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2’2002
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Historische Brücken
in Rheinland-Pfalz
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Erkenntnisse zu den ältesten ortsfesten In Mainz war in vespasianischer Zeit


Brücken in Rheinland-Pfalz reichen (69-79 n. Chr.) eine Pfahlrostbrücke mit
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bis in die Römerzeit zurück. Als Teil mindestens 21 Steinpfeilern und hölzer-
des hervorragend ausgebauten Fern- ner, mehrspuriger Fahrbahn entstanden.
straßensystems entstanden in Trier,
Mainz, Koblenz und Bingen hölzerne Drususbrücke in Bingen
N

Brücken über Mosel, Rhein und Nahe.


Die festen Brücken lösten Fährver- Als Verbindung auf der historischen
bindungen, oder wie im Falle von Handelsstraße Mainz-Köln bzw. als
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Mainz, Schiffsbrücken ab. Von diesen Bindeglied zwischen der Rheinstraße


Bauwerken hat sich – außer in Trier – und den Heerstraßen im Hunsrück dürf-
oberhalb der Wasserlinie nichts erhal- te zur Zeit des Drusus (13-9 v. Chr.)
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ten, doch ließen Relikte im Flussboden eine Holzbrücke über die Nahe bei
Rückschlüsse auf die Konstruktion und Bingen erbaut worden sein.
das Alter der Brücken zu. Nach ihrer Zerstörung im sogenannten
N

Bataverkrieg (70 n.Chr.) kam es nur sie-


ben Jahre später zum Wiederaufbau,
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Bingen, so genannte Drususbrücke, Ansicht von Südwesten,


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Landesamt für Denkmalpflege RPL, Foto: Dr. Hans Caspary


