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Kunst und Kultur im 3.

Reich

KUNST IM 3. REICH
Die neue Sachlichkeit
Ab dem Jahre 1925 gewannen die Tendenzen in Richtung realistischer und
gegenständlicher Malerei wieder zunehmend an Bedeutung. Der Surrealismus, Kubismus
und Futurismus hatte viele Künstler und weite Teile des Publikums stark verunsichert.
Ausschlaggebend für die dieser Zeit Namen gebend war die Ausstellung „Die neue
Sachlichkeit“ die 1925 zuerst in Mannheim und anschließend als Wanderausstellung mit
großem Erfolg gezeigt wurde.
Es entstanden daraus 3 Stilrichtungen.
Der „Realismus“ und „Naturalismus“ des 19 Jahrhunderts spiegelte sich in ihren Bildern
wieder. Die Künstler griffen wieder Bildtraditionen auf, die bis in die Romantik
zurückreichten. Sie stellten im festen Bildaufbau und der Bewegungslosigkeit der Figuren
eine ruhige Betrachtungsweise dar, im Gegensatz zur Hektik des krisengeschüttelten
Alltags. Dies führte zur Bezeichnung magischer Realismus. Dieser Stil wurde vor allem
von Georg Schrimpf (1889-1938) und Alexander Kanoldt (1881-1939) beeinflusst. Ihre
kubistisch geprägten, nicht selten naturbezogenen Gemälde dokumentierten die in der
Weimarer Republik verbreitete Sehnsucht nach Idylle.

Der sozialkritische Realismus setzte sich mit den sozialen Missständen auseinander.
Die Zunahme der gesellschaftlichen Gegensätze und Spannungen führte dazu dass sich
die Malerei nicht nur mit dem äußeren Erscheinungsbild des Elends, sondern auch mit
deren Ursachen auseinandersetzte. Diese Strömung wurde als Verismus (lat. verus =
wahr) bezeichnet.

Maler wie Max Beckmann, Otto Dix oder Christian Schad skizzierten ein scharfes Bild
der Wirklichkeit.
Eine politisch links orientierte Strömung repräsentierten vor allem George Grosz und Otto
Dix. Mit ihren zum Teil grotesk verzerrten, karikierenden Bildern, in denen die "Halbwelten"
aus Verbrechen und Prostitution nicht ausgenommen blieben, übten sie scharfe Kritik an
den sozialen Zuständen der zwanziger Jahre.
George Grosz wurde 1893 in Berlin geboren und war Maler und Graphiker. Die
Nationalsozialisten diffamieren Grosz' Werke als "entartete Kunst" und beschlagnahmen
285 von ihnen aus deutschen Museen. Seine Bilder werden in der Ausstellung "Entartete

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Kunst" gezeigt. Das Bild aus dem Jahre 1926 “Die Stützen der Gesellschaft“ von ihm übt
beißende Kritik an der Weimarer Republik. Das Bild zeigt verschiedene Menschen; der
nationalsozialistische Alte, der Deutschnationale die nichts als Mist im Kopf hat, die
Militärs, der alles absegnende Pfaffe und schließlich den reaktionären Journalisten.
Diese politischen Auseinandersetzungen George Grosz bewirkte, dass nun einige Künstler
ihre Werke als Mittel im politischen Kampf einsetzten.

Direkter und eindeutiger war John Heartfield in seinen politischen Fotomontagen.


Er wurde in Berlin geboren und hieß Helmut Herzfelde bevor er sich einen Künstlernamen
zulegte. Er studierte in Berlin, war Maler, Graphiker, Photomontagekünstler,
Bühnenbildner und mit dem Maler George Grosz befreundet. John Heartfield entwickelte
eine leicht verständliche Bildersprache. Seine Fotomontage „Millionen stehen hinter
mir“ aus dem Jahr 1932 nimmt die propagandistische Behauptung Hitlers beim Wort.
Dem Betrachter wird so die Beziehung zwischen Vertretern des Großkapitals und den
Nationalsozialisten anschaulich vor Augen geführt.

