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Eine kurze Einführung in die Geologie

Von

Achim Scholz
Vermessungsingenieur (Dipl.-Ing. FH)

Unterlagen zusammengetragen und bearbeitet 2018/2019, Nackenheim am Rhein.


2

Vorwort
Grob gesagt ist die Geologie die Wissenschaft von den Gesteinen.
Die Geologie ist auch eine geschichtliche Wissenschaft, das heißt sie will, dass wir das heutige
Erscheinungsbild der Erde aus der Entwicklung, hinsichtlich des Zeitraumes und der wirken-
den Kräfte, verstehen können. Die Urkunden der Erdgeschichte sind die Gesteine.
Deshalb befasst sich die Geologie mit dem Aufbau und der Zusammensetzung der Erdkruste.
Man geht davon aus, dass das heutige Erscheinungsbild der Erde, das Ergebnis einer sehr,
sehr langen Entwicklung ist. Es ist also unbedingt notwendig die Erdgeschichte zu betrachten
d.h. die Entwicklung des festen Erdkörpers.
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Inhalt

1. Das Universum 6

2. Unser Sonnensystem 6

2.1 Die Planeten unseres Sonnsystems 7

3. Die Entstehung der Erde 8

4. Weltsysteme und wichtige Erforschungen zum Planeten Erde 9

5. Die Erdkugel 11

5.1 Geografische Koordinaten 11

Ekliptik 12

5.2 Die Grundepochen der Erdgeschichte 13

Die geologischen Formationen 13

5.3 Die Schalengliederung der Erde 14

5.4 Die Erdkruste 15

5.4.1 Tektonik 16

Endogene Kräfte 17

Vulkanismus 18

Erdbeben 19

Exogene Kräfte 20

Erosion und Akkumulation an Flüssen 20

Koordinaten eines Geologen 21

5.5 Die Hypsografische Kurve 22

Gezeitenbewegung 23

5.6 Die chemische Zusammensetzung der Erdkruste 23

6. Die Gesteine der Erde 24

6.1 Kristallines Gestein 24

6.2 Kristalliner Schiefer 24


4

6.3 Sedimente und Sedimentgesteine 24

6.4 Klastische Sedimente 25

6.5 Chemische Sedimente 25

6.6 Organogene Sedimente 25

6.7 Kristallsysteme 26

6.8 Gesteinsbildende Mineralien 27

6.9 Physikalische Eigenschaften der Mineralien 28

6.10 Magmatische Gesteinsbildung 29

7. Bodenarten 30

8. Radiometrische Verfahren 32

8.1 Isotope 32

9. Verwitterung von Gesteinen 33

9.1 Hydrolytische Verwitterung 33

9.2 Slalistische Verwitterung 33

9.3 Allistische Verwitterung 33

9.4 Chemisch/biologische Verwitterung 33

10. Klima und Wetter 34

10.1 Wetter 34

Atmosphäre 34

Luft 34

Niederschläge 34

Wolken 34

Temperatur 36

Luftdruck 37

Luftfeuchtigkeit 37

Wind 37
5

10.2 Klima 37

Klimazonen 37

11. Wasser auf dem Festland 38

11.1 Quellen 39

Auslaufquelle oder Schichtquelle 39

Überlaufquelle 39

Stauquelle 39

Verwerfungsquelle 39

Steigquelle 40

Artesischer Brunnen 40

12. Schrifttum 41
6

1. Das Universum

Im Universum bilden über 100 Milliarden Sonnen das Milchstraßensystem. Unsere Milch-
straße ist nur eine von Millionen anderer Galaxien. Die Sonne umkreist das Zentrum un-
serer Milchstraße, dazu braucht sie für einen Umlauf 230 Milliarden Jahre, bei einer
Umlaufgeschwindigkeit von 270 km/sek.
Das nächste, uns bekannte Milchstraßensystem befindet sich 4 Lichtjahre (1 Lichtjahr sind
9,46 Billionen Kilometer) von uns entfernt.
Die Größe und Weite des Alls ist unvorstellbar.

2. Unser Sonnensystem

99,8% der Masse des gesamten Sonnensystems fällt auf die Sonne.
Sonnendurchmesser ca. 1.392.700 km

Sonnenumfang ca. 4.400.000 km

Abstand Sonne – Erde ca. 149.600.000 km

Die Umlaufzeit der Erde um die Sonne beträgt 365 Tage, 5 Std., 48 Min. und 46 sek.
Die durchschnittliche Bahngeschwindigkeit der Erde beträgt 29,8 km/sek.

Höhe der Sonnenprotuberanz (hervorgeschleudertes Sonnenmaterial) mehrere


hunderttausend Kilometer.

Abstand Mond – Erde ca. 384.400 km

Monddurchmesser 3.474 km
7

2.1 Die Planeten unseres Sonnensystems

Die Reihenfolge der Planeten von der Sonne aus:


Merkur, Venus, Erde, Mars, Jupiter, Saturn, Uranus, Neptun und Pluto.
Bild 1
8

3. Die Entstehung der Erde

Die Erde entstand, wie auch die Sonne und die anderen Planeten, gemeinsam aus einem
rotierenden, kosmischem Nebel (Gas und Staubwolken).
Von Immanuel Kant (1724 bis 1804, deutscher Philosoph) wurde 1755 zuerst die
Nebularhypothese aufgestellt, die dann von Pierre-Simon Laplace (1749 bis 1827,
französischer Astronom u. Mathematiker) weiterentwickelt wurde.
Diese Theorie von der Rotation kosmischer Gasmassen wurde von Carl Friedrich von
Weizsäcker (1912 bis 2007, deutscher Physiker, Philosoph und Friedensforscher) 1944
weiterentwickelt und gefestigt.
Bild 2

Kosmischer Nebel
↙ ↘
Milchstraßensystem andere Nebelspiralen
↙ ↘
unser Sonnensystem andere Sonnensysteme
↙ ↘
unsere Planeten und Monde andere Planeten und Monde
9

4. Weltsysteme und wichtige Erforschungen zum Planeten Erde.

Es gibt 2 Weltsysteme:
Das 1. Weltsystem ist von Claudius Ptolemäus (ca. 100 bis 160 n. Chr., griechischer
Mathematiker, Astronom und Geograf) das geozentrische Weltbild.
Im geozentrischen Weltbild steht die Erde im Zentrum das von der Sonne, Mond und
den Planeten umkreist wird.