wie 1983 aufgefundene Hölzer bewei- der böhmischen Königin hatte dieser
sen. In ihrer Nachfolge entstand einige Kleriker ihr Beichtgeheimnis bewahrt
hundert Meter flussaufwärts die bis und war daraufhin von König Wenzel
heute erhaltene, sogenannte „Drusus- 1393 von der Prager Moldaubrücke
brücke“. Entgegen dem irreführenden geworfen worden.
Namen, der erst im 19. Jahrhundert
gebräuchlich wurde, entstammt die Eine bemerkenswerte Besonderheit
Steinbrücke der Regierungszeit des stellt die Brückenkapelle der Binger
Mainzer Erzbischofs Willigis (975-1011). Nahebrücke dar. Es handelt sich hier-
Die Brücke ist aus Neubamberger bei um die früheste Kapelle einer
Quarz-Porphyr und rotem Sandstein Brücke in Deutschland überhaupt.
zusammengefügt und führt mit sieben Der fast quadratische, kreuzgewölbte
Bögen über den Fluß. Im Lauf der Kapellensaal mit eingezogener Halb-
Jahrhunderte kam es insbesondere kreisapsis liegt heute rund 4,5m unter
durch Kriegseinwirkung mehrfach zu dem Fahrbahnniveau. Nach und nach
Beschädigungen der Brücke. Eine erst- war der kleine Andachtsraum in Ver-
malige Zerstörung war 1689 zu bekla- gessenheit geraten und erst um 1900
gen. Zehn Jahre später hatte man den im Zuge von Kanalisierungsarbeiten
Schaden in Holzbauweise zwischen „wiederentdeckt“ worden.
den gemauerten Pfeilern behoben,
doch erst 1772 erfolgte die völlige Für Menschen in früheren Zeiten, als
Wiederherstellung als Steinbrücke. das Reisen angesichts mannigfacher
Wie die Nahebrücke anschaulich zeigt, Bedrohungen viel gefährlicher war,
stellen Brücken nicht nur Verbindungen stellte der Übergang über einen Fluss
her, sondern können zugleich auch eine besondere Situation dar. In einer
Grenzfunktion besitzen. Nach dem Brückenkirche konnte man sich – bei-
Wiener Kongress 1816 fiel das Gebiet spielsweise als Pilger – des Segens für
nördlich der Nahe an das Königreich die weitere Reise versichern. Schon in
Preußen, während die Region südlich römischer Zeit brachte man den Fluss-
davon an das Großherzogtum Hessen göttern anlässlich einer Flussüberque-
gelangte. Bis zur Zollvereinigung der rung ein Opfer dar; die vielen Münz-
beiden Staaten (1829) bestand zum funde im Umfeld der Koblenzer
Verdruss der Warentransporteure eine Balduinbrücke künden eindringlich
Zollstation. Die jeweiligen Landeswap- hiervon.
pen markierten den exakten Grenz-
verlauf auf der Brücke. Doch zurück zur Nahebrücke in
Bezeichnenderweise musste die Figur Bingen. In den letzten Tagen des
des 1778 aufgestellten Brückenheiligen, Zweiten Weltkrieges wurde sie durch
St. Johann Nepomuk, dem preußi- die gezielte Sprengung von deutschen
schen Adler weichen. Wie auf vielen Pionieren zum zweiten Mal zerstört.
anderen Brücken waren nach der Beim Wiederaufbau in den Jahren
Heiligsprechung des Johann von 1951/52 versuchte man zwar das
Nepomuk 1729 Statuen aufgestellt historische Erscheinungsbild wieder-
worden, um dessen Segen für das herzustellen, doch wurden erhebliche
Bauwerk zu erwirken. Als Beichtvater Veränderungen vorgenommen. Da die
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Fahrbahnbreite an der Unterstromseite Erscheinung der mittelalterlichen
vergrößert werden sollte, verstärkte Moselbrücke gehörten nicht nur die
man die alten Pfeiler- und Bogenkon- von Balduin von Luxemburg veranlas-
struktionen. Zudem wurde das Stirn- sten Steinbögen, sondern auch zwei
wandmauerwerk oberstrom erneuert große Türme sowie je ein Brückentor
und die Fahrbahn erhöht. Ein Charak- an den Widerlagern. Die Brücke konn-
teristikum der Nahebrücke in Bingen te somit geschlossen und im
stellen die auf beiden Seiten zugespitz- Kriegsfalle verteidigt werden. Erst in
ten und mit sehr steilen Abdeckungen den 1860er Jahren verschwanden die
versehenen Pfeilervorköpfe dar. Türme und Tore endgültig. Bereits
zuvor, 1689, war es zu einer
Mit dem Ende des Imperium Romanum Sprengung der Brücke durch französi-
verfiel das römische Straßensystem sche Truppen gekommen. Beim Über-
und mit ihm die Brücken. Erst im queren der Mosel musste man bis zum
frühen Mittelalter errichtete Karl der Wiederaufbau 1717/18 auf eine
Große über den erhaltenen Pfeilern Schiffsbrücke zurückgreifen. Einer
der Römerbrücke in Mainz einen neuerlichen Zerstörung im Zweiten
hölzernen Übergang. Dieser wurde Weltkrieg entging die Trierer
jedoch schon 813 durch einen Brand „Römerbrücke“ als einzige historische
vernichtet. Großbrücke im Rhein-Mosel-Gebiet,
obwohl auch sie zur Sprengung vor-
Römerbrücke in Trier gesehen war. Die 1931 auf 13 m ver-
breiterte Brücke erreicht mit bis zu
Der Trierer Erzbischof Balduin von 21,25 m beachtliche Bogenspannweiten.
Luxemburg (1285-1354) ließ in den Beim etwa drei Jahrzehnte später
1340er Jahren zwei steinerne Brücken erfolgten Ausbau der Mosel zur
über die Mosel erbauen,
welche beide – wenn auch
in veränderter Gestalt –
noch vorhanden sind. In
Trier benutzte man dabei
die Überreste einer römi-
schen Brücke, welche
154-157 n. Chr. entstanden
war. Damals hatten römi-
sche Brückenbauer mit
neun Pfeilern aus unter-
schiedlichem Steinmaterial
(vorwiegend Blaustein aus
dem Maasgebiet und Basalt aus dem Trier, Postkartenansicht der Römerbrücke von
Südosten um 1915,
Raum Mayen) den Unterbau für eine Landesamt für Denkmalpflege RPL, Archiv
hölzerne Sprengwerkkonstruktion her-
gestellt und damit eine ältere Wasserstraße wurden weitere Verände-
Pfahlrostbrücke wenige Meter strom- rungen an diesem Verkehrsdenkmal
abwärts ersetzt. Zur vollständigen vorgenommen.
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Balduinbrücke in Koblenz struktion mit einer lichten Weite von
96 m. In den Jahren 1972-75 kam es
Rund 100m moselabwärts der einsti- auf der Oberstromseite zur Verbreiter-
gen hölzernen Römerbrücke
Koblenz, Balduinbrücke, Gemälde von
besteht die „Balduinbrücke“ in
G.C. Stanfield „Koblenz und Ehrenbreitstein“
Koblenz mit ihren 16 halbkreis- Mittelrhein-Museum Koblenz (Inv.-Nr. M 1980/10)
förmigen Steinbögen. Zur Finan-
zierung dieses Unternehmens
wurden spezielle Sammlungen
durchgeführt und sogar ein
päpstlicher Ablass erwirkt. Das
Bauwerk überbrückte 325 m und
besaß Bogenweiten bis zu 20,25
m. Wiederum kamen verschiede-
ne Steinmaterialien für Pfeiler
(Basaltlava) und Bögen (vorwie-
gend Eifeltuff) zum Einsatz.
Auch dieses Bauwerk war mit ung der Moselbrücke (12,30 m) auf
Brückentürmen und -toren versehen, 14,40 m. Äußerlich wurde eine
welche jedoch seit dem 18. Jahrhun- Annäherung an die historische Gestalt
dert abgebrochen wurden. angestrebt. In kulturhistorischem
Kontext sind die Überlieferungen zur
Ungeachtet der Sprengung dreier Nutzung sehr interessant.
Bögen durch die Wehrmacht 1945 und Beispielsweise sind die Tarife des
deren Reparatur bis 1949 stellten sich Brückengeldes bekannt. Nur die Bürger
in den 1960er Jahren aufgrund der von Koblenz und der Umgebung
Moselkanalisierung die schwerwie- hatten diese Benutzungsgebühren nicht
gendsten Folgen für die Brücke ein. zu entrichten. Um sicherzustellen, daß
Drei alte Bögen mussten wegen der der Brückenzoll nicht umgangen
Anforderungen seitens der Schifffahrt wurde, war festgelegt, wer in Fähren
weichen. An ihrer Stelle erstreckt sich über die Mosel gebracht werden durfte.
heute eine Spannbeton-Rahmenkon-

