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Kontakt:
GL Erneuerbare Energien Zertifizierung
Germanischer Lloyd Industrial Services GmbH
Tel.: +49 40 36149-0
Fax: +49 40 36149-1720
E-Mail: glrenewables@gl-group.com
Brooktorkai 18
20457 Hamburg
Deutschland
www.gl-group.com/glrenewables
Diese Richtlinie wurde von GL Renewables Certification in Zusammenarbeit mit dem Fachausschuss Wind- und
Meeresenergie erarbeitet. Der Fachausschuss Wind- und Meeresenergie besteht aus Vertretern von öffentlichen
Behörden, Herstellern von Windenergieanlagen und -komponenten, Ingenieurbüros, Instituten, Hochschulen,
Fachverbänden und Versicherungen.
Die aktuelle Zusammensetzung des Fachausschusses kann unserer Internetseite
www.gl-wind.com/GLRenewables entnommen werden.
GL Renewables Certification
www.gl-group.com/GLRenewables
Nachdrucke oder Kopien, auch auszugsweise, sind nur mit Genehmigung von GL Renewables Certification
gestattet.
1 Vorwort 5
2 Einleitung 5
3 Allgemeine Zertifizierungsbedingungen 6
3.1 Allgemeines 6
3.2 Einzureichende technische Unterlagen 6
3.3 Versuche / Tests 6
3.4 Abweichungen 7
3.5 Gültigkeit der Zertifizierung 7
3.6 Qualitätsmanagement- System 8
5 Brandschutzkonzept 10
5.1 Schutzziele und Schutzkonzept 10
5.2 Schutzmaßnahmen 10
6 Brandschutzsysteme 10
6.1 Allgemeines 10
6.2 Verfahrenstechnische Maßnahmen 10
6.3 Gefahrenmeldeanlagen 11
6.4 Brandmeldeanlagen 11
6.5 Handbetätigte Löscheinrichtungen und -anlagen 11
6.6 Automatische Löscheinrichtungen und -anlagen 11
6.7 Zusätzliche Maßnahmen 12
6.8 Benutzerinformationen 12
6.9 Baulicher / konstruktiver Brandschutz 12
7 Handbücher 12
7.1 Montageanleitung 12
7.1.1 Allgemeines 12
7.1.2 Gestaltung der Montageanleitung 12
7.1.3 Umfang der Montageanleitung 13
2 Einleitung
(1) Die Windenergiebranche verbucht in Bezug auf die installierte Anzahl und Leistung von Windenergieanlagen
sowie auf die Leistung von neuentwickelten Anlagen ein starkes Wachstum (Stand 2007).
(2) Wirksame und zuverlässige Brandschutzsysteme können das Risiko von Personen- und Sachschäden an
WEA, verursacht durch Brände, erheblich verringern und ggf. sogar den Totalschaden einer WEA verhindern.
(3) Mit der Zertifizierung von Brandschutzsystemen für Windenergieanlagen sollen folgende Ziele erreicht
werden:
- Die Anforderungen an wirksame und zuverlässige Brandschutzsysteme für Windenergieanlagen und deren
Zertifizierung werden einheitlich festgelegt.
- Es wird ein Verfahren zur Zertifizierung von Brandschutzsystemen eingeführt.
- Es wird festgelegt, welche Unterlagen für die Zertifizierung einzureichen sind.
(4) In diesem Leitfaden sind Referenzen auf unterschiedliche Quellen enthalten, die entsprechend
gekennzeichnet sind und im Abschnitt 9 „Schrifttum des Leitfadens“ angegeben werden. Weiterführende Literatur
und Normen sind im Abschnitt 10 „Weiterführende Literatur / Quellen (Informativ)“ angegeben.
(5) In der DIN EN 50308 „Windenergieanlagen - Schutzmaßnahmen“ (siehe [9.4]) sind die Anforderungen für
Schutzmaßnahmen im Hinblick auf die Gesundheit und Sicherheit des Personals, die bei Abnahme, Betrieb und
Instandhaltung von Windenergieanlagen einzuhalten sind, beschrieben. Der Absatz 4.11 „Brandschutz“ der DIN
EN 50308 behandelt aber nicht konkret die Anforderungen an ein Brandschutzsystem für WEA.