Das 2. Weltsystem ist von Nikolaus Kopernikus (1473 bis 1543 n. Chr., deutscher
Mathematiker, Astronom, Arzt und Kartograf) das heliozentrische Weltbild.
Im heliozentrischen Weltbild bildet die Sonne das Zentrum um das sich die Planeten,
alle in derselben Richtung, bewegen. Dieses heliozentrische System wurde noch etwas
verbessert und hat so noch heute Gültigkeit.

Galileo Galilei (1564 bis 1642, italienischer Astronom): Begründer des „Freien Fall“.
Die Erde bewegt sich, sie dreht sich nach Osten.
Die Erdbeschleunigung hängt von der geografischen Breite und von der Höhe über dem
Meeresspiegel ab. Sie beträgt am Äquator g = 9,78 m/s2, an den Polen g = 9,83 m/s2 und
am 50. Breitengrad g = 9,81 m/s2.

Isaak Newton (1643 bis 1727, englischer Mathematiker): Erfinder des Gravitations-
gesetzes (Gesetz von der Schwerkraft).

Erathostenes von Kyrene (ca. 276 v.Chr. bis 194 v. Chr., griechischer Gelehrter) er-
rechnete erstmals (250 v. Chr.) den Weltumfang auf 400.000 Stadien, umgerechnet ca.
39.375 km.

Johannes Kepler (1571 bis 1630, deutscher Mathematiker, Astronom, Astrologe, Optiker
und evang. Theologe) entwickelte 3 Gesetze.
1) Die Planetenbahnen sind Ellipsen in deren einem Brennpunkt die Sonne steht.
Bild 3
2) Ein Leitstrahl (Verbindungslinie zwischen Sonne und Planeten) verstreicht in gleichen
Zeiträumen gleiche Flächen.
Bild 4
3) Die Quadrate der Umlaufzeiten zweier Planeten, verhalten sich zueinander wie die
Kuben ihrer mittleren Entfernung zur Sonne.
Bild 5
10
11

Christian Doppler (1803 bis 1853, österreichischer Mathematiker und Physiker) entdeckte
1842 den sogenannten „Dopplerschen- Effekt“.
„Die Zahl der wahrgenommenen Schwingungen einer Licht- oder Schallwelle vermehrt
sich mit der Annäherung und vermindert sich mit der Entfernung.“
Mit dem „Dopplerschen- Effekt“ konnte man feststellen ob sich Gestirne auf uns zu be-
wegen, von uns weg, oder ob sie rotieren.

5. Die Erdkugel

Auf Grund von geologischen und geophysikalischen Untersuchungen, können wir davon
ausgehen, dass die Erde ungefähr 4,6 Milliarden Jahre alt ist.
höchstes Gebirge 8.848 m (Himalaya, der Mount Everest)
Größte Meerestiefe 11.034 m (Marianengraben, westl. Pazifischer Ozean))
Erddurchmesser 12.757 km (am Äquator)
Erddurchmesser 12.714 km (an den Polen)
Abplattung 43 km
Erdradius 6.370 km
Tiefste Bohrung 12 km
Tiefste Erdbebenherde 700 km
Geothermische Tiefenstufe: In Deutschland beträgt die geothermische Tiefenstufe je
33 m, 1°C mehr (wärmer).
Der Franzose Jean Richer (1630 bis 1696, französischer Astronom) stellte fest, dass die
Erde nicht gleichmäßig gekrümmt ist. Diese Feststellung machte er mit einem Pendel,
denn am Pol schlug das Pendel schneller aus als am Äquator. Je näher das Pendel dem
Erdmittelpunkt ist, desto schneller schlägt es aus.
Friedrich Wilhelm Bessel (1784 bis 1846, deutscher Wissenschaftler) errechnete den
Erdumfang am Äquator mit 40.070 km aus und über die Pole mit 40.002 km, auch das
mittlere spezifische Gewicht der Erde ermittelte er auf 5,52 g/cm3.

5.1 Geografische Koordinaten

Die Erde ist eingeteilt in Längen- und Breitengrade.


Lambda λ = geografische Länge und Phi ϕ = geografische Breite.
Beide Koordinaten (λ u. ϕ) sind Winkelwerte. Die Nulllinie für die Länge λ ist auf einen
Strahl vom Mittelpunkt der Erde zum Nullmeridian bezogen. Längengrade zählen
rechtsläufig. Die Breitengrade zählen von einem Strahl zwischen dem Mittelpunkt der
Erde und dem Schnittpunkt des Äquators mit dem Mittelmeridian von Süd nach Nord. Die
Zählung der Meridiane (Längenkreise) erfolgt auf Grund internationaler Vereinbarung von
1911 mit dem Meridian der die Sternwarte von Greenwich schneidet (Nullmeridian). Das
Gradnetz dient zur Bestimmung eines bestimmten Punktes auf der Erdoberfläche.
Nackenheim, Pappelweg 8 = 49° 55´ 05´´ nördl. Breite, 8° 20´ 40´´ östl. Länge. Bild 6
12

Die Entfernung von Längengrad zu Längengrad beträgt 111km am Äquator, am nördlichen


Wendekreis 102km und am nördlichen Polarkreis 44,5km.

