsch herausstellen immer, aber wir brauchen
trotzdem nicht auf diese Namenstheorie setzen, weil wir hinreichende Anzahl an
solchen Kennzeichnungen haben - Büdeltheorien, also wenn man schon nicht etwas
individuiert als eine einzelne Kennzeichnung, sondern eine Bündel von
Kennzeichnungen und wenn eine ausfällt, dann halten wenigstens die anderen. Wenn
man diese Theorie vertritt, dann taucht die Frage auf, wie funktioniert das nun mit
dem Namen: in welcher Beziehung oder wie steht der Name zu dem Gegenstand,
wenn dem Namen zugemutet wird das er diesen einzelnen Gegenstand als Gegenstand
identifizieren kann ! aber ganz unabhängig ob dieses Wissen auch verlässlich ist,
wie macht das der Name ganz unabhängig von einer Kennzeichnung funktionier. Und
da kommt die charakteristische Antwort: er macht das wie in einem Taufakt: die
charakteristische Beziehung zwischen Namen und dem Gegenstand, den er
bezeichnet, muss man sich wie ein Taufe vorstellen. Wir können nun die Kreide auf
den Namen taufen wie „XY“ und dann ist das Ding das und 2 Probleme: 1. wenn nun
einer kommt und herausfindet, dass das was ich in der Hand halte in Wirklichkeit ein
Stück Kreide war, sondern ein Holzstück in der Form und angemalten dann hat es
trotzdem den Namen nur stimmt dann die Beschreibung nicht, die wir geglaubt haben
aber der Name bleibt trotzdem. Das was wir bezeichnet haben bleibt immer das Ding
was wir benannt haben auch wenn sich die Beschreibung im Nachhinein als falsch
erweist. 2. Problem: woher wissen die anderen, die nicht dabei waren, was „XY“ ist,
wenn ich jetzt rausgehe und sage einem Mann auf der Strasse, dass der „XY“ keine
Kreide sondern Holz ist. Aber im Prinzip ist die Situation ja immer gegeben: woher
wissen wir wer Aristoteles war, wir waren nicht dabei und können nicht prüfen ob er
die Ethik verfasst hat oder ob er der Lehrer von Alixander war. Und da sagt Kripke,
dass einzige was die Treffsicherheit der Verwendung so eines Namens durch die
entfernteren Benutzer des Namens garantiert, ist die Kausalkette der Übertragungen.
Die Tatsache, dass Sie in Kontakt mit jemanden waren, über wie viele
Zwischengliedern ist egal und die Jahre (wie 1000e Jahre), der bei der Taufe - in
unseren Sinne - dabei war. Also irgendjemand war dabei und sagte das ist Aristoteles
und die anderen haben auch gesagt weil A. da dabei war und das geht bis zu uns =
eine Überlieferungskette und das sind Fragen, die in den letzten 20-30 J. in dem
Zusammenhang diskutiert werden, der eröffnet worden ist durch die Überlegungen
von Russell, was die genaue Gegentheorie von Quine ist (weil er will alle Namen
loswerden) und diese Theorie sagt wir wollen nicht alle Kennzeichnungen los werden,
aber sie sagt die Namen kann man nicht weglassen, weil Namen etwas können was
Kennzeichen nicht tun: nämlich ein Individuum als dieses Individuum festzuhalten,
auch über den Wechsel aller Eigenschaften hinweg die ihm zukommen können.
Die Sache die wir letztes Mal angeschnitten haben betrifft die Motivation hinter so
etwas, nämlich dass auch wenn man so eine Position vertritt wir Russell, dann so
etwas wie eine besondere Rolle für die Eigennamen überbleibt. Nämlich nicht im
Rahmen so einer Kennzeichnungstheorie, aber wenn man sich fragt wie man im
Unterscheid zum bloßen Erklären eines solchen Behauptungssatzes, einen solchen
Behauptungssatz verifiziert. Was man tun muss um festzustellen ob so ein
Behauptungssatz wahr ist oder nicht. Das ist die Kehrseite seiner Theorie, weil wenn
wir wirklich feststellen wollen ob sein Satz „der gegenwärtige König von Frankreich
ist kahlköpfig“ wahr ist oder nicht, dann müssen wir nach seiner Analyse alle
Gegenstände, die es gibt prüfen, ob sie zutreffen oder nicht und da brauchen wir dann
ein Verfahren wo wir eines nach dem anderen durchgehen müssen. Wir müssen einen
nach den anderen aufzählen können und dazu brauchen wir ein anderes Mittel, weil
uns das in eine unendliche Schleife führen würde, so müssen wir alle Gegenstände als
jeweils Einzelnes ansprechen können. Und dazu brauchen wir so etwas wie die
Namen, aber es ist nicht wirklich so, dass wir voraussetzen, dass alle Gegenstände
einen Namen bekommen haben. Auch die Schöpfungsgeschichte im alten Testament
sieht nicht vor das alle Menschen einen einzelnen Namen bekommen haben auch
nicht die Dinge. Sondern das die Arten Namen bekommen haben. Das können wir
nicht voraussetzen, im Idealfall was wir voraussetzen (und das ist auch noch nicht so
durchführbar) ist das wir alles aufzählen können was es gibt. Was faktisch sozusagen
eine dankbarere Variante ist, ist die Idee das man alles was es gibt in Raum und Zeit
lokalisieren kann. Das ist schon eine bessere Idee, das wenn man sich so einen
querdimensionalen Raum und Zeit Kontinuum vorstellt, das alles was es gibt ist ein
Punkt oder Gerade in diesem Kontinuum einnimmt oder irgendwo mit einem Teil von
sich selbst überlappt mit anderen Dingen. Das setzt schon viel voraus. Vl. wenn wir
über Kant sprechen werden uns mit der Idee sprechen. Russell ist auch auf dieses
Problem gesehen und hat eine Zeit lang die nicht haltbare aber einleuchtende Position
vertreten, dass um dem gerecht zu werden genügt es einen einzigen Namen zu haben
und das Wort ist dieses. Und die Idee ist, dass das Wort dieses gebraucht werden
kann, um die fiktive Situation durchgeht zu schauen ob dieses der Koenig von
Frankreich ist oder nicht. Und das könnte man so: ist das nicht, dieses, dieses etc. etc.
Mit der Sache dieses da kann man erkennen wo die Notwendigkeit liegt noch mal auf
die Namen zu kommen, obwohl man gegen das dieses sofort Einwände erheben kann:
wie z.B. dass das Fingerzeigen nicht sofort eindeutig ist, weil wenn ich sage dieses
hier nicht da trifft das nicht zu ! was ist das dieses? Da gibt es viele Möglichkeiten,
nähmen wir an das dieses ist die Maus, oder die linke Maustaste, wenn das mit dem
dieses funktionieren soll dann darf ich nicht das beschreiben weil dann ist es wieder
eine Beschreibung und ein berühmtes Beispiel von Quine ist, dass mit dieses auch die
Bewegung der Maus sein kann, muss ja nicht die Maus selber sein. Mit dieses kann
man nie in Wirklichkeit auf alles zeigen was man meint. Hier nicht weiter verfolgt in
den Konsequenzen, statt dem folgen wir den Begriff Erkenntnis als solches.
Wir sind von der Frage Bedeutungsanalyse: was wird eigentlich behauptet wenn
behauptet wird „der gegenwärtige König von Frankreich ist kahlköpfig“? Russell
These: es wird nicht etwas über einen bestimmten Gegenstand behauptet, sondern es
wird etwas über alle Gegenstände behauptet. Und davon sind wir übergegangen zu
der Frage: was macht man damit man feststellt ob der Satz wahr ist oder nicht? Da
braucht man andere Mittel, man braucht eine individuelle Identifikation. Wenn wir
ganz allgemein über die Themen der Vorlesung reden dann hatten wir noch das Sein
als Thema, weil wir bei Aristoteles gesehen haben wie die Frage nach dem Sein sich
von der Frage der Bedeutung - also wie sich die Frage nach der Ontologie sich von
der Frage der Kategorien - trennt. Aber nun konzentrieren wir uns auf Erkenntnis
(wovon wir noch nicht gesprochen haben - nun von einer anderen Seite aus).

Wir konfrontieren uns mit dieser Sache, von der Seite des
Wissenschaftsverständnisses aus. Von der Seite her wie sich das Verständnis von
Wissenschaft ab dem 16 Jh. aber v.a. aber des 17 Jh. verändert hat gegenüber dem
von Aristoteles. Für die Prüfung müssen wir die verschiedenen Kennzeichen der
Aristotelischen Wissenschaftsauffassung waren! Das war die Idee, nur aufgezählt
kurz: Grundgedanke des Pluralismus der Wissenschaften (das es mehrere von
einander autonom stehende Wissenschaften gibt, die für sich stehen), Gedanke das
was so eine Wissenschaft als sich konstituiert ihre Grundprinzipien/Grundbegriffe
und Grundsätze sind - was sie gemeinsam haben ist der Aufbau nach dem Prinzip der
Syllogistik, also das sie aufgefasst werden können als solche großen Gebäude, die aus
solche Syllogismen errichtet sind. Und wenn man sich das von unten nach oben
anschaut dann wiederholt man in einer radikalen Weise Warum-Fragen. Man schaut
auf den ersten Syllogismus und seine Prämissen und dann fragt man sich warum ist
aber das so und so und dann fragt man nach oben weiter, dann kommt der nächste.
Man hat mehrere Anfänge von unten und dann entsteht so etwas wie eine Pyramide,
wo dann ganz oben die Grundsätze stehen. Drittens: die zentrale Vorstellung was eine
Wissenschaft nach Aristoteles’ Auffassung tut ist Beweisen. Sie beweist, das sie eben
so eine Warum-Fragen beantwortet aus Grundprinzipien, die die Wissenschaft schon
zur Verfügung hat, die schon da sind. Und dass das Erforschen dieser
Grundprinzipien muss der Wissenschaft vorausgehen als eine Art Voraussetzung, das
ist also nicht das was die Wissenschaft primär leistet (und die charakteristische
Tätigkeit einer Wissenschaft ist) ! das ist der wesentliche Unterschied zu heute, fast
alle diese Punkt haben sich für uns geändert. Am deutlichsten ist das seit dem 16. 17.
Jh. und wird uns deutlichstes bewusst am letzten Punkt. Heute nicht mehr
Wissenschaft des Beweisens, sondern heute Wissenschaft des Forschens.
Forschungsleistung wird heute bewertet. Etwas das wir auch anders sehen ist dieser
Pluralismus. Wie hat sich das entwickelt? (= neues Kapitel) Eine erste und wichtigste
sichtbare Attacke gegen diese Pluralismus-Vorstellung des Aristoteles ist die
Durchsetzung der Idee einer mathematischen Physik ! da ist es am greifbarsten: die
Idee einer mathematischen Physik, wie das auch bei Galilei heißt: das Buch der Natur
(die Erscheinungen in der Natur) in der Sprache der Geometrie lesen. Wir müssen sie
in der Sprache der Geometrie lesen lernen = Signalzündung gegen den Pluralismus,
weil für Aristoteles sind die Physik und die Geometrie zwei verschiedene
Wissenschaften, da spricht auch was dafür weil die Geometrie hat auch ganz andere
Gegenstände (sind abstrakt, verändern sich nicht) als die natürlichen Gegenstände
(materiell, verändern sich etc.). Die Idee das wir die Gesetze der Veränderung in der
Sprache der Geometrie erkennen und formulieren müssen, in einer Sprache die man
nicht von selber spricht = Zündung zu dem Paradigmawechsel. Die Gleichungen und
Funktionen, die man in der Sprache der Geometrie ausdrückt, die teilen uns die
Gegenstände nicht mit, das muss man erreichen diese Gleichungen und Funktion und
Zahlenangaben muss man erst draufkommen und das Buch der Natur lesen lernen
(das hat mit der Theorie des Experiments zu tun ! bei Kant). Das bedeutet z.B. auch,
dass bei Galilei das and den natürlichen Phänomenen nicht dass das Interessante ist
was sie von selbst und von sich aus sind und tun, sondern dass das Interessante das ist
wie sie sich in Situationen verhalten, die wir vorschreiben/schaffen, die wir definiert
haben. Ein wichtiges und berühmtes Beispiel seit Galilei hierzu ist: was ist der
Magnetismus? (auch bei Descartes vorgekommen) Da gibt es so einen Leitspruch, der
den Spirit der Sache ist, von Descartes: So lange man darüber nachdenkt was der
Magnetismus ist und was die magnetische Kraft eigentlich ist, man nie draufkommen
wird. Man muss sich aufhören diese Frage zu stellen. Sondern was der Magnetismus
ist bekommt man auf eine andere Art heraus: nämlich wenn man ein bestimmtes Ding
irgendwo hinlegt und herum Eisenspäne streut und man schaut welche Figuren diese
Späne bilden danach und die Beschreibung der Figur ist das was uns sagt was
Magnetismus ist. Und nicht wenn wir darüber nachdenken was das Wesen des
Magnetismus ist. Also der Witz ist der, das man die natürlichen Dinge in der Sprache
der Geometrie zu fassen ist, sie in eine Sprache zu fassen, die ihnen eigentlich
äußerlich ist, vor der man erst durch langes experimentieren und herumprobieren
feststellt was diese Sprache eigentlich von ihnen wiedergibt. Also das ist nicht das
was uns jetzt interessiert ! uns interessiert erstmal nur die programmatische Idee wo
man die Schranken der zwei Wissenschaften niederreißen und sagen wir betreiben die
Physik wie eine mathematische Disziplin. Das kommt am deutlichsten im Titel von
Newtons Werk heraus: „Mathematische Prinzipien der Naturphilosophie“. Das ist der
springende Punkt.
Und jetzt ohne da irgendeine Geschichte nachzuzeichnen, kommt als nächstes der
Gedanke der sich daraus konsequent ergibt: nämlich das alle Wissenschaften im
Grund eine Einheit bilden. Von dem Niederreißen eines Schrankens zweier
Wissenschaften zu der Auffassung das alles in einer Einheit von Prinzipien erklärbar
ist. Zu einer Idee, für die wir jetzt schon - früher nicht - ein Wort haben:
Einheitswissenschaft. Nun bewegen wir uns ab jetzt 17 Jh. und 18 Jh.
- 17 Jh. und 18 Jh. = klassische Periode der modernen Philosophie genannt.
- frühneuzeitliche moderne Philosophie = Periode davor ab 15 Jh. und 16 Jh.
aber man lässt die moderne neuzeitliche Philosophie um den Daumen gepeilt mit dem
- 15 Jh. ansetzen/beginnen und man sagt auch Rennaissance Philosophie.
Von der klassischen modernen Philosophie als Periode von Ende 16 Jh. bis (dann
streitet sich) Kant (also Ende 18 Jh.)
Descartes (1596 - 1650): ein Stück aus einem Romanfragment von ihm: „Regeln zur
Ausrichtung der Erkenntniskraft“ und er sagt etwas, was man zusammenfassen kann
unter Einheit der Wissenschaft = genau das Gegenteil von dem was Aristoteles
meinte:
„Es ist eine menschliche Angewohnheit so oft man zwischen 2 Dingen
irgendeine Ähnlichkeit bemerkt, über jedes von beiden auszusagen, was man
nur für eines von ihnen wahr gefunden hat, selbst da, wo die beide verschieden
sind.“
Also was er meint: wenn wir 2 Dinge finden die sich ähneln, haben wir die Tendenz
zu glauben, dass sie sich in allem ähneln.
„So hat man die Wissenschaften, die ganz in geistiger Erkenntnis bestehen,
unpassender Weise mit den Kunstfertigkeiten, die eine gewisse Übung und
Beschaffenheit des Leibes erfordern, verglichen. Und zu sehen geglaubt, dass
nicht alle Fertigkeiten von dem selben Menschen gelernt werden sollten.
Sondern das der leichter ein ausgezeichneter Meister wird, der nur eine Kunst
ausübt, weil ja die selben Hände für den Ackerbau einerseits und das
Zitterspiel andererseits nicht so passend zugerichtet werden können.“
Das hat man nun über die handwerklichen Fertigkeiten gesehen und geglaubt, dass
das auch mit den Wissenschaften so wäre. Das glaubt man ja heute auch noch, das der
eine, der sich auf eines spezialisiert, so auch die Fähigkeit verliert gleich gut in etwas
anderes zu können. Das sich jede Objekt, jede für sich, von sich abgesondert halten,
ohne Berücksichtigung der anderen zu erwerben suchen müsse. ! da hat er
Aristoteles im Blick.
„Aber da hat man sich getäuscht. Denn da alle Wissenschaften nichts anderes
sind als die menschliche Weisheit, die immer eine und die selbe bleibt, auf wie
viele Gegenstände sie auch angewendet sein mag, und von diesen
Gegenständen keinen großen Unterschied als das Sonnenlicht empfängt von
der Vielfarbigkeit der von ihm beleuchtete Gegenstände ...“
also das Sonnenlicht verändert sich nicht, sondern die Gegenstände verändern sich in
ihren Farben
„... so ist es nicht nötig die Erkenntniskraft durch irgendwelche Schranken
einzuengen, denn die Erkenntnis einer Wahrheit entfernt und nicht wie die
Kunstfertigkeiten, von der Entdeckung einer anderen, sondern hilft vielmehr
dabei.“
Das ist die Gegensatzposition, die er hier anführt. Im Unterschied zu den
handwerklichen Fertigkeiten, die erfolgreicher betrieben werden wenn man sich
spezialisiert, ist es bei der Wissenschaft überhaupt nicht so, weil jede Wissenschaft
Ausübung der menschlichen, kognitiven Fähigkeiten ist und er sagt im Weiteren das
alles was man lernt für weiteres produktiv ist und nicht ein Hindernis darstellt. = ein
wichtiger Punkt. Die Wichtigkeit (der Auswirkung dieser Auffassung) wird erst so
richtig klar, wenn man sieht wie er sich auch in den anderen Charakteristika der
Aristotelischen Wissenschaftsauffassung gegen den Aristoteles verhält. Nächste
Woche eine Spur genauer mit Texten (Descartes 2 und 4) und nun nur ganz kurz: die
Idee einer einheitlichen Wissenschaft bekommt ihre richtige Dynamik erst mit der
Veränderung der Auffassung bezüglich des Verhältnisses von Beweisen und
Forschen. Nämlich (und das ist schon vor Descartes in Gang gekommen) das die
Aristotelische Logik und auch die Mathematik als solche, dass das Diszipline sind, in
denen man erfolgreich lernt, sichere Argumente zu führen, also das ist den Leuten
immer klar geblieben dieser Grundgedanke, dass es sich in der Logik um etwas
zwingendes handelt, wenn man einmal eingestiegen ist und irgendwas akzeptiert hat,
dass man die Sicherheit hat - wenn man mit solchen Systemen mitfährt - das dann
auch was sicheres rauskommt und kein Fehler passieren kann und das hat man auch
an der Mathematik gesehen: Es geht da um Mittel, mit denen man alle sicher
überzeugen. Und neben dem Sehen und zugleich gesehen hat, dass man das nur zum
Beweisen gesehen hat und nicht so leicht verwenden kann um was neues zu
erforschen. Was man wollte war, so etwas ähnliches wie eine Logik, die nicht so sehr
zum Beweisen geeignet ist, sondern die geeignet ist um neues heraus zu bringen. Man
wollte dieselbe Sicherheit haben für ein Gebiet haben, in dem nicht von vorne herein
etwas akzeptiert ist. Man wollte im Stande sein die Dinge umdrehen zu können, um
vom Unsicheren zum Sicheren zu kommen. Man wollte Wege haben, wie man
planmäßig von dem was man nicht kennt zu einer Erkenntnis kommen kann. Heute
sagen wir seit 100 Jahren: Forschungslogik ! was man wollte war neben einer
Beweislogik noch eine Forschungslogik, aber eine Forschungslogik muss davon
ausgehen, dass man noch nichts Sicheres hat. Das Wort das man zu dieser Zeit von
Galileo und Descartes verwendet hat war nicht Forschungslogik, sondern Methode:
das Vorgehen aus dem Unsicheren was Sicheres zu bringen. Descartes hat das eine
noch eine Zuspitzung gegeben, der hat das was Prof. eben als Forschung beschrieben
hat, zusätzlich noch unter dem Gesichtspunkt eingeengt auf die Aufgabe der
Problemlösung. Also er sah Methode unter dem Gesichtspunkt der Problemlösung. =
eine kleine Verschiebung von dem das man sagt man will vom Unsicheren zum
Sicheren kommen, weil ein Problem schon eine Fassung der Unsicherheit darstellt.
