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Depression? | Sein.de
17. Februar 2016 Allgemein 15 Kommentare
26-32 Minuten
Sind Depressionen ein Warnsignal des Körpers? Liegen die Ursachen gar nicht in der Psyche? Sind
Antidepressiva gefährlich? Welche Rolle spielen Entzündungen und der Darm? Wir können
Depressionen natürlich behandelt werden?
Der Serotonin-Mythos
Die Theorie, dass Depression durch ein Ungleichgewicht von Botenstoffen wie Serotonin, Dopamin
und Norepinephrin verursacht wird, ist eben nur eine Theorie. Auch wenn sie Gebetsmühlen-artig in
den Infobroschüren aller Antidepressiva wiederholt wird, ist die Serotonin-Theorie der Depression
vielleicht wenig mehr als ein Mythos.
„Auch wenn immer wieder voller Überzeugung wiederholt wird, dass depressive Menschen einen
Mangel an Serotonin oder Norepinephrin aufweisen, widerspricht die aktuelle Beweislage dieser
Behauptung“, schreibt Ellition Vallenstein in „Blaming the Brain“.
„Ein Serotonin-Mangel bei Depression konnte nie nachgewiesen werden.“ stellt auch Joseph
Glenmullen von der Havard Medical School in seinem Buch „Prozac Backlash“ fest.
„Die moderne neurowissenschaftliche Forschung konnte keinen irgendwie gearteten
Zusammenhang von Serotonin in mit irgendeiner psychischen Störung bestätigen, und hat ganz im
Gegenteil signifikante Gegenbeweise zu der Hypothese eines einfachen Neurotransmitter-Mangels
geliefert.“ bilanzieren Lacasse und Leo in ihrer Review ‚Serotonin and Depression: A Disconnect
between the Advertisements and the Scientific Literature‘.
„Ich habe die ersten Jahren meiner Karriere Vollzeit an der Erforschung des
Serotoninstoffwechsels verbracht, aber keinen einzigen überzeugende Beweis dafür gesehen, dass
irgendeine psychiatrische Erkrankung, einschließlich Depressionen, in einem Mangel an Gehirn-
Serotonin begründet sein könnte. In der Tat können wir den Serotonin-Spiegel im Gehirn bei
lebenden Menschen gar nicht messen, so dass es keine Möglichkeit gibt, diese Theorie wirklich zu
testen. Einige Neurologen werfen auch die Frage auf, ob die Theorie überhaupt Sinn ergibt, da das
Gehirn überhaupt nicht wie ein hydraulisches System funktioniert“, lautet auch das Fazit von David
Burns von der Stanford University.
Verbrecherische Machenschaften
All dies wird von den Herstellern der Antidepressiva natürlich vertuscht – obwohl gerade sie es
durch ihre zahlreichen – unveröffentlichten – Studien besser wissen, als alle anderen. Aber beim
Verschweigen bleibt es nicht. Mit Bestechung und Lügen versuchen die Hersteller, Ärzte dazu zu
bringen, noch mehr Antidepressiva zu verschreiben – selbst solchen Patienten die sie gar nicht
brauchen und selbst dann, wenn die Medikamente für diesen Zweck gar nicht zugelassen sind.
Explarisch dafür mag ein Gerichtsurteil gegen GlaxoSmithKline aus dem Jahr 2012 stehen, dessen
Text haarsträubendes zu Tage fördert und zu einer Strafe von 3 Milliarden US-Dollar für den
Pharma-Giganten führte.
„Von 1999 bis 2010 […] betrieb GSK betrügerische Machenschaften mit dem Ziel, Therapeuten,
Behörden und Gesundheitsprogramme zu täuschen und betrügen, so dass diese versträrkt
Medikamente von GSK verschreiben. […] GSK verdrehte bewusst wissenschaftliche Tatsachen und
ignorierte und verharmloste gesundheitliche Risiken. […] GSK bewarb die Medikamente für
Zwecke, für die sie von der FDA nicht als sicher und effektiv zugelassen waren und für Zwecke, die
nicht in die medizinisch anerkannten Indikationen fallen. […] Zu diesem Zweck nutzte GSK eine
weite Palette von Geschenken, Bestechungsgeldern und andere Formen der Bestechung, um
Therapeuten dazu zu bewegen, diese Medikamente zu verschreiben, darunter Reisen auf die
Bermudas und nach Jamaica, Wellness-Urlaube, Jagd-Ausflüge und vorgetäuschte Berater-
Gehälter. […]“
Ziel dieser Machenschaften war, Kinder- und Jugendärzte dazu zu bewegen, vermehrt
Antidepressiva an Kinder zu verschreiben – zukunftsorientiertes Marketing für die Kunden von
morgen.
„GSK bewarb Paxil, ein Antidepressiva, als sicher und effektiv für Kinder und Jugendliche, obwohl
es keine Zulassung der FDA für diesen Zweck gab und obwohl drei verschiedene Studien des
Herstellers keinen klinischen Nutzen der Droge nachweisen konnten, während sie gleichzeitig
Anlass zur Besorgnis wegen eines steigenden Selbstmord-Risikos in dieser Patienten-Gruppe
gaben.
GSK bewarb Wellbutrin, ein Antidepressiva, für unzulässige Einsatzgebiete bei Kindern und
Jugendlichen, zur Behandlung von ADHS, Biopolaren Störungen, Gewichtsverlust, Fettleibigkeit,
sexuellen Störungen und Angststörungen, obwohl die Wirksamkeit des Medikaments für keinen
einzigen dieser Bereiche belegt werden kann.“
All dies ist gängige Praxis, die mit Wissenschaft weit weniger zu tun hat als mit ökonomischen
Interessen.