Ekliptik

Die Erde steht zu der Bahn, der Ekliptik, die sie im Laufe eines Jahres um die Sonne
beschreibt, um 23 Grad und 27 Minuten geneigt. Bild 7
13

5.2 Die Grundepochen der Erdgeschichte:

1. Die Erdurzeit → Archäozoikum


2. Das Erdaltertum → Paläozoikum
3. Das Erdmittelalter → Mesozoikum
4. Die Erdneuzeit → Neozoikum

Die geologischen Formationen

541

Neozoikum

1000
1000

Kreide Mesozoikum

Reptilien bzw. Großsaurier Jura ↓

Trias 1600

Reptilien Perm 1600

Ober-Karbon ↑

Amphibien Unter-Karbon

Fische Devon Paläozoikum

Ober-Silurium

Nautiloideen Unter-Silurium ↓

Trilobiten Kambrium 2500

Wirbellose Tiere Präkambrium 2500

Archäozoikum

4000
Millionen Jahre vor unserer Zeit
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5.3 Die Schalengliederung der Erde


Erdkruste , Erdmantel , Erdkern
Mittlere Dichte der Erde = 5,52 g/cm3
Mittlere Dichte der Erdoberfläche = 2,7 g/cm3
Bild 8
15

Um die unterirdischen Massenüberschüsse und die Defizite zu erklären, entwickelten


ca. 1855 J.H. Pratt und Georg Airy die Isostasie, die Lehre vom Schwimmgleichgewicht.

Tiefe Schalen- Stoff- Dichte Zustand Tempe- Geschwind.


3
(km) glieder- glieder- g/cm ratur P-Wellen
o
ung ung C km/sek
10 – 30 kontinen- SiAl 2,7 Kristallin 300-450 5,6 – 6,0
Kruste tale Kruste granitisch
- - - - - - - - - - - - - - - - - - - - Conrad - Diskontinuität - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - -
6 – 50 ozeanische SiMa Kristallin 670-740 6,4 – 7,3
Kruste Kruste dioritisch
- - - - - - - - - - - - - - - - - - - - Mohoro – Diskontinuität - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - -
50 basaltisch 3,3 lokale 1.400 7,8 – 8,3
Mantel Magmen-
periodisch 5,7 herde 2.500 13,6
- - - 2.900 - - - - - - - - - - - - - Wiechert – Gutenberg - - - -- - - - - - - - - - - - - - - - - - - - -
äußerer flüssigkeits-
Kern Kern ähnlich
9,4 3.000 9,4
- - - 5.100 - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - -
Kern Innerer Eisen-Nickel 11 – 13,5 fest 3.000 11,3
Kern Verbund bis
6.370 5.000

5.4 Die Erdkruste

Die obere Erdkruste (kontinentale Kruste) ist 10 – 30 km dick und unter Gebirgen bis zu 50
km, die mittlere Dichte dieser SiAl-Schicht beträgt 2,7 g/cm3.
Die Conrad–Diskontinuität ist eine Grenzzone in der kontinentalen Erdkruste, in einer Tiefe
von ca. 10 bis 20 km.
Die untere Erdkruste (ozeanische Kruste) ist unter den Ozeanen ca. 5 bis 6 km dick und un-
ter den Kontinenten ca. 15 bis 20 km, diese SiMa-Schicht hat eine mittlere Dichte von 3,0
g/cm3.
Die Grenze zwischen der kontinentalen Kruste und dem Erdmantel ist die Mohoro-Diskon-
tinuität.
Bild 9
16

5.4.1 Tektonik

Die Aufgabe der Tektonik ist die Untersuchung der Lagerungsverhältnisse der Gesteins-
serien, ihren Veränderungen, sowie der Ursachen die diese Veränderungen bewirken.

Veränderungen der Erdoberfläche:

Geosynklinale:
Sind weiträumige Senkungen der Erdkruste (z.B. Appalachen-Trog an der Ostseite Nord-
amerikas).
Epirogenese:
Werden langsame Hebungen oder Senkungen über langfristige Zeiträume genannt.
Geoantisynklinale:
Darunter versteht man Hebungen der Erdkruste (z.B. Mittelschwelle des Atlantiks).
Orogenese:
Gebirgsbildung
Konstraktionstheorie :
Schrumpfung der Erde (Schrumpfungstheorie).
Kühlbodentheorie :
Betrifft das Tempo der Abkühlung des Erdinneren, zur Entstehung der Erdoberfläche.
Expansionstheorie:
Die Erde erzeugt mehr Wärme als sie abgeben kann.
Sedimentäre Zonen :
Ablagerungszonen
Magmatische Theorie :
Entstehung von verschiedenen Teilmagmen aus einem Stamm-Magma.
Kontinentalverschiebungstheorie :
Nach Alfred Wegener ( 1880 bis 1930, deutscher Meteorologe, Astronom und Physiker)
waren alle Kontinente zu einem früheren erdgeschichtlichen Zeitpunkt ein zusammen-
hängender Superkontinent, den er Pangaea nannte. Der nördliche Teil dieses Kontinents
hieß Laurentia und der südliche Teil Gondwana. Nach der von Alfred Wegener (1915)
aufgestellten Drifthypothese, ist dieser Superkontinent zerbrochen und auseinander ge-
triftet. Diese Theorie geht davon aus, dass die Umrisse gegenüberliegender Kontinente
zueinander entsprechen (z.B. die Ostküste von Südamerika in die Westküste des afrika-
nischen Kontinents).
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Es gibt 2 Arten von Kräften die auf die Erdkruste wirken:

1. Die innenbürtige (endogenen) Kräfte.


2. Die außenbürtige (exogenen) Kräfte.

Von den endogenen Kräften gibt es 4 Grundarten:


a. Weiträumige Senkungen und Hebungen großer zusammenhängender Teile der Erd-
kruste. Diese großräumigen Senkungen sind verantwortlich für die Verteilung von
Wasser und Land.
b. Störungen in der ursprünglichen Schichtenfolge.
Faltenüberschiebungen, einfacher Bruch, Bruchüberschiebungen und Staffelbrüche.
Bild 10
18

c. Vulkanismus
Unter Vulkanismus versteht man den ganzen geologischen Vorgang, der mit dem
Austritt von feuerflüssigen Gesteinsmassen (Magma) aus dem Innern der Erde an
der Erdoberfläche, zu tun hat.
Es gibt ungefähr 500 aktive Vulkane auf der Erde.
Allen tätigen Vulkanen, die der Erdkruste aufgesetzt sind, ist gemeinsam, dass aus
unterschiedlichen Tiefen Magma aufsteigt und die Erdkruste verlässt.
Man unterscheidet zur Hauptsache 2 verschiedene Arten von Vulkanen, Schildvul-
kane (große flach ansteigende Vulkane, dünnflüssige Laven) und Schichtvulkane.
Bild 11 Schichtvulkan