Nächste Mal: wie Descartes den Begriff des Problem auffasst und was Problemlösung
heißt und das mit Wissenschaft zu tun hat und wie die Idee von einer einheitlichen
wissenschaftlichen Kompetenz der Weg zur Erkenntnis ausgesehen hat.

Einführung in die theoretische Philosophie - Vorlesung 11


Vorige Woche Übergang zu neuen Themen Frage der Erkenntnistheorie.
Ausgegangen von Fragestellung die man bei Russell findet, nämlich welcher
Unterschied darin besteht: ob man Behauptung mit einer singulären Kennzeichnung
erklärt, dann kommt nach seiner Analyse heraus, dass jeder Satz über alle
Gegenstände aussagt (unter allen ist mindestens einer der das) und dass es nur ein
Gegenstand ist, weil alle anderen, die in Frage kommen sind identisch mit ihm ! da
ist ein Unterschied zu dem wenn man herausfinden will ob er wahr ist, weil dann
muss man das nun machen, dass am Anfang angegeben wurde bei der
Behauptungserklärung, man muss bei allen Gegenständen die es überhaupt gibt
einzeln nachschauen. Die Frage nun: wie kann man auf allen Gegenständen einzeln
zugreifen und welches neue Mittel wird benötigt? Z.B. Namen, wenn jeder
Gegenstand einen hätte, dann geht man durch Namen auf jeden los. Namen sind nicht
das aller beste. Besser: Lokalisierung jedes Gegenstandes in einem allumfassenden
Raum und Zeit Kontinuums. Das hat auch wieder kleine Nachteil: weil das nur jene
Gegenstände betrifft, die im Raum-Zeit-Kontinuum betrifft und abstrakte
Gegenstände aber nicht mit einschließt, die sind dann ein eigenes Problem. Uns
interessiert: Die Frage der Erkenntnis verlangt, dass man etwas in Betrieb nimmt,
nämlich sozusagen, dass man den einzelnen Gegenstand wirklich als etwas Einzelnes
definiert wovon wir uns bei der Bedeutungserklärung gerade entlastet haben. D.h. die
Frage nach der Erkenntnis stellt andere Probleme nach der Bedeutung und man kann
hinzufügen, die Frage nach dem Sein selbst. Nämlich von beiden Fragen
unterschieden ist noch die dritte Frage: ob es einen einzelnen Gegenstand gibt. Von
der Bedeutungserklärung ist es unentschieden ob es einen Einzelgegenstand gibt. Es
könnte sogar sein, dass die Logik und die Semantik, die sagt uns ja noch gar nicht das
es so einen einzelnen Gegenstand gibt, das würde bedeuten, dass alle
Behauptungssätze deren Subjekt mit dem bestimmten Artikel einfach falsch sind. Was
wäre ein Szenario: Wo das der Fall ist, wenn man die Annahme einführt wo es zu
unserer Welt nochmals eine Replika einführt, wo alles noch einmal existiert. Dann
würde die Einzigkeitsbedingung in keinem einzigen Fall erfüllt sein, wenn es
sozusagen von allen Dingen, die es gibt je mindestens 2 gibt. (Dann hat jeder
Gegenstand ein Spiegelbild.) Es gibt aber auch noch mehr Szenario. Die
entscheidende Tatsache: Vom Verständnis der Bedeutung ist es noch nicht klar ob es
so etwas gibt. Und dann könnte es aber sein, dass wenn wir sagen, nehmen wir
zusätzlich mit ein, das es Einzeldinge gibt dann könnte jemand kommen und sagen:
Ja, es gibt sie, aber man kann sie nicht erkennen. Das sind so Ideen, die ur alt sind
(schon bei den Sophisten wurde das erwogen bei Gorgias, Skeptizismus ist das - alles
ist möglich, es ist auch möglich das es nichts gibt und sogar wenn wir annehmen, das
es etwas gibt, könnte es sein das man nicht schlüssig erkennen kann das es das gibt
etc.) Aber diese Überlegungen zeigen, dass man seine Überlegungen in verschiedene
Richtungen streuen kann: Frage der Bedeutung, Frage des Seins und wir machen nun
Fragen des Erkennen. Und hier steigen wir ein bei Erkennen, aber von der Seite der
Wissenschaftsauffassung in der Neuzeit im Vergleich zu der Aristotelischen
Auffassung von Wissenschaft. Und hier haben wir 2 Charakteristika von der
Aristotelischen Wissenschaftsauffassung, sie sich in ihr Gegenteil gewendet haben in
der neuzeitlichen Auffassung: 1. Pluralismusidee (Wissenschaften sind was
verschiedenes und jeder existiert in seinen eigenen Grundsätzen und eigens), 2.
Beweislastig; im Gegensatz zu unsere modernen Auffassung 1. Einigkeitsidee und 2.
Forschungslastig. Galilei wird hier als der große Bahnbrecher gesehen wird (v.a.
Entwicklung von Galilei zu Newton) mit dem Gedanken einer mathematischen
Physik, das ist der paradigmatische Fall, wo die Grenze zwischen 2 (bei Aristoteles
getrennten) Wissenschaft niedergerissen ist. Es gibt so Grundsätze in der Physik, die
durch die andere erklärt wird, durch mathematische Grundlagen.
Vor allem in dieser Stunde beschäftigen wir uns mit Rene Descartes, der diesen
Gedanken verallgemeinert hat: er sagt alles was überhaupt Wissenschaft ist, wird von
einem Prinzip/Gedanken her zu sehen ist = Idee der Einheitswissenschaft.
Orientierung auf die Forschung und das zusammen nimmt bei ihm eine formende
Gestalt an, dass es bei ihm einen Zug gibt in seiner Auffassung von Wissenschaft,
nämlich Wissenschaft als Problemlösungsverfahren. Das nun ein bisschen genauer =
unsere Zusteuerung auf die Fixierung der klassisch moderne Philosophie auf das
Erkenntnisproblem. Bei Descartes selber war es so: Vorbild von Galilei war
vorherrschend bei ihm und inspirierend. Er selber hat etwas viel radikaleres oder
grundsätzlicheres gedacht: er hat das Problem der Einheitlichkeit an einen Punkt
aufgeworfen wo man hätte glauben können, dass es da nicht notwendig gewesen
wäre, nämlich der Geometrie. Eine seiner ersten und wichtigen Ideen war eine
Diagnose, dass das was man ihm beigebracht hat als Wissenschaft der Geometrie, so
wie ihm das präsentiert wurde, in Wirklichkeit gar nicht eine Wissenschaft ist, das
zwar alle sagen, dass ist eine Wissenschaft, aber in Wirklichkeit nicht ist: weil die
Sätze, die aufgestellt werden und bewiesen werden gar nicht ein zusammenhängendes
Set an Prinzipien bewiesen werden. Es gibt verschiedene Punkt an den er sich das klar
gemacht hat: der wichtigste: das natürlich anspruchsvollere, kompliziertere
geometrische Fragen und die interessanten Fragen der angewandten Mathematik erst
beginnen bei den Kegelschnittslinien und das aber die klassische Geometrie, die es zu
seiner Zeit gab, die Existenz der Kegelschnittslinien - auch nachdem die Ebene der
Dreiecksgeometrie schon gefunden wurde, einfach die Existenz der
Kegelschnittslinien postuliert hat aus einfach: Wir haben nun über Dreiecksgeraden
gesprochen, und so nun wissen wir ja alle was ein Kegel ist und wenn ihr eine Ebene
habt und es schneidet einen Kegel und wenn man ihn so durchschneidet dann
bekommt ihr einen Kreis und wenn ihr ihn so durchschneidet bekommt ihr Ellipsen
etc. und dann wird über die Eigenschaft der Dinge geredet: Geometrie ist die
Wissenschaft der Zirkle und Geraden und dann geben wir noch was dazu, wie den
Kegel etc. Aber ein besseres Beispiel wo einem das noch klarer wird: ganz primitiv
(Prof. Beispiel, nicht von ihm): Die Multiplikation von Streckenlängen. Also noch vor
Descartes haben große Mathematiker darauf verwiesen, dass das Produkt von 2
Strecken eine Fläche ist. Also wenn man 2 Strecken multipliziert dann macht man ein
Rechteck und die Fläche dieses Dreiecks wird als Produkt betrachtet. Und Descartes
hat nun im Unterschied zu den anderen gefragt: was ist eine Fläche in der Geometrie?
Wenn wir die Geometrie als eine Wissenschaft betrachten wollen, sagt er, dann muss
es möglich sein, dass Produkt 2er Strecken als eine Strecke darzustellen.
Flächenstrecke ist die Strecke die das Produkt von a und b ist ! die simple Lösung
hierzu ist der Strahlensatz. Er hat versucht zu zeigen wie man nicht nur Produkte,
sondern auch die Potenz einer Strecke und die Wurzel einer bestimmten Strecke, wie
man diese als eine Strecke macht. Da hat er versucht zu zeigen, was es heißt eine
Wissenschaft zu einer Wissenschaft zu machen. Alles was eine Rolle spielt muss mit
Zirkel und Lineal konstruierbar sein können. Ein wichtiger Gedanke - und die
Erfindung die man seinen Namen zuschreibt ist die Erfindung der analytischen
Geometrie (schreibt man sogar noch eher zu als seine Wissenschaft), das ist die
Idee/Grundgedanke, dass alles was überhaupt eine geometrische Entität ist, dargestellt
werden kann durch das Verhältnis von Abschnitten von Geraden. Jede Kurve kann
man darstellen durch das Verhältnis von Geradenabständen, durch Abständen von
Punkten zu den Achsen eines Koordinatensystems. ! das ist das Wirksamste, das
von ihm geblieben ist und im Grunde lernt das jeder Mensch heute.
Ein sehr wichtige Punkt: Das was wir letztes Mal vorgelesen bekommen haben ist ein
Sprung zur totalen Verallgemeinerung dieser Idee, so wie man diese Einheitlichkeit in
der Mathematik herstellen kann, so müsste es uns auf einem ähnlichen Weg gelingen
auch eine Einheitlichkeit für alles was überhaupt eine wissenschaftliche Erkenntnis ist
herzustellen. Der zentrale Punkt ist/war bei ihm, eine Verallgemeinerung was ein
Problem eigentlich ist. Und da ist für ihn ein Gedanke leitend gewesen zwischen einer
bestimmten Auffassung von Problem, das in der Mathematik gibt und dieser Lösung
mit den Geradenabschnitten. Es steht ein Gedanke dahinter, dass mehr oder weniger
jedes mathematische Problem (kommt schon aus der Antike dieser Gedanke) in der
Form eines Ortproblems angegeben werden kann. Also da könnte man sich darüber
streiten. Ein Ortsproblem = eine Problemform, gegeben ist das, das und das und
gesucht ist (ausgehend von dem und dem und dem) der Ort aller Punkte, die
bestimmte Bedingungen erfüllen. Also zwei Beispiele für geometrische
Ortsprobleme:
1. gegeben ist eine Gerade G und ein Punkt P und ein Abstand A und gesucht ist die
Menge aller Punkte folgender Art, dass sie auf einer Geraden liegen auf der auch P
liegt und welche die Gerade G schneidet und zwar so, dass der Abstand zu der Gerade
G immer so ist ! so soll man eine Kurve angeben und die Punkte angeben ! man
konnte das lösen damals und so eine Kurve konstruieren - sehr schwierig. Descartes
hat eine eigene Lösung aufgestellt. Ein viel einfacheres Beispiel:
2. kann man selber lösen: Gegeben sind 2 Punkte auf einer Geraden und nun soll man
alle Punkte finden, die von den Punkten A und B gleich weit entfernt sind. Man macht
das so: um den Punkt a wird ein Kreis gemacht, wenn man z.B. als den Radius den
Abstand der 2 Punkte nimmt und dann 2 Kreise um die beiden Punkte macht, dann
bekommen wir durch Überlappung die Punkte, die von diesen beiden Punkten gleich
weit entfernt sind.
Das ist es aber nicht. Sind wir damit zufrieden? Nein, weil was wir nun gefunden
haben (v.a. im letzten Beispiel) sind 2 Punkte und man kann sagen ok, schauen wir ob
wir noch welche finden können indem wir den Abstand kleiner machen. Aber das ist
noch weit entfernt, was wir wirklich einen Beweis nennen würden, das auch wirklich
alle Punkte dieser Geraden die Eigenschaften haben von den beiden gleich weit
entfernt zu sein. Da braucht man mehr. Wenn man die Aufgabe so lösen soll, dass
man alle findet, ist es keine gute Lösung zu sagen, 5 Stück habe ich schon gefunden,
aber was ist mit allen. Nun gibt es verschiedene Möglichkeiten so einen Beweis zu
führen. Welche davon Descartes am meisten interessiert hat, waren die, wo wir
annehmen das ich schon annehme alle gefunden zu haben, die ich suche und ich
zeichne es ein, also ich sage nicht nur den Punkt und den Punkt, die diese Eigenschaft
erfüllen sondern die ganze Gerade und alle Punkte, die drauf sein erfüllen die ganze
Gerade und außerdem sind es nur die punkte auf der Gerade die diese Eigenschaften
erfüllen können ! ich nehme das an, und ich schließe aus dem was ich von dieser
Annahme habe und den Beziehungen zwischen diesen Ort den ich angenommen habe
du dem was die Angabe ohnehin schon ist, ziehe ich die Folgerungen und das Rezept
lautet so lange bis ich auf etwas komme, dass schon angenommen ist oder was sonst
eine bekannte Tatsache ist und mache diese bekannte Tatsache zu einem Beweis, der
unabhängig ist von der Annahme. Was ist der Ort aller Punkt die (wichtig zuerst
einzeichnen) und dann zeigt uns der Prof. dass dieser auch wirklich stimmt. Man sagt
ich habe es angenommen und ich suche mir irgendeinen beliebigen Punkt C aus und
der erfüllt diese Bedingungen und dann habe ich den Abstand X und zwischen den
zwei willkürlich angenommenen Punkten gilt, dass sie den gleichen Abstand
zwischen A und B haben. Jetzt habe ich aber zwischen den beiden Geraden den
gleichen Winkel und dann kann man auch die dritte Dreiecksseite bekommen durch
den Winkel etc. und wenn diese Seite den beiden Dreiecken gemeinsam sind, dann
kann ich davon ausgehen, dass ....... und dann habe ich mich von dieser Annahme
befreit.
Das ist die Grundidee, das man etwas Angegebenes hat (eine Angabe) und dann hat
man bei so einem Ortsproblem die Frage von etwas das man noch nicht kennt
(nämlich den Ort alle Punkte die gleich weit entfernt sind, kennt man nicht) und der
nächste Schritt ist das man sagt ich tue nun so als ob ich das was ich suchen würde
schon haben; ich lasse das was ich erst suche eine Rolle spielen in dem Prozess wo
ich das erst finde! Ohne das kann man nicht die Aufgaben der Geometrie lösen. Diese
Rolle besteht darin, dass ich aus den angenommenen Sachen Folgerungen ziehe so
lange bis ich auf etwas komme wo ich weiß, dass es sicher wahr ist. Also so etwas
wie es im oberen Fall schon in der Angabe war - nämlich der ein Punkt - oder so eine
Weisheit, dass in einem gleichseitigen Dreieck alle Winkel gleich sind ! wenn ich
das ableiten kann, dann habe ich es zum Teil abgeleitet was ich angenommen habe
(dann habe ich das Wahre angenommen) und ich kann das zum Schlüssel nehmen und
es unabhängig beweisen. Das kann auch schief gehen, weil es auch so sein kann: ich
habe z.B. wieder 2 Punkte, was sind die Punkt die gleich weit entfernt sind mit dem
Abstand und wenn man dann sagt, ja das ist eine Parabel die da durchgeht, wenn ich
diese Annahme mache dann würde es nicht hinhauen, weil Parabel falsch ist und man
so nicht auf das Richtige kommt. Aber das ist die Idee.
Das wo die Sache sich von der Mathematik löst und auf die Wissenschaftstheorie
kommt ist folgende Überlegung von ihm gewesen: Er hat gesagt, wir können diese
Art von Probleme zu stellen verallgemeinern. Wir können das als den Schlüssel
hernehmen um zu sagen was ist überhaupt ein Problem (das muss kein
mathematisches sein). Und sein Gedanke ist ganz simple: Wenn ich eine Antwort
suche auf die Frage was ist ein Problem dann wird schon von mir erwartet, dass ich es
auch sagen kann. Also das ich auch im konkreten Einzelfall sagen kann, was ist so ein
Problem. Seine Antwort ist nicht nur ein Typus als Schlüssel, sondern das ich im
Einzelfall auch sagen kann welches Problem es ist. D.h. das jedes Problem eigentlich
ein Szenario aus einer Mischung ist zwischen dem was ich kenne und dem was ich
erst kennen lernen will = die Idee. Das ist das was hier gleich ist. Die Angabe des
Ortsproblems ist das was gleich ist: Wir haben etwas Angegebenes, was wir im
Weiteren dann so behandeln können wo man sich nicht mehr weiter Gedanken
machen müssen. Das ist sozusagen gegeben, aber in dem Problem ist auch eine
Menge von dem was man nicht kennt, und man ist auch mit etwas konfrontiert, dass
einem zwar präsent ist aber was man nicht kennt. Ein Problem kann man sagen ist so
dass man in einer Nebellandschaft steht und eine Taschenlampe hat = die Form die
ein Problem hat, die er sich vorstellt und ich will wissen was rund um mich ist, ich
kann etwas erkennen mit meiner Taschenlampe und ich kann in meinem Umkreis
etwas erkennen aber ich will den Nebel auflösen. [Wittgenstein: ein philosophisches
Problem: hat die Form, ich kenne mich nicht aus ! das ist auch ein bisschen so wie
bei Descartes] Ich kenne etwas und ich will etwas wissen. Und der nächste Schritt ist,
dass er sagt ich suche nach einer Universalproblemlösungsmethode. Ich suche nach
Regeln, die zumindest bis zu einem gewissen Grad jedes Problem lösen. Er sah, dass
das bei der Mathematik schon effektiv war, dass ich sage ich kenne das Gesuchte
bereits. Und Beziehungen zwischen den angenommenen Gesuchten und dem was ich
wirklich schon kenne zu untersuchen und dadurch sozusagen soweit zu kommen, bis
ich etwas erreiche. Er verallgemeinert die 2 Grundideen der Geometrie, dass 1. jedes
Problem ist eine Mischung von Bekannten, das nicht mehr in Frage gestellt werden
braucht, und Unbekannten ist. 2. Dass es das Beste ist wenn man immer so vorgeht,
dass man annimmt das was man sucht hat man schon gefunden und arbeitet mit dem
um herauszufinden von welchen Punkt man unabhängig von der Annahme zum
Ergebnis kommt. Kreditmodell ist am besten hier vorzustellen: ich nehme einen
Kredit auf um zu sagen in 15 Jahren kann ich das dann zurückbezahlt zu haben. Man
muss ein Geschäftsmodel entwickeln, damit das dann von alleine lauft wo es sich
dann richtig auszahlt den Kredit zurückzuzahlen und dann kann man mit dem
Geschäft das bestreiten. So hat er sich das vorgestellt das man das entwickeln kann =
Fantasie natürlich, aber wenn es so etwas geben würde, dann ist das eine Lösung zu
dem was wir das letzte Mal vorgelesen bekommen haben, das ist dann eine
Universale Problemlösung, die alle Probleme löst von Cholera über Finanzprobleme
etc. Menschliche Intelligenz wenn es um die Weisheit geht, haben wir immer den
selben Kern.
