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Popper: The Open Society and is Enemies

Introduction und First Chapter

Vornehmlich Kritik am Historizismus. Dieser geht vom Bestehen von „eternal laws“ aus,
welche das Weltgeschehen geprägt haben und prägen werden. Um diese zu verstehen, muss
die Geschichte analysiert und aus dieser die vorherrschenden Muster destilliert werden. Die
Zukunft lässt sich ergo zu einem gewissen Grad bereits vorhersehen. Popper sieht
verschiedene Gründe, weshalb Leute „eternal laws“ erkennen wollen und ebenfalls an sie
glauben. Zum einen scheint dem Menschen ein Bedürfnis nach Sicherheit und Verstehen
inhärent. Zu viel Ungewissheit und zu wenig Verstehen versetz uns in einen Zustand von
„distress“ und negativen Emotionen. Dagegen ist das Gefühl von Verstehen und zu einem
begrenzten Kreis von Wissenden zu gehörend sehr verlockend. Unser Nervensystem scheint
teilweise auf die „Illusion“ von Verstehen gepolt zu sein. Darüber hinaus kann die
Proklamation im Besitz besonderen Wissens zu sein auch ein machtstützender Faktor sein,
welcher es einem Individuum ermöglichen kann eine Reihe von Anhängern um sich zu
scharen. Eine Gefahr welche Popper explizit nennt ist, dass Zukunftsvorhersagen bereits die
Gegenwart betreffen. Das Gefühl, dass die Individuen lediglich ein winziges Molekül im
Ozean sind kann ebenfalls dazu genutzt werden den dem Menschen angelegten Freiheitstrieb
einzuhegen und die Glaubenden gefügig zu machen. Es nimmt den Menschen teilweise das
Gefühl von „Agency“ und dem Glauben daran, dass ihre Handlungen im großen Ganzen und
im Hinblick auf das Unvermeidliche einen Unterschied machen. Der Hinweis auf die
Unvermeidlichkeit dämpft den Widerstandswillen gegen Entwicklungen welche als
„unschön“ empfunden werden, etwa die Wendung hin zum Faschismus. Auch ist dem
Glauben an eine derartige Form von Determinismus auch eine gewisse Form von
Bequemlichkeit inhärent, es enthebt des Individuum von seiner Verantwortung, der großen
Bürde der Menschheit. Die Tendenz die Gegenwart zugunsten einer rosigeren Zukunft
anzuprangern mag auch einer zu tief sitzendenden Unzufriedenheit mit der Welt, welche nicht
zu den von ihnen gesetzten moralischen Standards zu erfüllen in der Lage ist, geschuldet sein.
Als klassische Form von Historizismus nennt Popper den Glauben an eine göttliche Kraft,
welche die Erde mit gewissen Gesetzen ausgestattet hat und so die Geschicke der Menschheit
und der Erde lenkt. Marxismus und Faschismus können dabei als Abwandlung dieses
Weltverständnisses gesehen werden. Wohingegen im theistischen Verständnis die Gläubigen
die auserwählte Gruppe darstellen. Im Faschismus ist dies eine gewisse Rasse, welche von
den Naturgesetzen auserkoren wurde wohingegen der Marxismus die Trennlinie bei der
Klassenzugehörigkeit zieht. Die Faschistische Logik orientiert sich dabei an biologischen
„Gesetzen“, die Marxistische an ökonomischen.

Chapter 2: Heraklit

Die Anfänge des Historizismus und seines abschließenden Weltverständnisses1 gehen wohl
auf Heraclitus zurück. Zuvor herrschte im griechischen Verständnis eine eher offene
Zukunftsvorstellung vor. Die Götter hatten zwar die Geschichte weitgehend bestimmt, die
Zukunft ist allerdings weitestgehend in menschlicher Hand und nicht von göttlichen Gesetzen
geprägt. Bis zu Heraclitus´ Zeiten sahen die Griechen die Welt als ein stabiles, einem
Gebäude gleichendem, aufeinander aufbauendes System an, den sogenannten Cosmos.
Umweltänderungen schienen nur dem Weiter/-Umbau oder Erhalt des Gebäudes zu dienen.

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Abschließend im Sinne von non-random und gewissen Bahnen folgend
Heraclitus dagegen konzeptualisierte die Welt als Gesamtheit aller Ereignisse oder Fakten.
Die Form der Welt ist dabei in konstantem Fluss („Man steigt nie zweimal in den gleichen
Fluss“). Die Konzeption von der Welt im Fluss liegt dabei auch dem Historizismus zugrunde.
Dabei „erfanden“ Heraklit und die darauf aufbauenden Philosophen eine Art Rettungsanker,
welcher dem Fluss eine gewisse Systematik aufzwingt, die Idee der „eternal laws“. Man
könnte argumentieren, dass das Greifen nach etwas Stabilen und Sicheren in einer als
komplett instabil konzipierten Welt zum Teil dem menschlichen Bedürfnis nach Sicherheit
geschuldet ist. Die Historizisten scheinen sich also zu einem gewissen Grad vom konstanten
Wandel selbst zu fürchten. Bei Plato beispielsweise ist die Theorie anzutreffen, dass die
sichtbare (sich wandelnde) Welt lediglich eine Illusion darstellt („Tanzende Schatten in der
Höhle“). Die sichtbare Welt ist dabei als eine Ansammlung von Prozessen (bei Heraclitus
Flammen) zu verstehen, wobei die Art und Weise dieser Prozesse wiederum von einer
höheren Gesetzmäßigkeit bestimmt wird. Heraklit teilt die Welt dabei in eine private, welche
im Schlaf betreten wird und eine gemeinsame Welt ein, welche alle „conscious“ Individuen
teilen, ein. In der öffentlichen Welt lassen sich dabei unter Zuhilfenahme von Logik
Gesetzmäßigkeiten ableiten. Gleichzeitig entwickelte Heraklit eine Theorie von der
Anziehung der Gegensätze. So wird heißes kalt, kaltes warm und ebenso erwächst der größte
Ruhm aus der größten Tragödie