Man bezeichnet diese Vulkane Schichtvulkane (Stratovulkane), wegen des Aufbaues


eines Aschenkegels. Jeder neue Ausbruch erzeugte eine neue Schicht. Durch die
Überlagerung mehrerer Schichten wurde der Aschenkegel immer höher.
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Der Vulkan Krakatau, auf der gleichnamigen Insel (zwischen Sumatra und Java), hatte
im Jahre 1883 einen verheerenden Ausbruch, der die Insel zu einem großen Teil aus-
einandersprengte. Mit der Zeit ist eine neue Insel entstanden (1928), mit einem
neuen Schlot den Anak-Krakatau (Anak = Kind).

d. Erdbeben
Es gibt drei Erdbebenursachen:
1. Der Einsturz von unterirdischen Hohlräumen (Bergbau, Auswaschungen von
Kalkbänken).
2. Vulkanische Beben.
3. Tektonische Beben oder Dislokationsbeben (ca. 90% aller Erdbeben) werden
verursacht durch Spannungen in der Erdkruste, die dann plötzlich reißt. Die
Herde dieser Beben können in einer Tiefe von mehreren 100 km liegen, meisten
aber unter 70 km.
Von diesen Erdbebenzentren breiten sich Wellen nach allen Richtungen des Unter-
grundes aus.
Man unterscheidet zwei Arten von Wellen:
Longitudinalwellen (Verdichtungswellen) breiten sich schneller aus als Transversal-
wellen und gehen auch durch Flüssigkeiten.
Transversalwellen führen im festen Körper zu Formveränderungen, gehen aber
nicht durch Flüssigkeiten, gehen durch den Erdmantel aber nicht durch den Erdkern.
Bodenerschütterungen und seismische Wellen werden durch einen Seismograf re-
gistriert.
20

Exogene Kräfte sind mechanische, chemische und organische Verwitterung, die das Ge-
stein zerstören und Wasser, Wind, Eis und die Schwerkraft transportieren (Erosion) es
fort.
Fluviale Erosion durch Wasser, äolische Erosion durch Wind und glaziale Erosion durch
Eis.
Die 3 Erosionsbasen des Rheins:
1. Bodensee
2. Binger Loch
3. Mündung
Bei jedem Fluss herrscht im Obergebiet Tiefenerosion, im Mittellauf Seitenerosion und
im Unterlauf Akkumulation (Anhäufung, Ablagerung).
Bild 12
21

Koordinaten eines Geologen : Streichen und Fallen


Streichen und Fallen geben die räumliche Lage z. B. einer Gesteinsschicht an.
Die Streichlinie ist die Hauptachse, die man über eine solche zu bestimmende geologische
Fläche legt. Die Fallrichtung steht immer senkrecht zur Streichrichtung.
Die Lage der Streichlinie wird durch den Streichwinkel und die Himmelsrichtung (z.B. N
120°) angegeben. Der Streichwinkel ermittelt sich mit dem Winkel von magnetisch Nord,
im Uhrzeigersinn (Kompassrichtung), bis zur Streichlinie.
Die Lage der Falllinie wird durch den Fallwinkel und die Himmelsrichtung (z.B. 60° SW)
angegeben.
Der Fallwinkel wird durch den Winkel, von einer gedachten Horizontalebene auf der
Streichlinie, zur Falllinie gemessen.
Bild 13
22

5.5 Die hypsografische Kurve


Die Gesamterdoberfläche der Erde beträgt 510.000.000 km2, die Landoberfläche beträgt
148.500.000 km2 (29,2%) und die Oberfläche der Meere beträgt 361.500.000 km2 (70,8%).
Die Hypsografische Kurve zeigt die vertikale Gliederung der Erdoberfläche, die horizontale
Gliederung wird bestimmt durch den Wechsel von Wasser und Festland.
Bild 14
23

Die Meereswasserfläche auf der Erde, ist also mehr als doppelt so groß wie die Landfläche.
Sie gliedert sich in folgernder Weise auf: Pazifischer Ozean : 179.400.000 km 2
Atlantischer Ozean mit dem : 106.300.000 km2
Nördlichen Eismeer
Indischer Ozean : 75.800.000 km2
Die Landmassen der Erde erheben sich im Durchschnitt 875 m über dem Meeresspiegel.
Die Wassermasse der Erde hat im Durchschnitt eine Tiefe von 3.800 m unter dem Meeres-
spiegel.

Die Gezeitenbewegung, hervorgerufen durch die Anziehungskraft des Mondes, der


festen Erdkruste beträgt täglich ca. 35 cm. Man nennt es „das Atmen der Erde“. Dies ist
für den Menschen nicht spürbar. Der Tidenhub, die Differenz zwischen Ebbe und Flut,
beträgt ca. 12 m.

5.6 Chemische Zusammensetzung der Erdkruste


1. O 46,6 % Sauerstoff

2. Si 27,7 % Silicium

3. Al 8,1 % Aluminium

4. Fe 5,0 % Eisen

5. Ca 3,6 % Kalzium

6. Na 2,8 % Natrium

7. K 2,6 % Kalium

8. Mg 2,1 % Magnesium
8 Elemente 98,5 %
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6. Die Gesteine der Erde (Gesteine sind Mineralgemenge)

6.1 Kristallines Gestein (Erstarrungsgestein)


Von kristallinem Gestein gibt es 2 Arten.
a) Lava
Ergussgestein z.B.: Basalt, Porphyr, Diabas und Trachyt.
Diese Gesteine sind rasch erkaltet und haben feine Kristalle gebildet.
b) Tiefengestein
Granit, Syenit und Niarit.
Diese Gesteine sind unter der Erde langsam erkaltet und haben große Kristalle
gebildet.

