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Nachrichten Politik Ausland Pressefreiheit in Russland Russland: Reporter Iwan Golunow unter Hausarrest

Pressefreiheit in Russland

Reporter Golunow unter Hausarrest


Die Moskauer Polizei beschuldigt den Investigativjournalisten Iwan Golunow des Drogenhandels, er wirft ihr
Misshandlung vor. Nun hat ein Gericht entschieden, dass Golunow seine Wohnung vorerst nicht verlassen
darf.

Dmitry Serebryakov / AP / DPA


Iwan Golunow sitzt vor Gericht in einer Zelle

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Sonntag, 09.06.2019   00:08 Uhr Drucken Nutzungsrechte Feedback Kommentieren

Iwan Golunow ist in Russland ein bekannter Reporter, er hatte unter anderem über
die Reichtümer von Moskaus Vizebürgermeister geschrieben. Nach seiner
Festnahme und einer Behandlung im Krankenhaus hat ein Gericht nun
entschieden: Golunow muss in Hausarrest und darf seine Wohnung zwei Monate
lang nicht verlassen. Die Staatsanwaltschaft hatte Untersuchungshaft gefordert.

Der Journalist war an diesem Samstagnachmittag im Krankenhaus untersucht


worden. Er beschuldigte die Polizei, ihn im Zuge seiner Festnahme misshandelt zu
haben. Er sei gegen den Kopf geschlagen worden. Die Beamten in Moskau
bestritten das.

Über Golunows Gesundheitszustand kursieren unterschiedliche Angaben. Die


Nachrichtenagentur dpa zitiert Medienberichte, denen zufolge die Ärzte seine
Gesundheit offenbar als zufriedenstellend beurteilten. Ein Krankenhausaufenthalt
sei demnach nicht notwendig. Es sei etwa ein Hämatom am Wangenknochen
festgestellt worden.

Golunows Anwalt Pawel Tschikow teilte laut der Nachrichtenagentur AFP hingegen
über den Onlinedienst Telegram mit, Ärzte hätten bei seinem Mandanten
gebrochene Rippen, Prellungen und eine Gehirnerschütterung festgestellt.

Meduza spricht von Bestrafung für Recherchen

Nach seinem Klinikaufenthalt erschien der Reporter vor Gericht. Der für das
unabhängige Investigativportal Meduza tätige Golunow war an diesem Donnerstag
festgenommen worden. Der Polizei zufolge waren bei ihm Kokain und die als
Aufputschmittel missbrauchte Substanz Mephedron gefunden worden.

Er wies die Anschuldigungen zurück: "Ich habe kein Verbrechen begangen. Ich bin
bereit, die Ermittlungen zu unterstützen. Ich habe keine Beziehung zu Drogen und
habe sie nie benutzt", zitierte ihn die Agentur Tass im Gerichtssaal.

Medzusa und Anwalt Tschikow warfen den Behörden vor, Golunow für seine
Recherchen bestrafen zu wollen. Der Journalist sei in den vergangenen Monaten
bedroht worden. Golunow hatte als Investigativreporter über Korruption in Russland
berichtet. Zuletzt schrieb er etwa über die Familie von Moskaus Vizebürgermeister
und ihr drastisch anwachsendes Vermögen.

Amnesty International bezeichnete die gegen Golunow erhobenen Anschuldigungen


als "zweifelhaft", die einem "leider altbekannten Muster" folgten. Viele Journalisten
in Russland solidarisierten sich mit ihm. Eine Online-Petition zur Freilassung des
Reporters unterstützten bis zum Abend mehr als 70.000 Menschen. Das Land liegt
in der aktuellen Rangliste der Pressefreiheit von Reporter ohne Grenzen auf Platz
149. Zum Vergleich: Deutschland kam auf Rang 13 von insgesamt 180.

kko/dpa/AFP

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Diskutieren Sie über diesen Artikel
insgesamt 2 Beiträge

Alle Kommentare öffnen Seite 1 von 1

HubertSchroell heute, 00:33 Uhr


1. Pressefreiheit
"Altbekanntes Muster". Es ist nicht das erste Mal, daß ein Journalist in Russland derart eingeschüchtert
wird. Putin hat also noch immer nicht dafür gesorgt, dass Journalisten, die über Korruption berichten, dies
tun [...]

kupidon heute, 06:44 Uhr


2. Danke SPON
Danke, dass ihr dieses Thema hochhaltet und diesem menschenverachtendem Regime nicht die
Genugtuun gebt, Reporter und gute Mensche zu quälen. Es generiert vielleicht nicht so viele Klicks, aber
sehr wichtig im Kampf gegen [...]

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