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Bundesschule

Prüfung von Lichtbogenschweiß-


einrichtungen gemäß DIN EN
60974-4 (VDE 0544-4)

Unterlage für die Befähigte Person


Elektro
Herausgegeben von:

Bundesanstalt Technisches Hilfswerk


Bundesschule

Hasseler Steinweg 7, 27318 Hoya

© 2016 Technisches Hilfswerk Bundesschule


Vorlage Stand Mai 2018 - Version: 1.0.2

Nachdruck, Veränderung, Veröffentlichung und fotomechanische


Wiedergabe – auch auszugsweise – nur mit Genehmigung der
THW-Bundesschule. Die Wiedergabe zu gewerblichen Zwecken ist verboten. Alle
Rechte vorbehalten.
Bundesschule

Allgemeines
In der Ausstattung des THW finden sich in der 2. Bergungsgruppe sowie den Fachgruppen
Brückenbau, Infrastruktur und Logistik Schweißgeräte. Diese müssen regelmäßig wieder-
kehrend von zur Prüfung befähigten Personen geprüft werden. Die notwendigen Prüfun-
gen sind in DIN EN 60974-4 (VDE 0544-4) vorgegeben. DIN EN 60974-4 (VDE 0544-4)
wurde im Mai 2017 neu herausgegeben. Die alte Ausgabe von Oktober 2011 darf noch bis
25.08.2019 angewendet werden. In dieser Unterlage soll jedoch nur auf die Neufassung
der Norm eingegangen werden.

Die Anwendung dieser Prüfhinweise entbindet die Anwender/-innen und Prüfer/-innen


nicht davon, sich selbst über die notwendigen Prüfungen und anzuwendenden Prüfver-
fahren Gedanken zu machen. Sollte der Prüfer oder die Prüferin zu dem Ergebnis kom-
men, dass weitergehende Prüfungen zur Sicherstellung des einwandfreien Zustands des
Prüflings erforderlich sind, so sind sie ausdrücklich angehalten, diese Prüfungen durchzu-
führen. Auch wird für die Richtigkeit der Angaben in dieser Unterlage keine Verantwor-
tung übernommen.

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Prüfen von Lichtbogenschweißeinrichtungen Stand Mai 2018 3
Inhaltsverzeichnis

1. Grundlagen 6
1.1 Lichtbogenverfahren 6
1.1.1 Lichtbogenhandschweißen 6
1.1.2 Metall-Schutzgasschweißen 7
1.1.3 WIG-Schweißen 7
1.1.4 Plasma-Schneiden 8
1.2 Gefahren durch elektrischen Strom 8
1.2.1 Erhöhte elektrische Gefährdung 9
1.2.2 Begrenzter Betrieb ohne erhöhte elektrische Gefährdung 10
1.2.3 Schweißbrenner maschinell geführt 10
1.2.4 Unter Wasser mit Person im Wasser 10
1.3 Messung der Leerlaufspannung 10
2. Prüfen von Lichtbogenschweißeinrichtungen 13
2.1 Prüfvorschriften 13
2.2 Erforderliche Prüfausstattung 13
2.3 Praktische Durchführung der Prüfung 14
2.3.1 Sichtprüfung 14
2.3.2 Durchgängigkeit des Schutzleiterstromkreises 14
2.3.3 Isolationswiderstand 15
2.3.3.1 Isolationswiderstand zwischen Netzstromkreis und
Schweißstromkreis 15
2.3.3.2 Isolationswiderstand zwischen Schweißstromkreis und
Schutzleiterstromkreis 16
2.3.3.3 Isolationswiderstand zwischen Netzstromkreis und
Schutzleiterstromkreis 17
2.3.3.4 Isolationswiderstand von Einrichtungen der Schutzklasse II gegen
berührbare Oberflächen 17
2.3.4 Messung des Berührungsstrom 18
2.3.4.1 Berührungsstrom des Schweißstromkreises 18
2.3.4.2 Berührungsstrom bei Normalbetrieb 19
2.3.5 Messung des Schutzleiterstrom 20
2.3.6 Messung der Leerlaufspannung 21
2.3.7 Funktionsprüfung 24
3. Dokumentation der Prüfergebnisse 26