1 Der Fachausschuss Windenergie ist ein unabhängiges Beratungsgremium des GL. Im Fachausschuss Windenergie sind alle wichtigen Gruppen im
Bereich der Windenergie vertreten. Die Mitglieder setzen sich aus Vertretern von Behörden, Herstellern von Windenergieanlagen und Komponenten,
Ingenieurbüros, Instituten, Universitäten, Verbänden und Versicherungsgesellschaften zusammen.
Zertifizierung von Brandschutzsystemen für Windenergieanlagen (WEA) 5
Revision: 3, 2013-07-31
3 Allgemeine Zertifizierungsbedingungen
3.1 Allgemeines
(1) Für die Zertifizierung ist die Wirksamkeit und Zuverlässigkeit des Brandschutzsystems nachzuweisen. Der
Nachweis kann auf der Basis allgemein anerkannter Regeln der Technik (z.B. VdS 3523) und / oder anhand von
Versuchen bzw. Tests (siehe Abschnitt 3.3 „Versuche / Tests“) erfolgen.
(2) Der Umfang des Nachweises erstreckt sich auf alle Komponenten des Systems, d.h. es werden sowohl die
Sicherheit als auch Planung, Auslegung, Konstruktion, Verfügbarkeit, Ausführung und Qualität geprüft bzw.
bewertet.
3.2 Einzureichende technische Unterlagen
(1) Für die Zertifizierung eines Brandschutzsystems sind in der Regel die folgenden Unterlagen vorzulegen:
b. Beschreibung des Brandschutzsystems (Aufbau, Ablauf von Vorgängen, Verhalten der WEA nach dem
Auslösen des Brandschutzsystems, Verhalten der WEA bei einer Störung des Brandschutzsystems)
(siehe Abschnitt 6)
c. Beschreibung der einzelnen Systeme des anlagentechnischen Brandschutzes, ggf. inklusive der
Anerkennungen (Zertifikate) der Bauteile, Systeme und Errichter
d. Beschreibung der Brandmelder, Sensoren und ggf. Auswertgeräte des Brandschutzsystems (z.B.
Typenbezeichnung, Einstellwerte, Auslösewerte, Zeitkonstanten)
e. Übersichtszeichnung der Einbauposition der Systeme zum Brandschutz unter Angabe der Position der
Sensoren und Löschvorrichtungen
f. elektrische Schaltpläne, sofern elektrische Komponenten Bestandteil des Brandschutzsystems sind, mit
Verweisen zu den Schaltplänen der elektrischen Anlage der Windenergieanlage
i. ggf. weitere Unterlagen, die zur Beschreibung des Brandschutzsystems notwendig sind und hier noch
nicht aufgeführt sind
(2) Die Unterlagen müssen darlegen, dass die Anforderungen des Leitfadens erfüllt werden. Der
Detaillierungsgrad ist so zu wählen, dass die Wirkungsweise des Brandschutzsystems und das Verhalten der
WEA hinreichend definiert sind.
(3) Texte in Prüfunterlagen sind in deutscher oder englischer Sprache abzufassen. Relevante Auszüge zitierter
Dokumente, die nicht allgemein bekannt sind, sind den Prüfunterlagen beizufügen.
(4) Bei der Erstellung von Zeichnungen, Schaltplänen und Flussdiagrammen sind die geltenden nationalen
und/oder internationalen Normen und Richtlinien zu beachten.
3.3 Versuche / Tests
(1) Sollen Ergebnisse aus Versuchen / Tests bei der Zertifizierung des Brandschutzsystems mitberücksichtigt
werden, so ist es erforderlich, dass die Versuchs- bzw. Testdurchführung unter Aufsicht des GL erfolgt oder die
Versuche / Tests von einem akkreditierten Prüflabor, z. B. VdS Schadenverhütung2, durchgeführt werden.