Jetzt wollen wir das wirklich haben. Jetzt wollen wir nicht nur die Idee haben sondern
wirklich so eine Methode haben " hier nun der wichtige und entscheidende Punkt in
unserer Vorlesung: Wie machen wir das so eine Methodik zu bekommen? Wir
beginnen irgendein Problem zu lösen. Irgendwo fangen wir an, aber wo? Nehmen wir
an wir haben wie er schon das in der Mathematik schon gelöst und Galilei lieferte und
schon das Vorbild ab auf die Physik etc. etc. Wie würden wir das angehen? Und da
hat er die charakteristische Idee schlecht hin, die etwas anderes ist, als nur
Verallgemeinerung von dem, was er da gesehen hat. Er hat die feste Auffassung, dass
es klar ist wo wir beginnen müssen. Nämlich wir müssen das Problem lösen was ist
und was kann unser eigenes Erkenntnisvermögen. Dieses Problem müssen wir als
erstes lösen. Der erste Punkt ist festzustellen, ob das überhaupt ein Problem ist, das
diese Form hat. Aber diese Frage beantwortet sich relativ einfach. Einfach auf Grund
der Tatsache, dass wir irgendwelche Probleme überhaupt haben. Also das wir immer
wieder in den Situation sind wo wir etwas wissen wollen und wie in solchen
Nebelsituationen wir schon bestimmte Dinge schon wissen (und nicht wissen wollen)
und nur durch die Beziehung zwischen dem was wir wissen und dem was wir wissen
wollen herauskriegen wollen was das eigentlich ist was wir wissen wollen. Alleine
aus der Tatsache das wir überhaupt Probleme haben, folgt, dass unsere
Erkenntnisfähigkeit selbst ein Problem darstellt. Weil es immer etwas gibt was wir
wissen uns aber zusätzlich zu dem was wir sicher wissen, immer noch etwas anderes
präsent ist, was uns nicht aber als etwas Bewusstes sondern als etwas Unbekanntes
präsent ist. Wenn wir in dem Nebel sind und unsere Taschenlampe auf unsere Füße
richten dann können wir sagen, dass sind meine Füße weil ich hab mit die roten
Schuhe mit den goldenen Kappen angezogen, also bin ich es, der da steht und solche
Sachen. Der Nebel ist und auch präsent aber wir wissen nicht was er ist und was sich
in ihm verbirgt. Die Situation in einem Problem zu sein überhaupt ist schon eigentlich
ein starker Indikator und letztlich auch ein Beweis dafür dass unsere Fähigkeit etwas
zu erkennen insofern eine komplexe und problematische Sache ist, weil sie einen
Anteil hat in dem wir wirklich sicher sein können etwas Bestimmtes zu erkennen und
einen anderen Anteil hat, indem uns etwas nur als etwas nicht bekanntes präsent ist.
Man muss das vergleichen mit einer Situation wo einer kein Problem hat. Welcher ist
der, der kein Problem hat: das ist der für den der Nebel nicht existiert, der sich nur auf
seine Schuhspitzen fixiert und den Rest nicht sieht. Und der aber seinen Blick hebt
und den Nebel wahrnimmt, für den ist klar, dass seine Erkenntnisfähigkeit aus 2
Komponenten besteht: 1. Eine die ihm transparent und sicher ist. Aber es gibt auch 2.
Eine Erkenntnis des Ungewissen. Etwas das mir nicht präsent ist kann ich auch nicht
durchschauen wollen. Also muss es mir präsent sein und was will ich? Ich will wenn
ich diesem Modell folge, Beziehungen studieren (wie in unserem Beispiel mit dem
willkürlich angenommenen Punkt und den unbekannten Punkten) das ich das
Unbekannte so in Beziehung setze zu dem Bekannten, dass ich daraus Folgerungen
ziehen kann, sodass es mir am Schluss gelingt den Nebel aufzulösen. Sozusagen die
Maschine zu finden. Was ich will: durch die Beziehung von dem Klaren und dem
Nebel, im Nebel die Heißluftmaschine finden und die kann ich dann aufdrehen und
die löst mir den Nebel auf. Ich nehme das an und dann finde ich heraus (wie mit dem
Mathe-Bsp.) ! es geht dabei noch komplizierter, dass ich z.B. mit den Winkeln einen
Winkeln annehmen kann etc. etc. Das war sein Idee, als erstes muss man das Problem
der Erkenntnis lösen. Wenn man das gelöst hat was unser Erkenntnisvermögen
eigentlich ist und kann also die Gesamtkapazität von dem was für uns lösbare Fragen
sind ! dann kann man Probleme behandeln, von dem unabhängig was wir erkennen
wollen. Das erste das wir feststellen wollen/müssen ist die Erkenntnis selbst und die
Beziehung zwischen dem was wir nicht wissen und dem was wir durchschauen. =
springender Punkt = Wende, die Aristoteles völlig absurd vorgekommen wäre.
Wie hat er sich das vorgestellt. Dieser Gedanke wird in diesem Text beschreiben
(oben zitiert der Text) - in den 1720er Jahren hat er diese Idee verfolgt. Das
Grundprinzip, wie er vorgegangen ist: Das ganze baut davon auf, dass es Sachen gibt
die können wir erkennen, die wissen wir 100 prozentig = die universale Angabe
schlecht hin. Bei jeden Problem gibt es also etwas worauf wir 100 prozentig
zurückgreifen können, die sind absolut wasserdicht. Ist wichtig um Kant(?) zu
verstehen: das er das durchaus noch als eine Vielfalt, also da gibt es mehrere hat er
gesehen und die sind absolut trivial wie z.B. 1 + 1 = 2; aber auch andere triviale
Sachen wie: eine Kugel ist überall gleich rund, ein Dreieck hat 3 Winkel ! davon
müssen wir ausgehen, wenn wir davon nicht ausgehen hast alles keinen Sinn. Und er
sagt es ist auch ein ideologischer Punkt, dass die ganze Philosophiegeschichte von
Aristoteles bis zu ihm haben solche Wahrheiten für uninteressant und unwichtig
empfunden haben! Sie haben sich immer nur für das interessiert was niemand
versteht. Also statt bei dem was wir nicht wissen zu beginnen, beginnen wir bei dem
was wir auf alle Fälle wissen. Das aller banalste, trivialste und einfachste. Und diese
Beispielen, nennt er Intuitionen diese Erkenntnisse, und er sagt: ich weiß das wenn
ich denke, dann existiere ich = ist auch so eine Wahrheit, die völlig unbezweifelbar
ist.
Da gibt es einen 2ten Schritt: Und jetzt wenn ich so etwas habe, dann können Fragen
auftreten nach Sachen, die ich nicht hab = ein Problem. Aller einfachste Probleme
sind von der Art, dass sich aus der einfachen Verknüpfung von solchen Sachen, die
ich schon hab, etwas finden kann was ich noch nicht hab. Ein Beispiel: Die einfachste
Art von Problem ist von der Form wie: ich suche etwas das sich zu der Zahl 4 so
verhält wie 4 zu 2. Also hier gibt es bekanntes und etwas unbekanntes und es wird mir
auch gesagt welche Art von Beziehung zwischen Bekannten und Unbekannten sein
soll = kritische Beziehung und so kann ich es ganz leicht finden: weil ich so durch die
Beziehung, die ich hier habe, die nur dahintransportieren muss und dann erkenne ich
die Erkenntnis nämlich die Zahl 8. = das aller Einfachste was es gibt. Und ein
wichtiger Punkt bei ihm ist, dass er sagt: es handelt sich nur um das Fortfahren einer
Reihe und er sagt nun: aber es ist ein qualitativer Unterschied, ein Ebenenunterschied,
den merkt man nicht sofort. Es ist ein Unterschied um das Ganze, aufstieg in eine
andere Liga. Wenn man sich ein Problem von der Art stellt: Welche Zahl ist es, die
sich zur 3 so verhält wie sich 8 zu 4 verhält. Das ist nun nicht ein Problem, wo man
eine gegebene Reihe fortsetzt, obwohl das in der Schulmathematik eine einfache
Sache ist, ist das eine andere Liga weil man es prinzipiell anders machen muss. = ein
charakteristisches Problem, auch bei den Problemen im wirklichen Leben haben
solche Form. Finden der mittleren Proportional - es gibt eine interessante Möglichkeit
mit einem von uns schon ausführlich besprochenen Thema: Syllogismustheorie: ein
Conclusion ist gegeben, was ist die Aufgabe? Sie wollen einen Satz beweisen -
Aristotelische Syllogismustheorie - was muss man finden? Einen Mittelbegriff. Man
hat 2 Begriffe in der Conclusion und man muss einen Mittelbegriff finden um dann
die Beweisfigur/die Syllogismusfigur finden. Ich will beweisen, dass alle Wiener
sterblich sind, wie beweise ich das? Mittelbegriff zwischen sterblich und Wiener
finden = Mensch. Das ist eine Problem, das sehr ähnlich ist zu dem oben, nämlich wie
finde ich eine mittlere Proportionale. Trotzdem ist das so, dass es ihm gelingt einen
ganz bestimmten, nun abgesehen von den mathematischen Problemen, einen eigenen
Bereich von Problemtypen wo wir eigentlich haben, dass sie alle gelöst werden
können, dadurch das man bestimmte Intuitionen und Erkenntnisse hat die man sicher
weiß, dass die verbunden sind und die Verbindung zwischen ihnen auch sehen kann
und sich präsent machen kann. Und das nennt er, es gibt Intuitionen (ich weiß, dass
ich existiere) und zu den Intuitionen gibt es eine Kernkapazität der Erkenntnis, die im
Großen und Ganzen im Typ her zusammenfällt was einfache mathematische
Erkenntnisse sind.
Das was wir haben, hat er später beschrieben in „Abhandlung über die Methode“, das
10 Jahre nach dem Fragment erschienen ist. (Pflichtliteratur 2 und 4 Kapitel). Nun
wichtig was wir da unbedingt lesen müssen: ganze lesen aber im Text
gekennzeichnet, eine sehr berühmte Stelle, an der gibt er an, 4 allgemeine
Vorschriften, wie man sozusagen in jeder Art von Wissenschaft, den Gebrauch des
Verstandes optimiert. Das ist ungefähr das Thema was auch in dem frühen Fragment
das Thema war: wie erkenne ich was überhaupt meine Erkenntniskapazität ist und wie
nutze ich das am Besten, so dass ich alle Probleme die ich lösen kann auch lösen kann
und zwar nicht auf das gerade Wohl, sondern planmäßig. Und da stellt er das in
diesem 2ten Abschnitt sehr verkürzt da.
„ Dies ließ mich nach einer anderen Methode suchen, welche die Vorteile
dieser drei Wissenschaften [also vor allem der Mathematik] böte, ohne
ihre Fehler zu haben. So wie nun die Menge der Gesetze oft eine
Entschuldigung für das Laster/Verfehlungen ist [weil die Leute sagen, so
viel kann ich auch nicht wissen wie da verboten ist], und ein Staat besser
regiert ist, wenn er nur wenige, aber streng befolgte Gesetze hat; so
glaubte auch ich in der Logik, statt jener grossen Zahl von Regeln, die sie
enthält, an den vier folgenden genug zu haben, sofern ich nur fest
entschlossen blieb, sie beharrlich einzuhalten und auch nicht einmal zu
verlassen.“
[diese Regeln sind wichtig!! Eine mögliche Prüfungsfrage: sagen Sie in einigen
Worten die erste Regel z.B.]
„ Die erste Regel war, niemals eine Sache für wahr anzunehmen, ohne
sie als solche genau zu kennen [d.h. als wahr nur etwas annehmen, was
eben den Stellenwert so einer Intuition hat, was also genauso gewiss ist,
wie das seine Kugel rund ist.]; d.h. sorgfältig alle Uebereilung und
Vorurtheile zu vermeiden und nichts in mein Wissen aufzunehmen, als
was sich so klar und deutlich darbot, dass ich keinen Anlass hatte, es in
Zweifel zu ziehen.“
[d.h. nur etwas als wahr anzusehen, dass diesen Status hat. Wir setzten
natürlich im Gedanken schon hinzu: oder etwas das ich als Wahrheit erworben
habe, ausgehend von so etwas, dass mir ursprünglich so klar gewesen ist]
„Die zweite war, jede zu untersuchende Frage in so viel einfachere, als
möglich und zur besseren Beantwortung erforderlich war, aufzulösen.“
[also jede zu untersuchende Frage in so vieles aufzulösen, wie überhaupt
möglich ist. Also alle Beziehungen, die da bestehen können sozusagen vor
mich zu bringen. Da seht man, dass diese 2te Regel, schon angewendet wurde
bevor er sie niedergeschrieben/aufgestellt hat, in so wie man die Geometrie als
eine einheitliche Wissenschaft aufbaut. Nämlich alles auf das aller Einfachste
zurück zu führen auf dessen alle Konstellationen erklärt werden. Nämlich auf
Abstand und Gerade, die aller komplizierteste Gebilde wie Schneckenform und
Kegelform ! alle die auf das aller einfachste zurückzuführen wie den Abstand
auf einer Strecke eben durch das rechtwinkelige Koordinatensystem.]
„ Die dritte war, in meinem Gedankengang die Ordnung festzuhalten,
dass ich mit den einfachsten und leichtesten Gegenständen begann und
nur nach und nach zur Untersuchung der verwickelten aufstieg [also das
Gegebene in das einfachste zerlegen, in dem es besteht, und von den
Konstellationen dieses einfachen her zu immer kompliziertere
fortschreiten. Das beinhaltet auch diesen Gedanken, dass man das was
man bei den Lösungen der einfachsten Problemen als Resultat gefunden
hat und was man jetzt als wahr annehmen kann und das benutzen kann
um kompliziertere/komplexere Probleme zu lösen. Das ist ein wichtiger
Gedanke was den Aufbau von Problemen betrifft von einfachen zu
komplexeren Problemen. Mit dem Einfachsten soll man beginnen und
nach und nach zu untersuchen.], und eine gleiche Ordnung auch in den
Dingen selbst anzunehmen, selbst wenn auch das Eine nicht von Natur
dem Anderen vorausgeht.“
[das ist nun die Idee, das auch in dem was ich nicht so gut kenne, auch dort
annehme, dass es dort so ist. Und unter dieser Annahme Schlüsse zu ziehen
usw. um nach dieser Kreditmethode weiter vorzugehen.]
“Endlich viertens, Alles vollständig zu überzählen und im Allgemeinen
zu überschauen, um mich gegen jedes Übersehen zu sichern.“
[also genau sein und der entscheidende Punkt besteht darin, dass wenn ich
komplexe Verbindungen durchschaut habe und so als einfache Verbindungen
anzusehen, und solche einfachen Verbindungen zu etwas werden zu lassen,
dass selber wieder den Charakter einer einzigen Intuition hat, zu einer
Erkenntnis hat. Das ist das was er am wenigsten hat.]
„Die lange Kette einfacher und leichter Sätze, deren die Geometer sich
bedienen, um ihre schwierigsten Beweise zu Stande zu bringen, ließ
mich erwarten, dass alle dem Menschen erreichbaren Dinge sich ebenso
folgen [da ist wieder die Idee, man müsste alles nach dieser Idee machen
können]. Wenn man also sich nur vorsieht und nichts für wahr nimmt,
was es nicht ist, und wenn man die zur Ableitung des Einen aus dem
Anderen nötige Ordnung beobachtet, so kann man selbst den
entferntesten Gegenstand endlich erreichen [also in unserer Metapher:
so lässt sich letztlich auch der dichteste Nebel, der überhaupt auflösbar
ist, auflösen. Ein wesentlicher Punkt in seiner Methode besteht darin,
dass eine wesentliche Regel die er in seiner Methode angibt ist die, das
man im Stande sein muss festzustellen wenn etwas nicht gelöst werden
kann und das man die Indikatoren dafür erkennen muss, und was man
dann tun muss wenn eine Fragestellung nicht beantwortet werden kann!
Gehört wesentlich zu seiner Methode dazu, dass man Fragestellungen
nach ihr als nicht beantwortbar nicht beantworten versuchen darf - weil
man dann Nebel erzeugen würde als auflösen] und den Verborgensten
entdecken.”
Was nun der springende Punkt ist, es wird mit diesem Konzept ein Bereich
abgedeckt, wo ein Bereich von Problemen (die alle lösbar sind), wenn man nun
Probleme hat die sind alle von der gleichen Komplexität (wie die
Proportionenlehre oder die Lehre der Geometrie) dann bedeutet das, dass man
in dem ganzen Bereich nur mit solchen Problemen zu tun hat, wo es sich um
Dinge handelt, die man im Prinzip alle durchschaut, weil sie ja alle von unserer
eigenen Eignungskraft kontrollierbar sind. Da habe ich es ja nur mit dem zu
tun, was ich mir selber ausgedacht habe. Also wo ich es mit einem Bereich zu
tun habe, wo die Ungleichheit sozusagen in einer gewissen Weise akzentuell
ist, wo die Ungleichheit prinzipiell ist. Daher trifft das nicht ganz was mit dem
Nebelbild gemeint ist. Mit Nebelbild ist gemeint, dass wir uns etwas
Unbekanntes präsent wird. Und da fragt er sich, was heißt das, wie wird das
angesprochen? Durch die Sinne natürlich, was mir nicht klar und präsent ist,
wird mir durch die Sinne präsent und im weiteren Zusammenhang die Einsicht,
was eine falsche Einbildung ist, ein Fantasiebild. Oft ist es ein Problem
herauszubekommen, ob etwas durch die Sinne präsent ist oder nur ein
Fantasiebild. Und alles das kann mir im Gedächtnis präsent sein. Also
Gedächtnis, Sinne und Fantasie, sind mögliche Ressourcen meiner Erkenntnis.
Aber das sind genau die, die ich nicht durchschau und wie ist die Interaktion
zwischen dem Gedächtnis, Sinne und Fantasie auf der einen Seite und auf der
anderen Seite die Ration/Rationalität, also die Fähigkeit solche Evidenzen
einzusetzen. Und da kommt seine irre Idee, also wenn ich die
Kreditproblemlösung hier anwenden will, dann heißt das also ich müsste
annehmen, dass das was ich nicht kenne, also die Funktion von Gedächtnis,
Sinne und Fantasie, als würde ich es kennen. Also ich muss dafür ein Bild
finden, mit dem ich das eintragen kann in meine Zeichnung. Und dann kommt
er auf die irre Idee, dass er vorschlägt, er muss sie alle zusammen so betrachten
als wären sie ein Körper. Weil die Gesetzmäßigkeiten des Körpers, die lehrt
mich die Geometrie ja schon kennen. Ich muss so tun als würde ich das
kennen, heißt ich stelle mich das vor wie einen Körper. = das ist der Punkt was
man den Beginn der modernen Erkenntnistheorie nennen würde und wie geht
man dabei vor.