6.2 Kristalliner Schiefer


Glimmer und Gneis sind unter Druck und Hitze aus Erstarrungsgestein blättrig geworden.

6.3 Sedimente und Sedimentgesteine (Ablagerungsgesteine)


Diagenese = Fortlauf von Vorgängen.
a) Sandstein
Quarzkörner durch Kieselsäure, Kalk, Ton und Eisenoxid gebunden und gefärbt.
b) Konglomerate
Gesteinstrümmer
c) Tongestein
Zertrümmerung von Feldspat.
Tongestein + Quarzsand = Lehm
Tongestein + Kalkstaub = Löss
Tongestein + Kalkschlamm = Mergel (Letten)
Tonerde + Kalkschlamm = Schiefer
d) Mineralien sind die aus Elementen und (oder) chemischen Verbindungen aufge-
bauten festen, homogenen, anorganischen Naturkörper die Bestandteil der Erd-
kruste sind.
Gips, Kali, Kochsalz.
Fast alle Mineralien liegen in Kristallform vor.
Ein Kristall ist ein von ebener Fläche begrenzter homogener Naturkörper.
Idiomorph = Ein Mineral das seine Eigenschaft voll entwickelt hat.
Xenomorph = Ist ein fremdgestaltiges Mineral.
Amorph = Gestaltlos
e) Kalkgesteine (CaCO3)
Dolomite (CaCO3 * MgCO3) , Kreide (feiner Kalk)
f) Kohlengestein
Steinkohle, Braunkohle
g) Erzgestein sind metallhaltige Mineralien.
Eisenverbindungen die durch Säuren gelöst und abtransportiert werden.
25

Die Bildung von Sedimenten lassen sich in drei Gruppen unterscheiden:

6.4 Klastische Sedimente (Trümmergesteine)


|locker S. | feste S. | Gemengeteile | |
Psephite | Schutt | Breccie | Gesteins- | |
> 2mm | Kies | Konglomerate | trümmer | tonig |
Psammite | Sand | Sandstein | Quarz | kalkig |
0,02-2mm | Silt | Siltstein | Körner | kieslig |
Pelite | Ton | Tonstein | Tonmineralien | unmittel- |
< 0,02mm | Tonschiefer | bar |

Arkose = Feldspat reicher Sandstein


Grauwacke = grauer Sandstein

6.5 Chemische Sedimente


Kalkgesteine CaCO3
Dolomite CaCO3 * MgCO3
Evaporite (Eindampfungsgesteine)
Gips, Anhydrit, Steinsalz, Kalisalz

6.6 Organogene Sedimente → Entstehen bei großer Mitwirkung von Organismen.


Holz, Torf, Weichbraunkohle, Hartbraunkohle, Steinkohle, Graphit.
Unter Inkohlung versteht man die Diagenese pflanzlicher Substanzen.
Das heißt von Torf zur Weichbraunkohle → zur Hartbraunkohle → zur Steinkohle →
zu Anthrazit → dann zu Graphit.
Eine andere diagenetische Reihe führt von organischen Substanzen zu Bitumen, Erdöl
und Asphalt.
26

6.7 Kristallsysteme

Kristallsysteme werden nach Raumgitter (dreidimensionale Punktanordnungen von


Atomen, Molekülen und Ionen) unterschieden.
Zum Beispiel Na Cl → Kochsalz (Natriumchlorid).
Bild 15

Kristallsysteme
1. Reguläres System = 3 gleichlange Achsen, die aufeinander senkrecht stehen.
2. Tetragonales System = 1 Hauptachse, 2 gleichlange Nebenachsen, alle stehen unter
einem rechten Winkel.
3. Hexagonales System = 1 Hauptachse, 3 Nebenachsen im rechten Winkel zur Hauptachse.
4. Trigonales System = 1 Hauptachse, 3NA rechtwinklig zur HA.
5. Rhombisches System = 3ungleiche Achsen, 1 Achse im rechten Winkel.
6. Monoklines System = 3 ungleiche Achsen, 2 rechtwinklig zueinander, 1 liegt
Schiefwinklig dazu.
7. Triklines System = 3 ungleiche Achsen unter verschiedenen Winkeln.
27

6.8 Gesteinsbildende Mineralien

Silikade
Feldspäte, Feldspatvertreter, Augite, Hornblenden, Glimmer, Olivine, Granate
Oxyde
Quarz Si O2, Magnetit
Feldspäte
Orthoklas K [Al Si3 08]
Abarten : Sanidin, Adular, Mikroklin
Plagioklase (Kalknatronfeldspate)
Albit Na [Al Si3 O8]
Oligoklas (10 – 30% Anteil)
Andesin (30 – 50% Anteil)
Labradorit (50 - 70% Anteil)
Bytownit (70 – 90% Anteil)
Anorthit Ca [Al2 Si2 O8]

Feldspatvertreter (immer weniger Kieselsäure)

Anstelle des Orthoklas entsteht Lenzit.