Koblenz, Balduinbrücke vor 1883, Landesamt für Denkmalpflege RPL, Archiv

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Die Nisterbrücke Die Kreuznacher
in Hachenburg Brückenhäuser

Die große Nisterbrücke in Marienstatt Einem sehr weisen Entschluss zu Beginn


bei Hachenburg im Westerwald ver- des 20. Jahrhunderts verdanken wir
dankt ihre Erhaltung ebenfalls dem das Fortbestehen eines in Deutschland
Bau einer nahegelegenen Entlastungs- einzigartigen Brückenbauwerks und
brücke (1976). Das alte, 1478 erstma- des Wahrzeichens der Stadt Bad Kreuz-
lig genannte Brückenbauwerk war Teil nach. Allein die dortige Nahebrücke
der Leipziger Straße, die von Köln besitzt – abgesehen von der etwas
über den Westerwald bis nach Erfurt jüngeren Krämerbrücke in Erfurt –
und Leipzig führte. Unter Verwendung heute noch bewohnte Brückenhäuser.
der alten Fundamente ließ der Abt des Als die um 1300 erbaute Nahebrücke
benachbarten Zisterzienserklosters dem vermeintlich starken Verkehr zwi-
Marienstatt 1721-34 eine Grunderneue- schen den beiden Kreuznacher Stadt-
rung der Brücke vornehmen. Zu den teilen zum Opfer zu fallen drohte, ent-
drei ursprünglichen Bögen aus Bruch- schied man sich dafür, etwa 300 m
unterhalb eine neue Brücke aus-
zuführen. Der bekannte Brücken-
bauer Hermann Billing aus
Karlsruhe konstruierte einen für
die damalige Zeit keineswegs
mehr selbstverständlichen
Steinbau („Wilhelmsbrücke“,
1906), der sich in den Augen der
Zeitgenossen „dem Gesamtbilde
Marienstatt, Große Nisterbrücke würdig“ anschloss.
Bundesministerium für Verkehr, Bau- und
Wohnungwesen, Foto: Weigel
Die mittelalterliche Brücke
stein kam ein vierter hinzu, so dass bezieht eine Naheinsel in ihren Verlauf
etwa 38 m überbrückt werden. ein, so dass von ihren acht Bögen drei
Bad Kreuznach, Alte Nahebrücke,
Die malerisch gelegene Brücke Lithographie von P. Eckhard, 1862,
zeigt eine Reihe interessanter Landesamt für Denkmalpflege RPL, Archiv
Baudetails. Beispielsweise sind
alle Bögen mit gusseisernen Quer-
ankern zur Mauerwerkssicherung
versehen. Außerdem befindet sich
an einigen Vorköpfen ein
Rammschutz in Form eines verti-
kalen, mit Eisen befestigten Rund-
holzes. Die auch in späterer Zeit
stets behutsam und materialgerecht über die Wörth-Insel hinwegführen.
reparierte Brücke dient heute aussch- Eine erste Erwähnung der Brücke
ließlich dem Fußgängerverkehr. stammt aus dem Jahre 1311.
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Von Häusern auf der Brücke wird doch endeten die Gleise beiderseits
erstmalig 1495 berichtet. Nur zwei der des Rheins, so dass Reisende und
heutigen Brückenhäuser auf der Waren mit Fähren über den Strom
Oberstromseite, die zwischen 1595 gebracht werden mussten. Als vierte
und 1612 entstanden waren, haben der in Deutschland gebauten Rhein-
sich weitgehend in originaler Form brücken – nach Köln, Koblenz und
erhalten. Hier lebten Handwerker und Straßburg – wurde die Eisenbahn-
betrieben Kaufleute ihre Läden. Aus brücke zwischen Mainz und Gustavs-
dieser Zeit stammt eine Marktordnung burg am 15. Juli 1862 nach zweijähri-
(1605), welche gestattet, dass fremde ger Bauzeit fertiggestellt. Nach über
Krämer auf einer Seite ihre Ware feil- 1000 Jahren gab es erstmals wieder
bieten durften. An beiden Enden eine feste Rheinbrücke in Mainz.
bestanden ursprünglich Brückentürme,
die ebenso wie Schießkammern in
sämtlichen Brückenfüßen zur Verteidi-
gung der Anlage dienten. Wie so häufig
auch an anderen Orten wurde im 18.
Jahrhundert eine Nepomukfigur neben
einem Kreuz aufgestellt.