2 VdS Schadenverhütung ist ein Unternehmen des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. (GDV),
Zertifizierung von Brandschutzsystemen für Windenergieanlagen (WEA) 6
Revision: 3, 2013-07-31
(2) Die Bedingungen für die Anerkennung dieser Versuche / Tests sind vorab mit dem GL abzustimmen.
(3) Jeder Versuch / Test, der im Rahmen der Zertifizierung des Brandschutzsystems anerkannt werden soll, muss
mit einem ausführlichen Bericht abgeschlossen werden. Dieser Bericht ist Bestandteil der einzureichenden
Unterlagen für die Zertifizierung. In dem Bericht sind mindestens folgende Angaben zu machen:
– Grund für die Durchführung des Versuchs
– Gegenstand des Versuchs
– erwartete Ergebnisse
– Randbedingungen des Versuchs
– Versuchsbeschreibung
– Darstellung der Versuchsergebnisse
– Auswertung und Analyse der Versuchsergebnisse
– Darstellung der Einhaltung der Anforderungen dieser Richtlinie
– Schlussfolgerung
3.4 Abweichungen
(1) Abweichungen von diesem Leitfaden können grundsätzlich nur mit Zustimmung des GL erfolgen.
(2) Dem GL sind bei Abweichungen von diesem Leitfaden Dokumente vorzulegen, aus denen die Gründe für die
gewünschte Abweichung hervorgehen. Weiterhin ist detailliert und schlüssig darzulegen, wie trotz der
Abweichung die Anforderungen im Sinne dieses Leitfaden erfüllt werden können. Der GL wird die Dokumente
prüfen und im Einzelfall entscheiden, ob der Abweichung im Sinne des Leitfadens zugestimmt werden kann.
(3) Bei der Zertifizierung können auf Wunsch des Auftraggebers im Einzelfall örtlich geltende oder
länderspezifische Vorschriften und Anforderungen mit herangezogen werden.
(4) Das Niveau dieses Leitfadens ist als Mindestanforderung für den Typ einer WEA einzuhalten, auch wenn
nationale oder regionale Gesetze oder Vorschriften geringere Forderungen stellen.
(5) Stellen nationale oder regionale Gesetze oder Vorschriften höhere Forderungen, so sind diese für den
Standort einer WEA zu berücksichtigen. Die Erfüllung dieses Leitfadens gewährleistet nicht die Garantie, dass die
gesetzlichen Anforderungen eingehalten werden. Außerdem kann es Anforderungen geben, die nicht durch
diesen Leitfaden abgedeckt werden.
(6) Bei Ausführungen, auf die dieser Leitfaden nicht angewendet werden kann, behält sich der GL vor im Sinne
des Leitfadens zu verfahren.
(7) Sollen Prüfungen, die durch andere Stellen durchgeführt wurden, für die Zertifizierung durch den GL
anerkannt werden, sind Dokumente einzureichen, aus denen der Prüfumfang der anderen Stelle detailliert
hervorgeht. Der GL wird diese Unterlagen prüfen und im Einzelfall entscheiden in welchem Umfang diese
Unterlagen anerkannt werden können.
3.5 Gültigkeit der Zertifizierung
(1) Jeder Typ eines Brandschutzsystems wird für den Typ einer WEA gleicher Bauart zertifiziert, dies schließt
unterschiedliche Rotordurchmesser und Turmhöhen mit ein. Werden an Komponenten des Brandschutzsystems,
die Bestandteil der Zertifizierung waren, Änderungen vorgenommen oder wird das Brandschutzsystem durch
sonstige Modifikationen in seiner Betriebsweise verändert, erlischt die Gültigkeit und es ist eine erneute
Zertifizierung notwendig.
(2) Dieser Leitfaden gilt grundsätzlich für neu zu errichtende Anlagen. Bestehende Anlagen sollten im Rahmen
der gegebenen Möglichkeiten den Brandschutzmaßnahmen dieser Leitlinie angepasst werden.
(3) Das Brandschutzsystem ist gemäß dem Wartungshandbuch regelmäßigen Wartungen zu unterziehen (siehe
Abschnitt 7.4 „Wartungshandbuch“).