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4 Prüfen von Lichtbogenschweißeinrichtungen Stand Mai 2018
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Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1 Lichtbogenverfahren 6
Abbildung 2 Lichtbogenhandschweißen/Elektroden-Schweißen 7
Abbildung 3 Metall-Schutzgasschweißen 7
Abbildung 4 WIG-Schweißen 8
Abbildung 5 Kennzeichnung für erhöhte elektrische Gefährdung 9
Abbildung 6 Alte Kennzeichnungen für erhöhte elektrische Gefährdung 10
Abbildung 7 Messung der Leerlaufspannung 11
Abbildung 8 ARC WELDING ADAPTER von Safetytest 12
Abbildung 9 SECULOAD von Gossen Metrawatt 12
Abbildung 10 Messung der Durchgängigkeit des Schutzleiterstromkreises 15
Abbildung 11 Messung des Isolationswiderstandes zwischen Netzstromkreis und
Schweißstromkreis bei Geräten der Schutzklasse I 15
Abbildung 12 Messung des Isolationswiderstandes zwischen Netzstromkreis und
Schweißstromkreis bei Geräten der Schutzklasse II 16
Abbildung 13 Messung des Isolationswiderstandes zwischen Schweißstromkreis und
Schutzleiterstromkreis 16
Abbildung 14 Messung des Isolationswiderstandes zwischen Netzstromkreis und
Schutzleiterstromkreis 17
Abbildung 15 Messung des Isolationswiderstandes zwischen dem Netzstromkreis von
Geräten der Schutzklasse II und berührbaren Oberflächen 17
Abbildung 16 Messung des Berührungsstroms des Schweißstromkreises bei Geräten der
Schutzklasse I 18
Abbildung 17 Messung des Berührungsstroms des Schweißstromkreises bei Geräten der
Schutzklasse II 18
Abbildung 18 Messung des Berührungsstromes bei Normalbetrieb SK I 19
Abbildung 19 Messung des Berührungsstromes bei Normalbetrieb SK II 19
Abbildung 20 Messung des Schutzleiterstroms mit dem direkten Verfahren 20
Abbildung 21 Messung des Schutzleiterstroms mit dem Differenzstromverfahren 20
Abbildung 22 Messung der Leerlaufspannung 21
Abbildung 23 Messung der Leerlaufspannung mit dem ARC WELDING ADAPTER 22
Abbildung 24 Anschluss mit Krokodilklemmen 23
Abbildung 25 Messung der Leerlaufspannung mit dem SECULOAD 24
Abbildung 26 Prüfablauf für Lichtbogenschweißgeräte 25
Abbildung 27 Dokumente zum Prüfwesen im THW Extranet 27

Art der Unterlage


(X) TN-Unterlage
(X) Druckunterlage
() Lehrunterlage
() Konzept

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Prüfen von Lichtbogenschweißeinrichtungen Stand Mai 2018 5
1. Grundlagen

1.1 Lichtbogenverfahren
Beim Lichtbogenschweißen wird durch die Energie eines elektrischen Lichtbogens, das zu
verschweißende Material aufgeschmolzen. Durch die eventuelle Zugabe weiteren
Materials werden die Werkstücke miteinander verbunden. In der Technik unterscheidet
man verschiedene Lichtbogenverfahren. Dies sind:

Lichtbogenverfahren

Lichtbogenschweißen Schneiden und Ausfugen Termisches Spritzen


z. B.: (elektrischer Lichtbogen ohne Gasentladung)
- Plasmaschneiden z. B.:
- Lichtbogenschneiden Lichtbogenspritzen
- Lichtbogenausfugen Plasmaspritzen

Metall-Schutzgasschweißen Metall-Lichtbogenschweißen Plasmaschweißen Wolframschutzgas- Unterpulver-


z. B.: ohne Schutzgas z. B.: schweißen Schweißen
- MIG z. B.: Plasma-Metall- z. B.:
- MAG - Lichtbogenhandschweißen Intergasschweißen WIG
- Metall-Lichtbogenschweißen
mit Fülldraht ohne Schutzgas

Abbildung 1 Lichtbogenverfahren

Von den Lichtbogenverfahren haben lediglich die rotgekennzeichneten Verfahren wie


Plasmaschneiden, Metall-Schutzgasschweißen, Wolframschutzgasschweißen und das
Lichtbogenhandschweißen im THW Bedeutung.

1.1.1 Lichtbogenhandschweißen
Beim Lichtbogenhandschweißen – auch Elektroden-Schweißen genannt – brennt der
Lichtbogen zwischen dem Werkstück und einer abschmelzenden Elektrode. Die Elektrode
liefert den Zusatzwerkstoff. Die stabförmige Elektrode wird in den Elektrodenhalter ein-
gespannt und vom Schweißer oder der Schweißerin an der Nahtstelle geführt. Die Elekt-
rode ist im Allgemeinen umhüllt. Die Umhüllung schmilzt ebenfalls ab. Durch die frei
werdenden Gase und die entstehende Schlacke wird das Schmelzbad und der Lichtbogen
vor der Außenluft geschützt. Nach dem Erkalten der Schweißverbindung wird die Schla-
cke entfernt.

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6 Prüfen von Lichtbogenschweißeinrichtungen Stand Mai 2018
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Abbildung 2 Lichtbogenhandschweißen/Elektroden-Schweißen

1.1.2 Metall-Schutzgasschweißen
Beim Metall-Schutzgasschweißen unterscheidet man das MIG-Verfahren (Metall-Inert-
Gas-Verfahren) und das MAG-Verfahren (Metall-Aktiv-Gas-Verfahren). Der Lichtbogen
brennt hier zwischen dem automatisch zugeführten (abschmelzenden) Schweißdraht und
dem Werkstück. Ein separat zugegebenes Gas schützt den Lichtbogen und das Schmelz-
bad vor der Außenluft. Je nach zu verschweißendem Material ist das MIG- oder MAG-
Verfahren auszuwählen.

Abbildung 3 Metall-Schutzgasschweißen

1.1.3 WIG-Schweißen
Beim WIG-Schweißen (Wolfram-Inert-Gas-Verfahren) brennt der Lichtbogen zwischen
einer nicht abschmelzenden Elektrode aus Wolfram und dem Werkstück. Ein separat zu-
geführtes Argon-Schutzgas schütz den Lichtbogen und das Schmelzbad vor der Außen-
luft. Falls erforderlich wird Zusatzwerkstoff von Hand oder durch eine spezielle Kalt-
drahtzufuhr zugegeben.

