Академический Документы
Профессиональный Документы
Культура Документы
Yvonne Farrell und Shelley McNamara haben für die diesjährige Bien-
nale ein Manifest mit dem Titel „Freespace“ geschrieben.
Der Begriff lässt sich weit fassen – und schließt das Nichts mit ein.
FREESPACE kann als öffentlicher Raum FREESPACE als selbstverständlich zu be- Städte waren immer Orte der Freiheit und
verstanden werden – insbesondere trachten, ist ein Fehler. Er muss vielleicht der Migration: die ultimativen FREESPACES.
als öffentlicher Raum, den die Architektur durch Kampf, Liebe oder List verdient Das Manifest besagt, dass jeder das
zweckfrei einräumt. Er beinhaltet eine werden, genauso wie Freiheit. Es ist ein Recht hat, von der Architektur zu profitie-
Leere, die etwas zulässt. Alexander Schwarz,versteckter Vertrag mit den Ausgestoße- ren. Aber Städte ringen damit, einerseits
David Chipperfield Architects, Berlin nen, den Schwächsten, denen, die nichts Neuankömmlinge willkommen zu heißen
zu sagen haben. Freespace enthält ein und zu beherbergen, anderseits ihre Iden-
geheimes Element von Großzügigkeit und titäten zu bewahren. Wie können Stadt-
unwahrscheinlicher Würde. Manchmal planer und Architekten Städte schaffen,
Wir verbinden FREESPACE mit der Auffor- bedeutet Freespace, aufs Bauen zu ver- die allen als Freespace dienen: als ein Ort,
derung, einen öffentlichen Raum zu zichten. Dafür zu kämpfen, nichts zu tun. der dynamisch und stabil ist, robust und
schaffen, der jedem das Gefühl vermittelt, Elizabeth Bonde Hatz, Stockholm flexibel, reich an komplexen Identitäten,
dass er daran Teil hat. Teilhaben führt da- aber leicht zugänglich?
Crimson Architectural Historians mit Hugo Corbett,
zu, dass man Respekt entwickelt und
Rotterdam
sich frei fühlen kann, dass man die Archi-
tektur, die entsteht, nicht als etwas emp-
findet, das einem aufgezwungen wird.
Benedetta Tagliabue, Barcelona