Nach dem Zweiten Weltkrieg setzte


eine Diskussion um den Wiederaufbau
der drei von deutschen Truppen
gesprengten Bögen über die Nahe ein.
Entgegen breiten Widerstands in der Mainz, Eisenbahnbrücke um 1871,
Bevölkerung lehnte man sich nicht an Landesamt für Denkmalpflege RPL, Archiv
die historischen Vorgaben an, sondern
realisierte 1955/56 eine einbogige Das von der Maschinenfabrik Klett &
Spannbetonbrücke mit einem leicht Kramer (später MAN) nach dem
gekrümmten Untergurt. Der neue Paulischen Trägersystem errichtete
Brückenabschnitt überspannt etwa Bauwerk ist eine ingenieurtechnische
50 m und zog eine Verbreiterung des Meisterleistung. Insgesamt drei stähler-
alten Teils um 2 m nach sich. ne Balkenträger mit parabolisch
gekrümmten Ober- und Untergurten,
Die Mainzer sowie Ausfüllungen mit Vertikalpfosten
Eisenbahnbrücke und Diagonalbändern lasten auf ge-
mauerten Strompfeilern. Ein Stützen-
Mit den Möglichkeiten der Eisenarchi- abstand von 105,26 m war bis dahin
tektur und dem Aufkommen des noch nicht erreicht worden. Einen for-
Eisenbahnverkehrs wurden neue mal abweichenden Akzent zur stähler-
Anforderungen an den Brückenbau nen Brückenkonstruktion setzen die
gestellt. In der zweiten Hälfte der massiven Kopfbauten an den Ufern.
1850er Jahre betrieb die „Hessische Hier bestimmen wehrhafte Doppel-
Ludwigs-Eisenbahngesellschaft“ ein turmanlagen aus rotem Sandstein das
Schienennetz im Rhein-Main-Gebiet, Bild. Zwischen den neogotischen
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Rundtürmen, denen kleinere Treppen- zwei neoromanische Brückentürme mit
türme angefügt sind, erstrecken sich Durchfahrten diese Rheinbrücke. Nach
Torwände mit doppelten, spitzbogigen der von deutschen Pionieren vorge-
Durchfahrten. Der monumentale Ein- nommenen Sprengung (20.3.1945)
druck von Wehrhaftigkeit wird durch waren zwar beide Türme noch schwer
den fast überreichen Einsatz von beschädigt vorhanden, doch rang man
Zinnen noch verstärkt. sich nur dazu durch, den höheren,
stadtseitigen Turm zu erhalten. Bei
In der Nacht vom 17./18. März 1945 diesem in verschiedenen Steinsorten
sprengten deutsche Soldaten die be- ausgeführten Turm, der an das 1689
schädigte Brücke. Ihre neue, 1949 fer- zerstörte Mainzer Stadttor erinnert,
tiggestellte Stahlkonstruktion besteht handelt es sich um einen der monu-
aus einem Balkenträger mit einem mentalsten der inzwischen seltenen
Oberbau aus parallel geführten Gurten Brückentürme in Deutschland. Trotz
und einem Gittersystem mit Dreigelenk- einiger Veränderungen weist dieses
rahmen. Während die Turmsubstanz Bauwerk, das eine repräsentative
auf der heute hessischen Seite fast Zugangssituation zur Stadt bildet, noch
gänzlich verschwunden ist, künden immer bemerkenswerte Details auf.
auf der Mainzer Seite die in ihrer Sub- Beim Wiederaufbau der Brücke 1951-53
stanz reduzierten Doppeltürme immer- wandte man erstmalig in Deutschland
hin noch von der originären Bauabsicht. ein neues Verfahren an, indem man die
Noch heute ist die Mainzer Südbrücke neue Spannbetonbrücke im freien
mit 1028,6 m (die rechtsrheinischen Vorbau errichtete.
Flutbrücken eingerechnet) eine der
längsten Eisenbahn-Rheinbrücken. Eisenbahnbrücken in Bingen
und Remagen
Die Wormser
Nibelungenbrücke Im Ersten Weltkrieg benötigte man
weitere Eisenbahnbrücken über den
Die „Nibelungenbrücke“ in Worms Rhein zur Versorgung der Westfront.
wurde 1897-1900 als „Ernst-Ludwig- Bereits 1915 war die Hindenburgbrücke
zwischen Bingen und Rüdesheim fertig-
Worms, Nibelungenbrücke, gestellt, von der sich nach der Zerstö-
Ansicht von Süden, rung 1945 nur geringe Reste erhalten
Landesamt für
Denkmalpflege RPL,
haben. Erst 1916/18 kam es zum Bau
Foto: Heinz Straeter der Ludendorffbrücke in Remagen, der
im Zweiten Weltkrieg als dem einzi-
gen unzerstörten Rheinübergang eine
besondere Bedeutung zufiel. Das
Bauwerk beeindruckte ästhetisch
weniger durch seine martialisch wir-
Brücke“ nach Plänen des Stadtbau- kenden, polygonalen Türme aus dun-
meisters Karl Hofmann erbaut. klen Bossenquadern als durch die ele-
Wiederum in Anlehnung an mittelalter- gante Stahlkonstruktion mit ihrem
liche Wehrbauten zierten ursprünglich Bogen über dem mittleren Abschnitt.
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Nachdem zwei Sprengversuche von meisters Hans Peter Kürten zu verdan-