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Prüfen von Lichtbogenschweißeinrichtungen Stand Mai 2018 7
Abbildung 4 WIG-Schweißen

1.1.4 Plasma-Schneiden
Beim Plasma-Schneiden brennt der Lichtbogen zwischen einer nicht abschmelzenden
Elektrode und dem Werkstück. Durch eine Düse und zugeführte Druckluft wird der Licht-
bogen eingeschnürt. Dies erhöht die Intensität und Stabilität des Lichtbogens. Durch die-
se Einschnürung entsteht im Brenner ein hocherhitztes ionisiertes Gas (Plasma) das den
Lichtbogen auf das Werkstück überträgt.

1.2 Gefahren durch elektrischen Strom


Zwischen den beiden Polen des Schweißgerätes Elektrodenhalter/Brenner und der
Schweißstromrückleitungsklemme steht eine Spannung an. Beim eigentlichen Schweiß-
vorgang beträgt die Brennspannung des Lichtbogens etwa 10 und 40 Volt. Wird nicht ge-
schweißt steht zwischen den beiden Polen eine höhere Spannung an. Spannungen von 25
Volt Wechselstrom bzw. 60 Volt Gleichstrom werden für den Menschen im Allgemeinen
als ungefährlich angesehen. Die Vereinbarte Grenze der zulässigen Berührungsspannung
liegt bei 50 Volt Wechselspannung und 120 Volt Gleichspannung. Durch Schweißende
können die Leerlaufspannungen zwischen dem Elektrodenhalter/Brenner und der
Schweißstromrückleitungsklemme überbrückt werden. Je nachdem wie trocken oder
feucht, und damit leitfähig, Kleidung, Handschuhe aber auch das Schuhwert sind ist es
möglich eine elektrische Körperdurchströmung zu erleiden.
In verschiedenen Vorschriften sind daher die Grenzwerte für die zulässige Leerlaufspan-
nung zu finden. Diese finden sich unter anderem in DGUV Information 209-010 „Lichtbo-
genschweißen“ aus März 2017.

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8 Prüfen von Lichtbogenschweißeinrichtungen Stand Mai 2018
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Einsatzbedingung Max. zulässige Leerlaufspannung in Volt


Gleichspannung Wechselspannung
Scheitelwert Effektivwert
Erhöhte elektrische Gefährdung 113 68 48
Ohne erhöhte elektrische Gefährdung 113 113 80
Begrenzter Betrieb ohne erhöhte elekt- 113 78 55
rische Gefährdung
Schweißbrenner maschinell geführt 141 141 100
Plasmaschneiden 500 - -
Unter Wasser mit Personen im Wasser 65 unzulässig

Tabelle 1 Maximal zulässige Leerlaufspannungen

1.2.1 Erhöhte elektrische Gefährdung


Von einer erhöhten elektrischen Gefährdung spricht man wenn elektrische Anlagen oder
Betriebsmittel in leitfähigen Bereichen mit begrenzter Bewegungsfreiheit oder in sonsti-
gen Räumen und Bereichen mit leitfähiger Umgebung betrieben werden.
Ein leitfähiger Bereich mit begrenzter Bewegungsfreiheit liegt vor, wenn dessen Begren-
zungen im Wesentlichen aus Metallteilen oder leitfähigen Teilen bestehen und eine Per-
son großflächig mit ihrem Körper in Berührung mit der leitfähigen Begrenzung stehen
kann. Dabei ist die Möglichkeit der Unterbrechung dieser Berührung eingeschränkt. Dies
können z. B. Arbeiten in kleinen Kesseln, Tanks, Reparatur- oder Montagearbeiten in en-
gen, metallisch begrenzten Räumen, aber auch Arbeiten in Bohrungen oder Rohrschäch-
ten sein.
Lichtbogenschweißeinrichtungen die für den Einsatz bei erhöhter elektrischer Gefährdung
geeignet sind werden heute mit einem „S“ gekennzeichnet.

Abbildung 5 Kennzeichnung für erhöhte elektrische Gefährdung


Diese Kennzeichnung bedeutet, dass mit einer maximalen Gleichspannung von 113 Volt
bzw. einer Wechselspannung mit einem Effektivwert von 48 Volt (Scheitelwert 68 Volt)
gearbeitet wird.

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Prüfen von Lichtbogenschweißeinrichtungen Stand Mai 2018 9
Früher wurden die Schweißgeräte für den Einsatz bei erhöhter elektrischer Gefährdung
mit dem bei Gleichspannung mit dem Kennzeichen „K“ und bei Wechselspannung mit
dem Kennzeichen 42V gekennzeichnet.

K 42V
Abbildung 6 Alte Kennzeichnungen für erhöhte elektrische Gefährdung

1.2.2 Begrenzter Betrieb ohne erhöhte elektrische Gefähr-


dung
Die Leistung der Schweißstromquellen für begrenzten Betrieb ist durch die Einschaltdauer
(Temperaturwächter) und die maximale Stromstärke von 160 Ampere eingeschränkt.
Hierbei handelt es sich um Geräte aus dem Heimwerkerbereich.