Chapter 3: Plato´s theory of Forms or Ideas

Plato wuchs ebenso wie Heraklit in einer von Turbulenzen geprägten Zeit auf. Er greift
Heraklits Idee vom konstanten Wandel auf und postuliert, dass dieser Wandel durch eine den
Jahreszeiten ähnliche zyklische Bewegung der Hochs und Tiefs darstellt, wobei das Zeitalter
Platos in eine Periode des Niederganges fällt. Ergo, stellt in dieser Periode jeglicher sozialer
Wandel einer Degeneration der menschlichen Entwicklung dar. Plato sah im moralischen
Verfall dien Wurzel für alle folgenden Prozesse, folglich könne diese Entwicklung durch eine
„moralische Wende“ gestoppt werden. Anders als Heraklit spricht Plato also der Menschheit
einen Einfluss auf die Entwicklung zu. Als Moral, welche geeignet sei diesen Verfall
aufzuhalten postuliert Plato eine politische Statik und ein aufhalten jeglichen politischen
Wandels. Der ideale Staat kennt demzufolge keinen Wandel. Plato theorisierte außerdem das
jedem dem Wandel unterliegenden Objekt ein perfekter Gegenspieler. Anschließend
diskutiert Popper die Auswirkungen der Platonischen Geschichtsauffassung auf die Moderne
und stellt den Historizisten dem Social Engineer entgegen, Wohingegen der Historizist
anhand der Geschichte sozialer Institutionen auf deren Zweck und Ausrichtung schließt,
orientiert der Social Engineer das Design von Institutionen an einem pragmatisch festgelegten
Ziel (wie kann sie den Menschen am besten dienen).
Plato konzeptualisiert sein Weltverständnis anhand einer Analogie zur Vater-Mutter-Kind
Beziehung. Die Welt ist in konstantem Wandel („flux“). Der Vater repräsentiert in dieser
„Ursuppe“ die Blaupause jeglicher Form und Lebewesens, mithin ist er Repräsentant der Welt
der Formen. Die Mutter stell dabei das Gefäß (mithin in abstrakter Form den Raum) in
welchem sich die Dinge bewegen, dar. Die Dinge, welche wir wahrnehmen sind dabei das
Produkt der Interaktion vom Ideal mit dem Raum und stellen eine (unvollständige) Kopie des
Ideals dar. Die Vorstellung von einem „idealem“ Abbild jeglichen Seins ist dabei bereits in
der griechischen Mythologie, etwa als Personifizierung des perfekten Stammes oder Volkes
zu sehen. Der Unterschied zu Platos Idee der Formen ist, dass dieser für jegliche Form nur ein
Ideal impliziert, also mithin auch die Vorstellung eines idealen Menschen, eines idealen
Mannes und einer idealen Frau. Dies kann als eine Grundlage für die Konzeption einer
monotheistischen Religion mit einem Gott als personifiziertes Ideal gesehen werden. In dieser
Hinsicht warf Sokrates ach als einer der ersten das Problem universeller Definitionen, etwa
des Wortes „weise“ auf. Man könnte argumentieren, dass Plato darauf aufbauend die Essenz
von Definitionen mit Hinblick auf die Welt der Ideen zu ergründen ersuchte und mit als erster
die Definitionen von Worten personifizierte bzw. objektivierte. Dabei erfüllt Platos Ideenlehre
dreierlei Funktionen: Erstens stellt sie ein wichtiges methodologisches Instrument dar, da sie
des entdecken von objektiver Wahrheit mittels Logik ermöglicht, indem sie etwas konstantes
und objektiv mittels Verstand ergründbares postuliert. Zweitens stellt sie eine Lösung bzw.
Metaphysik für Heraklits Theorie des konstanten Wandels in Aussicht. Und drittens stellt sie
einen normativen Horizont für Social Engineering zur Verfügung. Popper unterscheidet im
Anschluss noch den sogenannten methodologischen Essentialismus Platos vom
methodologischen Nominalismus. Wohingegen sich der Essentialismus der Erkundung der
hinter einer Entwicklung stehenden Essenz oder Mechanismus verschreibt, ist der
Nominalismus rein deskriptiv orientiert. Nach Poppers Ansicht ist zweitere
Herangehensweise vorwiegende die präferierte Methode der Physik, wohingegen in den
Sozialwissenschaften der methodologische Essentialismus vorherrscht.

Kapitel 4: Change and Rest

Kurz und knapp repräsentiert Wandel nach Plato jegliches Böse wohingegen der Rest - das
unangetastet gebliebene - das göttliche darstellt. Die Ursache für diesen Pessimismus mag
dabei auch in den persönlichen Erfahrungen Platos und Heraklits, welche beide in von
Umstürzen geprägten Zeiten aufwuchsen, begründet sein. Dabei lassen sich Parallelen zu den
Historizisten und zu Marx ziehen, welche ebenfalls ein einen Idealzustand (man mag dies
auch Utopie nennen) als Prämisse voraussetzen und eine Abweichung von diesem
(Alienation) feststellen. Plato erkennt dabei Selbstsucht und insbesondere ökonomische
Streitigkeiten als Ursache für soziale Dynamiken und degenerierenden Wandel, eine Logik
welcher auch Marx in seinem Werk folgt.

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