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Hotel Mama

Immer mehr junge Erwachsene bleiben heute bei ihren Eltern wohnen. Die Gründe
dafür sind vielfältig: Bequemlichkeit, längere Ausbildungszeiten, Geldmangel und
eine liberale Erziehung. Wissenschaftler sprechen von dem „Nesthocker“-
Phänomen. In unserem Film besuchen wir zwei Familien, deren Kinder noch zu
Hause wohnen.

https://www.youtube.com/watch?v=io_0JVFyobk
Derzeit leben in Deutschland etwa zwei Drittel der Jugendliche im Alter zwischen 21 und 27
Jahren noch bei ihren Eltern. Der Trend zum längeren Verweilen im Elternhaus hat sich in den
letzten Jahren verstärkt. Vor allem in West-Deutschland leben die Söhne durchschnittlich bis
zum 26-sten Lebensjahr mit ihren Eltern unter einem Dach.
Bei den Töchtern ist die Tendenz nach Unabhängigkeit deutlich stärker ausgeprägt. Aber auch
sie bleiben heute länger zu Hause wohnen als früher, beim Auszug liegt ihr Durchschnittsalter
bei 22 Jahren.
Untersuchungen zeigen, dass junge Erwachsene zwischen 18 und 29 Jahren regelmäßig
finanziell von den Eltern unterstützt werden. Der – vor allem durch die längeren
Ausbildungszeiten entstandene – Zwischenschritt zwischen Adoleszenz (Jugendalter) und
Erwachsensein wird als „Postadoleszens“ bezeichnet.
In den 1960er- und 1970er-Jahren war es normal, so früh wie möglich von zu Hause
auszuziehen. In den Zeiten des gesellschaftlichen Umbruchs und der Studentenrevolte von 1968
wurden die starren Rollen – auf der einen Seite die autoritären Eltern, auf der anderen Seite die
folgsamen Kinder – in Frage gestellt und aufgebrochen. Viele junge Leute verließen ihr
Elternhaus, um in eigenen Wohnungen oder in Wohngemeinschaften zu leben.
In der Folge des sogenannten „Generationenkonfliktes“ hielt die liberale Erziehung Einzug in die
deutschen Haushalte. Aus Erziehung wurde Beziehung, Eltern und Kinder wurden zu Partnern.
Die Konflikte zwischen den Generationen, die früher einen Auszug beschleunigten, nahmen ab.
Heute bestimmen zumeist Partnerschaftlichkeit und emotionale Nähe das Eltern-Kind-Verhältnis.
Eltern sind herausgefordert, Gebote und Verbote zu begründen. Dialog und Diskussion sind
zentrale Elemente des familiären Alltags.
Wissenschaftler sehen hier den Ursprung des „Nesthocker“-Syndroms. Die Kinder müssen
immer seltener vor autoritärer Erziehung flüchten – und können genauso gut zu Hause wohnen
bleiben. Eine Langzeitstudie macht deutlich, wo die Nachteile dieser engen Eltern-Kind-Bindung
liegen. „Nesthockern“ fällt es schwer, selbstständig zu werden. Wer in einer behüteten und
bequemen Wohnsituation verweilt, muss sich nicht den Anforderungen des realen Lebens
stellen: Geld für den Lebensunterhalt verdienen, eine eigene Familie ernähren, einen eigenen
Haushalt führen, wirtschaften können.
„Nesthocker“, so die Wissenschaftler, leben vor allem in höheren Bildungsschichten. Dafür gibt
es mehrere Gründe. Wohlhabende Eltern können ihre Kinder in einer Einliegerwohnung oder
dem ausgebauten Dachgeschoss unterbringen. Ausbildungen und Studiengänge dauern
heutzutage länger als früher. Bei der schlechten Arbeitsmarktsituation ist es dann oft nicht mit
einer Ausbildung getan. Auf die Lehre folgt manchmal noch ein Studium, schlechte
Berufsaussichten erfordern Umschulungen. Hinzu kommt, dass die Mieten für eine eigene
Wohnung hoch sind.
Außerdem ist das Anspruchsniveau der Jugendlichen gestiegen. Ein eigenes Auto, ein eigenes
Handy, Reisen ins Ausland und Markenkleidung gehören zum guten Ton. Wer bei seinen Eltern
preisgünstig oder sogar umsonst wohnt, kann sich diesen Luxus leisten.
Goethe-Institut e. V. 2003
Ich sende euch den Text zu dem Video: wer es dann immer noch nicht verstanden hat, kann es
auch auf Spanisch sehen: http://www.goethe.de/kue/flm/prj/kub/pan/es4054750.htm

Und hier noch ein kurzer zum Thema Wohnungssuche von Leuten um die 18 Jahre.

Hotel Mama war gestern


https://www.youtube.com/watch?v=GHERXIze6bU

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