1.2.3 Schweißbrenner maschinell geführt


Schweißbrenner gelten als maschinell geführt, wenn die folgenden Bedingungen erfüllt
sind:
· Der Brenner darf nicht von Hand gehalten werden.
· Die Leerlaufspannung muss selbsttätig abgeschaltet werden, wenn nicht ge-
schweißt wird.
· Der Schutz gegen direktes Berühren aktiver Teile muss:
o Mindestens der Schutzart IP 2X entsprechen,
o oder durch eine Gefahrenminderungseinrichtung sichergestellt sein.
Maschinell geführte Schweißbrenner sollten im THW nicht vorhanden sein.

1.2.4 Unter Wasser mit Person im Wasser


Hier gelten natürlich durch das Wasser noch schärfere Grenzwerte als bei den erhöhten
elektrischen Gefährdungen. Dieser Anwendungsfall sollte im THW nicht vorkommen.

1.3 Messung der Leerlaufspannung


Da durch die Leerlaufspannung für die Schweißenden Gefahren bestehen ist auf eine dau-
erhaft vorhandene Isolation von Elektrodenhalter/Brenner zu achten. Bei der Schweiß-
stromrückleitungsklemme sind auch unisolierte Schraubzwingen oder Federklemmen
zugelassen. DIN EN 90974-4 (VDE0544-4) fordert im Rahmen der Prüfungen die Leer-
laufspannung zu messen. Bei Wechselstrom-Schweißgeräten kann diese Messung auch

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10 Prüfen von Lichtbogenschweißeinrichtungen Stand Mai 2018
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mit einem Multimeter (Spannungsmesser für Effektivwerte (trms)) erfolgen. Dieses Mul-
timeter soll über einen Innenwiderstand von 5 kW verfügen bzw. der Schweißstromkreis
soll bei der Messung mit 5 kW belastet werden. Ein derartiges Multimeter ist dem Verfas-
ser jedoch unbekannt. Die normalen Multimeter haben einen Eingangswiderstand der in
der Regel über 1 MW liegt. Einige Multimeter verfügen über einen Messbereich mit ver-
ringertem Eingangswiderstand bzw. die Möglichkeit den Eingangswiderstand durch Drü-
cken einer Taste kurzzeitig für die Messung herabzusetzen. Hierdurch sollen Spannungs-
einkopplungen durch Induktion bzw. Influenz unterdrückt werden. Aber auch bei diesen
Multimetern beträgt der Eingangswiderstand noch einige 100 kW. Um diese Möglichkeit
der Messung nutzen zu können müsste daher das Schweißgerät mit einem Widerstand
von 5 kW während der Messung belastet werden. Auch ein entsprechender Messwider-
stand (der ja in einem berührungsgeschützten Gehäuse mit Messanschlüssen verbaut sein
müsste) ist dem Verfasser derzeit nicht bekannt. Daher wird auf diese Messmethode nicht
weiter eingegangen.
Bisher erfolgte zur Ermittlung der Leerlaufspannung eine Messung der Scheitelwerte.
Hiermit sollen kleinere Spannungsspitzen (Peaks) die bei Gleichstrom-Schweißgeräten
bzw. Inverter-Schweißgeräten auftreten können mitgemessen werden. Die maximale zu-
lässige Ausgangsspannung ist dem Typenschild des Schweißgerätes zu entnehmen. Bei
Wechselstromschweißgeräten muss der Effektivwert der Wechselspannung zur Ermitt-
lung des Grenzwertes mit 1,4 (√2) multipliziert werden.
In der Norm ist hierzu eine Messschaltung angegeben.

1 kW

0,2 kW

10 nF 6,8 mF V
0 - 5 kW max. Speicher

Netzspannung
Messschaltung Multimeter L PE N

Umpolen!

Netzstecker
Netztrennschalter

Abbildung 7 Messung der Leerlaufspannung

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Prüfen von Lichtbogenschweißeinrichtungen Stand Mai 2018 11
Durch eine Messschaltung wird die Schweißspannungsquelle mit einem Widerstand zwi-
schen 0,2 und 5,2 kW belastet. Über einen Widerstand von 1 kW und eine Einweg-
Gleichrichterdiode wird ein Kondensator von 6,8 µF aufgeladen. Mit einem Spannungs-
messer für Mittelwerte (Multimeter) mit einem Eingangswiderstand nicht kleiner als 1
MW wird die Spannung zur Anzeige gebracht. Um den Maximalwert ablesen zu können
muss das Multimeter einen Max-Speicher haben.
Kann das Lichtbogenschweißgerät auf verschiedene Betriebsarten umgeschaltet werden,
so kann es möglich sein, das unterschiedliche Leerlaufspannungen auftreten. Die Leer-
laufspannung ist daher in allen Betriebsarten zu messen.
Die folgenden Abbildungen zeigen zwei Adapter die zur Messung der Leerlaufspannung
angeboten werden.