K [Al Si2 O6]
Albit Nephelin
Na [Al Si O4]
Augite (Pyroxene)
z.B. Diopsid
Bronzit ( Mg Fe) Si O3

Hornblenden (Amphibote)
z.B. Tremolit

Glimmer
Biotit (dunkle Glimmer)
Muskowit (helle Glimmer)

Olivin → (Mg, Fe)2 Si O4


Mg2 Si O4 → Forsterit
Fe2 Si O4 → Fayalit

Anteilige Zusammensetzung:
Feldspat und Feldspatvertreter 60%
Augite und Hornblenden 16%
Quarz 12%
Glimmer 4%
92%
28

6.9 Physikalische Eigenschaften der Mineralien

1. Wichte

2. Härte (Ritzhärte)
Härteskala nach Mohs
1 Talk
2 Gips
3 Kalkspat
4 Flussspat
5 Apatit
6 Orthoklas
7 Quarz
8 Topas
9 Korund
10 Diamant

3 Farbe und Strichfarbe


| Farbe | Strich
Schwefelkies | gelb | grauschwarz
Eisenglanz | grauschwarz | bräunlich rot
Zinkblende |braun, grünlich | hellgelb
| (dunkel) |

4 Spaltbarkeit
Ebene Trennungsflächen parallel zu möglichen Kristallflächen.
Keine Spaltbarkeit = Bruch

5 Andere optische Eigenschaften


Glanz (Metallglanz, Fettglanz)
Durchsichtigkeit, Doppelbrechung

6 Magnetische Eigenschaften
Der Gehalt von Eisen kann mit der Kompassnadel bestimmt werden.

7 Elektrische Eigenschaften
Pizza - Effekt

8 Physiologische Eigenschaften
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6.10 Magmatische Gesteinsbildung

Erstarren Magmen in der Tiefe und Laven an der Erdoberfläche, so entstehen magma-
tische Gesteine.
1. Liquidation
Bedeutet Verflüssigung oder Auflösung.

2. Kristallisation und Differentiation


Aus Magma entstehen durch Verhärtung Gesteine.

3. Entgasung und Entwässerung


Aus dem Magma entweichen Gase und bilden Blasen, die durch die Erdoberfläche
austreten können (Vulkane und auch so). Magmatische Gase bestehen überwiegend aus
Wasser.

Bytownit Labrador Andesin Orthoglas Quarz


↑ ↑ ↑ Oligoglas ↑ Muskovit ↗
↑ ↑ ↑ ↑ ↑ ↑ ↗
Gabbromagma → Dioritmagma → Granitmagma → Wässrige Lösungen
↓ ↓ ↓ ↓ ↓ ↓
Olivin ↓ Pyroxen Hornblende Hornblen. Biotit
Erze

Übersicht einiger Magmatite (Erstarrungsgestein).

hell dunkel
sauer basisch
jüngere Obsidian
Liparit Trachyt Andesit Basalt Pikrit
Ergussgesteine
Quarz Melaphyr
ältere Porphyr Porphyr Porphyrit Diabes
Tiefengesteine Granit Syenit Diorit Gabbro Peridolit
Quarz -|-|- -- -----
Orthoklas -|-|- -|-|-
Plagioklas -|-|- -- -|-|- -|-|-
Biolit -|-|- -|-|- ------- --
Hornblende -|-|- -|-|- -------
Angit -|-|- ------- -|-|- -|-|-
Olivin ---- -|-|-
Spez. Gewicht 2,6 2,7 2,9 3,1 3,3
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7. Die Bodenarten

Sand (Stein), Ton und Kalk sind Stammbodenarten, durch ihre Mischung entstehen die
sogenannten Mischböden.
1. Mineralische Bodenarten
2. Organische Bodenarten
Bild 16
31

Tonböden: Verwitterungsprodukt von Feldspat. Tonböden nehmen Wasser stark auf,


lassen es aber nicht weiter sickern.

Sandböden: Korngröße = 2 mm bis 0,5 mm


Reiner Sand ist unfruchtbar.

Kalkböden: Verwitterungsprodukt (chemisch) von Kalkstein.


Kalk (wasserlöslich) = Ablagerungen von Schalentieren, Kalkalgen, Korallen,
Mollusken, Muscheln und Schnecken
Lehmböden: Lehm ist eine Mischung von Ton und Sand.

Lössböden: Mischung aus Sand, Ton und Kalk (Eiszeit).

Organische Böden: Humuserden → vermoderte Pflanzen

Die unterschiedlichen Bodentypen sind abhängig:


Von der Mineralzusammensetzung, von der Bodenlebewelt, vom Humusgehalt, von der
Bearbeitung des Menschen, von der Pflanzendecke und vom Klima.
32

8. Radiometrische Verfahren

Radiometrische Verfahren dienen der Altersbestimmung von Gesteinen. Dies erfolgt über
die Ermittlung von Zerfallsdaten (Halbwertzeiten) der Isotope (Atomarten).
Die Stärke der Radioaktivität bemisst sich in der Halbwertzeit. Das ist die Zeit die
verstreicht, bis von einer bestimmten Menge eines Elementes die Hälfte zerfallen ist.
Zum Beispiel die Halbwertzeit von Radium beträgt 1.580 Jahre. Das bedeutet 1 g Radium
Ist in 1.580 Jahren zur Hälfte verfallen.

8.1 Isotope

Zerfallsreihe
a) U92238 → Pb82206 + 8 He + 6 Elektronen

1g U238 → 0,5g U238 + 0,43g Pl206 + 0,07g He


(zerfällt nach Ablauf der Halbwertzeit)

Halbwertzeit : 4,5 Milliarden Jahre


4,51 * 109 Jahre

b) Actinium – Uran

U92235 → Pb82207 + 7 He + 4 Elektronen

c) Thorium

Th90232 → Pb82208 + 6 He + 4 Elektronen

1. Bleimethode
Bei dieser Methode werden die radioaktiven Zerfallsdaten von Uran und Thorium
verwendet.
Pb206 / U238 | Pb207 / U235 | Pb208 / Th232
Pb207 / Pb206
2. Heliummethode
Die Altersbestimmung von Eisenmeteoriten erfolgt über den Nachweis von Helium3.
He / U
3. Radiokarbonmethode
Diese Methode wird bei kohlenstoffhaltigen, organischen Mineralien zur Altersbe-
stimmung verwendet.
C612 C614 1012 : 1 (Massenverhältnis)
Halbwertzeit
U238 4,51 * 109 Jahre
U235 7,13 * 108 Jahre
Th232 1,39 * 1010 Jahre
C14 5,6 * 103 Jahre
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Grundbausteine eines Atoms sind Protonen und Neutronen im Kern und Elektronen in der
Atomhülle.
↙ Massenzahl (A)
238
z.B. U92 ← chemisches Symbol von Uran
↖ Kernladungszahl (Z)

1 Uranatom besitzt 92 Protonen im Kern und dann auch 92 Elektronen in der Atomhülle.
Aus der Massenzahl lässt sich die Anzahl der Neutronen im Kern bestimmen, da die Mas-
senzahl gleichzeitig die Zahl der Nukleonen (Protonen und Neutronen) im Kern ist.
Es sind also N = A – Z = 238 – 92 = 146 Neutronen im Atomkern.

