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Die Bäume (Die Brüder der Menschen)

Geht zu den hoch gewachsenen Bäumen, und vor einem von ihnen, der schön ist,
hoch und mächtig, sage diese Worte: Sei gegrüßt! Oh guter lebender Baum, vom
Schöpfer gemacht.

In früheren Zeiten, als die Schöpfung noch jung war, war die Erde gefüllt mit riesigen
Bäumen, deren Äste bis über die Wolken aufstiegen, und in ihnen wohnten unsere
Alten Väter, die mit den Engeln wandelten und nach dem heiligen Gesetz lebten.

Im Schatten ihrer Zweige lebten alle Menschen im Frieden, und Weisheit und Wissen
gehörten ihnen und die Offenbarung des endlosen Lichts.

Durch ihre Wälder floss der Ewige Strom und in der Mitte stand der Baum des
Lebens, und war ihnen nicht verborgen.

Sie aßen vom Tisch der irdischen Mutter und schliefen in den Armen des
Himmlischen Vaters und sie waren im ewigen Bund mit dem Heiligen Gesetz.

In dieser Zeit waren die Bäume die Brüder der Menschen und ihre Spannweite auf
der Erde war sehr groß, so lang wie der Ewige Strom, der aus der unbekannten,
unerschöpflichen Quelle entspringt.

Jetzt fegt der brennende Wüstensand über die Erde und die riesigen Bäume sind
Staub und Asche, und der breite Fluss ist ein Schlammbecken.

Denn der heilige Bund mit dem Schöpfer wurde von den Menschensöhnen
gebrochen, und sie wurden aus ihrem zu Hause der Bäume verbannt.

Nun ist der Weg zum Baum des Lebens vor den Augen der Menschen verborgen, und
Trauer füllt den leeren Himmel, wo einst die hohen Zweige wuchsen und aufstiegen.

Jetzt kommen die Kinder des Lichts in die brennende Wüste, um im Garten der
Bruderschaft zu arbeiten.

Das Saatgut, das sie in den kargen Boden pflanzen, wird zu einem mächtigen Wald
werden und die Bäume werden sich vermehren und ihre grünen Flügel bis zur
ganzen Erde ausbreiten und werden sie eines Tages wieder ganz bedecken.

Die ganze Erde soll ein Garten sein, und die hohen Bäume sollen das ganze Land
bedecken. An diesem Tag sollen die Kinder des Lichts ein neues Lied singen: Mein
Bruder, Baum! Lass mich nicht vor dir verbergen, sondern lass uns den Atem des
Lebens teilen, den unsere irdische Mutter uns gegeben hat.

Schöner als das schönste Juwel der Kunst des Teppichherstellers ist der Teppich
grüner Blätter unter meinen nackten Füßen. Majestätischer als der seidene
Baldachin des reichen Kaufmanns ist das Zelt aus Ästen über meinem Kopf, durch
das die hellen Sterne Licht geben.

Der Wind zwischen den Blättern der Zypresse klingt wie ein Chor von Engeln.
Durch die schroffe Eiche und die königliche Zeder hat die irdische Mutter dem
himmlischen Vater eine Botschaft des ewigen Lebens geschickt.

Mein Gebet geht hinauf zu den hohen Bäumen. Und ihre Zweige, die gen Himmel
reichen, werden meine Stimme zum himmlischen Vater tragen.

Für jedes Kind sollst du einen Baum pflanzen, damit der Leib deiner irdischen Mutter
Leben hervorbringen kann, wie der Leib einer Frau Leben hervorbringt.

Wer einen Baum zerstört, hat sich die eigenen Glieder abgeschnitten.

So sollen die Kinder des Lichts singen, wenn die Erde wieder ein Garten sein wird:
Heiliger Baum, göttliche Gabe des Gesetzes! Deine Majestät vereint alle, die sich von
ihrer wahren Heimat, dem Garten der Bruderschaft, entfernt haben.

Alle Männer werden wieder zu Brüdern unter deinen sich ausbreitenden Zweigen.

Wie der himmlische Vater alle seine Kinder geliebt hat, so sollen wir die Bäume, die
in unserem Land wachsen, lieben und für sie sorgen.

So werden wir sie behalten und beschützen, damit sie groß und stark werden und
die Erde wieder mit ihrer Schönheit füllen.

Denn die Bäume sind unsere Brüder, und Brüder sollen einander hüten und lieben.

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