Die Fotographie spielte eine immer wichtigere Rolle. Sie hatte sich längst zu einem
selbstständigen und massenwirksamen Medium entwickelt. Dies verdeutlicht sich in der
großen Ausstellung „Film und Foto“ in Stuttgart 1929. Dem Besucher zeigen sich 1200
Exponate von fast 200 Fotografen. Starke Licht – Schatten - Effekte und ungewöhnlichen
Perspektiven zeigen die neuen Möglichkeiten der Fotographie gegenüber der Malerei auf.

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Kunst und Kultur ab 1933

Schon seit Beginn ihrer politischen Bewegung hatten sich die Nationalsozialisten im
Bereich der Kultur gezielt gegen die „Moderne“ und für die Wiederbelebung einer dem
„Volkstum“ zugewanden Kunst eingesetzt.
Mit der Machtübernahme 1933 setzten sie eine Politik durch, die auf eine zentral
gesteuerte Gleichsetzug der Kultur ausgerichtet war. Nach der gewaltsamen
"Entfernung" jüdischer, kommunistischer und "unerwünschter" Künstler aus öffentlichen
Ämtern und der Bücherverbrennung am 10. Mai 1933 auf dem Berliner Opernplatz,
wurde bereits in den ersten Monaten nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten
deutlich, dass die Vielfalt der Kunst und Kultur der Weimarer Republik unwiderruflich zu
Ende war. Abgelehnt und verfolgt wurde die avantgardistische, großstädtische Kunst- und
Kulturszene, die als "undeutsch" und "artfremd" galt. Die am 22. September 1933
gegründete Reichskulturkammer hatte unter dem Vorsitz von Reichspropagandaminister
Joseph Goebbels für die Neuordnung des künstlerischen Schaffens zu sorgen. Nur
wer arischer Abstammung war, durfte seinen Beruf weiter ausüben. Kunst und Kultur
waren nicht mehr autonom, sondern in den Dienst des NS-Regimes und seiner
Rassenideologie zu stellen. Die neue, nationalsozialistische deutsche Kunst sollte eine
Kunst des nordisch-arischen Volks sein.
Die vom „Ministerium für Volksaufklärung und Propaganda“, deren Minister Josef
Goebels war, ausgeübte Zensur unterdrückte alle Aktivitäten, die sich den Zielen der
nationalsozialistischen Kulturpolitik nicht unterordneten oder ihr nicht nützlich erschienen.
"Kunst ist immer die Schöpfung eines bestimmten Blutes, und das formgebundene Wesen
einer Kunst wird nur von Geschöpfen des gleichen Blutes verstanden", schrieb Alfred
Rosenberg in seinem 1930 erschienenen Buch "Der Mythus des 20. Jahrhunderts". Eine
in der ganzen Welt beheimatete "Kunst an sich" lehnte er strikt ab. Als Führer des 1929
gegründeten "Kampfbund für deutsche Kultur" hetzte er gegen die abstrakte,
experimentierfreudige Moderne und amerikanische Kultureinflüsse wie den "Niggerjazz".
Rosenberg propagierte die von Adolf Hitler 1924 in seinem Buch "Mein Kampf"
beschworene "sittliche Staats- und Kulturidee", die sich auf die "rassische Substanz" des
Volks und auf ein die Bildhauerei, Malerei, Architektur, Literatur, Musik und Film
umfassendes, ästhetisch gestaltendes Schaffen gründen sollte.
Idealisierte weibliche Aktbilder wie Ivo Saligers "Die Rast der Diana" oder Adolf
Zieglers (1892-1959) "Die vier Elemente" standen im Mittelpunkt der NS-Malerei.

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Wohlgeformte Körper dienten den Nationalsozialisten als Propaganda für die Ästhetik
des nordischen Menschen, die Schönheit, Reinheit und Anmut symbolisieren sollte.
Auch die Plastiken und Monumentalfiguren der beiden prominentesten NS-Bildhauer
Arno Breker und Josef Thorak (1889-1952) sollten mit heroisierendem Pathos die
Überlegenheit des "arischen Herrenvolks" demonstrieren. Ganz im Sinne des
nationalsozialistischen Kunstideals formten sie muskulöse Männergestalten oder
kämpfende "Kameraden" nach Vorbild der klassischen Antike, die auf Stolz und Stärke
des NS-Regimes verwiesen.