Abbildung 8 ARC WELDING ADAPTER von Safetytest

Abbildung 9 SECULOAD von Gossen Metrawatt

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12 Prüfen von Lichtbogenschweißeinrichtungen Stand Mai 2018
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2. Prüfen von Lichtbogenschweißeinrichtungen
Die Prüfung von Lichtbogenschweißgeräten durch die ehrenamtlich tätigen „Befähigten
Personen zur Prüfung elektrischer Gefährdungen (BP-E)“ sollte sich auf die Lichtbogen-
schweißeinrichtungen mit den THW-Sachnummern:
· 3431T00207 (Schweißtransformator, 65 – 130 A Schweißstrom) und
· 3431T23208 (Schweißtransformator, vollschutzisoliert)
beschränken.
Bei den Lichtbogenschweißgeräten mit den THW-Sachnummern:
· 3431T91007 (Schutzgasschweißgerät, eli),
· 3431T31100 (WIG-Schweißgerät; ACDC Inverter-Stromquelle) und
· 5130T23801 (Plasmaschneidanlage)
sind weitere Prüfungen erforderlich, die von dieser Unterlage eventuell nicht erfasst wer-
den. Gerade die bei diesen Geräten evtl. vorhandenen Gasventile und auch die Drahtzu-
führeinrichtungen bedürfen einer entsprechenden Wartung. Auch kann es sein, dass bei
diesen Geräten im Rahmen der Prüfung elektrische/elektronische Baugruppen abge-
klemmt werden müssen. Dies erfordert besondere Fachkenntnisse über die jeweiligen
Gerätetypen bzw. eine entsprechende Schulung durch die Hersteller. Diese Geräte sind
daher durch geeignete Fachfirmen (Schweißcenter) bzw. durch die Hersteller zu prüfen.

2.1 Prüfvorschriften
Die notwendigen Prüfungen Lichtbogenschweißeinrichtungen sind in „DIN EN 60974-4
(VDE 0544-4): Mai 2017 Lichtbogenschweißeinrichtungen – Teil 4: Wiederkehrende In-
spektion und Prüfung“ enthalten.

2.2 Erforderliche Prüfausstattung


· Prüfgerät für Geräteprüfung nach VDE 0701-0702, THW-Sachnummer
6665T00015 mit Zubehör
· Prüfadapter für Geräteprüfung nach VDE 0701-0702, THW-Sachnummer
6665T00017
· Vielfachmessgerät, handelsüblich, THW-Sachnummer 6625T90150 mit Min-
/Max-Speicherung
· Prüfadapter zur Messung der Leerlaufspannung von Lichtbogenschweißeinrich-
tungen THW-Sachnummer 6665T00028
· Werkzeugsatz Elektriker, THW-Sachnummer 5180T22324
· Prüfprotokoll
· Prüfplakette zur Kennzeichnung des Prüflings nach erfolgreich bestandener Prü-
fung
· Persönliche Schutzausstattung

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Prüfen von Lichtbogenschweißeinrichtungen Stand Mai 2018 13
2.3 Praktische Durchführung der Prüfung
2.3.1 Sichtprüfung
Die Sichtprüfung ist sowohl am Lichtbogenschweißgerät selbst, als auch an den zugehöri-
gen Elektrodenhaltern und der Schweißstrom-Rückleitungsklemme durchzuführen. Hier-
bei ist insbesondere auf:
· Beschädigungen des Gehäuses,
· Beschädigungen von Isolierungen,
· defekte Anschlüsse,
· defekte Stecker,
· einwandfreie Zugentlastungen,
· Anzeichen auf thermische Überlastung,
· freie Kühlöffnungen,
· starke Verschmutzung, starker Staub, Kontamination,
· schlechte Lesbarkeit oder fehlende Kennzeichnungen bzw. Typenschilder und
· andere Beschädigungen oder Hinweise auf unsachgemäßen Gebrauch zu achten.
Anmerkung: Sollte der Prüfling starke Verschmutzungen aufweisen, ist der Prüfling vor
der Prüfung zu reinigen (auch durch Auseinandernehmen).

2.3.2 Durchgängigkeit des Schutzleiterstromkreises


Der Widerstand des Schutzleiterstromkreises darf:
· 0,3 W für die ersten 5 m Länge,
o darüber hinaus zzgl. 0,1 W je weitere 7,5 m Länge der Anschlussleitung,
o maximal jedoch 1,0 W nicht überschreiten.
· Bei Anschlussleitungen größer 16 A Nennstrom gilt der Widerstandswert des Lei-
ters als Grenzwert.
Anmerkung: Während der Messung ist die Leitung in Abschnitten, insbesondere an den
Einführungsstellen der Leitungen in die Gehäuse, zu bewegen.

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14 Prüfen von Lichtbogenschweißeinrichtungen Stand Mai 2018
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W =
Prüfgerät

Netzstecker
Netztrennschalter

Abbildung 10 Messung der Durchgängigkeit des Schutzleiterstromkreises

2.3.3 Isolationswiderstand
2.3.3.1 Isolationswiderstand zwischen Netzstromkreis und
Schweißstromkreis
Der Isolationswiderstand ist zwischen Netzstromkreis und Schweißstromkreis zu messen.
Der Grenzwert beträgt 5,0 MW.