9. Verwitterung von Gesteinen


Gemeint ist die natürliche Zersetzung von Gesteinen.

9.1 Hydrolytische Verwitterung


Hydratation = Ist die Anlagerung von Wassermolekülen.

Hydrolyse = Die Ionen im Kristallgitter verschiedener Minerale werden gebunden, wo-


durch das Ionengitter zerfällt.

PH – Wert = 7 (neutrale Reaktion)

9.2 Slalistische Verwitterung im gemäßigtem Bereich


Bildung von Tonmineralien.

9.3 Allitische Verwitterung (PH-Wert um 7)


Hydragillit, Diaspor = Bestandteil des Bauxit
↘ ↙
Aluminium enthaltend

9.4 Chemisch / biologische Verwitterung


Die chemisch/ biologische Verwitterung wird durch Mikroorganismen, Pflanzen und Tiere
verursacht.
34

10. Klima und Wetter

Wetter: Ist der Wechsel der Erscheinungen von Temperatur, Niederschläge, Bewölkung,
Wind, Luftfeuchtigkeit und Luftdruck.
Klima: Ist der mittlere Zustand dieser wechselnden atmosphärischen Erscheinungen,
bezogen auf einen Jahresablauf.
Als Wetter bezeichnet man die Vorgänge in der Atmosphäre zu einem bestimmten Zeit-
punkt.
Die ersten drei Luftschichten der Atmosphäre haben unterschiedlich stark Einfluss auf un-
ser Wetter. Zur Hauptsache wird das Wetter in der Troposphäre bestimmt.
Die Atmosphäre
Die Lufthülle der Erde, die Atmosphäre, baut sich aus mehreren Schichten auf und hat ei-
ne Höhe von mindestens 1000 km.
Die unterste Schicht der Atmosphäre ist die Troposphäre, sie reicht bis in eine Höhe von
ca. 18 km. Den Übergang von Troposphäre zur nächsten Schicht nennt man die Tropo-
pause. Über der Tropopause liegt die Stratosphäre bis in eine Höhe von ca. 50km.
Die Stratopause bildet den Übergang zur nächsten Schicht, die Mesosphäre, sie erreicht
eine Höhe von ca. 50 bis 85 km. Einen Teil der Mesosphäre und der Thermosphäre nennt
man die Ionosphäre, diese verfügt über einen großen Gehalt von Ionen.
Es folgt die Mesopause, der Übergang zur Thermosphäre, die sich in einer Höhe von ca. 85
bis 550 km von der Erdoberfläche befindet.
Die Exosphäre (beginnt in ca. 550 km Höhe)ist die äußerste Schicht der Atmosphäre die
dann in den Weltraum übergeht.
Die Anziehungskraft der Erde hält die gasförmigen Bestandteile der Lufthülle in Erdnähe
fest. Die Luft ist nahe der Erdoberfläche dichter, in größerer Höhe wird sie immer dünner.
In höheren Bergen kann man das schon feststellen. Über den Meeren ist die Luft feucht,
über den Festländern trocken. In etwa 800 km Höhe hört die Anziehungskraft der Erde auf
die Luftteilchen auf. Die Luft ist ein Gemisch aus Gasen, zur Hauptsache aus Sauerstoff
und Stickstoff. Kalte Luft ist schwerer als warme Luft.
Unter Niederschläge verstehen wir Regen, Raureif, Tau, Nebel, Schnee, Hagel und Grau-
pel.
Die Wolkengebilde, die am Himmel zu sehen sind, bestehen aus Massen von kleinsten
Wassertropfen oder auch von Eiskristallen, die in verschiedener Höhe schweben. Sie lösen
sich auf oder regnen ab, je nachdem, ob sie in wärmere oder kältere Lufträume gelangen.
Bild 17
35
36

Die Wolkenarten:
Cirrus : Federwolken und Eiswolken. Cirren sind hohe Wolken über 6.000 m.
Cirrostratus: Milchige Schleierwolken aus Eisteilchen.
Cirrocumulus: Kleine Wolkenbällchen (Schäfchenwolken).
Altocumulus: Wolkenballen in mittelhohe Schichten.
Altostratus: Graue Schichtwolken in mittelhohen Schichten.
Cumulus: Ballenwolken in unteren Schichten (vertikal ausgerichtet).
Cumulonimbus: Ballenwolke mit Quellung in großer Höhe.
Stratus: Schichtwolke in unteren Schichten (horizontal ausgerichtet).
Stratocumulus: Schichtwolke in Ballen übergehend.
Nimbostratus: Graue Wolke mit schichtförmiger Oberfläche, aus der Niederschläge fallen.
Nebel entsteht, wenn sich infolge von Abkühlung in den Luftschichten nahe der Erdober-
fläche, Wassertröpfchen gebildet haben.
Temperatur:
Die Erwärmung der Erdoberfläche ist abhängig von:
1. Dem Einfallswinkel der Sonnenstrahlen.
2. Von der Dauer der Bestrahlung.
3. Von der Dicke der zu durchdringenden Luftschichten und der Bewölkung.
4.Der Aufnahmefähigkeit der Erdoberfläche ( Land, Wasser, kahle Landflächen,
bewachsene Landflächen).
Die mittlere Temperatur der bodennahen Luft beträgt ca. 15° C.
Die Lufttemperatur nimmt je 1 km Höhe um 6° Celsius ab.
Am stärksten ist der Äquator das ganze Jahr über, der Sonnenstrahlung ausgesetzt. Mit
größerer Entfernung vom Äquator, in Richtung Nord- und Südpol, nimmt die Kraft der
Sonnenstrahlung ab, so, dass sie dann an den Polen am schwächsten ist.
Bedingt durch die geneigte Stellung der Erdkugel (23° 27´) zur Umlaufbahn (Ekliptik) um
die Sonne, steht somit im Frühjahr und Sommer die Nordhalbkugel und im Herbst und
Winter die Südhalbkugel der Sonne etwas näher. Deshalb auch ein jahreszeitlicher Wech-
sel der Wirksamkeit der Sonne auf die verschiedenen Zonen der Erde. Bedingt dadurch,
dass die Erde sich innerhalb von 24 Stunden, einmal um die eigene Achse dreht, ist jeder
Ort am Äquator 12 Stunden lang der Sonne zugewandt und 12 Stunden lang abgewandt.
Normal sind Tag und Nacht das ganze Jahr über gleich lang, nämlich 12 Stunden. Hier bei
uns sind jedoch im Sommer die Nächte kürzer und die Tage länger, im Winter genau um-
gekehrt. Am Nord- und Südpol jedoch geht die Sonne im Winterhalbjahr überhaupt nicht
auf und im Sommer ist an den Polen immer Tag.
37