Kameraden; Arno Breker; 1940; Eisen

Für einen 240 Meter langen Relieffries an der Nord-


Süd-Achse entwarf Arno Breker 1940 eine Reihe
allegorischer Darstellungen in Gestalt muskulöser
Männerleiber. Neben Reliefs mit den Titeln
"Fackelträger", "Opfer", "Rächer", "Wächter" und
"Vergeltung" fand der Entwurf "Kameraden" besondere
Aufmerksamkeit. Als ideale Abbildung einer durch
Opferbereitschaft gekennzeichneten Kameradschaft
wurde die Skulptur 1940 in der Großen Deutschen
Kunstausstellung in München gezeigt.

Zu den von der NS-Kunstpolitik bevorzugten Motiven gehörten auch Landschaften,


Stillleben, mythologische Szenen und - ganz im Sinn der NS-Frauenpolitik - stillende
Mütter sowie vor allem das harte Leben von Arbeitern und Bauern. Maler wie Leopold
Schmutzler (1864-1940), Thomas Baumgartner (1882-1962), Adolf Wissel (1894-1973),

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Sepp Hilz (1906-1967) oder Paul Junghanns (1876-1958) mystifizierten in ihren


Gemälden eine auf unvergängliche Werte, Tradition und vorindustrielles Kleinbauerntum
gründende Blut- und Bodenideologie. Alles in allem hat die NS-Zeit jedoch kaum
originäre Werke hervorgebracht. Die von den Nationalsozialisten propagierte neue Kunst
knüpfte in allen Bereichen der Bildenden Kunst im Wesentlichen an die Heimatkunst des
Kaiserreichs an.

Eine nationalsozialistische Kundgebung ganz anderer Art stellte Karl Hubbuch (1891-
1979) kurz nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten in seinem Bild "Aufmarsch
II" dar. Während Hubbuch trotz der düsteren Szenerie seines Bildes ein Vorüberziehen
der nationalsozialistischen Gefahr noch möglich erschien, stellten das Ehepaar Hans
Grundig und Lea Grundig in ihren Zyklen "Untern Hakenkreuz" und "Tiere und Menschen"
1936/37 gleichermaßen eindrucksvolle wie pessimistische Werke über die politische
Situation in Deutschland her.

In einem Bild voller Anspielungen versucht Karl Hubbuch (1891-1979), den für ihn
unfassbaren Erfolg der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei (NSDAP) seit
1932 zu verarbeiten. Er stellt jedoch nicht die zusehenden Massen dar, sondern zeigt in
einer düsteren Szenerie verschiedene Gruppen der Gesellschaft, die dem Aufmarsch

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einer Truppe von Nationalsozialisten mehr oder weniger interessiert beiwohnen. Hubbuch
malt das Volk als versteinerte, dumpfe und gedankenlose Staffage der unentwegten
Machtdemonstration seiner neuen Beherrscher. Die dargestellten Typen sind teilweise
ihrer gesellschaftlichen Gruppe nach zu unterscheiden. Da gibt es die Arbeiter vor der
Stadtmauer, die gebannt auf das Geschehen blicken, und die Bürger und geistlichen
Würdenträger hinter der Mauer, die den Zug kaum zur Kenntnis nehmen. Ihr Leben
scheint, von den Ereignissen unberührt, in gewohnter Bahn zu verlaufen. Da Hubbuch sie
aber gleichermaßen zu Zuschauern macht, zeigt er, dass sie alle mehr oder weniger an
der Zerstörung der Demokratie beteiligt waren. Diese generalisierende Geste nimmt der
Künstler durch den Aufbau des Bildes zurück. Der Weg von der mittelalterlichen Festung
über die Stadtmauer bis zu den Uniformierten ist stark abfallend, die Truppe läuft ganz
vorne nur noch auf einem Holzweg und verschwindet wieder aus dem Bild. Der erhöhte
Blickpunkt gestattet dem Betrachter eine gewisse Distanzierung, das erhoffte
Vorüberziehen der Gefahr erscheint ihm möglich.

Auch Käthe Kollwitz drückte mit ihrer Plastik "Turm der Mütter" 1938 die Bedrohung
aus, die vom NS-Regime für die Bürger ausging.