Einführung in die theoretische Philosophie - Vorlesung 12

WH: Wir sprachen über Descartes über seine frühere Philosophie, auch in Kontrast
mit der Aristotelischen Auffassung von Wissenschaft. Handwerklichen Fertigkeiten
vs. geistige Fähigkeiten ! ersteres kann nur ein Handwerk auf Perfektion erlernen vs.
es ist ein falscher Schluss, dass das mit den intellektuellen Kompetenzen genauso ist,
hier ist ein Meer an Fertigkeiten auch ein Gewinn für die anderen ist. Wissenschaft,
Weisheit, Erkenntnis hat auch einen Kern ! diese Vereinheitlichungstendenz gibt es
bei Aristoteles nicht = genauso unaristotelisch. Auch sehr unaristotelisches ist die
Verlagerung von Beweisen auf Forschen, worauf es ankommt ist neue Sachen zu
erklären. Wir brauchen eine Methode und eben nicht nur eine Beweislogik, dass wir
die Effizienz optimieren können mit der wir ausgehend von Problematischen
Situationen zu Klarheit finden können. Also, wie Aristoteles sagen würden, die
Prinzipien erst finden. Wissenschaftliche ist bei Aristoteles so definiert, dass sie
Grundsätze bereits hat und bei Descartes aber durch eine Methode definiert mit der
man Grundsätze findet. Das ist die Idee. Besonders charakteristische für ihn ist das er
forschen eine eigene Note verleiht: Nämlich forschen als Problemlösen und wenn
man das mit dem Einheitsgedanken zusammennimmt, sagt er ist das was man haben
müsste eine universelle Problemlösungsmethode. Also eine Methode, die einem sagt
wie man jedes lösbare Problem auch wirklich löst. So absurd ist diese Idee nicht. Wir
alle Leben in einer gewissen Weise davon bestimmt: Jemand der hier wichtig zu
nennen (der näher in unserem Jahrhundert gelebt hat) ist Alan Turing (1912-1954):
das ist ein Mann, der hat ein Verfahren entwickelt wie man auf allgemeiner Weise
beschreiben hat welche mathematischen Funktionen überhaupt beschreibbar sind und
welche nicht und darauf läuft es hinaus welche arithmetische Probleme überhaupt
lösbar sind und welche nicht. Er hat das mit der sogenannten Turing-Maschine
gemacht (auch Alonso Church hat zu der Zeit sich mit diesen Themen beschäftigt),
darauf basieren Rechensysteme und unsere frühen Computersystems. Das sind Dinge,
die wir alle benutzen, und diese Dinge sind Annaehrungen einer universellen
Rechenmaschine. Aber diese Idee zu sagen welche Fragestellung ist überhaupt auf
eine mathematische abbildbar (da kommen wir nochmals darauf zurück) und was ist
an mathematischen Problemen überhaupt lösbar? Und das auf formale Weise zu
beschreiben, ist eine Idee, die gar nicht so in Wirklichkeit so realitätsfern ist. Die Idee
am Schluss ist folgende: wenn wir schon den Gedanken einer solchen
Problemlösungsmethode haben, dann ist die Frage wo wir anfangen sollen. Und da
hat er sich überlegt, dass er gesehen hat, dass die Mathematiker die effizienteste
Methode haben einerseits und andererseits hat er sich dabei gedacht, dass wenn man
schon so eine Methode hat, dann sollte man sie nicht nur dafür verwenden um mit
Zahlen umzugehen. Also so quasi das er die Idee hat, es gibt noch viel wichtiger
Probleme meinte er und es gibt viele Probleme, zu denen kommen wir gar nicht wenn
man sich nur mit den Zahlen und geometrischen Figuren beschäftigen. Das war sein
Gedanke. Das was da drinnen steckt an Kompetenz - in den mathematischen
Ortsproblemen und deren Lösungen - und das soll man nutzen für etwas das uns noch
mehr bringt. Und das war seine entscheidende Idee, die, dass er gesagt hat (in
Verlängerung zu den ganzen anderen Gedanken oben in der WH), das erste Problem
das wir lösen müssen ist das Problem des Erkennens selbst. Das alle anderen
Möglichkeiten wie wir so eine Methode zur Anwendungen bringen können, immer
davon abhängen können wie wir unsere Fähigkeiten etwas zu erkennen überhaupt
herauszubekommen. Wir müssen versuchen die ganze Kapazität unserer
Erkenntniskraft einschätzen zu können. Wir funktioniert sie und was kann sie?
Er spricht über die Vorzüge der Methode, die er im Sinn hat und dann sagt er: „Aber
geben wir nun das vorzüglichste Beispiel, nobilisimum exemplum, wenn sich jemand
das Problem vorlegt, alle Wahrheiten zu prüfen, zu deren Erkenntnis die menschliche
Vernunft zureicht, was wie ich meine, alle diejenigen tun müssen, die ernsthaft um
den gesunden Verstand bemüht sind, so wird er nach den angegebenen Regeln sicher
finden, dass nichts eher, früher erkannt werden kann als der Verstand, weil von ihm
die Erkenntnis alles Übrigen abhängt und nicht ungekehrt. Also nicht sich zuerst
fragen, wie wird aus der Raupe der Schmetterling, oder warum fliegen die Sachen von
oben und nicht von unten, sondern sich zuerst fragen was ist und was kann mein
Verstand. Wenn also dann alles, was auf die Erkenntnis des reinen Verstandes (= was
der Verstand erreichen kann, wenn er sich mit beschäftigt was er selbst aufwirft; also
mit einfachen Problemen wie eine Proportionenlänge zu verlängern also a zu x oder x
zu b etc.) unmittelbar folgt durchschaut hat, wird er auch alle sonstige
Erkenntnismittel auszählen (also die, die uns etwa präsent sein lassen ohne das es uns
klar ist; hatten wir als wir sprachen aus was ein Problem besteht = Problem ist eine
Mischung von etwas was wir erkennen und etwas was wir nicht erkennen ! obwohl
uns das was wir nicht erkennen trotzdem präsent ist, als der Nebel. Also wir wollen
unseren Weg finden, den Weg sehen wir aber nur 2 Meter vor uns und wir wollen
weiter und den Nebel sehen wir auch und den Nebel müssen wir sehen und verstehen
was er ist und wir müssen ihn in Beziehung setzen zu dem was wir schon wissen.
Wenn wir verstehen was der Nebel ist, können wir den Weg weiter finden. Wenn es
um das Erkenntnisproblem geht dann ist der Nebel ein Teil unseres
Erkenntnisvermögens, also der Nebel ist nicht extern, das Gedächtnis und die
Einbildungskraft, die Sinne ! diese 2 zusätzlichen Ressourcen haben wir in dem
Erkenntnis was uns noch nicht so deutlich ist. Aber wenn wir genau wissen wie sie
funktionieren und wie die Interaktion zwischen den Sinnen und den reinen Verstand
ist, dann haben wir gegen jede derartige Täuschung, die immer wieder auftreten kann,
ein Korrekturverfahren. Was ist so ein Korrekturverfahren? Also wir sehen die Sonne,
wie wir sie sehen sagt und nicht wie weit sie weg ist. Wenn wir wissen wie weit sie
weg ist, dann lässt uns der Gedanke nicht los, dass sie viel kleiner sein sollte. Sie
schaut aber trotzdem nicht kleiner aus. Wenn wir wissen worauf eine
Täuschung/Illusion unserer Sinne beruht, dann verschwindet die Täuschung deshalb
noch nicht. Manchmal ist es so, aber nicht grundsätzlich. Und das meint er: wir
müssen eben diese Teile, die uns täuschen, in unserem Erkenntnissystem zu verstehen
lernen wie die genau funktionieren und dann haben wir ein Korrekturverfahren.
Und dann gibt eine ganz besondere Idee: das ist dieser Gedanke, dass man die
Erkenntnis als ein Problem behandelt und zwar unter dem selben Muster wie man die
Ortsprobleme behandelt haben: ich tu so als hätte ich das was ich noch nicht erkannt
habe schon erkannt und zeichne es ein in eine Konstruktion, wo es zusammen mit
meinen Angaben vorkommt und dann schaue ich mir die Beziehung dazu an und zwar
so lange bis ich einen Schlüssel habe um einen Beweis führen zu können unabhängig
von der Annahme. Wichtig ist da in diesem Zug dieser Fragestellung hat er eine
folgenreiche Position entwickelt: wenn wir es mit einem Problem zu tun haben, das
eine gewisse Komplexität übersteigt ! Diese Probleme sind vom Typ von: Ursachen
vom Ausbruch großer Seuchen, Fragen im Bereich der Medizin, weil sehr viele
Möglichkeiten vorhanden sind, die die Ursache sein können; Finanzierungsproblem
von großen Städten, die immer größer werden und immer größere Investitionen
ausgeben müssen, um das zu lösen wollten sie Versicherungen einführen und dazu
brauchte man aber durchschnittliche Lebensdauer, ist sehr, sehr kompliziert.
Descartes Idee war die, das Probleme die hoch komplex ist aber lösbar ist, wo wir
einfach nicht wissen in welche Einheiten man es zerlegen will, wir einfach
geometrische Einheiten zerlegen - bei jedem Problem ein mathematisches Modell zu
bilden und auf der Grundlage dieses Modells ein hypothetisches Lösung dieses
Problems entwickeln und unter Umständen dann wenn sich die Lösung als nicht
brauchbar erweist das Modell zu revidieren. Das ist auch heute nicht der Vorgang,
sehr entscheidend für uns. Er dachte, dass letztlich auch Probleme von
gesellschaftspolitischer Natur mit solchen Techniken gelost werden müssen. Bis zu
einem gewissen Grad ist das heute auch so, wir haben nur die Sprache verändert. Für
Fragen der Auswirkung des Klimawandels auf Gesellschaften, lassen wir
Rechenmaschinen Szenarien entwickeln ! das ist genau die Idee der er hatte. Mit
dieser Perspektive beenden wir Descartes. Wichtig bei ihm sind die Unterschiede der
Wissenschaftsauffassung von Descartes auf Aristoteles und dann was auch noch
wichtig ist, ist das die veränderte Wissenschaftsauffassung die Tendenz hat: das
Hauptproblem mit der man sich in der Philosophie befassen sollte ist das Problem der
Erkenntnis, und das geht aus der Wissenschaftsauffassung natürlich hinaus. Bevor ich
die Frage der Existenz stelle muss ich mich mit dem Erkennen befassen. Alles was ich
erkenne, wird durch den Schirm des Erkenntnisvermögen durchgehen. Es gibt
Erkenntniskapazitäten, die man nicht als einzelne lösen kann, da braucht man dann
größere kooperative Gruppen, die das lösen. Diese Zusammenhänge und die 4
Prezepte/Anweisungen müssen wir kennen!

Nun reden wir eine Zeit lang über Kant. Hauptsächlich über den Pflichttext. V.a.
Descartes (und über Kant kann man sich das auch denken): das was wir gehört haben
ist nicht das, was man als erstes in einem Philosophielexikon über den Mann lesen
Würden, das steht er hat z.B. das Cogito erfunden oder so etwas und er gesagt hat
einen Beweis der Existenz Gottes geführt hat etc. Das sind schon wichtige Sachen,
aber das lernt man in der Geschichte der Philosophie. Wir haben was gehört was viele
nicht wissen von ihm, die größte Auswirkung von Descartes war die Erfindung der
analytischen Geometrie und das ist das was in unserem Leben noch eine Rolle spielt
(genauso wie die universelle Problemlösungsmethode ist auch etwas was eine
wirkliche Verbindung zu uns hat). Also Kant: man kann das Beschriebene: den Weg
des Nachdenkens was gibt es und die Aspekte wie man Einzeldinge unterscheidet
(wie Aristoteles es wichtig war), sollte man eigentlich die Frage nach was ist
eigentlich Erkenntnis voranstellen. Man kann das ja so beschreiben und viele tun das:
das ist eine Weg des Subjektivierens. Das ist ein Weg des philosophischen Denkens
von den Dingen weg zu uns (auf der Welt zu sein etc.) hin rückwendend =
subjektiveren. Ist keine glückliche Formulierung diese Subjektivierung und viel stärke
wird es über Kant gesagt und weniger Descartes. Kant setzt dieses Interesse an der
Erkenntnis fort ! alles was wissenschaftlich interessant ist, muss von der Erkenntnis
her studiert werden, der ist da voll im Trend. Und da sagt man oft, da ist es dann
wirklich eine Theorie der Subjektivierung, und viele sagen hier entsteht dann das
Subjekt-Objekt-Problem. Soweit man über Erkenntnistheorie redet, glaubt Prof. ist es
besser zu sagen: ist eine Wendung von ontologischen Fragestellungen zu
Erkenntnisfragestellungen. Das mit dem Subjekt muss man vorsichtig sehen, weil es
ist ein schwieriges Wort. Für uns ist v.a. im Alltag 2 Facetten interessant: 1. Subjekt
als etwas was eine individuelle Perspektive zentriert, in dem Sinn sprechen wir von
uns selbst als Subjekt - Subjekt all meiner Wahrheiten, Gefühlen = ich als Subjekt,
meine Subjektivität ist das was meiner wechselnden Perspektiven auf der Welt den
Zusammenhang gibt. Die Perspektivität ist für jeden verschieden weil jeder hat sein
eigenes = Subjektivität, ich will das auch nicht verlieren oder jemand verwehrt
gewisse Dinge überhaupt wahrnehmen zu können weil Subjektivität eng verbunden
ist mit Autonomie. 2. Wenn man sagt das ist ein verdächtiges Subjekt: da ist das
Subjekt ein anderer, woher kommt dieser Gebrauch? Dieser Gebrach von Subjekt hat
eine indirekte Verbindung, dass viel näher an der eigentlichen etymologischen
Bedeutung von Subjekt steht und auch in der englischen Sprache noch existiert,
nämlich in der Phrase ein „british subject“ zu sein, das hat sich auch gewandelt was es
heißt zu sein, es heißt ein Unterworfener zu sein. Einwanderungspolitik in England:
viele wollen das werden. D.h. einer zu werden, der zur Bevölkerung zu gehören
machte aber noch einen Unterschied zu Zeiten von Kant (1724 - 1804) aus, nämlich
ein Unterschied zwischen einer zu sein vs. zur Bevölkerung zu gehören. Wirklich
jemand gewesen war nur einer der Land und Haus gehabt hat und der war kein
„subject“, der hatte einen Namen und Familie und Besitz und der „subjects“
beschäftigt hatte. Natürlich Subjekt ist auch eine wörtliche Übersetzung von dem
Wort Hypokeimenon bei Aristoteles, das Zugrundeliegende das worüber etwas gesagt
wird, auch in der Grammatik: das Subjekt des Satzes, das worüber mit dem Prädikat
etwas gesagt wird. Das Subjekt ist das Unterworfene und nicht das Autonome - ist ja
eigentlich genau das Gegenteil - daher ist Subjekt wirklich ein sehr gefährliches Wort.
Wenn man damit hantiert, muss man wissen womit man hantiert. Also wenn man das
durcheinander würfelt und ein reales Terminologisches Problem: das was in einem
Satz das Subjekt ist, ist aus einer erkenntnistheoretischen Sicht immer das Objekt in
dem wir unsere Erkenntnis einlösen wollen. „Der Kater Mutzi ist schwarz“ = Subjet
Kater ist er grammatisch das Subjekt, aber erkenntnistheoretisch ist es das Objekt,
indem ich einlösen möchte und nachschaue welche Farbe er hat, er ist dann das
Objekt an dem getestet wird ob der Satz wahr ist! Das ist alleine schon in der
Philosophie so = eine Warnung.
Das was man bei Kant hauptsächlich meint, wenn man sagt er schuf eine subjektive
Wendung ist die kopernikanische Wende. Kant ist der Mann der 2 große Sachen
gemacht hat: er hat die Metaphysik zertrümmert und er hat sich kopernikanische
gewendet. Was ihn abgesehen davon echt verbindet mit Descartes ist seine Leitfrage,
nämlich: was ist das Erkennen, wie funktioniert es, welche Möglichkeiten und v.a.
Grenzen hat es. Das ist die Basis von der die Philosophie starten muss. Er hat aber
bevor er Antworten gibt auf diese Frage, entwickelt er eine Vorstellung wie so eine
Antwort ausschauen sollte. Also was berücksichtigt sein muss: man stellt eine Frage
und man versucht eine Antwort zu geben und dann will man von vornhinein schon in
die richtige Richtung gegangen sein. Und standardmäßig festgelegt sein was eine gute
von einer schlechten Antwort unterscheiden soll. Und das ist bei ihm von Anfang an
sehr präzise und deutlich vorweg genommen, nämlich der Unterschied von den
Bedingungen, die eine Antwort erfüllen sollte und wie sie dann im Einzelnen
ausschaut. Ein wichtiger Punkt ist seine Auffassung, dass Erkennen eine Beziehung
ist. Wenn Erkennen stattfindet, dann handelt es sich um eine Beziehung zwischen
etwas was einerseits eine Vorstellung in uns ist (ein Gedanke, eine Begriff etc.) und
andererseits einer Sache, einem Gegenstand. Was immer es genauer sein mag, auf alle
Fälle ist Erkennen ein erfüllte Beziehung, dass es gelingt eine Beziehung herzustellen
(die muss genauer definiert sein) zwischen einer Vorstellung in uns und einem
Gegenstand. Erkennen ist nicht ein bestimmter Zustand, in dem ich mit meinen
Vorstellungen alleine bin primär. Das Paradigma von Erkennen woran er sich nicht
richtet, ist das einem was einfällt. Wie soll man diese Beziehung genauer beschreiben
und was sind die Elemente von den Vorstellungen auf so einen Gegenstand eine Rolle
spielen. Das beschäftigt er sich zuerst einmal und überlegt sich: was kann auf der
einen Seite einer solchen Beziehung stehen, was kann so eine Vorstellung sein. Und
da macht er Unterschiede. Und am einfachsten für uns, das wir das mit dem was wir
bisher besprochen haben, ist, dass wir beginnen bei der Bedeutung. Eine Bedeutung
verstehen. Also erinnern wir uns an Aristoteles zurück, wo wir sagten das es wichtig
ist bei den vielen Bedeutungen von Sein, dass man da unterscheidet, zwischen Sein
im Sinne von Existenz (das eine Sache wirklich existiert oder nicht) und auf der
anderen Seite das prädikatives oder bedeutungs- Sein - so sein oder so sein, etwas das
schwarz ist könnte auch rot sein. Die Auffassung des Aristoteles ist, dass es möglich
ist, dass man die Bedeutung versteht unabhängig davon ob es eine Sache gibt oder
nicht. Also das man die Bedeutung von Katzen kennt, auch wenn es keine Katzen
gibt. Das ist auch aus der Sicht von Kant das gewisse Minimum von dem was so eine
Vorstellung als bloße Vorstellung ist, das man Bedeutung kennt. Aber ein Gedanke,
der für ihn eine große Rolle spielt, ist dass das für ihn noch nicht Erkenntnis ist im
Sinn von wie er Erkenntnis sehen will. Das betrifft nur die eine Seite der Beziehung.