Zertifizierung von Brandschutzsystemen für Windenergieanlagen (WEA) 7
Revision: 3, 2013-07-31
3.6 Qualitätsmanagement- System
Im Rahmen der Prüfung des Qualitätsmanagement-(QM-)Systems muss der Hersteller nachweisen, dass er
bezüglich Konstruktion und Fertigung die Anforderungen gemäß ISO 9001 erfüllt. In der Regel erfolgt dies durch
die Zertifizierung des QM-Systems durch eine akkreditierte Zertifizierungsstelle.
4.1 Allgemeines
Der Ablauf der der Zertifizierung ist schematisch in Abbildung 1 dargestellt und wird im Folgenden erläutert.
Zertifizierung
Brandschutzsystem
(Abschnitt 4.8)
- Projektierung / Planung
- Montage
- Inbetriebnahme / Übergabe an Betreiber (einschließlich Einweisung)
- Bescheinigung der Konformität zur Systemanerkennung
- Instandhaltung
(2) Als anerkannte Errichterfirmen im Sinne dieses Leitfadens gelten Firmen, die für ein oder mehrere Systeme
vom VdS anerkannt sind oder eine vergleichbare Anerkennung besitzen. Eine Errichteranerkennung, die für ein
bestimmtes System auf Basis eines Prüf- und Anerkennungsverfahrens vom VdS ausgestellt wird besitzt eine
begrenzte Gültigkeitsdauer von max. 4 Jahren. Nach Ablauf kann beim VdS eine Verlängerung beantragt werden.
5 Brandschutzkonzept
6 Brandschutzsysteme
6.1 Allgemeines
Brandschutzsysteme für Windenergieanlagen lassen sich in den anlagentechnischen Brandschutz und den
baulichen Brandschutz unterteilen (siehe Abb.2)
6.4 Brandmeldeanlagen
(1) Die Auslösekriterien der eingesetzten Brandmelder (z.B. Temperatur, Zeitverzögerungen) sind anzugeben.
Sie müssen jeweils die Anforderungen gem. VdS 3523, Abschnitt 5.2, erfüllen.
(2) Brandmelder sollten täuschungsalarmsicher und auf die besonderen Betriebsbedingungen einer WEA
abgestimmt sein bzw. Fehlauslösungen sollten durch entsprechende Maßnahmen vermieden werden (z.B.
Zweimelderabhängigkeit / Zweilinienabhängigkkeit). Zu den besonderen Betriebsbedingungen zählen z.B.
Gondeltemperaturen > 50°C, Betauung, Vibrationen und Staub. Die verwendeten Bauteile müssen dem aktuellen
Stand der Technik entsprechen und anerkannt sein.
(3) Brandmeldeanlagen müssen jeweils nach den Vorgaben des Brandschutzkonzeptes (gem. Abschnitt 5) einen
Alarm auslösen und / oder eine Abschaltung der WEA herbeiführen sowie eine eventuell vorhandene
automatische Löschanlage auslösen. Der Alarm muss zu einer besetzten Leitwarte weitergeleitet werden.
(4) Eine Brandmeldeanlage muss mit einer automatischen Systemüberwachung ausgerüstet sein. Fehler, wie
z.B. Ausfall einer Einspeisung, Kurzschluss oder Drahtbruch in Meldeschleifen, müssen optisch und akustisch an
der Brandmeldezentrale und einer besetzten Leitwarte angezeigt werden. Die Fehlermeldungen müssen
quittierbar sein und sich von einer Brandmeldung unterscheiden.
(5) Optische oder akustische Alarmgeber sind in den Bereichen der WEA einzusetzen, in denen Gefahr durch
einen Brand selbst oder durch die Auslösung der Löschanlage für Personen an der WEA besteht.
(2) Erfolgt die Auslösung der automatische Löscheinrichtung oder -anlage durch Auslöseelemente oder
Brandmelder, sind für diese die Reaktionszeiten und die Auslösekriterien (z. B. Temperatur, Druck) anzugeben.