MW =
500V

Prüfgerät

Netzstecker
Netztrennschalter

Abbildung 11 Messung des Isolationswiderstandes zwischen Netzstromkreis und


Schweißstromkreis bei Geräten der Schutzklasse I

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Prüfen von Lichtbogenschweißeinrichtungen Stand Mai 2018 15
MW =
500V

Prüfgerät

Netzstecker
Netztrennschalter

Abbildung 12 Messung des Isolationswiderstandes zwischen Netzstromkreis und


Schweißstromkreis bei Geräten der Schutzklasse II

2.3.3.2 Isolationswiderstand zwischen Schweißstromkreis und


Schutzleiterstromkreis
Der Isolationswiderstand ist zwischen Schweißstromkreis und Schutzleiterstromkreis zu
messen (Nur bei Geräten der Schutzklasse I).
Der Grenzwert beträgt 2,5 MW.

MW =
500V

Prüfgerät

Netzstecker
Netztrennschalter

Abbildung 13 Messung des Isolationswiderstandes zwischen Schweißstromkreis


und Schutzleiterstromkreis

Anmerkung: Diese Messung ist bei Prüfgeräten, die nicht über einen speziellen Prüfablauf
für Lichtbogenschweißgeräte verfügen, nicht über die Prüfdose des Prüfgerätes möglich.
Die Messung muss bei diesen Prüfgeräten über separate Prüfleitungen erfolgen. Nicht bei
allen am Markt verfügbaren Prüfgeräten ist dies möglich.

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16 Prüfen von Lichtbogenschweißeinrichtungen Stand Mai 2018
Bundesschule

2.3.3.3 Isolationswiderstand zwischen Netzstromkreis und


Schutzleiterstromkreis
Der Isolationswiderstand ist zwischen Netzstromkreis und Schutzleiterstromkreis zu mes-
sen (nur bei Geräten der Schutzklasse I).
Der Grenzwert beträgt 2,5 MW.

MW =
500V

Prüfgerät

Netzstecker
Netztrennschalter

Abbildung 14 Messung des Isolationswiderstandes zwischen Netzstromkreis und


Schutzleiterstromkreis

2.3.3.4 Isolationswiderstand von Einrichtungen der Schutzklas-


se II gegen berührbare Oberflächen
Der Isolationswiderstand ist zwischen dem Netzstromkreis von Geräten der Schutzklasse
II und berührbaren Oberflächen zu messen.
Der Grenzwert beträgt 5,0 MW.
· Hierbei ist gegen leitfähige Teile, die am Gehäuse angebracht sind, zu messen.
· Ebenfalls sind die Kunststoffteile des Gehäuses mit der Prüfspitze zu berüh-
ren/abzutasten.

MW =
500V

Prüfgerät

Netzstecker
Netztrennschalter

Abbildung 15 Messung des Isolationswiderstandes zwischen dem Netzstromkreis


von Geräten der Schutzklasse II und berührbaren Oberflächen

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Prüfen von Lichtbogenschweißeinrichtungen Stand Mai 2018 17
2.3.4 Messung des Berührungsstrom
2.3.4.1 Berührungsstrom des Schweißstromkreises
Der Berührungsstrom des Schweißstromkreises gegen den Schutzleiter des Netzes ist zu
messen. Während der Messung ist das Lichtbogenschweißgerät in Betrieb zu nehmen.
Der Grenzwert beträgt 10 mA.
· Hierbei ist der Berührungsstrom des Schweißstromkreises gegen den Schutzleiter
bzw. bei Geräten der Schutzklasse II gegen den Schutzleiteranschluss einer Steck-
dose zu messen.
· Bei Prüflingen mit ungepolter Steckvorrichtung ist die Prüfung in beiden Stecker-
stellungen vorzunehmen.

mA Netzspannung
Messgerät L PE N

1. Messung

Netzstecker
2. Messung Netztrennschalter

Abbildung 16 Messung des Berührungsstroms des Schweißstromkreises bei Gerä-


ten der Schutzklasse I

mA Netzspannung
Messgerät L PE N

1. Messung

Netzstecker
2. Messung Netztrennschalter

Abbildung 17 Messung des Berührungsstroms des Schweißstromkreises bei Gerä-


ten der Schutzklasse II

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18 Prüfen von Lichtbogenschweißeinrichtungen Stand Mai 2018
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Anmerkung: Bei Prüfgeräten, die keine automatischen Prüfabläufe für die Prüfung von
Lichtbogenschweißgeräten haben, ist der Bereich zur Messung des Berührungsstromes in
der Regel eingeschränkt. Somit können Überschreitungen des Messbereichsendwertes
auftreten. Durch die Prüferinnen und Prüfer muss dann anhand der Bedienungsanleitung
des Messgerätes festgestellt werden ab welchem Messwert die Überschreitung des Mess-
bereiches erfolgt. Liegt dieser Wert deutlich unter 10 mA bleibt nur die Prüfung in einem
Fachbetrieb der über die notwendige Messtechnik verfügt.
Dies ist z. B. beim Metratester 5+ der Fall. In der hier zu verwendenden Stellung des
Messbereichswahlschalters IA geht der Messbereich lediglich bis 1,99 mA.