Eine Vorstellung kann von der Art sein Katze oder Katzigkeit und jetzt ist dann eine
ganz andere Frage, ob wir dadurch auch wirklich etwas erkennen können. Und nun
gibt es ein für Kant wichtiges Problem: Dass es bei dem Bedeutungskennen nicht so
einfach ist und das man das auch noch einmal differenziert sehen muss. Wenn ich
verstehe - nehmen wir an (kann man auch hinterfragen, tun wir aber nicht) - wir
kennen/verstehen die Bedeutung von Katze aber kein Mensch weiß ob es so etwas
wirklich gibt. Z.B. wenn das in Wirklichkeit alles kleine Roboter sind und es gehört
aber (laut Aristoteles) dazu ein Lebewesen als Katze zu sein, oder so etwas. Jetzt
vergleichen wir damit einen anderen Ausdruck statt Katze, nehmen wir rundes
Quadrat. Wir kennen davon auch die Bedeutung, aber die Frage ob es so etwas gibt
oder nicht, taucht nicht wirklich auf. Das gibt es nicht, ein rundes Quadrat kann es
auch nicht geben, warum? Weil es komplex ist und die Elemente sich nicht vertragen.
Das ist ein klarer Fall, wenn auf der einen Seite das mit den Vorstellungen so steht,
dann brauchen wir kann nicht erst versuchen auf die andere Seite zu gehen. Aber jetzt
drehen wir die Frage um, kann man die Frage umdrehen? Was nicht so einen
Widerspruch beinhaltet kann es so etwas geben? (!!) Also wir haben so eine
Bedeutung, die ist aus mehreren Elementen zusammengesetzt wie das große, gelbe
Haus oder ein blaues Quadrat, reicht es dann dafür wenn wir sagen das kann es geben,
dass wir nachweisen, dass da nicht so ein Widerspruch drinnen steckt, wie bei dem
runden Quadrat? Kann es alles geben das nicht so einen Widerspruch von der Art
enthält? Das kann man nicht so leicht beantworten. Prof. tendiert dazu, zu sagen nein
so einfach ist das nicht nur weil es keinen Widerspruch von dieser Art enthält, zu
sagen das kann es geben. Wir wissen von vielen Dingen das es sie nicht geben kann,
obwohl diese Art von Widerspruch nicht auftritt in der Vorstellung. Wir kann man
das argumentieren? Man kann es verbal auch umdrehen und fragen ist es möglich das
es existiert? Es gibt vieles das nicht möglich ist, obwohl kein Widerspruch darin
vorkommt, weil gewisse andere Dinge existieren oder möglich sind. Die Dingen
haben ja miteinander zu tun weil gewisse Dinge so und so sind, wird ausgeschlossen
dass gewisse andere Dinge so und so sind. Wenn einmal dieses oder jenes Gesetz der
Schwerkraft oder anderes physikalische Gesetz gilt und wir wissen das es gilt, dann
sind andere Prozesse ausgeschlossen. So ganz primitive Sachen, wie wenn ich so und
so groß bin, dann kann ich so etwas hohes von bestimmter Höhe nicht runterholen etc.
Die Frage ob etwas möglich ist kann man auf bestimmten Ebenen lösen und die
Frage ob das in sich bestimmte Widersprüche hat ist nur die oberste von diesen
Ebenen. Daher unterscheidet man von verschiedenen Ebenen von möglich: logisch
unmöglich, semantisch unmöglich, real oder physikalisch unmöglich ! mindestens
diese drei muss man unterscheiden. Beispiel für logisch unmöglich ist der Satz vom
Widerspruch: es kann nicht eine Sache zugleich eine bestimmte Eigenschaft haben
und zugleich nicht haben. Es kann nie ein Satz wahr und falsch sein = logisch
unmöglich. Wenn ich draufkomme, dass einer in seinen Argumenten über eine Sache
etwas sagt und dann gleichzeitig woraus hervorkommt das er einen Widerspruch
machte, dann ist es logisch unmöglich. Semantische Unmöglichkeit, das hängt davon
ab was schon an Bedeutungen zusammen kombiniert ist mit dem runden Quadrat.
Physisch oder physikalisch unmöglich ist, dass wenn etwas unmöglich ist, weil etwas
anderes existiert, was also weder semantisch noch logisch nicht ausgeschlossen ist,
aber was einfach von der Welt nicht möglich ist. Das ist für Kant ein wichtiger Punkt:
Auch wenn wir bei der untersten Ebene an Möglichkeit sind, also physikalischer
Möglichkeit, dann haben wir noch immer nicht Erkenntnis. Dann haben wir nur auf
der einen Seite dieser Relation zwischen unseren Vorstellungen und Gegenständen
bestehend, nur auf der einen Seite einmal Klarheit geschaffen. Und dann ist erst die
Frage: können wir diese Vorstellung die wir haben auch wirklich an einem
Gegenstand einlösen? Was heißt das? Das ist nicht so einfach zu beantworten. Eine
Redewendung, die heute jeder verstehen würde, statt an einem Gegenstand einlösen,
wäre: es an irgendwelchen Daten, die sich unabhängig (von meiner Vorstellung)
präsentieren, verifizieren können. Also im Falle der Farbe meine Katze, das der
andere dann sagt, wenn ich sage sie ist schwarz, und der dann sagt nein sie ist rot, und
bevor die Diskussion aus den Fugen gerät, kommt einer auf die Idee zu sagen, na
dann holen wir sie her. Und dann bringen wir uns in eine Situation wo wir mit
unseren Sinnen (ist die Frage ob das überhaupt nötig ist, aber durch irgendeine Art
und Weise, wie hinschauen z.B.) sozusagen an unabhängigen Daten (also wie die
Katze wirklich ist, wie sie ausschaut ! ist sehr kompliziert die Daten, nämlich von
welcher Art diese Daten sind z.B. ob einer sie angemalt hat oder Farbe durch Licht
auf die Katze projiziert etc.) sammelt. ! also man spricht erst von Erkenntnis, wenn
mir die Daten sagen das ist so und so. Sehr wichtig ist das wir sagen Daten, die sich
uns präsentieren! Es ist nicht der Weg den Kant geht, ist die Katze nehmen, sondern
Daten die unabhängig präsentiert werden. Weil aber für Kant in dieser Frage was ist
Erkenntnis, die Allgemeinheit mit der man sie beantwortet - und nicht nur Beispiele
zu bringen - ist für ihn von großer Bedeutung bevor man losrennt: ist das die
Vorstellungen die man macht widerspruchsfrei und zweifelsfrei sind und dass die
Daten unabhängig sind und zur Verfügung stehen um das zu verifizieren. Also dass
man so etwas macht, dass man im Allgemeinen vorher klärt was sind relevante Daten,
kann man das im Allgemeinen sagen? Wenn man rechnet, ist dann das Kopfweh
danach relevant? Oder wenn mir jemand auf den Kopf schlägt, sind diese Sterne für
die Astronomie relevante Daten? Etc. Was er meint wenn er eine philosophische
Theorie mit diesen Fragen aufstellen will, dann müssen die Fragen auch allgemein
beantwortet werden. Und diese Frage = einstig in das Konzept mit der
kopernikanischen Wende.
Nun kommen Zitate aus dem Text. Man muss es nicht durch und durch verstehen und
kapieren, es stellt sich heraus was für uns wichtig ist.
S.21: „Bisher nahm man an, alle unsere Erkenntnis müsse sich nach den
Gegenständen richten; aber alle Versuche über sie [nämlich die Erkenntnis,
oder die Gegenstände] a priori etwas durch Begriffe auszumachen [also eben
auf einer allgemeinen Ebene bevor wir losrennen etwas herauszubekommen],
wodurch unsere Erkenntnis erweitert würde, gingen unter diese Voraussetzung
zu nichte. Man versuche es daher einmal, ob wir nicht in den Aufgaben der
Metaphysik damit besser fortkommen, dass wir annehmen die Gegenstände,
müssen sich nach unserem Erkenntnis richten, welches so schon besser mit der
verlangten Möglichkeit einer Erkenntnis derselben a priori [bevor wir noch
richtig ins Feld gegangen sind] zusammenstimmt, die über Gegenstände, ehe
sie uns gegeben werden, etwas festsetzen soll. Es ist hiermit eben so, als mit
den ersten Gedanken des Copernicus bewandt, der, nachdem es mit der
Erklärung der Himmelsbewegungen nicht so gut fort wollte, wenn er annahm,
das ganze Sternheer drehe sich um den Zuschauer, versuchte, ob es nicht
besser gelingen möchte, wenn er den Zuschauer sich drehen, und dagegen die
Sterne in Ruhe ließ. In der Metaphysik kann man nun was den Anschauungen
der Gegenstände betrifft, es auf ähnliche Weise versuchen. [Also die
Perspektive, die Bewegung um der es eigentlich geht, dem anderen Glied der
Relation zuzuschieben. Nicht wir ruhen und es dreht sich in den Sphäre der
alten Kosmologie, sondern die Erde bewegt sich und die Sterne sind ruhig. In
der Metaphysik kann man was die Anschauung betrifft es ähnlich versuchen.]
Wenn die Anschauungen sich nach der Beschaffenheit der Gegenstände
richten müsste, so sehe ich nicht ein, wie man a priori von ihr etwas wissen
könne; richtet sich aber der Gegenstand (als Objekt unserer Sinne) nach der
Beschaffenheit unseres Anschauungsvermögens, so kann ich mir diese
Möglichkeit ganz wohl vorstellen.“
Was er meint ist folgendes: richtet sich der Gegenstand der Sinne nach der
Beschaffenheit unseres Anschauungsvermögens? Das ist die Frage: kann man etwas
über die Art der Daten fragen, die relevant sind? Abgesehen davon wenn man sagt
schaut so aus als wäre er schwarz der Kater, oder wenn ich frage was kann für was
relevant sein? Die Sterne weil ich sie sehe weil ich einen Schlag auf den Kopf
bekommen habe. Natürlich sehe ich Sterne, aber für die Astronomie spielt das keine
Rolle. Auch das Kopfweh bei den Rechenaufgaben, spielt aber keine Rolle. Wir
müssen schauen, was von uns ausgesehen von meinen Erkenntnischancen überhaupt
alles an Daten in Frage kommt. Was ist überhaupt relevant weil die Situation so und
so ist. Das mit den Sternen, die durch den Schlag auf den Kopf entstehen, ist ein
Datum, aber es ist kein Datum das relevant ist, wenn wir berechnen wollen wann
wieder der Mond abnimmt oder wann wir den großen Wagen sehen kann. Was sind in
dem Sinn relevante Daten. Vorgriff nun: die Lösung die er geben wird, ist die, dass
nur solche Daten relevant sind, die sich von selbst in einem zusammenhängenden
System von Raum und Zeit einordnen lassen. Also das nur solche Daten relevante
Daten sind unter denen eine Ordnung in der Zeit herstellbar ist, und die auch eine
Lokalisierung im Raum haben, also sozusagen auch noch eine Ordnung aufweisen in
dem was gleichzeitig ist. Also die es ermöglichen, dass man etwas wahrnimmt oder
präsent wird, als eines zu einem bestimmten Zeitpunkt, und das wir auf anderes
beziehen können, dass ebenfalls zu diesen Zeitpunkt ein mögliches Datum ist. Diese
Sache läuft hinaus: Die Sterne die in meiner Vorstellung durch einen Schlag
entstehen, die lassen sich nicht in ein so konstantes System hineinbringen zusammen
mit den Sternen, die sich am Himmelzelt sich bewegen, die letzteren haben
gegenseitige Positionen, die sich nach Raum und Zeit verändern (nicht aber die
Sterne in meiner Vorstellung). Zunächst interessiert uns nur der Punkt, dass er sagt:
Wir müssen bei den Anschauungen von unseren Anschauungsvermögen
ausgehen, was da überhaupt in Frage kommt. „Weil ich bei diesen
Anschauungen, wenn sie Erkenntnis werden sollen, nicht stehen bleiben kann,
sondern sie als Vorstellungen auf irgendetwas als Gegenstand beziehen und
diesen durch jene bestimmen muss, so kann ich entweder annehmen, bei den
Begriffen, [die ich habe, also nicht auf der Seite bei den Daten, sondern auf
der Seite bei den Vorstellungen, die ich selber gebildet habe wie Katze, rundes
Quadrat, usw.] wodurch ich diese Bestimmung zu Stande bringe kann ich
annehmen, wenn ich auch bei denen annehme, dass sie sich nur nach dem
Gegenstand richten, da bin ich wieder in der selben Verlegenheit, wegen der
Art, das ich auch von Vorne wieder etwas wissen könnte, oder ich nehme an
die Gegenstände, oder die Erfahrung, in der sie erkannt werden, richtet sich
nach diesen Begriffen, so sehe ich sofort eine leichtere Auskunft, weil
Erfahrung selbst eine Erkenntnisart ist, die Verstand erfordert, ...“ usw.
Also was er sagen will ist: dass ich auf beiden Seiten von dieser Beziehung zuerst
annehmen muss - einfacher ist es mit den Daten diese Überlegung, mit der
beschriebenen Überlegung mit der Katze, aber dem runden Quadrat, da muss man ein
bisschen besser aufpassen, weil wir bekommen es hier mit einer Frage zu tun, die wir
bisher bei Aristoteles ausgelassen haben. Wir haben ja bei Aristoteles gesagt wir
können verstehen was eine Katze ist, auch wenn es keine Katzen gibt. Und irgendwo
ist es schon ok, weil man muss ja annehmen, dass es so ein Phänomen gibt, weil das
empirische Forschen der Wirklichkeit welche Sachen es gibt und welche Sachen es
nicht gibt, das funktioniert ja auch wirklich irgendwie so, dass bevor man die Sache
erforscht hat, bevor man sie gefunden hat muss man eine Vorstellung haben wonach
man sucht. Andererseits ist es schon so, das wir uns immer die Frage erspart haben:
woher weißt du denn was das Wort Katzen bedeutet wenn es gar keine Katzen gibt.
Diese Frage haben wir bisher nicht einmal gestellt. Aber woher weiß man denn was
das Wort Katze bedeutet, wenn es nie eine Katze gegeben hat. Die Antwort darauf
findet man leichter mit so einer Sache wie dem runden Quadrat. Nämlich die Antwort
darauf, ist die, dass man sagt versuchen wir die Bedeutung einmal zu analysiere. Und
bei dem runden Quadrat wird uns das auf einem Tablett schon serviert: 2 Elemente:
Quadrat und rund, von denen wir je schon die Bedeutung endgültig wissen, oder wir
analysieren die halt weiter. Wenn wir das bei Katze machen, wie würden wir das
machen, wenn wir sagen es gibt keine Katze, dann würden wir sagen wir würden uns
versuchen Vorzustellen, dass es ein Lebewesen, ein Säugetier gibt, das wäre als usw.
Dann hätten wir Katze durch solche Bedeutungselemente zusammengesetzt. Ok,
wenn man das machen kann. Wie aber ist man dann aber auf die Kenntnis der
Bedeutung gekommen, aus denen alles andere zusammengesetzt wird? Das ist eine
schwierige Frage, denn wenn man das so präsentiert, dann schaut es so aus, als würde
man bei der Analyse von Katze auf immer allgemeinere Sachen kommen. Weil da
haben wir gesagt Lebewesen, Säugetier usw. Das ist ein großes Problem, weil es ist
höchst unwahrscheinlich, dass wir gelernt haben was der Begriff Lebewesen ist, durch
den Begriff Lebewesen. Wir kommen nicht auf die Welt mit einem Repertoire auf die
Welt wie Lebewesen, Mechanismen etc. Also die Antwort, die zunächst einmal näher
liegt ist, dass man sagt das fangt mit irgendwelchen Erfahrungen an von irgendetwas,
bis man zu so etwas kommt wie Lebewesen oder Katze da kommt man hin durch
einen sehr komplizierten Prozess, aber angestoßen worden ist er eben dadurch, dass
man gewisse irgendwelche Unterscheidungen gemacht haben wie was sich bewegt,
was nicht bewegt oder was sich von selbst bewegt oder was sich nur von einem
Anstoß bewegt usw. kann man sich vorstellen. Und diese Situationen in denen wir
diese Erfahrungen gemacht haben, waren nicht Situationen der philosophischen
Reflexion/Nachdenkens, sondern Situationen des unmittelbaren Reaktionen - also was
man sagt: sehr niedrige Stufen von unmittelbaren Erfahrungen, in denen sozusagen
sich das eine vom anderen scheidet, in denen man lernt was man in dem Mund
stecken kann durch Bezugspersonen beigebracht, oder wo man nicht hin greift oder
was bewegt sich von selbst etc. Also ist es auch bei diesen Vorstellungen wie Katze,
bei diesem Bedeutungswissen, eine sinnvolle Frage, die Kant hier aufwirft. Sind es
die Dinge selbst, die uns sagen was sie sind? Oder müssen wir uns umwenden: was
ein Ding ist, das hängt davon ab was wir für eine Art von Kombination vornehmen:
wie wir sie benennen und danach wie wir sie kombinieren. Wie wir dann auf den
Begriff wie den des Lebewesens kommen. Es geht mal nur darum zu klären, nicht nur
bei der Seite von Daten wo wir das Sternenbeispiel haben, sondern auch bei den
Vorstellungen, die wir uns machen, die Frage aufwerfen können. Wir kommen nicht
auf die Welt das alle Sachen bei uns vorbeigeführt werden und wir sie so lernen, das
sind die Autos, das sind die Esel, das sind die verdächtigen Subjekte ! in der Genesis
wird das anders beschrieben. Was ihn interessiert: wir unterscheiden die Sachen
untereinander, aber das wir sie überhaupt klassifizieren das wir zu stabilen
Unterscheidungen kommen und sie sozusagen benennen und Sachen des einen Typs
als Sachen diesen Typs wiedererkennen. Also das ist sozusagen die erste Präsentation
des Gedankens kopernikanische Wende. Wir müssen sehr wohl im Bezug zu wie wir
die Welt einteilen und kategorisieren, wie auch bei den Daten, von denen wir
erwarten, dass sie auch wirklich verifizieren ob wir etwas erkannt haben, bei beiden
müssen wir - seiner Ansicht nach - zuerst schauen was es für allgemeine Bedingungen
es gibt warum etwas relevant ist. Was sind die Grundmöglichkeiten einerseits der
Ordnung von Daten (Was ist ein relevantes Datum? Jene die sich in ein relevantes
Bezugssystem von Raum und Zeit einordnen lassen.) und andererseits die
Kategorisierung, die Dinge sagen uns nicht selber von welcher Art sie sind. Also sagt
er müssen wir auch bei der Kategorisierung von Dingen einmal zu schauen was es
überhaupt heißt einen Begriff von einer bestimmten Art von Sache zu haben. In
beiden Fällen sieht man warum er sagt subjektive Wendung = das Zurückschauen auf
die Voraussetzungen die wir mitbringen, weil wir sie so und so immer mitbringen. Es
gibt von Christoph Lichtenberg - ein Physikprofessor und Zeitgenosse von Kant, ein
Aufklärer = Durchsetzer des Blitzableiters (was ein sehr großes und schwieriges
Projekt war der Aufklärung an der Grenze zwischen Wissenschaft und Politik - und
von ihm gibt es einen lustigen Aphorismus: in dieser Zeit wurde viel diskutiert woher
die Sprache kommt und ob auch Tiere ein Sprache haben. Und von ihm gab es einen
sehr pfiffigen Ausspruch, über den muss man viel nachdenken: er sagt zu der Frage
ob Tiere eine Sprache haben, sagt er definitiv ich will mich nicht entscheiden, es gibt
sowohl Argumente dafür und dagegen, auf jeden Fall gibt es ein Argument dagegen:
nämlich es ist doch sehr wahrscheinlich, dass wenn sie ein Sprache hätten, hätten sie
es uns schon gesagt. Das ist auch ein bisschen dieser Gedanke: wie wir die
Gegenstände kategorisieren, ist die Art wie wir über sie sprechen und sie
untereinander unterscheiden, obwohl manchmal eine Katze oder ein Loewe, der
vorbeikommt, ausschaut wie ein Auto. Alles möglich, aber die Art wie wir die Dinge
sehen ist die Art wie wir über sie sprechen, aber das haben sie uns nicht gesagt. Das
ist sozusagen Kants Motiv hier. = Exposition von der Fragestellung gewesen.

