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Die Globalisierung

Segen für die Menschheit


oder
Angriff auf Demokratie und Wohlstand?

© 1999 by Andrea Lehner


Inhaltsverzeichnis:

1.) Vorwort 3

2.) Was ist Globalisierung ? 4-5

3.) Die zwei Seiten der Globalisierung 6-7

4.) Globalisierung und Standortkonkurrenz 8-9

5.) Verbesserung der Entwicklungschancen armer Länder 10

6.) Die Globalisierungsfalle 11-12

Die 20:80 Gesellschaft 11

Die Wucht der Globalisierung 12

7.) Quellenverzeichnis 13

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Vorwort:

Zu wissen, wie eine Weltwirtschaft funktioniert und ihre Zusammenhänge erkennen zu können, ist sehr

interessant. Über solche Dinge bescheid zu wissen ist wichtig, um Einflüssen von politischen

Machthabern entgegenzutreten.

Die Globalisierung - ein Begriff mit vielen Hintergründen. Ist sie ein Segen für die Menschheit oder

doch ein Angriff?

Andrea Lehner, Mai 1999

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Was ist Globalisierung?

Globalisierung ist ein Schlagwort der Politik, Ökonomie und Soziologie, das die transnationale

Vernetzung der Systeme, Gesellschaften und Märkte bezeichnet. Grundlegend ist dabei die

vollständige Ausbildung eines Weltmarktes und eine noch nie dagewesene Mobilität des Kapitals.

Dies betrifft unter anderem den Finanzmarkt. Hier ist das Phänomen der Gleichzeitigkeit von

Globalisierung und Lokalisierung besonders ausgeprägt, denn internationale Finanztransaktionen werden

in erster Linie in New York, London und Tokio organisiert. Diese Städte haben sich zusammen mit

einigen sekundären Standorten zu den Zentren entwickelt, in denen der größere Teil der

internationalen Finanztransaktionen stattfinden. Diese Finanzplätze profitieren von vielfältigen

externen Effekten und Standortvorteilen, wie Beispielsweise hochentwickelte technische

Infrastruktur und spezialisierte Dienstleistungsunternehmen, die andere Standorte nicht haben. Die

Globalisierung äußert sich darin, daß diese Finanzplätze nicht mehr in dem Maß mit ihrem Heimatland

verkoppelt, wie das früher einmal der Fall war.

Auch der Transfer großer Summen über Grenzen

hinweg, der früher eine umständliche Angelegenheit

war, nimmt heute nur wenig Zeit in Anspruch.

Börsenbroker haben die Möglichkeit, Anlage-

möglichkeiten weltweit zu vergleichen und aufgrund

computergestützter Kommunikationstechniken Trans-

aktionen rund um den Globus zu veranlassen. Weil die

Transaktionskosten gesunken sind, konnt der Umsatz

exponentiell steigen.

Auch auf den Gütermärkten bemerkt man die Globalisierung. Nicht nur Duty-Free-Läden auf Flughäfen

bieten auf allen Kontinenten mehr oder weniger identische Produkte an. Auch sonst gibt es eine ganze

Reihe von Produkten, die überall auf dem Globus gleich aussehen, Produkte der Unterhaltungs-

elektronik oder PCs zum Beispiel. Zugleich gibt es aber auch viele Produkte, die von Land zu Land

höchst unterschiedlich sind. Viele Länder, die in der Vergangenheit kaum überwindliche

Handelsschranken errichtet hatten, öffnen sich für Importe und damit eröffnen sich für exportfähige

Industrien neue Marktchancen.

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Unternehmen engagieren sich in anderen Ländern, um

möglichst nahe am Marktgeschehen zu sein und damit

rasch auf Veränderungen in der Nachfrage reagieren zu

können, aber auch um wichtige Konkurrenten aus der

Nähe zu studieren.

Einige Unternehmen, z.B. Siemens, versuchen weltweit zu

agieren, in allen wichtigen Weltregionen präsent zu sein und ihre Produktionen im weltweiten Maßstab

zu organisieren. Es gibt aber auch mittelständische Unternehmen. Diese Firmen sind keine global

players, sondern versuchen ihre Präsenz in wenigen Schlüsselmärkten durch Produktion vor Ort

sicherzustellen.

Die Internationalisierung des Arbeitsmarktes ist ein Feld, das in der Diskussion um Globalisierung

nicht selten übersehen wird. Es ist ja nicht so, daß Kapital prinzipiell mobiler ist als Arbeit. Es wäre

natürlich übertrieben zu sagen, daß Arbeit mobiler ist als Kapital, aber Arbeit ist bedeutend mobiler

als meist vermutet wird.