Die Funktionssicherheit des Auslöselementes ist nachzuweisen (siehe auch [9.1]).
(3) Werden Löschdüsen eingesetzt, ist die Funktionssicherheit abgestimmt auf das verwendete Löschmittel
nachzuweisen (siehe auch [9.1]).
(4) Eine Prozedur zur Wiederinbetriebnahme der Feuerlöschanlage nach deren Auslösung ist in den
Handbüchern (siehe Abschnitt 7) anzugeben. Es sind geeignete Maßnahmen zur Instandsetzung der von den
Löschmitteln betroffenen Bauteile, wie z.B. Motoren oder Schaltschränke, anzugeben.
(5) Die Löschanlage ist mit einer automatischen Überwachung auszustatten. Störmeldungen sind an eine
Leitwarte weiterzuleiten.
(2) Gehen von einem Löschmittel Gefahren für das Bedien- oder Wartungspersonal aus, so sind diese
anzugeben und geeignete Maßnahmen zum Schutz des Personals vorzusehen.
6.8 Benutzerinformationen
Dem Betreiber sind umfassende und verständliche Dokumentationen zur Verfügung zu stellen, so dass er in der
Lage ist, die Maschinen und installierten Anlagen sowie die technischen Brandschutzeinrichtungen in einem
ordnungsgemäßen und einsatzbereiten Zustand zu erhalten und im Bedarfsfalle die erforderlichen
Brandbekämpfungsmaßnahmen einzuleiten. Die Anforderungen an die genannte Dokumentation werden in dem
folgenden Abschnitt 7 „Handbücher“ festgelegt.
(2) Die Auswahl der Baustoffe und der Bauteile ist bei der Konstruktion der WEA zu beachten. Hierzu zählt z.B.
der Einsatz von schwer entflammbaren und selbstverlöschenden Schallschutzmaterialien.
(3) Eventuell ist es notwendig für unterschiedliche Bereiche der WEA differenzierte Brandschutzmaßnahmen
festzulegen. Dies ist z.B. zu beachten, wenn im Turm der WEA der Transformator oder Schaltschränke
(Steuerungs- und / oder Umrichterschaltschränke) untergebracht sind.
7 Handbücher
7.1 Montageanleitung
7.1.1 Allgemeines
(1) Die Montageanleitung stellt alle Arbeitsschritte dar, die bei der Montage des Brandschutzsystems am
Installationsort bzw. Standort der WEA durchgeführt werden müssen, um die sichere Funktionsfähigkeit des
Brandschutzsystems zu gewährleisten. Bei Windenergieanlagen mit integriertem Brandschutzsystem kann dies
auch Teil der Montageanleitung der Windenergieanlage sein.
(2) Die Montageanleitung gilt für einen Typ eines Brandschutzsystems in Verbindung mit einem Typ einer WEA
(gegebenenfalls mit Varianten).
(2) Die Montageanleitung muss auch in einer Sprache - neben Deutsch oder Englisch - verfasst sein, die die
ausführenden Fachkräfte am Montageort des Brandschutzsystems verstehen.
(3) Sicherheitshinweise und Regeln zur Unfallverhütung sind im Text so anzuordnen, dass sie vor der jeweiligen
Handhabung stehen. Sie sind als solche deutlich herauszuheben.
(4) In der Montageanleitung ist anzugeben, welche Arbeiten nur vom Hersteller des Brandschutzsystems, vom
anerkannten Errichter für die Systeme des anlagentechnischen Brandschutzes oder von geschultem Personal
durchgeführt werden dürfen.
(2) Alle Einstellwerte und Sollwerte sowie erwartete Messergebnisse sind anzugeben.
(3) Das Montageprotokoll kann aus mehreren Teilprotokollen bestehen (z.B. für verschiedene Baugruppen oder
Montageabschnitte).
7.2 Inbetriebnahme
7.2.1 Inbetriebnahmeanleitung
(1) Die Inbetriebnahmeanleitung stellt alle Arbeitsschritte dar, die bei der Inbetriebnahme durchgeführt werden
müssen, um die sichere Funktionsfähigkeit des Brandschutzsystems zu gewährleisten.