Einführung in die theoretische Philosophie - Vorlesung 13

Kant verwendet kopernikanische Wende, den Begriff, ist mehr ein Bild bei ihm als
ein Bezug auf einen wissenschaftsgeschichtlichen Vorgang. Hintergrund ist der
Umstand, dass spätestens mit Descartes klar ist, dass was Fragestellungen der
theoretischen Philosophie betrifft, Erkenntnis um Vordergrund steht und sich das
Problem der Erkenntnis vor schiebt vor Problemen die mit dem Sein zu tun haben und
Bedeutung. Was charakteristisch für Kant ist - nun ist eine andere Betonung und
Akzentsetzung als bei Descartes - ist, dass bevor er beginnt sich mit zu fragen was ist
Erkenntnis und wie funktioniert sie, hat er eine vorläufige Wunschvorstellung,
nämlich was ist das überhaupt wonach ich frage. So ähnlich wie wir in der in der 1ten
Vorlesung gesagt haben, bevor Aristoteles seine eigen Syllogismustheorie entwickelt
hat, muss er natürlich ein bisschen erklären wozu diese Theorie sein soll und was er
sich darunter vorstellen kann. Das ist diese Beschreibung ein Syllogismus ist ein
sprachliches Gebilde, von der Art das etwas gesetzt ist und etwas Verschiedenes
davon mit Notwendigkeit daraus folgt. Und dann wird eine Theorie aufgebaut, was
alles unter diese Wunschvorstellung fällt und so ähnlich ist es auch hier, wenn er sagt
was wollen wir denn für eine Frage beantwortet haben, wenn wir nach den
Möglichkeiten/Kapazitäten von Erkenntnis fragen. Was ist dann unsere Frage
genauer? Und da ist seine charakteristische Vorstellung die, dass Erkenntnis nicht
bloß das haben einer Idee/Vorstellung ist, sondern Erkenntnis dann vorliegt wenn es
uns gelingt von einer Vorstellung, die wir haben, auf einen verschiedenen Gegenstand
zu beziehen. Fuer Kant ist das nicht das selbe wie: zu sagen ich hab da einen Begriff
wie „Verbrennungsmotor“ und nun gehe ich und schau ob es auf den Gegenständen
der Welt einen Verbrennungsmotor gibt. Das ist nicht das selbe, das so zu sagen.
Warum ist das nicht das selbe, wenn man wie Kant sagt: eine Vorstellung auf einen
unabhängigen Gegenstand zu beziehen = Erkenntnis. Weil wenn ich das Szenario
machen würde mit dem Verbrennungsmotor und bei allen Gegenständen der Welt
schauen würde ob es so etwas gibt, dann setzt das voraus, dass ich die Möglichkeit
gefunden habe mich auf die Gegenstände zu beziehen. Und wie habe ich bevor ich
nachschaue ob es einen Verbrennungsmotor gibt, wie habe ich es gemacht, dass ich
mich auf jenen Gegenstand beziehe und dann auf jenen Gegenstand usw. Na ok,
vielleicht kann ich mich auf die verschiedenen Gegenstände bezogen haben, indem
ich sage, dass all jene ausscheiden, die keinen Ventil haben wo ein Treibstoff rein
fließen kann und behalte nur die anderen über. Und Kant würde dann aber fragen und
wie hast du das gemacht, geh weiter zurück. Und irgendwann würden wir bei dem
Punkt landen, wo es dann heißt, dass wo ich nachschaue habe ich als einen
Gegenstand identifiziert und ich schau mir halt die Gegenstände an und dann schaue
ich ob ich meine Vorstellung dort realisieren kann. Und da sagt Kant: Aber was ist es
denn was du als Gegenstand identifiziert hast bei dem du nachschaust? D.h. worauf
seine Überlegung hinauslauft ist, dass das Wort Gegenstand selber so eine
Vorstellung ist bei der wir erst einmal sagen müssen was es ist, was wir als
Gegenstand identifizieren. D.h. seine Überlegung ist das wir die Sache nicht so
angehen können, dass wir sagen wir haben eine Vorstellung und dann schauen wir bei
den Gegenständen nach. Das wäre zu einfach sagte er, indem wir sagen wir schauen
bei einem Gegenstand nach, steckt das Problem drinnen das wir erst einmal sagen
müssen was so ein Gegenstand ist. Und dann stellt sich heraus, dass in Wirklichkeit
Gegenstand selber so eine allgemeine Vorstellung ist, von der wir erst einmal zeigen
müssen wie wir die einlösen müssen. Das ist so eine Grundidee, die er gehabt hat und
wie kommt man eigentlich ursprünglich darauf irgendetwas als einen Gegenstand
anzusprechen, an dem man dann andere Vorstellungen, die man auch noch hat,
verifizieren oder falsifizieren kann. Zu sagen, das ist ein Lebewesen das ist keines.
Also Gegenstand ist für ihn ein Begriff und man kann nicht so ohne weiteres sagen,
dass Gegenstand das ist was man den Begriffen gegenüberstellen wenn wir fragen wie
beziehen wir eine Vorstellung auf einen von uns verschiedenen Gegenstand. Es sieht
nicht so aus, also ob man bei Gegenstand direkt danach fragen könnte was das
bezeichnet. Was ist ein Gegenstand und was ist keiner. Wenn man das fragt und
beantworten will, dann muss man den Begriff Gegenstand schon wieder verwenden
können. Das hat aber keinen Sinn. = eine wichtige Überlegung. Was ein Gegenstand
ist, sagt er, ist eine allgemeine Vorstellung und was damit gemeint ist: meldet sich
nicht von selber. Sondern, einen Gegenstand erkennen heißt, die Vorstellung die man
hat (Katze, Verbrennungsmotor) einlösen in von der Vorstellung unabhängigen,
gegebenen Daten. Jetzt hat Kant natürlich eine ganz bestimmte Art von Daten im
Sinn. (Prof., sagt es allgemeiner). Kant versteht unter Daten wirklich Empfindungen,
was man auch Sinnesdaten nennt. Solche unabhängigen Daten sind für ihn, Daten, die
uns unsere Sinne präsentieren, was wir sehen und empfinden können. Und nicht
selber sozusagen nicht bewusst hervorgebracht und verursacht haben. Diese Daten
sind gerade keine Gegenstände, in dem Sinn das sie was Unabhängiges sind, das sind
auch nur Vorstellungen. Wie man sagen würde subjektive Vorstellungen. Die Daten,
die ein Gesicht sind, sind unterschiedlich bei Menschen. Allerdings kann man sagen,
dass diese Daten objektiv verursacht sind. Und das wovon sie objektiv verursacht
werden, dasjenige wovon die Daten in uns auf verschiedene Weisen hervorgerufen
werden, das ist etwas worauf wir uns gemeinsam beziehen können. Jeder von uns hat
ein unterschiedliches Gesichtsbild von der Umgebung, die uns umgibt, aber alle von
uns haben eine und sie selbe Vorstellung was diese Umgebung ist. Und diese
Vorstellung können wir auf verschiedene Weise analysiere, wir können sagen das
sind diese Leuchtstoffröhren da oben und wir sehen alle dieselben Röhren und diese
sind es auch, dass alle von uns diese Helligkeitsempfindung haben. Aber diese
Empfindung haben alle Menschen eine andere. Aber was es unabhängig von den
Empfindungen, die eigenen die wir alle haben, sind die Röhren selbst. Wir bleiben
immer in einem Bereich wo es sich um Dinge handelt die für uns alle die gleichen
sind, nur der Eindruck den wir über sie haben ist von jedem von uns ein anderer.
Diese Daten wovon er spricht sind auch wieder keine Gegenstände, sondern
Vorstellungen, aber sie sind Vorstellungen die anders sind als diese allgemeinen
Vorstellungen wie Katze oder Lebewesen, sie sind nicht allgemein, sondern einzelne
Vorstellungen. Die Sterne die ich sehe wenn ich einen Stups auf den Kopf gebe, die
sind äußerlich verursacht, aber von der Empfindung selbst ist nicht geklärt wo sie
herkommt und ob sie äußerlich verursacht wurde. Also der Unterschied zwischen den
einzelnen Vorstellungen ist, also zwischen den Vorstellungen die momentan sind und
auf der anderen Seite die allgemeinen Vorstellung, ist ein bisschen so wie der
Unterschied wie Frege ihn gemacht hat bei der Analyse der Behauptungssätze,
zwischen dem Argument (ist das einzelne, was unter einen Begriff fällt) und der
Funktion (allgemeine was verschiedenen Sätzen gleich ist) ! nur der eine macht den
Unterschied in der Semantik, der andere in der Bedeutungslehre. Also diese Daten,
die er da im Sinn hat sind nicht allgemeine Vorstellungen, sondern einzelne und
unwiederholbare Vorstellungen. Und was Kant meint was man unter Erkenntnis
verstehen soll, also wie kann ich diese Vorstellung auf einen unabhängigen
Gegenstand beziehen, erklären sollte, dass es darin besteht, das man in einem solchen
Bereich von Daten, eine Konstanz hineininterpretiert. Eine Gruppe, Folge, Bereich
von solchen Daten als etwas Wiederholbares, Konstantes zu verstehen. Das meint er
das ist Erkenntnis, die Integration von diesen beiden Arten von Vorstellung, das was
das Einzelne ist als etwas Allgemeines sehen können = ein sehr wichtiger Punkt. John
Locke - Empiristen und rationalen Schulphilosophie wie Christian Wolf waren zur
Zeit von Kant usw. soweit sie sich mit Erkenntnis auseinander gesetzt haben, hat man
gesagt es gibt 2 Arten von Erkenntnis, die diese 2 Arten von Vorstellungen
entsprechen, also auch solche Leute wie Locke und Gegenpart Wolf haben das
diskutiert und die haben auch den Unterschied zwischen Vorstellungen gemacht und
die sagten: es gibt 2 Arten von Erkenntnis: Erkenntnis durch Sinne und Erkenntnis
durch Begriffe. Und das besondere bei Kant ist, dass er sehr früh sich darauf festlegte
das nicht zu akzeptieren, weder das eine noch das andere ist wirklich ein Paradigma
für Erkenntnis. Ein Paradigma für Erkenntnis ist nur die Integration von beiden,
indem Erkennen heißt, indem was unseren Sinnen präsent ist, eine begriffliche
Struktur herstellen zu können. Die Daten, die wir von unserer Umwelt empfangen,
interpretieren zu können als so eine Episode wie „da schau her da gehen 2 Polizisten
vorbei“ oder „da schau her das Auto, ist an mir vorbei gefahren“ „Nein das Auto blieb
stehen, ich bin mit meinem Auto vorbeigefahren.“. Das ist die Zuschreibung dessen
was man empfindet, man sieht das was charakteristisch ist für Bewegung und ein
eigener Schritt ist, das was man da sieht diese Empfindung, einem bestimmten Objekt
auch zuzuschreiben, eine Konstanz herzustellen, also zu entscheiden hat sich der Zug
bewegt oder hat sich der Zug gegenüber bewegt. Und da geht es genau darum, man
kann sich auch irren bei diesen Zuschreibungen. Und Erkennen heißt in so einem
Zuschreiben, in so einem interpretieren was man empfindet, auf einen fixen Punkt zu
kommen. Also auf ein Resultat zu kommen, dass sich bestätigt. Wenn man sagt es
gibt 2 Erkenntnisquellen und deshalb gibt es 2 Arten von Erkenntnis: Erkenntnis
durch die Sinne du Erkenntnis durch Begriffe, das ist da kommt Kant früh drauf, dass
das unzureichend ist. Weil man bei jeden von beiden, wenn man sagt das ist
Erkenntnis von Begriffen, in diese Fallen kommt, die wir vorher beschrieben haben.
Etwas erkennen als Begriff, Begriff auf einen Gegenstand beziehen - aber was ist
eigentlich ein Gegenstand, Gegenstand ist selber nur ein Begriff. Dieses Einlösen,
kann nicht heißen, dass wir sozusagen da einen Sprung machen können von
irgendwelchen Vorstellungen zu den Gegenständen selbst. Sondern dieses Einlösen
heißt 2 Arten von Vorstellung auf gleich bringen zu können. Die Daten so deuten,
dass ich die Daten so interpretieren, dass ich unterscheiden kann zwischen dem was
ein Gegenstand ist und dem was kein Gegenstand ist. Nämlich was kann heißen etwas
ist kein Gegenstand, das heißt nur ein Zustand an einem Gegenstand oder eine
Eigenschaft an einem Gegenstand und kein Gegenstand selbst ist, oder es kann auch
heißen was nicht ein Gegenstand oder ein Zustand eines Gegenstandes, sondern nur
etwas das ich mir einbilde. Also eine Empfindung, die ich habe, die sich letztlich
überhaupt nicht auf einen unabhängig von mir existierenden Gegenstand beziehen
lässt oder auf eine passende Weise beziehen lässt. Denn natürlich kann ich auch eine
wissenschaftliche Erklärung davon geben, wie die Sterne in meinem Kopf aussehen,
die nur durch langes Drücken aufs Aug hervorgerufen wurden. Das kann ich auch
erklären, aber d.h. ich kann die Objekte die, die Ursache für diese Sterne sind nicht in
ein Erklärungsgefüge integrieren in dem auch die Sterne vom Himmel vorkommen.
Und im Bezug auf diese Unterscheidung von 2 Arten von Vorstellungen, muss man
verstehen was uns vorgelesen wurde letzte Vorlesung, dass diese subjektive Wende
im Bezug auf beide Vorstellungen, er diese Wende von dem Gegenständlichen auf
das Erkenntnisvermögen selbst für notwendig hält. Also bei den Begriffen ist das gar
nicht so schwer zu verstehen, da sagt und das Beispiel schon was der Grundgedanke
ist, nämlich, dass es darum geht, bevor wir sagen so bezieht man eine Vorstellung auf
einen Gegenstand, dass wir bevor wir das machen, müssen wir uns fragen was
versteht man eigentlich unter einem Gegenstand. Wir müssen den Begriff Gegenstand
als solchen analysieren. Wir müssen versuchen, ob es möglich ist herauszubekommen
- also vielleicht geht es ja nicht, weil Gegenstand ist ein sehr grundlegender Begriff,
es gibt auch Stellen bei Kant wo er sagt Vorstellung kann man nicht weiter erklären,
man kann es nur einteilen, Vorstellung ist auch so ein allgemeiner Begriff. Aber man
muss versuchen zu analysieren was man meint, wenn man den Begriff Gegenstand
verwendet. Und es hat keinen Sinn zu sagen: warten wir mal das wird sich schon
herausstellen = 1. Punkt.
Diese Sache mit der kopernikanischen Wende hat er eigentlich mit den anderen
Vorstellungen begonnen, mit den Anschauungen, bei diesen einzelnen Vorstellungen,
bei den Empfindungen, die wir haben. Die sind ja dasjenige was uns noch eine
Perspektive offen lässt zu sagen es geht um Objektivität beim Erkennen. Die sind ja
das einzige die beim Erkennen einen Objektivitätsanspruch offen lassen, weil die sind
ja was, obwohl wir nicht wissen wie, unabhängig von uns und von etwas anderen
verursacht. Aber wissen nicht prinzipiell wie, in einzelnen Fällen wissen wir es schon,
aber das setzt schon viel voraus (Was sind Leuchtstoffröhren etc.) Der wichtige Punkt
(nur ganz kurz): Aber alles was für uns als so ein Datum überhaupt in Frage kommt,
davon können wir sagen, dass bevor wir irgendeine Unterscheidung machen zwischen
solchen unterschiedlichen Daten, können wir sagen, alles was überhaupt als so ein
Datum in Frage kommt, etwas ist, was in unserem Bewusstsein, also in der
Wahrnehmung von dem, in einer zeitlichen Ordnung steht. Also was als ein Datum in
Frage kommt, muss als Datum in irgendeiner zeitlichen Ordnung vor und nach
bestimmten Daten registrierbar sein. = Forderung das im Prinzip alles was so ein
Datum ist, eine Empfindung ist, die in einer Zeitordnung steht. Für alle die so etwas
wahrnehmen, prinzipiell man in einer eigenen Zeitordnung steht = Bewusstseinszeit,
obwohl dieser Ausdruck bei ihm nicht vorkommt, aber man könnte es so nennen. Und
das ist der Grund warum er sagt: Zeit ist der verallgemeinerte innere Sinn. Und das
heißt: innere Sinn, heißt für ihn ganz was Bestimmtes: nämlich das alles was wir
registrieren hat man die Möglichkeit etwas zeitlich anzuordnen. Da gibt es ein
zusätzliches Problem: was heißt dann zugleich sein. Was heißt es zugleich sein, und
wie registriert man einen Komplex als Komplex? = eine Herausforderung diese Frage.
Das läuft für ihn darauf hinaus, dass es mit der Ordnung mit der Zeit zugleich eine
Ordnung im Raum ist für das Zugleich sein. Dass die Fähigkeit Komplexe als
simultane Empfindungen wahrzunehmen, auch ein Grundcharakteristikum überhaupt
irgendetwas zu empfinden. = damit man sieht in welche Richtung das gedacht ist.
Alles was als Empfindung in Frage kommt, ist es auf alle Fälle, weil es Empfindung
ist, subjektiv in der Zeit geordnet und potenziell in Schichten von gleichzeitigen
anordnebar. Das ist was er meint: unsere Sinne selbst - das lernen wir nicht von den
Dingen - unsere Empfindungen selbst in eine zeitliche Ordnung sich präsentieren ist.
Und wenn wir von etwas Bestimmtes glauben, dass wir eine Empfindung gehabt
haben, es können uns die Sinne ja auch tauschen, manchmal dadurch korrigiert
werden kann bei einem Irrtum, wir uns klar werden müssen, dass es wenn dann nicht
in die Zeitordnung gepasst hat, so denkt er sich das. Das ist die doppelte subjektive
Wendung. Etwas das nicht in die nacheinander Ordnung eingepasst werden kann,
kann auch kein Datum für Erkenntnis sein.
Und dann ist sein eigentlicher Punkt, der charakteristische Punkt der kantischen,
theoretischen Philosophie vertritt, ist dass er die These vertritt, dass Begriffe, dass
allgemeine Vorstellungen überhaupt, für gar nichts anderes da sind um solche Daten
zu ordnen. Also und insbesondere der Begriff Gegenstand. Die Analyse des Begriffs
Gegenstand uns nichts anderes lehrt als welches die grundsätzlichen Richtungen sind,
die man sozusagen beachten muss, wenn Daten so geordnet werden, dass sie auf
etwas bezogen werden können, was von ihnen unabhängig ist. Und der
charakteristische Gedanke, den er hat, ist dass es nicht möglich ist von einer
bestimmten Datengruppe zu sagen, das ist ein so und so Ding, wenn man nicht
zugleich, zumindest der Möglichkeit nach, ein kausales Gesetz angeben kann, das
zeigt wie dieses Ding und die Daten, die zu ihm gehören, zusammenhängt mit
anderen Dingen und die Daten, die zu anderen Dingen gehören. Also das alles was ein
Gegenstand ist, dass das alles zu einem Begriff dazu gehört und das er mit andern
Gegenständen in Beziehung steht, das ist so eine Idee. Oder das es zum Begriff
Gegenstand dazugehört, dass man den Gegenstand selber von Zuständen und
Eigenschaften dieses Gegenstandes unterscheiden kann. Also das es in allem was ein
Gegenstand gibt konstant ist und er selber ist im Kern und etwas anderes gibt, was
man auch ihm zuspricht, ! also das es bei jedem Gegenstand etwas gibt, dass er ist,
und auch konstant bleibt und seinen Eigenschaften. Man sagt die Farbe ihres
Pullovers ist rot und es kann auch eine andere Farbe haben, dann bleibt es immer
noch der Pullover.
