ÖKOLOGIE
Interview
Ökologie im Sinn der Vernunft
Panamin im Langzeiteinsatz
In Perchtoldsorf hat die Familie Leopold und Gerti Distl einen 4 Hektar Weinbaubetrieb
und eine Heurigen mit Spezialisierung auf Wein und Fisch. Der Sohn Martin Distl ist Win-
zer mit Leib und Seele, als junger Kremser Absolvent außergewöhnlich auf die „Natur“ ge-
polt. Zum Thema Ökologie und Natur: man kann dieses Thema als Phrase für alles nehmen
oder tatsächlich nach den Richtlinien der Natur leben und handeln - unabhängig von „Bio“
Siegeln und Schlagworten.
Baldrian.: „Warum oder wie ist Euer Betrieb
zum Einsatz von Panamin - einem reinen Na-
turprodukt - gekommen?“
Distl.: „Weinbau und Weine, die wirklich be-
eindrucken und Freude machen, entstehen
nur mit der Natur und später mit geringsten
Hilfen im Keller. Gesunde, kräftig wachsende
Weinstöcke sind dafür die Voraussetzung,
aber diese alte, empfindliche Kultur muss vor
Krankheiten geschützt werden - der Wein-
stock ist nun einmal sehr sensibel. Die Metho-
diken im Bio Bereich mit dem oftmaligen Ein-
satz des Schwermetalls Kupfer und Schwefel
oder im konventionellen Bereich mit diversen
Mitteln zur Gesunderhaltung der Stöcke sind
zwingend, wenn ein Ertrag entstehen soll und
muss.
In unserer Familie war immer das
Leben mit der Natur Normalität,
wir entschieden uns für einen be-
sonderen Weg.
In unserer Familie war immer das Leben mit
der Natur Normalität, wir entschieden uns für
einen besonderen Weg. Pflanzenschutz ist ein
Muss, wir nehmen das Beste aus der Natur
und Wissenschaft zum gesund erhalten unse-
rer Weingärten. Nach dem Motto: soviel als
nötig so wenig wie möglich. Vor 4 Jahren setz-
ten wir Panamin erstmals ein. Dann reduzier-
ten wir den bereits sehr geringen Einsatz von
Pflanzenschutzmitteln um 30%, im nächsten
Jahr halbierten wir auf 50% und bleiben nun
im 4. Jahr dabei. Wir haben als Ergebnis gesun-
de Weinstöcke ohne Pilzerkrankungen und
nur mehr 50% an Pflanzenschutzmitteln. Kol-
legen zeigen im Langzeiteinsatz, dass eine 70%
Reduktion von Pflanzenschutzmitteln - seien
sie auf Öko Basis oder konventionell - mög-
WEINbau 02/2019
lich ist. Aber 2019 bleiben wir bei unserem
System. Es ist eine Tatsache, dass wir trotz aller
Sparsamkeit die üblichen und nötigen Gren-
zen des Pflanzenschutzes um 50% gesenkt ha-
ben. Was ganz wesentlich ist: die Trauben sind
einfach in der Reife und Gesundheit um ein
wesentliches besser.“
Vor 4 Jahren setzten wir Panamin
erstmals ein. Dann reduzierten wir
den bereits sehr geringen Einsatz
von Pflanzenschutzmitteln um 30%,
im nächsten Jahr halbierten wir
auf 50% und bleiben nun im 4. Jahr
dabei.
Baldrian.: „Ein anderes Thema, Eure Caber-
net Reserve gehört zu den edelsten, der Rh-
einriesling trotzt vor feinen Noten mit einer
erlesenen Blume, das Sortiment macht Freu-
de. Wohin soll es weiter gehen?“
Distl.: „Rotwein ist im Moment etwas aus der
Mode, auch wir haben 80% Weißwein und
20% Rotwein aber mir,- uns - macht es Freude
sich mit viel Geduld und Mühe um den Rot-
wein zu bemühen, denn die Mühe lohnt sich.
Bei uns sind Rotweine von absoluter Güte der
Spitze absolut möglich und dorthin möchten
wir uns weiter entwickeln. Natürlich auch den
Weißwein jährlich noch besser werden zu las-
sen. Als Winzer ist es meine Aufgabe und das
Spannendste, jährlich mit den immer neuen
Herausforderungen des Klimas, des Wetters
das Beste aus den Weingärten zu holen“.
Bei uns sind Rotweine von absoluter
Güte der Spitze absolut möglich und
dorthin möchten wir uns weiter
entwickeln.
Baldrian.: „Wohin soll es gehen?“
Distl.: „Jetzt haben wir 4 Hektar im Ertrag und
ich möchte langsam und behutsam auf maxi-
mal 6 Hektar Weingärten ausbauen. Denn bei
uns ist eine stete Zunahme der Mintnahme
für „zu Hause“ deutlich sichtbar und diesem
Bereich will ich weiter entwickeln.“
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