7.2.2 Inbetriebnahmeprotokoll
Im Inbetriebnahmeprotokoll wird die Durchführung der einzelnen Arbeitsschritte während der Inbetriebnahme
dokumentiert. Ein unausgefüllter Vordruck des Inbetriebnahmeprotokolls ist Bestandteil der
Inbetriebnahmeanleitung.
(2) Die Inbetriebnahmeanleitung muss auch - neben Deutsch oder Englisch - in einer Sprache verfasst sein, die
die ausführenden Fachkräfte bei der Inbetriebnahme des Brandschutzsystems verstehen.
(3) Sicherheitshinweise und Regeln zur Unfallverhütung sind im Text so einzuordnen, dass sie vor der jeweiligen
Handhabung stehen. Sie sind als solche deutlich herauszuheben.
(4) Es ist zusätzlich DIN EN 62079 „Erstellung von Anleitungen, Gliederung, Inhalt und Darstellung“ (siehe [9.6])
zu beachten.
(2) Alle Voraussetzungen für die Durchführung der Inbetriebnahme sind anzugeben.
(3) Tests aller Funktionen des Brandschutzsystems sind zu beschreiben. Einzustellende Schaltwerte und
einzuhaltende Kriterien sind anzugeben.
- Funktion sämtlicher Sensoren und Schalter, Funktion Brandschutzsystem (ohne Freisetzung von
Löschmitteln)
- Plausibilitätskontrolle des Verhaltens der WEA nach dem Auslösen des Brandschutzsystems
(2) Alle Einstellwerte und Sollwerte sowie erwartete Messergebnisse sind anzugeben.
- Bestätigung, dass alle Kontrollen vor der Inbetriebnahme gemäß Abschnitt 7.2.5 abgeschlossen sind
- Protokollierung der Durchführung aller Arbeitsschritte der Inbetriebnahme gemäß Abschnitt 7.2.6
7.3 Bedienungsanleitung
7.3.1 Zweck der Bedienungsanleitung
Die Bedienungsanleitung soll dem Betreiber oder dessen Beauftragten die nötigen Kenntnisse zu einem
fachgerechten Bedienen des Brandschutzsystems vermitteln.
(2) Die Bedienungsanleitung muss auch in einer Sprache - neben Deutsch oder Englisch - verfasst sein, die die
Fachkräfte am Einsatzort des Brandschutzsystem, bzw. der WEA verstehen.
(3) Das Material (z.B. Papier, Folie, EDV) soll den Bedingungen, unter denen die WEA bzw. das
Brandschutzsystem arbeitet, angepasst sein. Dies gilt insbesondere für direkt an der WEA angebrachte Hinweise.
(4) Es ist zusätzlich DIN EN 62079 „Erstellung von Anleitungen, Gliederung, Inhalt und Darstellung“ (siehe [9.6])
zu beachten.
- Benutzerhinweise
7.4 Wartungshandbuch
7.4.1 Allgemeines
(1) Das Wartungshandbuch beinhaltet die Anleitungen für Wartung, Inspektion und Instandsetzung, wie in DIN
31052 „Instandhaltung, Inhalt und Aufbau von Instandhaltungsanleitungen“ (siehe [9.5]) definiert.
(2) In dem Wartungshandbuch ist anzugeben, welche Arbeiten nur vom Hersteller des Brandschutzsystems, vom
anerkannten Errichter für die Systeme des anlagentechnischen Brandschutzes oder von geschultem Personal
durchgeführt werden dürfen.
(3) Die für die durchzuführenden Arbeiten notwendigen Sicherheitsregeln sind anzugeben. Werden Löschgase
eingesetzt so sind die notwendigen Sicherheits- und Verhaltensregeln anzugeben.
(2) Es ist anzugeben, welche Wartungsintervalle mindestens einzuhalten sind. Es ist sinnvoll, die
durchzuführenden Arbeiten in einer Wartungs- und Inspektionsliste tabellarisch über der Zeit aufzutragen.
