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A
lle hat er vorgestellt. Die Ministe- Ausgaben für bereits begonnene Bauauf- auch bei Alternativprojekten mit heftigen
rin, den grünen Oberbürgermeis- träge, die Rückabwicklung von Grund- Bürgerprotesten rechnen. Die K-21-Trasse
ter, den Bahnexperten, den jun- stücksverkäufen inklusive Verzinsung etwa würde durch dichtbesiedeltes Gebiet
gen Rothaarigen vom Aktionsbündnis. und die Vorplanungskosten. Übrig blie- geführt werden, inklusive zweier neuer
Nur einen hat der alte Mann vergessen. ben ein sanierungsbedürftiges Gleisfeld Bahnbrücken über den Neckar. Die erste
Wahrscheinlich vor Aufregung, die Ver- und ein maroder Kopfbahnhof. Bürgerinitiative hat für diesen Fall bereits
anstaltung wird ja live übertragen. Zwar bestreiten die Gegner des Pro- ihren Widerstand angekündigt.
Also lacht Stefan Mappus ein wenig jekts die gewaltige Summe, die Bahnchef Nach Abwägung aller drei Varianten
hilflos, aber herzhaft, sein Kopf wird rot, Rüdiger Grube genannt hat. Doch auch kommen die Planer in der Stuttgarter
die Augen klein. Heiner Geißler hat es sie räumen ein, dass ein Ausstieg zum jet- Staatskanzlei denn auch zum Ergebnis,
versäumt, ihn vorzustellen. Ausgerechnet zigen Zeitpunkt teuer würde. dass Plan B zwingend mit Plan A iden-
ihn, den Ministerpräsidenten von Baden- Das Volk soll entscheiden. Nach einer tisch sein muss – egal, wie die Schlich-
Württemberg. SPIEGEL-Umfrage wünschen sich zwei tungsgespräche ausgehen. Für sie gibt es
Es ist kein gutes Omen für das Drama, Drittel der Baden-Württemberger diese Lö- keine Alternative zu Stuttgart 21.
das derzeit im Stuttgarter Rathaus auf- sung, die von den Grünen und inzwischen So bleibt Mappus nur die schwache
geführt wird. Regie führt der 80-jährige auch der SPD gefordert wird. Doch in der Hoffnung, die Gegner von den Vorteilen
Polit-Veteran Geißler. Er diktiert die Re- Staatskanzlei hält man dies für juristisch des Projekts zu überzeugen und alle Zwei-
geln beim „großen Faktencheck“ zum problematisch. „Die Landesverfassung er- fel auszuräumen. Scheinbar demütig be-
umstrittenen Bahnprojekt Stuttgart 21. öffnet keinen Weg zur Volksabstimmung teuert er inzwischen, nun „genau hin-
Bitte keine Angriffe und keine Emotio- über Stuttgart 21“, hat Mappus erklärt und hören“ zu wollen, „wenn konstruktive
nen, stellte Geißler gleich am vergange- beruft sich auf ein entsprechendes Gutach- Vorschläge für Korrekturen, Veränderun-
nen Freitag klar: „Es geht jetzt um die ten des Verfassungsrechtlers Paul Kirchhof. gen und Verbesserungen zu Stuttgart 21
Sache.“ Und nicht um Personen. Die SPD will am Dienstag ein Gegengut- unterbreitet werden“. Wie die Regierung
Geißler hat die undankbare Aufgabe, achten vorlegen, das – wenig über- wirklich denkt, machte CDU-Frak-
mit seinen „Schlichtungsgesprächen“ die raschend – zu dem Ergebnis kommt, dass tionschef Peter Hauk klar. In der Frage,
aufgewühlte Auseinandersetzung um das es rechtlich zulässig wäre, das Volk über ob Stuttgart 21 letztlich gebaut werde,
milliardenteure Megavorhaben politisch die finanzielle Beteiligung des Landes ent- „kann es am Ende keinen Kompromiss
zu befrieden. Doch was das Ergebnis der scheiden zu lassen. geben“. S����� K�����
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