Der Unterschied zu Aristoteles ist, dass bei jedem Ding können wir fragen nach seiner
Usia - das was es ist und bleiben muss - damit es überhaupt existiert und das was es
an Zuständen und Eigenschaften wechseln kann. Aristoteles sagt das über die Dinge,
es hat einen Kern seiner Identität unter was es sich erhält (kann man noch näher
bestimmen) und dann hat es noch Eigenschaften, die man verlieren kann (ich kann
Körperteil verlieren, Gesichtsfarbe ändern, etc). Bei Kant ist es aber nicht so, sondern
was er sagt, es sind notwendige Elemente in dem wie wir den Begriff Gegenstand
verstehen. Er redet über einen Begriff. Und wir verwendeten Gegenstand so, dass wir
die Daten, die wir unsere über unsere Umwelt haben so ordnen, dass wir
systematische Unterscheidungen zu machen lernen und zwar so das wir lernen was
konstant und was wechselhaft ist. Und das ist eine bestimmte Art an
Gesetzmäßigkeiten, wo wir die Daten, die wir haben, aufzuprägen lernen - in
komplizierten Prozessen. Und wenn es uns gelingt von so einem auf Grund einer
bestimmten Interpretation von Daten, so etwas zu sagen wie: Das ist meine
Brieftasche und auch wenn ich meine Brieftasche nicht sehe, habe ich eine
Vorstellung wo sie ist und welcher Handwerker die Brieftasche gemacht hat und
welche Materialien und Vorgänge dafür notwendig waren - sozusagen das Schicksal
der Brieftasche nachzeichnen, und da können wir Beweise führen und
nachkonstruieren und das ist es: jeder von uns sieht und hat eine andere
Gesichtsempfindung, aber wir haben gelernt über ein und denselben Gegenstand zu
sprechen von dem wir aus unsere Empfindungen haben, weil wir unsere
Gesichtsempfindungen auf diese Art und Weise koordinieren können. Jeder für uns,
mit etwas was so ein Gegenstand ist und untereinander als Gegenstand der
Öffentlichkeit. So etwas wir die Brieftasche ist ein unabhängig von unseren
Wahrnehmungen existierender Gegenstand. D.h. nicht das wir keine Wahrnehmung
haben, wir können uns nur auf den beziehen weil wir Wahrnehmungen haben, aber
wir können diese Wahrnehmungen so interpretieren, weil sie von etwas herrühren
(nämlich von den Gegenstand selber) das für uns sozusagen ein gemeinsamer,
öffentlicher, uns allen identisch zugänglicher Gegenstand ist. Auch wenn ich erblinde
dann bleibt das der Gegenstand, unabhängig von meinen Wahrnehmungen, weil er
auch selbst existiert, der verschwindet nicht wenn ich schlafe oder tot bin. Also ein
Argument ist schon was er sehr ausführlich führt ist ein Argument, dass er sagt wir
können keine Vorstellung von einem konsistent Wahrnehmungsverlauf entwickeln,
wenn wir nicht annehmen das es von uns verschiedene Objekte gibt ! ein
schwieriges Argument. Man könnte auch sagen Bewusstseinsgeschichte: Die
Geschichte der Vorstellungen, die ich habe. Das ist auch eine schwierige Sache
Bewusstseinsgeschichte (spielte auch nach Kant große Rolle) und Kant sagt: wir
können uns keine Vorstellung einer konsistenten Bewusstseinsgeschichte machen,
wenn wir nicht annehmen, dass die Vorstellungen die da drinnen sind, nicht
unabhängig von Vorstellung ist. ! das ist sehr kompliziert, aber es sagt ja auch
niemand das es keine Leistung ist dass man Traumempfindungen mit denen aus dem
Wachbewusstseins zu verbinden, sagt ja kein Mensch. Ein Argument das Kant sagt
wir können auch keinen konsistenten Zeitverlauf unserer Vorstellungen
rekonstruieren ohne das wir eine Vorstellung haben wie sie gleichzeitig sich bewegen
wenn wir sie nicht beobachten, dass wir in so einem reinen Bewusstseinsverlauf keine
Unterscheidung machen könnten zwischen dem Wiederkehren des selben Ereignisses
und dem Aufkommen eines neuen Ereignisses, das genau gleich ist wie ein Ereignis,
dass schon stattgefunden hat. Aber das sind schon Probleme die er selber erkannt hat.
Das hat mit dem Verhältnis von räumlichem und zeitlichem Verhältnis zu tun.
Wo wir aber waren ist dass uns Prof. eine Sache ganz ans Herz legen will: eine Falle
wo man nicht hineingehen gehen darf: beim Beispiel Brieftausche: das ist eben eine
unabhängig von unseren Vorstellungen existierender Gegenstand, als es eine für uns
alle teilbare, gemeinsame Interpretation des jeweils eigenen und verschiedenen
Empfindungsverlauf ist und das heißt das es ein unabhängig existierender Gegenstand
ist ! das (der unabhängig existierender Gegenstand) darf man keinen Fall
verwechseln mit der Vorstellung des Dings an sich. Nachdem Kant die Metaphysik
zerschmettert hat, hat er gesagt man kann das Ding an sich nicht erkennen. Und das
ist aber überhaupt nicht dasselbe, das ist kein Widerspruch. Erkenntnis ist immer
etwas das unabhängig von unseren Wahrnehmungen existieren kann, aber die Ursache
unserer Wahrnehmungen nicht. Die Unerkennbarkeit des Dings an sich meint etwas
ganz anderes, die meint, dass es nicht möglich ist eine konsistente Vorstellung von
einem Dings zu entwickeln, das wir erkennen könnten, zu dem wir keine Daten
haben. Auf das wir uns beziehen würden ohne das es möglich wäre, das wir davon
irgendwelche Daten durch unsere Sinne haben. Das ist ganz was anderes: ein
unabhängig existierender Gegenstand ist einer bei dem wir die Daten so interpretiert
haben, dass obwohl sie für alle von uns verschieden sind, wir sie auf dieselbe Sache
beziehen könnten. Das setzt voraus: eine gewisse Interpretation dessen was uns durch
die Sinne zugänglich ist. Weil mit dem Ding an sich etwas gedacht wird, wovon wir
reden sollten, ohne das es uns möglich ist, dass es überhaupt durch die Sinne
zugänglich ist. Die Dinge wie sie selber sind - also das Ding an sich - und zwar ohne
das sie als räumlich und zeitlich in uns geordnet werden = ganz was anderes.
Natürlich können wir was erkennen, was wir erkennen, erkennen wir durch die
Präsenz von Daten, die uns unsere Sinne vermitteln, die Interpretation dieser
Datenmengen erfolgen in bestimmten Regelmäßigkeiten. Diese Regelmäßigkeiten
analysiert er dann, die müssen unterscheiden zwischen dem was konstant ist und dem
was wechselhaft ist, man muss unterscheiden können zwischen Wirkung und
Ursache. Und gerade bei der Ursache-Wirkungs-Beziehung sieht man wie das
zusammenhängt, weil wir gewohnt sind diese Beziehung in eine bestimmte zeitliche
Abfolge zu bringen. Also diese Ursache-Wirkungs-Beziehung hilft uns Zeitfolgen
herzustellen, die unabhängig von der Abfolge unserer Vorstellung selber sind. Auch
wenn in meiner Vorstellung ich nicht das und das aufeinanderfolgen habe, kann ich
sagen, dass auch wenn ich es nicht in meiner Vorstellung habe, ist es so wenn ich das
Ding heiß mache, dann passiert mit dem Ding das und das. Das muss man verstehen,
bevor man umgeht mit dem Ding an sicht und transzendentalen irgendwas. Die letzte
Mal vorgelesene Stelle S. 21, sollte man im Sinne dieser Überlegungen nochmals
lesen! Also das mit der subjektiven Wende und den Vorstellungen und Anschauungen
auch etc. bei den Begriffen. Und diese Stelle endet dann mit
„Wir das ... einen herrlichen Probierstein diejenigen abgeben, was wir als die
veränderte Methode der Denkungsart annehmen, dass wir nämlich von den
Dingen nur das a priori erkennen, was wir selbst in sie legen.“
Uns interessiert der Ausdruck: die veränderte Methode der Denkungsart. Also er der
Auffassung, dass diese Idee, die er hat eine Neue ist und das die sozusagen eine neue
Art zu Denken bedeutet. D.h. natürlich nicht das alle ihr Hirn auswechseln müssen.
Sondern was er prinzipiell mal meint, dass dort wo es wichtig ist über die Methode
des Denkens nachzudenken, (also v.a. in der Wissenschaft oder wo man auf
längerfristig eine Stabilität aus ist) das man dort nach dieser Methode vorgehen soll.
Und dort hat er eine kleine Fußnote: Er sagt, über diese die veränderte Methode der
Denkungsart:
„Diese dem Naturforscher nachgeahmte Methode besteht also darin: die
Elemente der reinen Vernunft in dem zu suchen, was sich durch ein
Experiment bestätigen oder widerlegen lässt.“
also was wir bis nun besprochen haben ist eine Art Programm was seine
Wunschvorstellung ist und nun müsste er das jetzt zeigen, wie funktioniert das und
was heisst es nun wirklich einen Gegenstand zu denken und v.a. was heißt das, dass
man mit diesem Willen/Absicht einen Gegenstand zu denken, auch wirklich diese
Empfindungsdaten organisieren ! das muss er erst zeigen. Was heißt das obige
Zitat? Ein Experiment der Vernunft nennt er das und denkt auch tatsächlich an die
Bedeutung von Experiment, die es tatsächlich in der Physik gibt. Und wenn wir das
verstehen wollen, dann blättern wir eine Seite zurück, dann sehen wir, dass das was er
davor geschrieben ist, von dem motiviert ist. Und da kommt jetzt eine andere ganz,
ganz berühmte Stelle, wo man sehen kann was man meint S. 19:
„Als Galilei seine Kugeln die schiefe Fläche mit einer von ihm selbst
gewählten Schwere [was hießt das eigentlich? Selbst gewählt heißt, er hat sich
einen Begriff der Einheit der Schwere entwickelt, so das er eine Kugel mit der
anderen beziehen kann indem die eine doppelt oder halb so schwer ist etc. und
ein Einheit sich vorher überlegt haben] hinabrollen, oder Torricelli die Luft
ein Gewicht, was er sich zum voraus dem einer ihm bekannten Wassersäule
gleich gedacht hatte, tragen ließ, oder in noch später Zeit Stahl Metalle in Kalk
und diesen wiederum in Metall verwandelte, indem er ihnen etwas entzog und
wiedergab; so ging allen Naturforschern das Licht auf. Sie begriffen, dass die
Vernunft nur das einsieht, was sie selbst nach ihren Entwürfen hervorbringt,
dass die mit Prinzipien, ihrer Urteile nach beständigen Gesetzen vorangehen
und die Natur nötigen müsse auf die Fragen zu antworten, nicht aber sich von
ihr allein gleichsam am Leitbande gängeln lassen müsse,“
also das ist die Idee eines Experimentierens, dass nicht nur Beobachtungen sammelt
und systematisiert, er hat hier etwas das anderes: Experiment ist zu verstehen, wo von
vorneherein alles was in dem Vorgang eine Rolle spielt eine mathematische und
geometrische Interpretation hat (er sagt das selber so nicht, aber bei Galilei ist das so).
Also eine Einheit und das hat eine arithmetische Interpretation und man kann genau
sagen, wenn diese Kugel eine Einheit ist, dann ist das eine Kugel die doppelt/drittel so
schwer ist, und da muss man eine Methode haben, die man selber erfunden hat. Und
ein Experiment ist zu schauen wie schnell sich ein Zeiger bewegt auf einer Skala etc.
und wenn wir eine Kugel von der und der Schwere drauflegen. Alles was wir sehen
ist sofort beziehbar auf ein arithmetisches System, das wir uns selber ausgedacht
haben. Mit eigenen Fragestellungen vorangehen und die Natur nötigen uns nicht bloß
irgendwelche Ereignisse voranzugeben, sondern die Natur so zu nötigen, dass sie uns
eine Zahl gibt, oder eine Länge oder ein Verhältnis von Zahlen = das ist das was die
berühmte Stelle aussagt.
„Die Vernunft muss mit ihren Prinzipien in einer Hand und dem Experiment,
dass sie nach jenen ausdachte, in der anderen, an die Natur herangehen, zwar
um von ihr belehrt zu werden, aber nicht so wie eine Schüler von einem
Lehrer belehrt wird , der sich alles vorsagen lässt, sondern so wie ein bestallter
Richter sich von den Zeugen sich belehren lässt [also seine Fragen selbst
gestellt hat etc.]
= das ist der Background für das was er unter Experiment verstehen will. So ein
Verfahren. Warum will er das. Das über das Experiment und so von dieser Stelle da
kommen Prüfungsfragen dazu (vorher nur 2 Vorstellungen, Parallele zu Frege und
dann unterschied zwischen unabhängiger Gegenstand (da ist eine Interpretation von
Sinnen inkludiert) und Ding an sich (etwas was überhaupt von Sinnesdaten nicht
zugänglich ist etc.)!!! Was aber jetzt mit dem Experiment gesagt wird ist sehr
wichtig!!
Also dieser Rückgang von Experiment der Vernunft auf Galilei; und noch einen
Schritt weiter zurück. Warum interessiert ihn das überhaupt? Wir verfolgen den
Schritt mit dem Experiment zurück auf den Physiker Galilei und warum interessiert er
sich für diesen Physiker? Und da ein Stückchen davor, von Anfang an dieser Vorrede,
der umfassendste Rahmen ist eigentlich ein Vergleich zwischen den verschiedenen
Arten von Wissen, die als Kandidaten für Wissenschaftlichkeit in Frage kommen,
nach seiner Auffassung. Also er beginnt damit, dass er sich fragt, kann die
Bearbeitung der Erkenntnisse zum Vernunftgeschäft gehören, also Philosophie,
Metaphysik insbesondere, kann das eigentliche eine Wissenschaft sein? Ist das eine
Wissenschaft? Oder kann man das in einen sicheren Gang der Wissenschaft bringen -
ist es ja offensichtlich noch nicht - oder ist das ewig nur ein Herumschwtunieren? So
heut ein bisschen mehr Weisheiten wie ist eh alles eines ... Und das geht er so an:
schauen wir uns an was auf alle Fälle Wissenschaft ist. Er geht das so an, dass er
hergeht und die Wissenschaften anschaut, die auf alle Fälle Wissenschaft sind, und
schauen was das charakteristisch ist und was da dann zugreifen kann auf die
Philosophie und was dann anders ist. Das beginnt mit S. 15, 2 Absatz (also 1. Seite
vom Kapitel). Und da führt er 3 verschiedene Typen an. Also das ist eine Serie von
Kandidaten von Wissenschaftlichkeit mit der Absicht das am Schluss die Frage
gestellt wird, ist die Philosophie auch eine davon, das Vernunftgeschäft wie er das
sagt. Diese 3 Kandidaten sind: was ist auf alle Fälle eine Wissenschaft: Logik = 1.,
Mathematik = 2. Und Physik = 3. Und da stellt er die Frage was ist nun mit der
Metaphysik? Und diese 3 davor sind auf eine bestimmte Weise geordnet, wie sind die
geordnet? Die sind nicht durcheinander, sondern die Reihenfolge ist motiviert. Mit
Risiko und Informationsgehalt sind die geordnet, genauer: Je weniger Risiko das ich
habe, desto weniger Informationsgehalt habe ich auch und je mehr Risiko - also
angefangen bei Logik, über Mathematik bis Physik - desto mehr Informationsgehalt
bekomme ich dann. Also Logik ist die Sache die am wenigstens riskant ist und von
der man auch am wenigsten hat. Warum ist das Risiko da am geringsten? Da braucht
man noch eine zusätzliche Dimension, was ist denn der Faktor der entscheidet ob man
mehr oder weniger Risiko haben. Ganz einfach: eigentlich würde man so sagen, dass
das eine Reihe ist wo das weniger risikoreiche in dem Riskanten immer enthalten ist,
ist insofern eine Stufenreihe: die Logik braucht man überall, auch in der Mathematik,
aber da gibt es noch etwas, und in der Physik brauchen wir - spätestens seit Galilei
und Newton sagen wir das - die Mathematik und die Logik noch dazu. Aber was ist
das was das ausmacht, dass das Risiko steigt: die Objekte sind verschieden, es geht
um den Grad der Unabhängigkeit des Objekts. Je unabhängiger das Objekt ist, desto
höher wird das Risiko, weil es uns einen Streich spielen kann. In der Logik haben wir
es nur mit einem total neutralisierten Objekt zu tun, er drückt das manchmal so aus,
dass in der Logik hat der Verstand nur mit sich selbst zu tun, da kann nichts passieren.
Also ein Verstand als Verstand genommen funktioniert einfach. Wenn wir einen
logischen Fehler machen, wenn wir etwas nicht kapieren, dann ist er immer
korrigierbar, dann liegt es immer daran, dass wir nicht aufgepasst haben, oder
Kopfweh hatten, oder das wir eine Ableitung noch nicht kennen gelernt haben, aber
die Sache selber, so wie sie ist in ihrer Auffassung ändert sich nicht - stimmt nicht -
da hat der Verstand nur mit selber zu tun der mit sich selber nicht einen Strich spielen
kann. In der Mathematik da haben wir es schon mit bestimmten Gegenständen zu tun,
die unabhängig sind in einem gewissen Grad, also mit geometrischen Objekten oder
Zahlen. Wo man sagen kann, wenn man da gültige Aussagen treffen will, dann muss
man eine bestimmte Art von Gegenständen erst einmal untersuchen. Das Besondere
an mathematischen Gegenständen ist, dass die nur in der disziplinierten Einbildung
existieren und das wenn man mal etwas herausgefunden hat, sich daran nichts mehr
ändern wird. Also in der Mathematik ist schon - im Unterschied zur Logik -, dass man
über irgendwelche Gegenstände zuerst einmal etwas herausfinden muss und wenn
man etwas herausgefunden hat dann ist es so. Und auch wenn es Gegenstände sind die
nur in der Einbildung existieren, beruht das ganze auf einem Verfahren, das
sicherstellt das wir alle die selben Einbildungen haben. Zumindest in allen relevanten
Aspekten. Wenn wir uns einen Kreis vorstellen sollen und einen Durchmesser
vorstellen, dann sollen wir dort einen Gerade machen im rechten Winkel, dann stellen
wir uns alle das Gleiche vor. Und das wird immer so sein und das war schon vor 1000
Jahren so und heute. Insofern sind das eigene Gegenstände, aber die Physik: dort
haben wir Gegenstände, die wirklich unabhängig von unseren Vorstellungen sind und
deren Gesetzmäßigkeit nicht - wie in der Mathematik - durch reine Disziplinierung
und Einbildungskraft erkennen können. Also ist hier das Risiko am größten. Die
riskanteste Wissenschaft ist die empirische Wissenschaft, wo es von unseren
Vorstellungen unabhängige Gegenstände geht bei denen wir erst herausfinden
müssen, was eine Gesetzmäßigkeit ist, die wir auf Dauer stellen können - also was
Regelmäßigkeiten sind, die wir als Gesetze ansprechen können., die allgemein und
haltbar sind. Und da sagt uns diese Galilei-Stelle: dass der Weg die Kenntnis dieser
Kenntnis zu einer unabhängigen Wissenschaft zu machen erst vor relativ kurzer Zeit
eingeschlagen hat, nämlich mit der Generation von Galilei und das der Erfolg von
denen darauf beruht, dass sie eine fruchtbaren Kombination zwischen der Sicherheit,
die die mathematische Kenntnis gib und dem Befragen der Naturgegenständen, die
wir noch nicht wissen können = der Weg ist wie das zu einer Wissenschaft wird und
mehr wird als eine pseudo-Wissenschaft. Und dieses mit dem Experiment in der
anderen Hand und die Fragen, die man selber stellt, die dann in die Sprache der
Mathematik gegeben werden in der anderen Hand, die Natur zwingen Antworten zu
geben. Und jetzt wie er das soweit ist muss er sich dies Frage stellen, was ist mit der
Metaphysik, kann sie eine Wissenschaft sein? Welcher von den 3 müsste sie am
Ähnlichsten sein, ist sie ein Wissenschaft überhaupt? Die Physik wird in der
Methode nachgeahmt, wenn die Metaphysik eine eigen Wissenschaft ist, dann ist das
Vorbild für sie die Physik. Das ist ein ganz wichtiger Punkt (Vorbild ist nicht
Mathematik oder Logik). Das kann man einfach zu erklären, der Gedanke war auch
für Kant wichtig, das was so ist wie die Logik ist eh schon die Logik und das was so
ist wie die Mathematik ist eh schon die Mathematik. Also wenn man sagt die
Philosophie ist so wie die Mathematik, kann man sie eh schon weglassen - die Frage
ist da überhaupt noch Platz für etwas Eigenes? Das kann man auch zur Physik sagen.