Käthe Kollwitz zeigt mit ihrer Plastik die Bedrohung der


Familie durch das NS-Regime und die von ihm ständig
ausgehende Kriegsgefahr. Mütter drängen sich
schätzend um ihre Kinder und bilden mit ihren Leibern
einen monumentalen, wehrhaften Menschenturm, der die
Kinder einerseits beschützt, sie aber auch zurückhält.
1938 schuf sie in Vorahnung auf einen neuen Krieg die
Skulptur, in der sie ihre eigene Rolle als Mutter
verarbeitete.

Die Künstlerin macht mit ihrer Plastik auf die


Doppelbödigkeit der Auffassung von Familie und
Frauenpolitik bei den Nationalsozialisten aufmerksam, die
eine Symbiose von Mutter und Kind und eine heile
Familie propagierten, sie In Wirklichkeit aber vor allem als
Produktionsstätte für menschliches Kriegsmaterial
benutzten. Die sich aktiv und öffentlich für den Schutz
ihrer Kinder einsetzenden Mütter widersprachen der
offiziellen NS-Propaganda. "Im Dritten Reich haben die
Mütter es nicht nötig, ihre Kinder zu schützen, das tut der
Staat für sie."

1936 erging ein totales Verbot jeglicher Kunst der Moderne. Hunderte Kunstwerke, vor
allem aus dem Bereich der Malerei, wurden aus den Museen entfernt und entweder für die
am 19. Juli 1937 in München eröffnete Ausstellung "Entartete Kunst" konfisziert, ins
Ausland verkauft oder zerstört. Maler, Schriftsteller und Komponisten erhielten - soweit sie
nicht emigriert waren - Arbeits- und Ausstellungsverbot. Das bereits seit 1933 bestehende
Ankaufsverbot für nicht-arische und moderne Kunstwerke wurde verschärft. 1937 öffnete
die "Große Deutsche Kunstausstellung" im neugebauten Haus der Kunst in München.
Die abstrakten und gegenstandslosen Produkte der Avantgardekunst hatten in der
Weimarer Republik stets nur das Interesse weniger, zumeist intellektueller Menschen
geweckt. In weiten Bevölkerungskreisen herrschten Unverständnis und Ablehnung

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gegenüber modernen Kunstrichtungen vor. Das Ziel der "Großen Deutschen


Kunstausstellung" lag daher nicht nur in der Präsentation deutscher Kunst, sondern auch
im Versuch, dem einfachen Volk "seine" Kunst näherzubringen. Ein offizieller Wettbewerb
lud alle deutschen Künstler im In- und Ausland ein, daran teilzunehmen. Von den 16.000
eingesandten Werken wurden gut 600 ausgestellt und zum Verkauf angeboten. Auffallend
war jedoch das Fehlen junger Talente. Die meisten der ausgestellten Künstler, wie Fritz
Erler (1868-1940) oder Ferdinand Spiegel (1879-1950), hatten ihre Werke bereits vor dem
Machtantritt der Nationalsozialisten an anderen Orten ausgestellt. Zu den wertvollsten
Stücken in den "Großen Deutschen Kunstausstellungen" der folgenden Jahre gehörten die
Skulpturen von Fritz Koelle, ein zuvor von den Nationalsozialisten verfemter Bildhauer,
der sich mit dem NS-Regime arrangierte und sich dessen Kunsterwartung wie mit dem
1937 entstandenen "Bergmann" anpasste.

Bergmann; Fritz Koelle;

1937; Bronze

Auch die Fotografie beschwor die Ideale der Stärke, der Schönheit, der Reinheit und der
Volksgemeinschaft. Technisch perfekte Photos installierten ästhetische "Leitbilder" des
arischen Menschen oder der Heimat, die mythisch verklärt Faszination und
Verführungskraft ausübten. Durch zahlreiche Ausstellungen oder durch Zeitschriften wie
"Volk und Welt" erreichten die Bilder ein Massenpublikum. Fotografen und offizielle NS-
Bildberichterstatter wie Liselotte Orgel-Köhne (geb. 1918), Erna Lendvai-Dircksen (1883-
1962), Erich Retzlaff (1899-1993), Hans Retzlaff (1902-1965), Wolf Strache (geb. 1910)
oder August Rumbucher (1905-1990) hielten mit ihren Kameras im Sinne der NS-
Propaganda heroisierte "deutsche Volksgesichter", eine vorindustrielle bäuerliche Kultur
oder ab 1939 die Feldzüge der Wehrmacht fest.

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