Die Staaten reagieren auf diese Entwicklung, indem sie ihr Staatsgebiet als Kapitalstandort möglichst

attraktiv zu gestalten versuchen. Ziel dabei ist, weltweite Erträge zu nationalisieren, Kapitalanlagen zu

veranlassen und nicht zuletzt die heimische Währung zu stärken. Faktisch findet also eine Konkurrenz

der Staaten statt, die sich um die Frage dreht, wer Nutznießer der Globalisierung ist.

In der Folge kann es zum Abbau von Arbeitnehmerrechten, zu Einschnitten in die soziale

Sicherunssysteme und Reallohnverlusten kommen. Kritiker warnen daher vor einer "Globalisierung der

Armut".

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Die 2 Seiten der Globalisierung

Das Wort Globalisierung ist in aller Munde und wird auf sehr unterschiedliche Weise empfunden.

Einerseits wird sie als großer Segen der Menschheit gepriesen, mit der Behauptung, daß es ja keine

Alternative gäbe. Andererseits sind schon viele Kassandrarufe zu vernehmen, die durchaus ihre

Berechtigung haben.

Die für die westliche Welt positiven Auswirkungen liegen auf der Hand, denn es konnte ein Wohlstand

für viele Menschen erreicht werden, der früher nur wenigen, nämlich Angehörigen von Kirche und Adel,

vorbehalten war. Ebenfalls wurde durch Einsatz von Energie und Mechanisierung die Lebensqualität

eines Teiles der Weltbevölkerung stark angehoben, Beispielsweise auf dem Gebiet der medizinischen

Versorgung oder der Arbeitszeit. Das Problem hat sich also verschoben, indem der Kreis der von der

Konsmgesellschaft Begünstigten erweitert worden ist.

Aber eine stetige Entwicklung benötigt sehr viel

Resourcen. Daß dies auf Kosten irgendwelcher

Menschen oder auf Kosten der gesamten Erde geht,

erzeugt erst mit einer gewissen Verzögerung ein

entsprechendes Bewußtsein, denn die Vergeudung von

natürlichen Resourcen muß einmal ein Ende haben.

In den vergangenen Jahren zeigte sich, daß das Wirtschaftswachstum nicht in dem Maß gestiegen ist,

wie es für ein quantitativ wachsendes System notwendig ist. Durch neue technische Mittel wie etwa

Automation und elektronische Datenverarbeitung konnte das Produktionsvermögen einer

Volkswirtschaft sehr gesteigert werden, daß einerseits das Konsumvermögen bereits in eine Sättigung

gelaufen ist, und andererseits die verfügbaren Arbeitskräft nicht mehr benötigt werden, vor allem

dann, wenn Arbeit in Billiglohnländer verlagert werden kann. Es herrscht eine Übersättigung der

westlichen Gesellschaft. Die Wirtschaft stagniert, was die schlimmste Erscheinung in einer auf

Wachstum fixierten Welt ist.

Es gibt grundsätzlich zwei Möglichkeiten wie das Wachstum einer Wirtschaft beeinflusst werden kann.

Das Konsumvermögen der Gesellschaft muß gesteigert und das Produktivitätsvermögen gedrosselt

werden.

-6-
Um die erste Möglichkeit zu realisieren müßten die Unternehmen ihr Werbeetats erhöhen und die

Kapazitäten in den Marketing-Bereich verlegen, um den Konsumgeist der Bevölkerung zu wecken.

Um das Produktionsvermögen einer Volkswirtschaft bei einer festen Anzahl von Arbeitnehmer zu

drosseln, sind Maßnahmen zu treffen, die die Produktivität durch innere Reibung vermindern. Zuerst

bietet sich dazu eine Qualitätssicherung oder eine ständige Umorganisation. Dann werden durch

interne Kommunikationsvorgänge viele Arbeitskräfte gebunden ohne daß die Produktivität nach außen

hin steigt.

Diese Schritte sind aber nur Versuche zur Wachstumssteigerung. Die Lösung der wirtschaftlichen

angespannten Lage wird nur durch eine Bewußtseinsänderung möglich werden, also durch einen

Paradigmenwechsel.

Ein neues ökonomisches Paradigma lautet: "Es muß alles wirtschaftlicher werden".