Physik ist eh schon da, Galilei hat das schon erfunden, was soll die Philosophie dazu
sein? Da at er eine interessante Antwort auf die Frage: ist da eigentlich noch Platz für
etwas Eigenes, gegeben. Da sagt er so: Die philosophische Kultur, in der er
aufgewachsen ist, ist die sogenannte deutsche Schulphilosophie, und die beantwortet
die Frage so: ja es ist wie die Physik, nur sind es andere Gegenstände, nämlich
übersinnliche Gegenstände. Also die Philosophie ist wirklich in der Reihe, nicht
Logik oder Mathematik, und die Physik ist auch schon die Physik, nur ist die
Philosophie auch so wie die Physik, nur hat sie es mit anderen Gegenständen zu tun,
die nicht durch die Sinne und durch Interpretation der sinnlichen Daten angesprochen,
sondern durch übersinnlichen Gegenständen, sogenannte Vernunftgegenstände, sind
und das heißt für ihn in dieser Zeit Rationalismus. Und da sagt er so, dass ist zwar für
die Ausnutzung des Spielraums eine naheliegende Antwort, aber die ist falsch! Das
gibt es nicht und er hat in der Kritik der reinen Vernunft ein eigenes Kapitel, das
zeigt, dass immer wenn man für so einen reinen Vernunftgegenstands beweisen will,
zeigen kann, dass wenn man sagt das ist Wahr, man immer auch sagen kann, dass das
andere auch wahr ist = das Dialektik-Kapitel, also dass das ein Blödsinn. Aber eines
was sehr interessant ist, wenn man diesen Unfug diagnostiziert, das ist uns schon
erklärt worden, dass das ein Unfug ist das man Daten ohne sinnliche Wahrnehmung
interpretiert, aber er findet trotzdem obwohl er ein strenges Urteil hat: nämlich wir
können eine Aufklärung darüber was das Denken eines Gegenstandes ist erhalten, in
dem wir nicht analysieren was sie erhalten, sondern wie sie es erhalten. Nicht indem
wir analysieren es gibt den Vernunftsgegenstand so und so, sondern in dem wir
analysieren was denkt sich einer, der diese Idee hat. Also sozusagen die
Fantasiehandlung analysieren, der der hat, der sich so einen Gegenstand vorzustellen
versucht. Also wenn einer kommt: das wirst du auch zugeben: es gibt in der Welt
Ursachen und Wirkungen und Kant würde zu so einem gesagt haben: du bist nicht
ganz bei dir, es gibt Schmetterlinge, Motoren etc., die alle Ursachen sein können, aber
was mich sehr interessiert ist was denkst du dir denn wenn du dir eine Ursache
denkst, wie machst du das, dass du den Begriff Ursache denkst, und wie kann ich das
was du dir denkst, wenn du den Begriff Ursache denkst, nützlicher verwenden als mir
vorzustellen das es Dinge gibt die Ursachen sind, nämlich so verwenden, dass ich
zeige wie man diesen Begriff verwenden kann, um Sinnesdaten zu ordnen. Und das
kommt nächstes Mal genauer, wie er sich das vorstellt, wie so ein Experiment der
Vernunft genau vorstellt.

Einführung in die theoretische Philosophie - Vorlesung 14

Also wir haben vorige Woche Kant noch mal weiter gemacht (von Mitte des Textes
bis Anfang uns zurückgearbeitet). Kopernikanische Wende konnten wir uns
verständlich machen mit Behelf wirt subjektive Wende. Das Charakteristische bei
Kant ist das diese Wende doppelt ist. Wenn von Vorstellung spricht dann spricht er
von 2 Arten von Vorstellung, nämlich Anschauungen einerseits und Begriffe
andererseits und im Bezug auf beides muss gefragt werden: was sind die subjektiven
Voraussetzungen dafür, dass wir überhaupt irgendwelche Daten in koordinierter
Weise - also insbesondere zeitlich - aufnehmen können, bzw. die subjektiven
Voraussetzungen dafür, das wir überhaupt irgendetwas als Gegenstand interpretieren
können auch unabhängig davon das wir ihn jetzt gerade wahrzunehmen glauben. Also
diese Doppelheit ist ein sehr wichtiger Punkt. Also wie unterscheiden sie sich noch
mal (das muss man wissen): also Anschauungen sind im Prinzip einzelne
Vorstellungen und zwar in dem Sinn, dass sie was einzelnes sind, indem die welche
ich habe kann kein anderer haben, aber auch von uns selbst: das was ich jetzt habe ist
eine andere Anschauung als ich vorher hatte. Während Begriffe allgemeine
Vorstellungen sind, nämlich in dem Sinn, dass sowohl diese Vorstellungen immer auf
mehreres und verschiedenes zutreffen, also so ein empirischer Begriff wie Raucher,
der auf mehrere Personen zutreffen kann und trotzdem der selbe Begriff bleibt, wie
aber auch dass es dieselbe Vorstellung für mich und für Sie ist. Diese Vorstellung ist
sehr parallel zu Freges Unterscheidung zwischen Funktion und Argument. Funktion
ist das Gemeinsame wie „ist ein Raucher“ und das Argument können Bezeichnungen
eintreten für einzelne Gegenstände „Helmut Schmidt ist ein Raucher“ z.B. Was sind
die Rollen, die diese 2 Arten von Vorstellungen spielen? Das wichtige: Begriffe sind
die Bedeutungsinstrumente, ist dasjenige womit wir deuten was wir empfinden.
Während das wichtige bei den Einzelvorstellungen ist, dass sie zwar völlig subjektiv
sind, aber in diesem subjektiven (jeder hat sein eigenes Zahnweh) sind sie das was
inhaltlich mit einer unverfügbaren Objektivität oder Realität verbunden sind, weil sie
von etwas anderem verursacht sind. Weil sie etwas sind was von etwas anderem
verursacht sind. Ich sehe ein Flimmern, und das ist ein Flimmern nur, und die anderen
sehen das Flimmern anders, aber ich sehe mein eigenes subjektives Flimmern und ich
sehe die Ursache in einem weit entfernten Stern z.B.; die Ursache ist ein Instrument
von Deutung wie es auf etwas anderes, davon verschiedenes bezogen werden kann.
Wenn ich sage das Flimmern ist von einem Stern verursacht dann habe ich schon die
Einheit von so einem deutenden Begriff einerseits und so einer Anschauung des
Flimmerns andererseits exemplifizieren. Wir haben die Stelle S 21. Gelesen und dann
sind wir auf diese Fußnote gekommen mit der dem Naturforscher nachgeahmte
Methode der Vernunft. Da haben wir gesagt wir gehen einen Schritt zurück auf dem
wie kommt er auf Experiment und da kamen wir auf die Referenz der Physiker wie
Galilei, die Erfolg damit hatten, dass sie so eine Art von Wendung vollzogen haben,
das sie draufgekommen sind, dass man sich nicht einfach so hinsetzen kann und die
Natur beobachten kann, sondern, dass man die Natur befragen muss so wie den
Richter einen Zeugen befragt und zwar in einer bestimmten Sprache, nach der
Geometrie nach Galilei. Und dann sind wir noch einen Stück zurückgegangen,
nämlich zum Vergleich der Wissenschaft. Was ist eine Wissenschaft? Das versucht
Kant sehr prinzipiell zu beantworten und in diesem Text durch den stufenweise
Vergleich verschiedener Kandidaten. Der Vergleich zeigt uns worauf es ihm
ankommt bei Wissenschaft. Ihm kommt bei Wissenschaft die Balance zweier
Faktoren an: 1. Faktor ist Sicherheit. Sicherheit und Beweissicherheit, Verlässlichkeit,
wissenschaftliches Wissen soll extrem verlässliches Wissen sein. Und das wird erfüllt
durch die Logik. Aber da fehlt etwas anderes total. Das fehlt die 2te Waagschale
aufgefüllt. Da lernt man nichts dabei. Und die Mathematik da lernt man aber etwas
dazu, da kommt man auf Sachen drauf, das ist eine riskantere Wissenschaft als Logik,
weil bei der Logik hat der Verstand nur mit sich selbst zu tun. Was man da gelernt hat
einmal, bleibt immer so, man kann auf etwas draufkommen aber es gibt nicht wirklich
Überraschungen = das mit dem Risiko gewesen. Und in der Physik hat man mit
unabhängigen Dingen zu tun, nicht nur mit unserem Verstand von den logischen
Vorraussetzungen, die wir machen, sondern auch von dem was wir uns spontan
einbilden können. In der Mathematik geht es sozusagen um Einbildung - stellen sie
sich vor da muss einen rechten Winkel haben - aber in der Physik verhalten sich die
Dinge so wie sie selber wollen, wie kann man da in dem Neuen eine sozusagen
Sicherheit und Planung, das wir vorwegnehmen können, was wir als
wissenschaftliche Einsicht verarbeiten können und was als eine zufällige, vereinzelte
Erfahrung bleibt. Und darauf haben wir schon die Antwort kennen gelernt, in der
Stelle mit Galilei: Experiment in der einen Hand und Fragen in der geometrische
Sprache in der anderen Hand. Und dann kommt die Frage am Ende: Und was ist mit
der Philosophie. Und wenn man diese drei Instanzen hat - Logik, Mathematik und
Physik - das sind sozusagen 3 Paradigmen was Wissenschaft sein kann. Und dann
gibt es 3 Fragen: Womit sollten wir die Philosophie am ehesten vergleichen? Und da
ist es wichtig, dass man sich klar macht: die Antwort lautet am ehesten Physik,
warum? Weil die anderen gibt es eh schon. Wenn man die Philosophie so betreiben
will wie die Mathematik, dann ist das eine schlechte Antwort, weil das ist schon die
Mathematik, und mit der Logik ist es gleich. Jetzt kann man sagen mit der Physik ist
das ja ähnlich. Aber: da kommt der entscheidende Gedanke, da setzt er sich damit
auseinander, dass in der Philosophie Kultur in der er aufgewachsen ist, haben sie
geglaubt sie haben schon eine Antwort: Ja es ist so wie die Physik, nur haben sie es in
der Philosophie mit übersinnlichen Gegenständen zu tun, also jene die uns nicht durch
unsere Sinne vermittelt werden, sondern anders irgendwie, aus dem Kopf heraus. !
Und das gibt es aber nicht! Kann es auch nicht. Insbesondere auch durch den
Unterschied von Kant, zwischen Ding an sich und was es heißt ein unabhängiger
Gegenstand. Das sind 2 Sachen. Erkennen heißt unsere Vorstellung auf einen
unabhängigen Gegenstand beziehen können, und das heißt immer ausgegangen zu
sein von bestimmten Vorstellungen und Daten, die uns die Umwelt geliefert hat und
die auf einen unabhängigen Gegenstand beziehen zu können. Mein Eindruck von dem
Flimmern auf den unabhängigen Gegenstand Stern beziehen können. Während mit
dem Ding an sich etwas gemeint ist, dass man einen Zugriff hätte unter der
ausdrücklichen Voraussetzung, dass uns keine Daten durch die Sinne vermittelt
worden sind, die das Ding betreffen, dadurch ist das Ding an sich etwas
unerkennbares, das ist auch gar nicht eine empirische Frage, es ist keine Frage
überhaupt zu fragen ob man das Ding an sich erkennen kann oder nicht, weil so wie er
den Begriff von Anfang an verwendet als etwas das man so oder so überhaupt nicht
erkennen kann. Das ist nicht dazu da diskutiert zu werden ob es das gibt oder nicht.
Das ist ein wichtiger Punkt.
Und nun lesen wir bei dem Vergleich am Anfang: ist die Philosophie nun eine
Wissenschaft. Die Frage ist noch offen. Kann nicht das selbe sein wie die Mathematik
und die Logik und die Physik, kann es das was sein? Ist das es eigenes? S. 21 -24
diese Fußnote noch einmal. Die veränderte Methode der Denkungsart, wie er das
nennt. Also es geht doch wenn überhaupt um Nachahmung von dem was die Physiker
machen, aber das kann nicht so aufgefasst werden, dass es sich nur um andere
Gegenstände handelt. So nicht. Also die Differenz muss woanders liegen.
„Diese dem Naturforscher nachgeahmte Methode besteht also darin: die
Elemente der reinen Vernunft in dem zu suchen, was sich durch ein
Experiment bestätigen oder widerlegen lässt.“
Also ein Experiment machen, das ist die Idee, und wie? Der entscheidende
Anhaltspunkt für dieses Experiment der Vernunft, ist die Unterscheidung von 2 Arten
von Vorstellungen: Begriffen und Anschauungen. Begriffen und einzelnen
Vorstellungen, die von etwas anderes verursacht wurden, also die Daten, die uns von
außen und auch ohne das wir das unter Umständen gewollt haben, präsent werden.
Sein Idee ist wir bei einem Test: Bei einem Test wo man schaut: wie reagiert ein
bestimmtes Ding oder eine chemische Verbindung darauf, dass man etwas
Bestimmtes macht. Also man hat eine Verbindung, oder ein komplexes Szenario und
in das greift man ein. Also man hat z.B. eine chemische Verbindung, eine Flüssigkeit,
woraus man weiß worin sie zusammengemixt ist, wie ein Coca Cola, und nun nimmt
man einen Zucker und schmeißt es in das Cola rein und was würde ein Chemiker
machen? Wenn man diese Flüssigkeit die Kohlensäure entfernt und dann schüttet man
wieder den Zucker rein und dann macht es kein Zisch mehr, und dann kommen wir zu
dem Schluss, dass die Kohlensäure verantwortlich war für das Zischen. Man isoliert
quasi den Faktor. Man hat diese komplexe Sache und das Experiment schaut so aus,
dass man einen Faktor isolieren kann, der auf eine bestimmte Art von Eingriff in eine
bestimmte Weise reagiert. Und genau diese Sache macht er nach. Er sagt: Stellen wir
uns 2 Situationen vor (also Cola mit und ohne Kohlensäure) und vergleichen wir eine
Situation indem wir etwas erkennen wollen, aber wir haben nur Begriffe - wie den
Begriff Ursache z.B. - und schauen wir nach ob wir durch den Begriff Ursache alleine
etwas erkennen können, eine von dem Begriff verschiedene Sache, die eben Ursache
ist. Und dann schauen wir Cola mit der Kohlensäure, nicht nur den Begriff, sondern
den Begriff als Ordnungsprinzip für Anschauungen. Wir schauen und das Gemenge
von einzelnen und allgemeinen Vorstellungen an und schauen ob wir da etwas
erkennen können. Das ist seine Grundidee. Und dieses Experiment führt er durch und
die „Kritik der reinen Vernunft“ ist das Experiment. Und sein Resultat ist: durch
Begriffe alleine erkennen wir nichts. (Er fragt sich z.B. wenn alles eine Ursache hat,
gibt es dann eine erste Ursache? Und mit dem Argument der ersten Ursache zeigt er
das es unmöglich ist eine erste Ursache zu haben, die selber keine Ursache hat usw.)
Also wir können nichts erkennen, auch nicht nach der Logik, wir widersprechen uns
immer letztlich. Hingegen wenn wir aber die Begriffe nicht verwenden um durch sie
einen bestimmten Gegenstand zu erfassen, sondern Begriffe wie Ursache nur
verwenden um Daten, die selber nicht die Gegenstände, sondern die Wirkung der
Gegenständen sind zu ordnen, dann können wir etwas erkennen. Das ist die Idee des
Experiments der Vernunft. D.h. auch die aller allgemeinsten Begriffen, der einzige
vernünftige Gebrauch, den wir von denen machen können, ist sie zu verwenden als
Formen, in den wir ein Material von den sich selbst produzierten Daten so ordnen zu
können, das es uns möglich ist in diesen Daten Mengen zu unterscheiden, und zwar
Gegenstände und den bloßen Zustand den die Gegenstände haben. Und zwischen den
Gegenständen und den Empfindungen, die wir von diesen Gegenständen haben. Z.B.
das man diese Fälle unterscheiden kann, zwischen adäquaten Eindruck von Sternen
am Himmel und dem Eindruck von Sternen nach einem Schlag auf den Kopf. Da gibt
es auch eine Ursache dafür, aber genau, dass man herausfindet, dass man die nicht auf
dieselben Ursachen rückbeziehen kann, dass ist das was es heißt zu erkennen auf
einen unabhängigen Gegenstand. Man kann natürlich endlos darüber streiten, aber das
ist die Art wie er sich das vorgestellt hat.
Eine kleine Nebenbemerkung: Wenn das seine Erklärung für Erkenntnistheorie ist,
also zu erklären was Erkenntnis ist, nämlich, dass letztlich Erkennen darauf beruht,
dass man letztlich im Stande ist Begriffen nach allgemeinen Prinzipien, das man diese
allgemeinen Prinzipien darlegen kann und Datenmengen zu ordnen. So das in diesen
Datenordnungen unterschieden werden kann zwischen Gegenständen und dem was
die Erscheinung oder der Zustand von Erscheinung ist. Was war das was es
verursacht hat das dieses oder jenes geschehen ist.

30: 33

Nun lässt sich zur Prüfung der Sätze der reinen Vernunft, vornehmlich wenn
sie über alle Grenzen möglicher Erfahrung hinaus gewagt werden, kein
Experiment mit ihren Objekten machen (wie in der Naturwissenschaft): also
wird es nur mit Begriffen und Grundsätzen, die wir a priori annehmen, tunlich
sein, indem man sie nämlich so einrichtet, dass dieselben Gegenstände
einerseits als Gegenstände der Sinne und des Verstandes für die Erfahrung,
andererseits aber doch als Gegenstände, die man bloß denkt, allenfalls für die
isolierte und über Erfahrungsgrenze hinausstrebende Vernunft, mithin von
zwei verschiedenen Seiten betrachtet werden können.

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