2.3.4.2 Berührungsstrom bei Normalbetrieb


Der Berührungsstrom ist an berührbaren leitfähigen Oberflächen die nicht an den Schutz-
leiter angeschlossen sind zu messen. Die Messung erfolgt gegen den Schutzleiter.
Der Grenzwert beträgt 0,5 mA.

mA Netzspannung
Messgerät L PE N

Berührbares leitfähiges Teil

Netzstecker
Netztrennschalter

Abbildung 18 Messung des Berührungsstromes bei Normalbetrieb SK I

mA Netzspannung
Messgerät L PE N

Berührbares leitfähiges Teil

Netzstecker
Netztrennschalter

Abbildung 19 Messung des Berührungsstromes bei Normalbetrieb SK II

© THW-Bundesschule Version 1.0.2


Prüfen von Lichtbogenschweißeinrichtungen Stand Mai 2018 19
2.3.5 Messung des Schutzleiterstrom
Der Schutzleiterstrom ist zu messen. Der Grenzwert beträgt 10 mA.1
· Bei Prüflingen mit ungepolter Steckvorrichtung ist die Prüfung in beiden Stecker-
stellungen vorzunehmen.
Netzspannung
L PE N

mA
Messgerät

Netzstecker
Netztrennschalter

Gerät isoliert Aufgestellt!

Abbildung 20 Messung des Schutzleiterstroms mit dem direkten Verfahren

Netzspannung
L PE N

mA
Messgerät

Netzstecker
Netztrennschalter

Abbildung 21 Messung des Schutzleiterstroms mit dem Differenzstromverfahren

1Lichtbogenschweißgeräte die zum dauerhaften Anschluss einen verstärkten


Schutzleiter haben dürfen einen Ableitstrom bis zu 5 % des Bemessungs-
Netzstroms je Außenleiter haben.

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20 Prüfen von Lichtbogenschweißeinrichtungen Stand Mai 2018
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2.3.6 Messung der Leerlaufspannung


Die Leerlaufspannung an den Schweißanschlüssen ist zu messen.
Als Grenzwert für die Leerlaufspannung gilt die Angabe auf dem Typenschild des Herstel-
lers. Da mit der Messschaltung die Scheitelwerte gemessen werden ist bei Wechsel-
stromschweißgeräten der auf dem Typenschild angegebene Effektivwert mit 1,4 (√2) zu
multiplizieren um den zulässigen Scheitelwert zu ermitteln.
· Zur Messung der Leerlaufspannung ist eine spezielle Schaltung zur Messung der
Scheitelwerte zu verwenden (Prüfadapter zur Messung der Leerlaufspannung von
Lichtbogenschweißeinrichtungen THW-Sachnummer 6665T00028).
· Die Messschaltung muss mit einem Spannungsmesser für Mittelwerte (Gleich-
spannung) verbunden werden. Der Spannungsmesser muss über einen MAX-
Speicher verfügen.
· Bei Prüflingen mit ungepolter Steckvorrichtung ist die Prüfung in beiden Stecker-
stellungen vorzunehmen.
· Der Eingang der Messschaltung ist (wenn erforderlich) umzupolen. Durch die Ein-
weggleichrichtung wird nur eine Halbwelle der Spannung erfasst. Der von der Fa.
Safetytest vertriebene ARC WELDING ADAPTER ist so wie die Schaltung in der
Norm aufgebaut. Bei dem von Gossen Metrawatt vertriebenen SECULOAD
braucht nicht umgepolt zu werden da im Gerät ein Brückengleichrichter verbaut
ist. Bei diesem Messadapter werden beide Halbwellen erfasst.
· Bei Messgeräten die über einen Automatischen Prüfablauf zur Prüfung von Licht-
bogenschweißeirichtungen verfügen kann der Adapter zur Messung der Leer-
laufspannung bereits im Messgerät integriert sein.

1 kW

0,2 kW

10 nF 6,8 mF V
0 - 5 kW max. Speicher

Netzspannung
Messschaltung Multimeter L PE N

Umpolen!

Netzstecker
Netztrennschalter

Abbildung 22 Messung der Leerlaufspannung

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Prüfen von Lichtbogenschweißeinrichtungen Stand Mai 2018 21
Als maximaler Grenzwert gelten die in Tabelle 1 dieser Unterlage angegebenen Werte.
Wird auf dem Typenschild des Schweißgerätes eine Leerlaufspannung angegeben, so ist
diese als Grenzwert anzusehen. Um Abweichungen durch eine abweichende Eingangs-
spannung zu berücksichtigen gilt für die gemessene Leerlaufspannung eine Toleranz von
± 15 %. Keinesfalls dürfen jedoch die Werte der Tabelle 1 überschritten werden.
Die bedeutet für ein Schweißgerät mit einer Angabe auf dem Typenschild von 92 Volt
Gleichspannung:
· Maximale Spannung 92 V + 15 % = 105,8 V, bzw. 92 V * 1,15 = 105,8 V.
· Minimale Spannung 92 V – 15 % = 78,2 V, bzw. 92 V * 0,85 = 78,2 V.

Die folgende Abbildung zeigt die Messung der Leerlaufspannung mit dem ARC WELDING
ADAPTER von Safetytest. Zum Anschluss an das Lichtbogenschweißgerät wurden Bürs-
tensonden eingesetzt. Dabei ist zu beachten, dass zwischen den beiden Schweißausgän-
gen eine Spannung anliegt die den Prüfer oder die Prüferin gefährden kann. Zur Anzeige
der Spannung wurde das IronMeter von HT-Instruments eingesetzt.