Wirtschaftlich denken heißt universell denken, global, also nicht nur an Geld,

sondern auch an andere Anlageformen wie Aktien, Optionsscheine und

Investmentfonds. Von menschlichen Dimensionen ist aber nie die Rede in

einem Finanzmarkt, in dem alles nur nach der Wirtschaftlichkeit geredet

wird.

Mit dem Begriff Wirtschaftlichkeit ist das Wachstum eng verbunden. Die Unternehmen unterstehen

dem wirtschaftlichen Druck, ihre Produkte immer billiger zu produzieren. Durch diese Druck entsteht

ein dynamischer Prozeß. Die Folge ist, daß sich Unternehmen zu immeren größeren und anonymen

Einheiten zusammenschließen. Ergebnis sind transnationale Konzerne.

-7-
Globalisierung und Standortkonkurrenz

Ein Standort, an dem Zuliefer-, Lohnfertigungs- und Dienstleistunsunternehmen sowie unterstützende

Institutionen für eine Branche existieren, kann nicht innerhalb kurzer Zeit geschaffen werden,

sondern entsteht als Ergebnis eines längerfristigen Entwicklungsprozesses. Ein solcher Standort

bietet Vorteile, die woanders nicht ohne weiters nachgeahmt werden können.

In Bezug auf Standortkonkurrenz gibt es drei Konstellationen.

Zum einen gibt es besonders in alten Industrien, die Konkurrenz zwischen alten und neuen Standorten.

Alte Industrien sind zum Beispiel die Stahl- und Chemieindustrie und die Automobilindustrie. Bei

diesen Industrien sind die Anforderungen an Standorte geringer, weil die Bedeutung des

Informationsaustauschs und der Lernprozesse geringer ist als in neuen Industrien, in denen ein Teil

des Wissens noch nicht formalisiert und niedergeschrieben ist, sowie in mittelständischen

strukturierten Industrien. Dort sind die Unternehmen aufgrund des hohen Innovationsdrucks auf

Lernprozesse und die Unterstützung durch externe Institutionen angewiesen sind.

Alte Industrien haben in alten Standorten Probleme, denn

organisatorische Innovationen sind schwer durchzusetzen und

Löhne, Steuern und Umweltschutzausgaben sind hoch. Die

überkommenen Standortvorteile verlieren ebenfalls an Bedeutung.

Neue Standorte bieten weniger spezifische Vorteile, aber darauf

legen Unternehmen auch immer weniger Wert. Allgemeine Vorteile wie qualifizierte Arbeitskräfte,

eine ausreichende Infrastruktur und Flächen ohne Altlast genügen. Die Auswahl an Standorten ist

groß, und wenn es keine Subventionskontrolle gibt, wird zwischen diesen Standorten ein

Subventionswettlauf ausbrechen, denn die Ansiedlung von Betrieben aus alten Industrien ist

vorteilhaft, denn sie bringen Arbeitsplätze. Der Eintritt in diese Art von Standortkonkurrenz ist

besonders für die Regionen ein Vorteil, in denen es nicht gelungen ist, einen spezifischen

Standortvorteil zu schaffen.

Die zweite Konstellation besteht zwischen Regionen, denen es gelungen ist, spezifische

Standortvorteile zu schaffen. Ihre Entwicklung beruht am Anfang auf der Mobilisierung lokaler

Ressourcen, sodaß zunächst zwischen diesen Regionen keine Standortkonkurrenz entsteht. Zuerst

spielen die Aktivitäten von lokalen Unternehmen die Hauptrolle. Anschließend beginnt die Einrichtung

von Ausbildungs- oder Beratungseinrichtungen und die Unternehmen organisieren sich politisch, um

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sich die Unterstützung des lokalen Staates zu versichern. Alles das geschieht, bevor eine Region von

Unternehmen, die ursprünglich anderswo beheimatet sind, wahrgenommen wird. Erst dann wächst das

Interesse externer Unternehmen an Investitionen in dieser Region. Sie werden auch versuchen, daß

ihre Ansiedlungen subventioniert werden und die Regionen werden häufig darauf eingehen.

Die dritte Konstellation wirft die Frage auf was in den Regionen geschieht, aus denen alte Industrien

abwandern. Hier ist es wichtig, wie schnell diese Regionen den notwendigen Strukturwandel in Angriff

nehmen. Es gibt jedoch selten eindeutige Indikatoren für den strukturellen Niedergang einer Region,

dosaß strukturkonservative Akteure lange Zeit die Feststellung einer Strukturkrise zurückweisen

können. Die lokalen Akteure neigen auch dazu, den Niedergang zuverlangsamen, etwa durch

Unterstützung an Unternehmen, die nicht mehr wettbewerbsfähig sind. Ferner sind die Interessen der

Erhaltung alter Industrien politisch besser organisiert als andere Interessen, etwa die von neu

entstehenden Unternehmen in neuen Branchen. Es gibt auch das Phänomen der bounded reality.