Luftdruck:
Der normale Luftdruck über dem Meeresspiegel beträgt 760 Torr (Evangelista Torricelli,
1608 bis 1647, italienischer Physiker und Mathematiker, entwickelte das Quecksilber-
barometer).
Ist der Luftdruck höher als 760 Torr, so spricht man von einem Hoch, ist der Luftdruck
niedriger von einem Tief.
760 mm Quecksilbersäule = 1013 mbar (Millibar).
Je 11m nimmt der Luftdruck um 1 mm Quecksilbersäule ab, je 8 m → 1 mbar.
Luftfeuchtigkeit:
Die Luftfeuchtigkeit gibt den Wasserdampfgehalt der Luft an. Warme Luft kann mehr Was-
serdampf aufnehmen als kalte Luft.
Wind:
Ursachen der Luftbewegungen sind die unterschiedlichen Erwärmungen der Erdober-
fläche. Denn erwärmte Luft dehnt sich aus und strömt nach oben. Der Luftdruck am Boden
sinkt es entsteht ein Tief. In den Nachbargebieten strömt Luft von oben dazu, der Luft-
druck steigt es bildet sich ein Hoch. Der Wind kommt also zustande als Ausgleichsströ-
mung von den Luftdruckunterschieden. Bewegte Luft heißt Wind.
Tief = Zyklone Minimum
Hoch = Antizyklone Maximum
Das Klima ist meistens auf gleichen Breitengraden, über die ganze Erdkugel gleich.
Siehe dazu Bild Nr.7 (Seite 12): Nördliche Polarzone (90° nördl. Breite - 66,5° nördl. Breite),
nördliche gemäßigte Zone (66,5° - 23,5° nördl. Breite), tropische Zone (23,5° nördl. Breite
– 23,5° südl. Breite), südliche gemäßigte Zone (23,5° südl. Breite – 66,5° südl. Breite) und
südliche Polarzone (von 66,5°südl. Breite - 90° südl. Breite).
Klimaelemente sind: Temperaturen, Luftdruck, Winde, Bewölkung, Sonnenschein, Luft-
feuchtigkeit, Niederschläge (Regen, Raureif, Nebel, Schnee und Hagel), Frosttage und das
Datum des Frühlingseinzuges (Blütenbeginn verschiedener Pflanzen).
Klima – Zonen:

Nivales-Klima : Niederschläge größtenteils als Schnee.


Periglaziales Gebiet : Unvergletschertes Kaltklima-Gebiet.
Humides-Klima : Größere Niederschläge als Verdunstung (Wasser in den Böden).
Tropisch-humide-Zone : Äquator
Arides-Klima: Die jährliche Verdunstung ist größer als die jährlichen Niederschläge
(Wüste).
Semiarides-Klima: Zonen mit markanter Trockenheim (etwas mehr als 6 Monate).
38

11. Wasser auf dem Festland


Bild 18

Teile der Niederschläge auf der Erdoberfläche verdunsten, oder fließen oberirdisch ab,
werden von der Pflanzenwelt aufgenommen und Teile dringen in das Erdreich ein -das
Senkwasser-.

Wasserleiter : Sand, Kies, Sandstein (große Poren)


Kalkgestein, Dolomit (klüftige Mineralien)

Wasserstauer : Tongesteine (nicht klüftige Mineralien)

Fließgeschwindigkeit: in Sand ca. 1m/Tag


in Sandstein einige cm/Tag
in klüftigem Gestein 50 bis 100m/Std.
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11.1 Quellen
a. Auslaufquelle oder Schichtquelle
Bild 19
b. Überlaufquelle
Bild 20
c. Stauquelle
Bild 21
d. Verwerfungsquelle
Bild 22
40

d. Steigquelle
Bild 23

e. Artesischer Brunnen
Bild 24

Deutsche Härtegrade = 1°dH → 1mg CaO / 100ml H2O


Bis 7°dH → weiches Wasser,
von 7° bis 14°dH → mittelweiches Wasser,
von 14° bis 21°dH → hartes Wasser,
und über 21°dH → sehr hartes Wasser.
Je mehr Kalkanteile desto härter das Wasser.
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12. Schrifttum

Alles was ich hier niedergeschrieben habe, auch die Zeichnungen und Skizzen, habe ich
meinen geschriebenen Konzepten der Vorlesungen, die ich bei Herrn Prof. Dr.-Ing. Hans
Klennert hatte, entnommen.

Nackenheim am Rhein, im Januar 2019.

Achim Scholz

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