Abbildung 23 Messung der Leerlaufspannung mit dem ARC WELDING ADAPTER

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22 Prüfen von Lichtbogenschweißeinrichtungen Stand Mai 2018
Bundesschul
e
Die nächste Abbildung zeigt den Anschluss an den Schweißausgängen mit Krokodilklem-
men. Dabei ist darauf zu achten das über ein möglicherweise vorhandenes Metallgehäuse
kein Kurzschluss entsteht.

Abbildung 24 Anschluss mit Krokodilklemmen

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Prüfen von Lichtbogenschweißeinrichtungen Stand Mai 2018 23
Auf der nächsten Abbildung wurde der Anschluss über die Schweißstromrückleitungs-
klemme und den Elektrodenhalter vorgenommen. Die Messung erfolgt mit dem
SECULOAD von Gossen-Metrawatt. Zur Anzeige der Spannung wurde das MM12 von
Benning verwandt.

Abbildung 25 Messung der Leerlaufspannung mit dem SECULOAD

2.3.7 Funktionsprüfung
Alle sicherheitstechnisch relevanten Funktionen müssen auf einwandfreien Betrieb getes-
tet werden.

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24 Prüfen von Lichtbogenschweißeinrichtungen Stand Mai 2018
Bundesschule

nicht Einwandfrei nicht Einwandfrei


Sichtprüfung
in Ordnung

Schutzklasse I Schutzklasse II

Schutzleiterwiderstand

Nein
£ 0,3 W
(1)

Ja
Isolationswiderstand
Netzstromkreis-Schweißstromkreis

Nein
³ 5,0 MW Nein

Ja Ja

Isolationswiderstand Isolationswiderstand
Schweißstromkreis - Schutzleiterstromkreis Netzstromkreis - berührbare Oberflächen

Nein
³ 2,5 MW ³ 5,0 MW Nein

Ja Ja

Isolationswiderstand
Netzstromkreis - Schutzleiterstromkreis

Nein
³ 2,5 MW
Ja

Berührungsstrom des Schweißstromkreises

Nein
£ 10 mA Nein

Berührungsstrom bei Normalbetrieb

Nein
£0,5 mA Nein

Ja Ja

Schutzleiterstrom

Nein
£ 10 mA
Ja

Leerlaufspannung

Nein Nein
Typenschild
± 15 %
Grenzwert eingehalten

keine Funktion keine Funktion


Funktionsprüfung
Funktion Einwandfrei

Prüfung bestanden

Prüfung nicht bestanden

(1) Grenzwert gilt nur für die ersten 5 m. Bei längeren Leitungen bzw. Nennströmen
>16 A Erläuterungen in der Prüfanweisung beachten.

Abbildung 26 Prüfablauf für Lichtbogenschweißgeräte

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Prüfen von Lichtbogenschweißeinrichtungen Stand Mai 2018 25
3. Dokumentation der Prüfergebnisse
Die Prüfung gilt als bestanden, wenn die folgenden Prüfpunkte in dieser festgelegten Rei-
henfolge nacheinander bestanden wurden:
· Bei der Sichtprüfung keine die Sicherheit beeinträchtigenden Mängel festgestellt
wurden.
· Bei Geräten der Schutzklasse I die Messung der Durchgängigkeit des Schutzleiters
bestanden wurde.
· Alle für den Prüfling zutreffenden Messungen des Isolationswiderstandes bestan-
den wurden.
· Die Messung des Ableitstroms des Schweißstromkreises bestanden wurde.
· Die Messung des primären Ableitstroms bestanden wurde.
· Die Messung der Leerlaufspannung bestanden wurde.
· Die Funktionsprüfung bestanden wurde.

Die durchgeführte Prüfung ist gemäß den Vorgaben des THW zu dokumentieren.

Hat der Prüfling die Prüfung bestanden, ist der Prüfling mit einer Prüfplakette zu verse-
hen, auf der der nächste Prüftermin dokumentiert wird. Auf der Prüfplakette sollte der
nächste Prüftermin vorzugsweise mechanisch gekennzeichnet werden (Lochzange o. ä.).

Hat der Prüfling die Prüfung nicht bestanden, ist der Prüfling als „Defekt“ zu kennzeich-
nen und der weiteren Verwendung zu entziehen. Der oder die Vorgesetzte ist zu informie-
ren.

Über die Dokumentation des Prüfergebnisses hinaus ist es erforderlich, einmal pro Prü-
fungstag zu dokumentieren, welche Mess- und Prüfgeräte (Hersteller, Typ und Serien-
nummer bzw. Inventarnummer) für die Prüfungen eingesetzt wurden.

Die Dokumente zum Prüfwesen im THW können im THW-Extranet abgerufen werden.

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26 Prüfen von Lichtbogenschweißeinrichtungen Stand Mai 2018
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Abbildung 27 Dokumente zum Prüfwesen im THW Extranet

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Notizen

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Quellennachweis

· Alle Abbildungen, Fotos und Zeichnungen: Matthias Korth, THW-BuS in Hoya.

Autoren/-innenverzeichnis
Erarbeitet durch/OE/am:
· Matthias Korth, THW-BuS in Hoya, 01.06.2017

Letzte Änderung durchführt von/OE/am:


· Matthias Korth, THW-BuS in Hoya, 18.05.2018

Redaktionell bearbeitet von/OE/am:


· Wiebke Stephan, THW-BuS in Hoya, 02.06.2017

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