Wirtschaftliche Akteure haben eine spezifische Sichtweise im Kopf, worüber nachgedacht werden soll

und was akzeptable Optionen sind. In alten Industrieregionenexistiert meist ein von vielen Akteuren

geteiltes Paradigma, in dem Handlungsoptionen in der Region definiert sind. Informationen, die in das

vorherrschende Paradigma nicht hineinpassen, werden erst einmal ignoriert.

Es dauert daher meistens eine ganze Weile, bis es in einer Region gelingt, eine

neue Grundorientierung durchzusetzen.

Gelingt es in alten Regionen, veraltete Strukturen aufzubrechen und sich auf

ein neues Paradigma zu einigen, nähert sich die Region der zweiten Konstellation

an.

Standortpolitik hängt also nicht nur von der Verteilung von Subventionen, sondern auch von handlungs-

und strategiefähigen Akteuren ab.

Mit der Öffnung von Märkten geht der mögliche Absatzmarkt über den regionalen und nationalen

Rahmen hinaus, und mit der gestiegenen Bereitschaft von Unternehmen zur Internationalisierung

steigt die Chance, externe Investoren anzuzuiehen.

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Verbesserung der Entwickungschancen armer Länder

Arme Entwicklungsländer gehören zu den Verlierern der Globalisierung. Sie haben Nachteile durch die

Liberalisierung des Welthandels und schaffen es kaum, spezifische Wettbewerbsvorteile zu

etablieren. In der Entwicklungszusammenarbeit mit armen, strukturschwachen Entwicklungsländer

wäre Unterstützung bei der Formulierung von Standortstrategie- und politik ein den Umständen nicht

angemessenes Ziel. Ebenfalls muß die Entwicklungszusammenarbeit mit diesen Ländern mehr sein als

internationale Sozialhilfe. Die Schwäche vieler Entwicklungsländer ist das Ergebnis einer Kombination

einer ungünstigen Ausgangslage bei der Unabhängigkeit (wie zum Beispiel wirtschaftliche Monostruktur

als koloniales Erbe und das insgesamt geringe Bildungsniveau der Bevölkerung) und verfehlter

Entwicklungspolitik.

Die Lösung einiger dieser Probleme war das Ziel der

Strukturanpassungspolitik der letzten Jahre, die jedoch

insgesamt keine Erfolg waren, denn Strukturanpassung

ist keine Entwicklungsstrategie. In solchen Ländern ist

oft nicht geklärt, in welche Richtung es gehen soll.

Zentrale Fragen werden nicht gestellt, wie zum Beispiel

welche Bereiche von Landwirtschaft und Industrie sind

potentialträchtig oder welche Wettbewerbsvorteile

können entwickelt werden.

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Die Globalisierungsfalle

Die 20:80 Gesellschaft

Die Zukunft verkürzen Pragmatiker auf ein Zahlenpaar und einen Begriff: "20:80" und "tittytainment".

Das heißt 20% der arbeitsfähigen Bevölkerung reicht im kommenden Jahrhundert aus, um die

Weltwirtschaft in Schwung zu halten. Ein Fünftel aller Arbeitssuchenden werde genügen, um alle

Waren zu produzieren und Dienstleistungen zu erbringen, die sich die Gesellschaft leisten kann. Dieser

Teil der Bevölkerung wird damit aktiv am Leben, Verdienen und Konsumieren teilnehmen. Das eine oder

andere Prozent werde dann noch hinzukommen, Beispielsweise durch wohlhabende Erben.

Die restlichen 80% werden gewaltige Probleme bekommen, doch mit "tittytainment", d.h. mit einer

Mischung aus betäubender Unterhaltung und ausreichender Ernährung, könne die frustrierte

Bevölkerung der Welt schon bei Laune gehalten werden.

Soziales Engagement der Unternehmen sei beim globalen Wettbewerbsdruck unzumutbar, deshalb

müsse sich um die Arbeitslosen andere kümmern. Man erwartet sich Sinnstiftungen und Integration

vom weiten Feld der freiwilligen Gemeinschaftsdienste, bei der Nachbarschaftshilfe oder in Vereinen

aller Art. Diese Tätigkeiten sollen durch eine geringe Bezahlung aufgewertet werden, denn so könnte

man die Selbstachtung von Millionen Bürgern fördern.