(3) Es sind zusätzlich DIN 31052 „Instandhaltung, Inhalt und Aufbau von Instandhaltungsanleitungen“ (siehe
[9.5]) sowie DIN EN 62079 „Erstellung von Anleitungen, Gliederung, Inhalt und Darstellung“ (siehe [9.6]) zu
beachten.
- Hinweise auf Sicherheitsmaßnahmen und Unfallverhütung (UVV), die vor oder während der Wartung
beachtet werden müssen
- Beschreibungen aller auszuführenden Tätigkeiten mit Angaben der dafür nötigen Personalqualifikation
(2) Es sind alle Komponenten des Brandschutzsystems aufzuzählen, die planmäßig während der Betriebszeit
auszutauschen oder einer besonderen Begutachtung / Prüfung zu unterziehen sind. Die Kriterien für Austausch
oder Begutachtung / Prüfung sowie die Intervalle sind anzugeben.
(3) Eine genaue Auflistung und Beschreibung der erforderlichen Tests ist in das Wartungshandbuch
aufzunehmen. Die Häufigkeit dieser Tests (z.B. jährlich) ist anzugeben. Die Durchführung der Tests ist in der
Wartungs- und Inspektionsliste zu protokollieren.
(4) Ferner sind Angaben zu machen über die Qualität und die Mengen der einzusetzenden Ersatzteile
(Ersatzteilliste).
(5) Das Wartungshandbuch ist durch die Wartungs- und Inspektionsliste zu ergänzen, in der die in festgelegten
Intervallen auszuführenden Arbeiten, Inspektionen und Tests definiert werden. Nach Durchführung sind die
Arbeiten in dieser Liste zu protokollieren und der Anlagendokumentation beizufügen.
(6) Es ist anzugeben, welche Qualifikationen das Wartungspersonal vorzuweisen hat und welche Arbeiten durch
das Wartungspersonal durchgeführt werden dürfen. Falls Wartungsarbeiten durch den Hersteller durchzuführen
sind, sind diese anzugeben.
(1) Nach Abschluss der Zertifizierung des Brandschutzsystems wird ein Typenzertifikat mit einem Hinweis auf die
Gültigkeitsdauer und die Möglichkeit der Re-Zertifizierung erstellt. Im Anhang zu diesem Zertifikat wird der Typ
der WEA mit den wichtigsten technischen Daten aufgeführt, in dem das Brandschutzsystem zum Einsatz kommt.
Ferner werden die wichtigsten technischen Daten des Brandschutzsystems und die hierzu eingereichten
Unterlagen aufgeführt.
(2) Die Gültigkeit des Typenzertifikats für ein Brandschutzsystem beträgt 2 Jahre, dann erfolgt eine Re-
Zertifizierung auf Antrag des Herstellers des Brandschutzsystems mit einer Gültigkeit von 2 Jahren.
(3) Für die Re-Zertifizierung sind folgende Unterlagen vorzulegen, die vom GL beurteilt werden:
[9.1] VdS 3523 Windenergieanlagen (WEA): Leitfaden für den Brandschutz, 1. Auflage
[9.2] Germanischer Lloyd Richtlinie für die Zertifizierung von Windenergieanlagen, Ausgabe 2003 mit
Ergänzung 2004
[9.3] Germanischer Lloyd Guideline for the Certification of Offshore Wind Turbines, Edition 2005
[9.4] DIN EN 50308 Windenergieanlagen - Schutzmaßnahmen - Anforderungen für Konstruktion,
Betrieb und Wartung, Ausgabe 2005-03
[9.5] DIN 31052 Instandhaltung, Inhalt und Aufbau von Instandhaltungsanleitungen.
Ausgabe: Juni 1981
[9.6] DIN EN 62079 Erstellung von Anleitungen, Gliederung, Inhalt und Darstellung,
Ausgabe 2001-11
[9.7] 2006/42/EG Richtlinie 2006/42/EG des europäischen Parlaments und des Rates vom 17.
Mai 2006 über Maschinen und zur Änderung der Richtlinie 95/16/EG
(Neufassung)