Herausgeberin: Landeszentrale für politische Bildung Rheinland-Pfalz, Am Kronberger Hof 6, 55116 Mainz • Gestaltung, DE.SIGN, H.J.Wiehr, Mainz
deutschen Pionieren gescheitert waren, ken, dass in einem Turm der nicht
konnten amerikanische Truppen am wiederaufgebauten Brücke am 35.
Nachmittag des 7. März 1945 die Jahrestag des Rheinübergangs der alli-
Brücke ohne Verluste erobern. ierten Truppen die Begegnungs- und
Gedenkstätte „Friedensmuseum“ ein-
Es herrscht allgemein Einigkeit darü- geweiht werden konnte.
ber, dass die Inbesitznahme der
Brücke von Remagen zum raschen Technische Denkmäler
Kriegsende beitrug. Über diese Verbin-
dung und zügig angelegte Ponton- Wie der Blick auf ausgewählte Brücken
brücken konnten die amerikanischen in Rheinland-Pfalz zeigt, sind diese
Verbände ihren Brückenkopf am Ost- technischen Denkmäler mehr als ande-
re Bauwerke natürlichen
Remagen, Blick auf die Ludendorffbrücke zwischen Gewalten wie Eisgang oder
dem 7. und 17. März 1945 menschlicher Zerstörungswut
Landesmedienzentrum RPL (Nr. 29118) im Kriegsfalle ausgesetzt -
während des Zweiten Welt-
kriegs wurden allein in
Rheinland-Pfalz 648 Brücken
zerstört. Zudem werden
immer neue Verkehrsanforde-
rungen an die Brücken
gestellt. Daraus ergibt sich der
Auftrag, die großen techni-
schen Leistungen unserer
Vorfahren zu respektieren,
weiter zu erforschen und als
ufer des Rheins stetig ausbauen, zumal Zeugnisse einer Kulturlandschaft zu
die vielfältigen deutschen Versuche zur erhalten.
Zerstörung der Brücke sämtlich schei-
terten. Die im Kriegsgeschehen
beschädigte und wohl auch überlaste- Dr. des. Michael Huyer
te Brücke stürzte am 17. März 1945 ein,
wobei viele amerikanische Soldaten
den Tod fanden. Es ist der unermüdli-
chen Initiative des Remagener Bürger-

Diese Veröffentlichung stellt keine Meinungs-


äußerung der LpB Rheinland-Pfalz dar.
Für die inhaltlichen Aussagen trägt der Autor
die Verantwortung.

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