Behörden in den
Arbeitslosenrate in %
verschiedensten Ländern

melden immer bescheidenere 8


6,8 6,5 6,6 7
6 5,6 5,3 5,4 5,8 5,9
Beschäftigtenzahlen. In 4,8 5,2 5
4,5 4,5
3,7
Österreich brechen jedes 4
2,4
1,9
2
Jahr 10 000 Industriejobs
0
weg und die ` 80 ` 81 ` 82 ` 83 ` 84 ` 85 ` 86 ` 87 ` 88 ` 89 ` 90 ` 91 ` 92 ` 93 ` 94 ` 95 ` 96

Arbeitslosenrate steigt an.

Die von Ökonomen und Politikern verbreitete Erklärungen für den Niedergang gipfeln stets in dem

Wort Globalisierung. High-Tech-Kommunikationen, niedrige Transportkosten und grenzenloser

Freihandel lassen die Welt zu einem Markt verschmelzen. Dies schafft harte globale Konkurrenz, auch

auf dem Arbeitsplatz. Unternehmen schaffen nur mehr neue Arbeitsplätze im billigen Ausland. "Die

westliche Anspruchsgesellschaft kollidiert mit ehrgeizigen asiatischen Verzichtgesellschaften."

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Die globale wirtschaftliche Verflechtung ist aber kein Naturereignis, sondern wurde durch die Politik

bewußt herbeigeführt. Regierungen und Parlamente fassten Beschlüsse, die die Schranken für den

grenzüberschreitenden Verkehr von Kapital und Waren beseitigt haben.

Die Wucht der Globalisierung

Müßte die Menschheit heute über einen Weltlebensstil abstimmen, so wäre dies kein Problem. Mehr als

500 aktive Satelliten bestreichen die Erde mit Funksignalen der Moderne. Auch über das

weltumspannende Internet, auf welches bereits 90 Millionen Menschen Zugriff haben, kommuniziert

die Menschheit.

Niemals zuvor hörten und wußten so viele Menschen über den

Rest der Welt.

Das kalifornische Lebensideal konnte sich weltweit

durchsetzen, aber warum? Einerseits durch die nationale

Größe des amerikanischen Marktes und die geopolitische

Machtposition nach dem Zweiten Weltkrieg, aber diese

Faktoren spielen nicht allein die entscheidende Rolle.

Alle amerikanischen Produkte appellieren an das Leichte, Schnelle und Einfache.

Das einst in Europa gewollte Modell der Zivilisation hat sich zwar als konkurrenzlos dynamisch und

erfolgreich erwiesen, doch für die Gestaltung der Zukunft ist es nicht geeignet. Denn die wesentliche

Verbesserung des Lebensstandards für alle in den unterentwickelten Ländern durch Hebung der

Industrieproduktion wird nicht stattfinden.

Nicht Aufstieg und Wohlstand, sondern Verfall, ökologische Zerstörung und kulturelle Degeneration

wird den Alltag der Menschheitsmehrheit bestimmen.

Derzeit überschattet zwar die Sorge um die Arbeitsplätze das Interesse an Umweltfragen, doch der

ökologische Zustand der Erde hat sich keineswegs gebessert. Die weltweite Verbreitung von

Kraftwerken und Verbrennungsmotoren hat das energetische Gleichgewicht unseres Ökosystem

fundamental gestört. Annahmen zufolge wird der weltweite Energieverbrauch sich bis zum Jahr 2020

verdoppeln und die Treibhausgase werden um 45 bis 90 Prozent zunehmen. Der Klimawandel ist nicht

mehr aufzuhalten, allenfalls zu mildern. Auch ein deutlicher Anstieg des Meeresspiegels ist wohl nicht

mehr verhinderbar.

Doch die ökologische Enge begünstigt die 20:80 Gesellschaft, denn knappe Naturgüter werden sich nur

mehr wenige leisten können. Wer aber über sie verfügen kann, wird zusätzlich profitieren.

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Quellenverzeichnis:

•) Die Globalisierungsfalle Authoren: Hans-Peter Martin und Harald Schumann

•) Microsoft Encarta Enzyklopädie 99

•) Raum, Gesellschaft, Wirtschaft Authoren: Wilhelm Malcik und Wolfgang Sitte

•) Zeitungsartikel

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